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Neokatechumenat - c'est quoi?


mhinas

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Ich habe gerade auf dem Weg zur Arbeit an einer Kirche im Schaukasten bemerkt, dass dort das "Neokatechumenat" eine "Feier des Wortes" abhält. Ich habe mich über das ganze mal schalu gemacht und bin jetzt etwas verunsichert. Die haben eine Approbation durch JPII, dennoch weigern sich Bischöfe, deren Seminaristen zum Priester zu weihen.

 

Hat jemand erfahrungen mit denen gemacht? Ist das jetzt eine neuauflage von Opus Dei oder wie hat man die einzuschätzen. Ich hatte bisher immer gedacht, Neokatechumenat sei eine Sekte...

 

Die Info von der Ev. Informationsstelle legt das auch nahe...

 

http://www.herzovision.de/Tembladera/neokathechumenat.htm

 

Die offizielle Seite wirkt harmlos...

 

http://www.camminoneocatecumenale.it/de/index.asp

 

 

Was ist da dran?

bearbeitet von mhinas
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http://www.camminoneocatecumenale.it/de/statut.pdf

 

Besonders interessant finde ich in dem Statut dass nach S. 15, Art. 20 die Neokatechumen zu zweit zu den Familien der Gemeinde geschickt werden... Sehr eigentümlich, wirkt irgenwie wie ZJ...

 

Und in Art. 26 sagen sie dem Ortsbischof, was er in sachen ihrer Gemeinschaft darf...*stirnrunzel*

bearbeitet von mhinas
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Ich habe gerade auf dem Weg zur Arbeit an einer Kirche bemerkt, dass dort das "Neokatechumenat" eine "Feier des Wortes" abhält. Ich habe mich über das ganze mal schalu gemacht und bin jetzt etwas verunsichert. Die haben eine Approbation durch JPII, dennoch weigern sich Bischöfe, deren Seminaristen zum Priester zu weihen.

 

Hat jemand erfahrungen mit denen gemacht? Ist das jetzt eine neuauflage von Opus Dei oder wie hat man die einzuschätzen. Ich hatte bisher immer gedacht, Neokatechumenat sei eine Sekte...

 

Die Info von der Ev. Informationsstelle legt das auch nahe...

 

http://www.herzovision.de/Tembladera/neokathechumenat.htm

 

Die offizielle Seite wirkt harmlos...

 

http://www.camminoneocatecumenale.it/de/index.asp

 

 

Was ist da dran?

Dieser Verein hat meinen Austritt aus der katholischen Kirche besiegelt.

 

Die kommen ganz harmlos an und halten eine Serie von Info-Abenden ab. Als vertrauensbildende Maßnahme soll wohl gelten, daß diese Veranstaltungen von eigens geschulten Laien abgehalten werden, die nur von einem Priester unterstützt werden. Sie halten nichts von Empfängnisverhütung, denn in unserem Fall kam eine Familie mit ca. 14 Kindern an, wo die Frau hochschwanger war und ihr Kind während ihres Aufenthaltes in der Gemeinde bekam. Diese Leute hatten ihr Zuhause in einem völlig anderen Bundesland verlassen, ihre Kinder hier auf Gastschulen verteilt und eine provisorische Wohnung für zwei Monate gemietet. Seltsamerweise war der Mann aber ein hochbezahlter Physiker und die Frau eine niedergelassene Ärztin. All das sollte wohl auf die Gemeindemitglieder Eindruck schinden und zeigen, daß man alles stehen und liegenlassen soll, um Jesus zu folgen, egal, was man beruflich tut, ob man Rücksicht auf die Kinder und ihre Schulen nimmt, etc.

