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"Mädchennamen bitte abgeben"   bei der Heirat! - wozu ?


john

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Liebe Katharina,

 

Na, Sven, Du bist immer ganz schön "großzügig" mit der Zuweisung des Etikettes "unchristlich".... Eine andere Frage wäre es mal, wie unchristlich es eigentlich ist, andere Auffassungen gleich dermaßen zu titulieren....?

Ich wollte Dir durchaus nicht zu nahe treten; Deine Meinung aber anzugreifen, wird ja aber wohl noch erlaubt sein. Eine Meinung als "unchristlich" zu bezeichnen, sagt ja zunächst nicht mehr aus, als daß sie mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar sei. Das aber ist nun einmal selbst dann, wenn ich recht habe, nichts "schlimmes", sondern lediglich eine irrige Ansicht für einen, der sich gleichzeitig als Christen bezeichnet. Wir werden doch sicher darin einig sein, daß man einen solchen Irrtum aber auch als solchen bezeichnen soll.

 

Ich habe eben nicht gesagt, daß es unchristlich sei, so etwas zu sagen - eine Aussage über den, der etwas aussagt -, sondern daß die Meinung unchristlich sei. Sollte das anders bei Dir angekommen sein, tut es mir leid, das meinte ich nicht.

 

Tatsächlich aber ist die Meinung, man habe für eine anderen Verantwortung, müsse also für das, was mit ihm ist, Antwort geben, aus christlicher Sicht falsch - es sei denn, es gehe um das eigene Verhalten, das für den anderen Folgen hat. Insofern ist die Frage Kains "Soll ich meines Bruders Hüter sein?" völlig in Ordnung - denn das soll er nicht. Sie ist nur in seinem Fall verlogen, denn in seinem Fall war es gerade er, um den es ging: er hätte sein eigener Hüter sein sollen, muß sein eigenes Verhalten verantworten.

 

Die These, man habe Verantwortung "für andere", bedeutet ja gerade nicht Rücksichtnahme und Fürsorglichkeit. Das betrifft jeweils eigene Verhaltensweisen, objektive Pflichten, die sich unmittelbar aus göttlichem Gebot ergeben (Anmerkung für alle A&A´s: spart Euch den Kommentar, ich argumentiere "binnen" ). Diese These bedeutet, man stehe für deren Schicksal ein, was im Verhältnis zum anderen eine Bevormundung, im Verhältnis zu "oben" aber eine Einmischung ist.

 

Genauso habe ich es mir auch gedacht, daß viele Männer heutzutage so wie Du darauf reagieren laugh1.gif

Verwirrenderweise sind viele Frauen auch gar nicht so böse darüber...

 

Ja,ja es ist schon einfacher in der modernen Gesellschaft, nicht mehr der "Beschützer" seiner Frau sein zu müssen, sondern am besten gar von ihr "beschützt" zu werden...

Oh ja, ich bin sehr dankbar dafür, meine Frau nicht beschützen zu müssen, sondern ihr helfen zu können, und meine Frau ist sehr dankbar dafür, daß das umgekehrt ebenso gilt.

 

Aber weißt Du, Sven, glücklicher sind die Ehen dadurch auch nicht geworden, daß Frauen nun ihren Mädchennamen behalten dürfen und damit der Umwelt dokumentieren, wie "emanzipiert" sie eigentlich seien, wie "unabhängig" von ihrem Mann sie sind...

Was die Namensgebung betrifft, meine ich auch, daß das auf die Glücklichkeit einer Ehe wirklich kaum eine Auswirkung hat. Ich weiß auch nicht, ob die Ehen dadurch glücklicher geworden sind, daß die Frauen emanzipierter geworden sind. Aber darauf kommt es auch gar nicht an; sie sind dafür nämlich "richtiger" geworden. Emanzipation ist Menschenwerk. Sie soll - gerade aus christlicher Sicht - gar keinen glücklich machen. Um einmal an ganz ungewohnter Stelle Robert Ketelhohn zu zitieren: keine menschliche Verhaltensweise, keine Politik, sei sie nun progressiv oder restaurativ, einbindend oder emanzipativ, kann überhaupt "Glück" produzieren. Sie kann nur mehr oder weniger dem entsprechen, wie Gott das Zusammenleben von Menschen in unserer "gefallenen" Welt geordnet sehen will.

 

Ich glaube, dieses ständige Abgrenzen hat bei vielen Frauen ihre Wurzeln in einer ständig wachsenden "Selbstunsicherheit", die sie dazu verleitet, nicht zuzugeben, wie gerne sie sich doch eigentlich geborgen fühlen möchten in einer Ehe mit einem Mann, für den sie nicht ständig die "starke" Frau spielen müssen und auf den sie ihr Leben lang vertrauen können.

Das mag ja alles sein. Ebenso wie viele Männer ihr Gockelgehabe und ihren Terror gegenüber Frauen, im freundlichsten Sinne ihre Tendenz zur Bevormundung von Frauen eben nicht aus Barmherzigkeit und Nächstenliebe ausleben, gibt es sicher viele Frauen, die ein Gefühl von Schutzbedürfnis überkompensieren.

