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Selbstmord ?!


Sina

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Explorer, das kann ich mir eben bei ihr schwer vorstellen aber wie Du siehst lt. kirchl. Recht durchaus möglich. Vorstellen kann ich es mir aber nicht.

 

LG Sina

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Zitat von Cano am 18:41 - 9.Juli.2001

Man kann zum Selbstmord von Hannelore Kohl ohne weiteres seitenlange Postings schreiben. Ich beschränke mich auf zwei Sätze:

 

Sie wird ihre Gründe gehabt haben. Der Rest geht uns nichts an.

 

Cano

 

 


 

 

 

Hallo!

 

Hannelore.Kohl.wird.ihre. Gründe. gehabt.haben.-.genau.wie.viele.andere.auch. Natürlich.gibt.es.immer.wieder.auch.sehr.verständliche.Gründe, sich.das.eigene.Leben.zu.nehmen. Hannelore.Kohls.photoallergie.oder.Lissies.bereits.viel.zitierter.M.Alzheimer.se

ien.nur.2.Beispiele.

Trotzdem.stellt.sich.die.Frage, ob.sie.das.Recht.gehabt.hat, diese.Tat.zu.vollbringen. Und.das.hat.sie.meiner.Meinung.nach nicht, und.jeder, der.diese.Frau.nach.der.Tabletteneinnahme.vor.ihrem.Tod.gesehen.hätte, hätte.die.Pflicht.gehabt, 1.Hilfe.zu.leisten.und.ihren.endgültigen.Tod.zu.verhindern. Sie.hat.ihr.Leben.nicht.selbst.gemacht. -.sie.hat.auch.kein.Recht, es.wieder.zu.entfernen. Trotzdem.verurteile.ich.nicht.diese.Frau. Ich.verurteile.ihre.Tat, für.die.sie.m.E.nicht.zur.Verantwortung.gezogen.werden.kann. Ein.Mensch, der.seinen.eigenen Tod.plant.oder.gar.ausführt, muss.depressiv.sein. Schwer.depressive.Menschen.sind.nicht.mehr.realitätsbezogen. Das.zeigt sich.allein.schon.daran, daß.alles.verzerrt.negativ.wahrgenommen.und.ehrlebt.wird. Die.Objektivität.geht.verloren, damit.das.uneingeschränkte.Urteilsvermögen. Und.damit das.Recht, sich.selbst.zu.töten. Eine.Major-Depression.entsteht.auch.nicht.allein durch.eine.Fotoallergie, wenn.sie.auch.als.zusätzlicher.Faktor.erschwerend.wirkt. Ein.Mensch.mit.einem.gesunden.Rückhalt.und.einem.guten.Sozialsystem.bringt.sich.

auch.mit.der schwersten.Krankheit.nicht.so.einfach.um. Das.zeigen.Studien.an.diversen.Patienten. So.gibt.es.XP-Patienten(Xeroderma.pigmentosum), die.bei.Lichtexposistion.Hauttumore.bekommen, infolge.derer.sie.sterben.können oder'verunstaltet'werden. Die.Suizidrate.ist.nicht.signifikant.größer.als.in.der.nicht.XP-betroffenen.Bevölkerung. Zudem gibt.es.Möglichkeiten, sich.zu.verhüllen.und.so.dem.Ausbruch.einer.Lichtallergie.zu.vermeiden.

Weiter.stellt.sich.mir.die.Frage: Frau.Kohl.hatte.die.Allergie.schon.seit.langem.-.warum.plant sie.ihren.Tod.gerade.an.diesem.Tag?

 

Geht.es.uns.was.an? Natürlich.geht.uns.der.nächste.etwas.an, sonst.wären.wir.nur.ignorant. Frau.Kohl.geht.uns.allerdings.nicht.mehr.an.als.Frau.Schmitz.von.nebenan.

