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Berufung


Niklas

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Zufällig bin ich gerade über diese Aussage von Mecky gestolpert (hier):

Zum Priester war er berufen. Und als solcher war er sehr gewinnbringend. Aber er war nicht zum Zölibat berufen. Das hat er sich nur eingebildet, weil zur Priesterberufung die Zölibatsberufung dazu kommen "muss".
Da stellt sich mir die Frage, was ich mir unter einer Berufung vorstellen soll. Gott beruft jemanden, Priester zu sein, aber berücksichtigt dabei dummerweise nicht, dass sich die Menschen diesen bescheuerten Zölibat ausgedacht haben, so dass die arme Sau scheitern muss?

 

Vermutlich hat Mecky das so nicht gemeint (oder?). Angesichts dieses mir unverständlichen Passus würde ich allerdings gerne wissen, was Ihr unter "Berufung" versteht.

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Franciscus non papa
Zufällig bin ich gerade über diese Aussage von Mecky gestolpert (hier):
Zum Priester war er berufen. Und als solcher war er sehr gewinnbringend. Aber er war nicht zum Zölibat berufen. Das hat er sich nur eingebildet, weil zur Priesterberufung die Zölibatsberufung dazu kommen "muss".
Da stellt sich mir die Frage, was ich mir unter einer Berufung vorstellen soll. Gott beruft jemanden, Priester zu sein, aber berücksichtigt dabei dummerweise nicht, dass sich die Menschen diesen bescheuerten Zölibat ausgedacht haben, so dass die arme Sau scheitern muss?

 

Vermutlich hat Mecky das so nicht gemeint (oder?). Angesichts dieses mir unverständlichen Passus würde ich allerdings gerne wissen, was Ihr unter "Berufung" versteht.

 

 

zum priester berufen zu sein, bedeutet doch nicht auch das charisma der ehelosigkeit zu haben. gott muss sich nicht an die vorstellung der kirchlichen disziplin halten. sonst hätte er schon paulus nicht berufen dürfen.

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zum priester berufen zu sein, bedeutet doch nicht auch das charisma der ehelosigkeit zu haben. gott muss sich nicht an die vorstellung der kirchlichen disziplin halten. sonst hätte er schon paulus nicht berufen dürfen.

OK, was ist Berufung dann positiv?

 

Gott hält sich offenbar zwar nicht an die kirchliche Disziplin, aber an kirchliche Ämter, in die er beruft. Deshalb gelten in der RKK Ämter als quasi vom Himmel gefallen. Das ergibt durchaus Sinn. Fragt sich, warum Gott es Menschen zu schwer macht. Wozu beruft er sie überhaupt als Priester, wenn er eh weiss, dass - wie in Meckys Beispiel - sie bös scheitern? Um klar zu machen, dass am Pflichtzölibat etwas faul ist? Hätte Gott da nicht vielleicht bessere Möglichkeiten?

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Franciscus non papa

die wege des herrn sind unerfindlich. es kann aber auch sein, dass die unfähigkeit der menschen bisweilen sich dem wirken gottes entgegenstellt.

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OK, was ist Berufung dann positiv?
Eine "klassische" Bestimmung lautet: Eignung, Neigung und Annahme durch die Kirche.

Alle drei "Qualifikatoren" kann man natürlich diskutieren...

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OK, was ist Berufung dann positiv?
Eine "klassische" Bestimmung lautet: Eignung, Neigung und Annahme durch die Kirche.

Alle drei "Qualifikatoren" kann man natürlich diskutieren...

Dann würdest Du Berufung als etwas exklusiv auf kirchliche Berufe Bezogenes verstehen?

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Franciscus non papa
OK, was ist Berufung dann positiv?
Eine "klassische" Bestimmung lautet: Eignung, Neigung und Annahme durch die Kirche.

Alle drei "Qualifikatoren" kann man natürlich diskutieren...

Dann würdest Du Berufung als etwas exklusiv auf kirchliche Berufe Bezogenes verstehen?

 

 

es wird fast ausschliesslich in diesem sinne verwendet (und noch auf die berufung eine akademischen lehrers)

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OK, was ist Berufung dann positiv?
Eine "klassische" Bestimmung lautet: Eignung, Neigung und Annahme durch die Kirche.

