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Zukunft der Beichte


OneAndOnlySon

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vor 38 Minuten schrieb duesi:

Und es gehört m.E. zur Aufgabe der Kirche, durch ihre Verkündigung dafür zu sorgen, dass solche Menschen ein Schuldbewusstsein entwickeln und sich Hilfe suchen, wenn sie dieses Problem haben und alles dafür tun, dass dieses Potential nicht zu strafbaren Handlungen führt.

 

Wieder neben der Spur, heiliger Bimbam, *kopfschüttel*!
Ein Problem zu haben, ist doch noch keine Schuld, für die jemand ein Schuldbewusstsein haben müsste. Er braucht zunächst mal ein PROBLEMbewusstsein, um Hilfe in Anspruch zu nehmen und möglichst erst gar nicht schuldig zu werden. Leider läuft es oft nicht so.

 

vor 38 Minuten schrieb duesi:

Meinst du, es sei wirklich notwendig, aus Rücksicht auf die feinsinnigen aufrechten und skrupulösen Leute die schweren Verbrecher gar nicht mehr anzusprechen?


Hä??? Ein schwerer Verbrecher ist einer, der ein schweres Verbrechen begangen hat und (hoffentlich) hinter Schloss und Riegel sitzt, um der Verkündigung des Gefängnispfarrers in der Gefängniskapelle zu lauschen anstatt gemeinsam mit "feinsinnigen aufrechten und skrupulösen" Leuten am Sonntag in der Pfarrkirche zu sitzen. Und dann fehlt da entweder ein Komma oder Du machst mich erneut fassungslos, diesmal mit der Gleichsetzung von "feinsinnig aufrecht" und "skrupulös".

bearbeitet von Julius
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vor einer Stunde schrieb duesi:

Ich weiß nicht, ob man das so eindeutig trennen kann.

 

DU kannst es vermutlich nicht, "man" kann es, ein bisschen Fachkenntnis vorausgesetzt, schon.

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vor 53 Minuten schrieb Julius:

Wieder neben der Spur, heiliger Bimbam, *kopfschüttel*!
Ein Problem zu haben, ist doch noch keine Schuld, für die jemand ein Schuldbewusstsein haben müsste. Er braucht zunächst mal ein PROBLEMbewusstsein, um Hilfe in Anspruch zu nehmen und möglichst erst gar nicht schuldig zu werden. Leider läuft es oft nicht so.

Okay, vielleicht sollte ich hier genauer auf die Wortwahl achten. Natürlich braucht ein solcher Mensch kein Schuldbewusstsein, wenn er nicht schuldig geworden ist. Danke für die Korrektur. Er sollte sich aber bewusst werden, dass seine Neigung ein Problem ist und nicht zu der kruden Ansicht gelangen, er müsse seine Neigungen aus Rücksicht auf seine "Bedürfnisse" und aus "Barmherzigkeit gegen sich selbst" vor sich rechtfertigen. Und ja, ganz vermeiden kann man es leider nicht, dass solche Menschen schuldig werden.

vor 59 Minuten schrieb Julius:

Hä??? Ein schwerer Verbrecher ist einer, der ein schweres Verbrechen begangen hat und (hoffentlich) hinter Schloss und Riegel sitzt, um der Verkündigung des Gefängnispfarrers in der Gefängniskapelle zu lauschen anstatt gemeinsam mit "feinsinnigen aufrechten und skrupulösen" Leuten am Sonntag in der Pfarrkirche zu sitzen. Und dann fehlt da entweder ein Komma oder Du machst mich erneut fassungslos, diesmal mit der Gleichsetzung von "feinsinnig aufrecht" und "skrupulös".

Es gibt genügend Unrechtstäter, die nie gefasst werden. Ich habe mal von einem normalen Beichtpriester (kein Gefängnispfarrer) gehört, dass bei ihm alles mögliche gebeichtet würde, auch schwere Verbrechen, nur Habgier hätte er noch nie als Sündenbekenntnis in der Beichte gehört. Im Übrigen habe ich ein Komma vergessen. Also, zumindest hier ist deine Fassungslosigkeit unbegründet.

 

Danke übrigens, dass du dir trotz "Fassungslosigkeit" über unsere sehr konträren Ansichten die Mühe machst, darauf zu antworten.

