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Atheisten und Auferstehung


Niklas

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Wo findest du dieses Interesse so? Ich meine, ich will dir nicht zu nahe treten, aber die meisten Menschen wissen nicht einmal mehr, was Ostern mit diesem Jesus zu tun haben könnte. Ich bin nun nicht mehr der Jüngste, aber ich habe noch nicht erlebt, daß Menschen in meiner Umgebung dafür Interesse gezeigt hätten.

 

Das ist auch kein Wunder. Diese Idee mit der Auferstehung kommt aus einer Zeit, in der das Leben der Menschen kurz und nicht sehr erfreulich war. Das ist heute in unseren Gegenden nicht mehr unser Problem. Die Menschen wissen, daß man hier ein relativ erfreuliches Leben führen kann und interessieren sich eher dafür, wie das zu erhalten wäre.

 

Sie wissen auch, daß ihr Leben mit zunehmendem Alter nicht erfreulicher wird, und die Aussicht, an Schläuchen zu enden, findet niemand sehr attraktiv, aller Propaganda für "das Leben an sich" zum Trotz. Rede mit älteren Menschen, dann ist es das, was sie beschäftigt, weil sie es bei ihren Altergenossen sehen. Das Wort "Demenz" kennt jeder von ihnen. Unter diesen Umständen hat die Attraktivität der Idee vom ewigen Leben etwas nachgelassen. Nur die Kirchen haben das noch nicht bemerkt, obwohl die leeren Bänke in ihren "Gotteshäusern" zum Nachdenken genug Anlaß böten. Sie haben offenbar den Kontakt zu dem Menschen verloren. Déformation professionnelle.

 

Ich spreche einfach von meinem persönlichen Umfeld. Dort begegnet mir ziemlich viel Interesse. Vielleicht spielt eine Rolle, dass Interesse weckt, wenn jemand sich offen als Christ bekennt - das ist exotisch. Nicht unbedingt, Christ zu sein, aber sich zu bekennen. Frag mal Priester. Mir sind schon einige begegnet, die wenig Lust haben, sich auf Parties als Priester zu outen, weil sie dann gleich mit existenziellen Fragen überschüttet werden. In abgeschwächter Weise erlebe ich so etwas durchaus auch.

 

Und, nochmal: Ich spreche auch von der Auferstehung Jesu Christi (nicht nur dem persönlichen "ewigen Leben"). Es interessiert Leute, wie jemand auf die Idee kommt, daran zu glauben - und wenn es nur deshalb ist, weil sie selbst das für abwegig halten.

 

Die Frage, wie man gut sterben kann, will ich gar nicht kleinreden. Natürlich ist das wichtig. Aber warum die Trennung? Ein Aspekt von Palliativmedizin ist Spiritualität - eben weil spirituelle Fragen in lebensbedrohlichen Situationen für viele Menschen eine wichtige Rolle spielen.

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Das scheint mir eher eine der Fantasievorstellungen von Religiösen zu sein. Von Ungläubigen habe ich diese Frage noch nie gehört, von Gläubigen fast immer.

Ich gehe davon aus, daß ich - wäre ich Fragender - diese Frage sicher nicht mit einem erkennbaren oder bekennenden Atheisten besprechen würde, weil ich mir da nicht den nötigen Respekt oder das Verständnis für mein Fragen erwarte. Ich könnte mir gut vorstellen, daß Menschen, die sich solche Fragen stellen, sich eher an jene wenden, die dafür offen sind, als an solche, die ein "darüber hinaus" kategorisch ablehnen.

Christliche Fragestellungen wie deren Antworten haben an Attraktivität verloren haben. Das ist ein Tatsache. Ich versuche, zu erklären, warum. Ich dachte, Niklas hätte diesen Thread eröffnet, um zu erfahren, warum er andere Menschen nicht überzeugen kann. Weil die Kirchen Antworten auf Fragen anbieten, die die meisten Menschen nicht mehr bewegen, und weil sie auf die Fragen, die die Menschen bewegen, unbefriedigende Antworten haben, vielleicht aus ihrer Position sogar haben müssen.

 

Du hast stattdessen jemanden im Sinn, du nennst ihn "Fragenden", als wenn die anderen keine wären, der nach den überlieferten Antworten der Kirchen und Religionen sucht. Da gehen dir hier aber zunehmend die Kandidaten aus, weil die Lebensumstände andere Fragen stellen und damit andere Antworten erfordern, Antworten, die Religionen nicht geben können.

