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China und die kath. Kirche


altersuender

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Schlechte Nachricht aus China

 

Abseits der Sonderzone Hongkong sieht die Lage der Kirche allerdings wesentlich düsterer aus. AsiaNews listet 19 Bischöfe und 18 Priester auf, die von den Behörden auf Grund ihres Glaubens festgenommen, isoliert, bespitzelt und streng überwacht werden.

 

Bischof James Su Zhimin, Diözese Baoding, Hebei. 72 Jahre alt, festgenommen im Jahr 1996, seither verschwunden; nur einmal noch wurde er in einem Spital gesehen, wo er unter Polizeibewachung wegen Herzprobleme und einer Augenerkrankung behandelt wurde. Seitdem fehlt jede Nachricht von ihm.

 

Weihbischof Francis An Shuxin, Diözese Baoding, Hebei. 54 Jahre alt, festgenommen im Jahr 1997, seither verschollen.

 

Bischof Han Dingxian, Diözese Yongnian/Handan, Hebei. 66 Jahre alt, festgenommen im Dezember 1999. Schon zuvor brachte er seines Glaubens wegen 20 Jahre seines Lebens im Gefängnis zu. Seit seiner Festnahme wurde er in völliger Isolation gehalten.

 

Bischof Cosma Shi Enxiang, Diözese Yixian, Hebei. 83 Jahre alt, festgenommen am 13. April 2001. Monsignore Shi wurde 1982 zum Bischof geweiht. Zuvor verbrachte er seines Glaubens wegen insgesamt 30 Jahre im Gefängnis. Die letzte Festnahme (vor der derzeitigen) erfolgte 1990; 1993 wurde er entlassen. Anschließend wurde er unter besonders strenger Isolation gehalten.

 

Bischof Philip Zhao Zhendong, Diözese Xuanhua, Hebei. 84 Jahre alt, festgenommen im Dezember 2004. Er wird an einem unbekannten Ort festgehalten, ohne dass es zu einer Anklage oder gar einem Gerichtsverfahren gegen ihn gekommen wäre.

 

Bischof Li Side, Bischof von Tianjin. 78 Jahre alt, 1989 verhaftet, 1991 freigelassen, seither in Internierung.

 

Bischof Julius Jia Zhiguo, Diözese Zhengding, Hebei. 68 Jahre alt, in mehrfacher Abfolge verhaftet und wieder entlassen. Im vergangenen Jahr wurde er zweimal festgenommen. In regelmäßigen Abständen wird Bischof Jia Zhiguo zwangsweise einer Indoktrination über die Regierungslinie der Volksrepublik China unterzogen.

 

Bischof Zhang Weizhu, Diözese Xinxiang, Henan. 45 Jahre alt, unter polizeilicher Überwachung in der Provinz Hebei.

 

Bischof Bartholomew Cengti, Bischof von Hanzhong, Shaanxi. 74 Jahre alt, krank; seit Dezember 2001 unter Hausarrest, wird in Isolation gehalten und ist .

 

Bischof Li Hongye, Diözese Luoyang, Henan. 83 Jahre alt, festgenommen im Jahr 1997. Auch er ist krank.

 

Bischof Liu Guandong, Diözese Yixian, Hebei. 84 Jahre alt, ebenfalls krank. Unterliegt einem Reiseverbot.

 

Bischof Joseph Fan Zhongliang, Diözese Shanghai. 85 Jahre alt, krank. Steht unter Überwachung.

 

Bischof Han Jingtao, Diözese Sipin, Jilin. 82 Jahre alt, krank; steht unter polizeilicher Überwachung.

 

Erzbischof John Yang Shudao, Diözese Fuzhou, Fujian. 84 Jahre alt, sehr krank. Erzbischof Yang Shudao verbrachte seines Glaubens wegen 30 Jahre im Gefängnis. 1955 verhaftet, nach 26 Jahren entlassen, später nochmals verhaftet und drei Jahre lang festgehalten. Er wird immer wieder einmal fesgenommen und steht unter ständiger Überwachung.

 

Bischof Thomas Zeng Jingmu, Diözese Yujiang, Jiangxi. 83 Jahre alt. Unter Überwachung.

