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Wie gehen Katholiken mit dem Bösen um


Gast jakob

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Hallo Ellen,

 

ich antworte hier auf Dein Posting aus der Arena - denn es geht jetzt um ein anderes Thema: Wie wir unseren Glauben verkünden und mit dem Bösen umgehen.

 

ich kann verstehen, dass Dir das „Wie“ nicht gefällt. Ich stelle immer wieder fest, dass hier im Forum und natürlich auch anderswo einfach nicht unterschieden werden kann zwischen der Darlegung dessen, was der unverkürzte katholische Glauben ist (wie er uns allen vorliegt in der Bibel, der Tradition und dem bischöflichen Lehramt, in Konzilstexten und Enzykliken, in den Texten der Kirchenväter etc.) und dem persönlichen Glauben jedes Einzelnen, der selbstverständlich individuell ist. Kardinal Ratzinger hat einmal gesagt, es gibt so viele Wege zu Christus, wie es Menschen gibt.

Diese Unterscheidung aber ist entscheidend für eine Auseinandersetzung. Stell Dir einmal vor, Protestanten und Katholiken schleichen wie misstrauische Katzen umher und sagen sich nicht offen und ehrlich, welches ihre Theologie ist, um zu erkennen, worin man sich unterscheidet. Reicht es da, dem anderen zu verschweigen, wo man selber steht, weil eine vorgebliche Liebe dies verbietet? Ich finde taktisch kluges und psychologisch sinnvolles Vorgehen sehr bedenklich – es kann angebracht sein, aber es sollte kein Prinzip sein, wenn man um Ehrlichkeit und Dialog bemüht ist.

 

Dein Bibelstelle zeigt aber sehr deutlich – und Du hast sie aus meiner Sicht gründlich missverstanden – dass Jesus eben nicht seine Meinung ändert. Die Stelle zeigt auf, dass es zu jener Zeit sehr fraglich war, ob nur Juden (das Volk Gottes) zum Heil berufen sind oder ob es jeder Mensch ist. Paulus hat diese Theologie, die hier ihren Ursprung nimmt, weiterentwickelt und im Kern gesagt, daß nicht die biologische Abstammung entscheidend ist, sondern das Volk Gottes im Glauben geeint ist. Der Glaube ist es. Und in den Worten erkennt Christus nämlich einen tiefen Glauben bei der Frau, eine Reue, eine Umkehr, so wie er jeden Menschen zur Umkehr auffordert. Frau, Dein Glaube ist groß – und nicht: Glaub was Du willst, ich habe Dich dennoch gerne.

 

Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt. Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Laß sie doch gehen, denn sie schreit uns nach. Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.

 

Ferner scheinen manche ein Problem damit zu haben, die Sünde beim Namen zu nennen und sie zu hassen (die Sünde). Und ein Problem, zwischen der Sünde und dem Sünder zu unterscheiden. Letztere sollen wir lieben, lieben heisst aber nicht nach der Nase reden, sondern auf die Sündigkeit hinweisen. Lieben heisst auch, Beschimpfungen auf sich nehmen, und nicht selber den Sünder beschimpfen wegen seiner Sünde. Letzteres, das wäre ein Verstoß gegen die Nächstenliebe.

 

Im Römerbrief 16,17 wird dies nocheinmal sehr deutlich:

 

Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, daß ihr euch in acht nehmt vor denen, die Zwietracht und Ärgernis anrichten entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und euch von ihnen abwendet. Denn solche dienen nicht unserm Herrn Christus, sondern ihrem Bauch; und durch süße Worte und prächtige Reden verführen sie die Herzen der Arglosen. Denn euer Gehorsam ist bei allen bekanntgeworden. Deshalb freue ich mich über euch; ich will aber, daß ihr weise seid zum Guten, aber geschieden vom Bösen. Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

 

Geschieden vom Bösen – nicht geschieden von den Bösen.

Was hälst Du davon?

 

Jakob

bearbeitet von jakob
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Ach Jakob, ich finde es ja wirklich schön von dir , mich verirrtes Schaf wieder zur Herde zurückzubringen, aber nur zur Warnung- ich bin ein ziemlich störrisches Schaf :P

 

 

Also als erstes: Ich verstehe also grundsätzlich alles falsch was in der Bibel steht?

 

Nun gut, da muß ich jetzt durch :blink:

 

Es geht nicht darum, das ich das "Böse" billige.

In keinster Weise.

Aber was ist das Böse?

Und wenn ich weiß, was das "Böse" ist, wie gehe ich damit um?

Soll ich versuchen dagegen anzugehen mit Härte und Gewalt oder versuchen die Meschen, die das Böse tun zu überzeugen auf friedlichem Wege.

Wenn ich es mit Gewalt tun würde, dann wäre ich ja wieder "der Böse".

 

Jakob, es geht mir nicht darum die Wahrheit, wenn ich sie erkenne, zu bestreiten , es geht mir darum wie ich die Wahrheit verkündige.

 

Ellen

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Das Böse ist ein Mangel des Guten (Augustinus, Thomas). Das Böse stammt nicht von einem Prinzip des Bösen oder des Materiellen (Teufel), weil es ein solches zweites Prinzip neben Gott, der alles gut erschaffen hat (auch der Teufel war als gefallener Engel ursprünglich als gut geschaffen), nicht gibt. Ist das nicht beruhigend? Das Gute wird immer die Überhand behalten, auch wenn es noch so viel Leid gibt. Das Böse in der Welt ist eine Konsequenz der Creatio ex nihilo. Insofern alles vom guten Gott geschaffen ist, ist alles grundsätzlich und ursprünglich gut, aber es gilt auch: Insofern alles aus dem Nichts geschaffen ist, bleibt alles Seiende dem Nichtsein verhaftet. Es gibt ein Element des Nichtseins in der Welt!

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Das Böse stammt nicht von einem Prinzip des Bösen oder des Materiellen (Teufel), weil es ein solches zweites Prinzip neben Gott, der alles gut erschaffen hat (auch der Teufel war als gefallener Engel ursprünglich als gut geschaffen), nicht gibt.

