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China und die kath. Kirche


altersuender

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23/09/2008 14.53.11

 

D: Schick, „Menschenrechtsfrage in China bleibt ungelöst“

 

 

Die Kirche in Deutschland ruft zur Solidarität mit den Christen in China auf. Die Kirche in dem kommunistischen Land sei nicht frei, obwohl sich die Lage der Christen in den letzten 25 Jahren verbessert habe, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, an diesem Dienstag in Fulda. Birgit Pottler berichtet:

Die so genannte Untergrundkirche lebe in der Illegalität und dürfe offiziell gar nicht existieren, der staatlich anerkannte Teil der Kirche stehe trotz gewisser Freiheiten unter ständiger Kontrolle, betonte Erzbischof Schick bei der Vorstellung der diesjährigen Initiative „Solidarität für verfolgte und bedrängte Christen“

„Gegen Verfolgung und Unterdrückung muss immer wieder die Stimme erhoben werden und alles getan werden, dass das nicht geschieht, sondern alle Menschen in Freiheit auch ihre Religion leben können und wirken können. Das muss auch für die Christen gelten, auch für die Christen in China.“

Die Katholiken in China müssten geeint sein und geeint wirken, so wie es auch Papst Benedikt XVI. 2007 in seinem Brief an die Katholiken in China gewünscht hatte. Diese Spaltung müsse überwunden werden, so Schick.

„Weil es diese beiden Gruppierungen gibt, ist die gewünschte einheitliche Vorgehens- und Handlungsweise noch erschwert. Wenn die Einheit vorhanden wäre, könnte sicher von der katholischen Kirche auch klarer gegenüber Regierung oder Partei gesprochen werden, und es könnten auch leichter die verschiedenen Aktionen im liturgischen, erzieherischen und sozialen Bereich von statten gehen.“

Mit welchen Schwierigkeiten die Christen in China zu kämpfen haben, schilderte der Leiter des Chinazentrums in St. Augustin, Pater Anton Weber. Die Religionsfreiheit werde zwar in der Verfassung gewährleistet, aber dennoch werde der Religion in China „nicht oder noch nicht“ jenes Maß an Freiheit gewährt, die der internationale Menschenrechtsstandard fordere.

„Es ist bekannt, dass von den Behörden, um Informationen über das Personal und die Aktivitäten der Kirche zu sammeln, Telefongespräche abgehört werden, ja dass versucht wird, Laien und kirchliches Personal durch Bestechung als Informanten zu gewinnen. Priester und Bischöfe müssen regelmäßig an politischen Schulungen teilnehmen, die Ausbildung an den Priesterseminaren wird überwacht.“

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Der Steyler Missionar hat die Entwicklung in China seit den 60er Jahren beobachtet. Bis 2000 lebte er in verschiedenen Provinzen, auch in Taiwan, und dozierte am katechetischen Institut. Der Brief von Papst Benedikt weckte geteiltes Echo, berichtet Weber.

„Obwohl von chinesischer Regierungsseite anerkannt wurde, dass der Brief eine gewisse Bereitschaft zum Dialog an den Tag legte, wurde ihm doch vorgeworfen, in seinem Gesamtverständnis eher eine negative Haltung gegenüber Peking zu zeigen.“

Die Mitglieder der staatlich anerkannten so genannten Patriotischen Vereinigung seien auf das Wohlwollen der Behörden angewiesen. Die Untergrundkirche bleibe der Regierung ein Dorn im Auge, so der Leiter des Chinazentrums.

„Das interne Verhältnis zwischen offizieller Kirche und Untergrundkirche ist unterschiedlich, in manchen Regionen ist die Grenze fließend. Heute empfinden sich die chinesischen Katholiken, ob staatlich anerkannt oder nicht, ganz entschieden als Teil der katholischen Universalkirche.“

Mindestens 85 Prozent der Bischöfe in China seien heute vom Papst anerkannt. Das grundsätzliche Problem der Bischofsernennungen sei jedoch noch nicht gelöst. Der Dialog zwischen Rom und Peking geht laut Weber „schwerfällig und zögernd“ voran. Weltkirchenbischof Schick, der mit seiner Kommission derzeit versucht, eine Reise nach China zu organisieren, ist jedoch grundsätzlich positiv gestimmt:

„Ich denke, man kann eher von Tauwetter sprechen, weil Kontakte da sind – viel stärker als das noch vor ein paar Jahren der Fall war.“

5,3 Millionen Katholiken werden von der Regierung offiziell angegeben. Schätzungen zufolge leben aber zwischen zwölf und 14 Millionen Katholiken in dem kommunistischen Land. Ihr sozialer Einsatz machte die Kirche zu einem positiven Faktor beim Aufbau einer „harmonischen Gesellschaft“ in China, der Steyler Missionar. Es gehe nicht mehr darum, die Religion zu verfolgen...

„oder sie zu vernichten, sondern sie einzusetzen für den Aufbau eines fortschrittlichen Landes, aber eben unter der Führung der kommunistischen Partei.“

Stabilität und Einheit des Landes gelten der Regierung als Garant für Fortschritt. Den ermöglicht zu haben und zu erhalten ist wiederum das Verdienst der Kommunistischen Partei, so Pater Weber vom Chinazentrum.

