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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Gut, wenn alle davon ausgehen dass es Berufung entweder nicht gibt, oder wenn es sie gibt, man sie nicht überprüfen kann, dann sollte die aktuellste Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2017) dringend terminologisch und inhaltlich angepasst werden. Diese spricht, wie ich einem Schnellsuchlauf der deutschen Ausgabe entnehmen konnte, an über 100 Stellen von Berufen, auch in der Kombination Prüfung und Annahme der Priesterberufung, Unterstützung und Prüfung der Berufungen zum Priestertum, Anzeichen für eine Berufung etc.

 

 

also ich gehe jetzt einfach mal, mit dir, davon aus, dass man Berufung prüfen kann. Dann beantworte mir aber doch mal die Frage, warum man dann nicht einfach prüft, ob Frauen, die sich zum Priesteramt berufen fühlen, auch wirklich berufen sind. Wenn das prüfbar ist, dann dürfte das doch kein Problem sein. Damit wäre dann nämlich noch so ganz schnell und einfach überprüfbar, ob die kirchliche Lehre bezüglich der Unmöglichkeit von Priesterinnen korrekt ist. Denn wenn diese Lehre korrekt ist, dann kann es logischerweise keine Frauen geben, die zum Priesteramt berufen sind.

bearbeitet von Die Angelika
Tippfehler
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Gäbe es Priester ohne Studium der Theologie und Zölibat - mein Sohn würde sich dazu berufen fühlen, seit dem Tag, als er an einem Sonntag heimkam und sagte, dass er Pfarrer werden möchte.

Derzeit erwägt er ernsthaft, seinen Eltern nachzufolgen und Religionslehrer zu werden. Ich freue mich natürlich wie ein Schnitzel, freue mich auch, dass er schon einen anderen Beruf hat und nicht auf die Kirche als Arbeitgeber angewiesen wäre (als Mutter ist man da realistisch), würde ihm aber zum Gemeindereferenten raten, weil das seiner Begabung entsprechen würde.

Anderweitig hat die Kirche für einen jungen Mann, der es nicht mit Sprachen lernen hat und auch nicht mit dem Zölibat, keine Verwendung.

Und trotzdem - eine Berufung, die ihn seit jenem Tag wohl begleitet hat.

Katholische Mädchen kommen derzeit nur wenig auf die Idee, Pfarrerinnen zu werden. Ich habe eine Schülerin, die als Berufswunsch derzeit in sich trägt, das zu tun, was unsere Pastoralreferentin tut. Die Berufsbezeichnung ist ihr fremd, zu sperrig.

Warum kam mein Sohn auf diese Idee, warum das Mädchen?

Es sind die Vorbilder in der Gemeinde, die wirken.

Aber machen wir uns bitte nichts vor: In der guten alten Zeit waren es ganz andere Faktoren, die zur Priesterberufung führten. Da waren die kleinen schlauen Jungs in der Dorfschule, die man aufs Knabenseminar und dann aufs Priesterseminar schickte. Ein sozialer Aufstieg war so möglich, den es anderweitig nicht gab. Oder die Eltern bestimmten das Kind zum Priester. Bei meinem Großvater schlug das fehl, er wurde nicht Priester, das Zerwürfnis mit der Familie war groß und ich bin u.a. das Ergebnis.

Wer auch immer sich in unserer Zeit zum Priestertum berufen fühlt - er wird es nicht durchziehen, weil er gerne Seelsorge betreiben würde. Er wird es durchziehen, weil er das Zölibat entweder unterschätzt oder schätzt. Hat er es nicht, dann wird er Pastoralreferent und in unserer Zeit haben wir diese Leute mehr als dringend nötig. Was natürlich die Sache mit dem Zölibat noch einmal untergräbt, aber das ist nun mal so: Die Seelsorge ist nur mit Priestern hierzulande nicht aufrecht zu erhalten. Es fehlt das Motiv des sozialen Aufstiegs, das in anderen Ländern dieser Welt die Seminare noch immer zuverlässig füllt.

