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Der Wille Gottes für mich...


Celestina

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Hallo!

 

Ich würde gerne eure Meinung zu folgender Frage hören:

 

Angenommen: Jemand spürt, dass Gott von ihm möchte, dass er ins Kloster geht. Er will dies aber nicht. Könnte er trotzdem außerhalb des Klosters ein schönes Leben führen oder würde er früher oder später merken, dass er doch ins Kloster gehen will?

Kann man sich also quasi Gottes Willen widersetzen und trotzdem glücklich werden oder ist Gott so hartnäckig, das er einen immer wieder sanft auf den Weg zurückstupst, den er vorgesehen hat? Oder akzeptiert Gott, dass mein Wille nicht gleich sein Wille ist und lässt mich trotzdem glücklich leben?

 

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

 

Grüße von

Celestina

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Ich glaube, der Mensch hat immer, und in jedem Lebensabschnitt, die Möglichkeit, seinen eigenen Willen zu erfüllen, und ich hoffe, daß das auch der Wille Gottes ist. Wer weiß schon, was Berufung ist?

Was ist mit den Priestern, die abgesprungen sind und geheiratet haben?

Haben sie die Berufung verraten und sieht Gott böse auf ihre Ehe? Ich hoffe nicht.

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Gott will immer das Beste für uns - aber ER zwingt es uns nicht auf. Und wir dürfen m.E. nicht in den Fehler verfallen dass Gott keine wunderbaren Pläne mehr hat, wenn wir einem bestimmten Ruf nicht folgen oder einen Plan Gottes scheinbar durchkreuzen. Natürlich ist es klug und Weise dem ERKANNTEN Willen Gottes zu folgen. Aber es ist für uns Menschen ohne besondere Erleuchtung durch den Hl. Geist schwer zu entscheiden, ob es wirklich absolut "Gottes Wille" für uns ist. Ich glaube dass wir innig beten sollten und versuchen, den Frieden im Herzen zu bewahren im Vertrauen, dass Gott uns liebt, führt und erleuchtet. Durch dieses Vertrauen tragen wir am meisten dazu bei, dass Gottes heiligster Wille für uns mehr erahnbar und sichtbar wird.

 

Vom hl.Franziskus nehmen z.B.manche an, dass er Priester hätte werden sollen. Franziskus blieb ein "Minderbruder". Die Pläne Gottes mit ihm waren trotzdem wunderbar.

 

Ich glaube dass Gott mit jedem von uns einen wunderbaren Plan hat- und dass Gott in Seiner unendlichen Liebe uns den freien Willen läßt. Auf keinen Fall sollte man in Skrupel, Gewissensbisse geraten oder meinen, man könnte jetzt nicht glücklich werden, weil man z.B. nicht sofort in einen Orden eintritt, wenn man den Ruf verspürt. Die Liebe duldet keinen Zwang. Wir sind keine Marionetten - sondern wir sind geliebte Kinder Gottes. Das ist ja das Wunderbare, dass Gott selbst aus unserem Versagen oder aus verkehrten Wegen Herrliches hervorgehen läßt.

 

Diese Gewißtheit sollte uns durch alles tragen: "Denen die Gott lieben muss alles zum besten gereichen".

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Ich würde gerne eure Meinung zu folgender Frage hören:

 

Angenommen: Jemand spürt, dass Gott von ihm möchte, dass er ins Kloster geht. Er will dies aber nicht. Könnte er trotzdem außerhalb des Klosters ein schönes Leben führen oder würde er früher oder später merken, dass er doch ins Kloster gehen will?

Kann man sich also quasi Gottes Willen widersetzen und trotzdem glücklich werden oder ist Gott so hartnäckig, das er einen immer wieder sanft auf den Weg zurückstupst, den er vorgesehen hat? Oder akzeptiert Gott, dass mein Wille nicht gleich sein Wille ist und lässt mich trotzdem glücklich leben?

 

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

 

Grüße von

Celestina

Liebe Celestina,

 

woran kennst Du, daß Gott möchte, daß Du ins Kloster gehst -

 

und woran merkst Du, daß Du das nicht willst?

 

Die beiden Fragen zeigen eine Diskrepanz auf, der Du nachgehen mußt!

 

Wenn Du uns ein wenig "Einblick" gewährst, wird sicher dem einen oder anderen hier im Forum etwas dazu einfallen, was Dir eine Hilfe ist - vielleicht auch nicht - wir werden uns bemühen!