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....Naja, "Liebe" würde ich jetzt nicht gerade als etwas bezeichnen, das man unter "theologische Floskeln" einordnen kann, sondern zunächst erstmal etwas, was (hoffentlich) jeder aus dem zwischenmenschlichen Bereich kennt....

du sprachst von der liebe gottes. das ist u.U. weit entfernt von der menschlichen liebe. es sollte mit zwei sätzen gehen, wenn es überzeugend sein sollte.

 

Inwiefern würdest du die Liebe Gottes als so weit entfernt von der menschlichen Liebe sehen?

es ist jetzt provozierend: ging die erklärung in zwei sätzen, für einen normalen menschen von der straße verständlich? keine religiöse formel, kein theologischer begriff, außer gott.

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Christliche Fragestellungen wie deren Antworten haben an Attraktivität verloren haben. Das ist ein Tatsache. Ich versuche, zu erklären, warum. Ich dachte, Niklas hätte diesen Thread eröffnet, um zu erfahren, warum er andere Menschen nicht überzeugen kann. Weil die Kirchen Antworten auf Fragen anbieten, die die meisten Menschen nicht mehr bewegen, und weil sie auf die Fragen, die die Menschen bewegen, unbefriedigende Antworten haben, vielleicht aus ihrer Position sogar haben müssen.

 

Deine Analyse halte ich weitgehend für richtig. Abgesehen davon, dass ich nicht erfahren wollte, warum ich andere Menschen nicht überzeugen kann. Das läge mir fern. Ich habe selbst keine Antworten. Aber die Fragen finde ich interessant und wichtig.

 

Und mein Verdacht ist, dass es sich eben nicht um Fragen handelt, die die meisten Menschen nicht mehr bewegen, wie Du schreibst. Tatsächlich aber bieten die Kirchen unverständliche Antworten. So unverständlich womöglich, dass nicht mal mehr klar ist, auf welche Frage es eine Antwort sein soll. Dann sieht es so aus, als würde sich niemand mehr für die Frage interessieren.

 

Du hast stattdessen jemanden im Sinn, du nennst ihn "Fragenden", als wenn die anderen keine wären, der nach den überlieferten Antworten der Kirchen und Religionen sucht. Da gehen dir hier aber zunehmend die Kandidaten aus, weil die Lebensumstände andere Fragen stellen und damit andere Antworten erfordern, Antworten, die Religionen nicht geben können.

 

Du schliesst offenbar kategorisch aus, dass die Religionen Antworten geben können. Warum? Man muss nicht nach den überlieferten Antworten einer Religion suchen, um - vielleicht zufällig - in einer Religion etwas zu finden.

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Ich spreche einfach von meinem persönlichen Umfeld. Dort begegnet mir ziemlich viel Interesse. Vielleicht spielt eine Rolle, dass Interesse weckt, wenn jemand sich offen als Christ bekennt - das ist exotisch. Nicht unbedingt, Christ zu sein, aber sich zu bekennen.

Wo ist dann dein Problem? Die Leute finden es interessant, zumindest sagen sie es, aber es überzeugt sie nicht? Warum ist es wichtig, andere zu überzeugen? Machst du dir Sorgen um ihr Seelenheil? Bist du sicher, daß sie mit deiner Weltanschauung glücklicher sind als mit ihrer eigenen? Was ist dein Motiv? Ich diskutiere hier, weil es mir Spaß macht. Ich weiß, daß ich hier keinen überzeuge. Ich wäre eher beunruhigt, wenn es anders wäre.

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Ich denke, da irrst Du Dich. Interesse ist schon vorhanden.

 

Es gibt noch Interesse, nicht mehr als an dem schamanistischen Brauchtum vergangener Zeiten. Oder so, wie man fragt, was Freimaurer treiben, ohne dass man mit dem Gedanken spielt, einer Loge beizutreten.

 

Das Problem mit dem Glauben besteht darin, dass ihm jede Erklärungskraft abhanden kam. Das kann man bemerken, wenn man Gläubige befragt, was die Überzeugung bedeutet, was sie ausmacht. Die Mehrheit gerät schon bei den simplen Dingen in Not. Man mag es halbwegs darlegen können, dass der Tod und die Auferstehung eines Menschen vor 2.000 Jahren Zuversicht geben, einst ebenfalls den Tod zu überwinden. Wozu Gott dieses Schauspiel inszenieren musste, dass kann keiner begreiflich/deutlich machen, weder sich selbst noch anderen.