 

Bischof Xie Shiguang, Diözese Mingdong, Fujian. 86 Jahre alt, festgenommen im Oktober 1999. An einem unbekannten Ort festgehalten, dann wieder entlassen. Seither unter ständiger Überwachung.

 

Bischof James Lin Xili, Diözese Wenzhou, Zhejiang. 84 Jahre alt, festgenommen im September 1999, festgehalten bis ins Jahr 2002. Steht unter Überwachung und ist großem Druck ausgesetzt sich von Rom loszusagen und sich der sogenannten "Patriotische Vereinigung", der von Peking kontrollierten "Nationalkirche Chinas", anzuschließen.

 

Bischof Shi Hongzhen, Bischof in Tianjin. 75 Jahre alt, krank.

 

Die Priester Zhang Zhenquan und Ma Wuyong, Diözese Baoding, Hebei. Festgenommen im Juli-August 2004 während einer Zeremonie anläßlich der Feier des Jahrestages ihrer Weihe. Sie wurden gemeinsam mit Bischof Huo Junlong verhaftet.

 

Die Priester Li Wenfeng, Liu Heng, und Dou Shengxia, Diözese Shijiazhuang, Hebei. Sie wurden zusammen mit einigen Seminaristen am 20. Oktober 2003 festgenommen, als sie an Exerzitien teilnahmen.

 

Der Priester Chi Huitian, Diözese Baoding, Hebei. Er wurde am 9. August 2003 verhaftet, als er in einem Glaubensjugendcamp eine Messe feierte.

 

Die Priester Kang Fuliang, Chen Guozhen, Pang Guangzhao, Yin Ruose und Li Shujun, Diözese Baoding, Hebei. Verhaftet am 1. Juli 2003, weil sie den Priester Lu Genjun besuchten, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war. Lu Genjun war wegen des Verbrechens der "Evangelistation" für drei Jahre eingesperrt gewesen.

 

Der Priester Lu Xiaozhou, Diözese Wenzhou, Zhejiang. Verhaftet am 16. Juni 2003, weil er einem Sterbenden die Sterbesakramente spendete.

 

Der Priester Lin Daoming, Diözese Fuzhou, Fujian. Verhaftet am 3. Mai 2003, weil er seine Mutter besucht hatte. Seine Mutter war gerade aus dem Gefängnis entlassen worden; sie wurde eingesperrt, weil sie die Köchin eines Untergrund-Priesterseminars gewesen war.

 

Der Priester Zheng Ruipin, Diözese Fuzhou, Fujian. Verhaftet am 12. April 2003, gemeinsam mit 18 Seminaristen. Die Seminaristen wurden wieder entlassen, Zheng Ruipin hingegen ist weiterhin im Gefängnis.

 

Die Priester Pang Yongxing, Ma Shunbao und Wang Limao, Diözese Baoding, Hebei. Verhatet im Dezember 2001 und März 2002, am Palmsonntag und Ostersonntag. Am 7. Juli 2003 wurden sie zu Zwangsarbeit verurteilt.

 

Der Priester Li Jianbo, Diözese Baoding, Hebei. Verhaftet am 19. April 2001, verurteilt zur Zwangsarbeit und zu einer "Umerziehung". Er soll sehr krank sein.

 

2008 werden in Beijing, der Volksrepublik China, die Olympischen Spiele stattfinden. AsiaNews will die Gelegenheit nutzen, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diese verfolgten Männer zu richten, deren einziges Verbrechen es ist, an Jesus Christus und sein Volk, die Kirche, zu glauben. Damit soll auf China Druck ausgeübt werden, diese Männer im Vorfeld der Spiele freizulassen. Die Olympischen Spiele beanspruchen für sich Spiele des Friedens und der Völkerverständigung zu sein. Wie können aber diese Spiele stattfinden, wenn zugleich im Gastgeberland Männer im Gefängnis sitzen, deren einziges Verbrechen es ist, an Jesus Christus und sein Volk, die Kirche, zu glauben?

