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"Wir sind Kirche"


Hallo

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"Streit um rüden Rauswurf

Religionslehrer: "Bischof Mixa hat mich angegriffen"

München/Eichstätt - Mit schweren Vorwürfen sieht sich der Bischof von Eichstätt, Walter Mixa, konfrontiert. Ein Mitglied der KirchenVolksbewegung "Wir sind Kirche" hat in München nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) erklärt, Mixa habe ihn tätlich angegriffen. Der Bischof weist die Darstellung zurück. Er habe Graml aber damals mit deutlichen Worten aus dem Haus gewiesen.

Karl Graml, pensionierter Oberstudienrat für katholische Religionslehre und wegen Heirat suspendierter Priester, ist ein Freund von Pfarrer Bernhard Kroll. Dieser Geistliche ist bekanntlich von seinem Eichstätter Bischof Mixa gemaßregelt worden, weil er am Rande des Ökumenischen Kirchentags in Berlin in Priesterkleidung an einem evangelischen Abendmahl teilgenommen hatte. Bei einer Podiumsdiskussion der Evangelischen Hochschulgemeinde in München berichtete Graml von einem Streit mit dem Bischof, weil er seinem Freund Kroll bei der ersten Unterredung nach dem Kirchentag beistehen wollte. Mixa habe "wie ein Wahnsinniger auf mich eingebrüllt, mit den Fäusten auf einen Tisch geschlagen und mich tätlich angegriffen", zitiert ihn epd.

 

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Graml, er habe beschrieben, dass Mixa ihn auf eine "rüde Weise angegangen" habe. "Er war sehr laut und hat das Gespräch auch in diesem Ton beendet", sagte Graml. Nach der Podiumsdiskussion habe er einem Zuhörer erläutert, was unter "rüder Weise" zu verstehen sei: "Der Bischof ist auf mich losgegangen, hat mich an der Hand gepackt und wollte mich auf dem Raum ziehen."

 

Wer an dem Gespräch teilnehme, bestimme er als Bischof von Eichstätt, habe Mixa geschrien, so Graml in München. Die weiteren Gespräche zwischen dem Bischof und Pfarrer Kroll hätten den Charakter von "Verhören" gehabt und seien "ausgesprochen demütigend" gewesen.

 

Bischof Mixa indes erklärt, er habe am 3. Juni 2003 von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und Graml nicht an dem Gespräch teilnehmen lassen. Die Vorwürfe, er habe Graml tätlich angegriffen und gebrüllt, "entbehren jeder Grundlage". Dafür gebe es Zeugen.

 

 

 

Quelle: http://www.merkur-online.de/regionen/oberb...5bca778443bf8bd

bearbeitet von Moni
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1. Peinlich, wenn es so passiert ist ...

2. Peinlich, wenn der Konflikt jetzt in den Medien ausgetragen wird ...

 

Laura

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Wohl eher, weil er mit seinem kleinen Bistum nicht ausgelastet ist...

 

Aber zum Thema: wenn mein Kumpel einen Strauß mit seinem Chef auszutragen hat und ich gehe ohne Einladung mit, quasi als Advokat, muß ich mit einem berechtigten Rausschmiß rechnen. Wenn Mixa dabei laut geworden sein sollte, wird vorher ein entsprechender Auftritt stattgefunden haben. Daß die Sache jetzt in der Presse ist, läßt das nicht unwahrscheinlich erscheinen.

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Wohl eher, weil er mit seinem kleinen Bistum nicht ausgelastet ist...

 

Aber zum Thema: wenn mein Kumpel einen Strauß mit seinem Chef auszutragen hat und ich gehe ohne Einladung mit, quasi als Advokat, muß ich mit einem berechtigten Rausschmiß rechnen. Wenn Mixa dabei laut geworden sein sollte, wird vorher ein entsprechender Auftritt stattgefunden haben. Daß die Sache jetzt in der Presse ist, läßt das nicht unwahrscheinlich erscheinen.