„So scheint denn auch jedes Mittel gerechtfertigt, die Macht der Partei zu erhalten. Die Religionen, und unter ihnen eben auch die katholische Kirche, gelten der kommunistischen Führung als ein Unsicherheitsfaktor. Zum Beleg wird immer wieder darauf verwiesen, dass sich die christlichen Kirchen im vergangenen Jahrhundert von den imperialistischen Mächten haben instrumentalisieren lassen.“

Die Menschenrechte - und unter ihnen auch die Religionsfreiheit – behielten für die Partei ihren Wert als Ideal und erstrebenswertes Ziel, so Weber. Doch ihre Umsetzung sei auf diesem Hintergrund eben nur schrittweise möglich.

Eine zentrale Aufgabe des Christentums ist laut Erzbischof Ludwig Schick demnach, den Menschen in China ein „nicht-materialistisches Menschenbild“ zugänglich zu machen. Mit den Olympischen Spielen habe China sich der Welt mit seinen Errungenschaften und Leistungen in beeindruckender Weise präsentieren können. Doch die Menschenrechtsfrage bleibe ungelöst. Waren die Olympischen Spiele in Peking und die breite Diskussion um die Menschenrechte eine Zäsur? Schick:

„Wir haben nicht sehr viele Informationen. Aber es hat während der Spiele und auch danach Situationen gegeben, in denen Christen, die sich angeboten haben, während der Olympischen Spiele Gäste aufzunehmen und zu informieren, direkt behindert worden sind und das nicht tun konnten.“

Hat sich etwas verändert? „Also verbessert nicht…“

Die Deutsche Bischofskonferenz hat im Jahr 2003 die Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen“ ins Leben gerufen. Sie will damit auf die Situation der Christen aufmerksam machen, „deren Menschenrechte eingeschränkt und missachtet werden“. In diesem Jahr steht China im Fokus.

 

(rv 23.09.2008 bp)

 

Quelle: Radio Vatikan

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07/10/2008 11.42.13

 

 

China: Sprung nach vorn

 

Die Zahl der Christen liegt in der Volksrepublik jetzt höher als die Zahl der Mitglieder in der Kommunistischen Partei. Das behaupten zumindest statistische Forschungszentren in den USA. Sie beziffern die Zahl der chinesischen Christen auf ca. 130 Millionen. Die Kommunistische Partei, die seit 1949 in China an der Macht ist, kommt hingegen nur auf 74 Millionen Mitglieder. Das Regime in Peking setzt dagegen die Zahl der Christen weit niedriger an: Sie spricht von 21 Millionen. Davon gehörten 16 Millionen zur regime-nahen Protestantischen Vereinigung und fünf Millionen zu ihrem katholischen Gegenstück.

 

(agi 07.10.2008 sk)

 

(Quelle: Radio Vatikan)

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02/11/2008 14.49.43

China: Wetter in Shanghai

 

 

Kardinal Friedrich Wetter hat am Wochenende in Schanghai mehrere Gottesdienste gefeiert. Der emeritierte Münchner Erzbischof ist nach Angaben des China-Zentrums in Sankt Augustin bei Bonn der erste deutsche Kardinal, der nach der Öffnung des Landes auf das chinesische Festland reist.

Der verantwortliche Priester für die deutschsprachigen Katholiken in Schanghai, Michael Bauer, sprach von einem Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft des Kardinals zu den chinesischen Katholiken. Der Besuch Wetters bei der deutschsprachigen Gemeinde sei der Höhepunkt in deren junger Geschichte.

In Schanghai feierte der Münchner Kardinal am Freitag eine Messe mit Seminaristen sowie an Allerheiligen eine lateinische Messe in der Kathedrale Sankt Ignatius. Am Allerseelentag am Sonntag standen eine Messe mit der deutschsprachigen Gemeinde in der ältesten Kirche Schanghais und ein Empfang auf dem Programm. Wetter hält sich noch bis 7. November in China auf.

 

(kna 02.11.2008 mc)

 

Quelle: Radio Vatikan.

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06/11/2008 11.36.15

 

China: Mehr Menschenrechte?

 

 

 

Die Volksrepublik plant einen nationalen Aktionsplan für Menschenrechte. China will damit eine bessere Regierungsführung, mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie die Verankerung von Menschenrechten im öffentlichen Bewusstsein erreichen. Konkret geht es um eine bessere Lebensgrundlage der Bevölkerung, den Schutz der Rechte von Frauen, Kindern, ethnischer Minderheiten und das Fördern des öffentlichen Bewusstseins für Menschenrechte, so eine Stellungnahme des Informationsamts. Die Initiative gilt als einmalig in der Geschichte der Volksrepublik. Chinas Reform- und Öffnungspolitik begann vor 30 Jahren.