 

wo haste denn diese Eoterik her??

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Ellen,

 

 

Ach Jakob, ich finde es ja wirklich schön von dir , mich verirrtes Schaf wieder zur Herde zurückzubringen, aber nur zur Warnung- ich bin ein ziemlich störrisches Schaf 

 

Seufz, Ellen, ich möchte doch nur in Ruhe eine Diskussion führen – abseits von Arenenkämpfen. Hast Du nicht selber irgendwo geschrieben, dass Dich andere Meinungen interessieren? Nie und nirgendwo habe ich Dich als ein verirrtes Schaf bezeichnet, solche Begriffe wählst Du selber. Du gehörst zur Herde wie alle anderen Schafe – und Schafe werden doch wohl noch miteinander reden, auch wenn jeder im anderen das schwarze Schaf sieht.

 

Also als erstes: Ich verstehe also grundsätzlich alles falsch was in der Bibel steht?

 

Das habe ich auch nie gesagt. Haben wir uns nicht neulich im Chat über Bibelstellen unterhalten – und unterschiedliche Wege der Auslegung beschritten? Meine Auslegung wird sicherlich von anderen ebenfalls bezweifelt – kann man nicht daraus lernen?

 

Nun gut, da muß ich jetzt durch 

 

Hört sich so an, als wolltest Du nicht. Du musst nicht, ich mache Dir nur ein Angebot zur Diskussion. Wenn Du es ablehnst, bin ich Dir nicht böse und nix – das ist ok.

 

Es geht nicht darum, das ich das "Böse" billige.

In keinster Weise.

Aber was ist das Böse?

Und wenn ich weiß, was das "Böse" ist, wie gehe ich damit um?

 

Ich denke, jeder Mensch unterscheidet zwischen Gut und Böse – das hat zunächst nichts mit Glauben zu tun. Kannst Du denn einmal ein Beispiel für „das Böse“ nennen, welches in unserer Gesellschaft nicht als solches angesehen ist, aber welches Du aus Deinem Glauben so glaubst erkannt zu haben? Das Thema HS ist ja nur ein Beispiel, wo das Christentum aneckt. Wofür würdest Du Dich einsetzen?

 

Soll ich versuchen dagegen anzugehen mit Härte und Gewalt oder versuchen die Meschen, die das Böse tun zu überzeugen auf friedlichem Wege.

Wenn ich es mit Gewalt tun würde, dann wäre ich ja wieder "der Böse".

 

In jedem Fall auf friedlichem Weg. Die Zeit der Scheiterhaufen und des Erschiessens sind vorbei. Aber würdest Du eine klare Sprache als Härte und Gewalt bezeichnen? Ist die christliche Botschaft, die Sprache der Bibel eine, die Du als hart und gewalttätig bezeichnen würdest? Ist es nicht vielmehr ein Problem des ungenauen Formulierens, des ungenauen Zuhörens und des Umstandes, dass nicht mehr auf die geäusserte Meinung, sondern auf die dahinterstehende (vermutete) Person abzielt? Beispiel: Weil Kardinal Ratzinger etwas sagt, ist es sowieso zu verneinen – oder: weil etwas Luther gesagt hat, ist es nicht katholisch und daher zu widerlegen – oder: weil ein Atheist etwas sagt, muss ich dagegenhalten, etc. etc.?

 

Jakob, es geht mir nicht darum die Wahrheit, wenn ich sie erkenne, zu bestreiten , es geht mir darum wie ich die Wahrheit verkündige.

 

Kannst Du ein Beispiel geben, wie es in einer strittigen Sache aussieht? (Ich stimme Dir zwar zu, habe aber wohl eine andere Vorstellung – vermute ich – vom „WIE“

 

jakob

bearbeitet von jakob
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Das Böse stammt nicht von einem Prinzip des Bösen oder des Materiellen (Teufel), weil es ein solches zweites Prinzip neben Gott, der alles gut erschaffen hat (auch der Teufel war als gefallener Engel ursprünglich als gut geschaffen), nicht gibt.

 

wo haste denn diese Eoterik her??

Das ist keine Esoterik, sondern offizielle katholische, den Dualismus ablehnende Theologie.

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Hallo Jakob,

 

Ach Jakob, ich finde es ja wirklich schön von dir , mich verirrtes Schaf wieder zur Herde zurückzubringen, aber nur zur Warnung- ich bin ein ziemlich störrisches Schaf 

 

Seufz, Ellen, ich möchte doch nur in Ruhe eine Diskussion führen – abseits von Arenenkämpfen. Hast Du nicht selber irgendwo geschrieben, dass Dich andere Meinungen interessieren? Nie und nirgendwo habe ich Dich als ein verirrtes Schaf bezeichnet, solche Begriffe wählst Du selber. Du gehörst zur Herde wie alle anderen Schafe – und Schafe werden doch wohl noch miteinander reden, auch wenn jeder im anderen das schwarze Schaf sieht

 

Ich war nur ziemlich verwundet, warum du mit mir hier diese Diskussion beginnen wolltest. Mir war deine Intention nicht klar.

Ich bin immer daran interessiert andere Meinungen anzuhören und auch zu aktzeptieren.

Im übrigen halte ich dich nicht für ein schwarzes Schaf, dass bin ich ja eher schon :blink:

Aber ok- sachliche Diskussion ohne Kampf!

 

 

Also als erstes: Ich verstehe also grundsätzlich alles falsch was in der Bibel steht?

 

Das habe ich auch nie gesagt. Haben wir uns nicht neulich im Chat über Bibelstellen unterhalten – und unterschiedliche Wege der Auslegung beschritten? Meine Auslegung wird sicherlich von anderen ebenfalls bezweifelt – kann man nicht daraus lernen?

 

Sicher, dass ist ja mein Bestreben, mehr zu lernen um zu verstehen.

 

Nun gut, da muß ich jetzt durch 

 

Hört sich so an, als wolltest Du nicht. Du musst nicht, ich mache Dir nur ein Angebot zur Diskussion. Wenn Du es ablehnst, bin ich Dir nicht böse und nix – das ist ok.