 

LG

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Das, was Gott meiner Erfahrung nach niemals will, ist Zwang.

 

Jeder Mensch sollte dem folgen, was sein Innerstes sagt - das ist wirklich meist ein hervorragender Gradmesser.

 

Was nutzt es, wenn man einen Weg wählt weil man sich dazu verpflichtet fühlt aber dabei unfrei ist weil man es nicht wirklich will. Das wird scheitern. Ganz sicher!

 

Also wenn ich die Bibel richtig verstehe dann geht Gott jeden Weg mit. Er erwartet nichts, was man nicht zu leisten vermag.

 

Dann, wenn ich selber eins mit mir bin kann ich am besten Gott loben. Also warum sollte ich mir einen Schuh anziehen, der mir nicht passt?

 

Für mich ist Glaube im wesentlichen Freiheit! Gott zwingt mich zu nichts.

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Liebe Celestina!

 

Zu Deiner Frage ist mir spontan Mutter Teresa eingefallen. Hier einige ihrer Gedanken zum Ruf des Heilandes:

 

"Ich war und bin sehr glücklich als Loretto-Schwester. Das zu verlassen, was ich liebe und mich neuen Arbeiten und Leiden, die groß sein werden, aussetzen, von so vielen ausgelacht werden, besonders von Geistlichen, den harten Dingen eines indischen Lebens nahe bleiben und sie freiwillig wählen, bis zur Einsamkeit und Schmach, zur Unsicherheit - und all das, weil Jesus es wünscht, weil irgendetwas mich ruft, alles zu verlassen und die wenigen zu sammeln, Sein Leben zu leben, Seine Arbeit in Indien zu tun. Diese Gedanken verursachten mir viel Leid, aber die Stimme sagte weiterhin, "Willst Du ablehnen?"

 

....

 

Diese Worte, oder besser, diese Stimme erschreckte mich. Der Gedanke, wie die Inder zu essen, zu schlafen, zu leben, erfüllte mich mit Furcht. Ich betete lange - ich betete so viel - ich bat Unsere Mutter Maria, Jesus zu bitten, all das von mir zu nehmen. Je mehr ich betete, desto klarer wurde die Stimme in meinem Herzen, und so betete ich, Er möge mit mir machen, was immer Er möchte. Er bat wieder und wieder. ..."

 

Ausführlicheres gibts hier:

Auszüge aus einem Brief von Mutter Teresa an den Erzbischof von Kalkutta

 

und hier noch ein Portrait

 

:blink:

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Hallo!

 

Ich würde gerne eure Meinung zu folgender Frage hören:

 

Angenommen: Jemand spürt, dass Gott von ihm möchte, dass er ins Kloster geht. Er will dies aber nicht. Könnte er trotzdem außerhalb des Klosters ein schönes Leben führen oder würde er früher oder später merken, dass er doch ins Kloster gehen will?

Kann man sich also quasi Gottes Willen widersetzen und trotzdem glücklich werden oder ist Gott so hartnäckig, das er einen immer wieder sanft auf den Weg zurückstupst, den er vorgesehen hat? Oder akzeptiert Gott, dass mein Wille nicht gleich sein Wille ist und lässt mich trotzdem glücklich leben?

 

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

 

Grüße von

Celestina

Hallo Celestina,

 

ich habe mich mit diesem Thema lange auseinandergesetzt.

Ich war fest davon überzeugt, dass Gott mich in einem Kloster haben wollte. Nach einigen Jahren war ich vollkommen desillusioniert und habe das Kloster verlassen. Mittlerweile bin ich verheiratet und habe Kinder.

Die Dinge, die mich ins Kloster trieben, sind immer noch präsent und spielen immer noch eine Rolle in meinem Leben. etwa die Sehnsucht nach Spiritualität. Ich bin auch immer noch begeistert von allem Monastischen.

Andererseits moechte ich keinesfalls anders leben, als ich heute lebe.

Das ist zuweilen natürlich eine gewisse Spannung, und da bin ich sehr dankbar, dass meine Frau diese geduldig mitträgt.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo!

 

Ich würde gerne eure Meinung zu folgender Frage hören:

 

Angenommen: Jemand spürt, dass Gott von ihm möchte, dass er ins Kloster geht. Er will dies aber nicht. Könnte er trotzdem außerhalb des Klosters ein schönes Leben führen oder würde er früher oder später merken, dass er doch ins Kloster gehen will?

