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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 14 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Bestreite ich nicht, nur die Fantasievorstellung, die gegenwärtige Krise bringe irgendwie „Gutes“ in den Menschen hervor. Je großer der Druck, umso mehr versuchen die Menschen zu überleben, notfalls auch auf Kosten anderer. Das gilt nicht für alle, aber für viele, und dafür sehen wir tagtäglich Beispiele.

 

Das war immer so. Immer waren Notzeiten solche, in denen sich die Menschen auf ihre direkten Bezugsgruppen zurückgezogen haben, um zu überleben, oder einfach nur ihren Vorteil zu suchen. Nur die nachträglichen Geschichten darüber haben, je nach Interesse des Erzählers, ein moralisch gefärbtes Bild gezeichnet. 

 

Unsere heutigen Staaten und Gesellschaften fassen weit mehr Menschen zusammen als die, zu denen wir einen direkten Bezug haben. Hier wird vom Staat Solidarität eingefordert, die die allermeisten nicht empfinden und nicht empfinden können, und dann mit Zwang durchgesetzt. Die Erzählung, besondere Belastungen brächte „das Gute“ in den Menschen hervor, ist einfach nur ein Märchen.

du moralisierst. wir sind genetisch mit empathie ausgestattet. es gibt noch mehr psychische, mentale ausstattungen. wir sind auch physisch ausgestattet. dazu gehört die plastizität und die leistungsfähigkeit des gehirns. wären alle diese ausstattungen wertlos, sinnlos, kontraproduktiv wären sie nicht evolutiv entstanden und weiterentwickelt.

in diesem rahmen, der die gesamte menschheit vereinheitlicht gibt es nun konkrete ausprägungen in jedem menschen. diese können gepflegt, trainiert, aber auch unterdrückt werden. das fängt vorgeburtlich an, setzt sich fort in bewußter und unbewußter erziehung/vernachlässigung und geht über in eigene verantwortung. der eine hat mit seiner späteren ausprägung kein problem. er redet und schreibt darüber und übernimmt verantwortung für sich selbst. ein anderer hat ein problem, ist moralisch und will verantwortung nicht übernehmen. was macht er?

er schiebt das volk, die gruppe, die nation vor das loch. psychologisch projiziert er seinen im unterbewußtsein empfundenen mangel auf eine willkürlich definierte gemeinschaft.

ich fühle mich biologisch, genetisch begründet, verbunden mit dem was menschenantlitz trägt. was bedeuten mir da eine deutsche hymne, ein merowinger staatswesen, ein dirndl, ein schwarzwälder bommelhut, die reichseinigung durch bismarck, ein fußballverein. auch die familie hat keinen allzugroßen vorrang. die tochter wohnt in england, der bruder in brandenburg, viele erinnerungen wurzeln  in rostock, kiel und magdeburg. die herkunft ist mecklenburgisch, pommerisch, anhaltinisch, dänisch. meine urgroßmutter soll hafenmädchen in kopenhagen gewesen sein. welches englische kriegsschiff hat mich zum urgroßvater?

zerstörerische gewohnheiten, ob tatsächlich oder eingebildet, wurden schon immer mit zwang verhindert, ob staat, ob clanchef oder das familienoberhaupt.

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vor 3 Stunden schrieb Stormy:

Ja, alleine schon deshalb nicht, weil es eben nicht ein Thema ist. Ich kann sehr gut Abhängigkeiten vermeiden, ohne jeden Mist selber zu produzieren.

ja, diversifizieren.

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"...Insgesamt geht man davon aus, dass in Deutschland jährlich ca. 40.000 bis 50.000 Todesfälle durch schwere Lungenentzündungen verursacht werden. ..."

 

und die kanzlerin sitzt auf dem sofa und tut nicht, wie ein kluges mitglied dieser runde weiß.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

 

Hier ein Bericht aus München, wo wohl aktuell die meisten schweren Fälle behandelt werden. Darunter sind anscheinend Menschen aller Altersgruppen, auch 20-30jährige. Auch Langzeitschäden mit lebenslanger Sauerstoffpflichtigkeit treten ebenso bei jungen Patienten auf.