 

Nein, ich will die Diskussion. Da mach dir keine Sorgen. Es war ein wenig scherzhaft gemeint.

 

Es geht nicht darum, das ich das "Böse" billige.

In keinster Weise.

Aber was ist das Böse?

Und wenn ich weiß, was das "Böse" ist, wie gehe ich damit um?

 

Ich denke, jeder Mensch unterscheidet zwischen Gut und Böse – das hat zunächst nichts mit Glauben zu tun. Kannst Du denn einmal ein Beispiel für „das Böse“ nennen, welches in unserer Gesellschaft nicht als solches angesehen ist, aber welches Du aus Deinem Glauben so glaubst erkannt zu haben? Das Thema HS ist ja nur ein Beispiel, wo das Christentum aneckt. Wofür würdest Du Dich einsetzen?

 

Für mich ist es ein großer Unterschied ob jemand das Böse oder die Sünde sagt. "Das Böse" ist für mich: Mord, Tyrannei

Bei den Sünden differeziere ich schon.

Bei uns Gläubigen ist der Begriff der Sünde eben anders ausgelegt als bei denen die nicht glauben.

Wenn ich der Schrift folge, dann sind da auch Begriffe der Sünde- wie, wenn man als Verheirateter jemanden anderen als den Ehepartner anschaut- dann ist das für mich schon ein Problem, dass schon als Sünde anzusehen.

Und Homosexualität als Sünde anzusehen, das ist für mich auch nicht akzeptabel.

Was mich in diesem Zusammenhang sehr gestört hat war die Aussage von Kardinal Ratzinger, das mit dem Bösen in Verbindung zu bringen. Das hat mich bis aufs tiefste empört.

Es ist ja nicht so, dass ich von den Vertretern der Kirche nicht erwarte, dass sie Lehre verkünden, auch wenn es vielen nicht gefällt, sondern in der Art und Weise wie sie es tun.

Du hattest in dem Zusammenhang schon einmal gesagt, dass wenn es nicht so provokativ geschehen wäre, es kaum Resonanz gefunden hätte.

Da stimme ich dir zu. Aber es ist eine Frage, welche Art von Resonnanz man haben will.

Diese Art der Ausdrucksweise hat doch nur dazu geführt, viele Menschen zu verlezten und zu diskrimieren.

Ist es wirklich die Lehre Jesu Christi andere zu diskriminieren?

Nein, genau das Gegenteil ist der Fall und das ist die Lehre, die ich im Christentum sehe.

Die Anerkennung des Menschen mit all seinen Fehlern und die Liebe zu Gott.

Und dieses bringen solche Schreiben und Äußerungen der Kirche nicht herüber.

Und das ist, womit ich mich nicht abfinden kann.

 

Soll ich versuchen dagegen anzugehen mit Härte und Gewalt oder versuchen die Meschen, die das Böse tun zu überzeugen auf friedlichem Wege.

Wenn ich es mit Gewalt tun würde, dann wäre ich ja wieder "der Böse".

 

In jedem Fall auf friedlichem Weg. Die Zeit der Scheiterhaufen und des Erschiessens sind vorbei. Aber würdest Du eine klare Sprache als Härte und Gewalt bezeichnen? Ist die christliche Botschaft, die Sprache der Bibel eine, die Du als hart und gewalttätig bezeichnen würdest? Ist es nicht vielmehr ein Problem des ungenauen Formulierens, des ungenauen Zuhörens und des Umstandes, dass nicht mehr auf die geäusserte Meinung, sondern auf die dahinterstehende (vermutete) Person abzielt? Beispiel: Weil Kardinal Ratzinger etwas sagt, ist es sowieso zu verneinen – oder: weil etwas Luther gesagt hat, ist es nicht katholisch und daher zu widerlegen – oder: weil ein Atheist etwas sagt, muss ich dagegenhalten, etc. etc.?

 

Es ist natürlich so, dass man durch Vorteile geprägt oft selektiv sieht.

Aber im Falle des Schreibens des Kardinal Ratzingers habe ich mich erst geäußert nachdem ich das Schreiben gelesen hatte.

Und was dann da geschrieben stand....

Aber ich streite nie ab, das ich irgendetwas mißvertehe kann- ist mir schon oft passiert und nachher mußte ich meine Meinung ändern. Gehört eben zum Lernprozess. Ich stelle meine Meinung nie als die richtige hin, es ist eben meine Sicht der Dinge.

Aber muß meine Sicht falsch sein?

In einer Diskussion hier im Forum hatte ich mal etwas dazu geschrieben- von der Wahrheit und der Sicht der Dinge- müßte ich erst einmal raussuchen.

Danach kommt es auf den *Standpunkt *an, den man hat - aus dem man die Dinge sieht.

Nur weil man ein Ding aus einer anderen Position sieht ist das Bild dieses Teil nicht falsch - es ist nur anders, aber trotzdem richtig.

Deshalb interessieren mich immer alle Meinungen, denn es kommt ja auf die Sicht der Dinge an.

 

Jakob, es geht mir nicht darum die Wahrheit, wenn ich sie erkenne, zu bestreiten , es geht mir darum wie ich die Wahrheit verkündige.

 

Kannst Du ein Beispiel geben, wie es in einer strittigen Sache aussieht? (Ich stimme Dir zwar zu, habe aber wohl eine andere Vorstellung – vermute ich – vom „WIE“

In einer heftigen Diskussion kann es schon einmal vorkommen, das Dinge gesagt werden, die andere verletzen, weil man sich an " die Wand gedrückt fühlt".

Aber von einem Schreiben wie die des Kardinal Ratzinger hätte ich erwartet, das er sich korrekt und differenziert und ohne Polemik mit dem Thema auseinandersetzt.

Klare Worte sind in Ordung, die auch hart sein können, aber er hat da meines Erachtens über die Stränge geschlagen und damit mehr kaputt gemacht als erreicht.

 

Soweit fürs erste.

 

Ellen

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Hallo Ellen,

 

Ich war nur ziemlich verwundet, warum du mit mir hier diese Diskussion beginnen wolltest. Mir war deine Intention nicht klar.