 

Erklären kann man nur, was man versteht.

 

Die Grundlagen und die Voraussetzungen änderten sich. Früher brachte man den Göttern Opfer dar. Dass sich ein Mensch für seine Mitmenschen opferte, oder dass man ein Opfergabe bringen musste, um sich von einer Schuld reinzuwaschen, das war eine klare Sache. Man opferte auch Unschuldige, um ein Strafgericht abzuwenden oder für eine Missetat zu büßen. Der Zweck einer Strafe bestand in der Sühne, nicht in dem Schutz der Gesellschaft. An eine Reintegration oder Besserung von Tätern glaubte man nicht. Strafe wurde durch die Sühne selbst zu einer Wiedergutmachung.

 

Diese Ideen befremden uns heute. Ohne diese antiken Konzepte kann man die Grundlage des Christentums nicht verstehen. Niemand glaubt mehr daran, dass durch die Buße eines Unschuldigen eine Balance wiederhergestellt wird. Wenn man die grundlegenden Vorstellungen des Christentums mit wenigen Worten zusammenfasst, dann kommt in etwa dies dabei heraus:

 

Gott straft die Menschheit wegen des Vergehens von Adam und Eva. Die Schöpfung wird durch die Tat ruiniert. Von da an wird jede Person mit einer Ursünde oder Erbschuld geboren, und erst seit dieser Zeit müssen Erdenbewohner sterben. Deswegen vertrieb Gott sie aus dem Paradies. Um sich mit den Menschen zu versöhnen, inkarnierte Gott sich selbst als Jesus, lebte einer Weile auf dieser Welt, ließ sich umbringen und stand nach drei Tagen wieder von den Toten auf. Ein Unschuldiger sühnt mit seinem Leben für die Schuld aller Geschöpfe. Seitdem kann man das ewige Leben bekommen, wenn man Gutes tut. Aber in erster Linie kommt es darauf an, dies alles zu glauben und bestimmte Rituale zu vollziehen. Die Verfehlungen der Menschen wurden mit dem Blut eines Gottes abgewaschen.

 

Das ist eine extreme Kurzversion, ich weiß. Und viele werden jetzt protestieren und zum einen sagen, dass ich es nur stark verkürzt erläuterte. Das sind dieselben, die wegen der übermäßigen Länge meiner Beiträge maulen. Sollen Sie doch probieren, ob sie in der Lage sind, den Wesenskern des Christentums mit wenigen Worten verständlich zu machen. Zum anderen, so lauten die Beteuerungen, sind doch alle Konzepte der jeweiligen Glaubensgemeinschaft falsch dargestellt. Das ist richtig, für jede einzelne Idee existieren Dutzende von vollkommen abweichenden und teils auch plausiblen Erklärungen. Nur passt dann das Gesamtbild nicht mehr zusammen! Dann ist man dazu gezwungen, noch mehr Behauptungen und Ausführungen nachzuschieben.

 

Kurz, es verhält sich wie auf einem Schiff, das leckgeschlagen wurde. Um das Leck zu stopfen reißt man an anderen Stellen Planken aus dem Boden. Danach dringt das Wasser durch neue Öffnungen, und man entfernt weitere Bretter und vernagelt die neuen Löcher. Ein so misshandelter Kahn säuft schnellstens ab. Beim Christentum dauert es, weil das komplette theologische Gebäude inzwischen so hochkomplex geworden ist, es so viele verschiedene alternative Erklärungen für die Details gibt, das man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann. Dass die ganzen Detailerklärungen weder hinten noch vorne zusammenpassen übersieht man angesichts der Fülle an Bestandteilen.

 

Bekam der Glauben eine Initialzündung in der Kindheit, so ist man in dem Zustand, dass man sich zwar auch nicht alles verstehen kann, aber man hofft, dass es irgendwo da draußen eine Erklärung gibt. Vor allem eine, die einen kompletten Sinnzusammenhang herstellt – für die Details bekommt man mehr Ausdeutungen, als man gebrauchen kann. Ein erwachsener Mensch ist in der Lage, bei den Erläuterungen, die ihm angeboten werden, teilweise noch die Übersicht zu wahren. Dann stellt man fest, dass es keine logische Konsistenz gibt, und das bei allen Behauptungen, die zusätzlich aufgestellt werden, die Zahl der haltlosen Spekulationen zunimmt.

