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Die Sünde und Notwendigkeit der Beichte


Ephraim

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Hallo! 

Ich bin neu hier und freue mich sehr, ein katholisches Forum gefunden zu haben. Nach einer kurzen Suche im Forum mit Benutzung der Forensuchfunktion sah ich, dass folgendes Thema noch nicht abgedeckt zu sein scheint. Als relativer junges Mitglied der Kirche ist mir der Zusammenhang zwischen Sünde und Vergebung durch das Bußsakrament noch nicht ganz klar geworden. 

Man hat gesündigt - willentlich und wissentlich, aus einem Affekt heraus oder möglicherweise auch ganz berechnend. Nun ist man aus dem Stand der Gnade gefallen - soweit verstehe ich. 
Nun muss ich zugeben, dass ich sehr oft sündige - vor allem in Situationen, in denen ich nicht Herr über meine eigenen Handlungen bin. Natürlich bereue ich dann auch (oft sogar gleich nachdem mir bewusst geworden ist, welche Folgen diese und jene Tat nach sich zieht), aber zur Beichte schaffe ich es nicht täglich. 
Muss man denn nach jeder begangenen Sünde das Bußsakrament empfangen, um wieder in den Stand der Gnade zu gelangen? Müsste man da nicht einige Male am Tag in den Beichstuhl treten? 

Ich wäre über ehrliche Antworten und Hilfe sehr erfreut! 
Dankeschön

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Willkommen.

 

Läßliche Sünden und leichte Sünden werden vergeben durch die Beichte, das Lesen in der Heiligen Schrift und die Kommunion.

 

Schwere Sünden (früher "Todsünden" d.h. solche Sünden, die mit voller Absicht gegen die Heilszusage Gottes verübt werden) müssen gebeichtet werden und schließen vorrübergehend von der Kommunion aus.

 

Vorbedingung jeder Vergebung ist die Erkenntnis, die Reue und der Wille zur Besserung.

bearbeitet von Flo77
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vor einer Stunde schrieb Ephraim:

in Situationen, in denen ich nicht Herr über meine eigenen Handlungen bin

Wenn Du nicht Herr deiner selbst bist, kannst Du nicht sündigen, weil sündigen deinen freien Willen und deinen freien Entschluss voraussetzt.

Du sündigst maximal dadurch, dass Du Dich vorsätzlich in diesen Zustand bringst (stockbesoffen Autofahren...). Aber dann hast Du gravierendere Probleme, als möglichst schnell den nächsten Beichtstuhl zu finden.

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vor 3 Stunden schrieb gouvernante:

Wenn Du nicht Herr deiner selbst bist, kannst Du nicht sündigen, weil sündigen deinen freien Willen und deinen freien Entschluss voraussetzt.

Du sündigst maximal dadurch, dass Du Dich vorsätzlich in diesen Zustand bringst (stockbesoffen Autofahren...). Aber dann hast Du gravierendere Probleme, als möglichst schnell den nächsten Beichtstuhl zu finden.

Nicht wenn deine ewige Bestimmung davon abhängt. 
Das verstehe ich nicht recht - wenn ich als Gläubiger "mein Bestes" gebe und in einem Moment meine Selbstbeherrschung verliere - und eine Sünde begehe; sei es eine sexuelle, oder eine Lüge - ist mein ewiges Heil vor dem nächsten Bußsakrament dahin? Auch wenn ich diese Tat im Nachhinein bereue?

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vor 6 Minuten schrieb Ephraim:

Nicht wenn deine ewige Bestimmung davon abhängt. 
Das verstehe ich nicht recht - wenn ich als Gläubiger "mein Bestes" gebe und in einem Moment meine Selbstbeherrschung verliere - und eine Sünde begehe; sei es eine sexuelle, oder eine Lüge - ist mein ewiges Heil vor dem nächsten Bußsakrament dahin? Auch wenn ich diese Tat im Nachhinein bereue?

@1: Wer regelmäßig betet, kann nicht in die Hölle kommen (ich meine der Satz stammt von Johannes Paul II.) Wer sich regelmäßig dem Herrn zuwendet, den kann die Sünde nicht in die Hölle bringen, so schwer die Schuld auch sein mag.