 

Liebe.Grüße

 

Moonshadow

 

(Habe nur die Zeilenlänge geschrumpft. Cano)

 

 

(Geändert von Cano um 14:45 - 10.Juli.2001)

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Was soll der Unsinn mit dem Punkt hinter jedem Wort, Moonshadow?

 

Das hat nur zur Folge, daß man scrollen muß, um

Dein Posting zu lesen.

 

Unter diesen Umständen verzichte ich doch lieber gleich auf die Lektüre.

 

Cano

 

 

(Wenn Dein "Breitwandfilm" technisch bedingt war, Moonshadow, nehme ich alles wieder zurück, zumal man Deinen Beitrag jetzt wieder normal lesen kann.

- Danke für den Hinweis, David)

 

 

(Geändert von Cano um 14:50 - 10.Juli.2001)

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Hannelore Kohl hat ihr Leben nicht selbst gemacht, trotzdem gehört es ihr.

Und wenn sie nicht mehr bereit ist es zu leben, hat sie das Recht es zu beenden, denn zum leben kann keiner gezwungen werden.

 

 

@Cano: Ich vermute eine defekte Leertaste.

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Josef Steininger

Lieber Sven,

die Belastung der Hinterbliebenen ist natürlich ein schweres Problem, das ist mir klar. Trotzdem frage ich mich, ob das den Ausschlag geben kann.

 

Wenn ich sehe, wie schnell die Leute auch in einem katholischen Milieu heute mit dem Selbstmord bei der Hand sind und wieviele ich selber schon mehr oder weniger nah gekannt habe, die sich umgebracht haben, dann bezweifle ich, ob die Kirche noch ausreichend herüberbringt, dass das gefährlich ist.

 

Wenn die Kirche heute Selbstmörder beerdigt, findet sie sich wieder einmal in der Rolle einer Institution, die dazu da ist, bestimmten Anlässen einen „würdigen" kultischen Rahmen zu geben, die aber ansonsten nicht sonderlich ernstgenommen wird. Jedenfalls ist sie dann gerade nicht Zeichen des Widerspruchs für die Welt.

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Josef Steininger

Lieber Stefan,

vielleicht könntest Du Dich mal dazu aufraffen, meinen Namen richtig zu schreiben.

Aber möglicherweise brauchst Du ja eine Brille ...

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Zitat von Sina am 13:36 - 10.Juli.2001

Explorer, das kann ich mir eben bei ihr schwer vorstellen aber wie Du siehst lt. kirchl. Recht durchaus möglich. Vorstellen kann ich es mir aber nicht.

 

LG Sina


 

Das ist meiner Ansicht nach einer der Haupt"fehler" der kath. Kirche. Ihrem (durchaus sinnvollen und vertretbaren) Recht fehlt die Billigkeit!

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Entschuldigt mal bitte, Ihr Lieben, könnt Ihr eigentlich lesen? Der Standpunkt der Kirche, den Pedrino auf Seite 1 gepostet hat, stammt aus dem KKK.

 

Da steht drin, daß FREIWILLIGER Selbstmord eine Sünde ist und daß die psychische Befindlichkeit, Verzweiflung, Schmerzen etc die Verantwortlichkeit mindern können. Die Kirche, die, wie in anderen Fällen auch, die Gnade Gottes nicht begrenzen darf, betet für Selbstmörder - soll sie etwa nicht.

 

Im Falle von Frau Kohl kann man die Freiwilligkeit dieses Schrittes nach dem, was wir wissen (und das ist herzlich wenig) durchaus anzweifeln. Warum sollte man ihr das Begräbnis verweigern - gehört nicht das Begraben der Toten zu den kanonisierten Werken der Barmherzigkeit?

