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Notlüge


Gaensebluemchen

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Gaensebluemchen

Hallo,

 

ich brauche mal Euren Rat: Inwieweit ist eine Notlüge (bzw. das Verschweigen von Tatsachen) moralisch gerechtfertigt, wenn dadurch verhindert wird, dass unter Umständen der gesamte berufliche Werdegang einer Person gefährdet ist?

 

Oder umgekehrt: Bin ich als Christin 100% dazu verpflichtet, die Wahrheit zu sagen, selbst wenn mir persönlich daraus unter Umständen Nachteile entstehen können, die nicht nur mir sondern auch meinem Mann die finanzielle Existenz gefährden würden?

 

Konkret geht es darum, ob ich gewisse gesundheitliche Probleme bei einer ärztlichen Untersuchung nennen muss (und mich damit um die Einstellung in meinen Job bringe) oder ob es moralisch gerechtfertigt ist, nicht die volle Wahrheit zu sagen, um so meiner Berufung (die wirklich eine ist!) folgen zu können.

 

Viele Grüße,

Gaensebluemchen

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Hallo Gänseblümchen,

 

ich weiß ja nicht um was für einen Job es sich handelt aber manchmal hat es schon Sinn, einen bestimmten Beruf aufgrund möglicher gesundheitlicher Beschwerden nicht auszuüben. Wenn jemand z.B. 6 Bandscheibenvorfälle im Jahr hat sollte er/sie sich nicht unbedingt für eine Innere Station im Krankenhaus bewerben.

 

Zur Frage: Ich mag ansich keine Notlügen, denn es bleibt eigentlich dasselbe. Allerdings ist eine Lüge ja erst dann eine, wenn Du eine bewußte Falschaussage machst. Wenn Du etwas nicht sagst, wonach Dich niemand gefragt hat, lügst Du auch nicht.

 

Wenn es tatsächlich Deine Berufung sein soll, wird Gott auch für einen passenden Job in dem Bereich sorgen.

 

Gruss fono

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Wahrheit hat einen hohen Wert - nicht nur für das zwischenmenschliche, sondern auch für das individuelle Leben. Deshalb gilt die Regel: Sage die Wahrheit.

 

Die Wahrheit ist allerdings nicht der höchste aller Werte. Das Doppelgebot der Liebe zu Gott und zu den Menschen steht über der Verpflichtung zur Ehrlichkeit.

 

Es ist immer eine Abwägung. Aber manchmal macht man es sich auch zu leicht und zieht allzuschnell die bequeme Lösung der Lüge vor.

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Es fällt mir schwer, etwas dazu zu sagen, Gänseblümchen. Aber ein Gedanke ging mir durch den Kopf. Laß die finanziellen Aspekte doch für einen Moment mal aus den Gedanken heraus und frage dich: Könntest du dir selber und anderen Menschen mit der Verschweigung der Wahrheit auch ernsthaften Schaden zufügen?

 

Oder aus einer anderen Perspektive: Wie würdest/müßtest du entscheiden, falls du auf der anderen Seite des Tisches sitzen würdest?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Gaensebluemchen
Es fällt mir schwer, etwas dazu zu sagen, Gänseblümchen. Aber ein Gedanke ging mir durch den Kopf. Laß die finanziellen Aspekte doch für einen Moment mal aus den Gedanken heraus und frage dich: Könntest du dir selber und anderen Menschen mit der Verschweigung der Wahrheit auch ernsthaften Schaden zufügen?

 

Oder aus einer anderen Perspektive: Wie würdest/müßtest du entscheiden, falls du auf der anderen Seite des Tisches sitzen würdest?

 

Herzliche Grüße

Martin

Hallo Martin,

 

ich kann im Prinzip niemandem Schaden zufügen, indem ich diese Dinge verschweige oder eben trotz der Unterschrift, dass alles vollständig ist, nicht alles angegeben habe. Das Schlimmste, was im Extremfall passieren kann, ist dass ich dem Staat irgendwann mal lebenslang auf der Tasche liege, weil ich als Beamtin evtl. arbeitsunfähig geworden bin. Würde mir das in einem anderen Job passieren, wäre die Lage noch viel schlimmer.

 

Was meinst Du damit: "Wenn ich auf der anderen Seite des Tisches säße"?

