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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 38 Minuten schrieb Moriz:

Wenn Hochbegabte nicht auf 'nem Gymnasium landen ist schon was gründlich schief gelaufen (ob eine Gesamtschule in der Praxis eine Alternative wäre weiß ich jetzt nicht).

 

das ist sehr ideell gedacht.

Eine Hochbegabung muss erst einmal erkannt werden.

Wenn aber Kinder in die SChule kommen, dann werden sie erst einmal darauf trainiert, sich diszipliniert zu verhalten.

Nun sitzt das ein hochbegabtes Kind und langweilt sich den ganzen Vormittag, weil es eben noch nicht als hochbegabt erkannt ist.

Das eine wird zum Träumer, der zum Fenster rausschaut, dasn andere zum Störenfried, der renitent ist. Beides ist unerwünschtes Verhalten. Bedauerlicherweise landen Hochbegabte vermutlich eher in den ersten vier SChuljahren eher in einer Förerschule als dass ihre Hochbegabung erkannt wird.

Eltern, die davon reden, dass sich ihr Kind in der SChule langweile und zuhause Dinge tue, die sie für nicht so recht altersgemäß erachten, und eine Hochbegabung als Möglichkeit in Betracht ziehen, werden ganz schnell als Besserwisser oder überehrgeizige Helikoptereltern betrachtet. Die Kinder gelten schnell als altklug oder frech.

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

das ist sehr ideell gedacht.

Eine Hochbegabung muss erst einmal erkannt werden.

Wenn aber Kinder in die SChule kommen, dann werden sie erst einmal darauf trainiert, sich diszipliniert zu verhalten.

Nun sitzt das ein hochbegabtes Kind und langweilt sich den ganzen Vormittag, weil es eben noch nicht als hochbegabt erkannt ist.

Das eine wird zum Träumer, der zum Fenster rausschaut, dasn andere zum Störenfried, der renitent ist. Beides ist unerwünschtes Verhalten. Bedauerlicherweise landen Hochbegabte vermutlich eher in den ersten vier SChuljahren eher in einer Förerschule als dass ihre Hochbegabung erkannt wird.

Eltern, die davon reden, dass sich ihr Kind in der SChule langweile und zuhause Dinge tue, die sie für nicht so recht altersgemäß erachten, und eine Hochbegabung als Möglichkeit in Betracht ziehen, werden ganz schnell als Besserwisser oder überehrgeizige Helikoptereltern betrachtet. Die Kinder gelten schnell als altklug oder frech.

 

Nun, spätestens in der Förderschule würde ich Fachleute erwarten die Lernbehinderung von Hochbegabung unterscheiden können. Zumal dort das Betreuungsverhältnis deutlich besser ist.

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vor 1 Minute schrieb Moriz:

 

Nun, spätestens in der Förderschule würde ich Fachleute erwarten die Lernbehinderung von Hochbegabung unterscheiden können. Zumal dort das Betreuungsverhältnis deutlich besser ist.

Nach allem, was ich mitbekommen habe, ist es selbst für ein hochbegabtes Kind fast unmöglich wieder in das Regelschulsystem zu wechseln. Viva la Bürokratia.

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vor 52 Minuten schrieb Moriz:

Wenn Hochbegabte nicht auf 'nem Gymnasium landen ist schon was gründlich schief gelaufen (ob eine Gesamtschule in der Praxis eine Alternative wäre weiß ich jetzt nicht).

Dazu habe ich mittlerweile meine ganz private Meinung. Und da kommt in unserem konkreten Fall keiner der Beteiligten sonderlich gut weg.

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vor 17 Minuten schrieb Moriz:

Nun, spätestens in der Förderschule würde ich Fachleute erwarten die Lernbehinderung von Hochbegabung unterscheiden können. Zumal dort das Betreuungsverhältnis deutlich besser ist.

 

Na, die schicken das Kind dann wieder zurück an die Regelschule, weil es nicht in die Förderschule gehört.

Das Problem dabei ist dann "nur", dass das Kind nun von seinen ehemaligen Mitschülern den Stempel "Förderschüler" aufgedrückt bekommt.

Ein Problem ist sowieso, dass solche Kinder einfach anders ticken als "normale" Kinder. Sie geben Antworten, die frech wirken, sind aber nicht so gedacht. Wenn sie dann gerügt werden, verstehen sie überhaupt nicht, was eigentlich los ist. Sie haben doch bloß eine Antwort gegeben. So denken sie dann.