Ich war selbst einmal in der Position, für alle Fragen im Christentum eine Antwort bekommen zu haben. Nur zwei Probleme konnte mir niemand beantworten:

 

Wer soll das alles glauben? Und wie passen die Lösungen in ein logisch konsistentes Gesamtkonzept? Letzteres fördert ohnehin nur die Ansicht zutage, dass die Logik stark überbewertet wird. Und es gibt eine Reihe von Menschen, bei denen man sich mit so einer Bemerkung völlig lächerlich macht.

bearbeitet von Volker
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Ich spreche einfach von meinem persönlichen Umfeld. Dort begegnet mir ziemlich viel Interesse. Vielleicht spielt eine Rolle, dass Interesse weckt, wenn jemand sich offen als Christ bekennt - das ist exotisch. Nicht unbedingt, Christ zu sein, aber sich zu bekennen.

Wo ist dann dein Problem? Die Leute finden es interessant, zumindest sagen sie es, aber es überzeugt sie nicht? Warum ist es wichtig, andere zu überzeugen? Machst du dir Sorgen um ihr Seelenheil? Bist du sicher, daß sie mit deiner Weltanschauung glücklicher sind als mit ihrer eigenen? Was ist dein Motiv? Ich diskutiere hier, weil es mir Spaß macht. Ich weiß, daß ich hier keinen überzeuge. Ich wäre eher beunruhigt, wenn es anders wäre.

 

Nein, ich will niemanden überzeugen. Ich habe zwei Motive: Erstens sind es auch meine eigenen Fragen. Ich kann und will nur verantwortet glauben. Mein Glaube ist also beständigem Zweifel ausgesetzt. Wenn ich mit jemandem über Glaubensfragen spreche, steht immer mein eigener Glaube mit auf dem Spiel. Zweitens (und damit verbunden) interessiert mich, auch auf einer weniger existenziellen und mehr intellektuellen Ebene, wie der christliche Glaube in der heutigen Welt vermittelt werden kann - allein schon, weil es auch hierzulande (noch) so viele Menschen gibt, die ihm anhängen.

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Du hast stattdessen jemanden im Sinn, du nennst ihn "Fragenden", als wenn die anderen keine wären, der nach den überlieferten Antworten der Kirchen und Religionen sucht. Da gehen dir hier aber zunehmend die Kandidaten aus, weil die Lebensumstände andere Fragen stellen und damit andere Antworten erfordern, Antworten, die Religionen nicht geben können.

 

Du schliesst offenbar kategorisch aus, dass die Religionen Antworten geben können. Warum? Man muss nicht nach den überlieferten Antworten einer Religion suchen, um - vielleicht zufällig - in einer Religion etwas zu finden.

Ja, ich schließe das kategorisch aus. Warum? Nun, sie haben Zeit genug gehabt, zu überzeugen. Ihnen standen alle Mittel zur Verfügung, und lange Zeit keine Wissenschaft im Weg. Sie sind gescheitert. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, sich zu irren, daß wir es uns leisten könnten, einen Fehler zweimal zu machen. Theologen schreiben ganz Bibliotheken voll, nur nur nachzuweisen, daß sie schon immer Recht gehabt haben. Das einzige, was dabei zunimmt, ist die Verwirrung. Alle andere leidet. Man muß einfach einsehen, wann eine Idee gescheitert ist.

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Ich spreche einfach von meinem persönlichen Umfeld. Dort begegnet mir ziemlich viel Interesse. Vielleicht spielt eine Rolle, dass Interesse weckt, wenn jemand sich offen als Christ bekennt - das ist exotisch. Nicht unbedingt, Christ zu sein, aber sich zu bekennen.

Wo ist dann dein Problem? Die Leute finden es interessant, zumindest sagen sie es, aber es überzeugt sie nicht? Warum ist es wichtig, andere zu überzeugen? Machst du dir Sorgen um ihr Seelenheil? Bist du sicher, daß sie mit deiner Weltanschauung glücklicher sind als mit ihrer eigenen? Was ist dein Motiv? Ich diskutiere hier, weil es mir Spaß macht. Ich weiß, daß ich hier keinen überzeuge. Ich wäre eher beunruhigt, wenn es anders wäre.