Ich bin immer daran interessiert andere Meinungen anzuhören und auch zu aktzeptieren.

Im übrigen halte ich dich nicht für ein schwarzes Schaf, dass bin ich ja eher schon 

Aber ok- sachliche Diskussion ohne Kampf!

 

ich denke, Du meinst verwundert, nicht verwundet. Meine Intention nun klar? :blink:

 

...Es ist ja nicht so, dass ich von den Vertretern der Kirche nicht erwarte, dass sie Lehre verkünden, auch wenn es vielen nicht gefällt, sondern in der Art und Weise wie sie es tun.

Du hattest in dem Zusammenhang schon einmal gesagt, dass wenn es nicht so provokativ geschehen wäre, es kaum Resonanz gefunden hätte.

Da stimme ich dir zu. Aber es ist eine Frage, welche Art von Resonnanz man haben will.

Diese Art der Ausdrucksweise hat doch nur dazu geführt, viele Menschen zu verlezten und zu diskrimieren.

...

Ist es wirklich die Lehre Jesu Christi andere zu diskriminieren?

 

Der Begriff „diskriminieren“ wurde in den letzten Tagen zu oft und ohne Bedacht gebraucht (nicht von Dir). Im eigentlichen Sinne bedeutet er, Unterscheidungen zu treffen. Im üblichen Sprachgebrauch wird er aber wohl so verstanden, dass jemand zu Unrecht benachteiligt wird. Letzteres ist nicht christlich, aber der Gabe der Unterscheidungen, auch feine, anzustellen, ist sehr wohl christlich. Mir scheint, dass aber in den Unterscheidungen, welches das Lehramt anstellt, oft gleichmals eine Benachteiligung gesehen wird, und auch eine Verletzung. Das wird aus meiner Sicht aber in erster Linie dann so gesehen, wenn ausschließlich der Mensch im Mittelpunkt der Betrachtung steht.

Von hier aus wird eine Argumentation mit dem Mittelpunkt Gott, mit der christlichen Botschaft von Schöpfung, Gnadenlehre und Erlösung irgendwann in eine empfundene Diskriminierung laufen. Dies zeigt auch die Reaktion um die Eschatologie.

Und ich kann nur wiederholen: Wer die Bibel liest, kommt nicht um einen fordernden, richtenden, aber insbesondere barmherzigen Gott herum. Mit der Forderung, seine Gebote zu halten und mit der Ankündigung der Wiederkunft Christi und dem Jüngsten Gericht haben aber sehr viele Menschen ein Problem. Aber darf man das wegtheologisieren? Ich meine nein.

 

... Aber ich streite nie ab, das ich irgendetwas mißvertehe kann- ist mir schon oft passiert und nachher mußte ich meine Meinung ändern. Gehört eben zum Lernprozess. Ich stelle meine Meinung nie als die richtige hin, es ist eben meine Sicht der Dinge.

Aber muß meine Sicht falsch sein?

In einer Diskussion hier im Forum hatte ich mal etwas dazu geschrieben- von der Wahrheit und der Sicht der Dinge- müßte ich erst einmal raussuchen....

 

Aber sicher, Ellen, jeder hat seine persönliche Sicht, sein Verständnis, seine Meinung, und vor allem sein Gewissen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Was mich aber gestört hat an der Diskussion ist Folgendes:

 

Zum einen, dass die persönliche Sicht der Dinge derer, die inhaltlich (nicht der Form nach) den Ausführungen zustimmen und auch in ihrem Leben folgen wollen, offenbar nicht die gleiche Existenzberechtigung zugesprochen wurde.

Dann: Dass konsequent ignoriert wurde, dass im Mittelpunkt des Schreibens die Frage der staatlichen Gesetze zur Gleichstellung von Ehe und hs.-Partnerschaften stand – stattdessen wurde mir und anderen konsequent vorgeworfen, hs. Menschen geringzuschätzen. Wenn doch jeder Mensch Sünder ist (es gibt keinen einzigen, der ohne Sünde ist), wieso sollte dann - wenn wir die Praktizierung (und nur darum geht es!) von HS als Sünde ansehen – dies als Rechtfertigung ansehen, ihn geringzuschätzen? Das eine aber vom anderen zu trennen, das scheint sehr schwierig.

Und ein drittes: In Diskussionen sollte man sich darüber im Klaren sein, ob man seinen persönlichen Glauben diskutiert oder abstrakt über die katholische Glaubenslehre, welche man vielleicht gerne verändert sehen möchte. Diskutabel ist ausschließlich letzteres. Das wird und wurde sehr vermischt.

 

Aber von einem Schreiben wie die des Kardinal Ratzinger hätte ich erwartet, das er sich korrekt und differenziert und ohne Polemik mit dem Thema auseinandersetzt.

Klare Worte sind in Ordung, die auch hart sein können, aber er hat da meines Erachtens über die Stränge geschlagen und damit mehr kaputt gemacht als erreicht.

 

Ich habe sowieso in der Foren“diskussion“ eine textliche Detailanalyse und auch Kritik an einzelnen Passagen vermisst.

 

jakob

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Hallo Jakob,

 

Ich war nur ziemlich verwundet, warum du mit mir hier diese Diskussion beginnen wolltest. Mir war deine Intention nicht klar.

Ich bin immer daran interessiert andere Meinungen anzuhören und auch zu aktzeptieren.

Im übrigen halte ich dich nicht für ein schwarzes Schaf, dass bin ich ja eher schon 

Aber ok- sachliche Diskussion ohne Kampf!

 

ich denke, Du meinst verwundert, nicht verwundet. Meine Intention nun klar? :blink:

 

Ähmm, ja ich meinte verwundert. :P

Aber deine Intention ist mir noch nicht klar- jedenfalls nicht so richtig- aber was soll es?