Die Förderprogramme an staatlichen Schulen sind gekoppelt an die Noten. Nur bedauerlicherweise kann es passieren, dass das hochbegabte Kind eben nicht diese Supernoten schreibt, weil es sich eben im Unterricht langweilt, deshalb teilweise abschweift und dann den Zeitpunkt verpasst, wo es wieder aufpassen müsste.

 

 

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vor 21 Minuten schrieb Flo77:

Nach allem, was ich mitbekommen habe, ist es selbst für ein hochbegabtes Kind fast unmöglich wieder in das Regelschulsystem zu wechseln. Viva la Bürokratia.

 

So ein Kind braucht Eltern mit sehr viel Zeit, damit es wieder ins Regelschulsystem kommt. Die Eltern, die diese Zeit haben, setzen davor schon Himmel und Hölle in Bewegung, um zu verhindern, dass das Kind in eine Förderschule kommt. Die kommen auch eher auf die Idee, darauf zu bestehen, dass ein IQ-Test gemacht wird. Die anderen sind anschließend den Mühlen der Bürokratie fast hilflos ausgeliefert.

 

 

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Falls Covid noch interessiert:

Schweden rückt weiter vom „schwedischen Weg“ ab, war wohl doch ein Irrtum. Daher jetzt auch dort: Kontaktbeschränkung, Besuchsverbot, Sperrstunde.

https://m.tagesspiegel.de/politik/besuchsverbot-kontaktbeschraenkung-sperrstunde-schweden-rueckt-notgedrungen-von-seinem-sonderweg-ab/26643242.html

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vor 6 Minuten schrieb Shubashi:

Falls Covid noch interessiert:

Schweden rückt weiter vom „schwedischen Weg“ ab, war wohl doch ein Irrtum. Daher jetzt auch dort: Kontaktbeschränkung, Besuchsverbot, Sperrstunde.

 

Auf Welt.de stand eine etwas differenziertere Darstellung, daß sich nämlich eigentlich die Coronamaßnahmen der schwedischen und der deutschen Regierung einander angenähert haben. Die Schweden hatten eher auf Empfehlungen gesetzt und die Schulen von Anfang an offengehalten, und verschärfen nun die Kontaktbeschränkungen, und die Deutschen dagegen hatten am Anfang die Schulen geschlossen und massive Kontaktverbote ausgesprochen, und versuchen nun, die Schulen offen zu halten und setzen bei Kontaktbeschränkungen zunehmend auf Appelle, einfach weil die Verbote kaum noch durchsetzbar sind.

 

Gescheitert sind sie beide, wie alle Regierungen, die sich vorgenommen hatten, die Ausbreitung einer Infektionskrankheit zu kontrollieren! Dazu auf Welt+: Die Pandemie ist kein Geschehen mehr, daß man mit Beschränkungen ausbremsen könnte. Dazu ein Interview mit Medizinprofessor Matthias Schrappe, von 2007 bis 2011 stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates Gesundheit.

 

Zitat: "Wir hatten schon im April klargemacht, dass es Infektionsherde in Krankenhäusern und Pflegeheimen geben würde. Es hätte umgehend spezifischer Maßnahmen bedurft. Das gilt immer noch, weil fast die Hälfte der Todesfälle auf diese Institutionen zurückgeht. Aber die Bundesregierung ist beratungsresistent." 

 

Und weiter: "Eine Infektion, die asymptomatisch übertragen wird, kann nicht allein durch Barriere- und Nachverfolgungsmaßnahmen in Schach gehalten werden. So viel war auch bei HIV klar, ebenfalls eine asymptomatisch übertragene Erkrankung. Es geht nicht anders, es gibt keine Alternative, als auf die Risikogruppen zuzugehen. Aber das ist in der Politik, die nur das Virus im Blick hat und deshalb auf Virologen hört, nicht angekommen. So bahnen sich Verhängnisse an."

 

Und: "Es würde helfen, wenn die Labore nicht nur den Befund negativ oder positiv ausgäben, sondern auch die Infektiosität. Den kennen sie, er ergibt sich mit der Zyklenzahl, also der Dauer des PCR-Tests. Je öfter die Nachweisreaktion wiederholt werden muss, desto weniger Virus ist vorhanden. Ein Kind, das zum Nachweis des Virus 38 Zyklen braucht, ist mit Sicherheit nicht infektiös. Da muss nicht die ganze Schulklasse in Quarantäne. Aber die Gesundheitsämter sagen: Das steht nicht in den RKI-Anweisungen, das nehmen wir nicht zur Kenntnis."

