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Pflege, Medizin, Soziales


Shubashi

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vor 19 Stunden schrieb Frank:

Es geht [....] darum welche Löhne angemessen sind, welche Löhne nötig sind damit Leute Lust haben in dem Job zu arbeiten. Neben dem Gehalt sind noch andere Aspekte wichtig.

Und damit ergibt sich ein anderes Problem:

Wenn der Lohn (aus Arbeitgebersicht) 'zu' hoch liegt, dann wird er am Personal sparen, und dann sinken die Arbeitsbedingungen ins Bodenlose.

Möglicherweise sind vernünftige Arbeitsbedingungen (angefangen mit genug Zeit, um seine Arbeit wirklich gut machen zu können bis hin zu verlässlichen, langfristigen Schichtplänen) sogar wichtiger als eine angemessene Bezahlung.

bearbeitet von Moriz
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vor 52 Minuten schrieb Moriz:
vor 20 Stunden schrieb Frank:

Es geht [....] darum welche Löhne angemessen sind, welche Löhne nötig sind damit Leute Lust haben in dem Job zu arbeiten. Neben dem Gehalt sind noch andere Aspekte wichtig.

Und damit ergibt sich ein anderes Problem:

Wenn der Lohn (aus Arbeitgebersicht) 'zu' hoch liegt, dann wird er am Personal sparen, und dann sinken die Arbeitsbedingungen ins Bodenlose.

Möglicherweise sind vernünftige Arbeitsbedingungen (angefangen mit genug Zeit, um seine Arbeit wirklich gut machen zu können bis hin zu verlässlichen, langfristigen Schichtplänen) sogar wichtiger als eine angemessene Bezahlung.

Da ist sicher was dran. Deshalb hab ich oben beschrieben unter welchen Voraussetzungen von einer Maximalforderung von 4000€/Monat abgewichen werden kann.

 

Wir haben zum einen Fachkräftemangel. Den versuchen wir mit Zuwanderung zu lösen. Da stehen wir im europäischen Wettbewerb. Kroaten sind nicht blöd. Dafür Top ausgebildet. Mittelfristig werden die dort hingehen wo Gehalt und Arbeitsbedingungen stimmen. Das ist das eine.

Das andere ist das wir etliche haben, welche den Beruf verlassen haben. Nicht nur in den Burn Out. Wenn wir die zurück haben wollen, dann bekommen wir die nur wenn Gehalt und Arbeitsbedingungen stimmen. Das gleiche gilt für den Nachwuchs.

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vor 15 Minuten schrieb Frank:

Deshalb hab ich oben beschrieben unter welchen Voraussetzungen von einer Maximalforderung von 4000€/Monat abgewichen werden kann.

4000 pro Monat Einstiegsgehalt? Das kriegen Akademiker, also Leute, die 4 Jahre länger gelernt haben als ein Altenpfleger. Sorry, aber damit macht man sich nur lächerlich.

bearbeitet von Aristippos
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vor einer Stunde schrieb Aristippos:

4000 pro Monat Einstiegsgehalt? Das kriegen Akademiker, also Leute, die 4 Jahre länger gelernt haben als ein Altenpfleger. Sorry, aber damit macht man sich nur lächerlich.

Juristen bekommen auch so viel, und die haben auch nur ein Staatsexamen wie die Altenpfleger.

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vor 2 Stunden schrieb Aristippos:
vor 2 Stunden schrieb Frank:

Deshalb hab ich oben beschrieben unter welchen Voraussetzungen von einer Maximalforderung von 4000€/Monat abgewichen werden kann.

4000 pro Monat Einstiegsgehalt? Das kriegen Akademiker, also Leute, die 4 Jahre länger gelernt haben als ein Altenpfleger. Sorry, aber damit macht man sich nur lächerlich.

Lächerlich ist einzig die Annahme der Personalmangel in den Care-Berufen (ich streite hier für die Pflege weil mich das betrifft aber den Erzieherinnen geht's keinen Deut besser) hätte nichts mit den Rahmenbedingungen zu tun.

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vor 4 Stunden schrieb Frank:

Lächerlich ist einzig die Annahme der Personalmangel in den Care-Berufen (ich streite hier für die Pflege weil mich das betrifft aber den Erzieherinnen geht's keinen Deut besser) hätte nichts mit den Rahmenbedingungen zu tun.

