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G e w i s s e n - lästige Instanz oder innerer Schutz ?


peaceful

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Gewissen ist für mich eine innere Stimme, die mir sagt, was Recht und Unrecht, Gut und Böse ist. Über Recht und Unrecht geben Gesetze Auskunft, über Gut und Böse entscheidet eine höhere Instanz, wenn sie denn als solche angenommen wird.

 

Haben Terroristen ein Gewissen ? Haben Atheisten ein Gewissen ? Woher nehmen sie ihre Maßstäbe ?

 

Habt Ihr hierzu  "- auf Ehr und Gewissen - " eine Meinung ?

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Hallo, Peaceful!

 

1. Ja, auch Terroristen haben ein Gewissen. Es ist allerdings verblendet und das, was sie als gut und böse ansehen ist verschoben.

 

2. Natürlich haben auch Atheisten ein Gewissen.

 

3. Die Gewissensmaßstäbe, Normen und Werte übernimmt der Mensch aus dem gesellschaftlichen Umfeld, in dem er sich bewegt. Das mag extrem christlich orientiert sein oder extrem atheistisch etc.

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

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Zitat von peaceful am 22:34 - 22.September.2001

Haben Terroristen ein Gewissen ? Haben Atheisten ein Gewissen ?

 

Na du Oberchrist,

 

mit deinem Gewissen ist es aber auch nicht weit her, sonst würdest du niemals diesen Vergleich zwischen einem Terroristen und einem Atheisten anführen.

 

Mir scheint, du hast vielleicht ein Gewissen, aber leidest an verbaler Geschmacklosigkeit und an kaum zu überbietender Unverschämtheit.

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Liebe Moonshadow,

 

vielen Dank für Deine Antwort.

 

Ich habe große Zweifel, ob "das gesellschaftliche Umfeld" ein geeigneter und akzeptabler "Gewissensmaßstab" ist und eine "Norm" oder gar einen  "Wert" für eigenes Verhalten schaffen kann. Wenn das richtig wäre, würde jeder Verbrecher nach seinem "Gewissen" handeln, nur weil sein Umfeld -das Milieu - sich genauso wie er  verhält. Mit einer solchen Einlassung käme er - zu Recht - vor Gericht nicht weit, ein fehlendes Unrechtsbewusstsein müsste er schon mit etwas mehr als das bloße Berufen auf sein  Gewissen belegen.

 

Liebe Grüße

 

peaceful

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Zitat von pedrino am 23:25 - 22.September.2001


Zitat von peaceful am 22:34 - 22.September.2001

Haben Terroristen ein Gewissen ? Haben Atheisten ein Gewissen ?

 

Na du Oberchrist,

 

mit deinem Gewissen ist es aber auch nicht weit her, sonst würdest du niemals diesen Vergleich zwischen einem Terroristen und einem Atheisten anführen.

 

Mir scheint, du hast vielleicht ein Gewissen, aber leidest an verbaler Geschmacklosigkeit und an kaum zu überbietender Unverschämtheit.


 

Hallo pedrino,

 

warum so aufgeregt ? Ich habe keinen "Vergleich" zwischen Terroristen und Atheisten hergestellt, sondern nur Fragen gestellt. Außer Unterstellungen sind dir leider keine Antworten eingefallen. Schade, vielleicht denkst du nochmal in Ruhe nach.

 

Viele Grüße

 

peaceful

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Zitat von peaceful am 23:39 - 22.September.2001

Ich habe keinen "Vergleich" zwischen Terroristen und Atheisten hergestellt, ......

 

Wenn du nach Maßstäben fragst, wird als Schlußfolgerung dieser Antwort ein Vergleich zustande kommen.

 

Merke dir, die Atheisten denken gründlicher als die Katholen, denn die plappern nur nach und deren Denken ist meist überflüssig.

 

(Geändert von pedrino um 23:53 - 22.September.2001)

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Ich kann nur vermuten, dass es bei Christen, Atheisten und Terroristen ähnlich ist:

 

Zum einen ist Gewissen gesellschafts- und individualgeprägt. Daraus ergeben sich Unterschiede.

 

Zum anderen kann jedes (atheistische, christliche, terroristische) Gewissen auch ganz gut unhörbar werden, wenn starke Emotionen und Leidenschaften im Spiel sind.