 

Am Ende dieser Info-Serie wurde man dann zu einem Wochenende eingeladen, wo man sich entscheiden sollte, mit anderen Mitgliedern der Gemeinde eine "Gemeinschaft des neokatechuminalen Weges" zu gründen. Dabei wurde wieder mit Showtricks gearbeitet: Diese Schlußveranstaltung fand in unserem Falle in einem noblen Tagungshaus statt und die berühmte "Schlußagape" wurde wirklich mit allen Schikanen begangen. Alle sollten mitkommen, also auch Studenten und Leute mit sehr kleinem Einkommen. Sie wohnten alle in noblen Zimmern und als die Schlußrechnung dann kam, ging ein Hut herum und jeder sollte "soviel hineintun wie er konnte und was ihm dieses Wochenende wert war". Ob der Betrag letztlich zusammenkam, oder die Differenz aus irgendwelchen Töpfen ausgeglichen wurde, konnte ich nicht feststellen.

 

Ich habe mich damals zu dem Weg entschieden und anfangs auch begeistert mitgemacht. Nach und nach bemerkte ich aber, daß ich mich immer mehr von meinen Freunden und Bekannten entfernte, daß dieser dubiose Verein mehr und mehr Raum in meinem Kopf einnahm und daß ich stets irgendwas für die Gemeinschaft vorbereiten mußte, oder mit ihnen irgendwowohin reiste, um den Stand meiner "religiösen Reife" zu erkunden; ich hatte also auch ständig mit diesen Leuten zu tun und keine Zeit mehr für anderes, auch nicht für meine Hobbys.

 

Die restliche Gemeinde, die nichts mit dem Neokatechuminat zu tun haben wollte, wurde von den Priestern regelrecht vernachlässigt. Der Gipfel war die Osternacht: Die wurde einmal in aller Eile mit den normalen Gemeindemitgliedern gefeiert und danach ganz ausgiebig mit den Leuten des Neokatechuminats, die mittlerweile mehrere "Gemeinschaften" gegründet hatten und nach und nach die anderen Katholen aus der Kirche hinausdrängten. Das vorher gut funktionierende Gemeidewesen starb einen sanften Tod.

 

Nach ungefähr einem halben Jahr habe ich mich aus diesem Verein verabschiedet und - nachdem ich mitgekriegt habe, daß JPII nicht nur diesen dubiosen Verein, sondern auch Opus Dei und andere Exoten unterstützte, um die Welt zu missionieren - auch aus der gesamten katholischen Kirche.

 

Das sind aber nur meine ureigenen Erfahrungen. Näheres und auch mir unbekanntes habe ich hier erfahren.

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http://www.camminoneocatecumenale.it/de/statut.pdf

 

Besonders interessant finde ich in dem Statut dass nach S. 15, Art. 20 die Neokatechumen zu zweit zu den Familien der Gemeinde geschickt werden... Sehr eigentümlich, wirkt irgenwie wie ZJ...

 

Und in Art. 26 sagen sie dem Ortsbischof, was er in sachen ihrer Gemeinschaft darf...*stirnrunzel*

 

Befremdlich. Kardinal Arrinze hat hier schon erste Zügel angelegt: http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=82442

Grüße, KAM

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thx

 

ich würde sagen, dass ist eindeutig...

Zumal die Begrüßung in dem Brief recht frostig klingt...

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http://www.camminoneocatecumenale.it/de/statut.pdf

 

Besonders interessant finde ich in dem Statut dass nach S. 15, Art. 20 die Neokatechumen zu zweit zu den Familien der Gemeinde geschickt werden... Sehr eigentümlich, wirkt irgenwie wie ZJ...

 

Und in Art. 26 sagen sie dem Ortsbischof, was er in sachen ihrer Gemeinschaft darf...*stirnrunzel*

 

Befremdlich. Kardinal Arrinze hat hier schon erste Zügel angelegt: http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=82442

Grüße, KAM

Da muß die vatikanische Einstellung denen gegenüber sich aber um hundertachtzig Grad gedreht haben. Nach meiner Erfahrung (zugegeben, das alles ist schon 10 Jahre her) waren die alle fünf Minuten zur Papstaudienz in Rom. Besonders die jungen Männer mit Abitur waren alle fünf Minuten dazu eingeladen, nach Rom zu gehen, um Woytila zu sehen. Wahrscheinlich sollte dieser angesichts der jungen, priesterseminargeeigneten Männer in Begeisterungsstürme ausbrechen. Übrigens habe ich mir sagen lassen, daß sie jetzt sogar ein Priesterseminar in Rom haben. Zu meiner Zeit wurde dafür noch in den Gemeinschaften Geld gesammelt.

