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Umgang mit homosexuellen Paaren


Gert

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also der Punkt ist einfach. Bei mir hört die Tolleranz die die Kirche zeigen soll/muss wie auch immer ... beim Thema Homosexuallität auf.

 

Das ist einfach meine Meinung . Und da hier so viel von Tolleranz geredet wird und von wegen die r.k. kirche sei total veraltet etc... is mir halt n Knoten geplatzt und ich hab mich etwas extremer ausgedrückt wie ich es eigentlich gemeint hatte ! ...

 

mfg

 

Poly

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Ohne jetzt irgendwem allzu nahe treten zu wollen, wage ich zu behaupten, daß das Kirchenfußvolk in fahrlässiger Weise Grundlagen des Glaubens verloren hat, weil sie diesen nicht in innerer Erkenntnis an Gott reflektiert, sondern allzu oft an menschlichen Maßstäben ausrichtet.

 

Es ist vielleicht hart, aber wieso soll der, der Christus nachfolgt es besser haben als unser Herr und Meister?

Ich sehe keine Berechtigung mit derartiger Leichtigkeit ein Thema anzugehen, daß nicht ohne ist und mit Sicherheit nicht von Gott auf die leichte Schulter genommen wird.

 

Es ist keinem gedient, wenn wir den Glauben so behandeln.

 

Gruß

 

Matthias

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Und zum Kern, warum die katholische Kirchenleitung homosexuelle Liebe ablehnt, möchte ich folgendes hinzufügen.

 

Die katholische Kirchenleitung hat in der Vergangenheit nicht nur homosexuellen Sex abgelehnt, da dieser in Ihren Augen nur lustbetont war (was natürlich falsch ist, da dieser aus der sexuellen Identität resulitert und Teil des Menschen ist), sondern es geht natürlich auch um andere Fragen:

 

1. natürlich die äußere Machtfrage: mit rigorosen Beschränkungen in der Sexualität trifft eine Organisation den Kern der Individualität von Menschen und übt dadurch Kontrolle über diese Menschen aus. Wer sich schon in seiner sexuellen Freiheit einschränken läßt, der unterwirft sich einer verordneten Meinungskontolle.

 

2. naürlich die innere Machtfrage: innerhalb der katholischen Priesterschaft gibt es einen erhöhten Prozentsatz homosexueller Menschen. Gerade über den Weg der sexuellen Beschränkung kann die Kirchenleitung verstärkt Einfluss auf diese Menschen gewinnen. Homosexuelle Menschen sind nach meiner Erfahrung häufig kommunikativ veranlagt, sozialer und können emotionaler reagieren, als der Durchschnittsheteromann, von dem die Gesellschaft andere Verhaltensweisen verlangt. der Priesterberuf ist ein optimaler Beruf für homosexuelle Menschen. Ich glaube ein Teilerfolg der katholischen Kirche in der Vergangenheit beruhte auf homosexuellen Menschen. Die Ironie der heutigen Zeit ist, dass die katholische Kirchenleitung einige ihrer besten Leute verliert, da junge homosexuelle intelligente Männer heute den Weg des Coming Outs wählen und sich der Kontollle durch die Kirchenleitung entziehen (auch ein wichtiger Grund für den heutigen Priestermangel der katholischen Kirche). Priester aber, die bereits im Beruf stehen, werden sich nur selten zu erkennen geben, da sie dann ihr Gehalt und Lebenssicherung gefährden und im Rentenalter haben diese Menschen kein Interesse mehr, sich zu outen. Es lohnt sich nicht

 

3. Priestermangel-Coming Out-Zölibat

Und hier ein ganz wichtiger Kern, warum sich die katholische Kirche gegen homosexuelle Paare wendet: das Dreiecksverhältnis Zölibat-Coming Out-Priestermangel

Jeder Mensch hat eine sexuelle Identität. Das heute bestehende Zölibat förderte in der Vergangenheit den Zugang homosexueller Menschen in diesen Beruf...daher unter anderem der hohe Erfolg der katholischen Kirche in der Vergangenheit. Ich glaube eines der größten Tabuthemen der katholischen Kirche. Schauen wir uns den Altersschnitt katholischer Priester in Deutschland an, so liegt dieser bei 60 Jahren mittlerweile.