(German.China.org.com 06.11.2008 gs)

 

Quelle: Radio Vatikan

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28/03/2009 14.19.40

Vatikan: China-Kommission tagt zu Religionsfragen

 

 

 

 

Aktuelle Religionsfragen in China stehen im Mittelpunkt der nächsten Konferenz der vatikanischen China-Kommission. Vom kommenden Montag bis Mittwoch beraten die Chefs mehrerer Kurienbehörden zusammen mit chinesischen Bischöfen, Ordensleuten und Experten über „aktuelle und wichtige religiöse Fragen“ des kirchlichen Lebens in China. Das kündigte der Vatikan am Samstag an. Die Kommission war im Anschluss an das große Papst-Schreiben ins Leben gerufen worden, mit dem Benedikt XVI. im Sommer 2007 den Kontakt zur Kirche in China und zur politischen Führung wieder in Gang bringen wollte. Diese diplomatischen Kontakte sind mit der Machtübernahme von Mao Zedong vor rund 60 Jahren abgebrochen. – In der Volksrepublik China leben rund zwölf Millionen Katholiken, die in eine papsttreue Untergrundkirche und eine regimenahe Patriotische Vereinigung unterteilt sind. Seit einigen Jahren sind die Grenzen zwischen den Gruppen fließend. Die meisten Bischöfe, auch die zunächst ohne päpstliche Zustimmung ernannten und geweihten Kandidaten, haben inzwischen die Anerkennung Roms erhalten.

 

(kna 28.3.2009 pr)

 

(Quelle: Radio Vatikan)

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19/05/2009 14.14.16

 

China: Weltgebetstag soll Katholiken stärken

 

 

 

 

Die Katholiken in China brauchen den Beistand der Weltkirche. Viel zu lange seien sie in der weltweiten Öffentlichkeit in Vergessenheit geraten. Das denkt der Leiter der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Shanghai, Michael Bauer. Benedikt XVI. hat einen „Weltgebetstags für China“ ausgerufen, der am kommenden Sonntag begangen werden wird. Wir haben Pfarrer Bauer nach der Bedeutung des Gebetstags für die Christen vor Ort gefragt:

 

„Der Weltgebetstag für China ist ein ganz wichtiger Tag. Er fällt ja zusammen mit dem Fest der Muttergottes von Sheshan am 24. Mai, wo sie als Hilfe der Christenheit besonders verehrt wird. Und es hat die Katholiken in Shanghai natürlich besonders gefreut, dass der Papst in seinem Brief diesen Gebetstag auf das Fest der Muttergottes von Sheshan gelegt hat. Und so ist die Freude ganz besonders groß.“

 

Bei den chinesischen Katholiken ist das Heiligtum von Sheshan überall bekannt. Es befindet sich auf dem höchsten Berg der Diözese Shanghai. Schon von weitem ist die dortige Kirche sichtbar, auf der sich eine Marienstatue befindet, die das Jesuskind über ihrem Kopf hält. Von Ferne wirkt die Statue wie ein Kreuz...

 

„Wir freuen uns auch ganz besonders, dass am kommenden Sonntag auch der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, zum Senshan wallfahren wird. Das ist, glaube ich, ein großes Zeichen dafür, dass besonders die deutsche Kirche ihre Solidarität mit den Katholiken in China ausdrückt und so deutlich macht, dass wir zur einen Weltkirche gehören. Es zeigt, dass sich die deutschen Katholiken den chinesischen Katholiken ganz besonders verbunden fühlen.“

 

Gerade weil Sheshan eine solche zentrale Bedeutung für chinesische Katholiken hat, strahlt der Weltgebetstag für die Kirche in China über dieses Heiligtum gleichsam hinaus. Pfarrer Bauer:

 

„Es ist auch ein großes Zeichen der Verbundenheit mit der Weltkirche und dafür, dass wir als katholische Christen in der katholischen Kirche auf der ganzen Welt geeint sind. Und es ist natürlich der Wunsch von allen, dass es bei den Differenzen, die es auch in der chinesischen Kirche noch gibt, durch diesen Weltgebetstag die Einheit der Kirche vor Ort gestärkt wird."

 

Im Westen unterscheidet man vielfach noch zwischen einem staatlich akzeptierten – und mutmaßlich gesteuerten – Flügel der katholischen Kirche und einer romtreuen „Untergrundkirche“. Michael Bauer modifiziert:

„Ich persönlich würde von der einen Kirche in zwei Etagen sprechen. Ich glaube, dass es in den verschiedenen Diözesen im Land immer mehr Zeichen der Verbundenheit gibt. Zwar gibt es auch noch Differenzen, das ist nicht zu leugnen. Ich würde aber nicht von zwei Kirchen, sondern von der einen Kirche mit zwei Etagen sprechen.“

 

(rv 19.05.2009 vp)

 

Quelle: Radio Vatikan

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Radio Vatikan berichtet:

 

23/05/2009 14.16.19

 

Vatikan: China-Brief erscheint als „Kompendium“

 

 

Der Vatikan gibt ein „Kompendium“ des China-Briefs von Papst Benedikt XVI. heraus. Der Offene Brief Benedikts an die Katholiken Chinas wurde vor zwei Jahren veröffentlicht. Beim „Kompendium“ handele es sich um eine Zusammenfassung des Briefinhaltes. Dabei werden die wesentlichen Aussagen im Stil eines katechetischen Briefs mit Fragen und Antworten aufgezählt. Das gab der vatikanische Pressesaal am Samstag bekannt. Der Papstbrief vom 27. Mai 2007 habe in China große Verbreitung gefunden. Deshalb sei es nun folgerichtig, eine kurze Zusammenfassung zu veröffentlichen. Benedikt XVI. habe das Kompendium gebilligt, das ab Sonntag in chinesischer und englischer Sprache auf der Homepage des Vatikans erscheinen soll. – In seinem Brief an alle katholischen Bischöfe, Priester und Laien in der Volksrepublik China von 2007 hatte Benedikt XVI. die Gläubigen zu Geschlossenheit und zur Gemeinschaft mit dem Papst und der Weltkirche aufgefordert. Er wandte sich entschieden gegen eine Einmischung staatlicher Gremien und Funktionäre in innerkirchliche Belange wie Bischofsernennungen und verlangte volle Religionsfreiheit für alle Katholiken. Zugleich bot er den Behörden einen respektvollen und konstruktiven Dialog bis hin zur Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik und dem Vatikan an.