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vor 8 Stunden schrieb rorro:

 

Nun, Du hast geschrieben, daß Du Askese nicht verstehst, die niemanden zugute kommt. Dabei wollte ich nur ausdrücken, daß dieses "zugute kommen" mir zu kurzfristig gedacht ist. Askese wird ja gelebt, um sich selber zu reinigen (ich bin übrigens leider kein Asket), und auch wenn die Art der Askese kurzfristig niemanden zugute kommt und daher prima vista sinnlos erscheint, kann sich langfristig durch die Wesensveränderung des Asketen doc sehr vielen zugute kommen.

 

Außerdem, aber nimm das nicht als Vorwurf, stört mich diese Durchdringung des gesamten Lebens nach utilitaristischen Gesichtspunkten, nach dem "wem nützt was" oder "wer nützt wem". Das ist dem Christentum eigentlich fremd.

Du hast wohl Recht, meine Art zu denken hat eine gewisse Tendenz, ins utilitaristische abzugleiten.

Aber dennoch, auch wenn ein utilitaristisches Nutzendenken christlichem Leben nicht gerecht wird: Irgendwie braucht es ja ein Kriterium, nach dem ich Handlungen beurteile. Nun bietet sich zunächst ein mal das doppelte/dreifache Liebesgebot an. Und das war auch das, worauf ich im Grunde hinaus will. Bloß denke ich, dass ein "nützt das?", wenn auch nicht im utilitaristischen Sinn, dabei durchaus ein Kriterium sein kann. Wenn ich etwas aus Liebe zu jemandem tue, sollte ich mich nicht mit meiner Haltung der Liebe zufrieden geben, sondern auch gucken, ob ich demjenigen damit schade oder gutes tue. Sonst kann es zum Beispiel passieren, dass ich ein Kind aus Liebe verwöhne und verziehe, weil meine Grundintuition ist, das Kind glücklich machen zu wollen und ich dabei nicht bedenke, dass ich dem Kind mit kurzfristigem Glück manchmal nicht nütze, sondern schade.

Bei der Liebe zu Gott ist das natürlich schwieriger, so zu formulieren, weil der Gedanke, Gott nützen oder schaden zu können, wohl ziemliche Selbstüberschätzung wäre.  Da würde ich das vielleicht eher formulieren als: Ob ich damit ihm näher komme.

Aber dann bleibt mir die Frage: Ich tue doch niemandem etwas Gutes indem ich faste. Also kann der Sinn nur darin liegen, Gott näher zu kommen, wenn es einen Sinn hat. Warum aber sollte ich Gott durch fasten/Askese näher kommen?

(Das Argument mit der Wesensveränderung irritiert mich. Wo soll die herkommen? Geht es darum, Verzicht einzuüben? Aber warum sollte man mitten in einem Leben, in dem sich lauter Gelegenheiten zum Verzicht aus praktisch-moralischen Gründen bieten, "Trockenübungen" des Verzichts machen? Das kommt mir ein bisschen vor, als würden Fußballer in der Halbzeitpause Liegestützen machen, statt für die zweite Spielhälfte wieder zu Kräften zu kommen.)

 

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Ein früherer Freund hat mir von einem (freikirchlichen) Missionszentrum erzählt, bei dem die Aufklärungsrate durch Menschen, die sich nach dem Besuch der dortigen Gottesdienste der Polizei stellen, größer ist als die Aufklärungsrate durch die normale Polizeiarbeit. Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm, so dass ich dazu jetzt keine näheren Informationen posten kann.

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vor 6 Stunden schrieb Julius:

 


