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Zweifelhafte Bibelstellen


Bananarama

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Als ich letztens in "die Passion" war, wurden mir einige Bibelstellen ins Gedächtnis gerufen, die für mich Fragen aufwerfen, und die ich teilweise widersprüchlich und seltsam finde.

 

Ich möchte hier ein paar nennen, und hoffen, dass manche hier auf dem Board vielleicht sogar schon beantwortet wurden, oder mir jemand seine eigene Meinung sagen kann.

Also:

1. Jesus sagt beim Abendmahl zu seinen Jüngern: "Dahin, wo ich jetzt gehe, könnt ihr mir nicht folgen." Er meinte damit seine Auferstehung, doch soll das heißen, dass seine Jünger, oder insgesamt die Menschen ihm nicht folgen werden können?

2. Jesus sagt, dass man auch seine Feinde lieben muss, doch warum hat er dann den Pharisäern nie verziehn, und zu Judas gesagt, dass es besser gewesen wäre wenn er nie geboren worden wäre?

3. Als Jesus am Kreuze hängt, sagt er zu dem Büßenden am Kreuz neben ihm:"Noch heute wirst du mit mir im Himmelreich sein(oder beim Vater)." Ich finde es ist ein wiederspruch zu Punkt 1. und hat sich Jesus womöglich versprochen?schließlich ist er erst am dritten Tage auferstanden, oder?

4. Warum sagt Jesus vor seinem Tod:"Oh mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Soll das heißen er ist nicht der Heiland?Was meint er damit, ich dachte nun wäre er Gott näher als je zuvor. Wie ist diese Stelle gemeint?

 

Das waren erst einmal meine Zweifelstellen, auf die es bestimmt keine 100%korrekte Antwort gibt, doch vielleicht können mir einige Interpretationen weiterhelfen.

Schon einmal Danke im voraus!

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4. Warum sagt Jesus vor seinem Tod:"Oh mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Soll das heißen er ist nicht der Heiland?Was meint er damit, ich dachte nun wäre er Gott näher als je zuvor. Wie ist diese Stelle gemeint?

 

Übersetzt heißt die Stelle: Eli, Eli, lema sabachtani.

Elia war im Volksglauben der Juden Nothelfer und Beistand in der Todesstunde.

 

Warum Jesus das rief?

Nun, Jesus ist ganz Gott und auch ganz Mensch. Hatte genauso Angst und genauso Schmerzen, wie einjeder von uns sie auch erfahren würde. Und dieser Ausruf ist nur allzu menschlich.

Sich in dunklen Stunden des Lebens von Gott verlassen zu fühlen, sich zu fragen wo Gott jetzt war, ist durch und durch menschlich.

 

Über die tatsächliche Nähe zu Gott und Gott zu ihm macht dieser Satz keine Aussage. Gott kann einem so nah sein und man sich trotzdem gottverlassen fühlen.

 

Grüße

bearbeitet von karolin
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Als ich letztens in "die Passion" war, wurden mir einige Bibelstellen ins Gedächtnis gerufen, die für mich Fragen aufwerfen, und die ich teilweise widersprüchlich und seltsam finde.

 

Ich möchte hier ein paar nennen, und hoffen, dass manche hier auf dem Board vielleicht sogar schon beantwortet wurden, oder mir jemand seine eigene Meinung sagen kann.

Also:

1. Jesus sagt beim Abendmahl zu seinen Jüngern: "Dahin, wo ich jetzt gehe, könnt ihr mir nicht folgen." Er meinte damit seine Auferstehung, doch soll das heißen, dass seine Jünger, oder insgesamt die Menschen ihm nicht folgen werden können?

2. Jesus sagt, dass man auch seine Feinde lieben muss, doch warum hat er dann den Pharisäern nie verziehn, und zu Judas gesagt, dass es besser gewesen wäre wenn er nie geboren worden wäre?

3. Als Jesus am Kreuze hängt, sagt er zu dem Büßenden am Kreuz neben ihm:"Noch heute wirst du mit mir im Himmelreich sein(oder beim Vater)." Ich finde es ist ein wiederspruch zu Punkt 1. und hat sich Jesus womöglich versprochen?schließlich ist er erst am dritten Tage auferstanden, oder?