 

(rv/kna 23.05.2009 mg)

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01/06/2009 14.05.21

China: Kardinal Zen, „Besorgnis erregend"

 

 

Die Lage der Katholischen Kirche in China hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert und ist „Besorgnis erregend“. Das sagte Kardinal Joseph Zen Ze Kiung an diesem Montag vor Journalisten in Hongkong, seiner früheren Bischofsstadt. Die chinesische Regierung versuche Oberhirten, die sowohl von Peking als auch vom Heiligen Stuhl anerkannt seien, davon zu überzeugen, dass die Unabhängigkeit der katholischen Kirche in China vom Vatikan vorteilhaft sei. Dabei habe der „wundervolle Brief Papst Benedikts“ von 2007 gezeigt, dass der Konflikt nicht unvermeidlich sei. Kardinal Zen erinnerte daran, dass von den heute rund 60 Bischöfen in der Volksrepublik China nur zehn nicht vom Heiligen Stuhl anerkannt seien. Der 77-jährige Kardinal beschuldigte die „Patriotische Vereinigung der chinesischen katholischen Kirche“, die Spannungen zwischen Vatikan und China aufrechterhalten zu wollen. Auf diese Art wollten die Funktionäre „Macht und Privilegien“ behalten.

(ansa 01.06.2009 gs)

 

Quelle: Radio Vatikan

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Die chinesischen Kaths haben es wirklich gut. Niemand macht sich über sie lustig, zumindest nicht in deutschsprachigen Foren. Sie werden respektiert, aufgrund der massiven Konter, die sie von politischer Seite her aushalten müssen. Wer politischer Konter von deutschsprachiger Seite her aushalten muss, der ist reaktionär, oder noch Übleres.

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Die chinesischen Kaths haben es wirklich gut. ...

 

Na ja, unter "wirklich gut" würde ich persönlich was anderes verstehen:

 

14/06/2009 9.40.40

China: Christlicher Buchhändler in Haft

 

 

 

Der christliche Buchhändler Shi Weihan ist in Peking zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Ferner soll er umgerechnet 15.700 Euro Geldstrafe zahlen. Das meldet die Nachrichtenagentur idea. Dem 38-Jährigen war vorgeworfen worden, illegale Geschäfte betrieben zu haben. Shi hatte seinen Laden legal betrieben. Seine „Handelsgesellschaft Heiliger Geist“ druckte zwar Bibeln und andere christliche Literatur ohne Genehmigung, verschenkte sie aber ausschließlich an so genannte Hauskirchen. Shi war erstmals am 28. November 2007 festgenommen worden, nachdem 20 Mitarbeiter des staatlichen Sicherheitsdienstes seinen Buchladen durchsucht hatten. Sie beschlagnahmten Literatur, einen Computer und die Geschäftsbücher. Am 4. Januar wurde wegen „unzureichender Beweise“ zunächst auf freien Fuß gesetzt, aber am 19. März erneut festgenommen. Seither befindet sich der schwer zuckerkranke Christ hinter Gittern.

(idea 14.06.2009 sk)

Quelle: Radio Vatikan

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Radio Vatikan meldet:

 

 

16/06/2009 10.37.09

 

Vatikan/China: Heikles Treffen auf der Piazza

 

 

Papst Benedikt könnte an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz auf Spitzenvertreter der offiziellen chinesischen Religionspolitik treffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur adn-kronos. Zu einer Delegation von Religionsführern, die an der Generalaudienz teilnehmen will, gehören nach Informationen der Agentur auch hochrangige Gäste aus Peking.

 

Es sind fast 130 Persönlichkeiten aus aller Welt, die in diesen Tagen – parallel zum G-8-Gipfel der Politiker – in Rom eine Art G-8 der Religionen veranstalten wollen. Ihre Absicht ist es – so erklärt uns der katholische Bischof Vincenzo Paglia –, den Politikern klarzumachen: „Es gibt eine ganz wesentliche religiöse Komponente, wenn ihr Entwicklung, Zusammenleben, Frieden unter den Völkern wollt. Natürlich – Religionen haben keine Macht in diesem Sinn des Wortes; nur eine Macht in den Herzen und eine spirituelle Kraft, die die Geschichte durchzieht. Aber ohne den religiösen Faktor stehen die Mächte dieser Welt auf tönernen Füßen.“

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16/06/2009 12.55.26

China: „Keinen Kompromiß akzeptieren“

 

 

 

Kardinal Joseph Zen warnt den Vatikan vor Kompromissen mit der chinesischen Regierung. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur asianews äußert sich der frühere Erzbischof von Hongkong vor allem besorgt über eine, so wörtlich, „blinde Unterwerfung unter die Patriotische Vereinigung von seiten der offiziellen Kirche“. Das wäre aus seiner Sicht „eine Ohrfeige“ für den Papst, der doch im Brief an Chinas Katholiken vor zwei Jahren die Vorgabe gegeben habe, „in der Wahrheit zu handeln“, so Zen. Eine Vereinbarung über diplomatische Beziehungen zwischen Peking und dem Vatikan wäre aus seiner Sicht gar nicht so wichtig; sie sei es nicht wert, dass dafür jedwedes Opfer gebracht werde.