Wenn ich einen meiner Schüler einbestelle, weil ich mit ihm wegen eines disziplinarischen Vergehens sprechen möchte, und er bringt seinen Freund mit, dann würde ich im Zweifel den Freund mit dabei lassen ...

 

laura

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Wenn ich einen meiner Schüler einbestelle, weil ich mit ihm wegen eines disziplinarischen Vergehens sprechen möchte und er bringt seinen Freund

Ich möchte nicht wissen, um was für ein Disziplinarvergehen es sich handelt.

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Hallo,

 

1. Der Bischof hat vollkommen recht, wenn er von seinem Hausrecht gebrauch macht. Ich denke, man kann das nicht mit einer Unterredung zwischen Schüler und Lehrer vergleichen, da dies einen anderen rechtlichen Charakter hat. wenn mein Chef mich unter vier Augen sprechen will, dann leiste ich dem auch Folge. Wenn sich daraus bestimmte rechtliche Konsequenzen ergeben, kann ich immer noch einen Anwalt einschalten.

 

2. Hier an die Presse zu gehen ist äußerst schlechter Stil. Es sit das Gehabe von Funktionären.

 

3. Die Bewertung, in wieweit sich der Bischof falsch verhalten hat, wird naturgemäß konträr beurteilt werden. Ich habe den Eindruck, dass es hier auch um Ideologie geht.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Es geht doch nicht darum, ob der B. das Recht hatte, den Religionslehrer zum Verlassen des Hauses aufzufordern. Vielmehr geht es darum, dass er ihn dabei angefasst hat. Hört sich ziemlich verkrampft an. Als Leithengst sollte er sich von so einer Banalität nicht anfechten lassen.

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Es geht doch nicht darum, ob der B. das Recht hatte, den Religionslehrer zum Verlassen des Hauses aufzufordern. Vielmehr geht es darum, dass er ihn dabei angefasst hat. Hört sich ziemlich verkrampft an. Als Leithengst sollte er sich von so einer Banalität nicht anfechten lassen.

Hallo mehlspeise,

 

wohl wahr. Ein Bischof sollte sich zu so etwas nicht hinreißen lassen. Mir kommt das Ganze so vor wie beim Interview nach einem Fußballspiel:

 

Frage an A: "Sind Sie von B gefoult worden?" Antwort: "Ja, sonst wäre ich doch nicht hingefallen"

 

Frage an B: "Haben Sie A gefoult?" Antwort: "Nein, es war eine Schwalbe",

 

viele Grüße,

 

 

Matthias

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Mir ging es auch viel mehr um den Stil der ganzen Auseinandersetzung.

Mir fällt schon länger ein sehr agressiver Ton in Kirche auf, vor allem in der Auseinadersetzung zwischen "progressiv" und "konservativ". Vor allem ein Bischof sollte sich hier nicht an vorderste Front begeben - genau das tut er, wenn er sich so verhält. Es ist einfach schade, wenn Kirchenkritiker, deren Kritik in der Regel in Verbindung und Zuneigung zur Kirche geschieht, als Häretiker beschimpft und so behandelt werden und ihnen der Glaube an Gott abgesprochen wird.

 

Dass es ebenso geschmacklos von dem Religionslehrer war, an die Presse zu gehen und zu schreien "der hat mich gehauen" steht außer Frage!

 

Laura

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Mir ging es auch viel mehr um den Stil der ganzen Auseinandersetzung.

Mir fällt schon länger ein sehr agressiver Ton in Kirche auf, vor allem in der Auseinadersetzung zwischen "progressiv" und "konservativ". Vor allem ein Bischof sollte sich hier nicht an vorderste Front begeben - genau das tut er, wenn er sich so verhält. Es ist einfach schade, wenn Kirchenkritiker, deren Kritik in der Regel in Verbindung und Zuneigung zur Kirche geschieht, als Häretiker beschimpft und so behandelt werden und ihnen der Glaube an Gott abgesprochen wird.

 

Dass es ebenso geschmacklos von dem Religionslehrer war, an die Presse zu gehen und zu schreien "der hat mich gehauen" steht außer Frage!