Alle drei "Qualifikatoren" kann man natürlich diskutieren...

Dann würdest Du Berufung als etwas exklusiv auf kirchliche Berufe Bezogenes verstehen?

Nein. Ich habe nur versucht, eine "Kurzformel" zu liefern, was eine gängige innerkirchliche Kriteriologie für die "klassischen" kirchlichen Berufungen (Ordensmänner, -frauen, Priester, Pastoralreferenten, Diakone ...) ist.

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Nein. Ich habe nur versucht, eine "Kurzformel" zu liefern, was eine gängige innerkirchliche Kriteriologie für die "klassischen" kirchlichen Berufungen (Ordensmänner, -frauen, Priester, Pastoralreferenten, Diakone ...) ist.

Wir haben das Thema ja schon mal gestreift (unter dem Stichwort des "Willen Gottes"). Dennoch: Unter welcher Formel (oder auch nicht Formel) würdest Du Berufung denn dann fassen?

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Dennoch: Unter welcher Formel (oder auch nicht Formel) würdest Du Berufung denn dann fassen?
Ich versuch's mal in einem Satz (*kopfkratz*): "Im Gespräch mit Gott entdecken, wer man ist."
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Dennoch: Unter welcher Formel (oder auch nicht Formel) würdest Du Berufung denn dann fassen?
Ich versuch's mal in einem Satz (*kopfkratz*): "Im Gespräch mit Gott entdecken, wer man ist."

Das gefällt sogar mir spontan. Ich sehe, wir finden doch noch zueinander. :ninja:

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..... Zölibatsberufung dazu kommen "muss" .... auch das charisma der ehelosigkeit zu haben ..... was soll das denn sein?

 

Die katholischen Eltern, welche ihre Kinder zu wahren Glauben erzeihen wollen, werden dazu sehr bald den Dekalog zu Hilfe nehmen.

 

Sie wissen, das "Sechste" lehrt, so die Ueberlieferung der Kirche und den sittlichen Weisungen des AT und NT entsprechend, keine Sünden gegen die Keuschheit zu begehen.

 

Keuschheit bedeutet:

 

enthaltsam, gesittet, jungfräulich, rein, sittsam, unbefleckt, unberührt, unschuldig, unverdorben, züchtig, schuldlos, unanstößig, zölibatär

 

Die Keuschheit ist eine sittliche Tugend, ein Geschenk Gottes, eine Gnade und eine Frucht des Hl. Geistes.

 

... von Kindheit an, muss der Mensch seine geschlechtliche Identität annehmen und ihre Bedeutung für die ganze Person, ihre spezifische Eigenart für Mann und Frau sowie ihre gegenseitige Ergänzung anerkennen lernen.

 

Eine unverheiratete Person die das "Sechste" respektiert und sich deshalb, während seines ganzen Lebens um Keuschheit bemüht, lebt zölibatär.

Diese Person könnte sich durch ein Versprechen öffentlich im Zusammenhang mit einem Gelübde zum zölibatären Leben bekennen.

zB. Mönche, Angehörige einer Bewegung, usw.

Viele unverheiratete Katholiken entscheiden sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben, ganz ohne Aufsehen zur Ehelosigkeit.

 

Wenn ein Mann sich für das Priesteramt interessiert, sollte er schon lange vor seiner Priesterweihe, aus den Reihen der "Keuschen" kommen.

bearbeitet von Defacto
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Dennoch: Unter welcher Formel (oder auch nicht Formel) würdest Du Berufung denn dann fassen?
Ich versuch's mal in einem Satz (*kopfkratz*): "Im Gespräch mit Gott entdecken, wer man ist."

 

Jetzt muss man nur noch wissen mit wem man gesprochen hat und das nicht als Selbstgespräch definieren. Soll vorkommen.

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Wenn ein Mann sich für das Priesteramt interessiert, sollte er schon lange vor seiner Priesterweihe, aus den Reihen der "Keuschen" kommen.

 

Wenn das alles ist, was er zum Priestertum braucht, dann Gnade Gott den Gläubigen ...

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Franciscus non papa
:ninja:

 

 

defacto ist defacto ein dummschwätzer.

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:ninja:

 

 

defacto ist defacto ein dummschwätzer.