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vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:

Es hätte umgehend spezifischer Maßnahmen bedurft. Das gilt immer noch, weil fast die Hälfte der Todesfälle auf diese Institutionen zurückgeht.

 

Danke, das Interview ist interessant und nicht ohne Berechtigung.

Das Problem ist aber, wie diese „spezifischen Maßnahmen“ aussehen sollen. Gerade die allerstrengsten Abschirmungsmaßnahmen für Kliniken und Heime wurden ja für ihre Unmenschlichkeit kritisiert, und Krankenhäuser sind nun mal für ein ständiges Rein- und Raus von Patienten gedacht.

 

Bei Schweden ist ein Punkt zu beachten: dort gibt es inzwischen etwa vier Mal so viele Todesfälle pro 100.000 Einwohner wie bei uns. Welche Vorteile sie dafür hatten, scheint mir noch nicht so deutlich, dass wird sich hoffentlich noch zeigen.

Da wir aber inzwischen baldige Aussichten auf einen Impfstoff haben, kann es sein, dass der schwedische Weg ein paar tausend vermeidbare Todesfälle gekostet hat.

Zu anderen Zeiten wäre man über so eine Vergleichsbilanz ziemlich erschrocken, aber eine Pandemie ist wohl leider wie ein Krieg: Menschenleben sinken fast unvermeidlich im Preis.

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vor 21 Minuten schrieb Shubashi:

Da wir aber inzwischen baldige Aussichten auf einen Impfstoff haben, ...

 

Wohl kaum vor dem Frühjahr, und wenn es stimmt, daß das Durchimpfen der Bevölkerung ca. 4 Jahre braucht, ist es für eine Endabrechnung vermutlich noch etwas zu früh. 

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vor 53 Minuten schrieb Marcellinus:

Gescheitert sind sie beide, wie alle Regierungen, die sich vorgenommen hatten, die Ausbreitung einer Infektionskrankheit zu kontrollieren!

 

Das stelle ich in Abrede. Gerade heute las ich zufällig einen Beitrag von Pasi Pohjola, Referatsleiterin im finnischen Sozial- und Gesundheitsministerium. Laut der EU-Gesundheitsbehörde ECDC gab es in Finland in den vergangen 14 Tagen 54,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 311, also rd. 5x so viele; in Österreich sind es sogar 1084, also praktisch das 20fache. Meist wird an dieser Stelle gerne auf die geringe Bevölkerungsdichte hingewiesen, und dass es da keine Kunst sei niedrige Zahlen zu haben. Tatsächlich spielt sich aber das Infektionsgeschehen in Finnland hauptsächlich im dichter besiedelten Süden des Landes, in der Provinz Uusimma mit der Hauptstadt Helsinki. Unsimma, ca. halb so groß wie Thüringen, ist die Heimat von etwa 1/3 aller Finnen. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 170 EW/km2,  jene von Thüringen bei 132 EW/km2. Es ist also nicht die im Vergleich zu Deutschland geringere Dichte, die Finnland so erfolgreich die Ausbreitung der Pandemie kontrollieren lässt. 

 

Es sind, wie Pasi Pohjola anführt, mehrere Dinge. So habe Finnland - im Gegensatz zu den anderen EU-Ländern - ihren Bürgern Reisen in Risikoländern verboten. Wer dennoch eine unternahm bzw. unternehmen musste (etwa aus beruflichen Gründen), musste bei der Einreise einen aktuellen negativen Test vorweisen oder in Quarantäne gehen. Urlaube in Ländern, in denen es binnen zweier Wochen mehr als 25 neue Fälle je 100.000 Einwohner gibt, sind nach wie vor untersagt. Über den Sommer hinweg, so Pohjola, habe Finnland einige Tausend Contact Tracer ausgebildet. Sogar Hunde wurde trainiert: auf dem Flughafen in Helsinki werden Hunde eingesetzt, die tatsächlich Menschen erschnüffeln, die krank sind. Besondere Bedeutung für das Contact Tracing hat die finnische Corona-App "Koronavilkku", die von der Hälfte der Bevölkerung auf ihre Smartphones installiert wurden, und zwar freiwillig. Der wichtigste Faktor in der Bekämpfung der Pandemie, so Pohjola, ist die grundsätzliche positive Einstellung der Bevölkerung zu den Maßnahmen. Laut Pohjola gibt es - im Unterschied zu Deutschland oder Österreich - kaum "Corona-Skeptiker", die Bevölkerung vertraut auf die Maßnahmen der Regierung und hält sich beinahe geschlossen und von sich aus, also ohne Zwang, daran. 