 

AsiaNews fordert alle Leser auf, entsprechende Botschaften per Mail, Fax oder auch brieflich an folgende Adressaten zu richten:

 

National People's Congress

e-mail: xwzx2005@peopledaily.com.cn

 

International Olympic Committee

Beijing: President Qi Liu

e-mail: 2008@beijing-olympic.org.cn

 

Lausanne: President Jacques Rogge

Address: International Olympic Committe

Château de Vidy

1007 Lausanne, Switzerland

Tel: +41-21-621-6111

Fax: +41-21-621-6216

 

Weiters noch an die Botschaften der Volksrepublik China im jeweiligen Heimatland. Das wären für Österreich, Deutschland und die Schweiz folgende Adressen:

 

Botschaft der Volksrepublik China

Metternichgasse 4, A-1030 Wien

Tel: (01) 714 31 49 48. Fax: (01) 713 68 16.

Mo-Fr 08.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr.

 

Botschaft der Volksrepublik China

Märkisches Ufer 54, D-10179 Berlin

Tel: (030) 27 58 80. Fax: (030) 27 58 82 21.

E-Mail: chinesischebotschaft@debitel.net

 

Botschaft der Volksrepublik China

Kalcheggweg 10, CH-3006 Bern

Tel: (031) 352 73 33. Fax: (031) 351 45 73. Konsularabt.: Tel: (031) 351 45 93.

E-Mail: china-embassy@bluewin.ch

 

 

Petition to Chinese Parliament: free bishops and priests | AsiaNews, together with the Holy Spirit Study Centre of Hong Kong and various Christian communities and web-sites in Europe, has decided to publish a list of Chinese bishops and priests who have vanished under detention or have been locked up in labour and re-education camps, or are otherwise kept from carrying out their ministry. These ecclesiastics are all part of the so-called underground Church, made up of Catholics who refuse the government's minute and asphyxiating control over religious activity, preferring to practise their faith outside of official and registered structures. They do so not to challenge the government, but to demand religious freedom which, even if only in theory, is guaranteed by China's constitution, as well as to maintain fidelity to the Pope, a bond which Beijing wants to undermine. ... - [AsiaNews].

 

List of bishops and priests in prison, isolation or labour camps | Here is a list of bishops held in prison or prevented from exercising their ministry, and priests who were arrested and sentenced to forced labour. AsiaNews and other Christian websites are launching a campaign for their liberation. ... - [AsiaNews].

 

Quelle: Weblog 'Veni, Domine Iesu'

bearbeitet von altersuender
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Das so viele Priester in China im Gefängnis sitzen und der Folter ausgesetzt sind, vermutlich sind es noch viel mehr, hätte ich nun nicht gedacht!

 

Wer hat schon eine Protestemail geschickt?

 

 

Gruß,

Elisabeth

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Ich bin auch sehr überrascht, was das Ausmaß angeht: das muss vielmehr bekannt werden !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Wenn wir hier in Deutschland Religionsfreihet zulassen, so müssen wir dies auch von Ländern wie Türkei oder China fordern.

 

Also hinschreiben an die Botschaften und auf die Misstände in China hinweisen.

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Das Peking die Olympischen Spiele bekommen hat halte ich für einen Skandal. Und dass die die EU gerade ihre Seele verkauft und das Andenken all jener, die auf dem Platz des Himmlischen Frieden gefallen sind, verrät, nur um ein paar Waffen ins Reich der Mitte exportieren zu können ist genauso traurig und skandalös.

 

 

Edit: Sorry bin in die GG eingedrungen ohne es zu merken. Ich bitte um Entschuldigung. Die Moderatoren sollen entscheiden, was mit meinem Beitrag geschehen soll.

bearbeitet von Clown99
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Bei aller Empörung sollten wir nicht vergessen, daß Anläße wie Olympische Spiele eine fast einmalige Chance bieten, Druck auf die verantwortlichen Regierungen zu machen. Daher bin ich weniger für eine Suche nach einem Sündenbock, sondern vielmehr dafür, die Gunst der Stunde zu nutzen, und vor allem Briefe an den IOK-Sekretär abzufeuern.

