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Sonntagsevangelium am 18.09.2022 (Lk 16,1–13)


Kara

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Hallo!

 

Ich hab das aktuelle Sonntagsevangelium (und die Predigt dazu) nicht verstanden. Diverse Alternativdeutungen auch nicht.

 

Ich versteh den Zusammenhang nicht... warum wird man in die ewigen Wohnungen aufgenommen, wenn man sich Freunde mit dem ungerechten Mammon macht? Warum lobt der Herr den ungerechten Verwalter?

Und was bedeutet: "Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte, und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes."?

 

Was will uns Jesus mit diesem Gleichnis sagen 😅? Ich hoffe, einer von euch kann es mir erklären. 

bearbeitet von Kara
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Synodaler Weg...

 

Der Verwalter war hartherzig, hat den Befehl des Herrn wörtlich genommen und den Schuldnern exakt das auferlegt, was sie nach der Buchführung schuldeten.

 

Wegen dieser Hartherzigkeit wurde er bei seinem Herrn angeklagt, der ihm droht das gleiche Maß bei ihm anzulegen.

 

Durch den Schuldnachlass wird der Verwalter menschlicher, erfüllt seine Aufgabe im Sinne des Herrn gerechter uundmacht sich - was auf den ersten Blick etwas eigenwillig klingt - bei seinen Mitmenschen beliebter. Seine im Grunde egoistische Motivation sich bei den Menschen beliebt zu machen, weil er Angst hat, von seinem Herrn verworfen zu werden, erzeugt jene Handlungsweise, die seinem Herrn gefällt.

 

Im Grunde ist die Episode - nach meinem Verständnis - eine Anklage an die Pharisäer und Strenggläubigen, die die Gebote Gottes stets zum Strengeren auslegen, während Gott doch nur Menschlichkeit von uns erwartet.

 

Diesen Maßstab wendet Jesus hier nun auf den Mammon an und ordnet auch diesen der Menschlichkeit unter. Eifert man ihm nach und setzt ihn absolut, erwirbt man sich Feinde und Hartherzigkeit. Macht man sich Freund mit dem Mammon und betrachtet ihn als Helfer und Werkzeug, kann er ein Mittel zur Übung der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit im Sinne Gottes werden.

 

(Natürlich wie immer ohne Gewähr.)

bearbeitet von Flo77
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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Wegen dieser Hartherzigkeit wurde er bei seinem Herrn angeklagt, der ihm droht das gleiche Maß bei ihm anzulegen

Echt? Wo steht das denn so? Er wird doch vom Herrn angeklagt, dessen Besitz zu verschleudern 🤔.

 

vor 1 Stunde schrieb Adrian94:

Eine gute Predigt zu diesem Evangelium, gab es heute im Salzburger Dom vom Bischofsvikar Johann Reißmeier: Ab Minute 29:34 fängt die Predigt an.

Bischofsvikar Johann Reißmeier habe ich mehrmals live gehört, er predigt sehr mitreißenden!

https://www.youtube.com/watch?v=3R-CSFwIIeA

Super, vielen Dank, höre ich mir später auf jeden Fall an 😃👍.

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vor 3 Minuten schrieb Kara:

Echt? Wo steht das denn so? Er wird doch vom Herrn angeklagt, dessen Besitz zu verschleudern 🤔.

BEIM nicht VON:

 

"Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.
Diesen beschuldigte man bei ihm,
er verschleudere sein Vermögen."

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Ok, aber trotzdem 😄... das:

 

vor 4 Stunden schrieb Flo77:

Wegen dieser Hartherzigkeit wurde er bei seinem Herrn angeklagt, der ihm droht das gleiche Maß bei ihm anzulegen.

..steht doch auch nicht da, oder? Und darauf beruht ja deine Interpretation. Die ich prinzipiell sehr gut finde!! Ich weiß nur nicht, ob das so gemeint war.

bearbeitet von Kara
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vor 1 Minute schrieb Kara:

Ok, aber trotzdem 😄... das:

 

..steht doch auch nicht da, oder? Und darauf beruht ja deine Interpretation. Die ich prinzipiell sehr gut finde!! Ich weiß nur nicht, ob das so gemeint war.

Dann hör Dir den Bischof an und ich schalt mein Hirn wieder ab.

 

(Als Andre schrieb hab ich mir schon gedacht: warum denkst Du überhaupt drüber nach...)