Kann man sich also quasi Gottes Willen widersetzen und trotzdem glücklich werden oder ist Gott so hartnäckig, das er einen immer wieder sanft auf den Weg zurückstupst, den er vorgesehen hat? Oder akzeptiert Gott, dass mein Wille nicht gleich sein Wille ist und lässt mich trotzdem glücklich leben?

 

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

 

Grüße von

Celestina

Hallo Celestina,

 

ich habe mich mit diesem Thema lange auseinandergesetzt.

Ich war fest davon überzeugt, dass Gott mich in einem Kloster haben wollte. Nach einigen Jahren war ich vollkommen desillusioniert und habe das Kloster verlassen. Mittlerweile bin ich verheiratet und habe Kinder.

Die Dinge, die mich ins Kloster trieben, sind immer noch präsent und spielen immer noch eine Rolle in meinem Leben. etwa die Sehnsucht nach Spiritualität. Ich bin auch immer noch begeistert von allem Monastischen.

Andererseits moechte ich keinesfalls anders leben, als ich heute lebe.

Das ist zuweilen natürlich eine gewisse Spannung, und da bin ich sehr dankbar, dass meine Frau diese geduldig mitträgt.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

Ich sollte noch hinzufügen, dass ich durchaus glücklich bin und würde deswegen Deine Frage uneingeschränkt mit Ja beantworten.

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Ich sollte noch hinzufügen, dass ich durchaus glücklich bin und würde deswegen Deine Frage uneingeschränkt mit Ja beantworten.

... Du meinst sicher Celestinas letzte Frage.

 

... aber wie spürt man, daß Gott haben will, daß man ins Kloster geht?

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Ich sollte noch hinzufügen, dass ich durchaus glücklich bin und würde deswegen Deine Frage uneingeschränkt mit Ja beantworten.

... Du meinst sicher Celestinas letzte Frage.

 

... aber wie spürt man, daß Gott haben will, daß man ins Kloster geht?

O je,

 

wie soll ich das beschreiben. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob Gott mich je in einem Kloster haben wollte. Damals war ich aber der Meinung, es wäre so.

Woran habe ich diese Überzeugung festgemacht?

Ich fand Klöster ganz toll und habe mich dafür begeistert.

Ich habe ernsthaft überlegt, ob das nicht auch etwas für mich wäre.

Ich habe ein Kloster gefunden, in das ich eintreten wollte und konnte.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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... aber wie spürt man, daß Gott haben will, daß man ins Kloster geht?

Etwas trocken ausgedrückt, gibt es da die drei Kriterien: Neigung, Eignung, Annahme durch die Kirche (Ordensobere bzw. Konvent, beim Diözesanklerus der Bischof).

 

Für die Eignung gibt es je nach Berufung und Gemeinschaft Mindestanforderungen, über die ich selbst kaum entscheiden kann. Ein Jugendfreund war mit 16 überzeugt, zum Priester berufen zu sein. Sein Pfarrer hat ihm sehr deutlich gemacht, daß er das verhindern würde. Damals hat mich das sehr geärgert, zwei Jahre später, mit etwas Abstand und weiter bestehender Freundschaft, war mir klar, daß der Junge absolut ungeeignet war. (Näher möchte ich mich dazu nicht äußern)

 

Die Neigung muß ich spüren und im Gebet prüfen, möglichst über einen nicht zu kurzen Zeitraum. Gerade die Frage, wie mich Gott zu einer bestimmten Berufung führt, ist aber sehr sehr individuell. Es muß mich jedenfalls wirklich hinziehen. Zur Objektivierung der Berufung sind dann die beiden anderen Kriterien da.

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Meine Berufung ist verwundete Brüder zum Sohn (also Jesus) zu führen und aller Kreatur das Evangelium zu verkünden.

 

Ich wußte das in etwa schon vorher, aber ein prophetischer Seelsorgedienst hat mir das nochmal bestätigt...

 

http://www.hope-ministries.de/

 

... Okay Wattoo und Beegee, ich bewege mich hier im Net nicht in meiner Berufung. Das ist eher fun!!!

 

:blink:

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Meine Berufung ist verwundete Brüder zum Sohn (also Jesus) zu führen und aller Kreatur das Evangelium zu verkünden.