Und die katholische Kirchenleitung versucht solange wie es noch geht an Herkömmlichen und damit auch am Zölibat festzuhalten.

 

4. Andere Gesellschafsstrukturen

Wichtig ist auch zu wissen, wir leben zwar in Europa. Aber ein rein katholisches Land sind wir nicht. Zwar verändern sich auch Irland, Spanien und Polen immer mehr und auch dort werden die Rechte homosexueller Paare immer mehr begriffen, aber noch ist dort nicht so weit. Und auf diese Länder beruft sich die katholische Kirchenleitung und nicht auf Uns, wenn es um Homosexualität geht. Das interessante aber dabei ist, dass die katholische Kirchenleitung übersieht, dass selbst das katholische Lateinamerika in der Frage der Homosexualität viel weiter als beispielsweise Polen ist. Beispielsweise hat Brasilien die Intiative gestartet, die homosexuellen Rechte in den Kanon der Menschenrechte der UNO aufzunehmen. Die katholische Kirchenleitung wird damit in die Geschichte als Verhinderer von Menschenrechten eingehen..eigentlich schade und unwürdig für den Vatikan.

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em jo aber da steht ja jetz nix von Homosexuallität :blink: odA ? :P

Das ist das letzte Mal, dass ich auf einen Beitrag von Dir antworte, der solcherart die Sprache verhunzt:

 

Nein, mein Bischof ist ja nicht blöd...

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Lieber Gert,

 

ich teile deine Einschätzung des katholischen Erfolgs nicht — meiner Ansicht nach ist enthält sie Teilwahrheiten, scheint mir in ihrer etwas zu zielführenden Argumentation interessenbestimmt zu sein.

 

Aber aus einem anderen Grund melde ich mich auf dein Posting: ich denke, dass es den selbstgesteckten Rahmen unserer Glaubensgespräche überschreitet. Wir hielten es für sinnvoll, an dieser Stele nur unter katholischer Prämisse zu diskutieren: Das bedeutet konkret, dass von allen gläubigen Gesprächpartnern an dieser Stelle ein nicht geringer Kompromiss erwartet wird. Die nicht ganz so «Rechtgläubigen» sind gebeten, zu respektieren, dass an dieser Stelle Norm und Richtschnur die Katholische Glaubens- und Morallehre ist. Mehr oder weniger unwidersprochen – denn für den Widerspruch gibt es die Arena.

 

Die «Rechtgläubigen» – ich bleibe bei diesem Ausdruck, obwohl er Widerspruch auf allen Seiten hervorrufen kann - sind eingeladen, auch die eine oder andere «Abweichung» in geschwisterlicher Liebe zu ertragen, beziehungsweise von der Pflicht zur brüderlichen zurechtweisung Gebrauch zu machen – immer im Gedenken daran, dass hier keine Seelsorgeberatung, sondern ein Diskussionsforum ist.

 

Ich möchte dich freundlich bitten, deinen Beitrag in der Arena ein zweites Mal zu posten und selber zu überlegen, ob du unter den genannten Bedingungen in den Glaubensgesprächen posten möchtest; vorläufig (unter anderem vorbehaltlich der Rücksprache mit den anderen Moderatoren) bitte ich dich, das nicht zu tun.

 

Ich hoffe, du hast Verständnis für diese Entscheidung

Peter

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Aber aus einem anderen Grund melde ich mich auf dein Posting: ich denke, dass es den selbstgesteckten Rahmen unserer Glaubensgespräche überschreitet

Hallo Peter,

 

Meinst du nicht, dass die amtlich-katholischen Äußerungen zu diesem und zu einigen verwandten Themen eine Sonderrolle in der katholischen Lehre einnehmen und daher nicht auf eine Stufe mit den eigentlichen Glaubensinhalten gesetzt werden könnnen? Ob man schwul ist oder nicht, ob man verhütet oder nicht, ob man Ratzinger gut findet oder nicht, das sind meiner Meinung nach keine Fragen, anhand derer man Katholiken und Nicht-Katholiken voneinander unterscheiden kann. Ich finde es daher sinnvoll, wenn in den Glaubensgesprächen zu diesen Fragen nicht nur die reaktionären Stimmen zu Wort kommen.

bearbeitet von Squire
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Lieber Peter,

 

ich fand auch nach dem Lesen Deines Beitrags, daß mich ein ungutes Gefühl beschleicht. Und zwar halte ich die Unterscheidung in "Rechtgläubige" und andere für höchst problematisch.