 

Wenn ich zu entscheiden hätte, würde ich auch Leuten eine Chance geben, die nicht 100% gesund sind. Und wenn diese Gesundheitsprüfung nicht womöglich über die berufliche Existenz von Menschen entscheiden würde, dann würden mit Sicherheit auch mehr wahrheitsgemäße Aussagen gemacht werden.

 

Denn strenggenommen würde ich mit der schonungslosen Wahrheit mir und meinem Mann Schaden zufügen, indem ich uns im schlimmsten Fall die finanzielle Grundlage entziehe. Insofern trage ich auch Verantwortung für uns und unsere zukünftige Familie.

 

Ein richtig schönes moralisches Dilemma, was? :-)

 

Liebe Grüße,

Gänseblümchen

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Gast Ketelhohn

Liebe Gänseblume,

 

woher weißt du denn, was deine Berufung angeht, so genau, daß deine Pläne und Gottes Plan für dich übereinstimmen? Deine Skrupel zeigen, daß dein Herz so sicher denn doch nicht ist. Wenn Gottes Wille ist, daß du diese Stelle bekommst, wird Er es dann nicht verwirklichen? Hat Er nicht die Macht, dafür zu sorgen, daß man dich trotz des gesundheitlichen Problems nehmen wird?

 

Wenn Er aber anderes vorhat mit dir und deiner Familie, meinst du nicht, daß das dann der weitaus bessere Weg sein wird? Gott ist treu, glaub mir. – Ich kenne Seine Pläne so wenig wie du. Aber eins ist klar und ohne jeden Zweifel zu sehen: Der Herr hat dir eine wunderbare Gelegenheit geschenkt, Seine Treue zu erfahren. Der Weg ins verheißene Land führt zwar durch die Wüste. Doch dahinter fließen Milch und Honig reicher, als wir uns vorstellen können.

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Exkurs ins Arbeitsrecht:

 

Grundsätzlich muß man über eine Krankheit beim Einstellungsgespräch nicht sprechen. Man kann und darf sie verschweigen. Denn Krankheit ist normalerweise kein Kündigungsgrund, oder Einstellungshindernis.

 

Was anderes ist es, wenn ich zur Ausübung des Berufes, sagen wir als Lagerarbeiter körperlich nicht fähig bin, das aber verschweige.

Da könnte eine sog. personenbedingte Kündigung gerechtfertigt sein.

Um das genau beurteilen zu können, müßte man aber alle Umstände kennen, denn Arbeitsrecht ist indiviudell sehr verschieden. Frag einen Anwalt, dann kannst Du sicher sein.

 

Zurück zur Theologie:

man muß nicht immer alles sagen..... die Frage ist, ob ich den anderen bewußt verschaukle, um mir einen Vorteil zu verschaffen, zB einen Job zu bekommen, für den ich eigentlich nicht geeignet bin.

Da hätte ich schon Gewissensbisse.....

bearbeitet von Edith
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Liebe Edith,

 

eines ist die rechtliche Lage und da ist dein Hinweis sehr gut. Was ist rechtlich richtig. Im Bereich einer verschwiegenen Schwangerschaft ist das ähnlich, wie du schilderst. Ein Weg ist der Weg über eine Rechtsberatung.

 

Und dann sind da diese Zweifel. Was soll ich als Christ tun? Andere würde mit Sicherheit nicht nur etwas verschweigen, sie würden lügen. Aber sind diese der Maßstab? Wie gut können andere den Job ausfüllen? Mit Sicherheit würden viele ganz gesunde die Stelle nicht als Berufung sehen, sondern als Job und jemand, der nicht ganz gesund ist, könnte die Arbeit dennoch viel besser machen.

 

Und dann kommt dieser Punkt den Robert erwähnt und ich bin dir dankbar, dass du ihn eingebracht hast. Er klingt, als sei er nicht von dieser Welt. Weltfremd. Unpraktisch. Verrückt. Und dann kommt eine leise Spur von Scham, nicht selbst daran gedacht zu haben, dass auch dieser Frage im Gebet nachzugehen ist. Wo liegt deine Berufung? Falls dies deine Berufung wäre, könntest du sie auch außerhalb dieser Anstellung ausfüllen?

