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Allmächtig?


tomlo

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Wir fragen uns eigentlich immer wieder: „Wenn Gott allmächtig ist und gut, wenn er Gott ist, warum lässt er dann die Menschen elend sterben und leiden?“ So hört man es oft. Viele Glaubensbekenntnisse innerhalb der christlichen Konfessionen sprechen es aus: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen“, und in vielen Katechismen steht geschrieben: „Gott sei allmächtig, allwissend und allgegenwärtig“

 

Ich bin der Meinung, dass diese Aussagen im Bezug zur heiligen Schrift sehr leicht missverstanden oder sie führen dazu, dass man angesichts eines solchen Gottesbildes die Erzählungen der Bibel überhaupt nicht mehr versteht. Aus diesem Grunde werden dann Fragen gestellt wie diese: „Wenn Gott sowieso schon wusste, was die Menschen tun würden, warum hat er sie dann erst erschaffen?“ oder: „Wenn Jesus sowieso allmächtig war, warum hat er dann nicht alle Krankheiten überhaupt beseitigt?“ oder: „Wenn Gott allmächtig war, warum hat er dann nicht eine bessere Welt erschaffen, in der die Menschen nicht sündigen konnten?“

 

Jeder aufmerksame Bibelleser wird an diesen Punkt eigentlich zur Überzeugung kommen (Bei mir jedenfalls), dass All-Aussagen, angewandt auf die Bibel-Lektüre, Gott jede Personenhaftigkeit und jeden Eigensinn absprechen, sie machen ihn zu einem Prinzip ohne Leben und vor allem zu einem Abstraktum, zu dem man nicht beten kann.

Diese All-Aussagen haben vielleicht ihren Sinn in spekulativer Dogmatik, sie sind und bleiben damit aber begrenzte menschliche Aussagen über Gott.

Ich möchte damit nicht behaupten, dass Gott dadurch unvollkommener wirkt, wenn er nicht allmächtig wäre, aber ER ist dadurch zweifelsfrei geheimnisvoller und eigenwilliger, als diese Formeln es vermuten lassen. Vor allem aber kann man nicht mit Hilfe dieser Sätze Beliebiges aus dem Gottesbegriff von vornherein ableiten.

 

Was ist mit dem Wort „Allmächtig“ eigentlich gemeint?

Ein Blick in eine Bibelkonkordanz zeigt bereits, dass das Neue Testament große Scheu gegenüber dem Wort "allmächtig, Allmächtiger" (griechisch: Pantokrator) hat. Das hebräische Alte Testament hat überhaupt keine sinngemäße Entsprechung zu diesem Wort; die griechische Bibel übersetzt zwar zumeist „Gott der Heerscharen“ oder „Herr Zebaoth“) mit „Allherrscher“, aber auch das bedeutet nicht Allmacht im Sinne des deutschen Wortes. Haben wir es wieder mit einen der typischen Übersetzungsprobleme zu tun?

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Wir fragen uns eigentlich immer wieder: „Wenn Gott allmächtig ist und gut, wenn er Gott ist, warum lässt er dann die Menschen elend sterben und leiden?" So hört man es oft. Viele Glaubensbekenntnisse innerhalb der christlichen Konfessionen sprechen es aus: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen", und in vielen Katechismen steht geschrieben: „Gott sei allmächtig, allwissend und allgegenwärtig"

 

Ich bin der Meinung, dass diese Aussagen im Bezug zur heiligen Schrift sehr leicht missverstanden oder sie führen dazu, dass man angesichts eines solchen Gottesbildes die Erzählungen der Bibel überhaupt nicht mehr versteht. Aus diesem Grunde werden dann Fragen gestellt wie diese: „Wenn Gott sowieso schon wusste, was die Menschen tun würden, warum hat er sie dann erst erschaffen?" oder: „Wenn Jesus sowieso allmächtig war, warum hat er dann nicht alle Krankheiten überhaupt beseitigt?" oder: „Wenn Gott allmächtig war, warum hat er dann nicht eine bessere Welt erschaffen, in der die Menschen nicht sündigen konnten?"

 

Jeder aufmerksame Bibelleser wird an diesen Punkt eigentlich zur Überzeugung kommen (Bei mir jedenfalls), dass All-Aussagen, angewandt auf die Bibel-Lektüre, Gott jede Personenhaftigkeit und jeden Eigensinn absprechen, sie machen ihn zu einem Prinzip ohne Leben und vor allem zu einem Abstraktum, zu dem man nicht beten kann.

Diese All-Aussagen haben vielleicht ihren Sinn in spekulativer Dogmatik, sie sind und bleiben damit aber begrenzte menschliche Aussagen über Gott.

