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Ist gut und gütig eigentlich dasselbe?


Lichtlein

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Hallo Leute,

sind für Euch eigentlich die beiden Begriffe dasselbe? Robert Ketelhohn schreibt, Gott sei "Das Gute" schlechthin - und bei Volker, Caveman & Co. lese ich immer wieder, (gerade wenn's um die Theodizee-Diskussion geht), Gott sei "All-gütig".

 

Vom Sprachgefühl her würde ich die beiden Begriffe nicht als gleich oder gleichbedeutend ansehen (Details vielleicht später). Jetzt wüßte ich erst mal gern, ob Ihr das auch so seht, oder ob in Euren Ohren beides dasselbe bedeutet (und vielleicht auch, wo der Unterschied liegt - wenn Ihr einen seht).

 

Gruß,

Lucia

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http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/index.html

 

"Wort: gut

Anzahl: 97547

Häufigkeitsklasse: 6 (d.h. der ist ca. 2^6 mal häufiger als das gesuchte Wort)

Beschreibung:  Gegensatz zu, Gegenteil von boese

Gegensatz zu, Gegenteil von schlecht

Sachgebiet:  Lexikologie

Morphologie:  gut

Grammatikangaben:  Wortart: Adjektiv

 

Relationen zu anderen Wörtern:

 

Synonyme: anständig, ausgebildet, charaktervoll, edel, ehrenhaft, einverstanden, einwandfrei, entkrampft, erfolgreich, fair, fleißig, friedlich, frisch, fruchtbar, genießbar, gepflegt, geschont, geschult, gewiß, grundanständig, guterhalten, gutherzig, heiter, hilfreich, hilfreich, hilfsbereit, höflich, interessant, ja, klar, klar, korrekt, lernbegierig, lesbar, lieb, lohnend, natürlich, natürlich, nützlich, nützlich, ordentlich, ordentlich, rechtschaffen, redlich, rein, selbstlos, sicher, solide, sonnig, spannend, staubfrei, trainiert, tüchtig, wolkenlos

vergleiche: edel, fein, lieb, wohl

ist Synonym von: angenehm, angenehm, angenehm, angenehm, anständig, anwendbar, ausreichend, barmherzig, befriedigend, beneidenswert, blendend, brauchbar, brauchbar, caritativ, dankenswert, diskutabel, dufte, empfehlenswert, empfohlen, erfreulich, erklecklich, ersprießlich, ertragreich, förderlich, freudenreich, freudig, freundlich, frisch, fruchtbar, gediegen, gelobt, genug, gerechtfertigt, gescheit, gewinnbringend, günstig, gutartig, gutgehend, gutgemeint, gütig, hinlänglich, hundertprozentig, ja, jawohl, köstlich, leicht, lieb, liebenswert, lieblich, lobenswert, mangelfrei, menschenwürdig, menschlich, mild, mundend, nutzbar, nützlich, okay, Ordnung, positiv, preiswürdig, profiliert, profitbringend, recht, reell, rosig, rühmlich, sachdienlich, sanft, sanftmütig, sattsam, schwesterlich, sicher, stark, trefflich, unangreifbar, unbestritten, unbezweifelbar, unfehlbar, unleugbar, unwiderlegbar, väterlich, verdienstvoll, vollwertig, warmherzig, weichherzig, wohl, wohlgenießbar, wohlig, wohlschmeckend, wohltuend, würzig, zuträglich, zweifelsfrei

wird referenziert von: ehrlich

Links zu anderen Wörtern:

falls positiv bewertet Sondergut, Vollgut, Supergut, Obergut

falls negativ bewertet halbgut

Grundform: gut

Antonym von: nichtgut

-heit/-keit-Form von: Gutheit

ist ein(e) Zeugnisnote

Form(en): gut, besser, gute, besten, guten, beste, bessere, guter, gutes, besseren, bester, gutem, besseres, besserer, bestes, bestem, besserem, guts, guteste

Abkürzung: g.

Untereinträge: gut (allgemeines positives Adverb), gut (allgemein etwas Positives, Herausragendes bezeichnend (Nomen)), gut (allgemeines positives Attribut (adj.))