 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Gut, wenn alle davon ausgehen dass es Berufung entweder nicht gibt, oder wenn es sie gibt, man sie nicht überprüfen kann, dann sollte die aktuellste Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis (2017) dringend terminologisch und inhaltlich angepasst werden. Diese spricht, wie ich einem Schnellsuchlauf der deutschen Ausgabe entnehmen konnte, an über 100 Stellen von Berufen, auch in der Kombination Prüfung und Annahme der Priesterberufung, Unterstützung und Prüfung der Berufungen zum Priestertum, Anzeichen für eine Berufung etc.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Zu klären, ob man einem Ruf folgt, das ist für mich ohne jeden  Zweifel richtig und wichtig - und zwar auch unabhängig vom Ziel der Berufung. Dass ein Seminar dabei helfen und begleiten soll, auch das ist richtig und sinnvoll und nötig.

 

Aber: Niemand - und das hast du selbst geschrieben - kann objektiv feststellen, ob ein Bewerber nun berufen ist oder nicht. Wenn wir das könnten, dann wäre die Sache ja einfach: X ist zu Zölibat und Priesteramt berufen - weihen. Y ist zu Ehe und Priesteramt berufen - weihen! Z ist zwar frau aber berufen - weihen! Denn in allen drei Fällen stünde dann fest, dass Gott berufen hat. Und dann wäre der Fall klar.

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@Die Angelika

 

Ich erinnere mich, dass wir vor längerer Zeit genau diese Frage schon einmal hatten. Ich antworte, was ich damals antwortete, denn an meiner Meinung - und auch den Umständen - hat sich seither nichts geändert.

 

Die Kirche scheint aus dem Umstand, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können bzw. die Kirche dergleichen Vollmacht nicht hat (vgl. Ordinatio sacerdotalis) zu schließen, dass Gott Frauen nicht zum ministeriellen Priestertum beruft. Daher wäre die Prüfung einer solchen so wahrgenommenen Berufung - man verzeihe den Ausdruck - vergebene Liebesmüh.

 

Daran hängt freilich mehr als Frauen ohne gerechten Grund die Weihe, - denn Priester im Sinne des sacerdotium commune fidelium ist jede getaufte Frau bereits! -, zu versagen. Vielmehr müsste die Kirche dann feststellen, dass sie selbst seit 2000 Jahren dem Willen Gottes, sofern dieser in dieser Frage bekannt ist, zuwiderläuft. Indem sie also auf die Präsumption eines wie auch immer gearteten göttlichen Willens verzichtet und sich stattdessen an den beispielhaften Handlungen Christi in dieser Sache (näher an göttlichen Willen wird man also kaum kommen) orientiert, umgeht sie dieses Problem und spricht ihr, in meinen Augen konsequentes, non possumus. Wir können nicht, wohlgemerkt. Nicht etwa: Wir wollen nicht!

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 7 Minuten schrieb Chrysologus:

Aber: Niemand - und das hast du selbst geschrieben - kann objektiv feststellen, ob ein Bewerber nun berufen ist oder nicht. Wenn wir das könnten, dann wäre die Sache ja einfach: X ist zu Zölibat und Priesteramt berufen - weihen. Y ist zu Ehe und Priesteramt berufen - weihen! Z ist zwar frau aber berufen - weihen! Denn in allen drei Fällen stünde dann fest, dass Gott berufen hat. Und dann wäre der Fall klar.

 

Das ist natürlich zutreffend. Jetzt verstehe ich, was Du meinst.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 9 Minuten schrieb nannyogg57:

Aber machen wir uns bitte nichts vor: In der guten alten Zeit waren es ganz andere Faktoren, die zur Priesterberufung führten. Da waren die kleinen schlauen Jungs in der Dorfschule, die man aufs Knabenseminar und dann aufs Priesterseminar schickte. Ein sozialer Aufstieg war so möglich, den es anderweitig nicht gab. Oder die Eltern bestimmten das Kind zum Priester. Bei meinem Großvater schlug das fehl, er wurde nicht Priester, das Zerwürfnis mit der Familie war groß und ich bin u.a. das Ergebnis.