 

Pro 1 Million Einwohner hat Finnland bisher 3.743 Infektionsfälle bzw. 68 Totesfälle, die auf Corona zurückgeführt werden. Zum Vergleich: Deutschland hat bisher pro 1 Mill. EW 10.673 Fälle bzw. 167 Corona-Todesfälle. Damit steht Finnland, was die Anzahl der Fälle ingesamt anbelangt, am besten in ganz Europa da, und in Hinblick auf die Todesfälle nur hinter Norwegen und - interessant, hätte ich nicht gedacht - Estland zurück. 

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vor 7 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Damit steht Finnland, was die Anzahl der Fälle ingesamt anbelangt, am besten in ganz Europa da, ...

 

Hast du dir die geografische Lage Finnlands, seine Verkehrsströme, seine Besiedlungsdichte wie auch die Zusammensetzung seiner Bevölkerung einmal angesehen? Jedes Land hat seine Eigenheiten und die bestimmen, wie sich Infektionskrankheiten in ihnen ausbreiten. 

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Die Förderprogramme an staatlichen Schulen sind gekoppelt an die Noten. Nur bedauerlicherweise kann es passieren, dass das hochbegabte Kind eben nicht diese Supernoten schreibt, weil es sich eben im Unterricht langweilt, deshalb teilweise abschweift und dann den Zeitpunkt verpasst, wo es wieder aufpassen müsste.

Das sind sie nicht. Sie sind an einen entsprechenden Test/ ein Diagnoseverfahren gekoppelt. Gerade nicht an Noten - denn die sind ja gerade im Fall einer Hochbegabung nur begrenzt ausdrucksfähig, wie du ja dargestellt hast.

 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Hast du dir die geografische Lage Finnlands, seine Verkehrsströme, seine Besiedlungsdichte wie auch die Zusammensetzung seiner Bevölkerung einmal angesehen? Jedes Land hat seine Eigenheiten und die bestimmen, wie sich Infektionskrankheiten in ihnen ausbreiten. 

Darauf habe ich schon geantwortet. Besiedelungsdichte siehe oben. Die ist in dem hauptsächlich betroffenen Landesteil mit deutschen Ländern vergleichbar. Finnland ist auch von den Verkehrsströmen nicht abgeschnitten bzw. nur in dem Umfang, den die Regierung für sinnvoll erachtet. Der meines Erachtens wirklich wesentliche Unterschied: die Bevölkerung akzeptiert die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie als sinnvoll, sich daran zu halten ist gesellschaftlicher Konsens. Wenn man so will: die Finnen halten das für einen Akt der solidarische Bürgerpflicht. Darum klappt das in Finnland, und darum klappt es bei uns nicht.

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vor einer Stunde schrieb laura:

Das sind sie nicht. Sie sind an einen entsprechenden Test/ ein Diagnoseverfahren gekoppelt. Gerade nicht an Noten - denn die sind ja gerade im Fall einer Hochbegabung nur begrenzt ausdrucksfähig, wie du ja dargestellt hast.

 

 

Noch in einem Papier der Kultusministerkonferenz von 2015 ist abschließend zu lesen:

Zitat

Die Länder beabsichtigen, bestehende Maßnahmen zur Förderung leistungsstarker
Schülerinnen und Schüler fortzusetzen, zu sichern und auszubauen.
 
In einigen Ländern wird Handlungsbedarf im Bereich der Entwicklung von Strategien
zur Feststellung und Förderung von Leistungsstärken in spezifischen Kompetenzbe-
reichen gesehen.

 

 

Quelle

Bezeichnend der Titel des Papiers:

Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler

 

Markierung von mir:

Was das in der Praxis heißt, kann man an BAyern ganz gut sehen. Mag sein, dass da BW meilenweit voraus ist.

 

In ganz Bayern gibt es aktuell gerade mal an 10 Gymnasien von rund 430 Gymnasien Förderklassen für Hochbegabte, davon eines speziell für musikalisch Hochbegabte.

Was ist mit den Grundschulen?

Dem Thema soll zwar frühestmöglich Aufmerksamkeit geschenkt werden, das ist aber ein Soll.