 

Ein Land, das Olympische Spiele will, bringt klar zum Ausdruck, daß es zur Weltgemeinschaft gehören will, und nur die Zulassungsbedigungen ev. noch nicht so ganz begriffen hat. Wir sollten die Bedingungen dazu formulieren, glasklar, aber nicht überheblich.

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Bei aller Empörung sollten wir nicht vergessen, daß Anläße wie Olympische Spiele eine fast einmalige Chance bieten, Druck auf die verantwortlichen Regierungen zu machen. Daher bin ich weniger für eine Suche nach einem Sündenbock, sondern vielmehr dafür, die Gunst der Stunde zu nutzen, und vor allem Briefe an den IOK-Sekretär abzufeuern.

 

Ein Land, das Olympische Spiele will, bringt klar zum Ausdruck, daß es zur Weltgemeinschaft gehören will, und nur die Zulassungsbedigungen ev. noch nicht so ganz begriffen hat. Wir sollten die Bedingungen dazu formulieren, glasklar, aber nicht überheblich.

So wie 1936 in Berlin und Garmisch ?

 

Naja...

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Es gab nicht nur 1936, wo die Weltgemeinschaft versäumt hat ein Zeichen zu setzen, sondern auch den Präzedenzfall Moskau 1980 - damals wegen Afghanistan.

 

Auch wenn ich die Chancen als gering ansehe, dass ein Boykott stattfindet (Wirtschaft ist immer noch wichtiger als Menschenrechte :blink: ), könnte eine breite Diskussion über einen Boykott den Betroffenen helfen.

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War Deutschland, als es sich um die 1936-Spiele bewarb, bereits faschistisch? Da bin ich jetzt echt überfragt. Ändert aber die Ausgangslage nicht – es ist für die betroffenen Priester besser, wenn China sich bemüht, ein Teil der Weltgemeinschaft zu sein, und überzogene Maßnahmen wie Boykotte stärken nur die Hardliner und Isolationisten, und alles würde schlimmer. Wie auch immer, China ist ein Rechtsstaat, sicher läuft nicht alles 100% sauber; das Eingangsposting erwähnt 37 Personen aber sicher sind doch mehrere tausend katholische Geistliche aktiv im Land tätig. Und ist es IMHO blauäugig zu glauben, so ein Riesenland ließe sich regieren und entwickeln mit einer Demokratie nach deutschem oder westlichem Vorbild. So was läßt sich selbst bei gutem Willen einfach nicht über Nacht realisieren.

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War Deutschland, als es sich um die 1936-Spiele Wie auch immer, China ist ein Rechtsstaat, sicher läuft nicht alles 100% sauber; das Eingangsposting erwähnt 37 Personen aber sicher sind doch mehrere tausend katholische Geistliche aktiv im Land tätig.

Ich studiere an einer theologischen Fakultät, an der ca. 20 Seminaristen aus chinesischen Diözesen studieren. Sie können dies mit Hilfe eines Instituts.

 

Aus den Erzählungen dieser jungen Männer kann man ersehen, dass 37 festgenomme Kleriker keinesfalls im Gegensatz zu "tausenden" anderen aktiven stehen, sondern nur der Gipfel des Eisberges sind. Die Unterdrückung der Christen und v.a. der romtreuen katholischen ist nicht herbeigeredet. Man traut oft seinen Ohren nicht, wenn man die Geschichten der chinesischen Komilitonen hört: teuer gekaufte Ausreisegenehmigungen mit Verschweigen des Theologiestudiums, ganze Familien die durch das Studium des Sohnes bzw. ihr kath. Bekenntnis behördlichen Repressionen ausgesetzt sind, Bloßstellung und Ächtung von offizieller Seite, nächtliche Durchsuchungen weil man an kirchlichen Festen teilgenommen hatte, etc.

 

Ein vietnamesischer Student hat übrigens eine ähnliche Leidensgeschichte hinter sich, mit Hilfe seines Ordens ist er quasi aus seinem Land geflohen.

 

Mich erinnert das stark an Erzählungen von Leuten, die im kommunistischen Russland aufgewachsen sind.

