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Filioque-Pro und Contra//Zusammenfassung


philipph

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vor 16 Minuten schrieb rorro:

Interessant - ich dachte immer Katholiken freuen sich, wenn jemand zur Kirche Jesu Christi kommen will. Ist ja nicht nur ein Typ Kirche unter vielen anderen. 

Natürlich.

 

Aber mir ist ein Christ, der in einer evangelischen kirchlichen Gemeinschaft (zu) Gott findet lieber als ein Christ, der in unserer katholischen Kirche nicht heimisch wird und dies seinen Weg erschwert.

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vor 18 Minuten schrieb Flo77:

Meinst Du der Eintritt in die Katholische Kirche würde für das Seelenheit schon reichen auch wenn die Seele mit dieser Entscheidung maßlos unglücklich ist?

 

Das kann ich pauschal nicht beurteilen, zumal nicht bei Menschen, die ich (wie der Ober in dem Beispiel) nicht hinreichend kenne.

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vor 2 Stunden schrieb duesi:

Dann habe ich wahrscheinlich irgend etwas falsch gemacht. Ich habe ja nun schon sehr viele Rosenkränze gebetet. Sowohl alleine als auch in Gemeinschaft. Zu Höhepunktzeiten habe ich morgens vor der Arbeit mehrere Stunden so etwa 10-16 ganze Rosenkränze gebetet, jeden in einer anderen Intention. Am ehesten hat es mir noch geholfen, in eine meditative Stimmung zu kommen, wenn ich mich auf die Geheimnisse konzentriert habe ("der für uns geißelt wurde" etc.). Meistens bin ich aber während des Betens, obwohl ich höchst andächtig angefangen habe, in einen etwas tranceartigen Zustand gekommen, so wie jemand, der Mantras aufsagt, obwohl das nie meine Grundhaltung war. Betendes Hören auf Gott funktioniert bei mir eher, wenn ich einen kurzen Bibelabschnitt lese und Gott bitte, zu mir zu sprechen und dann still werde und in Gebetshaltung in mich hinein höre. Mich würde aber durchaus interessieren, ob andere hier andere Erfahrungen gemacht haben.

 

Zumindest aus protestantischer Sicht, ganz unabhängig von der dogmatischen Frage, ob man durch Maria und die Heiligen zu Gott beten kann oder nicht, macht jedoch ein Aussprechen von Gebetsworten keinen Sinn, wenn man diese Worte nicht von Herzen so meint. Und das ist unmöglich der Fall, wenn man 50 Mal hintereinander das selbe ausspricht.

 

Meine Erfahrung mit dem Rosenkranz ist noch recht übersichtlich. Für mich ist das (und jedes andere wiederholte Gebet) eine Hilfe, wenn mir eigene Worte fehlen, oder in schwierigen Situationen, dann kann ich mich daran festhalten (auch buchstäblich) ohne allzu viel nachzudenken. Nach den ersten intensiveren Versuchen benutze ich jetzt meinen Rosenkranz recht selten, habe das Miniaturmodell aber meistens in der Hosentasche bei mir.

Und falls man mal nachts wachliegt, ist er eine gute Hilfe, die eigenen Gedanken loszulassen ...

In Gemeinschaft den Rosenkranz zu beten bleibt mir nach 2 Versuchen noch völlig fremd.

bearbeitet von Gratia
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vor 2 Stunden schrieb duesi:

Am ehesten hat es mir noch geholfen, in eine meditative Stimmung zu kommen, wenn ich mich auf die Geheimnisse konzentriert habe ("der für uns geißelt wurde" etc.). Meistens bin ich aber während des Betens, obwohl ich höchst andächtig angefangen habe, in einen etwas tranceartigen Zustand gekommen, so wie jemand, der Mantras aufsagt, obwohl das nie meine Grundhaltung war.