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Ich stolpere auch jedesmal über diese Stelle. Papst Franziskus hat heute beim Angelus folgendes dazugesagt:

 

"Hier ist also die Aufforderung Jesu: Nutzt die Güter dieser Welt nicht nur für euch selbst und euren Egoismus, sondern nutzt sie, um Freundschaften zu schaffen, um gute Beziehungen zu knüpfen, um in der Nächstenliebe zu handeln, um die Brüderlichkeit zu fördern und um sich um die Schwächsten zu kümmern."

 

Vielleicht hilft das weiter.

bearbeitet von Inge33
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vor 53 Minuten schrieb Inge33:

"Hier ist also die Aufforderung Jesu: Nutzt die Güter dieser Welt nicht nur für euch selbst und euren Egoismus, sondern nutzt sie, um Freundschaften zu schaffen, um gute Beziehungen zu knüpfen, um in der Nächstenliebe zu handeln, um die Brüderlichkeit zu fördern und um sich um die Schwächsten zu kümmern."

 

Hm... also das mit dem "sich Freunde machen" hab ich schon verstanden. Aber der Verwalter macht sich Freunde auf Kosten seines Chefs. Also Nächstenliebe, Brüderlichkeit usw. auf Kosten eines anderen finde ich nicht Ok. Irgendwie. Zumal der Verwalter das ja auch nur macht, um irgendwo unterzukommen. Also wieder purer Eigennutz. 

 

Was soll gut daran sein? Warum lobt ihn der Chef?

 

Und wer sind die Kinder des Lichtes?

 

Ich hör mir jetzt mal die Predigt aus Salzburg an. Vielleicht wissen ja die Österreicher was damit anzufangen 😁.

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vor 14 Minuten schrieb Kara:

Ich hör mir jetzt mal die Predigt aus Salzburg an.

Also: Der Verwalter ist durchaus ein Scheißkerl, aber er ist klug und mutig. Wir sollen die Klugheit von ihm lernen. Und wie er alles auf eine Karte setzen. Im Glauben.

 

Jaaaa, ok. Beantwortet nicht alle Fragen, hat mir die Stelle aber einigermaßen erschlossen. Danke nochmal, @Adrian94 für den Link.

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Es ist in der Tat ein seltsames Gleichnis. Der Verwalter wird der massiven Untreue beschuldigt - Belege werden nicht vorgebracht - und dann beginnt er Schuldscheine abzumildern.

Nur hat dadurch der Herr des Verwalters nicht einen Cent eingenommen - oder vielleicht doch?

 

Der historische Kontext ist ja der damalige, als Zöllner durch das Erheben von Provisionen, die sich selbst "rausnehmen" durften, ein beachtliches Vermögen bekamen.

 

Hier läßt sich ähnliches denken: der Verwalter gab Kredite raus von Geld, das ihm gar nicht gehörte (dadurch hatte sein Herr weniger - Vermögen schrumpft zeitweise) und sich fette Provisionen/Zinsen gegönnt.

 

Das führte wiederum dazu, daß einige seiner Schuldner nicht zahlungsfähig wurden und er Zahlungsausfall hatte - somit schrumpfte das Vermögen des Herrn nicht nur zeitweise, sondern real.

 

Die Untreue war nicht nur üble Nachrede, sondern da war was dran. Seine Reaktion erklärt das.

 

Das erklärt auch die Umschreibung der Schuldscheine - vielleicht hat er die Provision deutlich reduziert, ganz gestrichen oder sogar noch "draufgezahlt", so daß sein Herr schneller wieder sein Geld sah und der Verwalter seinen Hintern retten konnte.

bearbeitet von rorro
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vor 56 Minuten schrieb rorro:

Das erklärt auch die Umschreibung der Schuldscheine - vielleicht hat er die Provision deutlich reduziert, ganz gestrichen oder sogar noch "draufgezahlt", so daß sein Herr schneller wieder sein Geld sah und der Verwalter seinen Hintern retten konnte.

Hm... ja, das ist natürlich möglich. 

 

Ich habe gerade eine gute Predigt gelesen, geht in die Salzburger Richtung:

 

https://predigten.evangelisch.de/predigt/ein-schmieriges-vorbild-predigt-zu-lukas-161-8-von-dr-olaf-wassmuth

 

Jedenfalls bin ich offensichtlich nicht die einzige, die Probleme mit dieser Stelle hat. Das ist beruhigend 😁.

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