Ich möchte damit nicht behaupten, dass Gott dadurch unvollkommener wirkt, wenn er nicht allmächtig wäre, aber ER ist dadurch zweifelsfrei geheimnisvoller und eigenwilliger, als diese Formeln es vermuten lassen. Vor allem aber kann man nicht mit Hilfe dieser Sätze Beliebiges aus dem Gottesbegriff von vornherein ableiten.

 

Was ist mit dem Wort „Allmächtig" eigentlich gemeint?

Ein Blick in eine Bibelkonkordanz zeigt bereits, dass das Neue Testament große Scheu gegenüber dem Wort "allmächtig, Allmächtiger" (griechisch: Pantokrator) hat. Das hebräische Alte Testament hat überhaupt keine sinngemäße Entsprechung zu diesem Wort; die griechische Bibel übersetzt zwar zumeist „Gott der Heerscharen" oder „Herr Zebaoth") mit „Allherrscher", aber auch das bedeutet nicht Allmacht im Sinne des deutschen Wortes. Haben wir es wieder mit einen der typischen Übersetzungsprobleme zu tun?

lieber Tomlo,

 

Gott ist allmächtig bedeutet: das ohne den Willen Gottes nichts geschehen kann und auch nichts geschieht. Auch wenn es so viel "Leid" und "Freud" in der Welt gibt, so ist dies kein Gegenbeweis der Ohnmacht Gottes.

 

Sondern es ist eine barmherzige Zulassung Gottes und alles Leid zeugt von der höchsten Liebe Gottes zu seinen Wesen, zu uns Menschen.

 

So wie das edle Gold im Feuer gereinigt wird von den Schlacken, so wird auch der Mensch im Feuer des Leidens gereinigt. Denn in das Reich des Himmlischen Vater kann nichts Unreines eingehen.

 

Und doch ist Gott in einer gewissen Weise gegen den Menschen ohnmächtig. Ohnmächtig deshalb, weil Gott nicht in die persönliche Freiheit des Menschen eingreifen will und auch nicht kann, ohne dass der Mensch zu einem Tier am Gängelband Gottes wird.

 

Deswegen hat Gott für uns auch die zehn Gebote, sowie die zwei Liebegebote, und die Verheißungen aus der Bergpredigt gegeben, nach der wir handeln sollen. Wenn wir aber nicht damach handeln, dann muß Gott die äußeren lebensumstände des Einzelnen so gestalten, dass der auf der Lebens- und Schulungsbahn wandelnde Mensch allzeit an das beste Ziel kommt. In das Reich des himmlischen Vaters.

 

liebe Grüße von Oskar

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Unser Ziel ist die Auferstehung und das ewige Leben nicht ein Leben in Wohlstand und Perfektion

 

Auch Paulus ging freiwillig in den Tod und ins Gefängnis, weil er erkannte, dass dieses Leben in einer unvollkommenen Welt nicht leidfrei verlaufen kann, sondern erst nach der Auferstehung im Paradies dieser Zustand verwirklicht sein wird

 

-> Nicht auf das Negative jetzt sondern auf das Positive nach der Auferstehung schauen, und wer lust hat kann ja helfen, z.B. durch Spenden/ehrenamtliche Mithilfe/umweltfreundliche Lebensweise, das Leid in dieser Welt etwas zu reduzieren

 

Eine jetzt schon perfekte Welt würde einen Erfahrungsverlust bedeuten, einen Mangel an Konfrontation mit negativen Situationen, die nötig sind zu einer Reifung der Persönlichkeit und zur Gewinnung von wichtigen Erfahrungswerten

bearbeitet von magnusfe
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lieber Tomlo,

 

Gott ist allmächtig bedeutet: das ohne den Willen Gottes nichts geschehen kann und auch nichts geschieht. Auch wenn es so viel "Leid" und "Freud" in der Welt gibt, so ist dies kein Gegenbeweis der Ohnmacht Gottes.

 

Lieber Oskar,

 

wenn es so wäre, wie du es schilderst, warum warnt uns Gott immer wieder vor dem schweren Folgen der Sünde, wenn wir seine Ordnung missachten?. Warum lässt er dann zu, dass uns böses wiederfährt, warum vernichtet er nicht einfach das Böse, dann hätten wir endlich Ruhe.

 

Ich denke eher, dass Gott zwar sehr mächtig ist, aber das Wort "Allmächtig" eher zum ein Ausdruck eines universalen Charakters des Christentums bedeutet, das alle Völker umfasst. Auch hier bezieht sich das Wort noch nicht auf das Schöpfungsregiment und die Lenkung der Weltgeschichte.