 

Meditation ist der Verzicht auf bewußtes Denken („absichtslose Aufmerksamkeit“), und da an „nichts“ zu denken, Menschen nun einmal kaum möglich ist, versucht man, das bewußte Selbst ablenken, zB. durch Konzentration auf Widersinniges („Beim Klatschen zweier Hände entsteht ein Geräusch. Achte auf das Geräusch einer Hand“). Rhythmisches Tanzen, Schütteln des Kopfes oder monotones Trommeln funktionieren auch. Wahlweise helfen auch Drogen. Immer aber geht es darum, den eigenen Verstand außer Funktion zu setzen. Interessant für eine Art, die sich selbst „homo sapiens“ nennt, nicht wahr?

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vor 5 Minuten schrieb Gratia:

 

Meine Erfahrung mit dem Rosenkranz ist noch recht übersichtlich. Für mich ist das (und jedes andere wiederholte Gebet) eine Hilfe, wenn mir eigene Worte fehlen, oder in schwierigen Situationen, dann kann ich mich daran festhalten ohne allzu viel nachzudenken. Nach den ersten intensiveren Versuchen benutze ich jetzt meine Rosenkranz recht selten, habe das Miniaturmodell aber meistens in der Hosentasche bei mir.

Und falls man mal nachts wachliegt, ist er eine gute Hilfe, die eigenen Gedanken loszulassen ...

In Gemeinschaft den Rosenkranz zu beten bleibt mir nach 2 Versuchen noch völlig fremd.

Danke für deine Erfahrungen. Ja, das mit der Hilfe habe ich auch erlebt. Wenn ich den Wunsch verspüre, zu beten und nicht weiß, was ich beten soll, habe ich es auch als Hilfe erlebt, einfach mit dem Vaterunser oder den Worten des Rosenkranzes anfangen zu können, ohne viel nachzudenken. Auch beim Einschlafen hat es mir schon geholfen.

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vor 48 Minuten schrieb rorro:

 

Nun ja, ich wünsche Dir, daß Du Dich diesbezüglich mal mit dem Hl. Athanasius wirst austauschen können. Erwarte dann nicht zuviel Zustimmung.

Wo behauptet der denn, man habe auf den frühen Konzilien nur über Wahrheiten gestritten? Den Beleg hätte ich gerne - und selbst dann wäre er nur Beweis dafür, dass Athansius sich geirrt hat.

bearbeitet von Chrysologus
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vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Meditation ist der Verzicht auf bewußtes Denken („absichtslose Aufmerksamkeit“), und da an „nichts“ zu denken, Menschen nun einmal kaum möglich ist, versucht man, das bewußte Selbst ablenken, zB. durch Konzentration auf Widersinniges („Beim Klatschen zweier Hände entsteht ein Geräusch. Achte auf das Geräusch einer Hand“). Rhythmisches Tanzen, Schütteln des Kopfes oder monotones Trommeln funktionieren auch. Wahlweise helfen auch Drogen. Immer aber geht es darum, den eigenen Verstand außer Funktion zu setzen. Interessant für eine Art, die sich selbst „homo sapiens“ nennt, nicht wahr?

Du beschreibst eine spezielle Form der Meditation, die sich vor allem im Buddhismus und Hinduismus wiederfindet. Vielleicht hin und wieder auch im Christentum. Ich würde den Begriff "Meditation" jedoch nicht so eng fassen wollen. Wenn ich über einen Bibeltext "meditiere" kann das sowohl im Verzicht auf bewusstes Denken bestehen als auch im gezielten Nachdenken, was ich da gerade gelesen habe. Nicht in jeder Meditationsform muss es darum gehen, einen Zustand der "absichtslosen Aufmerksamkeit" zu erreichen.

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vor 5 Minuten schrieb duesi:

Du beschreibst eine spezielle Form der Meditation, die sich vor allem im Buddhismus und Hinduismus wiederfindet. Vielleicht hin und wieder auch im Christentum. Ich würde den Begriff "Meditation" jedoch nicht so eng fassen wollen. Wenn ich über einen Bibeltext "meditiere" kann das sowohl im Verzicht auf bewusstes Denken bestehen als auch im gezielten Nachdenken, was ich da gerade gelesen habe. Nicht in jeder Meditationsform muss es darum gehen, einen Zustand der "absichtslosen Aufmerksamkeit" zu erreichen.

