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Versöhnunng nach Küng


Erich

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Laun Was meint Hans Küng mit Versöhnung

Ein Kommentar des Salzburger Weihbischofs zu einer möglichen Versöhnung zwischen Hans Küng und der Katholischen Kirche

 

Ich war noch ziemlich jung, als sich der Fall Küng ereignete und 1979 mit dem Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis für den Theologen vorläufig endete. Nun wünscht Hans Küng eine Versöhnung mit Rom. Das ehrt ihn, aber ich verstehe ihn nicht ganz: Was meint er mit Versöhnung? Woran denkt er dabei? Und warum führt er sie nicht einfach herbei?

 

Küng will Versöhnung - welche Beleidigungen meint er? Vielleicht denkt Küng an jene, bei denen er den Papst sogar mit blutrünstigen Diktatoren des 20. Jahrhunderts verglichen und damit wirklich beleidigt hat. Sollte er sich diesbezüglich versöhnen wollen, möge er sich einfach entschuldigen - der Papst wird seine Reue sicher gerne annehmen und ihm verzeihen. Umgekehrt wüsste ich nicht, dass ihn der Papst oder Kardinal Ratzinger persönlich beleidigt hätten.

 

Die Meldungen zeigen, dass Küng bei seinem Versöhnungswunsch an den Entzug der Lehrerlaubnis denkt, der eine Folge seiner theologisch falschen Thesen war. Auch in diesem Fall liegt die Versöhnung bei ihm, indem er klar und deutlich in seinem Lehren zurücknimmt, was katholisch untragbar ist. Wenn Augustinus dazu bereit war und es getan hatte, sollte doch auch ihm dabei kein Stein aus der Krone fallen! Im Gegenteil, es würde ihn ehren!

 

Küng meint, für ihn sei auch die bloße Duldung seiner Ansichten denkbar und genug Versöhnung. Verzeihung, wie soll das möglich sein? Kann die Kirche einen Irrtum dulden? Es liegt an ihm, sich zu versöhnen: durch Glauben an den Geist Gottes in Seiner Kirche. Es wäre ein großer, schöner Tag für die Kirche. Ich wäre dafür, für ihn einen Mastochsen zu schlachten!

 

URL: http://www.kath.net/detail.php?id=4729

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Kein Mastkalb, gleich einen ganzen Mastochsen.

O.K., dem schließe ich mich an.

 

Aber geht die Initiative tatsächlich von Küng aus?

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Anlässlich seines 75. Geburtstages fordern das ökumenische Netzwerk Initiative Kirche von unten (IKvu) und die katholische KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche den Vatikan auf, Prof. Dr. Dr. Hans Küng endlich zu rehabilitieren. Wenn die römische Kurie schon nicht seine Auffassungen übernimmt, so sollte sie zumindest die Positionen eines der größten Theologen und Ökumeniker des 20. Jahrhunderts als eine herausragende unter vielen als katholisch akzeptieren, erklären die beiden Reformgruppen. Seine Beharrlichkeit in der Erneuerung der römisch-katholischen Kirche sowie sein Einsatz für die Ökumene und den Dialog der Weltreligionen haben seit Jahrzehnten unzählige Menschen inspiriert und ermutigt und werden es auch zukunftsweisende weiterhin tun.

 

Der von Papst Johannes XXIII. zum offiziellen Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ernannte Schweizer Hans Küng hat ungeachtet der späteren kirchlichen Ausgrenzung entscheidende Beiträge zu einer ökumenischen Theologie geleistet. Seine 1957 fertig gestellte Doktorarbeit "Rechtfertigung" über den Schweizer Reformator Karl Barth wurde damals von Joseph Ratzinger mit den Worten gelobt: "...für eine solche Gabe verdient Hans Küng den aufrichtigen Dank aller, deren Beten und Arbeiten der Einheit der getrennten Christenheit gilt". Mit seinem ökumenischen Engagement hat Küng maßgeblich dazu beigetragen, dass 1999 eine katholisch-lutherische Einigung in der Rechtfertigungslehre zustande kam. Sein 1990 gestartetes "Projekt Weltethos" hat den angesichts der gegenwärtigen Weltlage immer notwendiger werdenden interreligiösen Dialog entscheidend befruchtet.