 

Nur verrate mir bitte eines: was hat diese mehr oder weniger richtige Aussage über mehr oder weniger Frauen oder Männer mit der Frage zu tun?

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Zitat von Katharina am 21:46 - 13.Februar.2002

Gehörst Du etwa auch zu denjenigen Männern, die den "Playboy" natürlich nur wegen der "anspruchsvollen" journalistischen Beiträge lesen?


 

Liebe Katharina,

 

wenn ich nackte Haut sehen will, kaufe ich mir bestimmt keinen Playbay. Und was die journalistischen Beiträge betrifft, da ziehe ich eine gute überreginale Tageszeitung (empfehlen kann ich hier die SZ, aus dem bayerischen München) dem Playboy grundsätzlich vor.

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>> Naja, Cano, man(n) kann ja eigentlich schon davon ausgehen, daß auch die Frauen schon vor ihrer Heirat einen Familiennamen zur Verfügung haben, oder? << (Lissie)

 

Nur damit Deine Frage nicht unbeantwortet bleibt, Lissie:

 

Du beziehst Dich hier auf eine "Scherzerklärung" meinerseits.

 

Für den vorliegenden Thread kann ich mich nur Sven Stemmildt anschließen:

 

>> Insgesamt aber halte ich die Frage für eine von der Wichtigkeit der genauen Zahl von Reiskörnern in einer Suppe. << (sstemmildt)

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Ich hatte mal 'nen Diplomanden (männlich), der hat seinen Namen bei der Heirat abgegeben, es war einer von der 30-Spalten-im-Telefonbuch-Sorte (Müller - Meier - Schmitz). Beim ersten Vorstellungsgespräch wurde ihm dann mitgeteilt: "Ich habe Sie bloß eigeladen, weil ich mal so nen richtigen Softie sehen wollte - einen, der sich nicht mal bei seiner Frau durchsetzen kann." Hätter er seinen "Jünglingsnamen" behalten, wär' das wohl nicht passiert.

 

Warum ich meinen Mädchennamen nicht behalten habe? Ich habe es gehaßt, immer "das Letzte" (im Alphabet) zu sein - mit der Initiale "H" bin ich da besser bedient ...

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Zitat von Katharina am 20:28 - 13.Februar.2002


Zitat von sstemmildt am 19:50 - 13.Februar.2002

 

denn "Verantwortung" für einen anderen tragen zu sollen ist nicht nur schlechthin undenkbar, sondern auch noch unchristlich.

 

Na, Sven, Du bist immer ganz schön "großzügig" mit der Zuweisung des Etikettes "unchristlich".... Eine andere Frage wäre es mal, wie unchristlich es eigentlich ist, andere Auffassungen gleich dermaßen zu titulieren....?

 

 


 

 

Katharinchen hat mal wieder zugeschlagen...

Erinnert mich an den Satz aus dem Evangelium:

 

"Wie gut, daß ich nicht bin, wie die anderen."

 

 

 

(Geändert von Stefan Mellentin um 14:02 - 14.Februar.2002)

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Lieber Stefan,

möchtest Du eine Verschiebung dieses Threads in die Gladiatoren-Arena provozieren - oder wie soll ich Deinen ziemlich-heftig-off-topic-Beitrag einordnen?

 

Lucia

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Zitat von john am 18:48 - 13.Februar.2002

Das ist mir klar, was du da schreibst Cano !

Trotzdem stellt sich für mich die Frage der Emanzipation , bzw. wieso sind deutsche Frauen ( im Gegensatz zu anderen)  so unemanzipiert ?

John


 

Weil die Emanzipation nicht vom Namen abhängt.

 

Corinna

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Namen sind Schall und Rauch

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Katharina:


Vielleicht schaust Du Dir ja mal die in den letzten Jahrzehnten in schwindelerregende Höhen gestiegenen Scheidungsraten an, vielleicht schaust Du Dir das Elend vieler "Scheidungskinder" an und, und, und....

 

Was meinst du Katharina. Worunter leiden Kinder wohl eher: Getrennte Eltern oder Eltern die, fast schon gegen ihren Willen, eine lieblose, geheuchelte Ehe aufrechterhalten?

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<<lieblose, geheuchelte Ehe >>

 

die meisten werden wohl nicht heucheln

und ihre lieblosigkeit den kindern als beispiel vorleben.

 

eine gelungene heuchelei wird wird es wohl nicht geben,

also werden sie  heuchelei und lieblosigkeit erleben und erkennen.

eine gute schule für das leben.

 

helmut

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Ute, natürlich sind Namen nicht das alles entscheidende Element !

Und trotzdem : indem die Frau sich bzw.  weiter unter ihrem Mädchennamen am Telefon meldet, dokumentiert sie für mich ein Stück Eigenständigkeit, durchbricht jahrzehntelange Traditionen/Gewohnheiten - und von einer solchen Frau erwarte ich auch nicht, bei jedem zweiten Satz: "Da muss ich mal meinen Mann fragen...."

