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Trauer und Entsetzen


Alfons

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Long John Silver
vor 10 Minuten schrieb duesi:

Es gibt übrigens einen Aufruf dazu, aus Solidarität mit den Juden eine Kette mit Davidsstern zu tragen. Ich überlege mir jetzt, mir einen solchen Davidsstern zu kaufen. Wer ist mutig und macht mit?

 

Wuerde ich nicht machen, wenn ich jetzt gerade in Deutschland waere.

 

Ich trage ein kleines Kreuz, das sieht keiner (meistens).  Religioese Aussagen, die mit mir nichts zu tun haben, lehne ich ab.

 

Symbolik und Kennzeichnung,  ob als Button oder auf Aufkleber am Auto, fand ich schon mein Leben lang eher scheusslich.

 

Das hat mit Mut nichts zu tun, ich finde es unangemessen. 

 

 

 

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Long John Silver
vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

 

Das finde ich in etwa so authentisch wie katholische Pfarrer, die sich aus Protest gegen das Kopftuchurteil einen Schal um den Kopf binden oder dieses seinerzeit allgegenwärtige "Je suis Charlie". Ich bin, war und werde nie Charlie sein. Deshalb hänge ich dieses Bild auch nicht in mein Facebookprofil (gesetzt, ich hätte eins).

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Ja, das war auch ziemlich seltsam.  So eine eher eine Art schunkelnde Verbruederung wie im Bierzelt. 

 

 

 

 

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Mit Charlie Hebdo hätte ich mich nicht verbrüdert, weil ich mit diesen hetzerischen Karrikaturen nicht einverstanden war. Das rechtfertigt natürlich nicht die Tat der Terroristen. Aber ich würde es befürworten, wenn es da Geldstrafen wegen Hetze gegeben hätte. Die Karrikaturisten sind für mich keine Helden. 

 

Ich bin nicht der Meinung, dass der Davidsstern ein jüdisches Bekenntnis wäre. Er wäre in meinen Augen lediglich ein sichtbares Zeichen der Solidarität. Ich bewundere die Christen, die sich zur Zeit der Naziherrschaft, als das Tragen des Davidssterns von Juden Pflicht wurde, sich trauten, ebenfalls einen Davidsstern zu tragen. Der niederländische König war einer von ihnen.

bearbeitet von duesi
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Am 10.10.2019 um 08:14 schrieb mn1217:

Ich denke, jeder sollte in ein Gotteshaus gehen sollen ohne Angst zu haben und ohne dass Polizeipräsenz notwendig ist. Egal, welcher Religion.

Ja, eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Ist es aber schon längst nicht mehr. Die Synagoge hier am Ort wird seit ihrer Einweihung 1997 ständig von der Polizei bewacht und sie hat spezielle Sicherheitstüren. Man kommt da nicht einfach so rein. Leider ist das notwendig.

Und ich sehe auch nicht, dass sich daran sehr bald etwas ändern wird.

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vor 32 Minuten schrieb Studiosus:

.....

Ich finde Solidarität kann sich entfalten, wo eine gesellschaftliche und politische Atmosphäre geschaffen wird, in der Juden  (und jede andere Gruppe) frei und unbehelligt leben kann. ...

wenn jede gruppe frei und unbehelligt neben/mit mir leben kann, wären juden daran beteiligt. wer juden der political correctness wegen bevorzugen will, ist grundsätzlich unsolidarisch.

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vor 23 Minuten schrieb Long John Silver:

Religioese Aussagen, die mit mir nichts zu tun haben, lehne ich ab.

 

Das sehe ich genauso. Ich trage ja auch keine muslimischen Symbole um meine Solidarität mit muslimischen Mitbürgern zu bekunden.

 

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vor 3 Minuten schrieb Suzanne62:

Das sehe ich genauso. Ich trage ja auch keine muslimischen Symbole um meine Solidarität mit muslimischen Mitbürgern zu bekunden.

 

Wenn es einen Anschlag auf Muslime gegeben hätte, hätte ich kein Problem damit, aus Solidarität einen Halbmond um den Hals zu tragen. Da gab es jedoch keinen Aufruf. Die neuseeländische Ministerpräsidentin ist nach dem Anschlag auf Christchurch durch das Tragen des Kopftuches mit gutem Beispiel vorangegangen.