Dies nur als Hinweis, bevor jemand allzu eifrig die Bevölkerung durchseuchen möchte - "mir wird schon nix passieren" ist dabei der falsche Ansatz.

Wir werden bei diesem Weg auch hunderte von jungen Menschen im arbeitsfähigen Alter verlieren, ein paar Prozent unseres medizinischen Personals ebenso.

"Lieber Massengräber als massenhaft Hartz4" ist also ohne Garantie, nicht selbst in einem zu landen. Das nur als Tip bei der weiteren Lebensplanung.

 

Du glaubst, es gibt noch Hartz 4, wenn die Wirtschaft komplett kollabiert? Wie niedlich...

 

Und natürlich gibt es auch junge Menschen, die an Corona sterben, genau wie es Kettenraucher gibt, die über 80 werden, ohne an Lungenkrebs zu erkranken. Das ist so bei statistischer Verteilung. 

bearbeitet von rince
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vor 52 Minuten schrieb Shubashi:

 

Hier ein Bericht aus München, wo wohl aktuell die meisten schweren Fälle behandelt werden. Darunter sind anscheinend Menschen aller Altersgruppen, auch 20-30jährige. Auch Langzeitschäden mit lebenslanger Sauerstoffpflichtigkeit treten ebenso bei jungen Patienten auf.

Dies nur als Hinweis, bevor jemand allzu eifrig die Bevölkerung durchseuchen möchte - "mir wird schon nix passieren" ist dabei der falsche Ansatz.

Man kann auch auf dem Zebrastreifen von einem LKW überfahren werden. Auch das passiert jungen Menschen. Werden diese deswegen angehalten, keine Zebrastreifen mehr zu benutzen?

 

Es geht bei der wirtschaftlichen Betrachtung nicht um tragische Einzelfälle, sondern um Statistik. Ja, wenn sich die gesamte Bevölkerung infiziert, wird eine fünfstellige Anzahl an "jungen" Menschen (also unter 60) sterben. Wirtschaftlich gesehen ist das ein marginaler Schaden, verglichen mit dem, was die gegenwärtigen Maßnahmen die Gesellschaft kosten.

 

Und das mit der "lebenslangen Sauerstoffpflichtigkeit" ist pure Spekulation, da es das Virus ja erst seit ein paar Wochen gibt. Es könnte vielleicht sein. Oder auch nicht. Vielleicht könnte es auch Junge betreffen. Wer weiß das schon? Hätte hätte Fahrradkette.

 

Mir hängen diese wohlgemeinten Nudging-Artikel inzwischen zum Hals raus. Fakt ist, dass der Altersdurchschnitt der Corona-Toten über 80 liegt, und über 95%(!) von denen hatten eine Vorerkrankung. Das lässt sich mit ein paar Einzelfällen leider nicht wegargumentieren.

 

Ganz abgesehen davon, dass uns all die schlauen Virologen ja erzählen, dass es sowieso zu einer Durchseuchung der Bevölkerung kommen muss. Das heißt, früher oder später kriegen es eh die meisten, und wer stirbt, der stirbt dann halt. Wer Lungenschäden davonträgt, trägt sie eben davon. Das wird durch die Ausgangsbeschränkungen ja nicht vermieden.

bearbeitet von Aristippos
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vor 20 Minuten schrieb rince:

Du glaubst, es gibt noch Hartz 4, wenn die Wirtschaft komplett kollabiert? Wie niedlich...

 

Und natürlich gibt es auch junge Menschen, die an Corona sterben, genau wie es Kettenraucher gibt, die über 80 werden, ohne an Lungenkrebs zu erkranken. Das ist so bei statistischer Verteilung. 

du weißt nichts von der glockenkurve/normalverteilung?