 

@2: Wenn Du die Selbstbeherrschung verlierst, kann es sein, daß Dir die Schuld für die Sünde nicht angerechnet werden kann. Das ist im Zweifel allerdings mit einem Beichtvater oder einem geistlichen Begleiter zu klären. Dein ewiges Heil ist dahin, wenn Du wider besseres Wissen das Heilsangebot Gottes ausschlägst und nicht - sorry für die Drastik - weil Du abends im Bett das ein oder andere Taschentuch einsaust.

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Wer regelmäßig betet, kann nicht in die Hölle kommen (ich meine der Satz stammt von Johannes Paul II.) Wer sich regelmäßig dem Herrn zuwendet, den kann die Sünde nicht in die Hölle bringen, so schwer die Schuld auch sein mag.

Nach kurzer Überlegung muss ich klar zustimmen - ansonsten wäre vielen Menschen der Himmel verwehrt: nämlich all jenen, die kein Bußsakrament empfangen können oder wollen. Das geht natürlich nicht in Harmonie mit der Kirchenlehre. 
Danke hierfür! 

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vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Wer regelmäßig betet, kann nicht in die Hölle kommen (ich meine der Satz stammt von Johannes Paul II.) Wer sich regelmäßig dem Herrn zuwendet, den kann die Sünde nicht in die Hölle bringen, so schwer die Schuld auch sein mag.

 

Interessant. Das habe ich noch gelesen, obwohl es zu Johannes Paul II. eindeutig passen würde. Der ja auch hoffte, - und Hoffnung ist ja bekanntlich nie schlecht -, dass die Hölle leer sei. Eine unfehlbare Äußerung dürfte das allerdings nicht gewesen sein, insofern würde ich mich hierauf nur bedingt verlassen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

 

Interessant. Das habe ich noch gelesen, obwohl es zu Johannes Paul II. eindeutig passen würde. Der ja auch hoffte, - und Hoffnung ist ja bekanntlich nie schlecht -, dass die Hölle leer sei. Eine unfehlbare Äußerung dürfte das allerdings nicht gewesen sein, insofern würde ich mich hierauf nur bedingt verlassen.

Dann verlass Dich auf KKK 1033 und 1037. Da steht es so inkludiert drin.

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vor 37 Minuten schrieb Ephraim:

nämlich all jenen, die kein Bußsakrament empfangen können oder wollen. Das geht natürlich nicht in Harmonie mit der Kirchenlehre. 
Danke hierfür! 

 

Bei Können würde ich zustimmen. Wem der Zugang zum Bußsakrament in der Todesstunde verwehrt ist, dem steht die Möglichkeit offen, die vollkommene Reue (contritio) zu erwecken, die gewissermaßen das Sakrament substituiert. Im Gegensatz zur unvollkommenen Reue oder Angstreue (attritio). 

 

Dass es mit der Lehre konform geht, dass die sakramentale Beichte ausgesetzt werden kann, würde ich in dieser Pauschalität verneinen. Worum es hier - mit Blick auf die ewige Seligkeit - geht ist der Gnadenstand. Ungebeichtete schwere, nicht aber lässliche Sünden, trennen von Gott und lassen des Gnadenstandes verlustig gehen. Des Weiteren kann niemand von sich selbst oder über andere sagen, ob er im Gnadenstand ist oder nicht, weshalb die sakramentale Beichte als via tutior dringendst empfohlen bleibt. 

 

Nur zu beten ist keine Garantie, falls man dieses Wort hier benutzen will. Zum Herrn beten - das tun oder denken zu tun auch die Häretiker und Nichtchristen. Die Kirche hatte - ich scheue mich vor dem Präsens - hier eine klare Linie gefahren. Ich verweise auf das Florentinum und Cantate Domino.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Und ich verweise auf Reconciliatio et Paenitentia (JPII, 1984) 1. Kapitel, Absatz 17 und Fußnoten zu Thomas von Aquin und Kirchenvater Augustinus.

 

Keine Sünde ist eine Todsünde wenn sie nicht die Beziehung zu Gott zu brechen trachtet.

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vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Keine Sünde ist eine Todsünde wenn sie nicht die Beziehung zu Gott zu brechen trachtet.

 

Was meinen Ausführungen nicht widerspricht. Wenn eine Handlung die Qualifikation für eine Sünde nicht aufweist, dann ist sie keine Sünde und erst recht keine Todsünde.