Wer auch immer sich in unserer Zeit zum Priestertum berufen fühlt - er wird es nicht durchziehen, weil er gerne Seelsorge betreiben würde. Er wird es durchziehen, weil er das Zölibat entweder unterschätzt oder schätzt. Hat er es nicht, dann wird er Pastoralreferent und in unserer Zeit haben wir diese Leute mehr als dringend nötig. Was natürlich die Sache mit dem Zölibat noch einmal untergräbt, aber das ist nun mal so: Die Seelsorge ist nur mit Priestern hierzulande nicht aufrecht zu erhalten. Es fehlt das Motiv des sozialen Aufstiegs, das in anderen Ländern dieser Welt die Seminare noch immer zuverlässig füllt.

 

Tja, ich war auch noch als Schülerin an einem Gymnasium, das pro Jahrgang eine Klasse mit Jungs aus dem sog. Bischöflichen Studienseminar hatte. Da war auch noch bei vielen derer Eltern der fromme Wunsch, dass die doch Pfarrer werden möchten. Die allerwenigsten mochten. Und ja, ich sehe das auch so: Es fehlt das Motiv des sozialen Aufstiegs. Von wegen Berufung....

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

@Die Angelika

 

Ich erinnere mich, dass wir vor längerer Zeit genau diese Frage schon einmal hatten. Ich antworte, was ich damals antwortete, denn an meiner Meinung - und auch den Umständen - hat sich seither nichts geändert.

 

Die Kirche scheint aus dem Umstand, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können bzw. die Kirche dergleichen Vollmacht nicht hat (vgl. Ordinatio sacerdotalis) zu schließen, dass Gott Frauen nicht zum ministeriellen Priestertum beruft. Daher wäre die Prüfung einer solchen so wahrgenommenen Berufung - man verzeihe den Ausdruck - vergebene Liebesmüh.

 

Daran hängt freilich mehr als Frauen ohne gerechten Grund die Weihe, - denn Priester im Sinne des sacerdotium commune fidelium ist jede getaufte Frau bereits! -, zu versagen. Vielmehr müsste die Kirche dann feststellen, dass sie selbst seit 2000 Jahren dem Willen Gottes, sofern dieser in dieser Frage bekannt ist, zuwiderläuft. Indem sie also auf die Präsumption eines wie auch immer gearteten göttlichen Willens verzichtet und sich stattdessen an den beispielhaften Handlungen Christi in dieser Sache (näher an göttlichen Willen wird man also kaum kommen) orientiert, umgeht sie dieses Problem und spricht ihr, in meinen Augen konsequentes, non possumus. Wir können nicht, wohlgemerkt. Nicht etwa: Wir wollen nicht!

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

 

Nun, die Kirche hatte kein Problem damit, vor 1000 Jahren plötzlich allen Berufenen, die nicht zölibar leben wollten, die Weihe zu versagen. Das Argument, man widerspräche da etwas, was man seit 1000 Jahren anders gehandhabt hat, weil man dann ja früher nicht dem Willen Gottes entsprochen hätte, hemmt jede Veränderung.

Es ist auch vollkommen an der Realität vorbei, btw.

Ich muss jetzt nicht alle Veränderungen innerhalb der Kirche benennen, oder?

Eine vielleicht: Inzwischen gibt es ständige Diakone, die gab es früher nicht. Was ist mit den Leuten, die davor berufen wurden, aber nicht geweiht?

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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

@Die Angelika


Ich erinnere mich, dass wir vor längerer Zeit genau diese Frage schon einmal hatten.

 

 

Die Frage nach einer möglichen Prüfung der Berufung haben wir meiner Erinnerung nach noch nie gehabt.

 

Zitat

Die Kirche scheint aus dem Umstand, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können bzw. die Kirche dergleichen Vollmacht nicht hat (vgl. Ordinatio sacerdotalis) zu schließen, dass Gott Frauen nicht zum ministeriellen Priestertum beruft. Daher wäre die Prüfung einer solchen so wahrgenommenen Berufung - man verzeihe den Ausdruck - vergebene Liebesmüh.