 

Ich bin geneigt, hier Churchill zu zitieren (mache ich nicht oft, hier aber scheint es mir zu passen): "Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig"

 

herzliche Grüße

 

Olli

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Leute, ich habe in dem Beitrag ja geschrieben, wo ich die entscheidende Waage der Glaubensgespräche sehe. Ohne dieses Gleichgewicht ist sind für mich die Glaubensgespräche nicht möglich – und für mich nicht die Moderation in den Glaubensgesprächen.

 

Ich habe die Mitmoderatoren gebeten, mir ihre Korrektur zu meiner Stellungnahme zu schicken. Für mich ist eine Äußerung wie

 

1. natürlich die äußere Machtfrage: mit rigorosen Beschränkungen in der Sexualität trifft eine Organisation den Kern der Individualität von Menschen und übt dadurch Kontrolle über diese Menschen aus. Wer sich schon in seiner sexuellen Freiheit einschränken läßt, der unterwirft sich einer verordneten Meinungskontolle.

 

in den Glaubensgesprächen nicht mehr tolerierbar.

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... in den Glaubensgesprächen nicht mehr tolerierbar.

Stimmt. Derartige Sachen ärgern mich auch in der Arena (auch wenn sie z.T. inhaltlich berechtigt sind).

 

Also, suaviter in modo, fortiter in re! :blink:

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Lieber Peter,

 

ich fand auch nach dem Lesen Deines Beitrags, daß mich ein ungutes Gefühl beschleicht. Und zwar halte ich die Unterscheidung in "Rechtgläubige" und andere für höchst problematisch.

Lieber Olli, wie soll ich es denn sonst ausdrücken. Nicht umsonst habe ich den Begriff in Anführungszeichen gesetzt.

 

Es geht mir nicht um Homosexualität, sondern um Gerts in dem Zitat wiedergegebene, radikale Kirchenkritik, die, wie ich finde, das Maß des Profils der Glaubensgespräche überschreitet. Ungute Gefühle sind da manchmal schlechte Ratgeber. Ich finde, da unterstellst du mir was.

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(Abgesehen davon, dass ich Gerts Beitrag für wichtig halte. Ich kann so etwas schätzen, auch wenn ich anderer Auffassung bin.)

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Lieber Peter,

 

ich fand auch nach dem Lesen Deines Beitrags, daß mich ein ungutes Gefühl beschleicht. Und zwar halte ich die Unterscheidung in "Rechtgläubige" und andere für höchst problematisch.

Lieber Olli, wie soll ich es denn sonst ausdrücken. Nicht umsonst habe ich den Begriff in Anführungszeichen gesetzt.

 

Es geht mir nicht um Homosexualität, sondern um Gerts in dem Zitat wiedergegebene, radikale Kirchenkritik, die, wie ich finde, das Maß des Profils der Glaubensgespräche überschreitet. Ungute Gefühle sind da manchmal schlechte Ratgeber. Ich finde, da unterstellst du mir was.

Lieber Peter,

 

es lag mir fern, Dir etwas zu unterstellen, es ging mir lediglich darum, mein Gefühl zu schildern, daß ich beim Lesen empfand, nichts weiter. Daß Gefühle oft ein schlechter Ratgeber sind, ist zutreffend (sie sind es jedoch auch nicht immer).

 

Ich kann natürlich der Ansicht, daß bestimmte Beiträge unter Gladiatoren besser aufgehoben sind, gegebenenfalls zustimmen. Jedoch hatte bei mir diese Unterscheidung der Gruppen eben gewisse Zweifel aufgebracht.

 

viele Grüße

 

Olli

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Lieber Peter,

 

ich bin sehr verwundert über deinen Inhalt. Aber er zeigt mir, wie sehr ich doch in dieser Frage, den wahren Kern im Verhältnis katholische Kirchenleitung-Umgang mit Homosexualität getroffen habe.

 

Übrigens bin ich langjähriger Katholik, habe bei Jungkolping ("Treu Kolping, Kolping treu") früher mitgearbeitet und auch sonst viel in meiner Jugendzeit in meiner katholischen Heimatgemeinde mitgemacht; bin dann aber ins Studium gegangen, wo der Kontakt zur katholischen Kirche differenzierter wurde.