 

Die Meditation, wie sie vor allem im Buddhismus gepflegt wird, ist etwas so völlig anderes (und übrigens auch verbreiteteres) als die „Meditation“ über einen (Bibel-)Text, daß ich für beides nicht den gleichen Begriff verwenden würde. Aber wenn man hier etwas lernen kann, dann die Nutzlosigkeit eines Streits über Begriffe. 

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vor 44 Minuten schrieb rorro:

 

Das kann ich pauschal nicht beurteilen, zumal nicht bei Menschen, die ich (wie der Ober in dem Beispiel) nicht hinreichend kenne.

Natürlich sollte Katechese immer in ein persönliches Beziehungsgeschehen zwischen Katechet und Katechumene eingebunden sein um genau solche Fragen zu klären.

 

Grundsätzlich stimme ich Dir ja zu: Werd' katholisch und alles andere wird sich finden. Dabei kann ich mir allerdings durchaus Szenarien vorstellen - in denen eine Voreinstellung des Katechumenen entweder korrigiert werden muss (vom Katechumenen) oder bei denen von vorne herein klar ist, daß der Bewerber nicht das finden kann, was er sucht.

 

Und zu hoffen, daß die Katholische Kirche eine Bekenntnisgemeinschaft lutherischen oder reformierten Zuschnitts wäre meiner Meinung nach so ein Szenario.

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vor 42 Minuten schrieb Chrysologus:

Wo behauptet der denn, man habe auf den frühen Konzilien nur über Wahrheiten gestritten? Den Beleg hätte ich gerne - und selbst dann wäre er nur Beweis dafür, dass Athansius sich geirrt hat.

 

Lassen wir es einfach, Chryso. Du weißt es eben besser und gut ist.

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vor 37 Minuten schrieb rorro:

 

Lassen wir es einfach, Chryso. Du weißt es eben besser und gut ist.

Ja, ich weiß es besser, denn ich habe das studiert. Und du hast - was hier wohl wichtiger ist - keinen Beleg für deine Behauptung, was nun nicht weiter verwundert. Also spar dir deine Pseudojovialität.

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2 hours ago, Marcellinus said:

Interessant für eine Art, die sich selbst „homo sapiens“ nennt, nicht wahr?

Auch nicht merkwürdiger als wenn ein Sehender jede Nacht die Augen für ein paar Stunden schließt.

 

Werner

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Meditation ist der Verzicht auf bewußtes Denken („absichtslose Aufmerksamkeit“), und da an „nichts“ zu denken, Menschen nun einmal kaum möglich ist, versucht man, das bewußte Selbst ablenken, zB. durch Konzentration auf Widersinniges („Beim Klatschen zweier Hände entsteht ein Geräusch. Achte auf das Geräusch einer Hand“). Rhythmisches Tanzen, Schütteln des Kopfes oder monotones Trommeln funktionieren auch. Wahlweise helfen auch Drogen. Immer aber geht es darum, den eigenen Verstand außer Funktion zu setzen. Interessant für eine Art, die sich selbst „homo sapiens“ nennt, nicht wahr?

 

Das ist ein Umgehen mit einem komplizierten Organ namens Gehirn. Für den Körper macht man ja auch Dehn- und Kraftübungen, um ihn gut zu erhalten. Sogar in der Psychotherapie wird nichtreligiöses Meditieren eingesetzt. Was soll daran so merkwürdig sein?

Das Gehirn kann und braucht mehr als wissenschaftliches Denken. Es kann auch einfach wahrnehmen, Trance, Schlaf, Traum, Intuition, Kreativität, Empathie, ... (Und es kann wegen seiner Komplexität leider auch diverse Fehlfunktionen.)

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vor 11 Minuten schrieb Gratia:

 

Das ist ein Umgehen mit einem komplizierten Organ namens Gehirn. Für den Körper macht man ja auch Dehn- und Kraftübungen, um ihn gut zu erhalten. Sogar in der Psychotherapie wird nichtreligiöses Meditieren eingesetzt. Was soll daran so merkwürdig sein?

