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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Tatsache ist aber, dass sowohl faktische Unangreifbarkeit eines Lehrers als auch seine Machtausübung über das weitere Leben der Schüler weitaus größer sind als das eines Pfarrers. Ich habe (als Kind/Jugendlicher und als Vater) einige Pfarrer und viele Lehrer erlebt. Die waren mal so mal so, wie es im Leben halt ist.

 

Der entscheidende Unterschied war: die Lehrer*innen hatten Macht (und übten diese auch aus). Wenn einem hingegen der Pfarrer nicht passte, ging man einfach woanders hin.

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vor einer Stunde schrieb laura:

Nicht?

Wenn du als Kommunionhelfer eingeteilt bist - z.B. in der 11 Uhr Messe. Es ist ein wunderschöner Sonntag, deine Familie möchte einen Tagesausflug ans Meer machen (von Düsseldorf aus ja in Holland möglich). Du könntest also in die Vorabendmesse gehen, tust es aber nicht, weil du eben Dienst als Kommunionhelfer hast. Du erklärst der Familie, dass  ihr nicht fahren könnt. Deine Kinder meckern... Du kommst um 10 vor 11 in die Sakristei und man sagt dir, dass man dich heute nicht braucht, weil ein Diakon oder ein zweiter Priester anwesend ist? Damit hast du kein Problem?

Di

 

Erst einmal wäre dieser Hinweis faktisch korrekt - Priester und Diakone sind ordentliche Kommunionspender, Laien eben nicht. Wenn sie mich dann dort doch "brauchen", obwohl sie es faktisch nicht tun, wäre das hochgradiger Blödsinn.

 

Natürlich fände ich es ätzend, wenn sie mir es nicht früher sagen (falls sie es früher gewußt haben). Doch das war es dann auch. 

 

Wir als Laien haben die ganze Welt katholisch zu beackern, da müssen wir uns nicht in Sakristei und Altar meinen austoben zu können.

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vor 24 Minuten schrieb Franziskaner:

Tatsache ist aber, dass sowohl faktische Unangreifbarkeit eines Lehrers als auch seine Machtausübung über das weitere Leben der Schüler weitaus größer sind als das eines Pfarrers. Ich habe (als Kind/Jugendlicher und als Vater) einige Pfarrer und viele Lehrer erlebt. Die waren mal so mal so, wie es im Leben halt ist.

 

Der entscheidende Unterschied war: die Lehrer*innen hatten Macht (und übten diese auch aus). Wenn einem hingegen der Pfarrer nicht passte, ging man einfach woanders hin.

Vergiss es. Du hast als Lehrkraft - zumindest in der weiterführenden Schule - nur minimale Macht über den einzelnen Schüler.

Musterbeispiel mündliches Abi: Die Kommission besteht in BW aus drei Lehrern, davon ist einer völlig schulfremd, kennt den Schüler gar nicht. Selbst wenn ich die Absicht hätte, den Schüler böswillig durchfallen zu lassen, könnte ich es gar nicht, weil ich von den anderen beiden überstimmt würde, falls seine Leistung eben nicht mangelhaft wäre.

In schriftlichen Prüfungen werden in BW alle Arbeiten von 3 voneinander unabhängigen Prüfern korrigiert. Völlig anonym, niemand kennt die Note, die die anderen gegeben haben.

 

Glaubt es mir: Ich habe schon zahllose Kinder ehrgeiziger Eltern erlebt, die auf dem Gymnasium kreuzunglücklich waren und die man - weil eben die Eltern Nachhilfe ohne Ende bezahlt haben - irgendwie durchgezogen hat. Deutlich mehr als "Opfer" ungerechter Eltern ...

 

Und: Was die Macht der Pfarrer betrifft: Ich glaube in der Tat auch, dass die heute bei "modernen" Menschen eher gering ist. Aber die Position des Pfarrers ermöglicht immensen Machtmissbrauch - und das kann zum massiven Problem werden. Deswegen braucht es hier klare Strukturen - und z.B. auch einen Pfarrgemeinderat, der den Pfarrer überstimmen kann oder eine auch für den Pfarrer bindende Entscheidungskompetenz des Pastoralteams etc.