 

Ich wußte das in etwa schon vorher, aber ein prophetischer Seelsorgedienst hat mir das nochmal bestätigt...

 

http://www.hope-ministries.de/

 

... Okay Wattoo und Beegee, ich bewege mich hier im Net nicht in meiner Berufung. Das ist eher fun!!!

 

:P

Wenn Du das nur aus "fun" tust, - bin ich schon etwas enttäuscht von Dir - da hatte ich eigentlich einen anderen (besseren) Eindruck!

 

"fun" als Motiv, ist schon reichlich mager, mager!!! :blink:

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Und die verwundeten Brüder entdeckst Du ausgerechnet in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche? :blink:

... gerade nicht, - das ist ja das Problem!

 

... oder er entdeckt sie und es ist ihm wurscht!

 

(just for fun!)

 

LG

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woran kennst Du, daß Gott möchte, daß Du ins Kloster gehst

Ich würde das Gefühl ganz ähnlich beschreiben wie Mat und TomTom es ausgedrückt haben:

 

Ich fand Klöster ganz toll und habe mich dafür begeistert.

Ich habe ernsthaft überlegt, ob das nicht auch etwas für mich wäre.

Ich habe ein Kloster gefunden, in das ich eintreten wollte und konnte.

 

Etwas trocken ausgedrückt, gibt es da die drei Kriterien: Neigung, Eignung, Annahme durch die Kirche (Ordensobere bzw. Konvent, beim Diözesanklerus der Bischof).

 

Nur gibt es bei mir den Unterschied, dass ich noch nicht ganz sicher bin, in welches Kloster ich eintreten möchte.

Es ist wirklich ganz schwierig, das Gefühl zu beschreiben. Ich spüre es einfach, dass Gott es so will. Die Kriterien, die TomTom anführt, finde ich auch sehr wichtig!

 

und woran merkst Du, daß Du das nicht willst?

Das war jetzt nicht auf mich bezogen. Ich wollte nur generell eure Meinung dazu hören, weil sich, denke ich, jeder, der sich mit seiner Berufung zum Ordensleben auseinandersetzt, diese Frage stellt.

 

Liebe Grüße von

Celestina

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woran kennst Du, daß Gott möchte, daß Du ins Kloster gehst

Ich würde das Gefühl ganz ähnlich beschreiben wie Mat und TomTom es ausgedrückt haben:

 

Hallo Celestina,

 

ich würde dir raten deinem Herzen zu folgen!

 

Das Leben ist zu kurz, dass man es "verschlafen" darf.

 

Die wichtigste und schwierigste Frage dürfte wohl eher der Orden/Kloster sein dem du beitreten möchtest.

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die "innere Führung" die sicherste ist. Was nicht heissen soll, dass sie uns den bequemsten Weg weisen wird.

Man tritt (sollte) ja nichts ins Kloster ein um sich vor der Welt zu verstecken, sondern um seine Herz zu wandeln/läutern um anderen dann durch die eigene Verwirklichung auf deren Weg zu helfen.

 

"Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. ............. " (vgl. Mt 7, 7)

 

herzlichen Gruss

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Oder akzeptiert Gott, dass mein Wille nicht gleich sein Wille ist und lässt mich trotzdem glücklich leben?

Gott, dein Vater, führt dich oft so, wie du es nicht haben willst, wie es dir schwer ist. Dann ist die Zeit gekommen, eine Lektion zu lernen, nämlich nur das zu wollen, was Er will. Wer die Lektion gelernt hat, Gottes Willen, in jeder Lage zu bejahen, hat etwas gelernt, was sein Leben voller Frieden und Freude macht. Er kann auch in den schwersten Führungen im Frieden und glücklich sein, denn er ruht in dem Willen, der der allerbeste ist. So übe dich, in kleinen Nöten und Schwierigkeiten zu beten: "Dein Wille geschehe!", und du wirst im schweren Leid, in Gottes Willen ruhend, überwinden.

 

gby

 

Bernd

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Hallo Celestina!