 Ich behaupte das Gegenteil (was die Bezahlung angeht)!

"Gutmenschen" sind bereit, fü'n Appel und'n Ei zu arbeiten, wenn man sie dabei "gut sein" lässt. Wer "mit Menschen arbeiten" will, der muß in seiner Tätigkeit auch ausreichend mit Menschen arbeiten können. Der muß die Zeit haben, Herrn Meier ein bisschen verbal aufzubauen und von Frau Müller zu erfahren, was sie belastet. Und nicht nur "den Blinddarm" und "die Hüfte" mit Bettpfanne und Frühstück zu versorgen. Wenn es dann noch verlässliche Dienstpläne gibt, dann ist die Welt doch fast schon wieder in Ordnung, selbst bei einem Hungerlohn (das weiß man vorher, wenn man den Beruf ergreift. Wer Geld scheffeln will macht was anderes).

Ich denke auch, daß die Berufszufriedenheit nicht mit Geld zu ersetzen ist, jedenfalls nicht auf Dauer.

 

Wer als Chef die Wahl hat, in "mehr Geld" oder "bessere Arbeitsbedingungen" zu investieren, der ist meiner Meinung nach gut beraten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zumindest in Pflege und Erziehung, bei Bänkern mag das anders sein - aber nicht mal das glaube ich.

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Ich halte die Rahmenbedingungen ebenfalls für sehr relevant.

Allerdings haben die auch mit der Bezahlung und Vergütung von Leistungen zu tun. 
Sind die Gesamtbedingungen schlecht, kann Geld immerhin dazu beitragen, dass überhaupt noch Leute bei der Stange bleiben. Der Job dürfte auch in Luxemburg hart sein, aber bei so hohen Gehältern machen ihn die Leute eben eher.

Um hier die Gesamtbedingungen der Pflege zu verbessern, müsste an sovielen Schrauben gedreht werden, dass Verbesserungen kaum kurzfristig machbar sind. Diese Verbesserungen wären aber die Vorausetzungen für eine größere Arbeitszufriedenheit - also bleibt nur mehr Geld.

 

Edit:

Vergessen - europäischer Gehaltsvergleich. Deutschland ist nicht ganz schlecht, aber auch nicht spitze.

https://www.medinside.ch/de/post/internationaler-vergleich-das-verdient-man-in-der-pflege

bearbeitet von Shubashi
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Bevor gewisse Themen ganz untergehen:

Mehr als ein Viertel der Fachkräfte im Bereich Altenpflege arbeiten im Niedriglohnsektor, die Arbeitslosigkeit nimmt in diesem Sektor sogar leicht zu.

https://www.domradio.de/themen/soziales/2020-08-24/mehr-arbeitslosigkeit-und-verbreitet-niedrigloehne-der-pflege

 

 

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vor 25 Minuten schrieb Mariachi:

kommt halt ganz auf träger und bundesland an...

https://www.pflegen-online.de/altenpflege-welche-traeger-richtig-gutes-gehalt-zahlen

so schlecht steht die altenpflege eigentlich nicht da, aber der osten drückt den schnitt gewaltig.

Nicht nur der Osten. Auch die vielen kleineren Betriebe die zu keinem Wohlfahrtsverband oder grosser Trägergruppe gehören, darunter auch viele Familienbetriebe. Und bei denen gilt: je kleiner die Einrichtung umso kleiner das Gehalt

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Ich hatte heute Morgen das Vergnügen mir einen Facharzt geben lassen zu müssen - Ende November ist es so weit. *Yippieheihe*

 

Was ich mir nicht beantworten kann: 12 WOCHEN?

 

Gibt es tatsächlich zu wenige Ärzte (ich hab' mal überschlagen, bei uns in der Stadt haben wir ca. 1 Ärzte dieser Fachrichtung (ohne die Abteilungen der Krankenhäuser) auf 4.800 mögliche Patienten (von 0 - 120 Jahre!)), sind die Sprechstunden zu knapp bemessen oder gehen zuviele Leute zu häufig wegen unnötigen Sachen zum Arzt?