 

bearbeitet von laura
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vor 42 Minuten schrieb rorro:

Wir als Laien haben die ganze Welt katholisch zu beackern, da müssen wir uns nicht in Sakristei und Altar meinen austoben zu können.

Siehst du so, sehe ich anders.

Wenn ich - als ausgebildete Theologin - erleben muss, dass die Kleriker oft einfach nur Sch... bauen und das, was Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens ist, verhunzen und damit entwürdigen, habe ich auch die Aufgabe mich zu engagieren und hier im Rahmen meiner Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen.

 

Laura

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vor 41 Minuten schrieb rorro:
vor 2 Stunden schrieb laura:

Nicht?

Wenn du als Kommunionhelfer eingeteilt bist - z.B. in der 11 Uhr Messe. Es ist ein wunderschöner Sonntag, deine Familie möchte einen Tagesausflug ans Meer machen (von Düsseldorf aus ja in Holland möglich). Du könntest also in die Vorabendmesse gehen, tust es aber nicht, weil du eben Dienst als Kommunionhelfer hast. Du erklärst der Familie, dass  ihr nicht fahren könnt. Deine Kinder meckern... Du kommst um 10 vor 11 in die Sakristei und man sagt dir, dass man dich heute nicht braucht, weil ein Diakon oder ein zweiter Priester anwesend ist? Damit hast du kein Problem?

Di

 

Erst einmal wäre dieser Hinweis faktisch korrekt - Priester und Diakone sind ordentliche Kommunionspender, Laien eben nicht. Wenn sie mich dann dort doch "brauchen", obwohl sie es faktisch nicht tun, wäre das hochgradiger Blödsinn.

 

Natürlich fände ich es ätzend, wenn sie mir es nicht früher sagen (falls sie es früher gewußt haben). Doch das war es dann auch. 

 

Wir als Laien haben die ganze Welt katholisch zu beackern, da müssen wir uns nicht in Sakristei und Altar meinen austoben zu können.

Natürlich hast du recht: Wenn ausreichend ordentliche Kommunionspender anwesend sind haben die außerordentlichen zurück zustehen. Und auch ich erwarte das sich jeder ausserordentliche Kommunionspender dem bewusst ist.

 

Die andere Frage ist: Wie geht man mit Menschen um? Was laura beschreibt würde ich mir einmal gefallen lassen, vielleicht ein zweites mal, irgendwann würde aber auch ich auf eine bessere Kommunikation pochen. Und wenn alles auf gute Kommunikation pochen nichts fruchtet weil es Merkwürden für unwürdig empfindet mit dem Laien zu reden, dann wäre ich aus dem Dienst weg.

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vor 4 Stunden schrieb Frank:

Natürlich hast du recht: Wenn ausreichend ordentliche Kommunionspender anwesend sind haben die außerordentlichen zurück zustehen. Und auch ich erwarte das sich jeder ausserordentliche Kommunionspender dem bewusst ist.

 

Die andere Frage ist: Wie geht man mit Menschen um? Was laura beschreibt würde ich mir einmal gefallen lassen, vielleicht ein zweites mal, irgendwann würde aber auch ich auf eine bessere Kommunikation pochen. Und wenn alles auf gute Kommunikation pochen nichts fruchtet weil es Merkwürden für unwürdig empfindet mit dem Laien zu reden, dann wäre ich aus dem Dienst weg.

 

Das sehe ich so wie Du. Nur weiß ich nicht, wie man das von oben dekretieren will. Der Synodale Weg ist doch für so ein Thema nicht das richtige Forum, oder?

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vor 4 Stunden schrieb laura:

Siehst du so, sehe ich anders.

Wenn ich - als ausgebildete Theologin - erleben muss, dass die Kleriker oft einfach nur Sch... bauen und das, was Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens ist, verhunzen und damit entwürdigen, habe ich auch die Aufgabe mich zu engagieren und hier im Rahmen meiner Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen.