 

Ist das Beten für die Sündern nicht gerade eines der großen Heilswerke der Kirche? Haben wir dafür nicht große biblische Vorbilder, z.B.den Hl.Stefanus? Wo also bitte liegt das Problem. Wer sich selbst tötet, befindet sich (wenn es sich nicht tasächlich um einen wirklich freiwilligen Selbstmord als Auflehnung gegen Gott handelt) offensichtlich in einer dramatischen Situation, in der nichts mehr erkannt wird, das dieses Leben weitertragen kann. Lieber Josef, anstatt mit der Verweigerung des christlichen Begräbnisses für Selbstmörder abschreckende Exempel zu statuieren, sollten wir als Christen vielleicht lieber darüber nachdenken, wie wir unser Zeugnis der Frohen Botschaft so glaubwürdig und tragfähig machen können, daß möglichst viele unserem Gott seine Zusage "Ich bin da" abnehmen. Schließlich sollen wir Gottes Geboten nicht aus Furcht, sondern aus Liebe folgen.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Franciscus non papa


Zitat von Josef Steininger am 14:50 - 10.Juli.2001

Lieber Sven,

die Belastung der Hinterbliebenen ist natürlich ein schweres Problem, das ist mir klar. Trotzdem frage ich mich, ob das den Ausschlag geben kann.

 

Wenn ich sehe, wie schnell die Leute auch in einem katholischen Milieu heute mit dem Selbstmord bei der Hand sind und wieviele ich selber schon mehr oder weniger nah gekannt habe, die sich umgebracht haben, dann bezweifle ich, ob die Kirche noch ausreichend herüberbringt, dass das gefährlich ist.

 

Wenn die Kirche heute Selbstmörder beerdigt, findet sie sich wieder einmal in der Rolle einer Institution, die dazu da ist, bestimmten Anlässen einen „würdigen" kultischen Rahmen zu geben, die aber ansonsten nicht sonderlich ernstgenommen wird. Jedenfalls ist sie dann gerade nicht Zeichen des Widerspruchs für die Welt.


 

grundguter josef,

 

wenn du etwas mehr seelsorglichen alltag kennen würdest, dann wäre dir sicher bekannt, dass gerade die anghörigen schon im falle eines "normalen" todes oft ein schlechtes gewissen haben, weil sie meinen, dies oder jenes hätten sie mehr tun müssen. dieses schlechte gewissen gibt es überaus häufig - auch dann, wenn angehörige sich wirklich intensiv und liebevoll um den nun verstorbenen gekümmert haben. aber nach dem tod meint man meist, man hätte doch noch mehr tun sollen. wieviel mehr ist dies nach einem suizid der fall. die aufgabe der kirche in dieser situation ist trost zuzusprechen, nicht zu verurteilen. noch nicht einmal über judas hat die kirche je gesagt, dass er auf ewig verdammt sei. die kirche sagt im gegenteil nur, dass ein bestimmter mensch mit sicherheit bei gott sei (heiligsprechung).

 

seid barmherzig... (ich weiss, ich wiederhole mich) aber manchmal ist die selbstgerechtigkeit hier im forum unerträglich.

 

f-jo

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Zitat von Oestemer am 18:17 - 10.Juli.2001

 

seid barmherzig... (ich weiss, ich wiederhole mich) aber manchmal ist die selbstgerechtigkeit hier im forum unerträglich.


 

Ein wahres Wort!

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Zitat von Sina am 23:26 - 9.Juli.2001

Hallo dalet,

das es besser ist sowas zu verhindern ist ja klar.

 

Also ich gehe mal aus das Frau Kohl sich ja auch bewußt war, das es eben nicht "erlaubt" ist. Ich frag mal ganz naiv, wird ihre Seele deswegen jetzt verstoßen oder kann sie auf das Erbarmen Gottes hoffen?


 

Das lasse ich einen anderen entscheiden.

 


Zitat von David

Hannelore Kohl hat ihr Leben nicht selbst gemacht, trotzdem gehört es ihr.

Und wenn sie nicht mehr bereit ist es zu leben, hat sie das Recht es zu beenden, denn zum leben kann keiner gezwungen werden.