 

Auch wenn ich andere Bereiche in der katholischen Glaubenslehre sehr gut finde und das Thema "Homosexualität" im Rahmen katholischer Glaubensgespräche nur einen kleinen Teil ausmacht, so bin ich doch in dieser Frage sehr, sehr kritisch gegenüber der katholischen Kirchenleitung.

 

Und ich denke, diese Kiritk darf als Katholik auch in diesem Forum geäußert werden, ansonsten verlieren Glaubensgespräche ihren Sinn; da letzlich der Umgang mit homosexuellen Mitgliedern in unseren Gemeinden aufzeigt, wie ein Teil des katholischen Glaubens sich auf Menschen auswirkt.

 

Und zu den Inhalten meines Postings stehe ich durchaus, da mir Erkenntnisse in meinem Leben im Laufe der Jahre klar wurden, die nur homosexuellen Menschen offen stehen.

 

Schließlich kenne ich privat auch homosexuelle Priester, weiss wie sich Glaube auf einen jungen homosexuellen islamischen Menschen ausgewirkt hat und weiss aus vielen Beobachtungen, wie Veranlagungen, Charakteristika vieler homosexueller Menschen sind (wenngleich auch hier nicht Verallgemeinerungen bedient werden sollten, da sämtliche Klischees nicht stimmen; aber ich halte es beispielsweise nicht für einen Zufall, dass ich an jedem Krankenhaus meines Wohnsitzes einen homosexuellen Mitarbeiter kenne...).

 

Und deine Reaktion zeigt mir, wie sehr es auch Dich anscheinend schmerzt, dass die katholische Kirche in dieser Frage so versagt. Das Ausmaß des Versagens ist so gross, dass man selbst als Katholik es halt nicht wahhaben möchte, was ich nachvollziehen kann. Das ist auch ein Mitgrund, warum Änderungen in der katholischen Kirchenleitung so schwierig sind und meines Erachtens kaum zu schaffen sind, da niemand, der in hoher Verantwortung steht, gerne ein hohes Verschulden in einer Frage einräumen möchte.

 

Übrigens sprach ich immer von Mitursachlickeit durch homosexuelle Menschen für den Erfolg der katholischen Kirche (bitte genau lesen).

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Lieber Gert,

 

ich habe durchaus genau gelesen. Vielleicht hast du bemerkt, dass ich den Absatz, von dem ich meine, ihn nicht tolerieren zu können, hervorgehoben habe.

 

Und deine Reaktion zeigt mir, wie sehr es auch Dich anscheinend schmerzt, dass die katholische Kirche in dieser Frage so versagt. Das Ausmaß des Versagens ist so gross, dass man selbst als Katholik es halt nicht wahhaben möchte, was ich nachvollziehen kann. Das ist auch ein Mitgrund, warum Änderungen in der katholischen Kirchenleitung so schwierig sind und meines Erachtens kaum zu schaffen sind, da niemand, der in hoher Verantwortung steht, gerne ein hohes Verschulden in einer Frage einräumen möchte.

 

Du kannst viel aus meiner Reaktion herauslesen. Ich halte diesen Stil für suggestiv.

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Auch wenn ich andere Bereiche in der katholischen Glaubenslehre sehr gut finde und das Thema "Homosexualität" im Rahmen katholischer Glaubensgespräche nur einen kleinen Teil ausmacht, so bin ich doch in dieser Frage sehr, sehr kritisch gegenüber der katholischen Kirchenleitung.

 

jo und deswegen bin ich unter anderem wohlgemerkt auch kritisch gegenüber der Evangelischen Kirche eingestellt :blink::blink::P

 

PS@LL. ich glaub ich hab mir ne Thrombose zugezogen. ^^. Wens interessiert und mir n paar tips zu linderung der schmerzen geben könnt *g* . Per PM nachricht bin ich imma fürn Öhrchen offen =)

bearbeitet von Poliven
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Lieber Gert,

 

...

 

Ich möchte dich freundlich bitten, deinen Beitrag in der Arena ein zweites Mal zu posten und selber zu überlegen, ob du unter den genannten Bedingungen in den Glaubensgesprächen posten möchtest; vorläufig (unter anderem vorbehaltlich der Rücksprache mit den anderen Moderatoren) bitte ich dich, das nicht zu tun.