 

Laura

 

Natürlich darfst, kannst und sollst Du Deine Meinung kundtun. Als ausgebildete Theologin kannst Du sogar sehr viel in die Welt einbringen, was anderen an Wissen fehlt. Nur habe ich immer noch nicht verstanden, was Sakristei und Altar damit zu tun haben. Du hattest ja selbst geschrieben, daß für dich die eucharistiefreie Zeit eine sehr positiv geistlich intensive war. Insofern klingt das jetzt mit "Quelle und Höhepunkt" ein wenig anders... (allerdings glaubt das hierzulande auch niemand mehr dem Führungspersonal).

bearbeitet von rorro
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vor 19 Minuten schrieb rorro:

 

Natürlich darfst, kannst und sollst Du Deine Meinung kundtun. Als ausgebildete Theologin kannst Du sogar sehr viel in die Welt einbringen, was anderen an Wissen fehlt. Nur habe ich immer noch nicht verstanden, was Sakristei und Altar damit zu tun haben. Du hattest ja selbst geschrieben, daß für dich die eucharistiefreie Zeit eine sehr positiv geistlich intensive war. Insofern klingt das jetzt mit "Quelle und Höhepunkt" ein wenig anders... (allerdings glaubt das hierzulande auch niemand mehr dem Führungspersonal).

Was die Kompetenz einer Theologin mit der Eucharistie zu tun haben?

Ich erkläre es mit einem Beispiel: eine Gemeinde hat einen afrikanischen Priester, der kaum Deutsch spricht. Die Eucharistie ist völlig unverständlich, erst recht die Predigt (hat der Mesner netterweise aus dem Internet gezogen). Unter den Gottesdienstteilnehmern sind 10 Theologen (Religionslehrer, Pasti etc.).  Da wäre es - vor allem auch im Sinne einer würdigen Feier der Eucharistie - sehr sinnvoll, deren Kompetenzen z.B. für eine Predigt oder eine Statio zu Beginn der Eucharistiefeier auch einzusetzen.

 

Ich verstehe offen gestanden deine Argumentation nicht: Einerseits betonst du immer wieder die Bedeutung der Sakramente. Andererseits plädierst du immer wieder für eine sehr priesterzentrierte Kirche, bist gegen die Übertragung von Kompetenzen auf Laien oder für die Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt.

 

Das ist für mich widersprüchlich: Denn wenn sich in der Kirche nichts ändert, wird es in spätestens 20 Jahren keine Möglichkeit eines flächendeckenden Empfangs der Sakramente mehr geben. Zumindest im ländlichen Raum nicht. Wenn wir also das erhalten wollen, was dir so wichtig ist (mir auch), dann muss Kirche sich ändern ...

 

Und genau darum geht es auch dem Synodalen Weg: Um Erhaltung des "Markenkerns" - und deswegen gerade auch im Reformen.

 

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vor 28 Minuten schrieb rorro:

 

Das sehe ich so wie Du. Nur weiß ich nicht, wie man das von oben dekretieren will. Der Synodale Weg ist doch für so ein Thema nicht das richtige Forum, oder?

Dekretieren kann man es nicht. Aber z.B. in der Aus- und Fortbildung der Priester ein Gespür dafür schaffen ...

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vor 15 Stunden schrieb laura:

Und genau darum geht es auch dem Synodalen Weg: Um Erhaltung des "Markenkerns" - und deswegen gerade auch im Reformen.

 

Ja, es geht um den Markenkern - nur wer definiert den? Gehört dazu die Sakramentalität der Kirche? Gehört dazu das apostolische Amt als unabdingbare Voraussetzung?

 

Übrigens bin ich nicht gegen veränderte Zulassungsbedingungen zum Priesteramt in Regionen, wo es Menschen technisch (außer per Helikopter) unmöglich ist, zur Hl. Messe zu kommen. In Deutschland und ganz Westeuropa gibt es diese Unmöglichkeit nicht.

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vor 17 Minuten schrieb rorro:

Übrigens bin ich nicht gegen veränderte Zulassungsbedingungen zum Priesteramt in Regionen, wo es Menschen technisch (außer per Helikopter) unmöglich ist, zur Hl. Messe zu kommen. In Deutschland und ganz Westeuropa gibt es diese Unmöglichkeit nicht.