 

Es ist ein totales Dilemma, Gaenseblümchen. Ein Position zwischen "ja" und "aber", weil sie scheinbar nicht nur mich, sondern auch andere Betreffen und die wirtschaftliche Existenz der Partnerschaft gefährden könnten. Aber ist das wirklich so, oder ist hier eine blinde Fäche, statt des Durchblicks?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Gaensebluemchen
Und dann kommt dieser Punkt den Robert erwähnt und ich bin dir dankbar, dass du ihn eingebracht hast. Er klingt, als sei er nicht von dieser Welt. Weltfremd. Unpraktisch. Verrückt. Und dann kommt eine leise Spur von Scham, nicht selbst daran gedacht zu haben, dass auch dieser Frage im Gebet nachzugehen ist. Wo liegt deine Berufung? Falls dies deine Berufung wäre, könntest du sie auch außerhalb dieser Anstellung ausfüllen?

Hallo,

 

vielen Dank für Eure Antworten!

 

Ich habe auch einige Leute gefragt, die selbst schon in genau dieser Situation waren und sie haben mir geraten, möglichst alles zu verschweigen, was nur zu verschweigen geht, weil alles in der Personalakte festgehalten wird und später (bei der Verbeamtung auf Lebenszeit) dann wirklich zum Problem werden kann.

 

Es ist so: Ich habe keine schweren körperlichen Krankheiten, die mir die Ausübung des Berufs unmöglich könnten. Um es ganz offen zu sagen: Ich leide unter Panikattacken, die ich aber im Prinzip gut im Griff habe und die ich noch vielleicht vor Antritt meines Jobs loswerde, indem ich mir professionelle Hilfe suche.

 

Da ich zudem aber auch noch ziemlich übergewichtig (aber ansonsten gesund) bin und von daher schon froh sein kann, wenn ich keine Probleme gemacht bekomme, sollte ich nicht noch weitere (wenn auch leichte und harmlose) Beschwerden aufweisen.

 

Was die Panikattacken angeht, so würde das wahrscheinlich dazu führen, dass ich gar nicht erst eingestellt würde. Aber ich weiß, dass ich es schaffen werde, wenn ich erst mal den Job habe.

 

Was das Beten angeht: Das habe ich getan. In mir ist folgender Konflikt: Natürlich will ich die Wahrheit sagen (und werde es in den meisten Punkten auch tun) - aber ich habe auch ein schlechtes Gewissen dabei, das, wofür ich damals meinen sicheren Job aufgegeben habe und mich sechs Jahre lang trotz aller Probleme durch ein Studium gekämpft habe, einfach so zu riskieren.

 

Was meine Berufung angeht: Ich habe meinen Job damals aufgegeben, weil ich diese Berufung gespürt habe. Und durch mein gesamtes Studium hindurch und auch jetzt hat sich alles so gefügt, dass es ganz deutlich ist, dass das mein Weg ist.

 

Natürlich könnte ich jetzt einfach alles auf eine Karte setzen und sagen: "Wenn GOTT das WILL, dann wird schon alles klappen." Natürlich. Aber wäre das nicht quasi eine Art Erzwingen oder Erproben von GOTTES MACHT? Davor wird doch in der Bibel gewarnt.

 

Ich gehe diese ganze Frage ja auch nicht leichtfertig an (sonst hätte ich die Entscheidung längst getroffen), sondern ich grüble und bete schon seit Tagen darüber. Und immer dann, wenn ich in Erwägung ziehe, alle Karten auf den Tisch zu legen, bekomme ich ein schlechtes Gewissen, weil ich alles, was mir bisher schon gegeben worden ist, riskiere.

 

Ich weiß es wirklich nicht.

 

Ich werde auf jeden Fall in den "harmlosen" Punkten ehrlich sein.

 

Was meine Verantwortung gegenüber meiner Familie angeht ist es so, dass meine Eltern mir meine Ausbildung finanziert haben und ich ihnen gegenüber auch eine Verantwortung trage, das Beste daraus zu machen. Mein Mann hat sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig gemacht und bekommt noch für eine Weile Überbrückungsgeld - danach bleibt uns im Falle des Misserfolgs der Firma nur noch die Arbeitslosenhilfe. Die wäre so gering, dass wir ohne mein Gehalt nicht existieren könnten.

 

Wir wissen, dass GOTT uns HILFT, aber das heißt doch trotzdem, dass wir auch selbst verantwortungsbewusst handeln müssen, oder?

 

Liebe Grüße,

Gänseblümchen

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Der Herr hat dir eine wunderbare Gelegenheit geschenkt, Seine Treue zu erfahren. Der Weg ins verheißene Land führt zwar durch die Wüste. Doch dahinter fließen Milch und Honig reicher, als wir uns vorstellen können.