 

Auf Grund seiner Vorschläge zur Reform der katholischen Kirche wurde Küng am 18. Dezember 1979 unter Papst Johannes Paul II. und auf Initiative des Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger, die kirchliche Lehrerlaubnis "missio canonica" entzogen. Doch Küng hat seine theologisch fundierten Aussagen über das umstrittene Unfehlbarkeitsdogma von 1870 nicht zurückgenommen und damit gezeigt, dass nicht Gehorsam sondern Widerstand – eine eher seltene katholische “Tugend” – gefordert ist, wenn es gilt, sich römischen Anmaßungen zu widersetzen.

 

Hans Küng war einer der "geistigen Väter" der 1981 gegründeten Initiative Kirche von unten (IKvu) und des 1995 durchgeführten KirchenVolksBegehrens, aus dem die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hervorgegangen ist. Der erste “Katholikentag von unten” 1980 in Berlin belegte in eindrucksvoller Weise, dass sein mutiges Verhalten die kirchliche Basis in einer Großveranstaltung in der Freien Universität Berlin solidarisierte – für den deutschen Katholizismus ein bis dahin einmaliges Ereignis.

Fast 25 Jahre nach den Sanktionsmaßnahmen der Kurie gegen Küng hat sich erwiesen, dass der theologische Streit nicht autoritär gelöst werden kann. Denn Streitfragen wie die Kollegialität der Bischöfe, Empfängnisverhütung, Frauenordination, Schwangerschaftskonfliktberatung und jetzt ganz aktuell die Abendmahlgemeinschaft sind und bleiben in der Diskussion.

 

Wie schon beim Katholikentag 2000 in Hamburg wird Prof. Küng am Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin auf Einladung der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche teilnehmen.

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>>Wenn die römische Kurie schon nicht seine Auffassungen übernimmt, so sollte sie zumindest die Positionen eines der größten Theologen und Ökumeniker des 20. Jahrhunderts als eine herausragende unter vielen als katholisch akzeptieren, erklären die beiden Reformgruppen.<<

 

Diesen Satz sollte man sich ganz langsam und genüßlich auf der Zunge zergehen lassen. Offensichtlich hält man Küng für katholischer als die katholische Kirche.

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Anlässlich seines 75. Geburtstages FORDERN das ökumenische Netzwerk Initiative Kirche von unten (IKvu) und die katholische KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche den Vatikan auf, Prof. Dr. Dr. Hans Küng endlich zu rehabilitieren.

 

 

Auch nicht schlecht. Ein gefordertes Geburtstagsgeschenk.

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Ach Erich, was ich Dich zu fragen mich nun wirklich nicht entbrechen kann:

 

"sollten wir den Küng erschießen, exkommunizieren oder einfach lernen, ihn als Kind Gottes anzusehen – vielleicht als Sorgenkind Gottes die, die es anders nicht können?"

 

*Ätsch*

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>>"sollten wir den Küng erschießen, exkommunizieren oder einfach lernen, ihn als Kind Gottes anzusehen – vielleicht als Sorgenkind Gottes die, die es anders nicht können?"<<

 

der Rabe ist kein Nestbeschmutzer wie Küng. Aber prinzipiell hast Du mal wieder recht - seufz

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Lieber Erich,

 

erkläre mir einmal in wenigen Punkten, warum du Küng für einen "Nestbeschmutzer" hälst. Diese Auffassung teile ich nicht, ich bin aber bereit, Deinen Punkten Gehör zu schenken. Keineswegs bin ich Experte Küngscher Aussagen, aber das, was ich bisher von ihm gehört und gelesen habe, erscheint mir vollkommen vernünftig.

 

Er ist ein Mensch der Praxis, so scheint mir. Seine Friedensethik scheint mir lebensnah und realisierbar zu sein. Mag sein, daß er oft opponiert hat, aber ohne Opposition kein Fortschritt, so meine Meinung.