 

Dein erster Satz ist echt lustig. Also die Kirche legt erst fest, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können, um dann in einem zweiten Schritt aus dem von ihr festgelegten Umstand zu schließen, dass Gott Frauen nicht zum inisteriellen Priestertum beruft? Sorry, ich habe meinen Verstand leider immer noch nicht an der Garderobe abgegeben.

Zudem wäre eine Prüfung dennoch keine vergebene Liebesmüh, eben weil es doch sein könnte, dass durche diese Prüfung ans Licht kommen könnte, dass die Kirche einen falschen Schluss gezogen hat.

Das scheint dir allerdings auch klar zu sein. Denn du schreibst ja weiter

Zitat

Daran hängt freilich mehr als Frauen ohne gerechten Grund die Weihe, - denn Priester im Sinne des sacerdotium commune fidelium ist jede getaufte Frau bereits! -, zu versagen. Vielmehr müsste die Kirche dann feststellen, dass sie selbst seit 2000 Jahren dem Willen Gottes, sofern dieser in dieser Frage bekannt ist, zuwiderläuft.

 

Ach Jesses na aber auch! Wenn es denn die Möglichkeit der Prüfung einer Berufung gäbe, dann müsste doch die Kirche womglich feststellen, dass ihre Lehrmeinung dem Willen Gottes zuwiderläuft! Na das wäre aber auch ein schreckliches Malheur, wenn Kirche eingestehen müsste, dass da doch nicht alles nach Gottes Willen läuft!

Übrigens:

Wenn die Berufung geprüft werden könnte, dann würde der diesbezügliche Wille Gottes zweifelsfrei bekannt werden. Aber genug des Irrealis, du weißt genau so gut wie ich, dass die Echtheit einer Berufung nicht von einer externen Stelle objektiv überprüft werden kann. Das hat es halt so an sich, wenn Transzendentales und Immanentes aufeinandertreffen.... 😉

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Also nur um das vielleicht nochmal klarer zu sagen, da von zwei Usern Fragen in dieser Richtung an mich gestellt wurden: Ich für meinen Teil bin absolut von der exklusiven Priesterweihe für Männer und der Unmöglichkeit der Frauenordination überzeugt. Nicht weil ich ein Chauvinist bin, sondern da mir die lehramtliche Darlegung überaus schlüssig erscheint. Dabei bestreitet niemand, dass die Kirche stets Veränderungen an ihrer Disziplin vorgenommen hat, was ihr auch zukommt. Ebenso bisweilen dogmatische Präzisierungen. Doch scheinen mir die Einführung des Pflichtzölibats als Kirchengesetz (ius mere ecclesiasticum) oder die Festlegung der Materie der Priesterweihe (wobei ohnehin die von Pius XII. festgelegte Handlung immer und in jedem Ritus enthalten war - vgl. meinen Beitrag zu Sacramentum ordinis) auf einer anderen Ebene situiert und daher kaum mit unserem Gegenstand vergleichbar zu sein.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Woher wollen wir wissen, dass er nicht auch Frauen zum Priestertum beruft?

 

Wenn es so wäre, hätte Gott es schon lange lange gefügt, daß die Kirche Frauen zu Priestern weiht. Die durchgehende Tradition der Kirche steht doch als Beleg für sich.

 

vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

IWer bin ich, dass ich ihr persönliches Gotteserleben als nicht echt bezeichnen könnte, nur weil die Kirche behauptet, dass exklusiv Männer Priester werden könnten? 

 

Nur weil ich ein bestimmtes Gotteserleben behaupte, ist dieses dann für wahr zu nehmen ? Und wenn ich behaupte, Gott sei mir im Traum erschienen und hätte mich zum Papstamt berufen? Oder Gott hätte mir mitgeteilt, dass die Dreifaltigkeit falsch  und Jesus gar nicht Gott, sondern nur ein Prophet gewesen sei? Steht dann mein behauptetes Gotteserleben über der überlieferten Glaubenswahrheit?

 

vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Es gibt für Frauen aber nicht dieselben Möglichkeiten wie für Männer.