Liebes Gänseblümchen,

 

Was Robert da geschrieben hat ist bemerkenswert richtig. Insbesondere, da Du die Verlogenheit, in die Du gerätst schon erkannt hast. Die Befürchtung, dass Dein Betrug aufgedeckt würde wäre Dein Begleiter. Die Alternative ist, wie es Robert beschreibt, wenn Du diese Situation aus dem Glauben heraus angehst. Solche Entscheidungen haben wie kaum etwas anderes die Macht, Deinen Glauben zu stärken. Allerdings nur dann, wenn Du selbst auch hinter Deiner Entscheidung stehst.

 

Das "Milch und Honig fließen" ist sehr bildhaft. Diese Verheißung entstammt der Abrahamsgeschichte: Abraham, der von Gott aufgefordert wird, die üblichen Pfade zu verlassen und seinem Ruf zu folgen, ins Ungewisse aufzubrechen. Vielleicht ist momentan wirklich Abraham Dein Heiliger.

 

Übrigens: Bei Abraham war es so, dass er nicht so schnell in das Land kam, wo Milch und Honig fließen. Wieviele Erlebnisse lagen dazwischen! Wieviele Zweifel, wieviele Misserfolge. Aber immer so, dass Abraham trotzdem ganz gut damit zurecht kam. Vielleicht kann das auch bei Dir so sein. Dass alles einfach "glatt" gehen wird, ist nicht zu erwarten. Aber womöglich ist eine starke Glaubensausrichtung Deinerseits Dir dauerhaft förderlicher, als ein Job auf dem tönernem Boden eines Betrugs.

 

Mit dieser Lüge würdest Du aus der Angst handeln. Jeder hinreichend einsichtige Mensch würde das verstehen, die meisten, vermute ich könnten nachempfinden - außer vielleicht einem Jurist, dem die Aktenlage Deines Betrugs in die Finger kommt. Aber nicht immer ist das Verständliche auch das, was glücklich macht.

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Ich sehe gerade, dass Du gepostet hast, während ich geschrieben habe. Die Art Deiner Krankheit und die Aussicht, dass die Panikattacken verschwinden ändern das Bild.

 

Wenn es wirklich so kommt. Das weiß man nicht. Wie gesagt: Ich kann es gut verstehen, wenn Du Dich zur Lüge entscheidest. Und es hängt ja wirklich viel davon ab. Trotzdem lasse ich stehen, was ich geschrieben habe.

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Liebe Gänseblümchen,

 

es mag leichtfertig sein, aus Unkenntnis der Situation geraus zu argumentieren. Aber wenn ich das höre, dann tauchen bei mir eher die Bedenken auf, dass es nicht die Lösung sein muß.

 

Wo ist das gelobte Land? Es ist dort, wo du von dem befreit bist, das nicht dein Heil ist. Du solltest dich auf den Weg machen und feststellen, wo die Quelle des Übels ist und dann diese Quelle austrocknen. Dann hast du die Lösung. Hast du dich mal erkundigt, welche Wege es gibt und welche Wegbegleiter sinnvoll sind?

 

Falls du das tatsächlich noch nicht in Angriff genommen haben solltest, dann würde ich DIES als den Punkt sehen, von dem aus du dich auf den Weg machen solltest.

 

Abgesehen davon solltest du nur eine Bürde übernehmen, die du auch tragen kannst. Aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit. Da nagt der Zweifel über das Gelingen nicht gerade verdeckt bei dir. Aber danach? Vielleicht muß auch dein Mann über einen Schatten springen und einen Job akzeptieren, den er bisher als unzumutbar angesehen hat?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Gaensebluemchen
Ich sehe gerade, dass Du gepostet hast, während ich geschrieben habe. Die Art Deiner Krankheit und die Aussicht, dass die Panikattacken verschwinden ändern das Bild.

 

Wenn es wirklich so kommt. Das weiß man nicht. Wie gesagt: Ich kann es gut verstehen, wenn Du Dich zur Lüge entscheidest. Und es hängt ja wirklich viel davon ab. Trotzdem lasse ich stehen, was ich geschrieben habe.

Hallo Mecky,

 

es ist in der Tat so, dass ich davon ausgehe, dass im Rahmen meiner Arbeit das Ganze besser wird, zumal ich dann auch das Geld hätte, mir ggfs. eine Therapie zu finanzieren.