 

Der Begriff „diskriminieren“ wurde in den letzten Tagen zu oft und ohne Bedacht gebraucht (nicht von Dir). Im eigentlichen Sinne bedeutet er, Unterscheidungen zu treffen. Im üblichen Sprachgebrauch wird er aber wohl so verstanden, dass jemand zu Unrecht benachteiligt wird. Letzteres ist nicht christlich, aber der Gabe der Unterscheidungen, auch feine, anzustellen, ist sehr wohl christlich. Mir scheint, dass aber in den Unterscheidungen, welches das Lehramt anstellt, oft gleichmals eine Benachteiligung gesehen wird, und auch eine Verletzung. Das wird aus meiner Sicht aber in erster Linie dann so gesehen, wenn ausschließlich der Mensch im Mittelpunkt der Betrachtung steht.

Von hier aus wird eine Argumentation mit dem Mittelpunkt Gott, mit der christlichen Botschaft von Schöpfung, Gnadenlehre und Erlösung irgendwann in eine empfundene Diskriminierung laufen. Dies zeigt auch die Reaktion um die Eschatologie.

Und ich kann nur wiederholen: Wer die Bibel liest, kommt nicht um einen fordernden, richtenden, aber insbesondere barmherzigen Gott herum. Mit der Forderung, seine Gebote zu halten und mit der Ankündigung der Wiederkunft Christi und dem Jüngsten Gericht haben aber sehr viele Menschen ein Problem. Aber darf man das wegtheologisieren? Ich meine nein.

 

Es geht nicht darum die Wahrheiten zu verleugnen oder zu verdrängen.

In der Bibel wird sehr viel mit Bildern gearbeitet und manche sind schwer oder garnicht zu verstehen- sind da nicht auch Fehlerquellen da, und darf man diese nicht kritisch hinterfragen?

 

Aber sicher, Ellen, jeder hat seine persönliche Sicht, sein Verständnis, seine Meinung, und vor allem sein Gewissen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Was mich aber gestört hat an der Diskussion ist Folgendes:

 

Zum einen, dass die persönliche Sicht der Dinge derer, die inhaltlich (nicht der Form nach) den Ausführungen zustimmen und auch in ihrem Leben folgen wollen, offenbar nicht die gleiche Existenzberechtigung zugesprochen wurde.

Dann: Dass konsequent ignoriert wurde, dass im Mittelpunkt des Schreibens die Frage der staatlichen Gesetze zur Gleichstellung von Ehe und hs.-Partnerschaften stand – stattdessen wurde mir und anderen konsequent vorgeworfen, hs. Menschen geringzuschätzen. Wenn doch jeder Mensch Sünder ist (es gibt keinen einzigen, der ohne Sünde ist), wieso sollte dann  - wenn wir die Praktizierung (und nur darum geht es!) von HS als Sünde ansehen – dies als Rechtfertigung ansehen, ihn geringzuschätzen? Das eine aber vom anderen zu trennen, das scheint sehr schwierig.

Und ein drittes: In Diskussionen sollte man sich darüber im Klaren sein, ob man seinen persönlichen Glauben diskutiert oder abstrakt über die katholische Glaubenslehre, welche man vielleicht gerne verändert sehen möchte. Diskutabel ist ausschließlich letzteres. Das wird und wurde sehr vermischt.

 

Soll ich das so verstehen, dass du - und die, die der selben Meinung sind- dich von denen- z.B. mir - angegriffen gefühlt habt, weil wir einen anderen Standpunkt vertreten?

Ich hatte eigentlich eher den Eindruck, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen- denn ihr- die ihr der Linie der Kirche folgt habt doch eigentlich " das Recht" bei euch.

Ich, die anderer Meinung ist und von der Lehre der Kirche abweiche habe doch eigentlich einen "Irrweg" begangen.

Deswegen finde ich diese Aussage erstaunlich.

Aber was anders soll ich diskutieren als meinen persönlichen Glauben.

Aber darf die katholische Glaubenslehre denn diskutiert werden- ich denke mal, wenn es um Dogmen geht, dann ist eine Diskussion nicht erlaubt.

Wenn man es doch tut ist man doch eigentlich kein Katholik mehr. Dieser Absolutheitsanspruch ist ein Problem für mich.

Denn dieser " Monopolanspruch " auf den Heiligen Geist finde ich bedenklich.

Leider sind im Namen der Kirche schon viele Ungerechtigkeiten passiert und dass nur so eine zögerliche Stellungsnahme dazu stattfindet ist eben eine Sache, die mich immer etwas nachdenklich stimmt.

 

Ellen

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Ellen,

 

Soll ich das so verstehen, dass du - und die, die der selben Meinung sind- dich von denen- z.B. mir - angegriffen gefühlt habt, weil wir einen anderen Standpunkt vertreten?

Ich hatte eigentlich eher den Eindruck, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen- denn ihr- die ihr der Linie der Kirche folgt habt doch eigentlich " das Recht" bei euch.

 

Ich kann nur für mich sprechen. Aber die Situation entbehrt nicht einer gewissen Komik: Da unterhalten sich zwei und beide nehmen für sich heraus, mit dem Rücken zur Wand zu stehen :blink: Ich denke, das Bild sollte man einwirken lassen.

Aber ich glaube tatsächlich, dass es heute schwieriger ist, die „offizielle“ Linie zu vertreten als eine, die dem Zeitgeist eher entspricht.

 

Aber darf die katholische Glaubenslehre denn diskutiert werden - ich denke mal, wenn es um Dogmen geht, dann ist eine Diskussion nicht erlaubt. Wenn man es doch tut ist man doch eigentlich kein Katholik mehr. Dieser Absolutheitsanspruch ist ein Problem für mich.

 

Ich sehe durchaus kein prinzipielles Diskussionsverbot. Dogmen sind vielleicht nicht besonders geeignet zur Diskussion (wenn man sie verändern möchte). Aber das Ratzingerpapier z.B. ist tatsächlich diskutabel, es bezeichnet sich ja selber als Argumentationspapier. Aber auch grundsätzlich findet in der Theologie doch eine ständige Diskussion darüber statt, wie der Glaube weiter erhellt werden kann, oder?

Nur findet leider oft eine theologische Diskussion statt, in der es eher um eine Verkündigung geht, dass „das, was die in Rom sagen, mir eh schnuppe ist“. Dagegen wehre ich mich. Diskussion ja, aber kein Niederschreien.