Das Gehirn kann und braucht mehr als wissenschaftliches Denken. Es kann auch einfach wahrnehmen, Trance, Schlaf, Traum, Intuition, Kreativität, Empathie, ... (Und es kann wegen seiner Komplexität leider auch diverse Fehlfunktionen.)

 

Was daran merkwürdig sein soll? Nun, daß ein Art wie der Homo Sapiens, der sich auf seine Denkfähigkeit so viel zugute hält, solch einen Aufwand treibt, um sich, zumindest zeitweise, vom Denken zu beurlauben! Gerade weil ich seit vielen Jahren meditiere, bemühe ich mich, es als das zu sehen, was es ist. ;)

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vor 6 Stunden schrieb duesi:

Zumindest aus protestantischer Sicht, ganz unabhängig von der dogmatischen Frage, ob man durch Maria und die Heiligen zu Gott beten kann oder nicht, macht jedoch ein Aussprechen von Gebetsworten keinen Sinn, wenn man diese Worte nicht von Herzen so meint. Und das ist unmöglich der Fall, wenn man 50 Mal hintereinander das selbe ausspricht.


Das mag DIR unmöglich erscheinen, dann rede aber auch bitte von Dir (und nicht von "man") und spreche "geübten" Rosenkranzbetern nicht etwas ab, was Du nicht kennst und kannst. Das hat leider einen sehr geringschätzigen Zungenschlag. Dass es durchaus Grüppchen geben mag, die dem Missverständnis unterliegen, im Rosenkranz fälschlicherweise eine Art Gebetsleistung zu sehen, bei der die Quantität den Ausschlag gibt, ist der Rosenkranz (Gouvernante hat schon darauf hingewiesen) ein meditatives Gebet - die Menschen, die sich bei uns regelmäßig zum Rosenkranzbeten treffen, pflegen genau das: das meditative Rosenkranzgebet - eine Gebetsform, die möglicherweise nicht jedem zugänglich ist. Dann kann er's einfach sein lassen.

 

bearbeitet von Julius
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vor 13 Minuten schrieb Julius:


Das mag DIR unmöglich sein, dann rede aber auch bitte von Dir (und nicht von "man") und spreche "geübten" Rosenkranzbetern nicht etwas ab, was Du nicht kennst und kannst. Das hat leider einen sehr geringschätzigen Zungenschlag.
Gouvernante hat schon darauf hingewiesen, dass der Rosenkranz ein meditatives Gebet ist - die Menschen, die sich bei uns regelmäßig zum Rosenkranzbeten treffen, pflegen genau das: das meditative Rosenkranzgebet.

Es geht mir nicht darum, den geübten Rosenkranzbeter zu diskreditieren. Es geht mir darum, darauf hinzuweisen, dass es nicht das ermöglicht, was ein Protestant (!) normalerweise in einem Gebet erwarten würde. Wenn jemand mit einem protestantischen Hintergrund Zugang zu dieser Gebetsform finden möchte, muss er zunächst einmal andere Maßstäbe an sein Gebet anlegen. Auch der geübte Rosenkranzbeter wird es vermutlich in den wenigsten Fällen schaffen, mit seinen Gedanken immer beim ausgesprochenen Text zu bleiben (was aus protestantischer Sicht jedoch Voraussetzung ist, dass das Gebet auch als Gebet ernst genommen werden kann). Das sieht der geübte Rosenkranzbeter jedoch nicht unbedingt als Manko, da er beim Wiederholen des Textes - wie Gouvernante deutlich gemacht hat - möglicherweise in sich die Stimme Gottes hört, beim wiederholten Kauen neue Geschmäcker und neue Einsichten findet, oder wie Moritz zu Recht gezeigt hat, zu Reflexionen über das, was ihn beschäftigt, findet.