 

Würde ich - wenn ich es nicht noch selbst wegbekomme - einen krankenkassenfinanzierten Arzt aufsuchen, würde ich trotz womöglich völliger Heilung wieder unter die Diskrimierung "(früher mal) psychische Probleme? - für den Job ungeeignet!" fallen.

 

Gänseblümchen

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Gaensebluemchen
Liebe Gänseblümchen,

 

es mag leichtfertig sein, aus Unkenntnis der Situation geraus zu argumentieren. Aber wenn ich das höre, dann tauchen bei mir eher die Bedenken auf, dass es nicht die Lösung sein muß.

 

Wo ist das gelobte Land? Es ist dort, wo du von dem befreit bist, das nicht dein Heil ist. Du solltest dich auf den Weg machen und feststellen, wo die Quelle des Übels ist und dann diese Quelle austrocknen. Dann hast du die Lösung. Hast du dich mal erkundigt, welche Wege es gibt und welche Wegbegleiter sinnvoll sind?

 

Falls du das tatsächlich noch nicht in Angriff genommen haben solltest, dann würde ich DIES als den Punkt sehen, von dem aus du dich auf den Weg machen solltest.

 

Abgesehen davon solltest du nur eine Bürde übernehmen, die du auch tragen kannst. Aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit. Da nagt der Zweifel über das Gelingen nicht gerade verdeckt bei dir. Aber danach? Vielleicht muß auch dein Mann über einen Schatten springen und einen Job akzeptieren, den er bisher als unzumutbar angesehen hat?

 

Herzliche Grüße

Martin

Hallo Martin,

 

ich werde mir, sobald es geht, Hilfe suchen. Und die Ursache meines Problems ist im Prinzip so klar und harmlos, dass ich glaube, dass ich nur genug üben muss, um es selbst in den Griff zu bekommen (ich bin einmal während der Messe fast kollabiert und habe seitdem irgendwie das Trauma, dass das ggfs. auch irgendwo anders wieder passieren könnte).

 

Das mit der Selbstständigkeit (Internetdienstleistungen) läuft im Moment noch schleppend. Und was die Jobsuche angeht, haben wir bereits vieles probiert - bisher alles erfolglos. Mein Mann hat neben Bewerbungen für seinen (wirklich guten) Kenntnissen entsprechenden IT-Stellen sogar versucht, sich auf Nebenjobbasis als Kassierer und Reinigungskraft zu bewerben. Er hat teilweise noch nicht einmal Antwort bekommen.

 

Da ich bisher zu eingespannt mit meinem Examen war, konnte ich nicht viel dazu tun. Wenn bei uns beiden alles schiefgeht, sehen für mich die Jobaussichten zurzeit trotzdem besser aus. Aber es ist ein gewaltiger Unterschied, womöglich einen Job zu haben, bei dem ich jeden Tag gefeuert werden kann oder einen Job, der mir wenigstens die seelische Ruhe gibt, dass ich ihn nicht morgen wieder los bin.

 

Liebe Grüße,

Gänseblümchen

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Das wäre keine Notlüge, sondern legitimer Schutz der Privatsphäre.

 

Gut dass du angegeben hast, um welche Krankheit es sich handelt. Gerade in diesem Fall halte ich eine Offenlegung für nicht notwendig. Panikatttaken lassen sich gut behandeln. Diese Krankheit ist sehr sehr wahrscheinlich nur temporär, aber Leute die keine Ahnung von Medizin haben, würden dich stigmatisieren. Gerade bei psychischem Problemen ist diese Neigung besonders ausgeprägt.

 

Anderseits: Es könnte auch besser sein, wenn du diese Krankheit (man könnte einfach auch nur Störung sagen, die Übergänge sind da fliessend) akzeptieren könntest und dazu stehen und deine Sichtweise offenlegen und argumentativ vor Personalchefs verteitigen, dass du da keine weiteren Schwierigkeiten siehst und die Ärzte ja wohl auch nicht... das wäre vielleicht für dich eine Lösung, die dir größere Selbstsicherheit geben könnte. Aber wie gesagt, in diesem Fall nicht unbedingt ein Muss, weil ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit arbeitsunfähig zu werden nicht sehr hoch ist, vorausgesetzt du tust was / bemühst dich für deine Gesundung.