 

Denn dieser " Monopolanspruch " auf den Heiligen Geist finde ich bedenklich.

Leider sind im Namen der Kirche schon viele Ungerechtigkeiten passiert und dass nur so eine zögerliche Stellungsnahme dazu stattfindet ist eben eine Sache, die mich immer etwas nachdenklich stimmt.

 

Ja, dieser „Monopolanspruch“ ist schwierig. Ich habe auch damit lange gehadert, und es gäbe einige Punkte, die ich auch gerne anders hätte – wenn ich es mir aussuchen könnte. Die Kirchengeschichte ist ein Ballast, der es noch schwieriger macht, den katholischen Glauben zu vertreten. Aber ist der Glaube denn Gegenstand des menschlichen Machens oder ein Gut, welches wir bewahren und an folgende Generationen unversehrt weitergeben müssen? Wenn es nicht gerade um eine Frage auf Leben und Tod ginge, würde ich beim Kirchegestalten sogar noch mitmachen.

 

jakob

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Franciscus non papa

muss doch mal einen zwischenruf machen:

 

diskrimnierung im sinne von unterscheidung der geister an sich ist in ordnung - aber ratzinger fordert ja ausdrücklich konsequenzen, die eben in ihrer folge eine diskriminierung im negativen sinn einer benachteiligung, vorenthaltung von gleichen rechten zur folge haben ....

 

*duck und wegrenn*

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.Hallo Jakob,

 

Ich kann nur für mich sprechen. Aber die Situation entbehrt nicht einer gewissen Komik: Da unterhalten sich zwei und beide nehmen für sich heraus, mit dem Rücken zur Wand zu stehen :blink: Ich denke, das Bild sollte man einwirken lassen.

 

aaa.gifaaa.gif

 

Ich sehe durchaus kein prinzipielles Diskussionsverbot. Dogmen sind vielleicht nicht besonders geeignet zur Diskussion (wenn man sie verändern möchte). Aber das Ratzingerpapier z.B. ist tatsächlich diskutabel, es bezeichnet sich ja selber als Argumentationspapier. Aber auch grundsätzlich findet in der Theologie doch eine ständige Diskussion darüber statt, wie der Glaube weiter erhellt werden kann, oder?

Nur findet leider oft eine theologische Diskussion statt, in der es eher um eine Verkündigung geht, dass „das, was die in Rom sagen, mir eh schnuppe ist“. Dagegen wehre ich mich.

 

Es geht nicht darum Verlautbarungen von vorneherein zu verwerfen. Doch wenn ich an dieses Diskussionverbot über das Frauenpriestertum denke...

Nicht das ich jetzt eine Enstscheidung über die biblische Begründbarkeit fällen will oder ob ich es für richtig oder falsch halte, das Frauen ausgeschlossen sind- es geht darum, dass nicht darüber diskutiert werden darf und das erweckt bei mir immer den Eindruck- da stimmt etwas gewaltig nicht.

Das ist keine Erhellung sondern eine Verdunklung.

Dass hat mit dem " Monopolanspruch" auf den Heiligen Geist zu tun.

Und dass sind dann Dinge, bei denen ich die A&A auch verstehe, nicht nur das sie den christlichen Gott oft ablehnen, es ist meiner Ansicht nach auch sehr stark diese Haltung der Kirche, die dann die Vermutung aufkommen läßt, dass sie etwas zu verbergen hat.

Das wir Christen einer Manipulation unterliegen.

Es geht darum, den Glauben zu bewahren, er ist keine demokratische Partei wo dann abegestimmt wird, ist Christus nun am Kreuz gestorben und wieder von den Toten auferstanden?

Das sind Glaubensgrundsätze, die unantastbar sind.

Besonders habe ich im anderen Thread zu Kardinal Ratzinger - auch geschrieben ich kann verstehen warum viele Menschen nicht glauben können- siehe Joh 14, 1-14

Und leider trägt die Haltung der Kirche nicht dazu bei, dieses zu erhellen.

 

Ellen

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»Das Böse stammt nicht von einem Prinzip des Bösen oder des Materiellen (Teufel), weil es ein solches zweites Prinzip neben Gott, der alles gut erschaffen hat (auch der Teufel war als gefallener Engel ursprünglich als gut geschaffen), nicht gibt.« (Orier)

 

»Wo haste denn diese Esoterik her??« (Erich J.)

 

Lieber Erich, das ist keine Esoterik, sondern Wahrheit. Im übrigen auch katholisches Dogma.

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Hallo Ellen,

 

Diskussionverbot über das Frauenpriestertum - Das ist keine Erhellung sondern eine Verdunklung.

 

nur nebenbei: es wird auch nicht wirklich durch die Bibel begründet, sondern schwerpunkmäßig über die Tradition (wie die Marienverehrung).

Nur soviel: Die Kirchengemeinschaft zwischen Altkatholiken und Orthodoxen war unterschriftsreif, als die Altkatholiken plötzlich die Frauenordination

zuliessen. Daraufhin haben die Orthodoxen alle Einigungsbemühungen abgelehnt. Es gibt also auch dort faktische Diskussionsverbote.

 

Und dass sind dann Dinge, bei denen ich die A&A auch verstehe, nicht nur das sie den christlichen Gott oft ablehnen, es ist meiner Ansicht nach auch sehr stark diese Haltung der Kirche, die dann die Vermutung aufkommen läßt, dass sie etwas zu verbergen hat.

 

Da kann ich auch die protestantischen Christen verstehen. Aber ich meine, wir sollten alles tun, um unsere Kirche gut zu verstehen, dass diskussionswürdige vom unantastbaren unterscheiden

und nach außen auch für die unangenehmen Seiten einstehen. Als ich einmal in einem protestantischen Kreis war, befand sich eine katholische Teilnehmerin dort, die furchtbar über das

Papier Dominus Jesus gewettert hat. Natürlich kann man darüber diskutieren. Aber diskutieren heisst nicht wettern. Und bevor ich ein Dokument - wie Du schon gesagt hast - nicht gelesen

und nicht verstanden habe, äußere ich mich am besten gar nicht. In solchen Situationen geht mir oft der Hut hoch. Denn wir haben nichts zu verbergen, das was wir zu verkünden haben

liegt offen vor. Es mag nicht schmecken, aber es liegt vor.