 

Aber wehe ein junger Mann entsprach nicht ihren Normen, dann durfte der auch nicht auf eine "Romfahrt für junge männliche Neokatecheten" gehen. Irgendwelche Erklärungen wurden gefunden. In unserer Gruppe befand sich ein junger Mann, der zwar sehr lieb, aber geistig ein wenig zurückgeblieben war. Der wurde prinzipiell nicht mitgenommen, obwohl er so gerne den Papst gesehen hätte. Einmal kamen diese "jungen Kämpfer des Christentums" aus Rom zurück und hatten alle hölzerne Kreuze um den Hals hängen. Der arme Junge hätte dann zu gerne wenigstens so ein Ding gehabt, wenn er schon nicht mitdurfte. Keiner der "Priester in spe" hatte daran gedacht, ihm sowas mitzubringen.

 

Als ich schon lange ausgetreten war und einmal in Rom beruflich zu tun hatte, habe ich einen ganzen Vormittag verbracht, um in den Läden rund um den Vatikan nach so einem Holzkreuz zu suchen. In der franziskanischen Buchhandlung am Vatikan wurde ich dann fündig. Ich brachte dem armen Kerl das Ding dann mit. Er ist vor Freude fast an die Decke gesprungen. - Na soviel Anstand haben anscheinend nur Atheisten <_<

bearbeitet von Platona
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Na soviel Anstand haben anscheinend nur Atheisten

ja nee, is klar: Alle Atheisten sind Gutmenschen <_<

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Franciscus non papa

Na soviel Anstand haben anscheinend nur Atheisten

ja nee, is klar: Alle Atheisten sind Gutmenschen <_<

 

 

ein glück, dass du ein "bösmensch" bist - aber ich mag dich so, wie du bist.

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Das habe ich leider bereits oft an Priesteramtskandidaten (RK, AK, EV - wie auch immer das bei denen heißt...) bemerkt: Sie sind völlig von ihrem Ontologischen Plus und ihrer angehenden Ordination und sich selbst vereinnahmt, dass sie ihre nächsten vergessen...

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Nach ungefähr einem halben Jahr habe ich mich aus diesem Verein verabschiedet und - nachdem ich mitgekriegt habe, daß JPII nicht nur diesen dubiosen Verein, sondern auch Opus Dei und andere Exoten unterstützte, um die Welt zu missionieren - auch aus der gesamten katholischen Kirche.

Hallo Platona,

mir ging es nicht ganz unähnlich. Ich hatte zwar nie Kontakt mit den "Neos" oder den "Opus"-Leuten, aber als ich gecheckt habe, dass die Kirchenleitung solche innerkirchlichen Sekten nicht nur tolleriert, sondern auch noch protegiert, habe ich mich auch verabschiedet. In meinem Fall war das nicht durch Austritt, aber innerlich habe ich gekündigt. Der Gipfel war die Heiligsprechung von Escrivá.

 

Wo ist dort eigentlich die frohe Botschaft geblieben? Die Botschaft dieser "Apostel" ist beängstigend. Die Welt ist schlecht, die Menschen sind alle Sünder, der Zorn Gottes ist kurz vor dem Überschäumen. Mit diesen Predigten halten sie eine alte Tradition aufrecht. Es ist die Tradition des neuen Testaments.