 

Beispiel(e):

Die von einer stark protestantischen Frömmigkeit geprägte Überzeugung der Erzählerin, daß der Mensch im Grunde gut sei, wird durch die Gestalt der kleinen Heldin nachdrücklich beglaubigt. (Quelle: Kindler Literaturlexikon)

Wider Erwarten sorgt der Alte liebevoll für das zutrauliche Kind, dem es beim Großvater ausnehmend gut gefällt. (Quelle: Kindler Literaturlexikon)

Canace wurde jedoch insgesamt gut aufgenommen. (Quelle: Kindler Literaturlexikon)

weitere Beispiele

 

 

Wort: gütig

Anzahl: 108

Häufigkeitsklasse: 16 (d.h. der ist ca. 2^16 mal häufiger als das gesuchte Wort)

Morphologie:  güt|ig

Grammatikangaben:  Wortart: Adjektiv

 

Relationen zu anderen Wörtern:

 

Synonyme: annehmlich, barmherzig, einnehmend, entgegenkommend, freundlich, freundschaftlich, gefällig, gnädig, gut, gutartig, gutgelaunt, gutgemeint, gutherzig, gutmütig, heiter, herzensgut, herzlich, höflich, jovial, lieb, liebenswürdig, lindernd, mild, nett, sanftmütig, sympathisch, väterlich, warm, warm, warmherzig, weichherzig, wohlgesinnt, wohlmeinend, wohlwollend, zugetan, zuvorkommend

vergleiche: gefällig, gnädig, herzlich, human, liberal, mild, milde, sanft

ist Synonym von: adrett, barmherzig, caritativ, freundlich, gnädig, gutartig, gutgemeint, gutmütig, human, humanitär, indulgent, leutselig, lieb, liebenswert, liebenswürdig, menschenwürdig, menschlich, mild, mild, mütterlich, nachgiebig, sanft, sanftmütig, väterlich, warm, warmherzig, weichherzig, wohltätig

wird referenziert von: barmherzig, mild, nachsichtig

Links zu anderen Wörtern:

Grundform: gütig

-heit/-keit-Form von: Gütigkeit

Form(en): gütigen, gütig, gütige, gütiger, gütiges, gütigem, gütigeren, gütigeres, gütigere, gütigerer, gütigste, gütigsten, gütigerem, gütigstem, gütigster, gütigstes

 

Beispiel(e):

Er erscheint mit natürlicher Autorität begabt, machtvoll und verständnisvoll zugleich, nicht ohne Humor (wie sich bei der Privataudienz für den Heimkehrer zeigt) und gütig. (Quelle: Kindler Literaturlexikon)

Die Personen sind lediglich Handlungsträger und schablonenhaft in Schwarz-Weiß-Technik dargestellt: alle Verschwörer Schurken, die Partei des Dogen tapfer, gütig, weise und edel. (Quelle: Kindler Literaturlexikon)

Doch seid gütig zu ihnen, denn auch sie sind Arme, Verirrte. (Quelle: Kindler Literaturlexikon)"

 

So, und jetzt könnt ihr das auf euren Gott übertragen.

 

An eure "göttlichen Definitionen" müsst ihr natürlich schon selbst glauben. Ich tu´s jedenfalls nicht.

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Ohne Lexikon, Wörterbuch, etc. spontan:

 

Gut ist für mich eher die Eigenschaft einer Sache, einer Situation, einer Handlung, also eines Objektes etwa.

 

Unter gütig verstehe ich dagegen eine Art menschlicher Grundhaltung, die sich in der Persönlichkeit äußert.

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Hallo,

gut und gütig sind nicht dasselbe:

 

gut ist eine Eigenschaft,eine moralische Kategorie. Jemand der gut handelt, handelt gemäß der Kategorie des guten. Gott wiederum ist der Gute schlechthin - das Gegenteil ist das Böse, Nicht-Göttliche.

 

gütig ist etwas ganz anderes. Es bezeichnet eine bestimmte Haltung oder Handlungsweise, etwas, das man in etwa mit großzügig vergleichen kann, wenn auch beide Begriffe nicht deckungsgleich sind. Wenn Gott als All-Gütiger bezeichnet wird, dann kann damit nur gemeint sein, er sei unendlich großherzig, geduldig, verzeihend,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Auch mal so ganz spontan.