 

 

 

 

Und leider trägt die Haltung der Kirche nicht dazu bei, dieses zu erhellen.

 

Und noch häufiger die Haltung von Gläubigen. Nicht, dass Du es falsch verstehst, ich lege Wert auf Kritik und Nachfragen, aber ich lehen die "Rom ist an allem schuld"-Mentalität ab.

Wir sind es, die nach außen hin Zeugnis ablegen, und da tun wir uns schwer. Ich nehme mich da nicht aus!

Wie können wir glaubwürdige Vertreter unserer Kirche sein, wenn wir sie selber nicht mögen?

 

jakob

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Jakob zwei Fragen:

 

1. Warum besteht ein Diskussionsverbot über das Frauenpriestertum, wenn keine biblische Begründung vorliegt?

 

2. Was kann die Kirche tun und was können wir tun, damit wir wieder glaubwürdig sind?

 

Ellen

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Jakob zwei Fragen:

 

1. Warum besteht ein Diskussionsverbot über das Frauenpriestertum, wenn keine biblische Begründung vorliegt?

 

2. Was kann die Kirche tun und was können wir tun, damit wir wieder glaubwürdig sind?

 

Ellen

 

Zu 1

 

Aber ich muss jetzt mit Dir nicht über Frauenpriestertum diskutieren? :blink:

 

Ordinatio sacerdotalis

 

4. Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenenorts für diskutierbar, oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu.

Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.

Während sich auf euch, verehrte Brüder, und auf das ganze christliche Volk den beständigen göttlichen Beistand herabrufe, erteile ich allen den Apostolischen Segen.

 

Begründung: Die Kirche hat hier kein Gestaltungsrecht - es ist nicht Kirchengesetz, sondern göttliches Recht. Der beständigen Tradition kommt dabei eine der Bibel vergleichbare Bedeutung zu.

Aber das weisst Du doch, oder?

Diskutieren darf wohl jeder, aber "nicht diskutierbar" bedeutet wohl - "es ist zwecklos". Vor den ökumenischen Bemühungen mit den Ostkirchen sicherlich auch nicht ganz falsch.

 

Zu 2

 

Vielleicht sowas?

 

Referatz über den Zustand der kath. Kirche in Deutschland

bearbeitet von jakob
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Jakob zwei Fragen:

 

1. Warum besteht ein Diskussionsverbot über das Frauenpriestertum, wenn keine biblische Begründung vorliegt?

 

2. Was kann die Kirche tun und was können wir tun, damit wir wieder glaubwürdig sind?

 

Ellen

zu 1) hast Du mal bedacht, daß die Kirche uns wie eine Mutter führt.... uns mla zu einem Thema "das Maul zuhält", damit wir mal wieder anfangen uns mit dem zu beschäftigen, was wichtig ist, und uns nicht ewig mit Nebenproblemchen beschäftigen?

Macht eine Mutter das nicht auch manhcmal, wenn kein Ende der Fragerei abzusehen ist, die nirgens hinführt? (Was das KInd natürlich nicht einsieht :blink:)

 

zu 2) uns selber nicht mehr in den Rücken fallen. Gott vertrauen.

Auf ihn hören, Ihn suchen, heilig leben wollen,uns selbst verleugnen und ihm nachfolgen,,........... und und und........

bearbeitet von Edith
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Hallo Jakob,

 

Zu 1

 

Aber ich muss jetzt mit Dir nicht über Frauenpriestertum diskutieren? :blink:

 

Ordinatio sacerdotalis

 

4. Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenenorts für diskutierbar, oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu.

Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.

Während sich auf euch, verehrte Brüder, und auf das ganze christliche Volk den beständigen göttlichen Beistand herabrufe, erteile ich allen den Apostolischen Segen.

 

Begründung: Die Kirche hat hier kein Gestaltungsrecht - es ist nicht Kirchengesetz, sondern göttliches Recht. Der beständigen Tradition kommt dabei eine der Bibel vergleichbare Bedeutung zu.

Aber das weisst Du doch, oder?

Diskutieren darf wohl jeder, aber "nicht diskutierbar" bedeutet wohl - "es ist zwecklos". Vor den ökumenischen Bemühungen mit den Ostkirchen sicherlich auch nicht ganz falsch.

 

Tut mir leid, Jakob, das verstehe ich jetzt ganz und garnicht.

Das sind genau die Dinge, die kritisiere. Es liegt keine biblische Begründung vor und nur weil es immer schon so war wird es nicht richtig.

Ich will jetzt nicht eine Diskussion bezüglich dieses Themas anfangen,

es geht mir nur darum das einen- nach Ediths Worten- " das Maul zugehalten " wird!

" Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.

Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren sind Satzungen von Menschen." Mt,15,8-9

 

Jakob, meinst du nicht wir sollten unseren Dialog nicht mal auch "offiziell" für die anderen freigeben- so kommen wir nicht weiter.

Du kannst meine Meinung zu dem Redeverboten nicht ändern.

Ob Diskussionen zu bestimmten Dingen etwas bringen oder nicht, ich werde mir diesbezüglich nicht "das Maul zuhalten" lassen. Da bin ich ganz das " uneinsichtige Kind".

( Danke Edith, du hast mir ein paar treffende Argumente geliefert :blink: )

bearbeitet von Eifellady
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Hallo Ellen,

 

leider gehst Du kaum auf die Punkte ein, die ich beschrieben habe.

Es besteht kein Redeverbot. Aber "bockig" sein alleine ist auch kein guter Weg.

 

Da Du die Öffnung des Threads wünschst, habe ich natürlich nichts dagegen.

 

jakob

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Hallo Jakob,

 

auch welche Themen möchtest du noch einmal zu sprechen kommen?

Ok, ich habe den Eindruck wir sind vom Thema abgekommen.