4. Warum sagt Jesus vor seinem Tod:"Oh mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Soll das heißen er ist nicht der Heiland?Was meint er damit, ich dachte nun wäre er Gott näher als je zuvor. Wie ist diese Stelle gemeint?

 

Das waren erst einmal meine Zweifelstellen, auf die es bestimmt keine 100%korrekte Antwort gibt, doch vielleicht können mir einige Interpretationen weiterhelfen.

Schon einmal Danke im voraus!

Hallo Bananarama,

 

willkommen im Forum. Ein paar erste Antwortversuche. Falls manches zu knapp ist, frag doch einfach noch mal nach.

 

 

1. Jesus sagt beim Abendmahl zu seinen Jüngern: "Dahin, wo ich jetzt gehe, könnt ihr mir nicht folgen." Er meinte damit seine Auferstehung, doch soll das heißen, dass seine Jünger, oder insgesamt die Menschen ihm nicht folgen werden können?

 

Meinte er seine Auferstehung? Es kann auch sein, dass es sein Leidensweg war. Zu DIESEM Zeitpunkt. Petrus sagt er - am See in Galiläa nach seiner Auferstehung - dass er zu einem späteren Zeitpunkt sehr wohl gehen werde.

 

 

2. Jesus sagt, dass man auch seine Feinde lieben muss, doch warum hat er dann den Pharisäern nie verziehn, und zu Judas gesagt, dass es besser gewesen wäre wenn er nie geboren worden wäre?

 

Nicht lieben muss, lieben darf. Es ist keine Pflicht, sondern ein Geschenk. Wer sagt, dass er den Pharisäern nie verziehen hat. Und Judas, er hat wohl sehr darunter gelitten. Jesus sagt auch, dass es Zeiten geben wird, in der die Mütter wünschen, ihre Kinder wären nie beboren werden. Mitleid?

 

 

3. Als Jesus am Kreuze hängt, sagt er zu dem Büßenden am Kreuz neben ihm:"Noch heute wirst du mit mir im Himmelreich sein(oder beim Vater)." Ich finde es ist ein wiederspruch zu Punkt 1. und hat sich Jesus womöglich versprochen?schließlich ist er erst am dritten Tage auferstanden, oder?

 

Die Auferstehung am dritten Tag bedeutet, dass Gott eingegriffen hat. Jesus hat mehrere Menschen von den Toten ins Leben zurückgerufen - vor dem dritten Tag. Das wird Menschen zugestanden, es gab auch wohl andere, die das gemacht hatten. Aber ab dem dritten Tag galt man als "richtig" tod. Interessanterweise hat deshalb auch die Auferweckung des Lazrarus zu diesem späten Zeitpunkt - Jesus spricht davon, bewußt später gekommen zu sein - für Aufsehen gesorgt. Aus der Perspektive jenseits des Todes - Ewigkeitsgesichtspunkte - spielt Zeit keine Rolle.

 

 

4. Warum sagt Jesus vor seinem Tod:"Oh mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Soll das heißen er ist nicht der Heiland?Was meint er damit, ich dachte nun wäre er Gott näher als je zuvor. Wie ist diese Stelle gemeint?

 

Lies mal Psalm 22. Er ist das (ein?) Todesgebet. Und er ist die Verheißung! Denn die Worte sind nur die erste Zeile. Gemeint ist der ganze Text. Mehr war wohl aufgrund der Verletzungen nicht mehr möglich. Die Auflösung und der Sinn finden sich am Ende des Psalms.

 

 

 

Herzliche Grüße

Martin

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4. Warum sagt Jesus vor seinem Tod:"Oh mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Soll das heißen er ist nicht der Heiland?Was meint er damit, ich dachte nun wäre er Gott näher als je zuvor. Wie ist diese Stelle gemeint?

 

Übersetzt heißt die Stelle: Eli, Eli, lema sabachtani.

Elia war im Volksglauben der Juden Nothelfer und Beistand in der Todesstunde.

 

Warum Jesus das rief?