Eine Verwandte ist seit einem knappen Jahr im Pflegeheim - allerdings nicht in katholischer Trägerschaft (dort war nichts frei). Obwohl ich bei der Anmeldung angegeben hatte, dass sie katholisch ist und auch Interesse an Seelsorge, Krankenkommunion etc. hat, hat sich bisher niemand dort blicken lassen - erst Recht kein Priester, z.B. wegen einer Krankensalbung.

Antwort eines Pastoralreferenten : "Wir gehen nicht in in die nicht-katholischen Pflegeheime. Dafür haben wir keine Zeit."

 

Im Krankenhaus meiner Stadt hat seit Mitte März gar kein Gottesdienst stattgefunden - "wegen Corona". Warum man den allerdings nicht stattfinden lassen und auf die Zimmer übertragen kann, ist mir ein komplettes Rätsel ...

 

So lange ich jung und mobil bin, über ein Auto verfüge, kann ich derzeit natürlich problemlos eine Eucharistiefeier besuchen. Aber sobald ich nicht mehr Auto fahren kann oder gar pflegebedürftig bin, sieht es jetzt schon ausgesprochen traurig aus....

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vor einer Stunde schrieb laura:

Im Krankenhaus meiner Stadt hat seit Mitte März gar kein Gottesdienst stattgefunden - "wegen Corona". Warum man den allerdings nicht stattfinden lassen und auf die Zimmer übertragen kann, ist mir ein komplettes Rätsel ...

Hierzustadt ist die Übertragung des Gottesdienstes aus der Krankenhauskapelle in die Krankenzimmer schon lange Standard.

 

Nachtrag: Ich vermute, mit festinstallierter Kamera, die zusammen mit der Mikrofonanlage eingeschaltet wird. Wenn man sowas aber nicht hat, dann dürfte Corona auch eine schlechte Zeit sein, das einzurichten, da kümmert man sich vielleicht doch erst mal um die Internetübertragung aus der Pfarrkirche. Mal abgesehen davon, daß coronabedingt viele Kameras ausverkauft waren. Und: Wenn man eine solche Übertragung bisher nicht brauchte, dann wird man sie auch bei Corona nicht brauchen, für die paar Hanseln, die in so eine Krankenhauskapelle passen. Und ein dritter Grund: Wäre der Priester überhaupt in die Kapelle gekommen, oder war das Krankenhaus aus Infektionsschutzgründen für Externe nicht zugänglich? (Auch das Problem hätte man vermutlich lösen können, wenn man gewollt hätte.)

 

vor einer Stunde schrieb laura:

So lange ich jung und mobil bin, über ein Auto verfüge, kann ich derzeit natürlich problemlos eine Eucharistiefeier besuchen. Aber sobald ich nicht mehr Auto fahren kann oder gar pflegebedürftig bin, sieht es jetzt schon ausgesprochen traurig aus....

Du könntest neben dem Dom wohnen - aber wenn sich im Zweifelsfall niemand findet, der dich mit Rollstuhl nach nebenan bringt dann ist selbst das zu weit.

bearbeitet von Moriz
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vor 1 Minute schrieb Moriz:

Hierzustadt ist die Übertragung des Gottesdienstes aus der Krankenhauskapelle in die Krankenzimmer schon lange Standard.

 

Du könntest neben dem Dom wohnen - aber wenn sich im Zweifelsfall niemand findet, der dich mit Rollstuhl nach nebenan bringt dann ist selbst das zu weit.

Korrekt. Aber ich komme im ländlichen Bereich schon dann nicht mehr in die Kirche, wenn mein Auto "nur" kaputt ist, weil eben im eigenen Dorf nichts mehr stattfindet ... zum Dom kann ich dann noch laufen...

 

"Rückzug aus der Fläche" nennt man das - oder auch geistiges Verwahrlosenlassen.

Das halte ich im übrigen für eine massive Verletzung der Pflicht der Bischöfe und Priester zur Hirtensorge.