 

Die grosse Mehrheit der Männer hat auch keine Berufung zum Priesteramt. Und allein aus dem Wunsch "Ich will Priester werden" erwächst auch für einen Mann kein Anspruch auf eine Priesterweihe.

 

vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Gott hat sowohl Mann als auch Frau als sein Ebenbild geschaffen.

 

Ja aber eben unterschiedlich. Nicht in der Würde, sondern in ihrer Art. Männer können z.B. auch nicht schwanger werden und einem Kind das Leben schenken. Diese Gabe hat Gott allein der Frau geschenkt und damit auch eine Berufung.

 

Werden wir uns doch bewusst und schätzen wir es wert, welche Gaben und Berufungen Gott uns Frauen gegeben hat. Vorbilder gibt es doch auch ganz viele. Von Maria bis Mutter Theresa.

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Wenn der Zölibat eine Berufung ist, dann kann man ihn frei stellen, denn dann ist er Gnade, und der würden die Berufenen auch ohne Zwang folgen.

Was den "echten" Zölibatären eine echte Hilfe wäre, weil sie dann nicht mit der latenten Unterstellung leben müssten, sie hätten den Zölibat nur in Kauf genommen, um Priester werden zu können.

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Die Frage nach einer möglichen Prüfung der Berufung haben wir meiner Erinnerung nach noch nie gehabt.

 

Such' mal nach "Eignung, Neigung, Annahme durch die Kirche" - ich meine unter dieser klassischen Trias der Entscheidung haben wir das vor nicht allzulanger Zeit hier diskutiert.

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Mit dem Argument, Gott hätte es nicht zugelassen, dass die Kirche keine Frauen weiht, wenn er dafür wäre, kann man alle Veränderungen in der Kirche widerlegen.

 

Ständige Diakone, Gottesdienste in der Muttersprache, Bischofskonferenzen, Ökumene, verschiedene Hochgebete ... Gott muss dagegen sein, sonst hätte er das schon viel früher einführen lassen.

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Damit Frauen Priester werden können in der katholischen Kirche, dazu müsste schon Jesus höchstpersönlich in Fleisch und Blut dem Papst und dem leitenden Stab der Kirche erscheinen und sagen: Frauen dürfen Priester werden. 

Weniger massive Eingriffe haben anscheinend keine Chance.

Sie könnten weginterpretiert werden.

Aber das tut Jesus nie und nimmer, nicht weil er gegen Frauenpriestertum ist, sondern weil eine so massive metaphysische Intervention Gott sich selbst verbietet. Es würde den freien Willen der Menschen vergewaltigen.

bearbeitet von Einsteinchen
.
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9 hours ago, Die Angelika said:

@Werner:

Denkst du, dass es generell keine Berufungen gibt?

Gab es denn deiner Meinung nach je irgendwelche Berufung?

Wenn ich bete, dann hoffe ich schon auf Antwor von Gott. Es kann dann natürlich sein, dass nur mein ureigenes Unterbewusstes irgendeinen Bullshit antwortet, der mir aber höchst fromm erscheint. Aber wieso sollte es ausgeschlossen sein, dass Gott mir wirklich antwortet?

Wenn es Berufungen gäbe, wie sollte man sie erkennen?

Da letzteres unmöglich ist, ist es egal, ob es welche gibt oder nicht.

Vielleicht gibt es ja auch Knabluxingeloklinge.

Was das ist? Kann keiner sagen. Kann man sie sehen? Nein. Würde man sie erkennen, wenn sie vor einem stehen? Nein. Gibt es Leute, die meinen, schon mal welche gesehen zu haben? Sicher.

Also gibt es sie?

Ich glaube nicht, dass es sie gibt, weder Knabluxingeloklinge noch "göttliche Berufungen".

 

Und was göttliche Antworten angeht? Gibt es irgendeinen Weg, zu unterscheiden, ob du Gott hörst oder nur deinen eeigenen Vogel?

Nein, gibt es nicht.

Wenn Gott tatsächlich sprechen würde, wäre er ein, um es ganz arg harmlos auszudrücken, ein übler Schelm, wenn er zu all dem schweigt, was auf der Erde so passiert.