 

Wegen jedem Pups von Political Correctness wird im Westen ein Heidenaufstand veranstaltet, ...Man sollte diese Glaubensverfolgung in China wirklich nicht kleinreden.

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Wie auch immer, China ist ein Rechtsstaat,

Seit wann das denn?

Das wäre mir allerdings auch völlig neu!

 

Werner

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Wie auch immer, China ist ein Rechtsstaat,

Seit wann das denn?

Das wäre mir allerdings auch völlig neu!

 

Werner

Ich nehme an, er meint in Bezug auf das Autofahren. Australien, Neuseeland und England sind in diesem Sinne Linksstaaten.

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Wie auch immer, China ist ein Rechtsstaat,

Seit wann das denn?

Seit dem Abtritt von Mao und seiner Clique.

Träum weiter. Sagt Dir der Begriff "Platz des Himmlischen Friedens" etwas?

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China hofft auf vatikanische Entspannungspolitik

 

Der Vatikan soll seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abbrechen und sich nicht in chinesische Religionsfragen einmischen. Das nannte ein chinesischer Regierungssprecher als Voraussetzungen für bessere Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China unter dem neuen Papst Benedikt XVI. Die Chance auf eine Politik der Entspannung sei tatsächlich gegeben, sagte Hong Kongs Bischof Joseph Zen in einem Fernsehinterview. Der Oberhirte hatte nach dem Tod Johannes Pauls II. geäußert, dass der Heilige Stuhl dazu bereit sei, Peking anzuerkennen und mit Taiwan zu brechen, sofern das zu einer Entspannung für die romtreuen chinesischen Katholiken führe. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, der Heilige Stuhl unterhält allerdings - als einziges in Europa - offizielle Beziehungen zu der Insel.

Nach der kommunistischen Machtübernahme hatte Peking die Beziehungen zum Vatikan 1951 beendet. Heute erlaubt die Regierung den chinesischen Katholiken nur, ihren Glauben in der staatlichen, so genannten "patriotischen" Kirche auszuüben, die den Papst nicht anerkennt. Die Warnung vor "Einmischung" bezieht sich auf die Ernennung von "romtreuen" Bischöfen in China. Die Zahl der Katholiken in der offiziellen Kirche wird auf rund fünf Millionen geschätzt, die Zahl jener, die im Untergrund und trotz Verfolgung loyal zum Papst stehen, auf vier bis zwölf Millionen.

(efe/ap/afp 20.04.05 gs)

 

(Quelle: Radio Vatikan)

 

Wäre es tatsächlich so einfach? Peking anerkennen und mit Taiwan brechen?

Und könnte das der Papst einfach so beschließen?

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China hofft auf vatikanische Entspannungspolitik

 

Der Vatikan soll seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abbrechen und sich nicht in chinesische Religionsfragen einmischen. Das nannte ein chinesischer Regierungssprecher als Voraussetzungen für bessere Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China unter dem neuen Papst Benedikt XVI. Die Chance auf eine Politik der Entspannung sei tatsächlich gegeben, sagte Hong Kongs Bischof Joseph Zen in einem Fernsehinterview. Der Oberhirte hatte nach dem Tod Johannes Pauls II. geäußert, dass der Heilige Stuhl dazu bereit sei, Peking anzuerkennen und mit Taiwan zu brechen, sofern das zu einer Entspannung für die romtreuen chinesischen Katholiken führe. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, der Heilige Stuhl unterhält allerdings - als einziges in Europa - offizielle Beziehungen zu der Insel.

Nach der kommunistischen Machtübernahme hatte Peking die Beziehungen zum Vatikan 1951 beendet. Heute erlaubt die Regierung den chinesischen Katholiken nur, ihren Glauben in der staatlichen, so genannten "patriotischen" Kirche auszuüben, die den Papst nicht anerkennt. Die Warnung vor "Einmischung" bezieht sich auf die Ernennung von "romtreuen" Bischöfen in China. Die Zahl der Katholiken in der offiziellen Kirche wird auf rund fünf Millionen geschätzt, die Zahl jener, die im Untergrund und trotz Verfolgung loyal zum Papst stehen, auf vier bis zwölf Millionen.