 

220 Arbeitstage x 20 Patienten am Tag wären wohl 4.400 mögliche Termine jährlich (wobei die Durchschnittstermindauer auch bei 15 Minuten liegen könnte, dann wären es 30 Patienten am Tag wohl noch denkbar) - klingt jetzt nicht sooo wahnsinnig wenig, zumal ich mir kaum vorstellen kann, daß wirklich 75-90% meiner Mitbürger jedes Jahr einmal vorsprechen.

 

Soviele Risikopatienten bzw. Akutfälle kann ich mir gar nicht vorstellen.

bearbeitet von Flo77
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vor 10 Minuten schrieb Flo77:

Ich hatte heute Morgen das Vergnügen mir einen Facharzt geben lassen zu müssen - Ende November ist es so weit. *Yippieheihe*

 

Was ich mir nicht beantworten kann: 12 WOCHEN?

 

Gibt es tatsächlich zu wenige Ärzte (ich hab' mal überschlagen, bei uns in der Stadt haben wir ca. 1 Ärzte dieser Fachrichtung (ohne die Abteilungen der Krankenhäuser) auf 4.800 mögliche Patienten (von 0 - 120 Jahre!)), sind die Sprechstunden zu knapp bemessen oder gehen zuviele Leute zu häufig wegen unnötigen Sachen zum Arzt?

 

220 Arbeitstage x 20 Patienten am Tag wären wohl 4.400 mögliche Termine jährlich (wobei die Durchschnittstermindauer auch bei 15 Minuten liegen könnte, dann wären es 30 Patienten am Tag wohl noch denkbar) - klingt jetzt nicht sooo wahnsinnig wenig, zumal ich mir kaum vorstellen kann, daß wirklich 75-90% meiner Mitbürger jedes Jahr einmal vorsprechen.

 

Soviele Risikopatienten bzw. Akutfälle kann ich mir gar nicht vorstellen.

 

Äääähm, gibt's da nicht irgendwie ein Gesetz, das Dir einen Facharzttermin in 4 Wochen garantieren sollte? Allerdings mit einer als dringlich gekennzeichneten Überweisung.

 

Selbst ohne habe ich nie länger warten müssen. (Wenn man weiß wo, dann kriegt man hier auch ein MRT in unter einer Woche. Bei meinem Neurologen schneie ich einfach vorbei und erfreue mich in seinem Wartezimmer am Anblick eines sehr verstörend wirkenden Gummibaums.)

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vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Ich hatte heute Morgen das Vergnügen mir einen Urologentermin geben lassen zu müssen - Ende November ist es so weit. *Yippieheihe*

 

Was ich mir nicht beantworten kann: 12 WOCHEN?

 

Gibt es tatsächlich zu wenige Ärzte (ich hab' mal überschlagen, bei uns in der Stadt haben wir ca. 1 Urologen (ohne die urologischen Abteilungen der Krankenhäuser) auf 4.800 Männer (von 0 - 120 Jahre!)), sind die Sprechstunden zu knapp bemessen oder gehen zuviele Männer zu häufig wegen unnötigen Sachen zum Arzt?

 

220 Arbeitstage x 20 Patienten am Tag wären wohl 4.400 mögliche Termine jährlich (wobei die Durchschnittstermindauer auch bei 15 Minuten liegen könnte, dann wären es 30 Patienten am Tag wohl noch denkbar) - klingt jetzt nicht sooo wahnsinnig wenig, zumal ich mir kaum vorstellen kann, daß wirklich 75-90% meiner männlichen Mitbürger jedes Jahr einmal zum Urologen gehen.

 

Soviele Risikopatienten bzw. Akutfälle kann ich mir gar nicht vorstellen.

Manches ist vielleicht betreuungsintensiver, so daß mancher häufiger als einmal im Jahr das "Vergnügen" hat. Manches ist vielleicht auch nicht in 15 min geklärt.

Ansonsten gebe ich Dir recht, daß 12 Wochen zu lang.