Nein, ich glaube nicht, dass Gott antwortet.

 

Werner

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8 hours ago, nannyogg57 said:

Gäbe es Priester ohne Studium der Theologie und Zölibat - mein Sohn würde sich dazu berufen fühlen, seit dem Tag, als er an einem Sonntag heimkam und sagte, dass er Pfarrer werden möchte.

Es gibt Priester ohne Zölibat, sogar hier und heute in der RKK.

Und natürlich gab es lange Priester ohne Studium der Theologie, nicht mal der "erste Papst" hatte eines.

 

Wenn man nun davon ausgeht, dass es "göttliche Berufung" gibt, ist eindeutig belegt, dass Gott auch Verheiratete und Unstudierte beruft.

 

Das heißt dann also entweder, die Kirche glaubt selbst nicht, dass es "göttliche Berufung" gibt, oder sie verweigert wissentlich und vorsätzliche Menschen die Weihe, obwohl sie von Gott dazu berufen sind, oder sie lehrt widersprüchlichen Unsinn.

 

Ich tippe auf ersteres. Sie redet zwar von "göttlicher Berufung", meint aber nichts anderes als Befähigung. Und Befähigungskriterien kann man beliebig festlegen. Nach den heute geltenden Befähigungskriterien würde sie den Petrus nicht mal zum Diakon weihen, dass der von Christus höchstselbst, in diesem Fall sogar unzweifelhaft, berufen wurde, ist egal.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Am 18.2.2020 um 21:17 schrieb Guppy:

Gab es nicht schon kriminologische Untersuchungen zu dem Thema, die eigentlich klar zu dem Ergebnis kommen, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen Zölibat und sexuellem Missbrauch besteht?


Erkennst Du den Unterschied, zwischen "Faktoren, die sexuellen Missbrauch begünstigen können" und "ursächlichem Zusammenhang"?

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vor 9 Stunden schrieb Guppy:

Männer können z.B. auch nicht schwanger werden und einem Kind das Leben schenken. Diese Gabe hat Gott allein der Frau geschenkt und damit auch eine Berufung.


Männer können nicht nur Kinder zeugen und Väter werden, sie sind an der "Schöpfung" eines jeden Kindes genau zur Hälfte beteiligt. Das ist auch eine Berufung, die den Zugang zu Weiheämtern keineswegs prinzipiell ausschließt, wie Dir bekannt sein dürfte - sonst würden gar keine verheirateten Männer zu Priestern geweiht werden. Vaterschaft alleine hat sowieso noch nie vom Priesteramt ausgeschlossen. Dass Männer nicht auch noch Kinder austragen und zur Welt bringen können, ist ganz gewiss kein tragfähiges Argument, um Frauen von Weiheämtern auszuschließen. Die potentielle Möglichkeit, dass Frauen schwanger werden und Kinder zur Welt bringen ist wirklich die lausigste Begründung, die Du für den Ausschluss finden konntest.

bearbeitet von Julius
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vor 11 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Und wieso nutzt die Kirche diese ihre entwickelten Methoden nicht, um die von einer Frau behauptete Berufung zur Priesterin zu prüfen?

 

 

:evil: Keine Eier => keine Berufung! :evil: 

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vor 10 Stunden schrieb nannyogg57:

Gäbe es Priester ohne Studium der Theologie und Zölibat - mein Sohn würde sich dazu berufen fühlen, seit dem Tag, als er an einem Sonntag heimkam und sagte, dass er Pfarrer werden möchte.

[...]

 

Anderweitig hat die Kirche für einen jungen Mann, der es nicht mit Sprachen lernen hat und auch nicht mit dem Zölibat, keine Verwendung.

 

Ein Berufung kann, muß aber nicht zu einem Beruf führen (habe ich so jedenfalls mal bei einer Fortbildung vom Arbeitsamt gelernt).

Manchmal reicht ein Broterwerb und der Berufung wird in der Freizeit gefolgt.