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vor 2 Minuten schrieb duesi:

Wenn es einen Anschlag auf Muslime gegeben hätte, hätte ich kein Problem damit, aus Solidarität einen Halbmond um den Hals zu tragen. Da gab es jedoch keinen Aufruf. Die neuseeländische Ministerpräsidentin ist nach dem Anschlag auf Christchurch durch das Tragen des Kopftuches mit gutem Beispiel vorangegangen.

du kannst selber aufrufen. anläßlich des ersaufens im mittelmeer.  du kannst dich für carola rackete einsetzen, besonders hier im forum. wer im mittelmeer hilft, wird wohl nicht auf synagogen schießen. wer auf synagogen schießt, hilft sicher nicht im mittelmeer.

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vor 6 Minuten schrieb helmut:

wenn jede gruppe frei und unbehelligt neben/mit mir leben kann, wären juden daran beteiligt. wer juden der political correctness wegen bevorzugen will, ist grundsätzlich unsolidarisch.

In der Allgemeinheit ist das schwer durchzuhalten. Denn ausnahmslos JEDE Gruppe würde auch die Gruppe der Rechtsradikalen, die Gruppe der Mafiosi, die Gruppe der organisierten Clankriminalität usw. mit einschließen, die ja auch teilweise sich selbst als kulturelle Gruppen verstehen.

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vor 1 Minute schrieb duesi:

In der Allgemeinheit ist das schwer durchzuhalten. Denn ausnahmslos JEDE Gruppe würde auch die Gruppe der Rechtsradikalen, die Gruppe der Mafiosi, die Gruppe der organisierten Clankriminalität usw. mit einschließen, die ja auch teilweise sich selbst als kulturelle Gruppen verstehen.

was schlägst du positiv vor?

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vor 3 Minuten schrieb helmut:

du kannst selber aufrufen. anläßlich des ersaufens im mittelmeer.  du kannst dich für carola rackete einsetzen, besonders hier im forum. wer im mittelmeer hilft, wird wohl nicht auf synagogen schießen. wer auf synagogen schießt, hilft sicher nicht im mittelmeer.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, aus Solidarität mit Frau Rackette ein T-Shirt anzuziehen. Danke für die Idee!

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vor 7 Minuten schrieb duesi:

 Die neuseeländische Ministerpräsidentin ist nach dem Anschlag auf Christchurch durch das Tragen des Kopftuches mit gutem Beispiel vorangegangen.

 

Siehe mein Beispiel mit dem Pfarrer. Das fand ich eher weniger gut, um es regelkonform auszudrücken. Und höchst unauthentisch. Eine Frau, die vollkommen emanzipiert ist (sonst wäre sie wohl kein Staatsoberhaupt) schmückt sich zum Zeichen der Solidarität mit einem Stück Stoff, das in vielen Teilen der Welt synonym für die Unterdrückung von Frauen steht. Das ist leider ziemlich dümmlich. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 2 Minuten schrieb duesi:

Ich könnte mir durchaus vorstellen, aus Solidarität mit Frau Rackette ein T-Shirt anzuziehen. Danke für die Idee!

 

Du scheinst mir, nicht böse gemeint, nach allen Seiten offen zu sein. Ich vermisse eigene Überzeugungen. Ich für meinen Teil würde nicht behangen wie ein Christbaum (FFF-Kappe, Rackete-Shirt, Halbmond-Kette, Davidstern) herumlaufen wollen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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Gerade eben schrieb duesi:

Ich könnte mir durchaus vorstellen, aus Solidarität mit Frau Rackette ein T-Shirt anzuziehen. Danke für die Idee!

ich überlege mir zivilen ungehorsam der mein angepaßtes ddr-verhalten übersteigt.

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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Du scheinst mir, nicht böse gemeint, nach allen Seiten offen zu sein. Ich vermisse eigene Überzeugungen. Ich für meinen Teil würde nicht behangen wie ein Christbaum (FFF-Kappe, Rackete-Shirt, Halbmond-Kette, Davidstern) herumlaufen wollen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

du kannst doch aussuchen für dich.

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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Siehe mein Beispiel mit dem Pfarrer. Das fand ich eher weniger gut, um es regelkonform auszudrücken. Und höchst unauthentisch. Eine Frau, die vollkommen emanzipiert ist (sonst wäre sie wohl kein Staatsoberhaupt) schmückt sich zum Zeichen der Solidarität mit einem Stück Stoff, das in vielen Teilen der Welt synonym für die Unterdrückung von Frauen steht. Das ist leider ziemlich dümmlich. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Das Fass über die Bedeutung des Kopftuches wollte ich nicht aufmachen. Jeder hat verstanden, was diese Frau ausdrücken wollte. Jeder wusste, dass sie damit nicht für eine Unterdrückung der Frau eingetreten ist. Und darum geht es. Jeder wusste, dass es als Solidaritätsbekundung gemeint war.