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vor 12 Minuten schrieb Aristippos:

Man kann auch auf dem Zebrastreifen von einem LKW überfahren werden. Auch das passiert jungen Menschen. Werden diese deswegen angehalten, keine Zebrastreifen mehr zu benutzen?

 

Es geht bei der wirtschaftlichen Betrachtung nicht um tragische Einzelfälle, sondern um Statistik. Ja, wenn sich die gesamte Bevölkerung infiziert, wird eine fünfstellige Anzahl an "jungen" Menschen (also unter 60) sterben. Wirtschaftlich gesehen ist das ein marginaler Schaden, verglichen mit dem, was die gegenwärtigen Maßnahmen die Gesellschaft kosten.

 

Und das mit der "lebenslangen Sauerstoffpflichtigkeit" ist pure Spekulation, da es das Virus ja erst seit ein paar Wochen gibt. Es könnte vielleicht sein. Oder auch nicht. Vielleicht könnte es auch Junge betreffen. Wer weiß das schon? Hätte hätte Fahrradkette.

 

Mir hängen diese wohlgemeinten Nudging-Artikel inzwischen zum Hals raus. Fakt ist, dass der Altersdurchschnitt der Corona-Toten über 80 liegt, und über 95%(!) von denen hatten eine Vorerkrankung. Das lässt sich mit ein paar Einzelfällen leider nicht wegargumentieren.

 

Ganz abgesehen davon, dass uns all die schlauen Virologen ja erzählen, dass es sowieso zu einer Durchseuchung der Bevölkerung kommen muss. Das heißt, früher oder später kriegen es eh die meisten, und wer stirbt, der stirbt dann halt. Wer Lungenschäden davonträgt, trägt sie eben davon. Das wird durch die Ausgangsbeschränkungen ja nicht vermieden.

 

Pure Spekulation wäre aber auch gegen den Rat aller Experten auf eine "schnelle Durchseuchung" zu setzen. Nach allem was wir wissen, haben die ostasiatischen Länder Lösungen gefunden, ohne ihre Länder komplett zu ruinieren, genauso, wie bisher von einem kompletten Ruin der europäischen Volkswirtschaften keine Rede sein kann. 

Wenn es übrigens stimmt, dass die Entwicklung in Italien eine Folge der sehr viel höheren Dunkelziffer ist, die "Durchseuchung" also stattgefunden hat, warum greift dann die Regierung zu immer drastischeren Einschränkungen des Wirtschaftslebens? Ich vermute, weil die Massenbeerdigungen und Massenerkrankungen doch eine sehr ungünstige Stimmung der Gesellschaft bewirken, die mit geordneten, normalen wirtschaftlichen Aktivitäten nicht vereinbar ist. 

Ansonsten werden wir sehen, wie die anderen Konzepte Schwedens, Großbritanniens oder der USA funktionieren werden. Der daraus möglicherweise erwachsende Erfolg sei ihnen gegönnt. Ich hege bisher allerdings Zweifel.

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vor 13 Minuten schrieb helmut:

du weißt nichts von der glockenkurve/normalverteilung?

Nein. Gar nichts. Ist nur mein tägliches Handwerkzeug bei der Datenanalyse...

 

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vor 36 Minuten schrieb Shubashi:

 

Pure Spekulation wäre aber auch gegen den Rat aller Experten auf eine "schnelle Durchseuchung" zu setzen.

Ich schrieb nichts von "schneller Durchseuchung", sondern von "Durchseuchung". Soweit ich es mitbekommen habe, sind sich alle Experten einig, dass der Großteil der Bevölkerung - irgendwann - infiziert werden wird. Das hat sogar unsere Bundesmutti feierlich verkündet.

 

Der Schluss daraus ist nun offensichtlich: Wenn alle infiziert werden, dann werden auch all die Todesfälle auftreten, die bei einer Masseninfektion zu erwarten sind. Natürlich zeitlich mehr verteilt als bei einer unkontrollierten Infektionskette, so dass es keine Schlagzeilen mehr macht. Aber tot ist auch dann tot, wenn es nicht in der Zeitung steht. Der Infektion entgehen wird man nicht können.