Wenn man sich das dann näher anschaut, muss man feststellen, dass wenigstens in Bayern doch der Leistungsstand eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen scheint. Sonst würde man z.B. nicht titeln "Bestenförderung an der Realschule" (nachzulesen hier)

 

Man ist auf dem richtigen Weg, aber man steht mMn noch am Anfang, insbesondere bereitet mir Bauchschmerzen, dass es (wieder?) vorrangig um Leistungsssteigerungen zu gehen scheint. Aber vielleicht bin ich da auch etwas übersensibilisiert.

 

 

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Ich weiß nicht, ob wir hier nicht zwei Aspekte vermischen.

 

Ich habe das KMK-Papier nicht gelesen, aber auf den ersten Blick geht es um leistungsstarke Schüler, nicht um Hochbegabte. Hochbegabte sind ja - per definitionem - Kinder mit einem IQ  über 130, wobei man ein Kind mit 130 oft in der Regelschule noch problemlos beschulen kann.

 

Leistungsstark ist ja was anderes. Das kann mit Hochbegabung gekoppelt sein, muss es aber nicht. Hier geht es dann um Kinder, die einfach sehr hohe Leistungen bringen. Platt gesagt: Die Elite von morgen: Die Top-Wissenschaftler, die Politiker etc. Die, die den Impfstoff gegen die übernächste Pandemie finden werden.

 

Dass diese Kinder früh gefördert werden müssen, ist auch aus politischen und wirtschaftlichen Gründen sinnvoll. Und da hat Deutschland sicher Nachholbedarf im Verhältnis zu anderen Ländern.

 

PS:

Ich bin seit mehr als 25 Jahren im Schuldienst - und in dieser Zeit sind mir meiner Erinnerung nach keine wirklich problematischen hochbegabten Schüler*innen begegnet, die auf der Normalschule nicht zu beschulen gewesen wären. Sehr Begabte ja - davon gibt es in jedem Jahrgang ca 10%, auch welche, die extrem intelligent waren (ca 2 pro 10 Jahre).

Aber wirklich so hochbegabt, dass es in einer normalen Schule nicht ging? Nein. Nicht einer.

Und da mich das Thema sehr interessiert, bin ich hier eher sensibel, gehöre also nicht zu den Lehrkräften, die das nicht sehen.

 

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vor 33 Minuten schrieb laura:

Ich weiß nicht, ob wir hier nicht zwei Aspekte vermischen.

 

Das tun nicht wir, das tut das bayrische KuMi, und genau das ist das Problem. 😉

Du musst dich nur mal ein kleines Bisschen auf den entsprechenden Seiten der Internetpräsenz des bayrischen KuMi umtun.

Und ja, dass du diese Vermischung gleich bemerkt hast, spricht dafür, dass du das zu trennen weißt.

Eine meiner Töchter ist ausgetestet, sprachliche Hochbegabung. Der Weg da hin war mehr als heftig, ich möchte das hier gar nicht ausbreiten. Auch deshalb habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.

 

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vor 13 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Wohl kaum vor dem Frühjahr, und wenn es stimmt, daß das Durchimpfen der Bevölkerung ca. 4 Jahre braucht, ist es für eine Endabrechnung vermutlich noch etwas zu früh. 

Da bin ich ausnahmsweise etwas optimistischer. Wenn man das Durchimpfen forciert (von mir aus auch durch Impfpflicht), kann man das in ein bis zwei Jahren durchziehen.

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vor 11 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Der meines Erachtens wirklich wesentliche Unterschied: die Bevölkerung akzeptiert die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie als sinnvoll, sich daran zu halten ist gesellschaftlicher Konsens. Wenn man so will: die Finnen halten das für einen Akt der solidarische Bürgerpflicht. Darum klappt das in Finnland, und darum klappt es bei uns nicht.


Das ist auch mein Eindruck.
Wir sabotieren uns selbst.

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Es könnte natürlich auch daran liegen, wie überzeugend unsere Regierenden agieren.

Heute in der Zeitung, eine "Werbung" über eine viertel Seite:

Zitat

Ich will wieder im Stadion jubeln.

Dafür lüfte ich jetzt auf der Arbeit.

(Im Hintergrund ist ein Handwerker in einer Werkstatt abgebildet. Ohne Maske, dafür mit Gehörschutz.)

Bundesministerium für Gesundheit.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ins Stadion (oder zu anderen Großveranstaltungen) können wir unbesorgt erst wieder, wenn wir Corona besiegt haben. Also nach Erlangung der Herdenimmunität (am besten durch Impfung). Lüften auf der Arbeit mag das dortige Infektionsrisiko minimal senken, aber besiegen werden wir die Pandemie so nicht. Eher im Gegenteil: So verzögern wir den Verlauf und brauchen länger bis zur Herdenimmunität, falls das mit dem Impfen doch nicht klappen sollte.