Es wird Dich vielleicht erstaunen, aber solche Grundhaltungen sind gar nicht so selten und nicht exklusiv bei Christen anzutreffen (vom exzessiven Gebrauch des Wortes Sünde mal abgesehen). Auch das exzessive Herausstellen der Sündhaftigkeit, der man unterworfen sei und gegen die es anzurennen gelte, ist kein allgemeinchristliches Spezifikum sondern eher das Kennzeichen spezifischer christlicher Richtungen. Ich bin Gott sei Dank in einer durchaus gläubigen christlichen Familie und in einem urkatholischen Umfeld aufgewachsen, in der das Wort "Sünde" eher ein Fremdwort war (und ist), im Gegensatz etwa zur protestantischen Nachbarschaft (wobei die wiederum auch eher einer anscheinend besonders sündendurchtränkten Richtung angehörte). Für mich persönlich habe ich - aufgrund meiner biographischen Erfahrung - den Begriff der "Diasporakatholiken" erfunden, auf die im Gegensatz zu den wesentlich unbeschwerteren, fröhlichen Katholiken meiner Herkunftsregion das ständige Jammern der protestantischen, von ihrer Sündhaftigkeit geradezu niedergedrückten Umgebung abgefärbt hätte (wohlgemerkt, das ist ein ganz persönlicher Reim, den ich mir damals gemacht habe, der ist nicht durch irgendwelche mehr oder weniger wissenschaftlichen Studien abgesichert 😉). Ich habe als Kind und als Jugendlicher jedesmal aufgeatmet, wenn ich dieser katholischen Diasporaatmosphäre, in die ich mich zwangsverschleppt fühlte, für eine Weile den Rücken kehren konnte.

 

Witzig, das habe ich genau andersrum erlebt. Ich war in meiner Diasporagemeinde glücklich und als ich dann eine längere Zeit in einer bayrischen Gemeinde verbracht habe total verstört über die Sünde- und Opferfokussierte Spiritualität (Stichwort Fatima). Jetzt bin ich wieder heil zurück in der Diaspora, wo ich hingehöre ;)

Es scheint beiderorts solches und solches zu geben...

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vor 53 Minuten schrieb theresa???:

Witzig, das habe ich genau andersrum erlebt. Ich war in meiner Diasporagemeinde glücklich und als ich dann eine längere Zeit in einer bayrischen Gemeinde verbracht habe total verstört über die Sünde- und Opferfokussierte Spiritualität (Stichwort Fatima). Jetzt bin ich wieder heil zurück in der Diaspora, wo ich hingehöre ;)

Es scheint beiderorts solches und solches zu geben...

 

Ja, sicher gibt es auch in urkatholischen Landstrichen Flecken, die irgendjemand - ein entsprechend "disponierter" Pfarrer etwa - über gefühlte 30 Jahre lang mit großer Beharrlichkeit und mit Hilfe einer Handvoll Fans zu einem Klein-Fatima umgestaltet hat. So ein paar Ortsnamen habe ich da schon auch im Kopf, in denen z.B. während der Kriegsjahre die Mutter Gottes kurz zwischengelandet ist (ähm ... sein soll) und von ein paar Mädchen oder auch reiferen Frauen gesichtet wurde. Mehrheitlich protestantische Ansiedlungen hat sie wohl eher nicht angeflogen. Die Fatima-Hysterie in der Diasporagemeinde, die mir vorschwebte, als ich den Beitrag schrieb, blieb denn auch auf das Kircheninnere beschränkt und wurde nur bei verschlossenen Türen gepflegt - die Protestanten, denen gegenüber sich die Katholiken eh wegen der Marienverehrung rechtfertigen mussten, hätten sonst daran Anstoß genommen. Es hat aber schon auch zu den Dingens gehört, die mich abgestoßen haben.

bearbeitet von Julius
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vor 20 Minuten schrieb Julius:

 

Ja, sicher gibt es auch in urkatholischen Landstrichen Flecken, die irgendjemand - ein entsprechend "disponierter" Pfarrer etwa - über gefühlte 30 Jahre lang mit großer Beharrlichkeit und mit Hilfe einer Handvoll Fans zu einem Klein-Fatima umgestaltet hat. So ein paar Ortsnamen habe ich da schon auch im Kopf, in denen z.B. während der Kriegsjahre die Mutter Gottes kurz zwischengelandet ist (ähm ... sein soll) und von ein paar Mädchen oder auch reiferen Frauen gesichtet wurde. Mehrheitlich protestantische Gemeinden hat sie wohl eher nicht angeflogen. Die Fatima-Hysterie in der Diasporagemeinde, die mir vorschwebte, als ich den Beitrag schrieb, blieb denn auch auf das Kircheninnere beschränkt und wurde nur bei verschlossenen Türen gepflegt - die Protestanten, denen gegenüber sich die Katholiken eh wegen der Marienverehrung rechtfertigen mussten, hätten sonst daran Anstoß genommen. Es hat aber schon auch zu den Dingens gehört, die mich abgestoßen haben.