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Ich verbinde den Rosenkranz vor allem mit Beerdigungen. Da empfinde ich es als stärkend, wenn alle Anwesenden gemeinsam beten anstatt nur schweigend dabei zu sein, insbesondere wenn man in der ersten Reihe sitzen muss. Gut finde ich auch, dass man sich nicht auf den Text konzentrieren muss. Ein Rosenkranz entfaltet seine Wirkung von selbst, ohne ein anstrengendes eigenes Zutun. Er wirkt einerseits sedierend, andererseits schafft er  - dadurch das er Gebete beinhaltet, die man von Kindheit an kennt - ein Gefühl von Heimat und Vertrautheit.

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vor einer Stunde schrieb duesi:

Wenn jemand mit einem protestantischen Hintergrund Zugang zu dieser Gebetsform finden möchte, muss er zunächst ,,,


sich Vokabeln wie "heruntergeleierte auswendige Gebete" und die simple Vorstellung abgewöhnen, "der Katholik" glaube "eher an den Gott, der das Gebet erhört, weil es gebetet wurde. 100 Ave Marias helfen mehr als 50 Ave Marias".

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Geschätztes Forum,

 

ich danke Euch vielmals für Eure vielen tollen antworten. Ihr inspiriert mich echt auf meinem Weg und ich hoffe Ihr wisst dass ich Euch für jede Meinung dankbar bin. Trotzdem möchte ich mich im folgenden auf das Recht zu Irren berufen, denn ich denke dass es mir gerade gut tut, niederzuschreiben was ich denke, wenngleich ich mich noch auf dem Weg befinde. Ich erspare euch übrigens das zitieren, weil ich leider solange nicht geantwortet habe, dass sich hier einiges zusammengesammelt hat.

 

Zuallererst freut es mich dass wir von dem doofen Filioque weggekommen sind. Dass eine Versteifung darauf viel zu klein gedacht ist, habe ich nun auch erkannt. Recht schnell kamen dann erste Argumente auf, ich wäre zu sehr an der Wahrheit und zu wenig am Handeln interessiert. Letzteres entspreche vielmehr der katholischen Lehre. Das ist mir zum Glück bereits klar geworden. Jedoch ist es für mich persönlich trotzdem wichtig "meinen" Glauben für wahr zu halten. Das heisst, Ziel wäre es, dass ich glaube, dass ich dem Gott gewollten Weg bestmöglich folge.


Denn eine Sache ist mir irgendwie zuwider. Hier wurde des öfteren gesagt der Glaube an Jesus etc. ist wichtiger als der Glaube an Dogmen. Es ist wichtiger ein Christ zu sein. Es ist wichtiger auf dem Weg zu sein und Fehler sind nicht schlimm, weil es viele Wege gibt. Gerade das will ich nicht. Ich möchte mich in meinem Glauben sicher und zu Hause fühlen. Und nicht im Hinterkopf behalten, ich könnte ja nur auf dem fast-richtigen Weg sein. Eins ist für mich nämlich klar. Es gibt einen klar richtigen Weg. Ein Ideal, dass Gott sich für uns wünscht. Natürlich auf jedes Individuum angepasst. Aber ich glaube, dass es eine richtige Kirche gibt, oder dass eben genau keine Kirche richtig ist und man nur die Bibel für sich allein studieren soll. Aber irgendetwas davon ist wahr.

 

Damit meine ich aber nicht, dass irgendeine Philosophie in Ihrer genauen Ausprägung (zB mit oder ohne Filioque) wahr sein muss. Viel mehr kann es auch so sein, dass es wahr ist, die Orthopraxie in den Vordergrund zu stellen. Meine Wahrheitssuche schließt also einen katholischen Weg nicht aus (weil oben die Frage aufkam, ich bin katholisch getauft aber nie wirklich gläubig gewesen, nun... naja... ihr seht schon)

 

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier teils mit der Orthopraxie übertrieben wurde. Denn der Kirche scheint es doch wichtig zu sein, theologische Fragen zu beantworten, sonst hätte sie keine eigenes Lehramt eingerichtet. Klar, weiß am Ende nur Gott was richtig ist. Aber sollte Orthopraxie nicht durch eine Hingabe zur katholischen Lehre ergänzt werden. Wir glauben doch daran, dass Gott zu uns gesprochen hat und uns die Kirche gegeben hat, die für uns den Glauben richtig (denn die Kirche kommt von Gott) auslegt. 