Hier leider auch so - teilweise noch schlimmer: Meine Kollegin wollte einen Hautarzttermin fürs Kind (auf Anraten der Kinderärztin). Im Feb. hatte sie dort angerufen. "Nein, für das Quartal ist nichts mehr frei. Ab 01.04. kann sie wieder anrufen, dann werden die Termine für das nächste Quartal vergeben." Sie hat es - warum auch immer erst am 02.04. versucht. Die Ansage war genau die gleiche: ""Nein, für das Quartal ist nichts mehr frei. Ab 01.07. kann sie wieder anrufen, dann werden die Termine für das nächste Quartal vergeben."  Mit der Nachfrage, daß es um das Kinde geht, ändert sich genau nichts. Ich weiß jedoch nicht, wie die Geschichte weiter ging.

(Für 30.000 Leute über mehrere Kleinstädte verteilt gibt es 2 Hautärzte. Mit Augenärzten ist es ähnlich.)

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vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:

 

Äääähm, gibt's da nicht irgendwie ein Gesetz, das Dir einen Facharzttermin in 4 Wochen garantieren sollte? Allerdings mit einer als dringlich gekennzeichneten Überweisung.

 

Selbst ohne habe ich nie länger warten müssen. (Wenn man weiß wo, dann kriegt man hier auch ein MRT in unter einer Woche. Bei meinem Neurologen schneie ich einfach vorbei und erfreue mich in seinem Wartezimmer am Anblick eines sehr verstörend wirkenden Gummibaums.)

Es ist ja "nur" zum jährlichen Routinecheck. Wobei ich von Natur aus dummerweise auch eher zu der Kategorie "ich schnei' dann mal rein, wenn ich Zeit habe..." gehöre.

 

Ich hatte tatsächlich kurz überlegt, ob ich nicht in eine unserer Nachbarstädte ausweiche, aber wenn man einmal einen guten Doktor an der Hand hat, gibt man das ja auch nicht so einfach auf.

 

Was den Gummibaum angeht, ein Glück, daß es der Neurologe und nicht der Psychiater ist...

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Gerade eben schrieb UHU:

Manches ist vielleicht betreuungsintensiver, so daß mancher häufiger als einmal im Jahr das "Vergnügen" hat. Manches ist vielleicht auch nicht in 15 min geklärt.

Ansonsten gebe ich Dir recht, daß 12 Wochen zu lang.

Hier leider auch so - teilweise noch schlimmer: Meine Kollegin wollte einen Hautarzttermin fürs Kind (auf Anraten der Kinderärztin). Im Feb. hatte sie dort angerufen. "Nein, für das Quartal ist nichts mehr frei. Ab 01.04. kann sie wieder anrufen, dann werden die Termine für das nächste Quartal vergeben." Sie hat es - warum auch immer erst am 02.04. versucht. Die Ansage war genau die gleiche: ""Nein, für das Quartal ist nichts mehr frei. Ab 01.07. kann sie wieder anrufen, dann werden die Termine für das nächste Quartal vergeben."  Mit der Nachfrage, daß es um das Kinde geht, ändert sich genau nichts. Ich weiß jedoch nicht, wie die Geschichte weiter ging.

(Für 30.000 Leute über mehrere Kleinstädte verteilt gibt es 2 Hautärzte. Mit Augenärzten ist es ähnlich.)

Ich habe letztens für alle drei Kinder Augenarzttermine besorgen müssen (die Optiker können zwar messen, aber keine Brillen verschreiben) - den einen mehr oder weniger dringenden konnte ich dank einer Absage binnen einer Woche bekommen - die anderen beiden konnte ich dankenswerter Weise in den Herbstferien unterbringen...

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12 minutes ago, UHU said:

Manches ist vielleicht betreuungsintensiver, so daß mancher häufiger als einmal im Jahr das "Vergnügen" hat. Manches ist vielleicht auch nicht in 15 min geklärt.

Ansonsten gebe ich Dir recht, daß 12 Wochen zu lang.

Hier leider auch so - teilweise noch schlimmer: Meine Kollegin wollte einen Hautarzttermin fürs Kind (auf Anraten der Kinderärztin). Im Feb. hatte sie dort angerufen. "Nein, für das Quartal ist nichts mehr frei. Ab 01.04. kann sie wieder anrufen, dann werden die Termine für das nächste Quartal vergeben." Sie hat es - warum auch immer erst am 02.04. versucht. Die Ansage war genau die gleiche: ""Nein, für das Quartal ist nichts mehr frei. Ab 01.07. kann sie wieder anrufen, dann werden die Termine für das nächste Quartal vergeben."  Mit der Nachfrage, daß es um das Kinde geht, ändert sich genau nichts. Ich weiß jedoch nicht, wie die Geschichte weiter ging.

