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...und führe uns nicht in Versuchung


Katharer

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… und führe uns nicht in Versuchung.

Ist der Wortlaut des „Vater Unser“ eigentlich noch zeitgemäß? Hat sich unser Gottesbild seit dem dieses Gbet angeblich von Jesus zum ersten mal gebetet wurde nicht gewandelt? Wie ist die Z.B. die Formel „und führe uns nichts in Versuchung…“ zu verstehen? Will uns dieser liebende Vater, der seinen Sohn für uns am Kreuz hat sterben lassen, uns seine Geschöpfe tatsächlich „in Versuchung führen“ und uns prüfen indem er uns schutzlos dem Widersacher aussetzt? Wie geht ein liebender Vater mit seinen Kindern um, setzt er sie absichtlich Gefahren aus indem er ihre Hand über die heiße Herdplatte hält und sagt: „du kannst deine Hand auf die Herdplatte legen!“ nur um zu testen ob sie ihm gehorchen? Bestraft er seine Kinder dann auch noch wenn sie seinen Versuchungen gefolgt sind? Oder sind wir gar wie weiße Mäuse in einem Versuchslabor deren Verhalten durch „in Versuchung führen“ geprüft werden soll?

bearbeitet von Katharer
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Innerlich bete ich diese Stelle immer im Sinn von: "Halte die Versuchungen von mir/uns fern."

Auf Deine Frage hin habe ich mal nachgeschaut und entdeckt, dass die Übersetzung von LK 11,4 laut "Neuer Genfer Übersetzung" so lautet: "... Und lass uns nicht in Versuchung geraten."

Ich kann nicht beurteilen, ob das wissenschaftlich so korrekt ist ... aber ich persönlich verstehe es so, empfinde es so und gehe so damit um.

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Innerlich bete ich diese Stelle immer im Sinn von: "Halte die Versuchungen von mir/uns fern."

Auf Deine Frage hin habe ich mal nachgeschaut und entdeckt, dass die Übersetzung von LK 11,4 laut "Neuer Genfer Übersetzung" so lautet: "... Und lass uns nicht in Versuchung geraten."

Ich kann nicht beurteilen, ob das wissenschaftlich so korrekt ist ... aber ich persönlich verstehe es so, empfinde es so und gehe so damit um.

 

Wissenschaftlich korrekt, oder nicht - es klingt jedenfalls besser. Das ändert allerdings nichts an der tatsache, dass zumindest in kath. Kirchen immer noch gebetet wird: "und führe uns nicht in Versuchung", weiter heißt es dann "und erlöse uns von dem Bösen", letzeres wurde wohl mal irgendwann von erlöse uns von dem "Übel", in die modernere Form: erlöse uns von dem "Bösen" geändert.

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… und führe uns nicht in Versuchung.

Ist der Wortlaut des „Vater Unser“ eigentlich noch zeitgemäß? Hat sich unser Gottesbild seit dem dieses Gbet angeblich von Jesus zum ersten mal gebetet wurde nicht gewandelt? Wie ist die Z.B. die Formel „und führe uns nichts in Versuchung…“ zu verstehen? Will uns dieser liebende Vater, der seinen Sohn für uns am Kreuz hat sterben lassen, uns seine Geschöpfe tatsächlich „in Versuchung führen“ und uns prüfen indem er uns schutzlos dem Widersacher aussetzt? Wie geht ein liebender Vater mit seinen Kindern um, setzt er sie absichtlich Gefahren aus indem er ihre Hand über die heiße Herdplatte hält und sagt: „du kannst deine Hand auf die Herdplatte legen!“ nur um zu testen ob sie ihm gehorchen? Bestraft er seine Kinder dann auch noch wenn sie seinen Versuchungen gefolgt sind? Oder sind wir gar wie weiße Mäuse in einem Versuchslabor deren Verhalten durch „in Versuchung führen“ geprüft werden soll?