 

herzliche Grüße

 

Olli

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Sowenig ich den begriff Nestbeschmutzer mag, Küng verbreitet seine Meinungen mit der Ansicht, sie seien katholisch, was die strittigen eben nicht sind. Es spricht nicht im Namen der Kirche. Das scheint ihn zu nerven, was mich wundert. Aber gut.

Und im Glauben Fortschritt? Sollen wir aus dem Dreifaltigen jetzt einen Vielfalter machen? Aus der Erscheinung des Auferstandenen einen Massenpsychose?

Küng hat alle Recht der Welt, den katholischen Glauben abzulehnen (den gibt's nicht in Päckchen nach Wahl). Dieses Recht hat er ja auch genutzt.

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Zitat von Ralf am 22:24 - 25.März.2003

Sowenig ich den begriff Nestbeschmutzer mag, Küng verbreitet seine Meinungen mit der Ansicht, sie seien katholisch, was die strittigen eben nicht sind. Es spricht nicht im Namen der Kirche. Das scheint ihn zu nerven, was mich wundert. Aber gut.

Und im Glauben Fortschritt? Sollen wir aus dem Dreifaltigen jetzt einen Vielfalter machen? Aus der Erscheinung des Auferstandenen einen Massenpsychose?

Küng hat alle Recht der Welt, den katholischen Glauben abzulehnen (den gibt's nicht in Päckchen nach Wahl). Dieses Recht hat er ja auch genutzt.

 


 

Hi Ralf,

 

ob die Thesen nun katholisch oder nicht sind - darüber kann man nun sicher geteilter Auffassung sein - finde ich durchaus, daß es Fortschritt geben kann - keineswegs meine ich dies an den Fundamenten des Glaubens - sondern Fortschritt in Bezug auf die Rückkehr zu bestimmten Dingen, die Fundament sind.

 

Es gibt aus biblischer Sicht weder einen "katholischen" noch einen "evangelischen" Glauben, sondern nur den einen Glauben an den Auferstandenen Jesus Christus. Wenn wir Menschen nun zu dem Schluß gekommen sind, daß eine Aufteilung dessen, was eigentlich unteilbar ist, nötig sei, haben wir Menschen wohl etwas falsch gemacht.

 

Insofern sehe ich Ökumene keineswegs als zeitgeistigen Fortschritt, sondern als Fortschritt auf das eine gemeinsame Fundament hin. Selbstverständlich steht es jedermann frei, größeren Wert auf das "katholisch-sein" als auf das gemeinsame Fundament zu legen.

 

herzliche Grüße

 

Olli  

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Tja, den katholischen Glauben bastelt man sich selbst, darüber stimmt man auch nicht ab. Man empfängt ihn und nimmt ihn an oder eben nicht. U.a. gehört dazu ja auch, dass "sola scriptura" eben nicht der Weisheit letzter Schluss ist (wie auch, wenn die Bibel durch die Kirche und ihre Bischöfe kanonisiert wurde, aber da stoße ich bei Freikirchlern bspw. immer auf taube Ohren...).

 

Alle bisher von mir in dem anderen Thread aufgezählten Dogmen kann ich vorbehaltlos unterschreiben, Küng kann das nicht, wenn er sich selbst ernst nimmt und man seinem Wort Glauben schenken darf. Und diese Dogmen stellen das Unaufgebbare dar.

 

Paz y bien,

Ralf

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Lieber Ralf,

 

mit dem Hinweis auf die Kanonisierung sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Ich stimme zu, daß man hier stärker offene Ohren haben sollte.

 

Welchen anderen Thread meintest Du?

 

herzliche Grüße

 

Olli

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>>erkläre mir einmal in wenigen Punkten, warum du Küng für einen "Nestbeschmutzer" hälst.<<

 

hi Olli,

 

wenn jemand unseren JP II einen grausamen Diktator nennt dann ist das schon Nestbeschmutzung.

 

Gruß

Erich

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