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Zölibat


Woge

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Bislang war mein Kenntnisstand, dass der Zölibat innerhalb der katholischen Kirche verpflichtend ist, während bei der orthodoxen Kirche der Zölibat nur bei Bischöfen und Ordensmitgliedern bindend vorgeschrieben ist.

 

Im Internet fand ich nun folgende Passage: "In der Orthodoxen Kirche und in den katholischen Ostkirchen sind nur Ordensangehörige sowie Bischöfe zum Zölibat verpflichtet." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Z%F6libat)

 

Im KKK findet sich hierzu nicht viel, man vergleiche etwa 1580: "In den Ostkrichen gilt seit Jahrhunderten eine andere Ordnung: Während die Bischöfe ausschließlich unter Unverheirateten ausgewählt werden, können verheiratete Männer zu Diakonen und Priestern geweiht werden. Diese Praxis wird schon seit langem als rechtmäßig erachtet; diese Priester übern im Schoß ihrer Gemeinden ein fruchtbares Dienstamt aus."

 

Kann jemand bestätigen, dass die unierten Kirchen (= katholischen Ostkirchen), die ja den Primat des Papstes anerkennen, aber ansonsten den orthodoxen Ritus pflegen, von obigen Ausnahmen abgesehen einen freiwilligen Zölibat haben, während alle anderen katholischen Kirchen zum Zölibat verpflichtet sind?

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Hallo Woge!

 

Ja, die zölibatsverpflichtung für Priester gilt nur in der lateinischen (römischen) Kirche. Für die Priester der mit Rom "unierten" Kirchen des "Ostens" gilt diese Verpflichtung nicht. Lediglich für Bischöfe und Ordensleute. Es gibt sie also die verheirateten Priester in der Katholischen Kirche.

 

Franz-Xaver

bearbeitet von Franz-Xaver
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Grüß Euch !

 

Kann das auch bestätigen - habe eine Freundin, die mit einem Seminaristen zusammen ist ... er ist griechisch katholisch ... :blink:

Allerdings "muss" die Heirst VOR der Weihe passieren, wenn ich richtig informiert bin !

 

Was denkt ihr denn sonst zum Zölibat ? - also bei "uns" :blink:

 

Sinnvoll - nicht sinnvoll, soll so bleiben wie es ist - oder sollte "freiwillig" sein ... ??

 

Meinungen ... ???

 

Herzliche Grüße

 

Mathias

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Allerdings "muss" die Heirst VOR der Weihe passieren, wenn ich richtig informiert bin !

 

Was denkt ihr denn sonst zum Zölibat ? - also bei "uns" :blink:

 

Sinnvoll - nicht sinnvoll, soll so bleiben wie es ist - oder sollte "freiwillig" sein ... ??

An und für sich bin ich gegen das/den (?) PFLICHT-Zölibat.

 

Gegen die freiwillige Verpflichtung kann man keine sinnvollen Einwände erheben.

 

Unser Pfarrer meinte, er hätte gar keine Zeit für eine Familie und hält ihn/es (?) für sinnvoll. So könne er sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren.

 

Die griechisch-kath. Bedingung finde ich allerdings sehr sinnvoll.

 

Dann haben beide die Möglichkeit sich auf seine zukünftige Aufgabe vorzubereiten.

 

Ich denke damit fiele es auch vielen leichter das Priesteramt als Lebensentwurf in Erwägung zu ziehen.

Liebe Grüße

 

Flo

bearbeitet von Flo77
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Allerdings "muss" die Heirst VOR der Weihe passieren, wenn ich richtig informiert bin !

 

Was denkt ihr denn sonst zum Zölibat ? - also bei "uns" :blink:

 

Sinnvoll - nicht sinnvoll, soll so bleiben wie es ist - oder sollte "freiwillig" sein ... ??

An und für sich bin ich gegen das/den (?) PFLICHT-Zölibat.

 

Gegen die freiwillige Verpflichtung kann man keine sinnvollen Einwände erheben.

 

Unser Pfarrer meinte, er hätte gar keine Zeit für eine Familie und hält ihn/es (?) für sinnvoll. So könne er sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren.

 

Die griechisch-kath. Bedingung finde ich allerdings sehr sinnvoll.

 

Dann haben beide die Möglichkeit sich auf seine zukünftige Aufgabe vorzubereiten.

 

Ich denke damit fiele es auch vielen leichter das Priesteramt als Lebensentwurf in Erwägung zu ziehen.

Liebe Grüße

 

Flo

Dem kann ich nur zustimmen. Den freiwilligen Zölibat halte ich für die optimale Form. Ich sehe vor allem nicht, dass sich Ehe und Weihe ausschließen, auch nicht theologisch!

 

In der Urkirche hat das gut funktioniert, in der Orthodoxie klappt das ebenfalls ganz hervorragend, in den unierten Kirchen scheint es auch keine Schwierigkeiten damit zu geben - es ist also in der Praxis erprobt, so dass man durchaus diese Wahl lassen sollte. Sicherlich gibt es einige, die in der Symbiose von beidem ihre Erfülllung finden.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Ich glaube, dass das Zölibat nur aus finanziellen Gründen noch aufrecht erhalten wird. Wenn jemand freiwillig auf einen Ehepartner verzichtet, dann ist es ja seine Entscheidung. Aber vom zwingen halte ich auch nichts. So mancher Priester wäre froh, eine Familie zu haben, die ihn unterstützt.

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Unser Pfarrer meinte, er hätte gar keine Zeit für eine Familie und hält ihn/es (?) für sinnvoll. So könne er sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren.