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Bei Sigmund Freud gibt´s das "Über-Ich" , die verinnerlichten Regeln etc. die einem sagen, was "richtig" und "falsch" ist. Allem Anschein nach ein allgemeines menschliches Phänomen, das eben auch "Gewissen" benannt wird. Es kommt vermutlich darauf an, welches Regelsystem man als Kind gelernt hat.

 

Gruß, Franziskus

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Damit ist ein Teil geklärt.

 

Der ungeklärte Teil:

- offenbar scheint das "dass" eines Gewissens, das durch das Überich geprägt wird, vorausgesetzt. Ist das nun gut oder schlecht, falsch oder richtig?

 

- Welche Prägung des Überichs ist gut und förderungswürdig, welche schlecht und vermeidungswürdig?

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Zitat von pedrino am 23:52 - 22.September.2001


Zitat von peaceful am 23:39 - 22.September.2001

Ich habe keinen "Vergleich" zwischen Terroristen und Atheisten hergestellt, ......

 

Wenn du nach Maßstäben fragst, wird als Schlußfolgerung dieser Antwort ein Vergleich zustande kommen.

 

Merke dir, die Atheisten denken gründlicher als die Katholen, denn die plappern nur nach und deren Denken ist meist überflüssig.

 

(Geändert von pedrino um 23:53 - 22.September.2001)


 

Lieber pedrino,

 

wenn dieser Beitrag das Ergebnis deines "gründlichen Nachdenkens" ist, das Atheisten angeblich auszeichnet, dann bin ich jetzt erst recht froh, einen Glauben zu haben. Atheisten haben  offenbar außer billigen Injurien nichts zu bieten, woher auch.

 

Herzliche Grüße

 

peaceful

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Zitat von peaceful am 12:17 - 23.September.2001


 

Lieber peaceful,

 

meine Schlußfolgerung zu deiner Frage geht noch weiter. Für dich stellen die Terroristen das geringere Übel dar.

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"Atheisten haben  offenbar außer billigen Injurien nichts zu bieten, woher auch."

 

Sag das nicht, Peaceful. Einige meiner liebsten Freunde sind Atheisten und haben eine Menge zu bieten. Manche sogar glaubensmäßig (sofern es sich nicht um den christlichen Glauben oder um Gottesglauben dreht).

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Daß jeder Mensch ein Gewissen hat, steht außer Frage. Wie differenziert, wie geschult es ist, auf welchen ethischen Maßstäben und Erkenntnissen es aufgebaut ist und vor allem: welchen Einfluß es auf praktisches handeln hat, ist eine andere Frage.  

 

Ich glaube, daß nicht nur die Weltanschauung einen Einfluß auf das Gewissen ausübt, sondern auch das Gewissen einen Einfluß auf die Weltanschauung, der man sich dann weitestgehend anschließt. Mit meinem Gewissen wäre z. B. weder Terrorismus, noch Christentum vereinbar. Atheismus als socher hat keine Wertungen und Verhaltensnormen, die ich für unmoralisch halte, verteufelt und verherrlicht nicht auf unlautere Weise, so daß ich - obwohl ich nicht Atheistin bin - von den hier bislang genannten Ideologien am ehesten den Atheismus mit meinem Gewissen vereinbaren könnte.

 

Dennoch halte ich generell das Gewissen, da es sich ja im Leben nicht nur um ideologische Werte dreht, primär für eine ideoligie-unabhängige Größe, die eher charakterlich festzumachen ist. Denn daß Gewissenlosigkeit in gleichem Maße unter Vertretern aller möglichen Ideologien auftritt, ist wohl unübersehbar.

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Zitat von pedrino am 23:52 - 22.September.2001

Merke dir, die Atheisten denken gründlicher als die Katholen, denn die plappern nur nach und deren Denken ist meist überflüssig.

 

(Geändert von pedrino um 23:53 - 22.September.2001)


 

 

Lieber Pedrino,

 

Meinst Du nicht, daß Du ein bißchen pauschalisierst?