 

Die Geschichte des Neuen Testaments widerholt sich ständig. Schon die schwierige Geburt: Das göttliche Kind kann nicht in einer ordentlichen Herberge zur Welt kommen, die Eltern müssen auf das unterste Niveau ausweichen. Warum? Weil alle Herbergen bereits von irgendwelchen "Aposteln" bevölkert sind. Nachdem der Herr dann Wasser in Wein verwandelt hat, Tote lebendig und Lahme gehend, feiern sie ihn, mit viel Hosianna.Sie lassen ihn dann aber wie eine heiße Kartoffel fallen, als er in Bedrängnis kommt, schreien lautstark: "Ans Kreuz mit ihm!" Erst als die Luft rein ist, kommen sie zurück und feiern seine Auferstehung.

 

Die Bibel ist voll von solchen Leuten, wie die Kirche auch. Und doch bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass Gott immer wieder in irgend welchen Nischen geboren wird, eine Zeitlang aufscheint, bevor er wieder unter den Teppich gekehrt wird. Manchmal kommt er ganz heimtückisch und vollkommen inkognito aus Rom und bringt Holzkreuze mit. "Als Atheist? Das geht doch nicht. Das kann doch gar nicht sein," rufen die Apostel. "Nun denn," erwidert Gott: "In den ausgewiesenen Herbergen war halt kein Platz." <_<

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Nach ungefähr einem halben Jahr habe ich mich aus diesem Verein verabschiedet und - nachdem ich mitgekriegt habe, daß JPII nicht nur diesen dubiosen Verein, sondern auch Opus Dei und andere Exoten unterstützte, um die Welt zu missionieren - auch aus der gesamten katholischen Kirche.

Hallo Platona,

mir ging es nicht ganz unähnlich. Ich hatte zwar nie Kontakt mit den "Neos" oder den "Opus"-Leuten, aber als ich gecheckt habe, dass die Kirchenleitung solche innerkirchlichen Sekten nicht nur tolleriert, sondern auch noch protegiert, habe ich mich auch verabschiedet. In meinem Fall war das nicht durch Austritt, aber innerlich habe ich gekündigt. Der Gipfel war die Heiligsprechung von Escrivá.

 

Wo ist dort eigentlich die frohe Botschaft geblieben? Die Botschaft dieser "Apostel" ist beängstigend. Die Welt ist schlecht, die Menschen sind alle Sünder, der Zorn Gottes ist kurz vor dem Überschäumen. Mit diesen Predigten halten sie eine alte Tradition aufrecht. Es ist die Tradition des neuen Testaments.

 

Die Geschichte des Neuen Testaments widerholt sich ständig. Schon die schwierige Geburt: Das göttliche Kind kann nicht in einer ordentlichen Herberge zur Welt kommen, die Eltern müssen auf das unterste Niveau ausweichen. Warum? Weil alle Herbergen bereits von irgendwelchen "Aposteln" bevölkert sind. Nachdem der Herr dann Wasser in Wein verwandelt hat, Tote lebendig und Lahme gehend, feiern sie ihn, mit viel Hosianna.Sie lassen ihn dann aber wie eine heiße Kartoffel fallen, als er in Bedrängnis kommt, schreien lautstark: "Ans Kreuz mit ihm!" Erst als die Luft rein ist, kommen sie zurück und feiern seine Auferstehung.

 

Die Bibel ist voll von solchen Leuten, wie die Kirche auch. Und doch bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass Gott immer wieder in irgend welchen Nischen geboren wird, eine Zeitlang aufscheint, bevor er wieder unter den Teppich gekehrt wird. Manchmal kommt er ganz heimtückisch und vollkommen inkognito aus Rom und bringt Holzkreuze mit. "Als Atheist? Das geht doch nicht. Das kann doch gar nicht sein," rufen die Apostel. "Nun denn," erwidert Gott: "In den ausgewiesenen Herbergen war halt kein Platz." <_<

 

 

Hallo Julis,

 

das hast du sehr schön gesagt. Danke!

bearbeitet von Alouette
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Ich hatte zwar nie Kontakt mit den "Neos" oder den "Opus"-Leuten, aber als ich gecheckt habe, dass die Kirchenleitung solche innerkirchlichen Sekten nicht nur tolleriert, sondern auch noch protegiert, habe ich mich auch verabschiedet.