 

Das ist eine tiefe Frage des Glaubens, ob ich bereit bin, mein Leben zu leben, oder es (egoistischerweise) zu beenden. Wenn Gott mir das Leben gibt mit allem Guten und Schlechten, dann wird er mir doch wohl auch helfen, es zu leben. Nur wenn ich das nicht glaube, jetzt unabhängig von Fr. Kohl, dann kann ich überhaupt erst auf die Idee kommen, meinem Leben ein Ende zu setzen.

 

Aus christlicher Sicht ist jedes Leben unverfügbar: von Anfang bis zum Schluß. Du wirst von Deinen Eltern gezwungen, zu leben. Weder sie noch Du selbst haben das Recht, Dein Leben zu vernichten.

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Zitat von dalet am 8:40 - 11.Juli.2001

 

Das ist eine tiefe Frage des Glaubens, ob ich bereit bin, mein Leben zu leben, oder es (egoistischerweise) zu beenden.

 

Kann man es tatsächlich noch als "Leben" bezeichnen, wenn man sich erst nach 22.00 aus dem Haus wagen darf? Wenn man seit was weis ich wie vielen Jahren kein Tageslicht mehr sehen durfte, weil man Angst haben musste, zu sterben? Wenn die ganzen zwischenmenschlichen Kontakte auf ein Minimum des Minimums reduziert werden müssen?

Nein, das ist kein Leben mehr. Das ist eine Qual!

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Zitat von Cano am 14:34 - 10.Juli.2001

Was soll der Unsinn mit dem Punkt hinter jedem Wort, Moonshadow?

 

Das hat nur zur Folge, daß man scrollen muß, um

Dein Posting zu lesen.

 

Unter diesen Umständen verzichte ich doch lieber gleich auf die Lektüre.

 

Cano

 

 

(Wenn Dein "Breitwandfilm" technisch bedingt war, Moonshadow, nehme ich alles wieder zurück, zumal man Deinen Beitrag jetzt wieder normal lesen kann.

- Danke für den Hinweis, David)

 

 

(Geändert von Cano um 14:50 - 10.Juli.2001)


 

Lieber Cano,

 

Der Unsinn mit dem Punkt hinter jedem Wort lag daran, daß die Lehrtaste kaputt ist und nur gelegentlich funktioniert. Damit man da überhaupt was lesen kann, habe ich eben einen Punkt gemacht. Glaubst Du, ich versuche hier ein neues Design?

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

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Zitat von pedrino am 17:32 - 9.Juli.2001

Ich sehe es so:

 

Es ist sehr traurig, egal wer sich durch Selbsttötung (nicht Selbstmord)  das Leben nimmt. Man soll die/den Toten ohne Beschuldigung oder Verurteilung, gleich welcher Art, in "Frieden ruhen lassen".

 

Es würde niemanden schaden, gerade hier schriftliche Zurückhaltung (siehe oben) zu üben.


 

Es ist an der Zeit:

 

Siehe oben

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>Kann man es tatsächlich noch als "Leben" bezeichnen, wenn man sich erst nach 22.00 aus dem Haus wagen darf? Wenn man seit was weis ich wie vielen Jahren kein Tageslicht mehr sehen durfte, weil man Angst haben musste, zu sterben? Wenn die ganzen zwischenmenschlichen Kontakte auf ein Minimum des Minimums reduziert werden müssen?

Nein, das ist kein Leben mehr. Das ist eine Qual!<

 

Es gibt schlimmere Qualen. Es gibt auf der Welt nur einige Hundert Menschen, die ein defektes Gen haben, das verhindert, dass durch UV-Licht geschädigte Zellen sich wieder regenerieren können. Sie können von Geburt an nur bei Dunkelheit nach draußen. Selbst Leuchtstoffröhren geben zuviel UV-Strahlung ab, auch normales Glühbirnenlicht ist gefährlich. Bleiben Kerzen und die Nacht, selbst da noch vermummt. Trotzdem leben diese Menschen ein zwar sehr ungewöhnliches, aber doch lebenswertes Leben.