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Liebe Gänseblümchen,

 

mir ist die "Logik" des nicht-angehens nicht klar - warumsollte eine Behandlung auf Kosten der Krankenkassen dir das Sigel einbrennen "psychisch labil? Wer fragt nach einer Behandlung danach?

 

Abgesehen davon, welche kostenfreien Therapiemöglichkeiten außerhalb der Krankenkassen könnte es geben?

 

Was für eine Einstellung zu den Panikattacken hast du im Innersten? Möchtest du sie ohne wenn und aber loswerden?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Gaensebluemchen
Liebe Gänseblümchen,

 

mir ist die "Logik" des nicht-angehens nicht klar - warumsollte eine Behandlung auf Kosten der Krankenkassen dir das Sigel einbrennen "psychisch labil? Wer fragt nach einer Behandlung danach?

 

Abgesehen davon, welche kostenfreien Therapiemöglichkeiten außerhalb der Krankenkassen könnte es geben?

 

Was für eine Einstellung zu den Panikattacken hast du im Innersten? Möchtest du sie ohne wenn und aber loswerden?

 

Herzliche Grüße

Martin

Hallo Martin,

 

das Problem ist, dass ich als angehende Beamtin mir keine offizielle Psychotherapie in meinen Gesundheitsakten leisten kann. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit es bei einer krankenkassenfinanzierten Therapie zu Rückschlüssen und Nachfragen von meinem Arbeitgeber kommen kann.

 

Eine Therapie außerhalb der Krankenkassen wäre von mir privat zu tragen.

 

Ich glaube, dass mir eine Therapie nur begrenzt helfen kann. Ich muss mich nur dazu durchringen, meine Probleme zu überwinden.

 

Was ich dabei dringend bräuchte (aber bisher nicht gefunden habe), wäre ein guter geistlicher Begleiter. Weißt Du, wo ich einen solchen finden kann?

 

Liebe Grüße,

Gänseblümchen

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Der Arbeitgeber kann natürlich direkt keine Rückschlüsse nach Behandlungen aus irgendwelchen Unterlagen gewinnen. Problematisch wird es nur, wenn du eine Therapie machst und du bist schon im Arbeitsleben und fällst bedingt durch diese Störung aus, d. h. du musst dich krankschreiben lassen. Dann wird auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zwar nicht die Diagnose erscheinen, aber der behandelnde Arzt. Wenn das ein Psychater ist, können natürlich schon eher Rückschlüsse gewonnen werden. Allerdings ist dies natürlich kein Kündigungsgrund.

Geistliche Begleiter sind natürlich schon immer eine Hilfe allgemein. Allerdings kann es sein, dass behandlungsbedürftige Panikattaken auch sie nicht heilen können, da sie dafür nicht ausgebildet sind...

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Gast Ketelhohn

»[…] Erzwingen oder Erproben von GOTTES MACHT […]« (Gänseblümchen)

 

Nein, Gänseblümchen. Vielmehr dies: »Dein Wille geschehe.« Dein „Dilemma“ ist in Wahrheit ein Geschenk. Nämlich die Möglichkeit, Gottes Treue in deiner Geschichte zu erleben, wenn du die Entscheidung in Seine Hände legst. Wider alle Klugheit der Welt, als armer christlicher Tor.

 

Das moralische Problem, wenn denn eins bestehen sollte, ist bloß untergeordnet. Übrigens kenne ich solche Situationen. Es ist beileibe keine Theorie. Aber wie schwer es jedes Mal aufs neue ist, dem Herrn zu vertrauen, das weiß ich auch. Und meistens lasse ich die Gelegenheiten vorüberziehen. Doch die ergriffenen bleiben als Meilensteine der Treue Gottes. Darauf baut mein Leben auf.

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ich will mich Fono anschliessen und dir christliche Therapeuten empfehlen (hatte ich heute nachmittag schon nach gesucht). Es ist vielleicht gar nicht so leicht, welche zu finden. Ignis ist vielleicht eine Hilfe, aber ich sah, dass die nicht soo viele Adressen haben.

Sonst kannst du es auch bei den Christen im Gesundheitswesen versuchen (in deren Kontaktformular einfach dein Anliegen schreiben, dass du einen christl. Therapeuten in deiner Nähe suchst). Oder einfach mal in der Gemeinde fragen, ob jemand christlich arbeitende Therapeuten kennt...