 

Ich hoffe, du hast Verständnis für diese Entscheidung

Peter

Ich schließe mich der Bitte von Peter an.

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Ne Diskussion bzgl. ein Homo ist kein guter Christ oder nicht "Rechtgläubig" ist wirklich die falsche Diskussion.

So eine blöde Diskussion über wer ist jetzt besser und kein Sünder hat Christus selber schon beantworet.

Leßt mal das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, dann recherchiert mal ein wenig nach wer oder was die Samariter ("Leute aus Samara") für die damaligen Juden waren, nähmlich genau das was viele hier uns Homos vorwerfen Sünder, Irrgläubige (oder nicht Rechtgläubig), Götzendiener .....

Es kommt nicht auf die Form, Buchstabe, Regeln, Geseze etc. an sondern auf den Menschen seiner Liebe (Nächsten- und Gottesliebe) und was er daraus macht.

 

LG

Fiore

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@ Gert

 

Und zum Kern, warum die katholische Kirchenleitung homosexuelle Liebe ablehnt, möchte ich folgendes hinzufügen.

 

Die katholische Kirchenleitung hat in der Vergangenheit nicht nur homosexuellen Sex abgelehnt, da dieser in Ihren Augen nur lustbetont war (was natürlich falsch ist, da dieser aus der sexuellen Identität resulitert und Teil des Menschen ist), sondern es geht natürlich auch um andere Fragen:

 

1. natürlich die äußere Machtfrage: mit rigorosen Beschränkungen in der Sexualität trifft eine Organisation den Kern der Individualität von Menschen und übt dadurch Kontrolle über diese Menschen aus. Wer sich schon in seiner sexuellen Freiheit einschränken läßt, der unterwirft sich einer verordneten Meinungskontolle.

 

2. naürlich die innere Machtfrage: innerhalb der katholischen Priesterschaft gibt es einen erhöhten Prozentsatz homosexueller Menschen. Gerade über den Weg der sexuellen Beschränkung kann die Kirchenleitung verstärkt Einfluss auf diese Menschen gewinnen. Homosexuelle Menschen sind nach meiner Erfahrung häufig kommunikativ veranlagt, sozialer und können emotionaler reagieren, als der Durchschnittsheteromann, von dem die Gesellschaft andere Verhaltensweisen verlangt. der Priesterberuf ist ein optimaler Beruf für homosexuelle Menschen. Ich glaube ein Teilerfolg der katholischen Kirche in der Vergangenheit beruhte auf homosexuellen Menschen. Die Ironie der heutigen Zeit ist, dass die katholische Kirchenleitung einige ihrer besten Leute verliert, da junge homosexuelle intelligente Männer heute den Weg des Coming Outs wählen und sich der Kontollle durch die Kirchenleitung entziehen (auch ein wichtiger Grund für den heutigen Priestermangel der katholischen Kirche). Priester aber, die bereits im Beruf stehen, werden sich nur selten zu erkennen geben, da sie dann ihr Gehalt und Lebenssicherung gefährden und im Rentenalter haben diese Menschen kein Interesse mehr, sich zu outen. Es lohnt sich nicht

 

3. Priestermangel-Coming Out-Zölibat

Und hier ein ganz wichtiger Kern, warum sich die katholische Kirche gegen homosexuelle Paare wendet: das Dreiecksverhältnis Zölibat-Coming Out-Priestermangel

Jeder Mensch hat eine sexuelle Identität. Das heute bestehende Zölibat förderte in der Vergangenheit den Zugang homosexueller Menschen in diesen Beruf...daher unter anderem der hohe Erfolg der katholischen Kirche in der Vergangenheit. Ich glaube eines der größten Tabuthemen der katholischen Kirche. Schauen wir uns den Altersschnitt katholischer Priester in Deutschland an, so liegt dieser bei 60 Jahren mittlerweile.

Und die katholische Kirchenleitung versucht solange wie es noch geht an Herkömmlichen und damit auch am Zölibat festzuhalten.