 

So wie das edle Gold im Feuer gereinigt wird von den Schlacken, so wird auch der Mensch im Feuer des Leidens gereinigt. Denn in das Reich des Himmlischen Vater kann nichts Unreines eingehen.

 

Ja, durch das Feuer müssen wir alle gehen, das wird unsere Probe sein.

 

Und doch ist Gott in einer gewissen Weise gegen den Menschen ohnmächtig. Ohnmächtig deshalb, weil Gott nicht in die persönliche Freiheit des Menschen eingreifen will und auch nicht kann, ohne dass der Mensch zu einem Tier am Gängelband Gottes wird.

 

Die Ohnmacht Gottes besteht darin, das er wie wir gelitten und gestorben ist. Wäre es nicht so, so würde es sich um einen unmenschlichen Gott handeln. Der Inbegriff des Göttlichen bedeutet die Leidensfähigkeit, oder vielmehr die Fähigkeit zu Solidarität, zum Mitleiden und damit zur Liebe.

 

Im Leiden des Christus kann man den mitleidenden Gott entdecken, der die Menschen versteht, weil er ihnen nahe ist. Dadurch wird hier eine ganze andere Dimension sichtbar. Gott ist dadurch nicht mehr der ferne Weltenrichter, oder die anonyme Schicksalsmacht, sondern er ist durch Christus der menschgewordene Gott, der mit uns schreit, wo wir im Angesicht des Leidens und Tod resignieren.

 

Alles Liebe

Thomas

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Unser Ziel ist die Auferstehung und das ewige Leben nicht ein Leben in Wohlstand und Perfektion

 

Auch Paulus ging freiwillig in den Tod und ins Gefängnis, weil er erkannte, dass dieses Leben in einer unvollkommenen Welt nicht leidfrei verlaufen kann, sondern erst nach der Auferstehung im Paradies dieser Zustand verwirklicht sein wird

 

-> Nicht auf das Negative jetzt sondern auf das Positive nach der Auferstehung schauen, und wer lust hat kann ja helfen, z.B. durch Spenden/ehrenamtliche Mithilfe/umweltfreundliche Lebensweise, das Leid in dieser Welt etwas zu reduzieren

 

Eine jetzt schon perfekte Welt würde einen Erfahrungsverlust bedeuten, einen Mangel an Konfrontation mit negativen Situationen, die nötig sind zu einer Reifung der Persönlichkeit und zur Gewinnung von wichtigen Erfahrungswerten

Eine interessante Frage, brauchen wir Leid und Tod um zu reifen? Oder ist es nicht so, dass ER uns versuchen will, um zu sehen, ob wir auch in schweren Stunden zu ihm halten. Ich denke dabei immer an das Vater unser... und führe uns nicht in Versuchung..

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Gott ist so allmächtig, dass er sich den Menschen in den Formen von Brot und Wein ausliefert. Gottes Allmacht zeigt sich in seiner selbstgewählten Ohnmacht.

Die Ohnmacht Gottes ist in Wahrheit seine Stärke. Die Macht Gottes entfaltet sich in der Überwindung des Todes. Deshalb ist sein Spezialgebiet die Auferstehung und das ewige Leben.

 

Es gibt Hoffnung B)

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Gott ist so allmächtig, dass er sich den Menschen in den Formen von Brot und Wein ausliefert. Gottes Allmacht zeigt sich in seiner selbstgewählten Ohnmacht.

 

manchmal, wenn ich solche Sätze lese, habe ich das GEfühl, dass es besser wäre, wir würden über Gott schweigen.....

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Ich kämpfe auch oft mit dem Verständnis von "allmächtig". Also, wenn ich allmächtig wäre, dann würde ich es so einrichten, daß es kein Leid, nichts Böses, nur Gutes, aber trotzdem Mögliches, Spannendes, Immerwährend nicht-Langweiliges gäbe.

 

Wieso geht das nicht? Kann man sich das nicht vorstellen, kann Gott das nicht erschaffen? Oder ist das etwa unmöglich, so wie ein eckiger Kreis unmöglich ist?

bearbeitet von Einsteinchen
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Ich kämpfe auch oft mit dem Verständnis von "allmächtig". Also, wenn ich allmächtig wäre, dann würde ich es so einrichten, daß es kein Leid, nichts Böses, nur Gutes, aber trotzdem Mögliches, Spannendes, Immerwährend nicht-Langweiliges gäbe.
Ich sehe eine "Lösungsmöglichkeit" darin, dass Gott sich gegenüber dem freien Willen seiner Geschöpfe frei- willig "ohnmächtig" macht.