Es hat nichts damit zu tun, dass ich " bockig" bin, ich fand es nur nicht gut, das eben zu einigen Dingen nichts gesagt werden darf oder soll, weil es keine Ergebnisse bringen würde.

Im gewissen Sinne hast du natürlich recht- wozu sich den Mund fusselig reden wenn es doch keinen Sinn hat.

Also bitte sag mir, worüber du konkret reden möchtest.

 

Viele Grüße

Ellen

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also, die Frage war, wie wir mit dem Bösen umgehen.

 

 

Darf ich die Diskussion mal in folgende Richtung lenken:

 

Wie gehen wir mit dem Bösen in uns um? Wie gehen wir mit unserer Schuld um?

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Liebe Ellen, lieber Jakob,

 

ich habe das jetzt so verstanden, daß der Thread nun freigegeben ist? Wenn ich das mißverstanden habe, bitte ignorieren.

 

Zunächst muß ich Jakob zustimmen: Es geht nicht allein um biblische Begründungen - that’s the catholic way... :blink:

 

Die Tradition ist durchaus eine eigenständige Erkenntnisquelle für den Glauben neben der Bibel. Wir glauben ja, daß die Kirche mehr ist als nur ein Verein, oder eine Partei. Salopp gesagt: der Heilige Geist sorgt dafür, daß in Glaubensfragen in der Kirche zu keinem Zeitpunkt etwas falsches zur „herrschenden Meinung“ wird. Wenn also etwas in der Kirche immer geglaubt wurde, dann ist das - auch wenn es so nicht in der Bibel steht - mit einiger Sicherheit auch nicht falsch. Das ist noch etwas anderes als „hamwer schon immer so jemacht“.

 

Der Unterschied zwischen beidem - Glaubenstradition und bloße Gewohnheit - ist natürlich nicht einfach zu finden. Ein gewichtiger Aspekt dabei ist natürlich auch, inwieweit das, was Tradition sein soll, mit dem, was in der Bibel offenbart ist, in Einklang steht. Das muß aber nicht heißen, daß es so schon ausdrücklich drinsteht.

 

Jakob hat auch recht, daß Redeverbote durchaus auch Sinn haben können. Eine Diskussion, in der keine neuen Argumente mehr auftreten, die aber durch ihr fruchtloses Forttreiben nur Unruhe und Zwietracht bringt, muß man auch einfach mal abbrechen können. Aber: Redeverbote sind keine Frageverbote - das wird m.E. viel zu oft übersehen (und zwar von beiden Seiten).

 

Und damit komme ich zu dem Problem der Glaubwürdigkeit.

 

Das Problem zeigt sich ja vor allem da, wo es um das „Lehramt“ geht. Beim „Lehren“ sind immer zwei beteiligt, die beide ihren Job zu machen haben. Der zu Belehrende muß bereit sein, sich auf das einzulassen, was ihm gesagt wird. Daran fehlt es mir für meinen Geschmack schon in vielen Fällen. Aber umgekehrt muß der Lehrende auch tatsächlich lehren, und nicht bloß dekretieren wollen. Und er darf sich nicht damit begnügen, wenn nur ein kleiner Teil der Klasse das Ziel erreicht.

 

Das ist es, was mich etwa an der Erklärung zur Homosexuellenehe unbändig ärgert. Formell richtet sie sich an alle - de facto aber nur an die, die der Belehrung überhaupt nicht bedürfen (und selbst da bin ich mir gar nicht so sicher). Angeblich sei es so gut und wichtig gewesen, so hört man, daß mit dieser Erklärung endlich einmal klargestellt würde, wo die Kirche steht. Aber: wozu war das denn wichtig? Das war doch längst überall bekannt. Demgemäß waren auch die Reaktionen: Es sei doch mal wieder typisch für diese verknöcherte Bande, was die da an Unsinn verzapft haben.

 

Zugestimmt haben nur die, die ohnehin schon dieser Meinung waren - und die anderen sind in ihrer Haltung, das was aus Rom kommt, nicht für voll zu nehmen, nur bestätigt worden.

 

Das war nicht nur völlig wertlos; das war in allerhöchstem Maße schädlich. Das Lehramt hat sich als denkbar allerschlechtester Lehrer erwiesen: „Wers nicht kapiert, ist mir egal, bekommt Ihr eben Eure 5 am Ende“. Nun, und die reagieren eben so, wie man dann reagiert: „Bittschön, spielen wir eben weiter Skat in der letzten Bankreihe.“

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also, die Frage war, wie wir mit dem Bösen umgehen.

 

 

Darf ich die Diskussion mal in folgende Richtung lenken:

 

Wie gehen wir mit dem Bösen in uns um? Wie gehen wir mit unserer Schuld um?

Als Vorraussetzung davon müßten wir " das Böse" erst einmal klar definieren.

Soll es nach christlicher Sicht definiert werden oder ganz im Allgemeinen?

Wie ich schon einmal schrieb: für mich ist "das Böse" : Mord, Tyrannei- also die totale Unterdrückung von Menschen nur um des Eigennutz willens ( Reiche Herrscher- hungernde, machtlose Bevölkerung - Verstoss gegen das Recht auf Freiheit jeden Menschen- Mißhandlungen in jeder Form, wobei die letzeren Formen des "Bösen" überall stattfinden können)

Das ist was mir an Bösem im Moment einfällt.

 

Ellen

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[Wie ich schon einmal schrieb: für mich ist "das Böse" : Mord, Tyrannei- also die totale Unterdrückung von Menschen nur um des Eigennutz willens ( Reiche Herrscher- hungernde, machtlose Bevölkerung - Verstoss gegen das Recht auf Freiheit jeden Menschen- Mißhandlungen in jeder Form, wobei die letzeren Formen des "Bösen" überall stattfinden können)

Das ist was mir an Bösem im Moment einfällt.

und in dir? Ist da nur Gutes?

 

Äh, "das Böse" ist für mich schlicht das Gegenteil von "das Gute".

Ich würde sagen, alles was von Gott trennt, gegen Seinen Willen ist, kann nicht gut sein.

 

Wie gehe ich mit diesem in mir um?

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