 

Informationen, die durch Politik und Presse gehen, sind selten vollständig.

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Zitat von EXPLORER am 12:13 - 11.Juli.2001


Zitat von dalet am 8:40 - 11.Juli.2001

 

Das ist eine tiefe Frage des Glaubens, ob ich bereit bin, mein Leben zu leben, oder es (egoistischerweise) zu beenden.

 

Kann man es tatsächlich noch als "Leben" bezeichnen, wenn man sich erst nach 22.00 aus dem Haus wagen darf? Wenn man seit was weis ich wie vielen Jahren kein Tageslicht mehr sehen durfte, weil man Angst haben musste, zu sterben? Wenn die ganzen zwischenmenschlichen Kontakte auf ein Minimum des Minimums reduziert werden müssen?

Nein, das ist kein Leben mehr. Das ist eine Qual!


 

 

Liebe Leute,

 

"Leben"  ist etwas nicht direkt greifbares. Es ist schier unendlich vielen Variationen unterworfen. Das, was für den einen alltäglich ist, ist für den anderen unerträglich, nicht lebenswert. Jeder Mensch hat vom Leben an sich eine gewisse Vorstellung. Diese ist oft gekoppelt an die Vorstellung von Gesundheit, Glück und Erfolg oder zumindest Zufriedenheit. Danach leben wir. Vielen erscheint deshalb eine Abweichung von dieser Vorstellung als minderwertes Leben, nicht lebenswert, als etwas, das man nicht als "Leben" bezeichnen kann. In der Vorstellung vom Leben scheint Leid keinen Platz zu finden. Trotzdem leiden die Menschen, individuell verschieden. Was den einen kaum stört, scheint für den anderen unerträglich.

 

Einige Menschen leiden extrem viel. Und einige beschließen, diesem Leid und Schmerz und dem scheinbar sicheren Bewußtsein, daß es sich niemals ändern wird, ein Ende zu setzen. Ein durchaus nachvollziehbarer Gedanke. Aber trotzdem falsch. Leid, mag es noch so schlimm sein, kann nie das Ende sein, denn es ist modifizierbar. Es wird mehr oder weniger dadurch aufrecht erhalten, wie man lernt, damit umzugehen. Einige lernen es alleine, viele benötigen dazu Hilfe. Und viele lernen es zwecks fehlender richtiger Hilfe nicht.

 

Selbstmörder töten sich nicht aus egoistischen Impulsen. Sie handeln aus großer Verzweiflung. Wie verzweifelt muß ein Mensch sein, wenn er darüber nachdenkt, das wertvollste, was er besitzt - sein eigenes Leben - wegzuwerfen?

 

Vieles erscheint uns nur zu verständlich. Trotzdem ist es falsch zu behaupten, der Suizidale hätte ein Recht darauf, sein Leben zu beenden, weil es eben seins sei. Dieses Recht schließt ein, daß er fähig ist, seinen Tod bewußt zu entscheiden. Beurteilungsfähigkeit ist eine Voraussetzung für Entscheidungsfähigkeit. Diese Beurteilsfähigkeit ist aber dann gestört, wenn die eigene Integrität nicht aufrecht erhalten werden kann. Ein Mensch, der darüber nachdenkt, sein eigenes Leben zu beenden, kann darüber nicht objektiv nachdenken, da er selbst in das zu Beurteilende zu sehr eingebaut ist. Er kann keine freie Entscheidung treffen.

 

Nun mag man sagen, es sei völlig egal, ob der Mensch objektiv über seinen Freitod nachdenken kann, entscheidend sei die subjektive Einschätzung. Nun sind subjektive Entscheidungen aber oft mit großen Fehlern behaftet. Da ein Suizid das Leben beendet und damit irreversibel ist, kann ein Suizid nicht rechtens sein. Niemand hat das Recht, sich selbst zu töten.