 

(ansa/asianews 16.06.2009 sk)

 

Quelle: Radio Vatikan

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29/06/2009 14.59.59

 

China: Bischof fordert Freilassung

 

 

 

Der Bischof von Hong Kong fordert die Freilassung des Dissidenten Liu Xiaobo. „Ich hoffe, die Regierung in Peking wird Redefreiheit zulassen“, zitiert die katholische Agentur Ucanews Bischof John Tong Hon. „Unterschiedliche Standpunkte zuzulassen, würde China nützen, da es der einzige Weg ist, unseren Blick zu weiten“. Der Demokrat Liu Xiaobo hatte im Dezember die inzwischen berühmte „Charta 08“ mit entworfen und als einer der ersten Intellektuellen unterzeichnet. Das nach dem Vorbild von Vaclav Havels „Charta 77“ entworfene Dokument fordert eine neue chinesische Verfassung mit echten Freiheitsrechten. Nach seiner Festnahme hatten 150 Intellektuelle aus aller Welt – darunter die Schriftsteller Umberto Eco und Salman Rushdie – den Bürgerrechtler unterstützt und seine Freilassung gefordert.

 

(ucanews 29.06.2009 gs)

 

 

Quelle: Radio Vatikan

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Radio Vatikan meldet:

 

10/07/2009 14.07.11

China: „Kirche kann sich hier durch Enzyklika neu profilieren“

 

 

 

In China kann die Globalisierungs-Enzyklika Papst Benedikts dazu beitragen, das Ansehen der katholischen Kirche neu zu stärken. Das glaubt der katholische Wirtschaftsethiker Stefan Rothlin, der seit elf Jahren in Peking lehrt. In China sind die Katholiken eine wachsende und nicht immer wohlgelittene Minderheit. Kirchenleute, sagt Rothlin, wissen ohnehin, dass die katholische Soziallehre der Gesellschaft in China eine besondere Richtung geben kann. Zögernd, aber doch, setze sich dieses Bewusstsein nun auch in offiziellen Kreisen durch, beobachtet der Wirtschaftsethiker:

 

„Das zeigt sich auch daran, dass selbst in der chinesischen Regierung anerkannt wird, welche Leistungen die Kirche im sozialen Umfeld bringt. Ich meine, dass sich hier die Kirche durch diese Enzyklika tatsächlich neu profilieren kann, weil sich die sozialen Gegensätze in China sehr zugespitzt haben. Das ist meine große Hoffnung, dass das auch ein zusätzlicher Anlass wird, dass die Kernpunkte der Soziallehre – wie Subsidiarität und Solidarität - konkret neu ins Blickfeld der chinesischen Katholiken kommen.“

 

Noch ist die chinesische Übersetzung der Enzyklika nicht erschienen – an ihr wird derzeit gearbeitet.

„Es gibt Schwierigkeiten der Übersetzung ins Chinesische bezüglich des Vokabulars der Wirtschaftsethik. Damit habe ich selber zu kämpfen, weil ich eine Schriftenreihe leite: Uns ist natürlich ein Anliegen, dass sich eine Kohärenz der Begriffe durchsetzt, was die Schlüsselbegriffe der Wirtschaftsethik betrifft.“

 

Rothlin macht darauf aufmerksam, dass aufgrund der noch ausstehenden Übersetzung die Rezeption der Enzyklika in China noch nicht begonnen hat. Mit umso größerer Spannung erwarten die Katholiken das päpstliche Lehrschreiben:

 

„Aufgrund des Echos des Papstbriefes an die Kirche in China vermute ich, dass das Interesse und die Spannung tatsächlich da sind, dass man wirklich ein klärendes Wort erwartet, ja dass man sich sogar darauf freut.“

 

Nichtsdestrotrotz: Das offizielle China steht dem Papst und jenen Katholiken, die sich zu ihm bekennen, reserviert gegenüber. Regelmäßig erleiden romtreue Christen – wie auch Angehörige anderer Religionen – Gängelungen und Ausgrenzungen, katholische Priester und Bischöfe werden vorübergehend festgenommen. Dennoch ist der Wirtschaftsethiker zuversichtlich, dass ausgerechnet das neue Sozial-Lehrschreiben des Papstes auf offizielles Wohlwollen stoßen wird, auch weil sich im Zug der Krise das allgemeine Gerechtigkeitsempfinden der Chinesen verlagert hat – durchaus im Sinn christlicher Werte. Rothlin:

 

„Da gab es kürzlich einen prophetischen Aufschrei des Bischofs von Shanghai im Zug der gegenwärtigen Wirtschaftskrise: er hat sehr hart, erstaunlich hart, Unternehmer kritisiert hat, die ihr Geld mit aufwändigen Mahlzeiten verschwenden. Gleichzeitig hat er die Pfarreien seiner Diözese –immerhin 150 in Shanghai – dazu aufgerufen, sich um Arbeitsmigranten zu kümmern. Das sind in der Größenordnung von mehr als 25 Millionen, die Arbeit verloren haben. Die Chinesen sind da sehr zugänglich, wenn man nicht nur mit der Theorie kommt, sondern das festmacht an bestimmten Beispielen. Sie haben recht, es gibt hier eine sehr schlimme Form von Kapitalismus, vielleicht in der schlimmsten Form, was auch hier als nationale Tragödie angesehen wurde, die Sklavenarbeit im engeren Sinn – Menschen, die in den Minen zu gefährlicher Arbeit gewzungen wurden oder auch Kinderarbeit. Da schreit es geradezu nach einem prohpetischen Wort wie in dieser Enzyklika. Von daher bin ich da optimistisch, dass sich die Kirche in China ein gutes Profil geben kann, wenn sie zeigen kann, dass sie das umsetzt.“