 

Merke dir, die Atheisten denken nicht gründlicher als die Katholen, sie schalten sogar einen Teil der Möglichkeiten von vorneherein als unmöglich aus. Das macht das Denken nicht gründlicher und nicht weniger überflüssig als das eines Gläubigen, egal welcher Religionszugehörigkeit. Zu meinen Freunden gehören eine Menge Atheisten, eine Evangelische und einige Moslems. Ich habe bei niemandem ein von den anderen abweichendes Denken erlebt.

 

Zum eigentlichen Thema:

 

Lieber peaceful,

 

Mit dem "gesellschaftlichen Umfeld" habe ich allumfassend alles gemeint, was von außen auf ein Individuum einfällt und ihn prägt, z.B. Staat, Gesellschaft, Geschichte, Politik, Religion etc. Wenn ich z.B. in einem Staat lebe, in dem eine Frau ein Untermensch ohne wirkliche Rechte ist, werde ich auch kein Unrechtsbewußtsein haben, wenn ich Gewalt gegen Frauen ausübe. Wenn ich in einer sehr christlich orientierten Gegend lebe und dementsprechend erzogen wurde, wird es für mich ein selbstverständliches sein z.B. sonntags in die Kirche zu gehen. Insofern könnte man mein "gesellschaftliches Umfeld" mit dem Über-Ich korrelieren (sollte es das wirklich so geben, denn auch Freud ist nicht kritiklos zu sehen).

 

Was mich noch interessiert: Gibt es das Gewissen prägende Normen und Werte, die globalisiert überall auf dieser Welt gleich sind? Und wie unterscheiden sie sich von den regional unterschiedlichen?

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

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Ich denke, es gibt kein Gewissen, was mich beruhigt, wenn ich meine Frau schlage, kein regionales Gewissen. Das Gewissen kann aber getrübt oder gar ausgeschaltet werden, und jeder Mensch, der mordet, ahnt mit der Zeit die Schrecklichkeit seiner Tat.

 

Man darf gesellschaftliche Faktoren, die unser Handeln mitbestimmen, nicht mit dem Gewissen verwechseln. Das Gewissen ist an sich gesellschaftsunabhänigig. Seine "Funktionalität" wiederum hängt allerdings von den Umständen und der Gesellschaft ab.

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Was mich noch interessiert: Gibt es das Gewissen prägende Normen und Werte, die globalisiert überall auf dieser Welt gleich sind? Und wie unterscheiden sie sich von den regional unterschiedlichen?

 

Liebe Moonshadow,

 

Du triffst genau ins Schwarze:

jenseits von gesellschaftlichem Umfeld, Religionen, persönlicher Situation muss es eine Grundlage geben, die für alle Menschen - das sollte uns von sonstigen Lebewesen unterscheiden - unumstößlich, verbindlich und unter absolut keinen Umständen in Frage zu stellende Basis sein sollte. Diese Grundlage kann und darf nicht individuell entschieden werden. Für mich als Christen ist die Grundlage meines Gewissens klar in der Schöpfung angelegt. Atheisten dürften an dieser Stelle Erklärungsprobleme haben. Aber vielleicht hören wir ja von dieser Seite etwas dazu.

 

 

Liebe Grüße

 

peaceful

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>Atheisten dürften an dieser Stelle Erklärungsprobleme haben. Aber vielleicht hören wir ja von dieser Seite etwas dazu.<

 

Ähm, wieso Erklärungsprobleme? Wir gehören alle zur gleichen biologischen Art, sollten also auch gewisse Ähnlichkeiten aufweisen.

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Peaceful: "Gibt es das Gewissen prägende Normen und Werte, die globalisiert überall auf dieser Welt gleich sind? Und wie unterscheiden sie sich von den regional unterschiedlichen?"

 

Das Fehlen solcher Normen verunmöglicht eine Menge internationaler Zusammenkünfte. Soweit meine statische Einschätzung.

 

Aber es gibt vielleicht doch noch Hoffnung: Dort, wo sich Gemeinschaft bildet, dort bilden sich auch recht schnell gemeinschaftliche Normen. Auch wenn die Globalisierung schon weit fortgeschritten erscheint: Sie steht erst in ihren Kinderschuhen. Wäre doch schön, wenn sich Einigkeit über die wesentlichsten Normen allmählich herausbilden würde.