Null Ahnung - aber ein gutes, klares und verleumdendes Urteil. So lieb ich es! <_<

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Ich hatte zwar nie Kontakt mit den "Neos" oder den "Opus"-Leuten, aber als ich gecheckt habe, dass die Kirchenleitung solche innerkirchlichen Sekten nicht nur tolleriert, sondern auch noch protegiert, habe ich mich auch verabschiedet.

Null Ahnung - aber ein gutes, klares und verleumdendes Urteil. So lieb ich es! <_<

Erich, Du hast ja auch noch nie abgetrieben und trotzdem bist Du gegen Abtreibung. Dagegen ist eine Urteilsbilung über offensichtlich fanatische innerkirchliche Sekten ein Kinderspiel.
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NurFürSuchfunktion

Das Neokatechumenat steht auch von seiten konservativer und traditioneller Katholiken wegen seiner seltsamen Praktiken und der Art, wie sie vatikanische Vorgaben ins Gegenteil verkehren in der Kritik.

Hier ein Beispiel.

Oder hier ein Leserbrief in der Tagespost.

 

Die halten sich für die neuen Urchristen.

Hier noch ein Bericht eines ehemaligen Seminaristen. Auch wenn die (traditionalistische) Quelle nicht unbedingt für Ausgewogenheit steht, reichen doch meiner Meinung die Zitate aus den Katechesen der Gründer um in jedem Katholiken erhebliche Zweifel an dieser Gemeinschaft zu wecken.

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Aber wehe ein junger Mann entsprach nicht ihren Normen, dann durfte der auch nicht auf eine "Romfahrt für junge männliche Neokatecheten" gehen. Irgendwelche Erklärungen wurden gefunden. In unserer Gruppe befand sich ein junger Mann, der zwar sehr lieb, aber geistig ein wenig zurückgeblieben war. Der wurde prinzipiell nicht mitgenommen, obwohl er so gerne den Papst gesehen hätte. Einmal kamen diese "jungen Kämpfer des Christentums" aus Rom zurück und hatten alle hölzerne Kreuze um den Hals hängen. Der arme Junge hätte dann zu gerne wenigstens so ein Ding gehabt, wenn er schon nicht mitdurfte. Keiner der "Priester in spe" hatte daran gedacht, ihm sowas mitzubringen.

 

Irgendwas haben die noch nicht begriffen. Der bloße Wille ein guter Christ zu werden allein macht es halt noch nicht. Eine größere Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit läßt sich bei jungen Leuten meistens feststellen, egal welcher Gruppe sie angehören, dafür sind sie ja jung. Grüße, KarlAntonMartini

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Ich hatte zwar nie Kontakt mit den "Neos" oder den "Opus"-Leuten, aber als ich gecheckt habe, dass die Kirchenleitung solche innerkirchlichen Sekten nicht nur tolleriert, sondern auch noch protegiert, habe ich mich auch verabschiedet.

Null Ahnung - aber ein gutes, klares und verleumdendes Urteil. So lieb ich es! <_<

Lieber Erich,

ich kann sehr gut verstehen, dass es für dich eine gewisse Genugtuung ist, einen Vorwurf loszuwerden, den du dir ansonsten öfter selbst anhören musst. :unsure: Aber ich kann dir versichern, dass meine Recherchen nicht oberflächlicher Natur waren. Ich habe durchaus auch Insiderliteratur gelesen und bin dabei nicht wenig ins Zweifeln gekommen, wem ich denn nun glauben kann. Mein Urteil fällte ich auch nicht, auf Grund der verschiedenen Betrachtungsweisen, sondern vielmehr wegen des Gottesbildes, das auch bei den Beschreibungen der Insider zum Ausdruck kommt.