 

Beide meinen m.E. etwa dasselbe:

 

Gut als ein ethischer Begriff

Gütig als ein ontologische Begriff


Ich lasse da mal so stehen, ich meinte es aber umgekehrt. Siehe mein Posting weiter unten

 

(Geändert von Juergen um 15:58 - 4.Dezember..2002)

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Zitat von Juergen am 15:03 - 4.Dezember..2002

Auch mal so ganz spontan.

 

Beide meinen m.E. etwa dasselbe:

 

Gut als ein ethischer Begriff

Gütig als ein ontologische Begriff

 

Hallo Jürgen,

das mit dem gütig als ontologischer Begriff verstehe ich ohne nähere Erklärung nicht,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Zitat von Mat am 15:05 - 4.Dezember..2002

Hallo Jürgen,

das mit dem gütig als ontologischer Begriff verstehe ich ohne nähere Erklärung nicht

 

Ich auch nicht --- hört sich aber ungemein gebildet an

 

Nein, im ernst. Ich habe das natürlich verdreht. Richtig müßte es heißen:

 

Gut als ein ontologischer Begriff

Gütig als ein ethischer Begriff

 

Nehmen wir beispielsweise zum Beispiel mal folgendes Beispiel:

Das erste Hochgebet beginnt mit:

Dich gütigen Vater bitten wir....

 

Könnte man auch sagen:

Dich guten Vater bitten wir....  ?

 

Sagen könnte man das schon; ich denke aber in der Aussage "Dich gütigen Vater bitten wir...." schwingt gleichsam eine gewisse Erwartungshaltung mit, daß das erbetene auch erfüllt wird. Diese Erwartungshaltung wird mit "Dich guten Vater bitten wir...." nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht.

 

Gut beschreibt nur eine Eigenschaft (Gottes) für sich (sozusagen als ontologische Aussage); gütig beschreibt eine Eigenschaft (Gottes) in Bezug auf seine Schöpfung (sozusagen als ethische Aussage).

 

(Geändert von Juergen um 15:22 - 4.Dezember..2002)

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Soll jetzt der Unterschied im allgemeinen Sprachgebrauch ausgemacht werden, oder der Unterschied, wie er von Christen im Gebet verstanden wird?

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Zitat von Stefan am 16:08 - 4.Dezember..2002

Soll jetzt der Unterschied im allgemeinen Sprachgebrauch ausgemacht werden, oder der Unterschied, wie er von Christen im Gebet verstanden wird?

 

Letzeres, NATÜRLICH.

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Zitat von Stefan am 16:08 - 4.Dezember..2002

Soll jetzt der Unterschied im allgemeinen Sprachgebrauch ausgemacht werden, oder der Unterschied, wie er von Christen im Gebet verstanden wird?


Der Unterschied, wie DU ihn verstehst. DEINE Meinung will ich wissen, nicht, was Du meinst, was die Meinung anderer wäre.

 

pedrino hat's mal wieder nicht richtig verstanden.

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Zitat von Lichtlein am 16:24 - 4.Dezember..2002


Zitat von Stefan am 16:08 - 4.Dezember..2002

Soll jetzt der Unterschied im allgemeinen Sprachgebrauch ausgemacht werden, oder der Unterschied, wie er von Christen im Gebet verstanden wird?


Der Unterschied, wie DU ihn verstehst. DEINE Meinung will ich wissen, nicht, was Du meinst, was die Meinung anderer wäre.

 

pedrino hat's mal wieder nicht richtig verstanden.

 

Nein, überhaupt nicht.

 

>>sind für Euch eigentlich die beiden Begriffe dasselbe? Robert Ketelhohn schreibt, Gott sei "Das Gute" schlechthin - und bei Volker, Caveman & Co. lese ich immer wieder, (gerade wenn's um die Theodizee-Diskussion geht), Gott sei "All-gütig". <<(Lucia)

 

Also Stefan, wie IMMER habe ich natürlich recht.

 

(Geändert von pedrino um 16:29 - 4.Dezember..2002)

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Also, ich sehe durchaus einen Unterschied, zwischen "gut" und gütig".