 

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vor 35 Minuten schrieb laura:

So lange ich jung und mobil bin, über ein Auto verfüge, kann ich derzeit natürlich problemlos eine Eucharistiefeier besuchen. Aber sobald ich nicht mehr Auto fahren kann oder gar pflegebedürftig bin, sieht es jetzt schon ausgesprochen traurig aus....

 

Das stimmt. Ist allerdings eher eine reale Zustandsbeschreibung des Wortes "Gemeinde" als dem Mangel an Priestern geschuldet.

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vor 39 Minuten schrieb laura:

Antwort eines Pastoralreferenten : "Wir gehen nicht in in die nicht-katholischen Pflegeheime. Dafür haben wir keine Zeit."

Dann muss eben der Pfarrer da hin, der ist zuständig und hat Zeit zu haben.

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vor 35 Minuten schrieb Chrysologus:

Dann muss eben der Pfarrer da hin, der ist zuständig und hat Zeit zu haben.

Der Pfarrer "muss" nicht, er kann auch den afrikanischen Pfarrvikar ohne Deutschkenntnisse hinschicken. "Die Oma ist sowieso schwerhörig..." wird er sich sagen.

Meines Erachtens "muss" ein Priester auch nur Zeit haben, wenn es um ein Sakrament geht. Wenn Oma aber weder die Krankensalbung empfangen noch beichten will, sondern "nur" ein seelsorgerliches Gespräch wünscht, ist er nicht verpflichtet und kann es auch delegieren...

Das ist aber die kirchenrechtliche Seite:

 

Real läuft es so, dass der Pfarrer grundsätzlich ausstrahlt, dass er keine Zeit hat und auch in den 10 Gemeinden, die er versorgt, nicht präsent ist. Der Afrikaner ist unverständlich und auch nicht präsent. Wenn Kirche überhaupt (s.oben) noch in den Pflegeheimen präsent ist, dann mit einer Wortgottesfeier am Mittwoch um 10 Uhr. Sonntagsgottesdienst wird ja sowieso allgemein überschätzt ....

Es gibt zwar eine Telefonnummer, die man anrufen kann, aber das wird die Oma nicht tun, weil sie das Gemeindeblatt nicht mehr lesen kann und auch unsicher ist, ob sie wirklich "die hohen geistlichen Herren" belästigen darf.

 

Die evangelische Kirche bekommt das übrigens - auch in nicht-evangelischen Heimen - wesentlich besser hin: vernünftige, verständliche, seniorengerechte Gottesdienste von einem deutschsprachigen Pfarrer gehalten.

 

Das Tragische daran finde ich, dass hier der Priester- und Personalmangel genau auf dem Rücken derjenigen ausgetragen wird, die zum einen schwach und krank sind und zum anderen zu der Generation gehören, die wirklich noch gelernt hat, dass man die "Sonntagspflicht" einhalten müsse.

 

Und - ich wiederhole: Dies ist für mich eine schuldhafte Vernachlässigung der Hirtensorge, zu der die Kirche verpflichtet ist.

bearbeitet von laura
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vor 38 Minuten schrieb laura:

Meines Erachtens "muss" ein Priester auch nur Zeit haben, wenn es um ein Sakrament geht. Wenn Oma aber weder die Krankensalbung empfangen noch beichten will, sondern "nur" ein seelsorgerliches Gespräch wünscht, ist er nicht verpflichtet und kann es auch delegieren...

 

Wenn aber dieses delegieren nicht funktioniert - noch haben wir genug Pastis - dann helfen auch mehr geweihte Häupter nichts.

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vor 7 Minuten schrieb Moriz:

noch haben wir genug Pastis

Ähm, nein.
Großstadt in der Diaspora, Pfarrei hat knapp 10.000 Seelen. Personalschlüssel: 1 Priester, 1 hauptamtliche*r Seelsorger*in. 19 Seniorenheime auf dem Gebiet.

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vor 11 Minuten schrieb Moriz:

 

Wenn aber dieses delegieren nicht funktioniert - noch haben wir genug Pastis - dann helfen auch mehr geweihte Häupter nichts.

Leider nein.

Die Diözesen streichen das Personal so zusammen, dass auch die Pastis gnadenlos an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind.