Es heißt sinngemäß: Führe uns in der Versuchung... also hindurchführen durch die Versuchungen der Welt. Versuchungen der Welt, die an uns herantreten, um uns vom HERRN weglocken zu wollen. Denn Gott versucht keinen einzigen Menschen.

bearbeitet von rakso
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Meines Wissens war das ein Übersetzungsfehler und es sollte das bedeuten,was rakso meinte,also das es in etwa heißt "führe uns durch die versuchung".

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Meines Wissens war das ein Übersetzungsfehler und es sollte das bedeuten,was rakso meinte,also das es in etwa heißt "führe uns durch die versuchung".

 

 

Was soll da falsch übersetzt sein? und warum?

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Eine Bitte: und führe uns in der Versuchung(die Version habe ich mal gehört) wäre ja einischtig: Der Versuchungen gibt es viele und man bittet Gott, in diesen Versuchungen geführt zu werden.

Die bekannte Variante sagt eher aus, an diesen Versuchungssituationen vorbei geführt zu werden, also erst gar nicht in sie zu geraten.( Was auch nachvollziehbar ist).

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Warum fällt mir nun Oscar Wilde ein?

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

*duckundschonwiederwech*

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Eine Bitte: und führe uns in der Versuchung(die Version habe ich mal gehört) wäre ja einischtig: Der Versuchungen gibt es viele und man bittet Gott, in diesen Versuchungen geführt zu werden.

Die bekannte Variante sagt eher aus, an diesen Versuchungssituationen vorbei geführt zu werden, also erst gar nicht in sie zu geraten.( Was auch nachvollziehbar ist).

Wenn meine Griechischkenntnise noch einen Heller wert sind, kommt die entsprechende Form des Verbums von "hineineinführen" und es folgt "eis" = in (ich kann das mit den griechischen Buchstaben nicht) mit dem Akkusativ der Richtung (also auf die Frage "wohin"). Das Substativ "peirasmos" bedeutet Versuchung, Prüfung. Die Bedeutungen der lat. Entsprechung: (Krankheits)Anfall, Angriff, Probe, Versuch, spätlateinisch: Versuchung (es ist eine Stelle bei Augustinus angegeben). Ich habe für die Bedeutungen den Gemoll (gr.) bzw den Georges (l.) herangezogen, zwei renommierte Wöterbücher.

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Steht da in der griechischen Sprache der Plural bei Versuchung, also Versuchungen?

Es steht im Griechischen (wie auch im Vulgata-Text) der Singular, also: peirasmon bzw. tentationem (mein Text entspricht der griech. Nestle-Ausgabe von 1960).

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Könnte man daraus schließen, dass es sich nicht um die allgemeinen Versuchungen des Lebens handelt, sondern um eine Versuchung, sozusagen um die Versuchung?

 

Wenn man die "sondern" Verbindung zur nächsten Bitte mit einbezieht, liegt es nahe anzunehmen, dass es die Versuchung sein köknnte, Böses zu tun und nicht aus der Liebe Gottes heraus zu leben.

 

Das Böse steht da ja auch nicht allein, sondern es geht um die Erlösung von diesem Bösen.

 

Das gegenteil der Erlösung vom Bösen ist die Nicht-Erlösung vom Bösen.

 

Und führe uns nicht in Versuchung, uns nicht vom Bösen erlösen lassen zu wollen?

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Es heißt sinngemäß: Führe uns in der Versuchung... also hindurchführen durch die Versuchungen der Welt. Versuchungen der Welt, die an uns herantreten, um uns vom HERRN weglocken zu wollen. Denn Gott versucht keinen einzigen Menschen.

Das hatte ich auch schon mal gelesen.

Wär mir aber grad nicht eingefallen.

Vielen Dank.

Andy.

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Eine Bitte: und führe uns in der Versuchung(die Version habe ich mal gehört) wäre ja einischtig: Der Versuchungen gibt es viele und man bittet Gott, in diesen Versuchungen geführt zu werden.

Die bekannte Variante sagt eher aus, an diesen Versuchungssituationen vorbei geführt zu werden, also erst gar nicht in sie zu geraten.( Was auch nachvollziehbar ist).

Ja finde ich zwar auch nachvollziehbar.

 

Doch Gott hat das sicher anders gemeint.

Ihm war klar, das wir auf dieser Welt in Versuchung geraten werden.