 

Dass es in der Kirche Platz gibt für viele verschiedene Charaktere und auch Anschauungen ist ein entscheidender Grund, weswegen ich darin leben kann, ohne sie zu verlassen. Insofern wäre ja durchaus auch Platz für Neokatechumenale und Opus-Dei-Gruppen. Kennzeichen einer Sekte ist aber, dass sie sich abtrennt vom Ganzen, dass sie die Brücken abbricht. Und genau das tun diese Gruppen im Grunde, auch wenn sie einen anderen Eindruck erwecken wollen. Sie erklären sich selbst zu den wahren Christen und zum eigentlichen Zentrum der Kirche. Andersdenkende sind entweder willige oder potentielle Missionsopfer oder sie werden im Falle hartnäckiger Resistenz klammheimlich exkommuniziert. Sie betreiben also im Grunde Kirchenspaltung und es ist ein Jammer, dass die Amtskirche sich von ihrem scheinheiligen Gebaren so leichtfertig blenden lässt.

 

Reine Frömmigkeit ist noch kein Argument für Rechtgläubigkeit, auch Eifer nicht. Die meisten "Häretiker" waren fromme Eiferer. Gleichgültige verlassen die Kirche klammheimlich. Viele wenden der Kirche tief enttäuscht den Rücken zu. Andere kämpfen ganz offen. Am schlimmsten sind aber diejenigen, die intrigieren und manipulieren. Daher behaupte ich: Gefahr für die Krise der Kirche geht nicht von Drewermann oder Küng aus, auch nicht von Platona oder Stefan und Volker, sondern von Escriva und Konsorten. Weil Drewermann dieses Gift intuitiv spürt und darunter leidet, wird er zur Furie. Weil Küng die Gefahr wittert, die von solchen Intriganten ausgeht, kritisiert er das Unfehlbarkeitsdogma. (Warum wohl wird der Papst so umworben und umschmeichelt, von diesen Gruppen?) Ihr offener und ehrlicher Kampf aber wird ihnen zum Verhängnis, während sich innerkirchliche Sekten hinter ihrer "Rechtgläubigkeit" ihrer Frömmigkeit und ihrem Eifer hervorragend zu tarnen wissen.

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Kennzeichen einer Sekte ist aber, dass sie sich abtrennt vom Ganzen, dass sie die Brücken abbricht. Und genau das tun diese Gruppen im Grunde, auch wenn sie einen anderen Eindruck erwecken wollen.
Du hast Dich wirklich nur sehr oberflächlich mit Opus Die und Neokatechuminat auseinander gesetzt, denn sonst wüsstest Du, dass diese Gruppen eben keine Brücken abbrechen, sondern sehr eng mit Papst und Kirche verbunden sind und bleiben. Ich würde sie eher als „moderne Orden“ bezeichnen, die eine ganz bestimmte Gruppe von Jecken anspricht, genau wie Benediktiner, Dominikaner oder Franziskaner. Für Letztere treffen ebenfalls all Deine Beschuldigungen zu, die Du gegen die neuen Orden erhebst. Letztlich ist es jedoch nur ein Urteil der Unwissenheit. Wie wäre es, wenn Du mal zu den Leuten in den Gottesdienst gehst oder eine Katechese mitmachst Ich hab das mal bei den Neos gemacht und herausgefunden, dass ich anders als sie gestrickt bin. Aber dennoch habe ich großen Respekt vor ihrer Frömmigkeit und ihrem Engagement.

 

Ihr offener und ehrlicher Kampf aber wird ihnen zum Verhängnis, während sich innerkirchliche Sekten hinter ihrer "Rechtgläubigkeit" ihrer Frömmigkeit und ihrem Eifer hervorragend zu tarnen wissen.
Also da hab ich von Drevermann &Küng eine ganz andere Meinung. Sie kommen im Schafsfell daher und sind darunter doch reißende Wölfe, reinste Moralisten ohne Glauben. Ihre Lehren sind gut für das Ohr und für ihren Ruf, schmecken gut, aber sind in Wirklichkeit pures Gift für die Seele. Hüte Dich vor Ihnen.