 

An alle Katholiken die meinten Christ/JesusNachfolger sein, ist wichtiger als Katholik zu sein: Gebt ihr damit nicht die Kirche auf? Bzw macht Ihr die Kirche dadurch nicht zu einem bloßen Verein der euch halt ganz zweckmäßig beim Glauben hilft? Mir fehlt da irgendwie der Wahrheitsgehalt.

 

 

Ich danke euch schon vorab vielmals und freue mich über Eure Inspirationen. Zum Teil kam es mir so vor, dass man hier fast zynisch übereinander herfällt. Wäre schön wenn man darauf schaut dass möglichst alle etwas von der Diskussion haben. Aber vermutlich bin ich da gar etwas empfindlich :-D. Es überwiegt jedenfalls die Freude über die herzhaften Beiträge, die schon viel in mir bewegt haben.

Euer Philipp

 

 

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vor 9 Minuten schrieb philipph:

Das heisst, Ziel wäre es, dass ich glaube, dass ich dem Gott - für Dich - gewollten Weg bestmöglich folge.

 

Ergänzung von mir.

Es geht unserem Herrn immer darum, dass Du in einer lebendigen und fruchtbringenden Beziehung zu ihm leben kannst.

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vor 11 Minuten schrieb philipph:

... oder dass eben genau keine Kirche richtig ist und man nur die Bibel für sich allein studieren soll.

Die Bibel ist ja bereits Produkt kirchlicher Gemeinschaft. Und je nachdem, welche Ausgabe Du liest, hast Du Dich implizit schon für eine Traditionsgemeinschaft entschieden.
Die Bibel "allein lesen" geht eigentlich nicht.

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vor 15 Minuten schrieb gouvernante:

Es geht unserem Herrn immer darum, dass Du in einer lebendigen und fruchtbringenden Beziehung zu ihm leben kannst. 

genau. aber vielleicht ist es genau vom herrn so gewollt dass es der beste weg ist wenn man sich der kirche anschliesst ... und gleichzeitig dem individuellen weg folgt.

 

vor 14 Minuten schrieb gouvernante:

Die Bibel ist ja bereits Produkt kirchlicher Gemeinschaft. Und je nachdem, welche Ausgabe Du liest, hast Du Dich implizit schon für eine Traditionsgemeinschaft entschieden.
Die Bibel "allein lesen" geht eigentlich nicht. 

mein punkt ist. es kann sein dass es der richtige weg ist einfach nur möglichst viele bibeln in möglichst vielen ausgaben zu lesen und für sich auf die wahrheit zu kommen. es kann aber auch sein dass gott dafür eine bestimmte kirche vorgesehen hat. oder es kann sein dass es gott egal ist hauptsache man ist ihm möglichst nahe.

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vor 22 Minuten schrieb philipph:

Denn eine Sache ist mir irgendwie zuwider. Hier wurde des öfteren gesagt der Glaube an Jesus etc. ist wichtiger als der Glaube an Dogmen. Es ist wichtiger ein Christ zu sein. Es ist wichtiger auf dem Weg zu sein und Fehler sind nicht schlimm, weil es viele Wege gibt. Gerade das will ich nicht. Ich möchte mich in meinem Glauben sicher und zu Hause fühlen. Und nicht im Hinterkopf behalten, ich könnte ja nur auf dem fast-richtigen Weg sein. Eins ist für mich nämlich klar. Es gibt einen klar richtigen Weg. Ein Ideal, dass Gott sich für uns wünscht. Natürlich auf jedes Individuum angepasst. Aber ich glaube, dass es eine richtige Kirche gibt, oder dass eben genau keine Kirche richtig ist und man nur die Bibel für sich allein studieren soll. Aber irgendetwas davon ist wahr.