Zumal sie - was man nicht sieht - in vielen Gemeinden auch viel Zeit investieren, um das Chaos, das manche "geweihte Häupter" aus irgendwelchen Ländern anrichten, zu reparieren.

 

 

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vor 19 Minuten schrieb Elima:

 

Du solltest aber deine Enttäuschungen nicht verallgemeinern. Es gibt genung Geistliche aus der dritten Welt, die sich sehr um die anvertrauten Gläubigen kümmern (auch in der Krankenhaus- und  Altenheimseelsorge. Auch an das anfangs schlecht zu verstehende Deutsch gewöhnen sich auch die Älteren.  Ich habe (als Patientin) einen ausländischen Geistlichen und unseren deutschen Kaplan erlebt. Kein Vergleich! Leider ist der Ausländer jetzt nicht mehr hier.

Da hast du natürlich völlig recht. Ich formuliere hier bewusst ein wenig pointiert.

 

Aber: Ist es die Zukunft der Kirche in Deutschland, verzweifelt zu versuchen, durch Großgemeinden und durch Priester aus aller Herren Länder Strukturen aufrecht zu erhalten (z.B. eben die Leitung der Gemeinde durch den Priester), die eigentlich aufgrund des Priestermangels nicht mehr funktionieren? 

Das können wir auch noch 30-40 Jahre so weitermachen. "Sendungsräume", "Pastorale Räume" oder wie man die Riesengemeinden nennt immer weiter vergrößern, deutsche Pfarrer im Wesentlichen als Pastoralmanager, Sakramente im wesentlichen durch ausländische Priester, Gemeindeleben und Spiritualität im wesentlichen "priesterfrei" (weil sie keine Zeit haben).

 

Wäre es da nicht sinnvoller auf das zu schauen, was in der deutschen Kirche lebt und lebendig ist?

Und das ist unter anderem die Tatsache, dass wir zahllose sehr gut ausgebildeter Laientheologen haben und ferner Hunderttausende von hoch motivierten Ehrenamtlichen? Vielleicht sollte man die Frauen von Maria 2.0 ernst nehmen, die sagen: "Ja, wir wollen in dieser Kirche Verantwortung übernehmen. Uns sind die Sakramente so wichtig, dass es uns nicht egal, dass wir einer priesterlosen Kirche entgegen! Wir wollen, die Kirche, die uns etwas bedeutet, nicht aussterben sehen."

 

Vielleicht weht der Geist Gottes dort?

 

bearbeitet von laura
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vor 23 Stunden schrieb laura:

Wenn ich - als ausgebildete Theologin - erleben muss,

 

Dein Gender-Eintrag lautet: Male

 

Als male Theologin kannst du dich zum Priester weihen lassen und deine Sorgen sind behoben.

 

 

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vor 41 Minuten schrieb Abaelard:

 

Dein Gender-Eintrag lautet: Male

 

Als male Theologin kannst du dich zum Priester weihen lassen und deine Sorgen sind behoben.

 

 

Leider doppelt falsch ... 😀

1. Ich bin kein Mann, kann nur aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen den Eintrag nicht ändern - und habe irgendwann dann entnervt aufgeben.

2. Selbst wenn ich männlich wäre und Priester würde, wären die strukturellen Probleme der Kirche, die ich oben geschildert habe, nicht gelöst.

Es geht mir hier nicht um mich (für mich ist die Frage durch, bis das Frauenpriestertum kommt, bin ich lange tot), sondern um Struktur und Entwicklung der Kirche.

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vor 3 Stunden schrieb laura:
vor 3 Stunden schrieb Moriz:

Wenn aber dieses delegieren nicht funktioniert - noch haben wir genug Pastis - dann helfen auch mehr geweihte Häupter nichts.

Leider nein.

Die Diözesen streichen das Personal so zusammen, dass auch die Pastis gnadenlos an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind.

Aber dann werden uns weder viri probati noch die Frauenweihe retten. Wenn es nicht genug Leute gibt, die bereit sind, pastorale Aufgaben professionell (!) zu übernehmen.

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