 

Laura

Hallo laura,

 

ich stimme Dir in Allem zu. Nur hätte ich ein Problem, wenn ich Bischof wäre: da möchte ich mich mit einem meiner Priester zu einen Vier-Augen Gespräch treffen, weil es Differenzen mit ihm gibt. Und dieser Priester bringt jemanden mit. Ich denke schon, dass ich das Recht hätte, diesen zu bitten, nicht an dem Gespräch teilzunehmen

 

(Abgesehen davon würde ich mich nac h dem Verhaöten des Pfarrers nicht gezwungen sehen, diesen zu suspendieren),

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo laura,

 

ich stimme Dir in Allem zu. Nur hätte ich ein Problem, wenn ich Bischof wäre: da möchte ich mich mit einem meiner Priester zu einen Vier-Augen Gespräch treffen, weil es Differenzen mit ihm gibt. Und dieser Priester bringt jemanden mit. Ich denke schon, dass ich das Recht hätte, diesen zu bitten, nicht an dem Gespräch teilzunehmen

 

(Abgesehen davon würde ich mich nac h dem Verhaöten des Pfarrers nicht gezwungen sehen, diesen zu suspendieren),

 

viele Grüße,

 

Matthias

Da stimme ich Dir vollkommen zu - nur das "Wie" stimmt nicht.

Möglicherweise hatte der Priester den Freund schon in einer ähnlichen Vorahnung gebeten, mitzukommen...

 

Laura

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Hallo laura,

 

vermutlich. Aber wenn ich daran denke, dass mein Chef mich in einer sehr unangenehmen Angelegenheit unter vier Augen zu sprechen wünscht, muss ich dem zunächst einmal nachkommen. Das ist leider so.

 

Viele grüße,

 

Matthias

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Hallo laura,

 

vermutlich. Aber wenn ich daran denke, dass mein Chef mich in einer sehr unangenehmen Angelegenheit unter vier Augen zu sprechen wünscht, muss ich dem zunächst einmal nachkommen. Das ist leider so.

 

Viele grüße,

 

Matthias

Nur mal rechtlich gedacht: Ich glaube, ich hätte das Recht, einen Vertreter des Personalrates mitzunehmen ...

Dass der Religionslehrer da nicht zugehört, weiß ich auch ...

 

Laura

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Also - über Pfarrer Kroll, seinen demonstrativen Ungehorsam und die Konsequenzen haben wir hier http://www.mykath.de/index.php?showtopic=4...hl=kroll&st=150 ja schon diskutiert.

 

Anders als Laura bin ich allerdings der Meinung, daß ein Bischof zuallererst an die "vorderste Front" gehört, wenn es um die Verwirrung der Gläubigen durch einen demonstrativ ungehorsamen Priester geht.

 

Mir fällt auf, daß, nachdem sich Mixa und Kroll offensichtlich - so las es sich wenigstens Anfang November - halbwegs mit Anstand voneinander getrennt haben, jetzt offensichtlich "nachgetreten" wird - über die Motive kann man nur spekulieren. Jedenfalls ist es befremdlich, daß jetzt nach einem halben Jahr ein angeblicher Vorfall in der Presse aufgebauscht wird, über den vorher offensichtlich niemand Anlaß sah, zu reden. Nun ja.

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Bischof Mixa hat gleich durchschaut, daß Pfarrer Kroll einen befreundeten Religionslehrer "zur Verstärkung" mitgebracht hat. Psychologisch bringt einen diese Konstellation 2:1 eben in die Defensive. Ich kann mir gut vorstellen, daß dieser Herr Graml einfach nicht gehen wollte, sodaß seine Exzellenz Mixa vielleicht versucht hat, Herrn Graml vor die Tür zu schieben.

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Es ist einfach schade, wenn Kirchenkritiker, deren Kritik in der Regel in Verbindung und Zuneigung zur Kirche geschieht, als Häretiker beschimpft und so behandelt werden und ihnen der Glaube an Gott abgesprochen wird.