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

 

Du scheinst mir, nicht böse gemeint, nach allen Seiten offen zu sein. Ich vermisse eigene Überzeugungen. Ich für meinen Teil würde nicht behangen wie ein Christbaum (FFF-Kappe, Rackete-Shirt, Halbmond-Kette, Davidstern) herumlaufen wollen.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Ja, Moment. Ich habe mich an mehreren Stellen klar zum christlich katholischen Glauben bekannt. Das muss ich nicht ständig vor mir her tragen, obwohl ich durchaus offensiv mit meinem Glauben umgehe. Das Tragen eines Davidssterns macht mich nicht zu einem Juden. Es zeigt lediglich meine Solidarität.

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vor 8 Minuten schrieb helmut:

ich überlege mir zivilen ungehorsam der mein angepaßtes ddr-verhalten übersteigt.

Ziviler Ungehorsam wäre für mich lediglich das letzte Mittel (eine Ultima Ratio), wenn die gesamte Gesellschaft fatale Fehlentscheidungen treffen würde. Ansonsten halte ich ein positives Verhältnis zur staatlichen Ordnung durchaus auch für eine christliche Tugend.

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Ich kenne übrigens einen sehr vorbildlichen katholischen Priester, der wirklich einen authentischen Glauben lebt, der am Welt-Aids-Tag einen Anstecker mit einer Schleife trug. Das ist für mich ein Zeichen seiner Solidarität und hat nichts mit Christbaumschmuck zu tun. 

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vor 33 Minuten schrieb helmut:

du kannst selber aufrufen.

Ungewollte Solidarität ist auch nicht hilfreich. Es gab Mal im studivz eine Gruppe, die Solidarität mit einer ermordeten Muslima gefordert hat. Der Titel hieß "xy wurde ermordet, weil sie Muslima war". Ich habe dort einen Mitgliedsantrag gestellt und in der Gruppe meine Anteilnahme als Christ zum Ausdruck gebracht und deutlich gemacht, dass ich mich für eine Gesellschaft einsetzen würde, in der alle, auch Muslime, frei ihren Glauben leben könnten. Doch darauf gab es keine positive Reaktion. Die Mitglieder haben sich nur gegenseitig in der Meinung befeuert, dass ausnahmslos alle Christen Muslime hassen würden und am liebsten alle Muslime umbringen würden, genau wie sie es ja mit den Juden gemacht hätten. Tja, Solidarität ist halt nicht immer erwünscht. Doch wenn die Berliner jüdische Gemeinschaft von sich aus zur Solidarität aufruft, so beteilige ich mich gerne.

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

Siehe mein Beispiel mit dem Pfarrer. Das fand ich eher weniger gut, um es regelkonform auszudrücken. Und höchst unauthentisch. Eine Frau, die vollkommen emanzipiert ist (sonst wäre sie wohl kein Staatsoberhaupt) schmückt sich zum Zeichen der Solidarität mit einem Stück Stoff, das in vielen Teilen der Welt synonym für die Unterdrückung von Frauen steht. Das ist leider ziemlich dümmlich. 

Ich muss gestehen, ich bewundere Deine Diplomatie.

 

Mir fallen zu dieser Aktion von Frau Ardern noch einige weitaus drastischere Kritikpunkte und Formulierungen ein.

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vor 2 Stunden schrieb Suzanne62:

Ja, eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Ist es aber schon längst nicht mehr. Die Synagoge hier am Ort wird seit ihrer Einweihung 1997 ständig von der Polizei bewacht und sie hat spezielle Sicherheitstüren. Man kommt da nicht einfach so rein. Leider ist das notwendig.

Und ich sehe auch nicht, dass sich daran sehr bald etwas ändern wird.

Ja, und das ist schlimm.

 

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vor 41 Minuten schrieb gouvernante:

Ich halte es für sinnvoll, zu erfragen, welche Symbole der Solidarität, bzw. welche Aktionen die örtliche Synogogengemeinde wünscht.

Danke für den Tipp. Habe der lokalen jüdischen Gemeinde jetzt eine Email geschrieben, in der ich mich auf den Berliner Aufruf bezogen habe und nachfrage, ob so eine Solidaritätsbezeugung lokal überhaupt gewünscht ist. Habe dabei auch mein Interesse zum Ausdruck gebracht, mich mal mit jemandem aus der Gemeinde zum Kennenlernen zu treffen. Aber ausdrücklich nur, falls von Seiten der Gemeinde dazu Interesse und Zeit besteht, da ich sie nicht mit meinen Fragen belästigen möchte.

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