(efe/ap/afp 20.04.05 gs)

 

(Quelle: Radio Vatikan)

 

Wäre es tatsächlich so einfach? Peking anerkennen und mit Taiwan brechen?

Und könnte das der Papst einfach so beschließen?

Liebe Gabriele,

 

es scheint mir nur ein Schritt zu sein, von dem ich auch nicht wüsste, ob es der richtige ist. Das Kernproblem liegt ja darin, dass die kommunistische Regierung in Peking die Kontrolle über die religiösen Aktivitäten in China behalten will - Religionsfreiheit im Sinne einer wirklich freien Ausübung will sie zunächst nicht zulassen. Darauf wird sich aber die Katholische Kirche nicht einlassen, denn sie wird u.a. darauf bestehen, dass Bischöfe nur vom Heiligen Stuhl eingesetzt werden dürfen (diesen schmerzvollen Prozess hat man auch in Europa erst einmal hinter sich bringen müssen). Ich sehe nicht, dass sich hier etwas bei der chinesischen Regierung tut, das passt nicht zu ihrem Selbstverständnis.

 

Die Taiwanfrage ist für die Katholische Kirche eher sekundär, auch wenn sie von Peking als primär angesehen wird. Dass die europäischen Staaten dem Beispiel der USA folgten und in dessen Folge in der UNO Taiwan durch China ersetzt wurde, um eine politische Entspannung herbeizuführen, ist für den Vatikan erst einmal irrelevant.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Die Einschätzung der "Voraussetzungen" durch die Kirche als irrelevant empfinde ich als wohltuenden Gegenpol zu den Schlußfolgerungen der anderen Staaten.

 

Sie mutet den Gläubigen vor Ort damit allerdings eine Menge zu.

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Ich weiss, dass ich hier nicht posten darf. Aber vielleicht darf ich respektvoll auf meinen Beitrag in der Arena hinweisen, der auch das Thema katholische Kirche in China oder Russland beruehrt.

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ZG05042807

 

Publikationsdatum: 2005-04-28

 

China: Geistliche Exerzitien bringen sieben katholische Priester ins Gefängnis

 

JINZHOU/STAMFORD, 28. April 2005 ( http://www.ZENIT.org ).- Sieben Priester der Diözese Zhengding (Provinz Hebei) wurden am Freitag in Wuqiu, einem Dorf in der Nähe der Stadt Jinzhou, festgenommen. Die Geistlichen im Alter zwischen 31 und 50 Jahren hatten sich mit ihrem Bischof getroffen, um geistliche Exerzitien abzuhalten.

 

Nach Angaben der "Kardinal-Kung-Stiftung" (www.cardinalkungfoundation.org), die ihren Sitz in Stamford (US-Bundesstaat Conneticut) hat und sich von dort aus für die Religionsfreiheit der katholischen Kirche in der Volksrepublik China einsetzt, waren die sieben Priester von ihren Pfarren aufgebrochen, um an den geistlichen Exerzitien ihres Diözesanbischofs Julius Jia Zhiguo teilzunehmen. Sie alle gehören der "Untergrundkirche" an, die die Autorität des Papstes anerkennt, von den chinesischen Behörden aber nicht offiziell anerkannt wird.

 

Der 1980 zum "inoffiziellen" Bischof von Zhengding ernannte 71-jährige Hirte Jia Zhiguo stand fast während seines gesamten bischöflichen Wirkens unter Hausarrest. Rund 20 Verhaftungen musste er über sich ergehen lassen. Seine Diözese im Norden Chinas gehört zu den lebendigsten der Provinz Hebei, einem Gebiet, in dem an die 1,5 Millionen Katholiken leben. So viele Katholiken leben sonst nirgendwo in der Volksrepublik.

 

Am 27. April wurden um 17.30 Uhr Pekinger Zeit die sieben Priester von Beamten des Sicherheitsbüros von Shijiazhuang verhaftet. Unterstützt wurden sie dabei von dutzenden Polizisten, die mit neuen Streifenwagen vorgefahren waren. Der Bischof von Zhengding war zuvor gewarnt worden. Man hatte ihm jegliche religiöse Tätigkeit verboten.