 

Nein, ich will niemanden überzeugen. Ich habe zwei Motive: Erstens sind es auch meine eigenen Fragen. Ich kann und will nur verantwortet glauben. Mein Glaube ist also beständigem Zweifel ausgesetzt. Wenn ich mit jemandem über Glaubensfragen spreche, steht immer mein eigener Glaube mit auf dem Spiel. Zweitens (und damit verbunden) interessiert mich, auch auf einer weniger existenziellen und mehr intellektuellen Ebene, wie der christliche Glaube in der heutigen Welt vermittelt werden kann - allein schon, weil es auch hierzulande (noch) so viele Menschen gibt, die ihm anhängen.

Du willst etwas vermitteln, wovon du selbst nicht überzeugt bist? Deine Zweifel ehren dich, aber wäre es nicht sinnvoller, dir erst einmal selbst über deine Weltanschauung klar zu werden?

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...

Bekam der Glauben eine Initialzündung in der Kindheit, so ist man in dem Zustand, dass man sich zwar auch nicht alles verstehen kann, aber man hofft, dass es irgendwo da draußen eine Erklärung gibt. Vor allem eine, die einen kompletten Sinnzusammenhang herstellt – für die Details bekommt man mehr Ausdeutungen, als man gebrauchen kann. Ein erwachsener Mensch ist in der Lage, bei den Erläuterungen, die ihm angeboten werden, teilweise noch die Übersicht zu wahren. Dann stellt man fest, dass es keine logische Konsistenz gibt, und das bei allen Behauptungen, die zusätzlich aufgestellt werden, die Zahl der haltlosen Spekulationen zunimmt.

Ich war selbst einmal in der Position, für alle Fragen im Christentum eine Antwort bekommen zu haben. Nur zwei Probleme konnte mir niemand beantworten:

 

Wer soll das alles glauben? Und wie passen die Lösungen in ein logisch konsistentes Gesamtkonzept? Letzteres fördert ohnehin nur die Ansicht zutage, dass die Logik stark überbewertet wird. Und es gibt eine Reihe von Menschen, bei denen man sich mit so einer Bemerkung völlig lächerlich macht.

warum hängst du deinen lebensweg als vorbild, als beispiel, als typisch hin. mein tägliches leben beruht nicht auf einem logischen gesamtkonzept. wie sollte es auch, das wäre in meinem selbstverständnis kein leben. was lebt dort.

 

aber was läßt du dir überhaupt lösungen aufschwatzen? es sind fremde gedanken. als ideengeber können sie verwendet werden. aber ebenso können sie verworfen werden in eigener verantwortung.

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Du willst etwas vermitteln, wovon du selbst nicht überzeugt bist? Deine Zweifel ehren dich, aber wäre es nicht sinnvoller, dir erst einmal selbst über deine Weltanschauung klar zu werden?

wie langweilig, eine klare weltanschauung.

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Es gibt noch Interesse, nicht mehr als an dem schamanistischen Brauchtum vergangener Zeiten. Oder so, wie man fragt, was Freimaurer treiben, ohne dass man mit dem Gedanken spielt, einer Loge beizutreten.

 

Das scheint mir eher Wunschdenken zu sein. Schau doch in die Zeitungen. Themen rund ums Christentum finden dort reichlich statt und werden im Internet mit Kommentaren bombardiert.

 

Mit dem, was Du weiter schreibst, kann ich wenig anfangen. Ich weiss nicht, wie Du auf die Idee kommst, dieses Zerrbild sei so etwas wie das Wesen des Christentums. Kommt mir so ähnlich vor wie bei dem Zeugen Jehovas, der mich neulich missionieren wollte. Sorry, das sagt mir nichts. Ich hoffe übrigens auch nicht auf eine Erklärung "irgendwo da draussen", die einen kompletten Sinnzusammenhang herstellt. Auf Konsistenz lege ich allerdings wert.

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Ja, ich schließe das kategorisch aus. Warum? Nun, sie haben Zeit genug gehabt, zu überzeugen. Ihnen standen alle Mittel zur Verfügung, und lange Zeit keine Wissenschaft im Weg. Sie sind gescheitert. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, sich zu irren, daß wir es uns leisten könnten, einen Fehler zweimal zu machen. Theologen schreiben ganz Bibliotheken voll, nur nur nachzuweisen, daß sie schon immer Recht gehabt haben. Das einzige, was dabei zunimmt, ist die Verwirrung. Alle andere leidet. Man muß einfach einsehen, wann eine Idee gescheitert ist.