Nun, Jesus ist ganz Gott und auch ganz Mensch. Hatte genauso Angst und genauso Schmerzen, wie einjeder von uns sie auch erfahren würde. Und dieser Ausruf ist nur allzu menschlich.

Sich in dunklen Stunden des Lebens von Gott verlassen zu fühlen, sich zu fragen wo Gott jetzt war, ist durch und durch menschlich.

 

Über die tatsächliche Nähe zu Gott und Gott zu ihm macht dieser Satz keine Aussage. Gott kann einem so nah sein und man sich trotzdem gottverlassen fühlen.

 

Grüße

Hallo,

 

der Satz "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" ist der erste Satz des 22 Psalms. Ich denke also Jesus hat gebetet.

 

Grüsse

 

oli :blink:

bearbeitet von oli
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1. Jesus sagt beim Abendmahl zu seinen Jüngern: "Dahin, wo ich jetzt gehe, könnt ihr mir nicht folgen." Er meinte damit seine Auferstehung, doch soll das heißen, dass seine Jünger, oder insgesamt die Menschen ihm nicht folgen werden können?
Nein, ich denke, er meinte nicht seine Auferstehung, sondern seine Passion - und das "hinabgestiegen in das Reich des Todes" - die Erlösung all der vor seiner Zeit unerlösten. Wie hätte ein Mensch ihm das nachtun können?
2. Jesus sagt, dass man auch seine Feinde lieben muss, doch warum hat er dann den Pharisäern nie verziehn, und zu Judas gesagt, dass es besser gewesen wäre wenn er nie geboren worden wäre?
Jesus kannte die Menschen besser, als sie selber sich kennen - und aus diesem Wissen heraus (das er z. T. seiner göttlichen Natur verdankt) konnte er vieles sehen. Warum sollte er einem Pharisäer vergeben, wenn dieser nicht um Vergebung bittet und bereut? Und dass Judas am eigenen Verrat verzweifeln würde, statt auf IHN zu vertrauen - das wußte er genauso, wie die Verleugnung durch Petrus (bevor der Hahn drei mal kräht ...).

 

3. Als Jesus am Kreuze hängt, sagt er zu dem Büßenden am Kreuz neben ihm:"Noch heute wirst du mit mir im Himmelreich sein(oder beim Vater)." Ich finde es ist ein wiederspruch zu Punkt 1. und hat sich Jesus womöglich versprochen?schließlich ist er erst am dritten Tage auferstanden, oder?
Auferstanden vom Tod - heißt, er ist am 3. Tag zu den Menschen - auf die Erde(!) zurück gekommen. Heißt aber nicht, dass er zwischendurch nicht noch bei seinem Vater vorbeigeschaut hat, und den einen oder anderen erlösten armen Sünder dorthin mitgenommen hat. Mit dem Tod endet "heute" und "Zeit" und Gott ist von Ewigkeit zu Ewigkeit (zeitlos) - als Gottes Sohn wußte Jesus das, aber schließlich muss er das dem armen Kerl ja so beibringen, dass er ihn auch versteht.
4. Warum sagt Jesus vor seinem Tod:"Oh mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Soll das heißen er ist nicht der Heiland?Was meint er damit, ich dachte nun wäre er Gott näher als je zuvor. Wie ist diese Stelle gemeint?

Da kann ich mich nur Martin anschließen: Psalm 22.

bearbeitet von Lucia Hünermann
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"Jesus sagt, dass man auch seine Feinde lieben muss, doch warum hat er dann den Pharisäern nie verziehn, und zu Judas gesagt, dass es besser gewesen wäre wenn er nie geboren worden wäre?"

 

Das ist einfach: Er liebt ihn immer noch. Dass es für ihn besser gewesen wäre, nicht geboren worden zu sein, hat ja damit nichts zu tun - Judas hat die Folgen seiner Tat zu tragen, aber das mindert nicht die Liebe Gottes zu seinem Geschöpf. Dieser Satz bedeutet nichts anderes als: Du wirst überaus schwer zu bezahlen haben für diese Tat! Er bedeutet NICHT: Ich liebe dich nicht mehr!

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