(Für 30.000 Leute über mehrere Kleinstädte verteilt gibt es 2 Hautärzte. Mit Augenärzten ist es ähnlich.)

Gibt es da nicht diese unsinnige Regelung, die jedem Arzt nur soundsoviele Fälle ja Quartal zur Abrechnung zulässt? Nimmt er mehr Patienten, bekommt er nichts, oder so ähnlich.

Ist halt eine Ausprägung der ach so tollen Sozialsysteme, um die uns ja bekanntlich die gesamte Welt beneidet.

 

Edit: Hab's gefunden, nennt sich "Regellleistungsvolumen"

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 5 Minuten schrieb Werner001:

Gibt es da nicht diese unsinnige Regelung, die jedem Arzt nur soundsoviele Fälle ja Quartal zur Abrechnung zulässt? Nimmt er mehr Patienten, bekommt er nichts, oder so ähnlich.

Ist halt eine Ausprägung der ach so tollen Sozialsysteme, um die uns ja bekanntlich die gesamte Welt beneidet.

 

Edit: Hab's gefunden, nennt sich "Regellleistungsvolumen"

Nun zahle ich meine Untersuchung soweit ich weiß ohnehin selbst (da ich noch unter Altersgrenze der Krankenkassen liege)...

 

Ich kann ja nachvollziehen, daß die Krankenkassen Ihre Ausgaben regulieren müssen, ich kann auch nachvollziehen, daß es unmöglich ist, daß jeder Arzt jede einzelne Maßnahme bis auf's Wunddesinfektionsmittel herunterbricht.

 

Aber sorry, schreit das dann nicht nach einer zentralen Terminvergabestelle um alle Praxen gleichmäßig auszulasten?

 

Oder wäre es nicht noch günstiger, wenn die Krankenkassen bzw. Krankenversicherungsvereine ihre Ärzte und übriges medizinisches Personal direkt selbst anstellen?

 

Aber ich glaube, meine Ideenmaschinerie läuft schon wieder an.

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Letzteres hätten auch einige Ärzte gerne,nicht jeder ist gerne selbstständig.

Die 12 Wochen sind definitiv zu lang.

Tipp: Für Routinechecks direkt beim Termin den nächsten Termin ausmachen. 

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vor 4 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Äääähm, gibt's da nicht irgendwie ein Gesetz, das Dir einen Facharzttermin in 4 Wochen garantieren sollte? Allerdings mit einer als dringlich gekennzeichneten Überweisung.

 

Selbst ohne habe ich nie länger warten müssen. (Wenn man weiß wo, dann kriegt man hier auch ein MRT in unter einer Woche. Bei meinem Neurologen schneie ich einfach vorbei und erfreue mich in seinem Wartezimmer am Anblick eines sehr verstörend wirkenden Gummibaums.)

Du glückliche. Meine Nachbarin war die Treppe heruntergefallen und bestand - wider ärztlichen Rates - auf einen MRT-Termin. Daraufhin hat sie 7 Praxen im Umkreis bis 80 km abtelefoniert. Bei der entferntesten konnte sie drei Tage später hin. Wie sich rausstellte, war der MRT mehr als nötig gewesen, aber weil alle Ärzte drumrum so lange rumgeeiert haben, mußten alles so verheilen ohne medizine Hilfe, mit der es schneller und schmerzärmer gegangen wäre und zum Glück komplikationsfrei.

 

Einmal habe ich auch Streß bei einer Radiologiepraxis gehabt. Der Termin sollte ein gutes halbes Jahr nach meinem Anruf sein. Damals gab es diese Dringlichkeitsgeschichte auf der Überweisung noch nicht. Aber was der HA auf die Überweisung als Text geschrieben, war so deutlich, daß der Termin in wenigen Tagen stattfinden muß. Also habe ich die Sprechstundenhilfe ganz freundlich gefragt, ob sie lieber erst abwarten möchte, ob die Patienten vorher nicht doch noch schnell wegsterben wollen. Schweigen am anderen Ende. Und bums hatte ich einen Termin drei Tage später. (Entwarnung glücklicherweise - hätte auch anders sein können!)