Hallo liebe Leut,

diese Diskussion ist zwar schon a bissel eingeschlafen, aber ich gebe trotzdem noch meinen Senf hinzu :blink:

 

Also das zitierte Argument des Pfarrers zieht bei mir nicht. Gut, wenn er es selbst für sinnvoll hält, dann OK. Aber wenn man damit argumentiert, dass Priester gar keine Zeit für eine Familie hätten, dann müssten Ärzte, Top-Manager, Politiker und andere auch im Zölibat leben!!!

 

Ich denke, dass Priester unter einer hohen psychischen Belastung stehen, weil sie meist nicht nur eine Pfarrei zu betreuen haben. Wenn man sich das mal überlegt: Kondolenzgespräche, die Beichten, alle anderen möglichen Sorgen von Gemeindemitgliedern, die sich so ein Pfarrer den ganzen Tag über anhören muss. Ich denke, dass er da nach einem solchen Arbeitstag schon die Möglichkeit braucht, mit jemandem über die Geschehnisse zu sprechen.

 

Ich hielte es für sinnvoll, wenn Priester selbst entscheiden könnten, ob sie zölibatär leben möchten oder nicht! Sie haben genau so ein Recht auf familiäre Unterstützung wie 'normale' Menschen auch!!!

 

Klar, dass würde jetzt keinen Priester-Boom geben, wenn man den Zölibat abschaffen würde, aber ich denke, dass sich dann einige junge Männer mehr entschließen könnten, diesen Beruf auszuüben.

 

Lieben Gruß

Gina

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Liebe Gina,

 

zwar teile ich Deine Meinung zum freiwilligen Zölibat, aber man muss auch den Paulus-Satz: "Der verheiratete Mann kümmert sich um die Sache seiner Frau, der unverheiratete um die Sache des Herrn." ernst nehmen. Es ist durchaus möglich, dass man sich ohne Ehefrau besser seiner Aufgabe als Priester widmen kann - aber eben bestimmt nicht in allen Fällen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,

 

ja, dieser Satz ist durchaus auch ernst zu nehmen. Doch meiner Meinung nach müsste ein Priester auch mit Ehefrau in der Lage sein, sich dem Herrn zu öffnen, wenn er das Bedürfnis nach Familie hat.

 

Den Zölibat im Kloster halte ich dagegen für sehr sinnvoll, da man dort ja auch Wert auf das Gemeinschaftsleben legt. Wie bitte würde es in einem Kloster aussehen, in dem jede Nonne noch Mann und Kinder hat? Das würde den Orden völlig durcheinanderbringen!

 

Lieben Gruß

Gina

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Alle jubeljahre liest man in der Zeitung, dass ein evangelischer Pastor, verheiratet, zur katgholischen Kirche übertreten und die Priesterweihe empfangen wolle; zuletzt glaube ich vor 2-3 Jahren im Bistum Meißen. Leider wird die Geschichte dann nicht mehr in der Öffentlichkeit weiter dargestellt.

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Alle jubeljahre liest man in der Zeitung, dass ein evangelischer Pastor, verheiratet, zur katgholischen Kirche übertreten und die Priesterweihe empfangen wolle

da hast Du sicher recht.

 

Das wird wohl sonst eher diskret behandelt.

 

Wer mir spontan einfällt:

 

Günter

Mäder.

bearbeitet von Petrus
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Alle jubeljahre liest man in der Zeitung, dass ein evangelischer Pastor, verheiratet, zur katgholischen Kirche übertreten und die Priesterweihe empfangen wolle; zuletzt glaube ich vor 2-3 Jahren im Bistum Meißen. Leider wird die Geschichte dann nicht mehr in der Öffentlichkeit weiter dargestellt.

Letztes Jahr noch im Bistum Regensburg.

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Ich hielte es für sinnvoll, wenn Priester selbst entscheiden könnten, ob sie zölibatär leben möchten oder nicht! Sie haben genau so ein Recht auf familiäre Unterstützung wie 'normale' Menschen auch!!!

 

Lieben Gruß

Gina

Es gibt kein Recht auf familiäre Unterstützung.

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Es gibt kein Recht auf familiäre Unterstützung.

Das stimmt zwar. Aber: Bei den ständigen Diakonen - die verheiratet sein dürfen - ist die schriftliche Zustimmung der Ehefrau Weihevoraussetzung. Und es ist auch relativ klar, dass eine rein formale Unterschrift nach dem Motto "Mach mal, das ist Deine Sache" nicht ausreicht, sondern die aktive Unterstützung notwendig ist.

 

Nach dem alten Clinton-Slogan "Buy one, get one for free!"... Naja, so sicher nicht. Aber ohne familiäre Unterstützung geht es auch nicht.

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Aber: Bei den ständigen Diakonen - die verheiratet sein dürfen - ist die schriftliche Zustimmung der Ehefrau Weihevoraussetzung.

Angesichts des kath. Eheverständnisses ist das auch glasklar.

 

Dass "es" ohne fam. Unterstützung geht, beweisen viele große Christen, mir fallen da jetzt spontan Edith Stein, Franziskus von Assisi, Thoams von Aquin etc. ein.

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Dass "es" ohne fam. Unterstützung geht, beweisen viele große Christen, mir fallen da jetzt spontan Edith Stein, Franziskus von Assisi, Thoams von Aquin etc. ein.

Das ist richtig. Mein Punkt war: Wenn Familie, dann auch Unterstützung. Notwendigerweise.

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