 

4. Andere Gesellschafsstrukturen

Wichtig ist auch zu wissen, wir leben zwar in Europa. Aber ein rein katholisches Land sind wir nicht. Zwar verändern sich auch Irland, Spanien und Polen immer mehr und auch dort werden die Rechte homosexueller Paare immer mehr begriffen, aber noch ist dort nicht so weit. Und auf diese Länder beruft sich die katholische Kirchenleitung und nicht auf Uns, wenn es um Homosexualität geht. Das interessante aber dabei ist, dass die katholische Kirchenleitung übersieht, dass selbst das katholische Lateinamerika in der Frage der Homosexualität viel weiter als beispielsweise Polen ist. Beispielsweise hat Brasilien die Intiative gestartet, die homosexuellen Rechte in den Kanon der Menschenrechte der UNO aufzunehmen. Die katholische Kirchenleitung wird damit in die Geschichte als Verhinderer von Menschenrechten eingehen..eigentlich schade und unwürdig für den Vatikan.

1 Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:

2 Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.

3 Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln;

4 und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.

5 Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!

6 Denn ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe.

7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten.

8 Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten.

(Zweiter Brief des Apostels an Timotheus, Kapitel 4)

 

GsJC

Raphael

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Hallo Raphael :blink:

3 Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln;

 

Eben. So wie es einigen Ohren schmeichelt, wenn Homophobie ein biblisch-lehramtliches Korsettt erhält, so lässt sich daraus nicht schließen, dass es damit auch die die rechte Lehre ist.

 

Maßstab unserer Moral ist nicht das Gesetz, das ist nur ein Leuchte für den Fuß, sondern das fleischgewordene Wort als Licht, das aus der Finsternis hinausführt.

 

bcnu Volker

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Maßstab unserer Moral ist nicht das Gesetz, das ist nur ein Leuchte für den Fuß, sondern das fleischgewordene Wort als Licht, das aus der Finsternis hinausführt.

 

ruuuuuummmms, kann ich dazu nur sagen und mich erinnern, dass das fleischgewordene Wort einst zu Petrus sagte: "Was du auf Erden binden wirst....." - aber davon wollen die Anhänger der Zeitgeistkirche ja nix wissen, gelle :blink:

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@Raphael tja das lässt sich auch in die andere Richtung wenden

 

"Der Geist sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen und Irrgeistern und Lehren von Dämonen folgen werden, verführt von gleisnerischen Lügnern, von Menschen, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. Sie verbieten zu heiraten und fordern, sich von Speisen zu enthalten, die doch Gott geschaffen hat, damit die Gläubigen, die die Wahrheit erkannt haben, sie mit Dank genießen. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Dank angenommen wird es wird nämlich durch das Wort Gottes und das Gebet geheiligt." (1.Tim 4,1-5)

 

nicht heiraten - Zölibat ( hmm geht irgendwie noch als freiwillig durch)

Speisen enthalten - Fasten, Fleischverbote ..... ist scho schwerer sowas zu erklären

 

"Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Dank angenommen wird es wird nämlich durch das Wort Gottes und das Gebet geheiligt." - Naja das ist eindeutig auser der Sexualtrieb stamm vom Teufel, oder ist Gott gar unvolkommen. ich glaube zumindest an einen volkommenen, wissenden und gütigen Schöpfer.

 

LG

Fiore

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Lieber Peter,

 

ich bin sehr verwundert über deinen Inhalt. Aber er zeigt mir, wie sehr ich doch in dieser Frage, den wahren Kern im Verhältnis katholische Kirchenleitung-Umgang mit Homosexualität getroffen habe.

Hallo Peter,

 

ich bin ein bißchen durch Deine Postings verwundert.

Du sagst einerseits

 

1. Die katholische Kirche argumentiert aufgrund falscher Prämissen gegen die Homosexuellen

 

auf der anderen Seite

 

2. die katholische Kirche sei von Homosexuellen in gewisser Weise durchsetzt.

 

Wenn ich das dann richtig interpretiere, beißt sich die Schlange da doch selbst in den Schwanz?

Sind dann, zumindest der spirituelle Teil, der Homosexuellen ein bißchen schizoid?

Also eventuell sogar sadistisch veranlagt?

Und wenn ja, was beweißt das hinsichtlich des Glaubens.

Man könnte die Argumenation auch anders ausbauen.

Wenn die Kirche gegen Homosexuelle falsch vorgeht und das aus eigener Selbstverleugnung tut, dann ist diese Zwangsneurose evtl. auf andere Glaubensbereiche übertragbar.