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vor 27 Minuten schrieb Werner001:

Gibt es da nicht diese unsinnige Regelung, die jedem Arzt nur soundsoviele Fälle ja Quartal zur Abrechnung zulässt? Nimmt er mehr Patienten, bekommt er nichts, oder so ähnlich.

Ist halt eine Ausprägung der ach so tollen Sozialsysteme, um die uns ja bekanntlich die gesamte Welt beneidet.

 

Edit: Hab's gefunden, nennt sich "Regellleistungsvolumen"

 

Werner

bääääääh! Wer sich alleine das Wort "Regelleistungsvolumen" ausgedacht hat, sollte lieber mal ein paar Stunden mit dem " sehr verstörend wirkenden Gummibaum" verbringen. Oder ist das das Ergebnis von selbigen?

 

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vor 17 Minuten schrieb Flo77:

Nun zahle ich meine Untersuchung soweit ich weiß ohnehin selbst (da ich noch unter Altersgrenze der Krankenkassen liege)...

 

Ich kann ja nachvollziehen, daß die Krankenkassen Ihre Ausgaben regulieren müssen, ich kann auch nachvollziehen, daß es unmöglich ist, daß jeder Arzt jede einzelne Maßnahme bis auf's Wunddesinfektionsmittel herunterbricht.

 

Aber sorry, schreit das dann nicht nach einer zentralen Terminvergabestelle um alle Praxen gleichmäßig auszulasten?

 

Oder wäre es nicht noch günstiger, wenn die Krankenkassen bzw. Krankenversicherungsvereine ihre Ärzte und übriges medizinisches Personal direkt selbst anstellen?

 

Aber ich glaube, meine Ideenmaschinerie läuft schon wieder an.

Das System dieser zentralen Terminvergabestelle finde ich persönlich schwierig.

1. Mal ist man bei dem, mal bei dem. Zu einer Patientenbetreuung gehört für mich auch eine Vertrauensbasis und eine Kontinuität.

2. Überall gibt es solche und solche Ärzte. Im Allgemeinen kennt man (hier im ländlichen Raum wahrscheinlich eher) den Ruf einzelner Praxen - nicht nur von der Kompetenz sondern auch vom Patientenumgang, von der Organisation usw. Wahrscheinlich bekommt man eher bei einer mieseren Praxis eher einen Termin über diese Vergabestelle als bei den guten, die eh voll sind. Andererseits will man dahin?

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Ich will auf @Flo77 hier antworten. Im Corona-Thread wäre es nämlich OT. Was diese Fragen mit Parteibüchern zu tun hat wird auf ewig sein Geheimnis bleiben. Aber das es keine logischen Zusammenhänge braucht, um einfach mal einen Spruch rauszuhauen, daran wird man sich wohl in Zeiten von Facebook und Co gewöhnen müssen.

Aber gut, zum Thema:

 

Im Corona-Thread schreibt Flo77.

Zitat

Willst Du jetzt behaupten, es gäbe bei euch sowohl genug Stellen für die Patientenversorgung und die seien auch noch komplett besetzt mit nach Tarif-Vertrag bezahlten ausgebildeten Kräften?

Zu Personalbemessung kann ich nichts sagen. Aber natürlich: Wenn ich als Fachkraft für 50BW alleine auf Station bin ist das schon sehr eng. Oder wenn um krankheitsbedingte Dienstplanlücken zu schliessen Einarbeitungszeiten neuer Mitarbeiter eher suboptimal gewährt werden ist das ein Zeichen eben nich genügend Personal zur Verfügung steht.

Was die ausgebildete Kräfte angeht muss man differenzieren. Um sich Pflegefachperson zu schimpfen brauchst du eine dreijährige Ausbildung. In der Staionären Altenpflege gibt es eine Fachkraftquote die besagt das die Hälfte der Mitarbeiter in Pflege und Betreuung Fachkräfte sein müssen. Und diese Formulierung darf man wörtlich nehmen. An diese Fachkraftquote wird unsere Betreuungskraft, die studierte Sozialpädagogin ist genauso angerechnet wie die PDL oder die Heimleitung. Es ist also durchaus möglich ein Pflegeheim zu betreiben in dem statt 5 nur oder 3 von 10 Pflegekräften eine examinierte Pflegefachkraft ist.