 

Gruß

Erich

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Wir hatten hier im Forum auch schon Neos. Die konnten sehr schön Zwietracht säen und Leute gegeneinander aufhetzen. Aber das das ist nätürlich kein Alleinstellungsmerkmal hier.

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Ihr offener und ehrlicher Kampf aber wird ihnen zum Verhängnis, während sich innerkirchliche Sekten hinter ihrer "Rechtgläubigkeit" ihrer Frömmigkeit und ihrem Eifer hervorragend zu tarnen wissen.

Also da hab ich von Drevermann &Küng eine ganz andere Meinung. Sie kommen im Schafsfell daher und sind darunter doch reißende Wölfe, reinste Moralisten ohne Glauben. Ihre Lehren sind gut für das Ohr und für ihren Ruf, schmecken gut, aber sind in Wirklichkeit pures Gift für die Seele. Hüte Dich vor Ihnen.

 

Gruß

Erich

 

ich habe gerade von H.Küng die kleine geschicht der katholischen kirche gelesen. er kündigt zwar an, hart an die kirche herangehen zu wollen, er bleibt dort aber stark an der oberfläche und das auch noch in einigen Teilen populistisch und polemisch. dies nimmt zu, je mehr man sich der neuzeit nähert... Sein Das Christentum hingegen finde ich als Historiker recht gelungen... Hinsichtlich der "kleinen Geschichte" muss ich jedoch sagen, dass er sich zusehr auf seine anderen bücher zurückzieht, ja er verweist darauf, dass man von der "kl. Geschichte" eben keine vollständigkeit erwarten solle und rät, seine anderen werke zu lesen.

 

Als kritischer Mensch meine ich, gut mit dem Bändchen umgehen zu können. Wenn es jedoch einem jungen Suchenden (Firmand o.ä.) in die Finger gerät, meine ich ist Erichs meinung teilen zu können. Das trifft auf die meisten für die Breite Masse verfassten Schriften des Schweizers zu... Seine Dicken Wälzer hingegen finde ich fast schon zahm...

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Wir hatten hier im Forum auch schon Neos. Die konnten sehr schön Zwietracht säen und Leute gegeneinander aufhetzen. Aber das das ist nätürlich kein Alleinstellungsmerkmal hier.
Das machen Wallner&Co aus Regensburg auch. Sind das etwa Neo´s?? <_<
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Wir hatten hier im Forum auch schon Neos. Die konnten sehr schön Zwietracht säen und Leute gegeneinander aufhetzen. Aber das das ist nätürlich kein Alleinstellungsmerkmal hier.

Das machen Wallner&Co aus Regensburg auch. Sind das etwa Neo´s?? <_<

"Aber das das ist nätürlich kein Alleinstellungsmerkmal"

 

Wie gewöhnlich überliest du das, was dir nicht ins Konzept passt. Ausserdem finde ich es leicht despektierlich, einen Bischof und einen Generalvikar als "&Co" zu bezeichnen. "H. H. Mgr. Prof. Dr.", soviel Zeit muss sein.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Kennzeichen einer Sekte ist aber, dass sie sich abtrennt vom Ganzen, dass sie die Brücken abbricht. Und genau das tun diese Gruppen im Grunde, auch wenn sie einen anderen Eindruck erwecken wollen.