 

Und natürlich sind die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns verheerend. Der Bundestag hat gerade den Haushalt für 2020 verdoppelt, um auch nur die Folgen von 4 Wochen Ausgangssperre abzufedern. Trotzdem werden jede Menge Kleinbetriebe dabei über die Klinge springen. Man kann jetzt nicht noch je einen Jahreshaushalt für jeden Monat Ausgangssperre draufsetzen. Diese Maßnahmen haben Grenzen. Irgendwann steht man also vor der Frage, ob man einen Großteil der Arbeitnehmer verarmen lässt, oder lieber die toten Rentner in Kauf nimmt.

 

Zu Italien: Ich habe nie behauptet, dass "in Italien die Durchseuchung stattgefunden" habe. Ich gehe von ein paar Millionen Infizierten in Italien aus. Da ist noch Luft nach oben, bis zur Durchseuchung lässt sich das noch verzehnfachen. Und dass die Regierung zu "drastischen Einschränkungen des Wirtschaftslebens greift", erklärt sich damit, dass sie zu irgendwas greifen muss. Es bringt bis jetzt ja auch nicht sehr viel, aber etwas muss der Conte tun. Auch die Italiener halten das aber nicht über Monate durch. Vorher kommt der Staatsbankrott.

bearbeitet von Aristippos
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Liebe Leute, zwischen alles wieder hochfahren zum Zustand wie vor einem Monat und alles so lassen wie es jetzt ist, liegt ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Es ist nicht alles schwarz und weiß. Genau genommen so gut wie gar nichts. Das Hochfahren wird kommen, aber nicht Knall auf Fall, sondern sukzessive. Ich schätze, in den Tagen nach Ostern wird man damit bereits beginnen. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Das hoffe ich stark. Ich möchte lieber kein Experiment, wie lange man einen Shutdown maximal durchhält. ;)

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vor 1 Minute schrieb Aristippos:

Ich schrieb nichts von "schneller Durchseuchung", sondern von "Durchseuchung". Soweit ich es mitbekommen habe, sind sich alle Experten einig, dass der Großteil der Bevölkerung - irgendwann - infiziert werden wird. Das hat sogar unsere Bundesmutti feierlich verkündet.

 

Der Schluss daraus ist nun offensichtlich: Wenn alle infiziert werden, dann werden auch all die Todesfälle auftreten, die bei einer Masseninfektion zu erwarten sind. Natürlich zeitlich mehr verteilt als bei einer unkontrollierten Infektionskette, so dass es keine Schlagzeilen mehr macht. Aber tot ist auch dann tot, wenn es nicht in der Zeitung steht. Der Infektion entgehen wird man nicht können.

 

Und natürlich sind die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns verheerend. Der Bundestag hat gerade den Haushalt für 2020 verdoppelt, um auch nur die Folgen von 4 Wochen Ausgangssperre abzufedern. Trotzdem werden jede Menge Kleinbetriebe dabei über die Klinge springen. Man kann jetzt nicht noch je einen Jahreshaushalt für jeden Monat Ausgangssperre draufsetzen. Diese Maßnahmen haben Grenzen. Irgendwann steht man also vor der Frage, ob man einen Großteil der Arbeitnehmer verarmen lässt, oder lieber die toten Rentner in Kauf nimmt.

 

Es geht ja auch nur um "schneller" vs. "langsamer". 

Ich sehe allerdings kein stichhaltiges Argument für ein forciertes "schneller", weil ich es gegen den Rat der medizinischen Experten für nicht umsetzbar halte. 

Wie soll denn ein Einbruch der wirtschaftlichen Aktivitäten verhindert werden, wenn die Leute von explodierenden Ansteckungszahlen und Todesfällen in Panik versetzt werden?

Diejenigen, die diese Methode empfehlen, gehen meistens nämlich vom Wunschdenken plötzlich einsetzender Herdenimmunität aus und versuchen sich damit irgendwie vor den erwartbaren negativen Konsequenzen extrem hoher Patientenzahlen zu drücken.