Ich schreibe an dieser Stelle, da ich deine Situation sehr gut nachempfinden kann, da ich sie selber erlebt habe. Es ist auf jeden Fall schon mal sehr gut, dass du dir zumindest in Bezug auf das Ordensleben sicher bist. Die Frage, welcher Orden für dich in Betracht kommt, kannst nur du allein klären, wenn du dir überlegst, welche Ausrichtung dieser haben sollte. Ich persönlich bin durch meine Schule (sie wird von Ordensschwestern geleitet) auf diesen Orden aufmerksam geworden und habe in ihm das Ideal meiner Vorstellungen vom Ordensleben gefunden. Ich weiß, dass für mich kein anderer Orden je in Frage kommen würde, auch wenn ich mich mit einigen beschäftigt habe. Mein ganz konkreter Tip: Denke über deine Neigungen nach; werde dir klar darüber, ob du rein caritativ, kontemplativ oder lieber ein "Mischung" aus beidem leben möchtest. Habe Mut und nimm Kontakt zu Ordensgemeinschaften auf (am besten schreibst du an die Orden, die dich am meisten interessieren und bittest um Informationen). Denke dran: Wenn Gott dich wirklich im Kloster sehen will, dann wird Er seines dazutun und dich auch führen!

Hier eine Internetadresse, die du vielleicht auch schon kennst:

www.orden.de

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>>Angenommen: Jemand spürt, dass Gott von ihm möchte, dass er ins Kloster geht. Er will dies aber nicht. Könnte er trotzdem außerhalb des Klosters ein schönes Leben führen oder würde er früher oder später merken, dass er doch ins Kloster gehen will? Kann man sich also quasi Gottes Willen widersetzen und trotzdem glücklich werden oder ist Gott so hartnäckig, das er einen immer wieder sanft auf den Weg zurückstupst, den er vorgesehen hat? Oder akzeptiert Gott, dass mein Wille nicht gleich sein Wille ist und lässt mich trotzdem glücklich leben?<<( Celestina)

 

Liebe Celestina, für mich ist Nachfolge Jesu sich immer wieder für den Weg zu entscheiden den Gott für mich vorgesehen hat. Wer sich gegen Jesus entscheidet, der folgt Jesus nicht nach. Hierbei gibt es verschieden weitreichende Entscheidungen. So möchte ich mich z.B. an die zehn Gebote halten und wenn ich mich einmal nicht daran gehalten habe, dann ist dies Sünde und ich werde es in der Beichte vor Jesus bringen. Mit der Beichte nimmt er mir meine Schuld, wenn ich von Herzen bereue. Was ist aber bei Fragen, die sich durch mein ganzes Leben ziehen.?

 

Wenn Gott für mich einen Weg vorgesehen hat, der mich ins Kloster führen soll und ich folge diesem Weg nicht ist es ebenfalls Sünde. Sicherlich ist es heute sehr schwer einen solchen Weg zu gehen, er ist aber auch mit besonderen Gnadengaben verbunden. Außerdem würde ich diese Entscheidung nicht allein treffen wollen, sondern mit einem erfahrenen Seelsorger als Berater. Selbst wenn ich mich dann für diesen Weg ins Kloster entscheide, wird zuerst eine Probezeit mir noch mehr Gewissheit verschaffen.

 

Wenn ich aber Gottes Wille nicht beachte, dann kann es passieren, dass ich die Gnadengaben die ich für dieses von mir selbst gewählte Leben brauche von Gott nicht bekomme. Es könnte also sein, dass mich das Leben außerhalb eines Klosters nicht so erfüllt wie der von Gott vorgesehene Weg.

 

Du wirst jetzt fragen ob Du nicht zu einem späteren Zeitpunkt dann doch noch ins Kloster gehen kannst? Was ist aber wenn Du verheiratet bist und Kinder hast?

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

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Wenn du ins Kloster eintreten willst, dann solltest du dir deiner Entscheidung bewußt sein. Du solltest wissen warum du ins Kloster willst. Es reicht bei weitem nicht aus, daß Gott will, du ins Kloster eintrittst. Du musst es wollen und eine Motivation haben die auch geerdet ist. Faszination am Klösterlichen Leben ist keine solide Grundlage. Eine Auseinandersetzung mit der aktiven Entscheidung gegen eine eheliche Beziehung ist das Allerwichtigste. Diese Auseinandersetzung darf nie aufhören, sie wird dich auch immer wieder aufwühlen. Ich habe mich dafür entschieden Priester zu werden, aber der Entschluß zum zölibatären Leben muß immer wieder neu gefaßt werden. Mach dir ein klares Bild von klösterlichem Leben. Das ist nicht die heile Welt wie sie nach außen hin scheint, denn dort leben auch nur Menschen. Ein Kloster ist ein Ort, an dem es Streit und Intrigen gibt wie in jeder großen Gemeinschaft. Ich spreche das nicht aus dem hohlen Bauch heraus, das sind Erfahrungsberichte einer befreundeten Franziskanerin und einer befreundeten Fraziskanerinnen Novizin. Eine Möglichkeit herauszufinden ob man für das Klosterleben geschaffen ist, ist die Möglichkeit einige Wochen mit zu Leben, das bieten die meisten Klöster an.