Ich stimme Dir da völlig zu.

 

Es darf zudem befürchtet werden, dass das noch schlimmer wird. Ich meine an der "Basis" die Einstellung auszumachen, dass gerade der übriggebliebene Rest zusammenhalten müsse.

 

Anders formuliert: der katholische Corpsgeist nimmt eher zu, als ab.

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Anders formuliert: der katholische Corpsgeist nimmt eher zu, als ab.

Pfui. katholischer Corpsgeist! Ekelhaft! Kann man die nicht einfach exkommunizieren?

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Es darf zudem befürchtet werden, dass das noch schlimmer wird. Ich meine an der "Basis" die Einstellung auszumachen, dass gerade der übriggebliebene Rest zusammenhalten müsse.

 

Anders formuliert: der katholische Corpsgeist nimmt eher zu, als ab.

Wenn ich meine heutige Wahrnehmung von Kirche mit der Zeit meines Studiums und davor vergleiche, wird mir immer deutlicher, dass sich immer stärker zwei Fronten bilden und dass vor allem von konservativer Front bis hin zu den Bischofen extrem agressiv reagiert und regiert wird. So als gälte es, konservativen Katholizismus gegen das Bollwerk des Zeitgeistes in Form von z.B. frei gestalteten Messen zu verteidigen.

Dass es um den Glauben an den einen Gott geht, vergisst man dabei gerne und wie heißt es im Johannesevangelium: Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen!

 

Laura

 

PS: Ist vielleicht auch besser, dass manche Menschen im Himmel dann nicht in einer Zwangs-WG leben müssen, oder? :blink:

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Aha. Konservative Katholiken "vergessen gern, daß es um den Glauben an den einen Gott geht". Na dann ist es ja gut, daß wir Euch haben.

 

Vergessliche Grüße

 

Thomas

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Wenn ich meine heutige Wahrnehmung von Kirche mit der Zeit meines Studiums und davor vergleiche, wird mir immer deutlicher, dass sich immer stärker zwei Fronten bilden und dass vor allem von konservativer Front bis hin zu den Bischofen extrem agressiv reagiert und regiert wird.

Kann es sein, dass Du scharfsichtig den Splitter im Auge der konservativen "Front" (welch friedliebende Wortwahl, nebenbei angemerkt) erkanntest? Wie gut, dass Dein Auge frei von jeglichem Balken ist ... Herr, ich danke Dir, dass ich nicht so bin wie jene von der konservativen "Front"?

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Wenn ich meine heutige Wahrnehmung von Kirche mit der Zeit meines Studiums und davor vergleiche, wird mir immer deutlicher, dass sich immer stärker zwei Fronten bilden und dass vor allem von konservativer Front bis hin zu den Bischofen extrem agressiv reagiert und regiert wird.

Kann es sein, dass Du scharfsichtig den Splitter im Auge der konservativen "Front" (welch friedliebende Wortwahl, nebenbei angemerkt) erkanntest? Wie gut, dass Dein Auge frei von jeglichem Balken ist ... Herr, ich danke Dir, dass ich nicht so bin wie jene von der konservativen "Front"?

Vielleicht sollte ich hier ein für alle Male klar stellen, dass ich kein Mitglied von Wir sind Kirche oder einem ähnlichen Verein bin und es auch nie war!

Schade, dass es nötig ist!

 

Können wir jetzt ohne Feindbilder diskutieren?

 

 

Und außerdem lieber Thomas, gehe ich davon aus, dass der Glaube an den einen Gott von beiden Seiten gerne vergessen wird. Ebenso wie vor den Leuten, die in Gottesdiensten sitzen und schauen, ob sie bei dem jeweiligen Priester etwas zu denunzieren finden, graust es mir vor denjenigen Gruppierungen, bei denen traditionell katholische Formen wie z.B. die Eucharistische Anbetung oder Wallfahrten per se schlecht sein müssen. In der Intoleranz tut man sich da nichts!

 

Laura

bearbeitet von laura
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