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vor 52 Minuten schrieb rince:

Nein. Gar nichts. Ist nur mein tägliches Handwerkzeug bei der Datenanalyse...

 

ich dachte, wer klug ist, schreibt klug.

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vor 24 Minuten schrieb Aristippos:

..... Irgendwann steht man also vor der Frage, ob man einen Großteil der Arbeitnehmer verarmen lässt, oder lieber die toten Rentner in Kauf nimmt......

reicher arbeitnehmer = toter rentner.  aber auch der arbeitnehmer wird toter rentner.

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27 minutes ago, Shubashi said:

 

Was übrigens eine Möglichkeit abseits von Kamikaze und Bankrott wäre:

ein allgemeines Verhüllungsgebot

 

Allahu akbar! Er hat es vorhergesehen!

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

 

Es geht ja auch nur um "schneller" vs. "langsamer". 

Ich sehe allerdings kein stichhaltiges Argument für ein forciertes "schneller", weil ich es gegen den Rat der medizinischen Experten für nicht umsetzbar halte. 

Wie soll denn ein Einbruch der wirtschaftlichen Aktivitäten verhindert werden, wenn die Leute von explodierenden Ansteckungszahlen und Todesfällen in Panik versetzt werden?

Diejenigen, die diese Methode empfehlen, gehen meistens nämlich vom Wunschdenken plötzlich einsetzender Herdenimmunität aus und versuchen sich damit irgendwie vor den erwartbaren negativen Konsequenzen extrem hoher Patientenzahlen zu drücken.

Ein Schneller muss man nicht "forcieren". Schneller passiert von selbst, wenn man einfach gar nichts tut. "Forciert" werden muss nur das Langsamer, und zwar mit den drakonischsten Maßnahmen, die dieses Land seit den 1940er Jahren gesehen hat. Die richtige Frage lautet also, was die stichhaltigen Argumente für das forcierte Langsamer sind.

 

Panik? Das Gegenteil ist doch der Fall. Beklagt werden die bösen jungen Leute, die Corona-Parties feiern und sich des Lebens freuen, anstatt ordnungsgemäß in Panik zu verfallen und jeglichen Sozialkontakt zu meiden. Wenn die Leute panisch wären, würden sie sich selbst wegsperren und es bräuchte keine staatlich verordneten Ausgangssperren.

 

Der offensichtliche Vorteil des Schneller ist, dass der Spuk in ein paar Wochen vorbei wäre. Ja, viele wären danach tot, noch ein Vielfaches mehr wären es nicht, und man könnte zu business as usual zurückkehren. Der Schaden für die Wirtschaft wäre durch 6 Wochen unkontrollierte Pandemie nicht höher als durch 6 Wochen Ausgangssperre. Das forcierte Langsame bewirkt mindestens den gleichen Schaden für die Wirtschaft, und löst das Problem nicht. Denn danach haben sich die meisten ja noch nicht angesteckt. Was macht man also mit dem Virus, wenn man nach 6 Wochen die Ausgangssperre wieder aufheben muss? Es wird dann immer noch da sein.

bearbeitet von Aristippos
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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Wie soll denn ein Einbruch der wirtschaftlichen Aktivitäten verhindert werden, wenn die Leute von explodierenden Ansteckungszahlen und Todesfällen in Panik versetzt werden?

Diejenigen, die diese Methode empfehlen, gehen meistens nämlich vom Wunschdenken plötzlich einsetzender Herdenimmunität aus und versuchen sich damit irgendwie vor den erwartbaren negativen Konsequenzen extrem hoher Patientenzahlen zu drücken.