Wobei mein Problem mit Fatima gar nicht hauptsächlich ist, dass die Mutter Gottes irgendwo zwischengelandet sein soll, sondern vor allem was sie bei der Gelegenheit gesagt haben soll. Wenn die Mutter Gottes Grundschul/Kindergartenkindern mitteilt, sie sollten Sühne leisten für die Sünden der Welt, finde ich das auf mehreren Ebenen verstörend...

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vor 33 Minuten schrieb theresa???:

Wobei mein Problem mit Fatima gar nicht hauptsächlich ist, dass die Mutter Gottes irgendwo zwischengelandet sein soll, sondern vor allem was sie bei der Gelegenheit gesagt haben soll. Wenn die Mutter Gottes Grundschul/Kindergartenkindern mitteilt, sie sollten Sühne leisten für die Sünden der Welt, finde ich das auf mehreren Ebenen verstörend...


Als ich mir mein Fatima-Trauma geholt habe, stand das noch überhaupt nicht im Vordergrund. Da bin ich erst Jahrzehnte später drübergestolpert und war schon zu weit weg, um mich noch verstören zu lassen. Ich habe nur noch den Kopf geschüttelt:  Für andere sühnen wollen ... ??? 🙄

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vor 33 Minuten schrieb Julius:

Ich habe nur noch den Kopf geschüttelt:  Für andere sühnen wollen ... ??? 🙄

 

Ein dem Christentum nicht fremder Gedanke. Bzw. ihm inhärent.

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vor 16 Minuten schrieb rorro:

Ein dem Christentum nicht fremder Gedanke. Bzw. ihm inhärent.

 

Ja, ja, ja ... gäääähn.
Aber mal abgesehen von Jesus:  für wen und was sühnst Du denn so? Wem nützt das und wie?

bearbeitet von Julius
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Der Gedanke der stellvertretenden Sühne für andere ist auch mir ein noch fremder Gedanke.

 

Wobei der heilige Pfarrer von Ars in dem kleinen Ars 9 Jahre in einer fast leeren Kirche stellvertretend Sühne für seine anvertraute Herde geleistet haben soll, bevor die Kirche radikal voll geworden ist und das kleine Ars zu einem Magneten für Leute aus ganz Frankreich geworden ist, die bei ihm zur Beichte gehen wollten. Über ihn heißt es im folgenden Schreiben:

 

Zitat

Und er schreckte nicht davor zurück, sich selbst zu kasteien zum Wohl der ihm anvertrauten Seelen und um zur Sühne all der Sünden beizutragen, die er in der Beichte gehört hatte. Einem priesterlichen Mitbruder erklärte er: „Ich verrate Euch mein Rezept: Ich gebe den Sündern eine kleine Buße auf, und den Rest tue ich an ihrer Stelle.“[31]

Mir erscheint in diesem Kontext der Begriff "Fürbitte" allerdings sinnvoller als der Begriff "Sühne".

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vor 2 Stunden schrieb Julius:

Ja, ja, ja ... gäääähn.

 

Beeindruckend. So viel Tiefe in so wenigen Worten.

 

Zitat

Aber mal abgesehen von Jesus:  für wen und was sühnst Du denn so? Wem nützt das und wie?

 

Solange Du noch im Nutzen-Denken verhaftet bist, wäre eine Antwort Perlen ....

 

Versuch's mal mit dem Bild der Kirche als Leib. Ich bin da zuversichtlich, daß es auch bei Dir klappt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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vor 6 Stunden schrieb rorro:

Versuch's mal mit dem Bild der Kirche als Leib. Ich bin da zuversichtlich, daß es auch bei Dir klappt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

Wessen Hoffnung? Deine? Welchen Grund sollte ich haben, DEINE "Hoffnungen" zu erfüllen?

Also such lieber mal nach nem Ort, an dem Du diese Hoffnung begraben kannst. Mit Deinen Bildern hast Du bei mir keine, aber gar keine Chance, damit sind vor Jahrzehnten schon ganze Geschwader von wohlmeinenden Missionaren bei mir abgeblitzt, die meinten, mich zu ihrer jeweiligen Fakultät bekehren zu wollen oder zu sollen. An eine Charismatikerin kann ich mich erinnern, die ganz waidwund dreingeschaut hat, als sie mir, sich auf Paulus berufend, die Rolle des Daumens am Leib der Kirche schmackhaft machen wollte. Mal abgesehen davon, dass das Bild vom "Leib Christi" eher abstoßende Assoziationen bei mir weckt, hat es mir bei der Vorstellung, mit Radikalinskis Deines Schlages in einen Leib gezwängt zu sein und ihnen nicht einfach auch mal aus dem Wege gehen zu können, immer nur zum gedrückten kleinen Zeh im zu engen linken Schuh gereicht. Ausser einem religiösen Hühnerauge kann daraus nix werden, und Hühneraugen können bekanntlich höllische Schmerzen verursachen - und ich bin so ganz und gar nicht masochistisch veranlagt.