 

Die Priester wurden in die Gefängnisse ihrer jeweiligen Pfarren gebracht. Es handelt sich um Wang Dingshan (50 Jahre), Li Qiang (31) und Liu Wenyuan (35) aus Gaocheng, um Zhang Qingcai (45) aus dem Bezirk Wuji, Li Suchuan (40) aus Zhaoxian, Pei Zhenping (43) aus Luancheng und um Yin Zhengsong (32) aus Dingzhou.

 

"Wie ist es möglich, dass die chinesische Regierung auf der einen Seite Papst Benedikt XVI. und der Welt ihre Bereitschaft zu besseren Beziehungen zum Vatikan verkündet und auf der anderen Seite damit fortfährt, Priester des Papstes festzunehmen?", fragt sich Joseph Kung, Präsident der Stiftung, die der im März 2000 verstorbene Kardinal Ignatius Kung Pinmei gründete, der ehemalige Bischof von Shanghai, der ins Exil in den Vereinigten Staaten gehen musste. "Es ist ziemlich offensichtlich, dass dieser von der chinesischen Regierung geäußerte Wunsch nicht ernst gemeint war", so Kung.

 

In den Tagen des Begräbnisses von Papst Johannes Paul II. und der Wahl von Benedikt XVI. hatten einige Berichterstatter einen Gesinnungswandel Pekings gegenüber der katholischen Kirche wahrzunehmen erhofft, bestätigt die Nachrichtenagentur "AsiaNews". Tatsächlich hatte China den Tod von Karol Wojtyla bedauert sowie zur Wahl seines Nachfolgers Glückwünsche ausgesprochen.

 

Die chinesische Regierung brach die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl 1951 ab und verwies den damaligen Apostolischen Nuntius, Erzbischof Antonio Riberi, des Landes. Die Wiederaufnahme der Beziehungen knüpft China an zwei Bedingungen: Der Papst dürfe sich nicht in die religiösen Angelegenheiten des Landes einmischen (unter anderem keine Bischofsernennung vornehmen), und die diplomatischen Beziehungen des Heiligen Stuhls zu Taiwan müssten abgebrochen werden.

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China ist ein Land, das definitiv kein Rechtsstaat ist: Es werden hier mehr Menschen hingerichtet, als im Rest der Welt zusammen. Die Kirche wird verfolgt, wie nicht nur der oben abgedruckte Artikel noch einmal zeigt, sondern auch die Tatsache, daß die Kirche nicht dem Papst, sondern der Partei verpflichtet sein muß. Tibet brauche ich gar nicht mehr erwähnen. Folter ist an der Tagesordnung. Nationalismus (antijapanische, von der Regierung geschürte Übergriffe) steht wieder hoch im Kurs. Taiwan wird als Provinz angesehen, weil irgendwann mal Chinesen nach Taiwan geflohen sind: Das ist Grund genug Taiwan nun als abtrünnige Provinz anzusehen, die es einzunehmen gilt.

 

Wie könnte der Vatikan gegen eine solche nationalistische, religionsfeindliche, intolerante, menschenrechtsverachtende Regierung klein beigeben und Taiwan, ein demokratisches und freiheitlich denkendes Land einfach ausliefern ? Es ist doch Chinas Schuld, daß sie so expansionistisch denken. Einem solchen Regime darf man keinen Fuß breit entgegen kommen. Man muß eben das Richtige tun, nicht das Einfache, auch wenn es dadurch Spannungen gibt. Letzter Satz wurde entfernt

bearbeitet von Moni
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China: Katholiken schreiben an Papst

 

"Vergiss deine leidende Kirche in China nicht". Das schreiben Mitglieder der romtreuen, so genannten Untergrundkirche in einem Brief an Papst Benedikt XVI. Darin laden sie den Papst ein, bald eine Reise nach Asien zu unternehmen, um "Licht und Freiheit" in ihr Land zu bringen. Zur Zeit werde das katholische Gemeindeleben völlig von staatlicher Seite überwacht, so die Verfasser des Briefes.

(asianews 29.04.05 cw)

 

Quelle: Radio Vatikan

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