 

[Beichten zu gehen würde ich dennoch empfehlen, allein schon um den Kirchengeboten zu entsprechen]

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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@Ephraim: Vor 502 Jahren nagelte ein Mann 95 Thesen an eine Kirchentür, der hatte mal eine Zeit lang ähnliche Gedanken und ging deswegen jeden Tag mehrmals zur Beichte. Da er im Kloster wohnte, war der Weg nicht weit. Sein Beichtvater soll davon nicht so begeistert gewesen sein. 

 

Ich möchte hier, gut katholisch, die Idee des Fegefeuers ins Spiel bringen, welche genau deshalb u. a. ins Spiel gebracht wurde, um die menschliche Unvollkommenheit einschließlich der logistischen Unmöglichkeit der Beichte mehrmals am Tag für alle mit der Vollkommenheit Gottes in Einklang zu bringen.

 

Soweit ich das im Gedächtnis habe, hat man deshalb zwischen normalen Sünden und Todsünden unterschieden: Mit lässlichen Sünden hatte man zumindest ein Ticket fürs Fegefeuer.

 

In unserer Zeit ist es nicht mehr so, dass gelehrt wird, dass nur Sünden als vergeben gelten, die man in der Beichte offenbart hat. Sonst wäre ja auch Schuldbekenntnis und Bitte um Vergebung in der Eucharistiefeier oder im Vaterunser nur Blabla.

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Da braucht man nicht einmal ins Wittenberg des 16. Jahrhunderts gehen. Derselbe Papst, der hier bereits mehrmals - mit durchaus freimütigen Gedanken -  zitiert wurde, ging ja bekanntlich täglich beichten.

 

Ist das schon scrupulositas oder noch katholisch? 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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Täglich Beichten für alle Katholiken ist beim derzeitigen Personalstand an Beichtvätern Luxus.

 

Sollte es heilsnotwendig sein, dann hätten wir echt ein Problem.

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vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

Täglich Beichten für alle Katholiken ist beim derzeitigen Personalstand an Beichtvätern Luxus.

 

Sollte es heilsnotwendig sein, dann hätten wir echt ein Problem.

Danke für die Antworten an alle! 

 

Das stimmt wohl! Aber vor einer Messe sollte man jedenfalls beichten, nicht wahr? Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Tag in meinem Leben gab, an dem ich nicht gesündigt habe. 

Besucht man also drei Mal die Woche eine hl. Messe, so ist dreimal das Bußsakrament zu empfangen - ist das richtig so? 

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vor 3 Stunden schrieb Ephraim:

Danke für die Antworten an alle! 

 

Das stimmt wohl! Aber vor einer Messe sollte man jedenfalls beichten, nicht wahr? Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Tag in meinem Leben gab, an dem ich nicht gesündigt habe. 

Besucht man also drei Mal die Woche eine hl. Messe, so ist dreimal das Bußsakrament zu empfangen - ist das richtig so? 

Nein. Das ist der direkte Weg ins Skrupulantentum.

 

Der Besuch und die Mitfeier der heiligen Messe ist NICHT an den Gnadenstand gebunden. Selbst der unreuige Massenmörder darf jederzeit an einer Messe teilnehmen.

 

Lediglich der Empfang der Kommunion kann vom Gnadenstand abhängig gemacht werden, insoweit dem Kommunikanten eine echte Todsünde bewusst ist - dann ist die sakramentale Beichte erforderlich.

 

Wie schwer es eigentlich ist es eine echte Todsünde zu begehen haben schon die Kirchenväter beschrieben.

 

Für alle anderen Sünden genügt es vor dem Kommunionempfang einen Akt wahrer Reue zu erwecken (entweder aus Angst vor der Hölle als unvollkommene Reue oder aus Liebe zu Gott als vollkommene Reue) und sein Herz im Fasten, Beten und Almosen geben Gott zuzuwenden. Auch hier gilt: Alles in Maßen und mit Bedacht. Übertreibung hilft weder der Seele noch dem Allmächtigen.

 

Wie schon geschrieben, werden schon durch die Kommunion selbst Sünden vergeben, wobei die Tradition dazu rät bei der nächsten Beichte alle Sünden zu nennen (was allerdings eher therapeutische Gründe hat und eigentlich eher in ein Coaching gehört als in den Beichtstuhl - ein Priester ist kein Therapeut!).

 

Und nebenbei: jeder Gerechte sündigt am Tag 77x.

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vor 43 Minuten schrieb Flo77:

Lediglich der Empfang der Kommunion kann vom Gnadenstand abhängig gemacht werden, insoweit dem Kommunikanten eine echte Todsünde bewusst ist - dann ist die sakramentale Beichte erforderlich.