Es gibt einen Weg, den Gott sich für dich wünscht (und der sich von dem Weg unterscheidet, den Gott sich für mich wünscht).

Es ist aber nicht möglich, diesen Weg von vorneherein zu kennen! Man kann ihn nur Schritt für Schritt gehen. Und die Katholische Kirche ist da ein bewährter Begleiter :)

Man kann an Gott, Jesus und den Heiligen Geist glauben - aber nicht an Dogmen. Die zeigen nur Grenzen auf,  jenseits dessen Glauben nicht mehr katholisch ist.

 

vor 25 Minuten schrieb philipph:

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier teils mit der Orthopraxie übertrieben wurde. Denn der Kirche scheint es doch wichtig zu sein, theologische Fragen zu beantworten, sonst hätte sie keine eigenes Lehramt eingerichtet. Klar, weiß am Ende nur Gott was richtig ist. Aber sollte Orthopraxie nicht durch eine Hingabe zur katholischen Lehre ergänzt werden. Wir glauben doch daran, dass Gott zu uns gesprochen hat und uns die Kirche gegeben hat, die für uns den Glauben richtig (denn die Kirche kommt von Gott) auslegt. 

Jein. Ein Großteil der Lehre ist für einen Großteil der Gläubigen einfach irrelevant. Weil da Fragen behandelt werden, die für das konkrete (heutige) Leben irrelevant sind.

Ich kann auch ein guter Katholik sein ohne jemals den Denzlinger-Hühnermann gelesen zu haben.

Theologische Fragen werden auch heute gestellt und beantwortet. Ganz aktuell derzeit die Frage nach dem Zölibat (eine rein rechtliche Frage) und der Frauenweihe (die geht tief ins Eingemachte). Ohne das es da die eine abschließende Antwort gäbe (auch wenn JPII das mit seinem Quasidogma anders wollte).

 

Eine Kirche, die ihre Lehre nicht in Frage stellt, die wirst Du nicht finden. Weil eine solche Kirche schon untergegangen wäre. Die Lehre muß sich immer im Licht der zunehmenden Erkenntnis weiterentwickeln. Was nicht ohne Streit geht (Paulus fordert, sich dabei nicht die Köpfe einzuschlagen).

Eine Lehre ist nichts, dem man sich 'hingeben' sollte. Im Gegenteil, jede Lehre sollte im Grunde genommen immer hinterfragt werden. Was es gibt, daß ist eine Jahrtausende alte gute Erfahrung mit der RKK.

 

 

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vor 38 Minuten schrieb philipph:

Aber sollte Orthopraxie nicht durch eine Hingabe zur katholischen Lehre ergänzt werden.


Ich kann mich an der katholischen Lehre ausrichten (wollen), mich ihr allerdings "hinzugeben" erschiene mir massivst übertrieben. Dafür ist sie denn doch ein allzu menschliches Konstrukt.

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vor 43 Minuten schrieb philipph:

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier teils mit der Orthopraxie übertrieben wurde. Denn der Kirche scheint es doch wichtig zu sein, theologische Fragen zu beantworten, sonst hätte sie keine eigenes Lehramt eingerichtet. Klar, weiß am Ende nur Gott was richtig ist. Aber sollte Orthopraxie nicht durch eine Hingabe zur katholischen Lehre ergänzt werden. Wir glauben doch daran, dass Gott zu uns gesprochen hat und uns die Kirche gegeben hat, die für uns den Glauben richtig (denn die Kirche kommt von Gott) auslegt.

Menschen, die glauben, dass sie im Lehramt die Wahrheit gefunden und dadurch anderen - die versuchen, ihre eigenen Antworten zu finden - etwas voraushätten, gibt es in jeder Religionsgemeinschaft. Für mich hat es sich bewährt, sich von solchen Leuten fernzuhalten. Kein Lehramt kann konkrete Lebenserfahrung ersetzen. Wenn eine Lehre nicht aus sich selbst heraus überzeugend ist, nützt es nichts, sich auf Autoritäten zu berufen.

bearbeitet von Merkur
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