 

Wer mir auf diese ekelhaft-herablassend gönnerhafte Tour mit "versuch's mal" kommt, hat eh schon ausgespielt.
Deswegen kannst Du Deine Perlen, nebst der fixen Idee, dass jeder, der das Wörtchen "Nutzen" gebraucht, im "Nutzen-Denken verhaftet" sei, auch gerne behalten. Auf von Dir vergebene Perlen pfeife ich ebenso wie auf die Überheblichkeit von Sühnekreuzzüglern, die meinen, Sühne für Dinge leisten zu können, die ich verbockt habe und damit auch gleich noch den Ausbruch des Dritten Weltkrieges nicht wegzusühnen aber wenigstens hinauszuschieben.

 

bearbeitet von Julius
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vor 5 Stunden schrieb duesi:

Wobei der heilige Pfarrer von Ars


Ich möchte ja wirklich niemandem zu nahe treten, aber der heilige Pfarrer von Ars? Nein, danke! Seit mir der vor ca. 60 Jahren als Vorbild verbraten werden sollte, rangiert er für mich in der Abteilung Gruselkabinett.

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Am 17.1.2019 um 20:01 schrieb Julius:

 

Stimmt. An "meiner" Uni haben sie keinen Fuß zwischen die Tür gekriegt, wir haben sie erfolgreich weggebissen. 😆

Gibts das "Opus Dei" denn noch?

Ich hatte während meiner Studienzeit in den 80ern mal Kontakt zu zwei Kommilitoninnen, die dabei waren. Nach dem, was die so davon erzählten, war mir ziemlich schnell klar, dass das nichts für mich war. "Beißreflexe" haben die bei mir aber nicht ausgelöst, warum auch. "Leben und leben lassen" sagt man im Rheinland.

Mir geht es allerdings ähnlich wie Teresa: wozu es gut sein soll, sich selbst Schmerzen zuzufügen und Verzicht als Selbstzweck zu üben, das erschließt sich mir auch nicht.

Verzicht dagegen, um mit anderen, die weniger haben, zu teilen oder eigene Bedürfnisse und Wünsche zurückstellen, weil etwas anderes gerade wichtger ist - das kann ich nachvollziehen und versuche ich mehr und mehr in meinem Leben umzusetzen. 

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vor 59 Minuten schrieb Suzanne62:

Gibts das "Opus Dei" denn noch?


Oh ja, das gibt es noch. 😆
In Deutschland hätten sie 600 Mitglieder (steht hier). Die Heiligsprechung des Gründers scheint aber keinen sonderlichen Auftrieb gebracht zu haben.
Ihr deutsches Hauptquartier haben sie ja ohnehin und nach wie vor in Köln. Da wundert es dann auch nicht, wenn dort einer zum Generalvikar avanciert. In unserer Diözese haben sie nicht wirklich eine Basis finden können. In Stuttgart gibt es eine nach der Reformation katholisch gebliebene Enklave mit einer Wallfahrtskirche, die seit Jahrzehnten auch verschiedenen katholischen Sondergrüppchen als Anlaufstelle dient. Dort versammeln sie sich zu speziellen OD-Feier-und-Gedenktagen, ein führender OD-Kleriker wird dazu aber immer aus einer Nachbardiözese eingeflogen. Für die Handvoll anscheinend ziemlich verstreut in der Diözese lebenden OD-Mitglieder ist wohl die Dépendance in Augsburg zuständig.
Ob und wie vollständig diese Liste ist, weiss ich nicht.

bearbeitet von Julius
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Long John Silver
vor 11 Stunden schrieb theresa???:

 

Aber dennoch, auch wenn ein utilitaristisches Nutzendenken christlichem Leben nicht gerecht wird: Irgendwie braucht es ja ein Kriterium, nach dem ich Handlungen beurteile. 