Genau so gut muß der Grund überlegt sein, warum du nicht ins Kloster gehst wenn du den Ruf spürst. Auch das „Nein“ zu einer Berufung muß geerdet sein. Ich hatte sehr lange Angst meinen Eltern zu sagen, daß ich Priester werden will und hatte auch mit den üblichen Anfeindungen und blöden Sprüchen zu kämpfen. Ich habe überlegt ob das wirklich etwas für mich ist und habe dann eine Entscheidung gegen das priesterliche Leben getroffen. Das war aber nicht meine Entscheidung, sondern die Anderer. Wer wirklich berufen ist wird auch immer wieder von seinem Herzen gerufen ihm zu folgen, ihm auf diese besondere (hier ist keine bessere Nachfolge gemeint!!!) Art und Weise zu folgen. Wer sich dann immer noch gegen ihn Sträubt, der hat es vielleicht eines Tages doch schwer und bereut vielleicht seine Entscheidung.

Letztendlich kann dir niemand diese Entscheidung abnehmen, aber beim hören auf das Herz trifft man sicher die richtige Entscheidung.

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Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure aufmunternden und aufrichtigen Worte. Es tut immer gut, wenn man in einer solchen Situation verstanden wird. Klar, mit Anfeindungen und Unverständnis muss ich immer leben können. Da ich mir meiner Sache aber sicher bin, werde ich mich schon zu verteidigen wissen. Und dass im Kloster nicht Friede-Freude-Eierkuchen herrscht, das weiß ich aus eigener Erfahrung! Ich habe mich letztens noch mit einer Schwester über den Nachwuchsmangel im Kloster unterhalten. Warum stößt man immer auf Unverständnis, wenn man ins Kloster gehen will? Warum fällt es den Eltern schwer, den Weg ihres Kindes zu akzeptieren? Warum reden so viele Menschen schlecht über das Klosterleben, die davon gar keine Ahnung haben? Ich freue mich sehr, dass ich weiß, was ich in meinem Leben wirklich will und ich kann es eigentlich kaum erwarten, es anzupacken. Allerdings muss ich mir über die Richtung noch klar werden. Dazu werde ich noch einmal längere Zeit in verschiedene Klöster abtauchen.

 

Gottes Segen für euch!

Grüße von

Celestina

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Liebe Celestina!

 

Es gibt Dinge, da weiß man sofort, was Gott will. Aber in vielen Entscheidungen bedarf es eines langen Hinhörens. Dann geht man so manche Umwege.

 

"Gott will, dass ich mich für den Weg des Klosterlebens entscheide!" ist so einer von den Fällen, in denen man sich Zeit lassen muss. Erst im Rückblick kann man sagen: "Ja, es war gut so" oder "Nein, war noch nicht das Richtige".

 

Ich glaube, dass Gott unser Leben immer führt und leitet. Vielleicht will er bei dem einen, dass er einfach nur ein Noviziat macht und sich dann einer anderen Lebensform zuwendet. Bei einem anderen Menschen sieht es anders aus. Oder anders gesagt: Das, was Gott will ist, dass wir ständig aufmerksam sind auf seinen Ruf. Er hat das Leben fortschreitend geschaffen und den Menschen entwicklungsfähig. Und dem entspricht dann, dass wir Entscheidungen nicht einfach "ein für alle mal" treffen können - unbeschadet dessen, dass wir uns auch binden können. Das Hören auf den Willen Gottes darf nie nachlassen.

 

Wenn ein Christ nicht mehr hören will, sondern taub dem Weg folgt, für den er eben nun einmal im Vertrauen auf Gott entschieden hat, dann wird dieser Christ nur noch eine starre Gehorsamsmaschine sein, die nicht mehr Gott gehorcht, sondern der "Pflicht". Und das ist weder ein Glaube noch ein Leben.

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