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Wenn hier etwas neurotisch ist, Abgar,

 

dann ist es Dein Einwurf. Es ist nämlich nicht zu übersehen, daß die Leute hier miteinander reden.

 

Wenn Du meinst, daß die Diskussionsteilnehmer nur Überflüssiges von sich geben, dann solltest Du mit gutem Beispiel vorangehen und uns das Wesentliche darlegen. Mit einem pauschalen Vorwurf, der lediglich Unmut bekundet, ist niemandem gedient.

 

Gruß

Cano

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Liebster süßer Abgar! burnbg.gif

 

Empfindest du es als diffamierend und neurotisch, dass ich auf unsere Gemeinsamkeiten hingewiesen habe??

 

Mach dir nichts draus!  nurse.gif

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Damit das Gewissen nicht gänzlich einschläft, folgende Erklärung aus dem "Lexikon der christlichen Moral" von Karl Hörmann:

 

"G. hat etwas mit Wissen zu tun. Der lat. Ausdruck Conscientia, der durch Notker Labeo (+ 1022) mit G. übersetzt wurde, kann die weitere Bedeutung Bewußtsein (c. psychologica) od. die engere G. (c. moralis) haben. G. ist eine besondere Art des Bewußtseins: Der Mensch kommt zu einem Wissen, von dem er in eigenartiger Weise betroffen wird; ein Sollen wird ihm bewußt, das ihn nicht gleichgültig läßt.

 

1. Die Existenz des Phänomens des G.s kann nicht weggeleugnet werden.

 

a) Der Einzelmensch macht die Erfahrung, daß ihm bei verschiedenen Gelegenheiten ein Sollen bewußt wird, das unbedingt Erfüllung verlangt u. ihn anklagt, wenn er nicht Folge leistet. Dieselbe Erscheinung läßt sich bei allen Völkern der Vergangenheit u. der Gegenwart feststellen, wie Geschichte u. Ethnologie bezeugen, wenn auch manche Sprachen keinen eigenen Ausdruck für G. haben. Von G.losigkeit zu reden kann nicht in dem Sinn richtig sein, daß manche Menschen kein G. haben, sondern nur in dem Sinn, daß ihr G. schwach entwickelt ist od. daß sie sich so verhalten, als ob sie kein G. hätten."

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Zitat von Cano am 17:29 - 25.September.2001

Damit das Gewissen nicht gänzlich einschläft, folgende Erklärung aus dem "Lexikon der christlichen Moral" von Karl Hörmann:

 

"G. hat etwas mit Wissen zu tun. Der lat. Ausdruck Conscientia, der durch Notker Labeo (+ 1022) mit G. übersetzt wurde, kann die weitere Bedeutung Bewußtsein (c. psychologica) od. die engere G. (c. moralis) haben. G. ist eine besondere Art des Bewußtseins: Der Mensch kommt zu einem Wissen, von dem er in eigenartiger Weise betroffen wird; ein Sollen wird ihm bewußt, das ihn nicht gleichgültig läßt.

 

1. Die Existenz des Phänomens des G.s kann nicht weggeleugnet werden.

 

a) Der Einzelmensch macht die Erfahrung, daß ihm bei verschiedenen Gelegenheiten ein Sollen bewußt wird, das unbedingt Erfüllung verlangt u. ihn anklagt, wenn er nicht Folge leistet. Dieselbe Erscheinung läßt sich bei allen Völkern der Vergangenheit u. der Gegenwart feststellen, wie Geschichte u. Ethnologie bezeugen, wenn auch manche Sprachen keinen eigenen Ausdruck für G. haben. Von G.losigkeit zu reden kann nicht in dem Sinn richtig sein, daß manche Menschen kein G. haben, sondern nur in dem Sinn, daß ihr G. schwach entwickelt ist od. daß sie sich so verhalten, als ob sie kein G. hätten."

 

Die Stärke des Gewissens ist oftmals nicht das Problem, sondern seine inhaltliche Füllung. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Terroristen eine moralische Verpflichtung ist, Menschen zu töten. "Gut" heißt dann gut in ihrem Sinne. Sie tun subjektiv "Gutes", indem sie Dinge tun, bei denen sich bei anderen Leuten dem Gewissen die Haare sträuben würden.

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