 

Auch kleine Schritte verändern die Welt !

john

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Zitat von john am 18:55 - 14.Februar.2002

Ute, natürlich sind Namen nicht das alles entscheidende Element !

Und trotzdem : indem die Frau sich bzw.  weiter unter ihrem Mädchennamen am Telefon meldet, dokumentiert sie für mich ein Stück Eigenständigkeit, durchbricht jahrzehntelange Traditionen/Gewohnheiten - und von einer solchen Frau erwarte ich auch nicht, bei jedem zweiten Satz: "Da muss ich mal meinen Mann fragen...."

 


 

Es tut mir nicht leid, dass ich Deinen Erwartungen nicht entspreche.

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Zitat von David am 19:42 - 13.Februar.2002

Hallo Katharina,

 


Und das wird besonders gut deutlich daran, daß Frauen ihren Mädchennamen nicht "aufgeben" wollen für den  Mann, den sie lieben (?)

 

Aber was spricht dagegen, dass der Mann seinen Namen für die Frau, die er liebt, aufgibt?


 

Hi David,

 

eigentlich spricht nichts dagegen, und diese Möglichkeit ist ja auch gesetzlich ermöglicht, daß der Name der Frau der neue Name ist.

 

Bei uns ist es so: ich habe meinen Namen behalten, und meine Frau hat einen Doppelnamen.

 

Doppelnamen haben lediglich einen kleinen praktischen Nachteil, der ja schon erläutert wurde: sie sind länger und daher sowohl schwieriger zu merken (für andere) als auch schreibintensiver.

 

Es ist nun mal unvermeidlich, daß im Laufe der Generationen manche Namen verloren gehen müssen, in der zweiten Generation hätte man bei Beibehaltung aller Namen schon vier Namen pro Person, in der dritten acht usw. (2 hoch Anzahl Generationen).

 

viele Grüße

 

Olli

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So , nun melde ich mich endlich mal zu diesem Thema zu Wort.Aus eigener Erfahrung:

Ich habe meinen Namen behalten und mir sehr wohl vor allem die Nachteile überlegt.Der grösste Nachteil ist der , dass ich nun nicht den gleichen Familiennahmen trage , wie meine Kinder.Das empfinde ich nicht nur als lästig , sondern auch sehr schade.

Warum habe ich mich dazu entschlossen?Emanzipation? Wenn ich darunter verstehe einen Teil meiner Identität aufzugeben , ja .Hinzukam sicher , dass ich einen spezielleren Namen habe , als mein Mann.Als ich ihn fragte , ob er nicht meinen Namen annehmen will, war es kein Thema.Diese konsequente Ablehnung hat es mir dann leicht gemacht...

 

Ich muss noch eins bemerken: ich lebe ja in der Schweiz und hier bleiben mittlerweile sicher 50 % der Frauen bei ihren Mädchennamen.

Aber ich glaube nicht , dass dies ein Zeichen grösserer Emanzipation ist...vielleicht einfach eine Modeerscheinung?

Liebe Grüsse

Sabine

 

 

(Geändert von sabine um 10:29 - 15.Februar.2002)

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Generell tendiere ich auch zu der Meinung, daß es für das Thema Emanzipation Anderes und viel Wichtigeres gibt, als die Namensverteilung. Mir wäre es, wenn sonst nicht sovieles noch im Argen läge, eigentlich egal, ob sich die Mehrheit der Frauen,  vielleicht nur aus dem (zugegeben saudummen) Prinzip "es war doch schon immer so",  den Namen ihres Mannes zulegen.  Ebenso, wie ich es wichtiger finde, daß genügend Professorinnen existieren, als daß jemand, sprachlich korrekt, immer daran denkt, von "Professoren/Innen" zu sprechen oder zu schreiben.  

 

Interessant und keineswegs irrelevant finde ich aber gewisse Reaktionen darauf, wenn sich jemand nicht an solche uralte und irgendwie nichtssagende Bräuche halten will, Reaktionen beispielsweise wie dervon Lichtleins beschriebenen vom 14.02. um 13:18.

 

Es ist nicht schlimm und aucgh nicht gefährlich, wenn sich jemand aus Trägheit, Desinteresse, subjektivem Geschmack  oder Gewohnheit an alte Bräuche hält. Tue ich auch in vielen (vor allem unwichtigen) Dingen. Schlimm und gefährlich ist es nur, wenn diese alten Bräuche zur Pflicht, deren Bruch zum Tabu wird.

 

 

Lissie

 

 

PS: Sabine, warum haben Deine Kidner denn nicht Deinen Namen erhalten?

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Liebe Lissie,

das habe ich mich auch gefragt...denn die Erziehungsarbeit mache ja ich und bei einer Scheidung bleiben die Kinder auch in den meisten Fällen bei der Mutter.

Aber , leider! das ging in der Schweiz damals noch nicht , und ich glaube , das ist auch immmer noch so.

Ob man im Falle einer Scheidung den Namen ändern kann , da müsste ich mich erkundigen.

Liebe Grüsse

Sabine

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