Und in dieser geführt werden können (wenn wir wollen).

Wie wenn ein Kind fragt: Papa hilf mir.

Gruß Andy.

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Wenn man i.d.L. sich an die Urtexte zu halten, käme man so manchem sicher eher auf die Spur.

Wenn man sich aber auf Auslegungen verlassen muß, ist man wohl wieder gelackmeiert.

Denn Menschen verzerren es wieder.

Jeder Mensch geht nach seinem eigenen Verständnis.

Und ein jeder sieht die Dinge wieder etwas anders.

 

Das ganze hat wohl mit der Sprachverwirrung zu tun :unsure:

Und Deutsch wie auch jede andere Übersetzung ist eben unzulänglich

und gibt es nicht perfekt wieder, was gemeint war.

 

Ich habe dazu immer mindestens 3 verschiedene Übersetzungen zum vergleichen.

 

Gruß Andy.

bearbeitet von HalloAndy
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Es heißt sinngemäß: Führe uns in der Versuchung... also hindurchführen durch die Versuchungen der Welt. Versuchungen der Welt, die an uns herantreten, um uns vom HERRN weglocken zu wollen. Denn Gott versucht keinen einzigen Menschen.

 

 

Matthäus schreibt:

 

(4,1) Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.

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Wenn es nicht heißen würde "und führe uns nicht in die Versuchung", dann würde der nächste Satz "sondern erlöse uns von dem Bösen" keinen Sinn machen, oder?

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Wenn es nicht heißen würde "und führe uns nicht in die Versuchung", dann würde der nächste Satz "sondern erlöse uns von dem Bösen" keinen Sinn machen, oder?

es heißt aber auch so, raksos Textinterpretation ist keine Übersetzung.

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Es heißt sinngemäß: Führe uns in der Versuchung... also hindurchführen durch die Versuchungen der Welt. Versuchungen der Welt, die an uns herantreten, um uns vom HERRN weglocken zu wollen. Denn Gott versucht keinen einzigen Menschen.

 

 

Matthäus schreibt:

 

(4,1) Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.

 

ja, vom Teufel. Nicht von Gott.

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Vielleicht versucht uns ja auch Gott, nicht damit wir fallen, sondern damit uns bewegen.

So verstanden, kann man dies auch mit dem "ihr sollte nicht lau" sein in Verbindung setzen.

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Vielleicht versucht uns ja auch Gott, nicht damit wir fallen, sondern damit uns bewegen.

So verstanden, kann man dies auch mit dem "ihr sollte nicht lau" sein in Verbindung setzen.

Aha. Und in diesem Kontext ist es dann sinnvoll, Gott darum zu bitten, es nicht zu tun?

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Die alternativen Übersetzungen lösen IMO das Grundproblem nicht: die schiere Existenz dieser Versuchungen. Ohne dass Gott sie entweder direkt erschaffen hat oder ihre Existenz nicht zumindest duldet, gäbe es sie ja nicht. Gott ist dann letztlich trotzdem derjenige, der in Versuchung führt.

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Versuchungen werden vermutlich als vom Bösen gesandt gesehen. Ich denke, sie sind menschlich. Menschen verhalten sich nicht immer so, wie Gott es will. Und die Versuchungen tragen ja auch zur Willensbildung bei. Das Verhalten in Versuchungen trägt ganz sicher zur Persönlichkeitsbildung bei- insofern ist auch das Bitten ume ein Führung in der Versuchung sinnig. (au wenn dann das "sondern" in der nächsten Zeiledes Vater Unsers quatsch ist...)

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Vielleicht versucht uns ja auch Gott, nicht damit wir fallen, sondern damit uns bewegen.

So verstanden, kann man dies auch mit dem "ihr sollte nicht lau" sein in Verbindung setzen.

Aha. Und in diesem Kontext ist es dann sinnvoll, Gott darum zu bitten, es nicht zu tun?

Ja, weil man Gott quasi sagt "Du mußt mich nicht zum bewegen bringen, ich werde mich selbst bewegen"

 

Letzlich kann man jedes Gebet in ähnlicher Weise verstehen.

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