Du gehst irrtümlich davon aus, Religionen stünden in Konkurrenz zur Wissenschaft. Das ist nicht der Fall.

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Du willst etwas vermitteln, wovon du selbst nicht überzeugt bist? Deine Zweifel ehren dich, aber wäre es nicht sinnvoller, dir erst einmal selbst über deine Weltanschauung klar zu werden?

 

Nein, ich möchte zum Nachdenken anregen. Und nochmal nein, es würde mich langweilen, keine Fragen - und stattdessen eine Weltanschauung - zu haben.

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Du willst etwas vermitteln, wovon du selbst nicht überzeugt bist? Deine Zweifel ehren dich, aber wäre es nicht sinnvoller, dir erst einmal selbst über deine Weltanschauung klar zu werden?

 

Nein, ich möchte zum Nachdenken anregen. Und nochmal nein, es würde mich langweilen, keine Fragen - und stattdessen eine Weltanschauung - zu haben.

Ja, dann viel Spaß noch. ;)

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Ja, ich schließe das kategorisch aus. Warum? Nun, sie haben Zeit genug gehabt, zu überzeugen. Ihnen standen alle Mittel zur Verfügung, und lange Zeit keine Wissenschaft im Weg. Sie sind gescheitert. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, sich zu irren, daß wir es uns leisten könnten, einen Fehler zweimal zu machen. Theologen schreiben ganz Bibliotheken voll, nur nur nachzuweisen, daß sie schon immer Recht gehabt haben. Das einzige, was dabei zunimmt, ist die Verwirrung. Alle andere leidet. Man muß einfach einsehen, wann eine Idee gescheitert ist.

Du gehst irrtümlich davon aus, Religionen stünden in Konkurrenz zur Wissenschaft. Das ist nicht der Fall.

Nein, damit sind sie gescheitert. Nicht daß sie es nicht versucht hätten, und viele Religionen versuchen es bis heute.

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Nein, damit sind sie gescheitert. Nicht daß sie es nicht versucht hätten, und viele Religionen versuchen es bis heute.

 

Wirklich? Allenfalls in dem schwammigen Sinn, dass sie uns unsere Welt und uns selbst erklären wollen.

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( ... ) Ich weiß allerdings nicht, was daran verwerflich, wenn jemand aus freiem Willen für seine Lebensbotschaft einsteht - bis in den Tod!( ... )

Gilt das bei Dir für jede Lebensbotschaft? Oder nur unter bestimmten Bedingungen?

 

Es soll ja vorgekommen sein, dass Menschen vor die Wahl gestellt wurden,

entweder Moslem zu werden oder für den bisherigen Glauben zu sterben.

Hast Du eine Vorstellung, wie Du Dich in dieser Lage entschieden haben möchtest?

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Und, nochmal: Ich spreche auch von der Auferstehung Jesu Christi (nicht nur dem persönlichen "ewigen Leben"). Es interessiert Leute, wie jemand auf die Idee kommt, daran zu glauben - und wenn es nur deshalb ist, weil sie selbst das für abwegig halten.

Hm, das kommt nur von der abwegigen Vorstellung, sowohl auf Christen- wie auf Atheistenseite, daß es sich hierbei um ein historisches Ereignis handelt, wobei das erstere (allermeist) glauben und letztere nicht. Christentum ist nunmal eine Erlösungsreligion, der Mensch hat sich vom Göttlichen getrennt, hier durch Sünde und so'n Zeugs, und diese Trennung muß irgendwie aufgehoben werden, durch die sog. Erlösung. Dazu wird ein Erlöser auf die Erde geschickt, der irgendwas tut, um die Menschen wieder mit dem Göttlichen zusammenzuführen. Innerhalb dieses Menschen- und Weltbildes ist die mythologische Auferstehung vollkommen sinnvoll, spielt der Tod bei der erwünschten Wiederzusammenkunft mit dem Göttlichen doch eine wichtige Rolle.

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Wenn ich jetzt noch gefragt werden würde: "Warum oder wovon musst Du denn erlöst werden?" würde ich antworten:

"Hol´ mal Deinen Kalender raus. Dann machen wir einen Termin aus, an dem Du auf ein Bier oder einen Wein vorbeikommen kannst.