 

 

 Handlungen haben immer Motive.

 

 Warum das Motiv, mit den eigenen Handlungen sich und anderen zu nutzen, dem Christentum fremd sein sollte, dafuer sehe ich keinen keinen Grund.

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver
vor 2 Stunden schrieb Suzanne62:

Mir geht es allerdings ähnlich wie Teresa: wozu es gut sein soll, sich selbst Schmerzen zuzufügen und Verzicht als Selbstzweck zu üben, das erschließt sich mir auch nicht.

Verzicht dagegen, um mit anderen, die weniger haben, zu teilen oder eigene Bedürfnisse und Wünsche zurückstellen, weil etwas anderes gerade wichtger ist - das kann ich nachvollziehen und versuche ich mehr und mehr in meinem Leben umzusetzen. 

 

Ja. 

 

Problematisch wird es immer fuer die sozialen Zusammenhaenge, wenn das  ganze ausser Balance ist, wenn jemand entweder grundsaetzlich kaum oder nicht zurueckstellen kann oder will oder jemand sich selbst vergisst ueber lange Zeit durch das zurueck stellen eigener Beduerfnisse zugunsten anderer.

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 5 Stunden schrieb Julius:

 

Wessen Hoffnung? Deine? Welchen Grund sollte ich haben, DEINE "Hoffnungen" zu erfüllen?

Also such lieber mal nach nem Ort, an dem Du diese Hoffnung begraben kannst. Mit Deinen Bildern hast Du bei mir keine, aber gar keine Chance, damit sind vor Jahrzehnten schon ganze Geschwader von wohlmeinenden Missionaren bei mir abgeblitzt, die meinten, mich zu ihrer jeweiligen Fakultät bekehren zu wollen oder zu sollen. An eine Charismatikerin kann ich mich erinnern, die ganz waidwund dreingeschaut hat, als sie mir, sich auf Paulus berufend, die Rolle des Daumens am Leib der Kirche schmackhaft machen wollte. Mal abgesehen davon, dass das Bild vom "Leib Christi" eher abstoßende Assoziationen bei mir weckt, hat es mir bei der Vorstellung, mit Radikalinskis Deines Schlages in einen Leib gezwängt zu sein und ihnen nicht einfach auch mal aus dem Wege gehen zu können, immer nur zum gedrückten kleinen Zeh im zu engen linken Schuh gereicht. Ausser einem religiösen Hühnerauge kann daraus nix werden, und Hühneraugen können bekanntlich höllische Schmerzen verursachen - und ich bin so ganz und gar nicht masochistisch veranlagt.

 

Wer mir auf diese ekelhaft-herablassend gönnerhafte Tour mit "versuch's mal" kommt, hat eh schon ausgespielt.
Deswegen kannst Du Deine Perlen, nebst der fixen Idee, dass jeder, der das Wörtchen "Nutzen" gebraucht, im "Nutzen-Denken verhaftet" sei, auch gerne behalten. Auf von Dir vergebene Perlen pfeife ich ebenso wie auf die Überheblichkeit von Sühnekreuzzüglern, die meinen, Sühne für Dinge leisten zu können, die ich verbockt habe und damit auch gleich noch den Ausbruch des Dritten Weltkrieges nicht wegzusühnen aber wenigstens hinauszuschieben.

 

 

Danke für diese Antwort.

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vor 9 Stunden schrieb Long John Silver:

Da hilft alles stellvertretend Suehnen nichts. 

Hm, solange dieses Verb einfach in den Ring geworfen wird, ohne konkret zu sagen, was damit gemeint ist, würde ich Dir zustimmen.

 

Der Gedanke der Stellvertretung ist aber biblisch. Ich will das jetzt nicht an Jesu Stellvertretung festmachen, das halte ich für zu hoch gegeriffen, aber z. B. In der Erzählung in Lk 17,5 ff ist es der Glaube der Freunde/Helfer, der Jesu Zusage der Sündenvergebung zeitigt.

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Long John Silver

Das mag sein. Ich mache ihnen und anderen "stellvertretend" Suehnenden das auch nicht madig. 

 

Jedoch ist meine Auffassung: Es schadet nicht, aber es ist voellig zwecklos.

 

Allerdings werde ich niemanden ausreden (wollen), so zu empfinden. 

 

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