 

Kindelein. Dummschwätzer ist hier im Forum eine Liebkosung. Das hat Edith so bestimmt. Wer will Ediht schon widersprechen.

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Franciscus non papa
:ninja:

 

 

defacto ist defacto ein dummschwätzer.

 

Kindelein. Dummschwätzer ist hier im Forum eine Liebkosung. Das hat Edith so bestimmt. Wer will Ediht schon widersprechen.

 

 

ich widerspreche doch edith gar nicht, *stanley über den kopf streichel*

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Mir fällt es meistens leichter herauszufinden, zu was ich NICHT berufen bin. Insbesondere in früheren Zeiten war diese Vorgehensweise sehr effektiv.

Lange Zeit fühlte ich mich zum Techniker berufen und habe auch dementsprechend studiert. Irrtum. Nicht jeder, der naturwissenschaftlich interessiert (und begabt) ist, ist auch ein Techniker.

 

Die Einsicht in wirkliche Berufung scheint mir (zumindest, was mich selbst anbetrifft) späteren Lebensjahren vorbehalten. Da hat man dann so ein bisschen die Übersicht über sich selbst und sieht, wozu man dauerhaft berufen ist.

 

Manchmal war das Gefühl, berufen zu sein, aber auch dann eine Hilfe, als ich mir meiner Berufung noch nicht sicher sein konnte. Ich "wusste" z.B. schon immer, dass ich zum Prediger und Lehrer berufen bin. Auf diese Weise hatte ich noch nie vor einer Predigt oder einer Unterrichtsstunde Nervenflattern. Wenn ich an den Ambo trete oder in eine Klasse gehe, dann kommt so ein Gefühl: "So, jetzt bin ich dran. Jetzt muss ich was bringen. Los geht's!" Klarheit, was ich sagen oder mit den Kiddys machen will. Ein klares Ziel. Wissen um meine Möglichkeiten (auch um deren Grenzen). Lust drauf. Die Erfahrung, dass ich im Vollzug gelegentlich über mich hinauswachsen kann und gelegentlich Dinge kommen, bei denen ich mich frage, woher die her habe. Frustrationstoleranz: Wenn was schief geht, ist das blöd, aber es kratzt mein Selbstbewusstsein nicht an. Ich weiß, dass ich es eigentlich kann.

Paulus sagt mal: "Weh mir, wenn ich das Wort Gottes nicht verkündige!". Jepp. Das kenne ich. Diesen inneren Drang, gegen den man sich nur schlecht wehren kann. Das Gefühl, sein Leben zu verschwenden, wenn man ihm ausweicht. Das Gefühl, dass man nicht alles mühsam hervorarbeiten muss, sondern dass es sich geradzu aufdrängt, als käme es von außen oder als ob eine innere Stimme (nicht mal die eigene) mir dauernd was einflüstern würde, ohne dass ich sie dazu auffordern müsste.

 

Das Gegenteil wäre ein Dichter, der sich gelangweilt vor ein leeres Blatt setzt und erst mal nachdenkt: "Ach, über was könnte ich denn heute mal schreiben?" Buäh! Geistlos! Ohne eine Botschaft, die von sich aus in die Feder fließen will. Desorientiert. Der gute Beispieldichter ist wahrscheinlich einfach nicht dazu berufen. Ein berufener Dichter wacht morgens auf und hat eher das Problem, die vielen Ideen, die sich vordrängen wollen, zu sortieren.

 

Wenn es einem Priester nicht Spaß macht, Sakramente zu spenden, zu predigen, Glauben zu vermitteln, Gemeinde aufzubauen, Hilflosen zu helfen oder ihnen zumindest Trost zu spenden ... dann kann er nur noch einen Job machen. Soll es ihm und der Gemeinde was bringen, muss das grundsätzlich anders laufen. Dann muss es von innen entspringen, da muss eine sprudelnde Quelle sein, die überquillt.

Wenn sich ein Priester zum Gebet quälen muss, dann ist das ein Manko. Das muss von innen kommen. Da muss man nachts aufwachen und entdecken, dass man deswegen aufgewacht ist, weil man Gottes Wort gehört hat und dazu was sagen will. Da muss man mitten im Psalmgebet den Psalter in die Ecke pfeffern und Gott ungeschminkt das sagen, was einem wirklich auf dem Herzen liegt.