(rv 10.07.2009 gs)

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09/08/2009 13.56.52

 

China: Erstmals Kurs für Laien-Katecheten

 

 

 

 

Ihren ersten Trainingskurs für Laien-Katecheten hat die Diözese Peking gestartet. Mit dem Programm will das Bistum dem steigenden pastoralen Bedarf begegnen. In Peking werden derzeit jährlich rund 2.000 Menschen getauft. Deshalb sei der Bau von sechs weiteren Kirchen geplant, sagte Bischof Joseph Li Shan. An dem zehntägigen Intensivkurs nahmen 120 Laien aus 20 Kirchengemeinden teil. Die meisten Teilnehmer waren Frauen. Geleitet wurde der Kurs in Pekings Erlöserkirche von der Deutschen Helene Reichl. Sie ist Mitglied der Bischöflichen Kommission für Verkündigung und Katechese Taiwans. Reichl verfügt über fast 50 Jahre Erfahrung in der Evangelisation und spricht fließend Mandarin. Die Kursteilnehmer seien wissbegierig bei der Sache gewesen, sagte Reichl im Gespräch mit UCA News.

 

(ucan 09.08.2009 mch)

 

 

Quelle: Radio Vatikan

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Radio Vatikan meldet:

 

02/09/2009 12.17.08

China/Österreich: Erzbistum Wien unterstützt Klostergründung

 

 

 

 

Die Erzdiözese Wien unterstützt den Bau eines neuen Klosters in China. 20.000 Euro stellt das Erzbistum für den Bau der Anlage bereit. In das fertige Gebäude soll eine Gruppe von Karmeliterinnen einziehen, die dort eine neue Gemeinschaft gründen wollen. Die chinesische Regierung hat das Vorhaben zwar bewilligt, gleichzeitig aber einige Auflagen gemacht, wie Franz Ferstl, Leiter des Referats für Mission und Entwicklung der Erzdiözese Wien, erklärt:

„In China ist es nur möglich, einen Schwesternkonvent – einen Karmel – zu bauen, wenn die Schwestern auch sich verpflichten, Soziales zu leisten. Das heißt ein Altersheim oder in Kinder- und Jugendarbeit aktiv zu werden. Und so wird dort in einer Diözese in der Nähe von Beijing ein Konvent gebaut, der aber gleichzeitig auch ein Altersheim ist. Daher die entsprechende Größe. Die Schwestern bekommen ihren eigenen Raum für den Karmel und leiten gleichzeitig für die Ärmsten der Armen dort ein Altersheim, dass sich derzeit im Bau befindet.“

 

(kap 02.09.2009 wh)

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Radio Vatikan meldet:

 

01/10/2009 15.46.25

China: Wenig zu feiern für Katholiken

 

 

 

Papst Benedikts Brief an die Katholiken in China hat zwar mehr Dialog zwischen kommunistischer Regierung und Kirche in Gang gesetzt, aber das Ziel einer echten Aussöhnung hat er zwei Jahre nach seinem Erscheinen nicht erreicht. Darauf macht der Leiter des China-Zentrums St. Augustin, der Steyler Missionar Anton Weber, aufmerksam. An diesem Donnerstag feiert das offizielle China mit viel Aufwand und einer Militärparade 60 Jahre Volksrepublik. Die kleine, aber wachsende katholische Minderheit im Reich der Mitte hat wenig Grund, mitzufeiern. Pater Weber:

 

„Die Katholiken in China sind zwar auch dazu aufgerufen, sich zu freuen. Sie sollen sogar in den Kirchen Flaggen aufziehen als Zeichen des Dankes für die Regierung und die Partei, die so viel beigetragen hat zum Verständnis zwischen den Religionen. Die Katholiken selber sind natürlich auch begeistert, dass es – wirtschaftlich – vorangeht, aber im religiösen und kirchlichen Bereich haben sie Vorbehalte. Die Kirche macht Fortschritte, und der Freiheitsraum macht Fortschritte, aber nicht in einer Weise, wie man es allgemein erwarten möchte, nach unseren Vorstellungen von Religionsfreiheit.“

 

Vor zwei Jahren schrieb Papst Benedikt seinen viel beachteten Brief an die Katholiken in China, in dem er ein Versöhnungsangebot unterbreitete. Doch diese Geste hat leider bisher nicht zum gewünschten Erfolg geführt, so Pater Weber.