Die Rezession kommt so oder so. Aber ein Shutdown ist nur zu rechtfertigen um einen Kollaps des Gesundheitswesens zu verhindern. Man kann auch 90-jährigen mit Diabetes und Kreislaufstörungen und hohem Blutdruck die Behandlung einer Lungenentzündung ja nicht verweigern, selbst wenn sie ein paar Tage oder Wochen dann doch tot sind. Drum wäre es wichtig, Neuinfektionen vor allem nach Alters- und Risikogruppen zu erfassen und die gefährdeten Leute besser isolieren, die allgemeinen Ausgangssperren aber schnell lockern, sobald die Neuinfektionen nicht mehr markant steigen. Sonst wird der Schaden wirklich brutal. Als Beispiel die Praxis meines Mannes ist seit einer Woche zu, nur Notfälle gehen noch, aber von denen kann man nicht leben. Die Verluste gehen bereits in die Tausende, und Miete, Maschinen-Amortisation, Zinsen, müssen wir, Gehälter der Hilfen und Hygienikerinnen wollen wir weiterbezahlen, aber lange geht das nicht mehr.

bearbeitet von kiki
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vor 26 Minuten schrieb Aristippos:

Ein Schneller muss man nicht "forcieren". Schneller passiert von selbst, wenn man einfach gar nichts tut. "Forciert" werden muss nur das Langsamer, und zwar mit den drakonischsten Maßnahmen, die dieses Land seit den 1940er Jahren gesehen hat. Die richtige Frage lautet also, was die stichhaltigen Argumente für das forcierte Langsamer sind.

Ob du mit der Ansicht, schnelleres Durchseuchen wäre hilfreich, recht hast, kann ich nicht beurteilen. Können wir alle nicht, würde ich behaupten. Vielleicht helfen die 6 Wochen Ausgangssperre, um Wissen über das Virus zu sammeln und Leute, die später erkranken, können dann besser weil mit mehr medizinischem Wissen behandelt werden. Vielleicht auch nicht und wir riskieren gerade für im Ergebnis nichts und wieder nichts eine Wirtschaftskrise.

 

Aber völlig unabhängig davon: Seid den 1940er Jahren? Ich hoffe, du hast einfach nur nicht nachgedacht bei dem Vergleich.

Einen totalitären Staat mit vielleicht panisch undurchdachtem Handeln (das aber in der Dilemmasituation steht, nicht abwägen zu können, womit jetzt der größere Schaden ensteht) zu vergleichen finde ich doch sehr fragwürdig.

Mal davon abgesehen, dass die Einschränkung der Grundrechte hier "nur" Versammlungs- und Reisefreiheit betrifft, soweit ich das erkennen kann...

Meinungsfreiheit, Pressefreiheit etc. bleibt ja weiterhin bestehen und online/via Telefonkonferenz etc. sind ja auch Versammlungen im digitalen Raum weiter möglich. Die Einschränkungen sind also nicht nur vom dahinterstehenden System sondern auch vom Materialen her wesentlich weniger gravierend.

Man sollte die Situation auch nicht überdramatisieren...

 

 

bearbeitet von theresa???
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vor 6 Stunden schrieb Aristippos:

Das wage ich zu bezweifeln.

 

Laut den Zahlen aus China zu urteilen (die momentan die vollständigsten sind), ist die Sterblichkeit bei unter 40jährigen 0,1% der erkannten Infektionen. Wenn man die Dunkelziffer berücksichtigt, vielleicht so 2-3 von 10000 Infizierten. Bis zum Rentenalter steigt das auf ein paar Prozent an, realistisch also auf ein paar Promille. Damit kommt man bei einer Werktätigenzahl von 40 Millionen in Deutschland auf - ich schätze mal - 20000 zu erwartende Tote in dieser Gruppe, wenn man gar nichts tut. 

 

Der politisch nicht korrekte, aber dennoch logische Schluss daraus: Für die arbeitende Bevölkerung ist das Virus weitgehend harmlos. Sterben tut die Belegschaft der Altersheime, aber die erwirtschaftet kein Bruttosozialprodukt. Natürlich werden auch Jüngere krank, aber es ist wirtschaftlich gesehen immer noch besser, wenn 20% der Arbeitskräfte 2 Wochen krank sind, als wenn 100% der Arbeitskräfte 1 Monat (oder noch länger!) nach Hause geschickt werden und das gesamte Wirtschaftsleben abgewürgt wird.