Hier werden Dinge miteinander verknüpft, die nichts miteinander zu tun haben. Und damit Erwartungen geweckt, die nicht erfüllbar sind. Und da fragt sich noch einer, warum ich unsere Politclowns nicht mehr ernst nehmen kann?

 

bearbeitet von Moriz
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vor 3 Minuten schrieb Moriz:

Es könnte natürlich auch daran liegen, wie überzeugend unsere Regierenden agieren.

Heute in der Zeitung, eine "Werbung" über eine viertel Seite:

Zitat

Ich will wieder im Stadion jubeln.

Dafür lüfte ich jetzt auf der Arbeit.

(Im Hintergrund ist ein Handwerker in einer Werkstatt abgebildet)

Bundesministerium für Gesundheit.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ins Stadion (oder zu anderen Großveranstaltungen) können wir unbesorgt erst wieder, wenn wir Corona besiegt haben. Also nach Erlangung der Herdenimmunität (am besten durch Impfung). Lüften auf der Arbeit mag das dortige Infektionsrisiko minimal senken, aber besiegen werden wir die Pandemie so nicht. Eher im Gegenteil: So verzögern wir den Verlauf und brauchen länger bis zur Herdenimmunität, falls das mit dem Impfen doch nicht klappen sollte.

In unserer Tageszeitung sind sehr oft großformatige Anzeigen vom Bundesministerium für Gesundheit. Ich ärgere mich jedes Mal drüber.

Kann man das Geld nicht mit mehr Wirkung ausgeben???

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vor 50 Minuten schrieb Moriz:

Woher kommt dieser Eindruck? (Ich habe den nämlich nicht.)


Vielleicht, weil die Perspektive eine andere ist, wenn einem (auch aufgrund der eigenen persönlichen Situation, aber auch überhaupt) am wichtigsten vorkäme, dass alle zusammenhelfen, dieses Jahr gut zu überstehen?
Dann wertet man die Ereignisse anders.

Und ich glaube, dass das, was du schreibst ("Die Finnen können sich das leisten. Die hatten weder Hitler noch Honecker.") zwar erklärt, warum es dieses Misstrauen und diesen Widerstand gegen das freiwillige Ja zu den vorgegeben Maßnahmen gibt, aber eigentlich auch genau zeigt, was das Problem ist: Dieses Misstrauen gegen alles, was Verzicht des Individuums zugunsten der Gemeinschaft bedeuten würde, ist zwar aus der Geschichte erklärbar - aber es bewirkt, wenn es grundsätzlich und immer in den Widerstand auch zu Sinnvollem führt, nichts Gutes. Ich denke, wir müssten die Kunst der Unterscheidung lernen: Wo ist Widerstand notwendig und wo führt er dazu, dass wir uns selbst schaden.

(Im Übrigen denke ich, dass in unserer Gesellschaft zwei Dinge verwechselt werden: Kritisches Hinschauen und Mitdenken mit grundsätzlichem Misstrauen. Diese verloren gegangene Bereitschaft, Vertrauen zu schenken, tut uns nicht gut. Ich habe es nicht mehr genau präsent, aber ich weiß, dass es Studien gab, die sich damit auseinander setzten, wie sich Vertrauen und Misstrauen auf die Entwicklung auswirken. Wer auf Vertrauen setzte, hatte viel mehr Erfolg.)
 

bearbeitet von Ennasus
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vor 26 Minuten schrieb Moriz:

Es könnte natürlich auch daran liegen, wie überzeugend unsere Regierenden agieren.

Heute in der Zeitung, eine "Werbung" über eine viertel Seite:

.....


Ich glaube, solche Inserate kommen daher, dass es bei uns eben n i c h t funktioniert, das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen anzusprechen. Es gibt kein gemeinsames "Jeder versucht, seinen Beitrag zu leisten.", auch keine solche Bereitschaft, an die man appellieren könnte (wie z.B. in Schweden: " "Wir leben in einer Zeit der Prüfung. Es wird schlimmer werden. Erfülle deine Pflicht, übernimm deine Verantwortung, um die Ausbreitung der Infektionen zu stoppen", sagte Löfven gleich zweimal eindringlich an seine Landsleute gerichtet.")
 

Im Bemühen, doch etwas zu finden, was die Motivation der Leute stärken könnte, entstehen dann solche Texte.

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