 

„Die große Versöhnung innerhalb der Kirche zwischen den beiden Teilen, wenn man das so sagen kann – also Ungergrundkirche und offizieller Kirche - ist nicht zustande gekommen auf die Weise, dass es zu einer Einheit gekommen ist, die man erhofft hätte. Es sind viele Bemühungen geschehen. Aber wie ich gehört habe, ist der Brief nach zwei Jahren nicht mehr so aktuell, obwohl man immer noch auf ihn zurückgreifen muss - das muss getan werden auch bei so einem Fest. Was der Heilige Vater mit dem Brief sagen wollte: Alles geht auf diese Basis zurück – dass man neues Vertrauen gewinnt, dass man sich versöhnt. In Bezug auf die Regierung: dass ein neuer Dialog zustande kommt.“

 

(rv 01.10.2009 gs)

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Radio Vatikan meldet:

 

12/11/2009 14.25.44

 

China: Übergetretener Bischof verteidigt sich

 

 

 

„Ich bin in die Patriotische Vereinigung eingetreten, um meinem Bistum zu helfen.“ So verteidigt sich Bischof Francis An Shuxin aus der Provinz Hebei. Im Gespräch mit Asianews versucht der Bischofs-Koadjutor von Baoding zu erklären, warum er sich nach langen Jahren im Untergrund und in Haft für eine Kooperation mit dem Regime entschieden hat. Er hoffe, dass sich sein Bistum dadurch „besser entwickelt“ und sich endlich „der wirklichen Herausforderung stellen kann“, nämlich der Evangelisierung. Der 60-jährige An, ein früherer Bischof der so genannten „Untergrundkirche“, war im Juli 2006 nach zehn Jahren Haft freigekommen. Im Sommer 2009 wurde er – für viele überraschend – Vizepräsident der „Patriotischen Vereinigung“; das ist ein staatlich gelenkter Verband, der am Aufbau einer von Rom unabhängigen katholischen Nationalkirche arbeitet. Dieses Bestreben nennt der Papstbrief an Chinas Katholiken vom Sommer 2007 „unvereinbar mit der katholischen Lehre“. An beteuert, er habe „nichts unterschrieben“, sondern nur ein mündliches Einverständnis gegeben. Vom Vatikan habe er nach diesem Schritt „keinen Druck erfahren“; im übrigen habe der Papst doch schon viele Bischöfe, die ein Amt in der „Patriotischen Vereinigung“ haben, dennoch anerkannt. Allerdings: Wenn es „nötig sein sollte“, wäre der Bischof bereit, die „Patriotische Vereinigung“ auch „wieder zu verlassen“. In Teilen seines Bistums und bei romtreuen Katholiken ist Ans Wechsel mit Ärger und Bitterkeit aufgenommen worden.

 

(asianews 12.11.2009 sk)

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11/01/2010 14.19.29

 

China: „Trotz Spannungen Dialog nicht aufgeben“

 

 

 

Über 5.000 Katholiken haben zu Jahresbeginn an der Beerdigung des papsttreuen Bischofs Leo Yao Liang teilgenommen. Und das, obwohl sie durch Reisebeschränkungen und Temperaturen um Minus 30 Grad sehr stark eingeschränkt waren. Die so genannte Untergrundkirche in China ist der Teil der katholischen Kirche des Landes, der nicht registriert und damit staatlich nicht anerkannt ist. Was die überaus starke Anteilnahme am Tod des romtreuen Bischofs vor diesem Hintergrund bedeutet, haben wir Michael Bauer, der katholischer Pfarrer in Shanghai ist, gefragt:

„Ich denke, die Christen haben ganz genau gespürt, dass hier mit Leo Yao Liang ein Christ, ein Priester, ein Bischof gestorben ist, der wirklich das gelebt hat, was christlicher Glaube bedeutet - der nicht nur mit Worten seinen Glauben bezeugt hat, sondern ganz authentisch durch sein Leben gezeigt hat, was es bedeutet, Christ zu sein und Christus nachzufolgen. Wir dürfen wirklich sagen, dass einige Jahrzehnte seines Lebens ein Kreuzweg waren. Er hat uns gezeigt, dass der Glaube in dieser Situation Kraft schenken kann. Er ist dem Glauben bis in den Tod treu geblieben, und die Menschen haben erkannt, dass hier ein wahrer Zeuge Jesu Christi vor ihnen stand.“

Wegen der Weigerung, der regimenahen Patriotischen Vereinigung beizutreten, war Yao von 2006 bis 2009 in Haft. Bis zuletzt stand er unter Polizeiaufsicht und durfte seine Pfarrei nicht verlassen. Derzeit gibt es in China insgesamt 94 katholische Bischöfe, von denen 38 der so genannten Untergrundkirche angehören. Auch die Beerdigung Bischof Yaos hätten die Behörden mit Sorge betrachtet, berichtet Pfarrer Bauer:

„Ich denke, die Behörden wollten eher verhindern, dass es zu große Menschenaufkommen gibt. Weil sie eventuell befürchtet haben, dass so etwas ausufern kann bis hin zu Demonstrationen. Das sind natürlich unbegründete Ängste... Aber diesen Hintergrund sehe ich, dass man alles eher auf kleiner Flamme halten wollte.“

Im Juni 2007 hatte sich Papst Benedikt XVI. in einem offenen Brief an die Katholiken Chinas gewandt und uneingeschränkte Religionsfreiheit gefordert. Ebenso hatte er sich gegen staatliche Einmischung in kirchliche Angelegenheiten ausgesprochen. Diese Initiative, meint der Seelsorger, wirkt bis heute nach.