 

Es gibt einen Weg, auf den Gott dich stellt. Und den musst Du annehmen. Das nennt sich dann "der Berufung folgen".

Erst mal musst Du rauskriegen, was das für ein Weg ist und was das für Landschaften sind, durch die er führt. Und ob das wirklich Gottes Weg ist, oder ob Du Dir nur ein paar schnelle Illusionen über Deinen Weg machst. Bei bestimmten Elementen "rastet was ein". Da kommt dann schon das Gefühl: "Jepp, das ist es." Das ist ein ziemlich charakteristisches Gefühl. Je älter man wird, desto genauer kennt man es, weil man es schon einige Male erlebt hat.

 

Natürlich gibt es auch Berufungseinbildungen. Die halte ich sogar für etwas ganz Wichtiges. Nur bedarf es eben der Offenheit, sich das zuzugestehen. Sonst wäre ich doch noch ein mäßig glücklicher, verheirateter Techniker geworden, der seinen Beruf hat, und sich den ganzen Tag danach sehnt, endlich frei zu bekommen, Urlaub von Beruf und Familie zu bekommen, um wenigstens mal ein bisschen sich in den Naturwissenschaften zu suhlen, zu denen ich jedenfalls mehr berufen bin, als zur Technik. Diese Offenheit muss man natürlich ein wenig trainieren. Denn sonst landet man unversehens auf solchen Abstellgleisen. Die Frage "was will Gott eigentlich mit mir und meinem Leben?" ist ein ganz guter Ratgeber. Und dieser Ratgeber besteht eher in der Frage, als in der Antwort.

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Schön! :ninja:

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:ninja:

 

 

defacto ist defacto ein dummschwätzer.

 

Kindelein. Dummschwätzer ist hier im Forum eine Liebkosung. Das hat Edith so bestimmt. Wer will Ediht schon widersprechen.

 

 

ich widerspreche doch edith gar nicht, *stanley über den kopf streichel*

 

Weichei! Nee, Oberweichei!

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Wenn ein Mann sich für das Priesteramt interessiert, sollte er schon lange vor seiner Priesterweihe, aus den Reihen der "Keuschen" kommen.
Wenn das alles ist, was er zum Priestertum braucht, dann Gnade Gott den Gläubigen ...

Doch, doch, das ist alles.

Dann kann er nämlich seine Gläubigen zur Keuschheit erziehen und damit hervorragende Vorarbeit für die Rekrutierung weiterer Priestergenerationen leisten, die dann ihrerseits wieder die nächste Generation zu Keuschheit erzieht, und somit hervorragende Vorarbeit für die Rekrutie... blubber, blubber, blubber. Eine gut geölte, auf die Zukunft des ewigen Kreislaufs ausgerichtete, Maschine. Gutes Maschine! Töff. Töff. Töff.

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Franciscus non papa
Schön! ;)

:ninja:

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Wenn ein Mann sich für das Priesteramt interessiert, sollte er schon lange vor seiner Priesterweihe, aus den Reihen der "Keuschen" kommen.

Der evangelische Rat der Keuschheit gilt aber für alle und nicht nur für die Unverheirateten. Das Argument ist also eigentlich eine ziemliche Selbstverständlichkeit.

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..... Zölibatsberufung dazu kommen "muss" .... auch das charisma der ehelosigkeit zu haben ..... was soll das denn sein?

 

Die katholischen Eltern, welche ihre Kinder zu wahren Glauben erzeihen wollen, werden dazu sehr bald den Dekalog zu Hilfe nehmen.

 

Sie wissen, das "Sechste" lehrt, so die Ueberlieferung der Kirche und den sittlichen Weisungen des AT und NT entsprechend, keine Sünden gegen die Keuschheit zu begehen.

Das 6. Gebote lautet in meinen Ausgaben des AT "Du sollst nicht ehebrechen"....das hab ich meinen Söhnen im Kindesalter nie gesagt....sie hätten es nicht verstanden.

Und als sie alt genug waren habe ich ihnen nahezubringen versucht nur das zu tun was sie und ihre Partnerinnen freiwillig und aus Liebe tun wollen und damit auch Dritten nicht zu schaden.

Mit der Angstmache dass Selbstbefriedigung Sünde sei, habe ich sie jedenfalls nie behelligt.

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