 

Wieso geht das nicht? Kann man sich das nicht vorstellen, kann Gott das nicht erschaffen? Oder ist das etwa unmöglich, so wie ein eckiger Kreis unmöglich ist?

So wie du es im Bild vom "eckigen Kreis" siehst scheint es mir in Bezug auf Gott- Geschöpf- freier Wille. Freier Wille + Leidlosigkeit + Nichtsböses = eckiger Kreis.

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Ich kämpfe auch oft mit dem Verständnis von "allmächtig". Also, wenn ich allmächtig wäre, dann würde ich es so einrichten, daß es kein Leid, nichts Böses, nur Gutes, aber trotzdem Mögliches, Spannendes, Immerwährend nicht-Langweiliges gäbe.

 

Wieso geht das nicht? Kann man sich das nicht vorstellen, kann Gott das nicht erschaffen? Oder ist das etwa unmöglich, so wie ein eckiger Kreis unmöglich ist?

das ist unmöglich, selbst für Gott. Denn nicht Gott schafft das Leid, sondern die Menschen schaffen sich das Leid selbst.

 

Denn alles was da lebt bis zum Menschen, steht unter dem Willen Gottes, ohne den nichts geschehen kann, was Gott nicht will. Aber die Menschen sind der Seele und dem Geiste nach freie Wesen, die aus eigenen Erkennen und Wollen handeln können. Wäre das nicht so, dann wäre sie gleich den Tieren, die unter dem Gängelband Gottes. Sowie eine Puppe sich nach dem Puppenspieler richten muß.

 

Und in diesem freien Handeln nach ihrer Erkenntnis und ihrem Wollen erwächst sich das Schicksal der Menschen. Leben sie nach Willen Gottes in der Ordnung Gottes, dann erwächst sich aus ihrem Handeln edle Früchte. Handeln sie entgegen der Ordnung Gottes, dann werden die Früchte ihres Handelns bitter schmecken.

 

Das Leid ist aber lebensnotwendig für die Entwicklung der Seele. Sie ist der Motor der geistigen Entwicklung, die uns hin zu Gott führt. Gott als der ewige Baumeister und Schöpfer aller Dinge weiss es am besten, wie seine Geschöpfe zu führen hat, damit diese das Vaterhaus erreichen.

 

Der aber sich nach Gott richtet, braucht auch nicht soviel zu leiden. je widerspenstiger sich ein Mensch zeigt, desto mehr muß dieser leiden. Gott prüft aber auch durch das leiden die Menschen, damit diese in sich erforschen können, in wieweit sie den Willen Gottes in sich aufgenommen haben. Siehe nur Hiob und Abraham. Gott wußte wohl, wie diese sich entscheiden würden, aber sie sellbst wissen nicht, wie stark ihr Glaube und ihre Zuversicht ist und sein wird.

 

Und so führt Gott uns in viele Gelegenheit hinein, wo wir unsere Liebe zu Gott immer aufs das neue erproben können und uns immer wieder auf Gott ausrichten können. Denn das Edle kann nur dadurch entstehen, dass es durch das Feuer geläutert wird. Denn in das reich Gottes kann nichts Unreines eingehen. Denn im Feuer wird alles Unreine verbrannt und entfernt.

bearbeitet von rakso
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Wir fragen uns eigentlich immer wieder: „Wenn Gott allmächtig ist und gut, wenn er Gott ist, warum lässt er dann die Menschen elend sterben und leiden?“ So hört man es oft. Viele Glaubensbekenntnisse innerhalb der christlichen Konfessionen sprechen es aus: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen“, und in vielen Katechismen steht geschrieben: „Gott sei allmächtig, allwissend und allgegenwärtig“

 

Ich bin der Meinung, dass diese Aussagen im Bezug zur heiligen Schrift sehr leicht missverstanden oder sie führen dazu, dass man angesichts eines solchen Gottesbildes die Erzählungen der Bibel überhaupt nicht mehr versteht. Aus diesem Grunde werden dann Fragen gestellt wie diese: „Wenn Gott sowieso schon wusste, was die Menschen tun würden, warum hat er sie dann erst erschaffen?“ oder: „Wenn Jesus sowieso allmächtig war, warum hat er dann nicht alle Krankheiten überhaupt beseitigt?“ oder: „Wenn Gott allmächtig war, warum hat er dann nicht eine bessere Welt erschaffen, in der die Menschen nicht sündigen konnten?“

 

Jeder aufmerksame Bibelleser wird an diesen Punkt eigentlich zur Überzeugung kommen (Bei mir jedenfalls), dass All-Aussagen, angewandt auf die Bibel-Lektüre, Gott jede Personenhaftigkeit und jeden Eigensinn absprechen, sie machen ihn zu einem Prinzip ohne Leben und vor allem zu einem Abstraktum, zu dem man nicht beten kann.