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Gaensebluemchen
ich will mich Fono anschliessen und dir christliche Therapeuten empfehlen (hatte ich heute nachmittag schon nach gesucht). Es ist vielleicht gar nicht so leicht, welche zu finden. Ignis ist vielleicht eine Hilfe, aber ich sah, dass die nicht soo viele Adressen haben.

Sonst kannst du es auch bei den Christen im Gesundheitswesen versuchen (in deren Kontaktformular einfach dein Anliegen schreiben, dass du einen christl. Therapeuten in deiner Nähe suchst). Oder einfach mal in der Gemeinde fragen, ob jemand christlich arbeitende Therapeuten kennt...

Danke Lars,

 

IGNIS hat zwar keine Therapeuten direkt in meiner Stadt, aber in der Nähe. :-)

 

Und die Christen im Gesundheitswesen werde ich auch mal kontaktieren. Einmal hatte ich (aus anderem Grund) schon mal mit ihnen Kontakt und sie haben mir gut geholfen.

 

Vielen Dank für Deine Hilfe!

 

Übrigens: Du hast in einem Deiner Postings gesagt, dass es sich bei meinen Panikattacken eher um eine Störung handelt. Darüber habe ich nachgedacht und muss Dir Recht geben. Denn "krank" sein ist irgendwie anders ... insofern würde ich gar nicht lügen, wenn ich diese Störung nicht angebe. Denn es wird nur nach Erkrankungen gefragt. Störungen und mehr oder weniger von der Norm abweichende Körperreaktionen (wie Panikattacken) werden von dieser Frage nicht erfasst. Selbiges dürfte ich dann, denke ich, auch auf Symptome anwenden, die damit zusammenhängen und keinen eigenen Krankheitswert haben, nach denen aber dennoch gefragt wird (in meinem Fall: Schwindel).

 

Das ist doch eine saubere Entscheidung, es so zu sehen und zu behandeln, oder?

 

Liebe Grüße,

Gänseblümchen

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Liebes Gänseblümchen,

ob Krankheit oder Störung - wir können das als Dir Fremde und Laien nicht bewerten. Doch überleg' Dir bitte gut was Du tust, dass Du Dich im Endeffekt nicht selbst belügst. Allerdings hast Du Dein Studium ganz ohne Therapie geschafft - und gerade Panik kann sehr unterschiedlich auftreten. Laß' Dein Gewissen entscheiden, was richtig ist. Ist es eine Lüge - oder keine?

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Also ich verstehe nicht so ganz deine Befürchtungen, dass du eventuell lebenslang arbeitsunfähig werden könntest. Woher kommen die? Die Panikattacken werden doch nicht stärker oder? Und mit einer ordentlichen Therapie gepaart mit deinem eigenem Einsatz bei den Problemen die du sonst noch hast, wie du andeutetest, kann es doch ganz gut gehen, oder? Vielleicht solltest du mehr Selbstvertrauen haben, gerade, weil du ja schon dieses Studium geschafft hast!! Übrigens: es gibt für niemanden die Gewähr, dass er einmal nicht arbeitsunfähig werden könnte und so der Allgemeinheit auf der Tasche liegt. Nur Mut!

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Übrigens: Du hast in einem Deiner Postings gesagt, dass es sich bei meinen Panikattacken eher um eine Störung handelt. Darüber habe ich nachgedacht und muss Dir Recht geben. Denn "krank" sein ist irgendwie anders ... insofern würde ich gar nicht lügen, wenn ich diese Störung nicht angebe. Denn es wird nur nach Erkrankungen gefragt. Störungen und mehr oder weniger von der Norm abweichende Körperreaktionen (wie Panikattacken) werden von dieser Frage nicht erfasst. Selbiges dürfte ich dann, denke ich, auch auf Symptome anwenden, die damit zusammenhängen und keinen eigenen Krankheitswert haben, nach denen aber dennoch gefragt wird (in meinem Fall: Schwindel).

 

Das ist doch eine saubere Entscheidung, es so zu sehen und zu behandeln, oder?

 

Liebe Grüße,

Gänseblümchen

Hallo Blümchen!

 

Meine Frau hatte auch Panikattacken, die ihre Ursache in einer Fehlfunktion der Schilddrüse hatte. Sie mußte operiert werden.

 

Dann ist das "schonn" eine ernstzunehmende Krankheit!

 

Das sollte vorher geklärt und geheilt werden.

 

Eine richtige Diagnose und gute Genesung wünscht dir

Klemens

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