Dann können wir gerne über meinen Glauben reden."

 

Und angenommen, du säßest nun mit demjenigen bei 'nem Bier, wie würdest du dann die Frage beantworten?

 

 

kurz gefasst:

Ich glaube, dass ich (und jeder andere Mensch auch) ein sehr unvollkommenes Leben führe - trotz aller bemühungen.

Ich bin eben nicht Gott und kann deswegen auch nie "göttlich" leben.

Von meinen "Fehlern," die ich begehe, bin ich durch Jesu Tod und Auferstehung erlöst und kann dadurch Gott nahe sein.

Ohne dies würde ich wegen meiner Fehlerhaftigkeit Gott fern bleiben.

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Jetzt möchte ich den Atheisten geben:

Ich lehne es ab, dass ein Unschuldiger für mich bestraft wird.

Erst recht protestiere ich laut, wenn ein Unschuldiger für mich

brutalstmöglich hingerichtet werden soll.

Aus einem solchen Umstand möchte ich keinen Vorteil für mich akzeptieren.

 

Vor 2000 Jahren glaubte man, wenn der Tod überwunden ist, dann braucht man nicht mehr zu sterben.

Seit 2000 Jahren wurde diese Hoffnung nicht erfüllt. Alle sind gestorben.

 

Auch ich werde sterben. Wenn ich aber tot bin, dann will ich nur noch liegen bleiben.

Man lasse mir die ewige Ruhe!

 

An Ostern feiere ich das Leben.

Freut euch des Lebens, solang noch das Lämpchen glüht!

 

OK, einverstanden.

Aber Du würdest dann mit dieser Einstellung vermutlich auch die Frage des Eingangsposts nicht stellen, oder?

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OK, einverstanden.

Aber Du würdest dann mit dieser Einstellung vermutlich auch die Frage des Eingangsposts nicht stellen, oder?

Aber ja, das tue ich immer wieder.

Erstaunlich, wie wenige Christen wissen, was sie glauben (sollten).

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....Naja, "Liebe" würde ich jetzt nicht gerade als etwas bezeichnen, das man unter "theologische Floskeln" einordnen kann, sondern zunächst erstmal etwas, was (hoffentlich) jeder aus dem zwischenmenschlichen Bereich kennt....

du sprachst von der liebe gottes. das ist u.U. weit entfernt von der menschlichen liebe. es sollte mit zwei sätzen gehen, wenn es überzeugend sein sollte.

 

Inwiefern würdest du die Liebe Gottes als so weit entfernt von der menschlichen Liebe sehen?

es ist jetzt provozierend: ging die erklärung in zwei sätzen, für einen normalen menschen von der straße verständlich? keine religiöse formel, kein theologischer begriff, außer gott.

Ich glaube nicht.

Ohne Bereitschaft oder Möglichkeit, es mit eigenen existenziellen Erfahrungen zu verbinden, bleiben es unverständliche Floskeln.

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....Naja, "Liebe" würde ich jetzt nicht gerade als etwas bezeichnen, das man unter "theologische Floskeln" einordnen kann, sondern zunächst erstmal etwas, was (hoffentlich) jeder aus dem zwischenmenschlichen Bereich kennt....

du sprachst von der liebe gottes. das ist u.U. weit entfernt von der menschlichen liebe. es sollte mit zwei sätzen gehen, wenn es überzeugend sein sollte.

 

Inwiefern würdest du die Liebe Gottes als so weit entfernt von der menschlichen Liebe sehen?

es ist jetzt provozierend: ging die erklärung in zwei sätzen, für einen normalen menschen von der straße verständlich? keine religiöse formel, kein theologischer begriff, außer gott.

Ich glaube nicht.

Ohne Bereitschaft oder Möglichkeit, es mit eigenen existenziellen Erfahrungen zu verbinden, bleiben es unverständliche Floskeln.

wie wolltest du eigene existenzielle erfahrungen deutlich machen? bei der anzahl der sätze bin ich ja kompromissbereit. aber alltagsworte, allgemein verständliche alltagsworte mit ziemlich feststehender und auch verständlicher bedeutung sollten es schon sein.

 

irgendjemand zitierte hier mal : die sprache der kirche muß sich ändern, sonst wird kirche nicht mehr sein. oder so ähnlich.

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