 

Ich befürchte, einer Argumentation dieser Art ist nicht zulässig. Denn genausogut könnte ich behaupten, die Polizei nehme intern auch nur verhinderte Verbrecher auf, so daß der Polizist Verbrechen in Wirklichkeit gar nicht ablehnt, sondern mit seiner selbst nicht klar kommt.

Dies ist meines Erachtens aber eindeutig falsch!

 

 

Dann weiterhin führst Du an, daß Du dich wunderst in Krankenhäusern zumindest einen Homosexuellen zu finden.

Diese Aussage ist schon verwunderlich. Geht man davon aus, daß Krankenhäuser nicht nach diesem Kriterium fragen und gesellschaftlich allgemein als anerkannt gelten, so daß kaum eine Gruppe sich von ihnen ausschliessen will, so muss zwangsläufig auch in Krankenhäusern ein homosexueller Anteil an Mitarbeitern enthalten sein.

Dies beweist per se allerdings leider gar nichts!

Genauso gut kann ich sagen, daß es einen unglaublich hohen Anteil an Normalen in Krankenhäusern gibt.

Diese Aussage führt zu keiner neuen Erkenntnis

 

Dies betonst Du ja sogar praktisch selbst, indem Du betonst, daß Homosexuelle (Männer) emphatischer seien, als der hetero.

Ich frage ernsthaft: Hat jemals ein Hetero, sei er für oder gegen diese Personen eingestellt, behauptet, der Gegenteil sei der Fall?

Das ist doch mitunter ein Aspekt, durch den sie sich abheben.

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Eben. So wie es einigen Ohren schmeichelt, wenn Homophobie ein biblisch-lehramtliches Korsettt erhält, so lässt sich daraus nicht schließen, dass es damit auch die die rechte Lehre ist.

(Hervorhebung durch mich)

Ich finde das ist eine Aushölung des Begriffes Homophobie.

Wenn sofort aufrichtig gemeinte Kritik unter Orientierung an der festgeglaubten, von Gott geoffenbarten Wahrheit, zur Phobie wird und nur unter Vorspiegelung von falschen Tatsachen und verklemmter Persönlichkeit in die Lehre aufgenommen wird, dann hat es das Christentum beileibe schwer überhaupt noch eine Existenzberechtigung aufrechtzuerhalten.

 

So könnte ich praktisch alle Paulusbriefe als Werke eines weltabgewandten Menschen beurteilen (er fand doch die Ehelosigkeit so toll, ungeheuerlich!)

 

Ich frage allen Ernstes Volker, was Du von dem Ausspruch des Herrn hältst, daß die Pforten der Hölle das Reich Petri nicht überwinden werde.

 

Hälst Du den Heiligen Geist für derart schwach bzw. Gott für so leicht überwindbar?

 

Überleg doch bitte mal wie viele Kirchenlehrer mit der griechischen Kultur und damit der Pädasterie vertraut waren.

Diese Menschen damals waren voller Sexualtität, wieso hätten sie sich denn alles "was Spass macht" verbieten lassen sollen?

Denn das galt damals als "in".

Und selbst wenn sie eine Minderheit darstellten, daß Christentum war (auch nach der konstantinischen Wende und einige Zeit danach) nicht in der Lage dies zu oktroieren.

Dies begann erst nach/mit Augustinus.

 

Deine Argumentation greift zu kurz und verzeih mir, daß ich mir erlaube Dir vorwerfen zu müssen, daß Du nicht dem fleischgewordenen Wort folgst, sondern in dieser Hinsicht offensichtlich den Einflüsterungen des ewigen Verführers erlegen bist(hoffentlich nicht vollends).

 

Gruß

 

Matthias

bearbeitet von matze1980
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Deine Argumentation greift zu kurz und verzeih mir, daß ich mir erlaube Dir vorwerfen zu müssen, daß Du nicht dem fleischgewordenen Wort folgst, sondern in dieser Hinsicht offensichtlich den Einflüsterungen des ewigen Verführers erlegen bist(hoffentlich nicht vollends).

Ist so etwas in den Glaubensgesprächen erlaubt? :blink:

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Ist so etwas in den Glaubensgesprächen erlaubt? :blink:

Aber sicher, denn das glaube ich nämlich :P

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