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

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>> Da ein Suizid das Leben beendet und damit irreversibel ist, kann ein Suizid nicht rechtens sein. Niemand hat das Recht, sich selbst zu töten. << (Moonshadow)

 

 

Praktisch ist die Frage, ob ein Suizid rechtens sein kann, ohne Belang. Selbst einen unrechtmäßigen Suizid kann man nicht ahnden.

 

Solange die versuchte Selbsttötung straffrei bleibt, sehe ich keinen Grund, mich hier ins Zeug zu legen.

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Seh ich auch so, Cano. Es ist zum Glück höchst irrelevant, ob jemand ohne es triftig belegen zu können, behauptet, man habe kein Recht sich zu töten. Wenn ich will, nehme ich mir das Recht eben einfach, schließlich zählt in diesem Falle wirklich nur das Ergebnis.

 

Und damit es auch gelingt, und einen die "Lebensapostel" (wie Werner sie immer genannt hat) da keinen Strich durch die Rechnung machen können, empfehle ich jedem, der sein Recht auf Freitod auch gesichert haben will, die Broschüren "Menschenwürdiges und selbstverantwortliches Sterben" und "Selbsterlösung durch Medikamente" (beide bei der DGHS erhältlich).  Ausführliche Anleitungen zu einer erfolgreichen Wahrnehmung des eigenen Rechts auf Freitod verhindern so im Ernstfall Rechtsübergriffe von Außen.

 

 

Alles Gute und ein möglichst langes freiwilliges Leben wünsch ich Euch allen

 

 

Lissie

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Zitat von EXPLORER am 13:13 - 11.Juli.2001

 

Kann man es tatsächlich noch als "Leben" bezeichnen, wenn man sich erst nach 22.00 aus dem Haus wagen darf? Wenn man seit was weis ich wie vielen Jahren kein Tageslicht mehr sehen durfte, weil man Angst haben musste, zu sterben? Wenn die ganzen zwischenmenschlichen Kontakte auf ein Minimum des Minimums reduziert werden müssen?

Nein, das ist kein Leben mehr. Das ist eine Qual!


 

Ja, das kann man als Leben bezeichnen. - Leben ist absolut unverfügbar und muß JEDEM menschlichen Zugriff entzogen bleiben.

 

Gerade in christlicher Sicht hat Leiden einen tiefen Sinn, weil auch Christus gelitten hat: Paulus meinte gar (Kol 1,24), man könne den Leiden Christi noch etwas hinzufügen.

 

Das gilt natürlich nur für uns Christen. Alle anderen sehen diese Verbindung nicht unbedingt - abgesehen davon machen die mit dem menschlichen Leben sowieso, was sie wollen...

 

(Geändert von dalet um 15:28 - 11.Juli.2001)

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Zitat von dalet am 14:26 - 11.Juli.2001

[

Gerade in christlicher Sicht hat Leiden einen tiefen Sinn, weil auch Christus gelitten hat: Paulus meinte gar (Kol 1,24), man könne den Leiden Christi noch etwas hinzufügen.

 

Hallo Dalet,

 

dann laß dich mal ordentlich quälen, in manchen Staaten wird noch fleißig gefoltert, melde dich doch am besten gleich an, damit du den biblischen Anweisungen auch gerecht werden kannst.

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>> Paulus meinte gar (Kol 1,24), man könne den Leiden Christi noch etwas hinzufügen. << (dalet)

 

 

Klar doch, man kann alles übertreiben. Scheint aber eher was für Masochisten zu sein. Dem Normalverbraucher reichen Geißelung und Kreuzigung bereits vollauf. Mehr sollte man dem Durchschnittschristen wirklich nicht zumuten.