Diese All-Aussagen haben vielleicht ihren Sinn in spekulativer Dogmatik, sie sind und bleiben damit aber begrenzte menschliche Aussagen über Gott.

Ich möchte damit nicht behaupten, dass Gott dadurch unvollkommener wirkt, wenn er nicht allmächtig wäre, aber ER ist dadurch zweifelsfrei geheimnisvoller und eigenwilliger, als diese Formeln es vermuten lassen. Vor allem aber kann man nicht mit Hilfe dieser Sätze Beliebiges aus dem Gottesbegriff von vornherein ableiten.

 

Was ist mit dem Wort „Allmächtig“ eigentlich gemeint?

Ein Blick in eine Bibelkonkordanz zeigt bereits, dass das Neue Testament große Scheu gegenüber dem Wort "allmächtig, Allmächtiger" (griechisch: Pantokrator) hat. Das hebräische Alte Testament hat überhaupt keine sinngemäße Entsprechung zu diesem Wort; die griechische Bibel übersetzt zwar zumeist „Gott der Heerscharen“ oder „Herr Zebaoth“) mit „Allherrscher“, aber auch das bedeutet nicht Allmacht im Sinne des deutschen Wortes. Haben wir es wieder mit einen der typischen Übersetzungsprobleme zu tun?

 

 

Zunächst müsste man mal fragen, auf welche Aussagen in der Bibel Du Dich eigentlich beziehst. Vielleicht könnte es ja sein, dass den biblischen Autoren die Zuspitzung der Frage nach der Allmacht vollkommen fremd war.

 

Nehmen wir einmal das Wort Jahwe Zebaoth: Zebaoth heißt Heerscharen und meint das Herr der Sterne und dies in einem eher astrologischen Sinn. Die Sterne wurden unter assyrischem Einfluss mit den Göttern gleich gesetzt (was man wunderschön an den assyrischen Monumentalstatuen im British Museum und im Louvre studieren kann). Wenn nun ein Gott Herr scher über das Himmelsheer ist, dann ist er der Herr aüber alle Götter oder im Kontext eines Monotheismus, der Herr über alle Kräfte, die die Geschicke der Welt beeinflussen. Das ist ganz klar eine Allmachtsaussage. Allerdings geht diese nicht so sehr in die Richtung zu definieren, welche Fähigkeiten unter die Allmacht Gottes fallen, sondern darum, dass es nur den einen Gott gibt, den einen der göttliche Kraft hat.

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Wenn nun ein Gott Herr scher über das Himmelsheer ist, dann ist er der Herr aüber alle Götter oder im Kontext eines Monotheismus, der Herr über alle Kräfte, die die Geschicke der Welt beeinflussen. Das ist ganz klar eine Allmachtsaussage.

Nur leider hat Gott nicht diese Attribute einer Allmachtaussage, da er nur dort wirken kann, wo Menschen es zulassen.

Christus hat durch seinen Tod die Mächte und Gewalten blamiert und sie entscheidend geschwächt ( selbst der Tod hat keine Macht mehr).

 

Sie haben aber noch genug Macht, um den Menschen zu schaden Eph 6,12 Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. .

 

Wie das Endergebnis aussieht, darüber hat die Offenbarung keinen Zweifel gelassen, fragt sich nur wann dieses geschieht.

bearbeitet von tomlo
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Ich kämpfe auch oft mit dem Verständnis von "allmächtig". Also, wenn ich allmächtig wäre, dann würde ich es so einrichten, daß es kein Leid, nichts Böses, nur Gutes, aber trotzdem Mögliches, Spannendes, Immerwährend nicht-Langweiliges gäbe.
Ich sehe eine "Lösungsmöglichkeit" darin, dass Gott sich gegenüber dem freien Willen seiner Geschöpfe frei- willig "ohnmächtig" macht.

 

 

versteh ich nicht, ist das leid eine art strafe, wenn es gott frei-willig macht?

 

oder ist es nicht vielmehr so, dass das leid die notwendige kehrseite des geschenks des freien willens an den menschen ist, weil das eine ohne das andere nicht geht?

 

quasi der riß in der vollkommenheit der schöpfung (ursünde), die in den geburtswehen liegt

bearbeitet von karbummke
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