Vielleicht wird dein Sohn ja mal Vorsitzender des ZdK :)

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Am 18.2.2020 um 21:22 schrieb Guppy:

 

Was ist denn an der Kirchen frauenfeindlich? Tut mir leid, aber ich erlebe das in der Kirche nirgendwo und sehe nicht wo da eine Feindlichkeit sein soll.

Die "Feindlichkeit" besteht darin daß  Funktionen in Leitung und Vollzug der Liturgie aufgrund des Geschlechts  verwehrt werden
 

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Am 18.2.2020 um 22:46 schrieb Moriz:

Dummerweise nicht nur die Strukturen der RKK, sondern auch aller anderen Organisationen. Ich fürchte, man wird das 'Phänomen Missbrauch' nicht begreifen (und damit nicht verändern) können, wenn man dabei nur die kirchenspezifischen Strukturen betrachtet. Sportvereine haben ganz andere Strukturen - aber die gleichen Menschen und die gleichen Probleme (sie haben bislang nur den Knall noch nicht gehört).

'Das eigene Haus sauber halten', auch um den Preis der Vertuschung, dürfte leider ein ziemlich universelles Phänomen sein.

zeige mir einen Verein wo  man ohne staatlichen Eingriff die Leute so lange selber  herumdoktern läßt 

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vor 53 Minuten schrieb Spadafora:

zeige mir einen Verein wo  man ohne staatlichen Eingriff die Leute so lange selber  herumdoktern läßt 

 

Also erst mal: die Kirche ist kein rechtsfreier Raum und war kein rechtsfreier Raum. Selbstverständlich kann und konnte jede/r Geschädigte Anzeige erstatten und dann kam und kommt auch die Polizei und der Täter muss ggf. ins Gefängnis.

 

Nun ist es aber so: es wurde oft keine Anzeige erstattet. Das lag auch am allgemeinen Klima in den Gemeinden; die Laien sind da keineswegs so unschuldig wie immer getan wird. Die Fälle sind also oft verjährt oder die Täter bereits tot. Da kommt dann die Polizei eben nicht mehr. Und zwar auch in keinem Sportverein.

 

Dass in so einer Situation die Justizministerin massiv hohe Entschädigungszahlungen für Opfer auch in nicht so schwerwiegenden Fällen fordert, hat es meines Wissen in vergleichbaren Fällen noch nicht gegeben. Und sie hat auch nicht vor, solche Entschädigungszahlungen an Opfer von staatlichen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen sowie von Versagen von Jugendämtern zu leisten. Das würde dann nämlich sehr, sehr teuer. An unserer Schule in den 80er Jahren waren einige Lehrer, die strafversetzt worden waren, weil sie "eine Affäre" mit einer Schülerin gehabt hatten. Und Sportlehrer, die bei der "Hilfestellung" gerne mal an die Brust gegriffen haben, gab´s auch.

 

bearbeitet von Franziskaner
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Die KFD hat 130.000 Unterschriften für die Frauenweihe gesammelt: Unterschriften für Kirchenreform

 

Die Zahl kann man jetzt natürlich unterschiedlich beurteilen. In einer Situation, in der klar ist, dass diese Veränderungen jetzt durchgesetzt werden oder erst mal 50 oder 100 Jahre nicht, sind das meiner Ansicht nach nicht besonders viele.

Es hat ja gerade mal 1% der katholischen Frauen unterschrieben. Wenn man berücksichtigt, dass auch Männer unterschrieben haben, nur 0,5% der Katholiken. Und die Leistung einer Unterschrift ist ja etwas sehr niedrigschwelliges, damit muss ja gar kein weiteres Engagement oder wenigstens Interesse verbunden sein.

 

Ich sehe da kein deutliches Zeichen dafür, dass die deutschen Katholiken geschlossen hinter diesen Forderungen stehen.

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12 minutes ago, Franziskaner said:

Es hat ja gerade mal 1% der katholischen Frauen unterschrieben. Wenn man berücksichtigt, dass auch Männer unterschrieben haben, nur 0,5% der Katholiken.

Der formalen Katholiken. Falls nur Katholiken unterschrieben haben. Insofern ist das nichtssagend

 

Wernet

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