„Ich würde die Situation so einschätzen, dass wir im Moment in einer gewissen Übergangsphase sind. Der Brief unseres Heiligen Vaters hat eine neue Etappe dargestellt; aber die Lösung, wie diese neue Etappe konkret aussehen kann, ist noch nicht deutlich und klar. Es zeigt aber, dass die Versöhnung beider Teile der Kirche, der offiziellen Kirche und der so genannten Untergrundkirche, weiter der Weg ist. Dieser Weg muss weiter gegangen werden! Auch wenn sich derzeit noch nicht herausgestellt hat, wie ein Abkommen mit dem chinesischen Staat aussehen kann. Wobei sich beide Seiten bewusst sind, dass es an der Zeit ist, eine Vereinbarung zu finden.“

Einige positive Resultate hätten sich bereits in jüngster Vergangenheit bemerkbar gemacht:

„Wenn wir auf das Jahr 2009, das gerade vergangen ist, zurückschauen, können wir sagen, dass es keine offenen größeren Konfrontationen gegeben hat. Es zeigt sich auch, dass die chinesische Regierung bei der Ernennung von Bischöfen nichts mit Gewalt erzwingen will. Weiter hat es auch einige Kontakte und Annäherungsversuche gegeben, wenn auch nicht auf höchster Ebene. Das alles zeigt, dass im Moment der große Durchbruch noch nicht zu erwarten ist, man aber weiter auf den Dialog setzt. Das lässt hoffen - auch wenn es gleichzeitig dafür spricht, dass noch viel Geduld und Zeit nötig sind, um eine Lösung zu finden.“

Immer wieder wird diese Geduld allerdings auf eine harte Probe gestellt: Wie die Nachrichtenagentur „asianews“ an diesem Montag berichtet, sind während der Weihnachtstage und im Rahmen der Feierlichkeiten zur Erscheinung des Herrn am 6. Januar 55 protestantische Christen von der chinesischen Regierung verhaftet worden. Die Festnahmen hätten in den Provinzen Xinjiang und Hebei stattgefunden und stünden im Zeichen der antichristlichen Unterdrückung durch staatliche Behörden, so „asianews“.

(rv 11.01.2010 vp)

 

Quelle: Radio Vatikan

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Zum obigen Thema meldet Radio Vatikan:

 

12/01/2010 14.20.26

 

Vatikan: Untergrundbischof Yao „guter Hirte“

 

 

 

Als „guten Hirten“ würdigt der Vatikan in einem Nachruf den verstorbenen romtreuen Bischof Leo Yao Liang. Der von Peking nicht anerkannte Kirchenführer habe sein Leben für die Gläubigen hingegeben, ist in dem Schreiben in der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ von Dienstag zu lesen. Zugleich geht die Mitteilung auf behördliche Behinderungen für Katholiken ein, die an der Beerdigung des Bischofs teilnehmen wollten. Yao, der viele Jahre seines Lebens in Haft und Hausarrest zugebracht hatte, war Ende Dezember im Alter von 86 Jahren an seinem Bischofssitz Xiwanzi in der ostchinesischen Provinz Hebei gestorben. Trotz Polizeikontrollen nahmen Tausende von Katholiken an der Trauerfeier am 6. Januar teil.

 

(kipa 12.01.2010 pr)

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13/04/2010 15.08.10

 

China: Erzwungene Konzelebration

 

 

 

 

 

 

Die Einsetzung des katholischen Bischofs von Bameng steht unter dem Schatten einer vom Staat erzwungenen Konzelebration. Bei diesem Gottesdienst, so berichtet asianews, sei der Bischof von den staatlichen Religionsbehörden gezwungen worden, mit dem von der Kirche nicht anerkannten Priester und Bischof Ma Yinglin zu feiern. Bischof Du hingegen ist sowohl vom Staat als auch vom Vatikan als Oberhirte anerkannt. Seine Einsetzung als offizieller Kirchenvertreter und vom Staat anerkannter Bischof gilt als Schritt in Richtung Normalisierung der Beziehungen zwischen der chinesischen Kirche, dem Vatikan und dem Staat. Sein Bistum liegt in der Region von Hohhot in der inneren Mongolei. – Erst vor einigen Wochen hatte die vatikanische Chinakommission eine Stellungnahme herausgegeben, in dem die Gläubigen darum gebeten werden, keine Schritte zu machen, die der Einheit der Kirche widersprechen würden, wie etwa eine Bischofsweihe oder die Eucharistiefeier. Viele Gläubige äußern nun gegenüber der Nachrichtenagentur die Sorge, dass die Beziehungen mit den Untergrundkirchen Chinas – also den mit Rom verbundenen in China illegalen Kirchen – sich verschlechtern würden.

 

 

 

(asianews 13.04.2010 ord)

 

Quelle: Radio Vatikan

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Vatikan besorgt über Schikanen gegen chinesischen Bischof

 

Daraus:

Nach längerer Unterbrechung wurden chinesische Bischöfe seit 2007 in der Regel in Abstimmung zwischen Vatikan und Regierungsbehörden geweiht. Zuletzt verhärteten sich jedoch die Fronten. 2011 wurden drei Bischöfe ohne römische Genehmigung ordiniert. Im November 2011 und im April dieses Jahres erhielten zwei vom Papst genehmigte Kandidaten die Bischofsweihe; allerdings nahmen an den Zeremonien von Rom nicht anerkannte Bischöfe teil.
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