 

Und in der obigen Überlegung nehme ich sogar an, dass der Shutdown die Epidemie beendet! Laut Virologen wird das aber nicht der Fall sein, der Großteil der Bevölkerung wird sich irgendwann trotzdem anstecken. Die Kranken und die Toten hat man also auch mit Shutdown, nur halt nicht alle auf einmal. Das sieht dann besser aus.

 

Der Shutdown ist mit Sicherheit teurer als eine unkontrollierte Epidemie, und man sollte da nicht herumlügen, sondern das ehrlich kommunizieren. Es wird nach Ostern darum gehen, wieviel Wohlstandsverlust uns die Verlängerung der Lebenserwartung der heutigen Rentner um ein paar Jahre wert ist. Und wieviel Zukunft man dafür opfern möchte. Ein monatelanges Aussetzen des Bildungssystems, gerade bei Grundschulkindern, hätte jahrzehntelange Folgen. Und auch auf Bildung gibt es ein Grundrecht.

Die Vermutung, ein Ignorieren von Corona würde mal eben wieder die Wirtschaftskraft von vor der Krise aktivieren, ist utopisch. Über die Risiken und Unsicherheiten könnte man jetzt 3 Bücher schreiben. Nur mal die aus meiner Sicht krassesten Erwartungen.

 

- Die Staaten werden sehr unterschiedlich handeln. Die, die voll wieder hochfahren, werden das gar nicht können. Gestörte Lieferketten sind ebenso hinderlich, wie Arbeitnehmer, die die Flucht ergreifen, weil ihnen das zu riskant ist. In der USA flüchten sie ja jetzt schon zu Tausenden.

 

- Die Spätfolgen der Erkrankungen sind noch gar nicht erforscht. Es kommen erste Berichte über bleibende Lungenschäden bei "genesenen" Patienten aus China. Der volkswirtschaftliche Schaden aus zehntausenden lungenkranken Frührentnern wäre gar nicht abzuschätzen.

 

- Die Bilder völlig überlasteter Gesundheitssysteme und Millionen von Toten setzt die Volkswirtschaften in Schockzustand. Ein solcher Schock würde zu einer Schockstarre führen, die das Vertrauen in ganze Gesellschaften aufweicht, politische Instabilität zur Folge hat, und Verwerfungen  biblischen Ausmaßes auslöst.

 

- Die Rezession kommt sowieso , die Finanzmarktkrise war lange überfällig und der Crash ist jetzt vor allem Markttechnik. Eine mindesten zweijährige Baisse mit den notwendigen Bereinigungen kommt unabhängig von mittelfristigen Wirtschaftsdaten. Ich rechne mit einer 5-Phasen-Baisse nach Art von 2001-2003. Danach wäre Corona ohnehin besiegt und der Return steht auf einer gesunden Basis.

 

Mir fallen noch 20 weitere Punkte ein, aber diese sind erst mal die gewichtigsten. Die Party ist vorbei. Für die Wirtschaft ist Corona eine unter vielen Ursachen zum Rauslassen der Luft. Jetzt ist die Blase geplatzt und bevor sich was flicken lässt braucht es erst mal Zeit bis die Luft raus ist. Die Staaten jetzt zu Durchseuchen, hieße, einen geplatzten LKW-Reifen mit dem Mund aufzublasen, obwohl das Loch überhaupt nicht geflickt ist.   

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vor 6 Stunden schrieb Beutelschneider:

An der Börse scheint sich herumzusprechen, dass es ein Leben nach Corona geben wird.

Ist das deine erste Baisse? Die Abwärtsbewegung dauert grad mal ein paar Wochen. Diese Gegenbewegungen sind doch völlig normal. Die Profis brauchen diese Anstiege um Großaufträge glattzustellen.

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