 

Wie schwer es eigentlich ist es eine echte Todsünde zu begehen haben schon die Kirchenväter beschrieben.

 

Für alle anderen Sünden genügt es vor dem Kommunionempfang einen Akt wahrer Reue zu erwecken (entweder aus Angst vor der Hölle als unvollkommene Reue oder aus Liebe zu Gott als vollkommene Reue) und sein Herz im Fasten, Beten und Almosen geben Gott zuzuwenden. Auch hier gilt: Alles in Maßen und mit Bedacht. Übertreibung hilft weder der Seele noch dem Allmächtigen.

Vielen Dank dafür! 

Nun noch eine eher unbeholfene Frage, auf die ich keine eindeutige Antwort finden konnte: zu welchem Zeitpunkt wird aus einer lässlichen Sünde eine Todsünde? 

Lüge ich etwa nicht mehr aus einem reflexartigen Affekt heraus, sondern bedacht und im momentanen Wissen, zu sünden, ist das eine Todsünde? 

Möglicherweise gibt es Literatur hierzu - ich wäre sehr dankbar! 

bearbeitet von Ephraim
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vor 28 Minuten schrieb Ephraim:

Vielen Dank dafür! 

Nun noch eine eher unbeholfene Frage, auf die ich keine eindeutige Antwort finden konnte: zu welchem Zeitpunkt wird aus einer lässlichen Sünde eine Todsünde? 

Lüge ich etwa nicht mehr aus einem reflexartigen Affekt heraus, sondern bedacht und im momentanen Wissen, zu sünden, ist das eine Todsünde? 

Möglicherweise gibt es Literatur hierzu - ich wäre sehr dankbar! 

Eine Todsünde ist eine Sünde, die bei vollem Bewusstsein, aus freiem Willen, im Wissen um die Sündhaftigkeit, in einer schwerwiegenden Frage und in der gewollten Absicht Gott zu beleidigen bzw. seinem Heilswunsch zuwider zu handeln begangen wird.

 

Wenn Du absichtlich lügst (wobei das eine heikle Sache ist, da der Mensch das teilweise unbewusst macht) kann das eine Todsünde sein, wenn du die entsprechende Intention/Absicht dabei hast.

 

Anstelle der Literatur würde ich dir das Gespräch mit erfahrenen geistlichen Begleitern, Katecheten, Priestern empfehlen.

 

Das geschriebene Wort ist nie die Realität in ihrer Komplexität.

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vor 48 Minuten schrieb Ephraim:

Vielen Dank dafür! 

Nun noch eine eher unbeholfene Frage, auf die ich keine eindeutige Antwort finden konnte: zu welchem Zeitpunkt wird aus einer lässlichen Sünde eine Todsünde? 

Lüge ich etwa nicht mehr aus einem reflexartigen Affekt heraus, sondern bedacht und im momentanen Wissen, zu sünden, ist das eine Todsünde? 

Möglicherweise gibt es Literatur hierzu - ich wäre sehr dankbar! 

 

Nein, das ist keine Todsuende, nach meinem Wissensstand. 

 

Todsuenden sind meines Erachtens meistens nicht bestimmte vereinzelte Handlungen, sondern die Hingabe an bestimmte zerstoerische Denkweisen und Gefuehle, denen man sich verschreibt - wie man das Bild sagt: man verschreibt seine Seele dem "Teufel" in einer Weise, die die Seele notwendigerweise korrumpiert. Und natuerlich ist die Todsuende immer die Suende Wider Den Heiligen Geist (die einzige, die nicht vergeben werden kann), also die voellig bewusste Absage an Gott im gleichzeitigen Wissen um Gottes Liebe und Gnade und die Existenz von  Jesus Christus. Diese Art Suende ist, nach meinem Wissen, fuer Menschen nahezu unmoeglich zu begehen, weil man nicht gleichzeitig etwas anerkennen kann und voellig ablehnen.  Ueblicherweise lehnen Menschen Gott ab, weil sie nicht an ihn glauben, das ist keine Todsuende. Eine Todsuende ist es nach meinem Wissen als Katholik, die Lehre der Kirche zu verwerfen, obwohl man sie als richtig erkannt hat, also das bewusste Abschwoeren. Okay, ich hoffe, ich habe das alles noch richtig behalten :-))

 

Es gibt im Internet Auflistungen von Verhaltensweisen, die die Todsuenden als erklaeren.  Aus einer laesslichen Suende kann niemals eine Todsuende werden, entweder ist es letzteres von Beginn oder nicht. Da gibt es keine schleichenden Fortschritt. Entweder man pisst Gott von Anfang an oder nicht, sozusagen. Entweder man uebergibt seine Seele wissentliche dem Boesen oder man laesst es. Das sind Dimensionen menschlicher Dummheit, Ueberheblichkeit und Uebermut, die nichts mit laesslicher Suende zu tun haben.