Du hast Dich wirklich nur sehr oberflächlich mit Opus Die und Neokatechuminat auseinander gesetzt, denn sonst wüsstest Du, dass diese Gruppen eben keine Brücken abbrechen, sondern sehr eng mit Papst und Kirche verbunden sind und bleiben. Ich würde sie eher als „moderne Orden“ bezeichnen, die eine ganz bestimmte Gruppe von Jecken anspricht, genau wie Benediktiner, Dominikaner oder Franziskaner. Für Letztere treffen ebenfalls all Deine Beschuldigungen zu, die Du gegen die neuen Orden erhebst. Letztlich ist es jedoch nur ein Urteil der Unwissenheit. Wie wäre es, wenn Du mal zu den Leuten in den Gottesdienst gehst oder eine Katechese mitmachst Ich hab das mal bei den Neos gemacht und herausgefunden, dass ich anders als sie gestrickt bin. Aber dennoch habe ich großen Respekt vor ihrer Frömmigkeit und ihrem Engagement.

 

Ihr offener und ehrlicher Kampf aber wird ihnen zum Verhängnis, während sich innerkirchliche Sekten hinter ihrer "Rechtgläubigkeit" ihrer Frömmigkeit und ihrem Eifer hervorragend zu tarnen wissen.
Also da hab ich von Drevermann &Küng eine ganz andere Meinung. Sie kommen im Schafsfell daher und sind darunter doch reißende Wölfe, reinste Moralisten ohne Glauben. Ihre Lehren sind gut für das Ohr und für ihren Ruf, schmecken gut, aber sind in Wirklichkeit pures Gift für die Seele. Hüte Dich vor Ihnen.

 

Gruß

Erich

Lieber Erich,

 

ich habe nicht nur eine Katechese mitgemacht, sondern war einige Zeit dabei. Innerhalb der Gruppierung ist es sehr verführerisch, sich selbt und die eigene Gruppe als die wahren Christen zu sehen und über den Rest der sonntäglichen Kirchgänger den Stab zu brechen. Bei uns wurde das z.B. in der Osternacht sichtbar: Bei den vielen Treffs vor Ostern wurden sich die Köpfe darüber zerbrochen, wie man möglichst die "normalen" Gemeindemitglieder während der Feier aus der Kirche hielt. Es wurde eine Art "Vor-Osternacht" um 22.00 Uhr für die normale Gemeinde gefeiert, danach mit strategischer Organisation die Kirche umgeräumt (wobei Bänke versetzt, Licht- und Tonanlagen verändert, und in der Mitte der Kirche ein großer Tisch aufgestellt und geschmückt wurde) und bis in den frühen Morgen die Osternacht begangen. Das ganze endete dann mit einem opulenten Frühstück, was wie zum Hohn "Agape" genannt wurde. Normalerweise ist das ein "Liebesmahl", so wie ich es mal gelernt habe. Wo ist aber die Liebe, wenn man die Gemeinde auslädt?

 

UND DIE OSTERNACHT IST NUR EIN BEISPIEL FÜR DIE ELITÄRE DENKWEISE, DIE IN SOLCHEN GRUPPIERUNGEN GEFÖRDERT WIRD. Ich könnte noch etliche nennen.

 

Gruppierungen wie Neokatechumenat und Opus Dei stehen nicht dem Papst nahe, sondern versuchen, sich einzuschleimen. Das vermeindliche Pfund, mit dem sie wuchern, ist die Aussicht auf Nachwuchs für das Priesteramt ohne die Strukturen in der Gesamtkirche ändern zu müssen. Aber die Probleme, die die Kirche mit solchen Priestern haben wird, stehen auf einem anderen Blatt. Die jungen Männer der Gruppe zu hofieren und zu bereden, doch die Priesterlaufbahn einzuschlagen, war ein zentrales Thema in den Gemeinschaften. Die Leute, so wie ich sie mitbekommen habe, waren auch nicht richtig zum Christentum bekehrt und auch nicht richtig fromm, sonden besoffen von der Atmosphäre innerhalb ihrer Gruppe und beseelt von dem Gefühl, was ganz Besonderes zu sein. Ein Mensch, der seinen Glauben gefunden hat, stellt sich mit Sicherheit anders dar.

 

Julis hat vollkommen Recht.

 

Liebe Grüße

Barbara

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