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Der Abschied

 

Monsignore Erich Ramstetter, enger und langjähriger Freund der Familie Kohl, hat in der Trauerfeier für Hannelore Kohl die Predigt gehalten. Sie lesen das Manuskript der Predigt in Auszügen:

 

dpa HAMBURG/SPEYER. " Wir sind hier im Kaiserdom zu Speyer zusammengekommen, um mit der Liturgie unserer Kirche Abschied zu nehmen von Dir, liebe Hannelore, oder um es zukunftgerichtet zu sagen, um ein neues Verhältnis zu Dir, liebe Hannelore, zu finden. Denn Du bist bei Gott. Wie oft hast Du, lieber Helmut, mit Hannelore diesen Dom besucht, um die Liturgie mitzufeiern oder Staatsgästen diesen geheiligten Raum nahe zu bringen! (...)

 

Zu jeder Zeit erleben wir nicht nur aufbauende und frohmachende Lebenskräfte um uns und in uns, sondern wir sind auch mit den zerstörenden und auf Vernichtung zielenden Kräften konfrontiert. Was dies heißt, habt ihr, lieber Helmut, lieber Walter und Peter bis in diese Stunde in maßloser und extremer Weise erlebt und erlitten.

Hannelore hat dieses schwere Schicksal in partnerschaftlicher Liebe und Treue geteilt und bis zuletzt zu Euch gehalten. Sie hat, wie sie einmal sagte, immer neben Dir und hinter Dir, lieber Helmut, gestanden. Alle Unterstellungen, Verleumdungen und Hasserfahrungen wurden zu eurem gemeinsamen bitteren Leid. Ich weiß nicht, ob es denen bewusst ist, was es bedeutet, einem Menschen die Ehre rauben zu wollen. Dies zielt immer auf Leben und Lebenskraft. (...)

 

Die Fülle des Leids an Seele und Leib hat sie (Hannelore) diesen Schritt auf den unbegreiflichen und liebenden Gott vollziehen lassen. In der Feinfühligkeit, die ihr auch zu eigen war, hat sie sich von Dir, lieber Helmut, verabschiedet. Sie wusste welchen Schmerz sie Dir, Walter und Peter, bereitet, aber sie stand unter den Zwängen der Krankheit. Ihre Liebe und Treue, ihre Dankbarkeit für das lange gemeinsame Leben bringt sie in ergreifender Weise zum Ausdruck. (...)

 

Zuletzt zwang ihre Krankheit sie, das Licht zu meiden und in der Dunkelheit zu leben. Es war ein Martyrium, weil sie dadurch vom Leben abgeschnitten wurde und nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnte. Wie schmerzlich war es für sie, nicht an der festlichen Hochzeit von Dir, lieber Peter und Elif, teilnehmen zu können. Als mein Bruder und ich gleich nach der Rückkehr aus der Türkei ihr von der feierlichen und großartigen Hochzeit berichten konnten und ihr sagten, dass wir überzeugt sind, Peter und Elif würden ein glückliches Paar, da weinte sie vor Glück und Schmerz, weil sie bei diesem Schritt auf euer gemeinsames Leben außen vor bleiben musste. In außergewöhnlich großer Herzlichkeit und Dankbarkelt hat sie sich von uns verabschiedet. (...)

 

Wer in der Dunkelheit leben muss, sehnt sich nach dem Licht! Hannelore Kohl hat sich nach dem unvergänglichen Licht gesehnt, nicht nach den untergehenden Sonnen. Wir glauben und beten, dass Gott sie seine Herrlichkeit schauen lässt.

 

 

Dass er ihre Tränen trocknet und ihr den Frieden und die ewige Ruhe schenkt."

 

Schenken wir sie ihr auch.

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Schönes Schlußwort Pedrino, ich danke Euch alle für die Beiträge. Es war interessant mal die verschiedenen Meinungen zu hören.

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Ich frage mich, ob der alte Helmut ein klein bisschen ein schlechtes Gewissen haben wird, weil sie ja so fürchterlich unter der Spendenaffäre gelitten haben soll.

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