 

Grundsaetzlich werden alle Suenden vergeben. Und es ist auch nicht so, dass Gott nicht die Todsuende vergeben koennte, man kann sie sich selbst mehr vergeben,  wenn man diesen Schritt ueber die Grenze gemacht, diese totale und voellige Absage an Gott, denn man hat keinen Bezug mehr zu ihm, man hat ihn wissentlich gekappt. Insofern beisst sich da einfach die Katze in den Schwanz, man kann naemlich die Vergebung nicht mehr annahmen durch die entstandene Gottferne, die nicht mehr rueckgaengig gemacht werden kann. Und letzlich waere dieses dann die Hoelle - Gott zu lieben, ihn zu sehen, aber ihn nicht mehr erreichen zu koennen, weil man es sich im Bewusstsein aller Konsequenzen versagt hat. Siehe Luzifer .. 

 

Jedenfalls wurde mir das so erklaert und das fand ich einleuchtend.

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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14 hours ago, Studiosus said:

Nur zu beten ist keine Garantie

Gar nichts ist eine Garantie auf den Himmel.

Und Hoffnung gibt es immer.

 

Werner

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13 hours ago, Studiosus said:

Derselbe Papst, der hier bereits mehrmals - mit durchaus freimütigen Gedanken -  zitiert wurde, ging ja bekanntlich täglich beichten.

Tja, da hätte man gerne mal zugehört, was der tagtäglich so schlimm herumgesündigt hat.

Vielleicht war es aber auch mehr ein geistliches Gespräch als eine Sündenaufzählung. Das könnte ein Papst sicher ziemlich oft vertragen.

 

Werner

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vor 24 Minuten schrieb Werner001:

Gar nichts ist eine Garantie auf den Himmel.

Und Hoffnung gibt es immer.

 

Werner

 

Weiter oben in diesem Strang wurde behauptet bzw. die Behauptung referiert: Wer regelmäßig betet kann nicht in die Hölle kommen.

 

Das klingt schon sehr nach Garantie, oder theologisch ausgedrückt: Heilsgewissheit. Übersteigerte Heilsgewissheit, praesumptio, wiederum ist, bspw. nach Petrus Lombardus, eine Sünde wider den Heiligen Geist. Vgl. auch Phil 2,12.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Just now, Studiosus said:

 

Weiter oben in diesem Strang wurde behauptet bzw. die Behauptung referiert: Wer regelmäßig betet kann nicht in die Hölle kommen.

 

Das klingt schon sehr nach Garantie, oder theologisch ausgedrückt: Heilsgewissheit.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

Auch mit dieser Aussage wird nur eine Hoffnung benannt. 

 

Werner

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:

Auch mit dieser Aussage wird nur eine Hoffnung benannt. 

 

Werner

 

Nein. Es ist eine affirmative Aussage. "Wer betet, darf hoffen die ewige Seligkeit zu erlangen" würde eine Hoffnung ausdrücken. "Wer betet, kann nicht in die Hölle kommen" ist eine deskriptive Aussage der Unmöglichkeit in die Hölle zu kommen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 13 Stunden schrieb nannyogg57:

Soweit ich das im Gedächtnis habe, hat man deshalb zwischen normalen Sünden und Todsünden unterschieden: Mit lässlichen Sünden hatte man zumindest ein Ticket fürs Fegefeuer.

 

Nach meinen Gedächtnis kommt diese Unterscheidung hierher (1 Joh 5,16 f.):

 

 
Zitat

 

Wenn einer seinen Bruder eine Sünde begehen sieht, die nicht zum Tod führt, soll er für ihn bitten und wird ihm so Leben schenken, allen, deren Sünde nicht zum Tod führt. Denn es gibt Sünde, die zum Tod führt. Von ihr spreche ich nicht, wenn ich sage, dass er bitten soll.
Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt.

 

 
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