Und für Pflegehelfer gibt es gar keine Qualifikationsbedingungen. Was haben wir hier im Forum für Berufsbezeichnungen? Juristen, IT-Fachleute, Informatiker, Industriekaufleute, Lehrer - Wenn ihr endlich mal was vernünftige aus eurem Leben machen wollt: Ihr könnt atmen und mit einem Waschlappen umgehen, ihr seit ausreichend qualifiziert das man euch als Pflegehelfer auf die Menschheit los lassen darf. Viel mehr Qualifikation als atmen zu können bringen die meisten Pflegehelfer auch nicht mit.

Also nein: Nicht alle Pflegekräfte haben eine Ausbildung.

Und Tarifverträge suchst du in der Stationären Altenpflege eh vergebens. Ja, die kommunalen Pflegeeinrichtungen zahlen nach TÖVD. Kirchens und Wohlfahrtsverbände haben ihre Tarifverträge mit TÖVD vergleichbaren Inhalten. Die grossen Ketten haben ihre Tarifverträge. Daneben gibt es noch die ganzen kleinen und mittleren Einrichtungen, Familienbetriebe freie Träger die eben keiner Kette angehören haben im Zweifel eher keinen Tarifvertrag. Das ist aber kein neues Phänomen. Die faktische nichtexistenz von Tarifbindung in der stationären Altenpflege hat mit der Privatisierung der Altenpflege begonnen und ist schon längst üblich.

 

Weiter schreibt Flo77:

Zitat

Mich würde ja mal interessieren, wieviele (deutsche = teure) Fachkräfte bereits durch die unbedingt angeworbenen Auslandskräfte für das halbe Geld ausgetauscht wurden.

Eher keiner. Ich hab meinen Chef mit dieser Frage konfrontiert. Seine Spontane Reaktion: "Ich würde sofort deutsche einstellen, wenn sich welche bewerben würden"

Von 10 Bewerbern sind mindestens 8 mit Migrationshintergrund. Ich hab versäumt nachzufragen wieviel dieser 8 Bewerber mit Migrationshintergrund angeworbene aus Tunesien oder Madagaskar sind, aber wenn ich mir anschaue was so eingestellt wurde dann würde ich sagen mindestens 6. In den letzten zweieinhalb Jahren sind drei deutsche Pflegehelfer und eine deutsch Pflegefachkraft eingestellt worden. Nun könnte man vermuten dass das ein hausspeziisches Problem ist ijn einer Marktgemeinde im Hinterland, ohne ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten für Waren über den Täglichen Bedarf im Umkreis von mindestens 20km, kulturelles Angebot in ähnlicher Entfernung. Nein Nein, so mein Chef, das Problem haben die Heime überall (zumindest überall in meiner Region). So alle halbe Jahre überkommt mich Heimweh und ich spiel mit dem Gedanken in meine Heimatstadt zurückzukehren. Die auf diese Weise frei werdende Stelle könnte nur durch selber ausbilden wieder gefüllt werden.

 

Wenn nun hier oder im Corona-Thread beschrieben wird das die Zahl arbeitsloser Pflegekräfte steigt: Lange werden diese Kollegen keine Kunden der Arbeitsagentur bleiben. Eine durchschnittliche Pflegekraft, die wegen Corona ihren Job verliert hat schneller eine neue Stelle als sie "wegen Corona entlassen" sagen kann

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Mal was ganz anderes:

Der Fernsehmoderator Tobias Schlegel (Ex-Viva, Aspekte) hat sich mit 38 Jahren nochmal entschlossen, was nützliches zu tun, und die Ausbildung zum Notfallsanitäter erfolgreich. Auf der Faz-Seite gibt er ein interessantes Interview dazu, leider jetzt hinter der Bezahlschranke.

https://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/tobias-schlegel-frueher-moderator-heute-sanitaeter-16928259.html

 

Vielleicht kann es ja trotzdem jemand hier lesen.

(Ich finde es motivierend, wenn auch andere „alte Säcke“ sich nochmal aufraffen. Pflege, Rettung, Feuerwehr - rafft Euch auf, wir können Unterstützung gebrauchen!)

 

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