 

"Gut" ist eine allgemeine moralische Einschätzung. "Gütig" sein ist aber eine eher spezielle (positive) Eigenschaft.

 

Wer gut ist, muß nicht unbedingt gütig sein, aber wer gütig ist, ist (wohl) im großen und ganzen auch gut.

 

Da ich im Anfangsposting erwähnt werde: Die "All-Güte" ist eigentlich keine Erfindung von mir, ich dachte immer, diese Eigenschaft gehört zum (neutestamentarischen) christlichen Gottesbild dazu wie Allmacht und Allwissenheit. Falls ich damit falsch liegen sollte, ziehe ich selbstverständlich diese Unterstellung zurück und werde fortan ihm diese Eigenschaft nicht mehr unterstellen.

 

Und nein, daß ist nicht ironisch oder ätzend gemeint, ich möchte nur nicht über ein komplett anderes Gottesbild reden, als die Christen es im Kopf haben. Sonst bauen noch später folgende Argumente auf falschen Prämissen auf...

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Zitat von Lichtlein am 16:32 - 4.Dezember..2002


Zitat von pedrino am 16:27 - 4.Dezember..2002

 

Also Stefan, wie IMMER habe ich natürlich recht.


Nein.

 

Okay. Ich gebe zu, es kann schon sein, dass ich mich in ANDEREN Fällen auch einmal irre.

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Hallo Lucia,

 

hier die Kurzfassung einer Antwort: "Gütig" lässt sich eigentlich immer durch "freundlich" ersetzen, während "gut" noch andere Bedeutungen hat. Dabei bleibt nicht immer der Sinn erhalten, aber die Aussage an sich wird nicht sinnlos.

 

Gruß

Stefan

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Zitat von pedrino am 16:27 - 4.Dezember..2002

 

Also Stefan, wie IMMER habe ich natürlich recht.

 

Ich weiss, Pedrino. Aber wie erklären wir's den Gotteskindern? ;)

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Also, noch mal langsam für pedrino und Stefan:

 

Das ist die Frage:

sind für Euch eigentlich die beiden Begriffe dasselbe?

 

Das ist nur eine Erläuterung, wie ich auf die Frage gekommen bin:

Robert Ketelhohn schreibt, Gott sei "Das Gute" schlechthin - und bei Volker, Caveman & Co. lese ich immer wieder, (gerade wenn's um die Theodizee-Diskussion geht), Gott sei "All-gütig".

 

 

Spart Euch also bitte die Metadiskussionen - es geht nicht um Gebetstexte oder christliches Verständnis, sondern um Semantik.

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Zitat von Lichtlein am 16:47 - 4.Dezember..2002

...Spart Euch also bitte die Metadiskussionen - es geht nicht um Gebetstexte oder christliches Verständnis, sondern um Semantik.

Sorry, daß ich einen Anfang eines Gebetstextes zitiert hatte; aber ich glaube ich hatte dabei geschrieben, daß es sich um ein Beispiel gehandel hat - oder ?

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Vor einigen Tagen hat jemand einen Link zu einer Kurzfassung der katholischen Glaubenswahrheiten gepostet (ich find's nicht mehr *haarerauf!*) Dort finden sich sämtliche theodizeefördernden Eigenschaften und ein paar mehr. Wenn jemand von Euch den Link noch hat, dann bitte ich um Nachgucken, was darüber drin steht.

 

Sprachlich ist es doch so, dass "Allgüte" zwar irgendwie besser klingt als "Allgütigkeit", anderseits aber "allgut" komischer als "allgütig".

 

Was sagt die Lehrmeinung?

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Bussi, Stefan!

 

Ich zitiere:

 

"Die zwölf Eigenschaften Gottes:

 

Gott ist ewig;

Gott ist unveränderlich;

Gott ist allgegenwärtig;

Gott ist allwissend;

Gott ist allmächtig;

Gott ist allweise;

Gott ist heilig;

Gott ist gerecht;

Gott ist wahrhaft;

Gott ist treu;

Gott ist gütig;

Gott ist barmherzig."

 

Ups.

 

Da fehlt ja das all-!

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