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Zukunft der Beichte


OneAndOnlySon

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Und bei einem sündigen Priester zu beichten, ist sinnlos, der gibt mir ja doch die Absolution.

Hat schon mal jemand bei einem nichtsündigen Priester gebeichtet? Die mir bekannten Exemplare sind alle miteinander Sünder.

 

Ich habe etwas sehr pointiert formuliert. Ich meine, es gibt manche Sünden, die sind so kitzlig, daß man sich versündigt, wenn man sie einem Priester ins Ohr flüstert, das darf man keinem Menschen sagen wegen der heiligen Diskretion, nur Jesus persönlich würde ich es sagen.

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Wie wäre es stattdessen mit der Beichte "online"? Auch die RKK muss irgendwann mit der Zeit gehen.

Prinzipiell hätte ich da nichts dagegen.

Aber auch bei einer Onlinebeichte hätte ich die Frage: Was soll das bringen? Dass ich per copy and paste Sünden eingebe? Oder via multiple choice anklicke, was auf mich zutrifft? Oder einen Seelenstrip in einem hacker-verseuchten Medium hinlege? Ohne ein menschliches Gegenüber und ohne das Risiko, dass mein Gegenüber Reaktion zeigt? Ohne Verbindlichkeit?

 

Ich finde im Hinweis auf ein Medium (Internet) zu wenig inhaltliche Prägung.

 

Ich habe früher gelegentlich in Chats Gespräche geführt, die kamen einer Beichte ziemlich nahe. Aber so was kann man eben schlecht institutionalisieren. Und ich möchte so was auch nicht unbedingt als echte Beichte bezeichnen.

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es gibt manche Sünden, die sind so kitzlig, daß man sich versündigt, wenn man sie einem Priester ins Ohr flüstert, das darf man keinem Menschen sagen wegen der heiligen Diskretion, nur Jesus persönlich würde ich es sagen.

Wer legt das fest, dass man sich beim Aussprechen dieser Sünden versündigt?

 

Du solltest Dir vielleicht den konkreten Beichtvater vorher mal anschauen. Einem Milchbubi gegenüber fällt es wirklich schwer, solche Sachen zu sagen. Aber nicht alle Priester sind Milchbubis.

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Es gibt übrigens wirklich Sünden, die so kitzlig sind, dass man sich kaum getraut, sie auszusprechen. Das ist allerdings nicht allein ein Problem beim Beichtvater, dem man das nicht sagen kann, sondern da offenbart sich ein Schämen vor sich selbst.

Diese innere Hürde zu überwinden (von "überspringen" habe ich nichts gesagt!) halte ich tatsächlich für eine der wichtigen Aufgaben in der Beichte. Oftmals ist das nicht ein "hopsa, ich sag's jetzt einfach!", sondern ein Prozess. Notgedrungen ist dann die Psychologie doch wieder notwendig. Wenn sich der Beichtvater so gibt, dass er dem Pönitenten zusätzliche Angst einjagt, wird das Überwinden dieser Hürde nämlich ziemlich aussichtslos. Der Beichtvater kann hier helfen, ermutigen. Er kann darauf verweisen, dass Jesus selbst kreuzigungswürdige Sünden (bei seinem Mitgekreuzigten) auf seine Schultern laden kann. Aber den Mut fassen muss der Beichtende schließlich selbst. Und damit zusammenhängend: Das Vertrauen, dass man sich selbst zugibt, wie man real vor Gott nun mal da steht, ... auch dieses Vertrauen muss der Beichtende am Ende selbst in sich entdecken.

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Ich sage, eine gute Beichte bei einem Priester ist schwieriger und verdienstvoller, als sich wie die Freichristen auf den Boden zu werfen und die Sünden Gott zu bekennen.

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Klar. Ich mach mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich:

 

Die meisten, die sich selbst "ritzen", schämen sich dafür. Sie schämen sich vor anderen Leuten und verdecken die geritzten Hautpartien extra mit Stulpen, langen Hemdsärmeln und anderem. Sogar das Wort "ritzen" ist so ein Schamprodukt - ein drastischer Euphemismus für selbstverletztendes Verhalten mit Schnitten, manchmal bis in enorme Tiefe. *grusel*

 

Es ist natürlich viel, viel einfacher, Gott zu sagen: "Du weißt, dass ich das bereue und mich dafür schäme. Du hast mir einen Körper gegeben, und ich beschädige ihn.".

 

Wenn man das aber jemandem anderen sagt, dann könnte es eine Reaktion geben - und vor diesen Reaktionen kann man wirklich Angst haben.

"Du arme, bemitleidenswerte Sau!"

"Biste blöde oder was?"

"Wie kann man denn so was tun?"

"Hör einfach auf damit und gut is!"

 

Aufgrund einschlägiger Erfahrung kennt man solche Gedanken bei anderen. Und dann genügt ein kurzer Blick, um die Beschämung auszulösen.

Der Selbstverletzer steht in der Regel ratlos und hilflos vor sich selbst. Im Kopf weiß er ganz genau, dass das nicht gut ist. Und dass er aufhören sollte. Aber das geht nicht. Er schafft es nicht. Wie peinlich!

 

Ich stelle mir gerade vor, was abgeht, wenn man so jemandem vorschlägt: "Geh es doch mal beichten!"

 

Da sitzt man dann gegenüber einem Priester, den man nicht kennt. Und der weiß natürlich auch das so was falsch und dumm ist. Womöglich ahnt er sogar, dass man es schon immer wieder zu beenden versucht hat.

Und dann stellt sich der Beicht-Aspirant vor, dass noch Nachfragen kommen. Wie oft? Wie tief? Hast Du Probleme?

Und dann der Super-Vorschlag, den alle machen: "Du brauchst professionelle Hilfe! Melde dich beim nächsten Psychoklemptner!"

Ja wie geil ist das denn?

 

Wie weit kann man so einen Priester an sich heranlassen.

Vielleicht ist er auch so anständig und unterlässt diese Frager- und Vorschlagerei. Das bedeutet: Er behält die Fragen bei sich. Aber in den Sinn werden sie ihm schon kommen. Was wäre näherliegend?

 

Ich stelle mir nun weiter vor, dass dieser Beichtaspirant kein Experte für Beichttheologie ist, sondern von Beichte nur weiß, was "man" so landläufig drüber hört.

 

Meine Vorstellung endet im Blockieren und in der Rebellion: "Ich ritze vielleicht, aber ich bin doch nicht so total bescheuert, das auch noch zu beichten!"

 

Denn: Welche Hoffnung verbindet denn der (unkundige) Ritzer mit einer Beichte? Was soll denn da Positives herauskommen? Dass man mal wieder gesagt bekommt, dass man ein Depp ist? Zu unfähig, um mit dem Allerblödesten aufzuhören? Oder dass man ein Bußwerk tun soll, und dann wäre alles wieder gut? Oder bestenfalls eine Absolution: "Jesus liebt dich! Er liebt dich trotzdem." Oder: "Du hast es gebeichtet. Also ist alles wieder gut." Und: "Solltest Du Dich wieder einmal ritzen, dann beichte wiederum!"

 

Alles nicht wirklich schlecht. Aber wirklich helfen tut das auf diese (vorgestellte Weise im Kopfkino des Betreffenden) nicht.

Also: "Nicht beichten ist zwar auch keine Lösung, aber immer noch besser, als sich so was anzutun. Die Beichte wäre schmerzhafter, als die körperlichen Wunden. Und bringt nichts."

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Was ich am problematischsten mit der Beichte finde, ist die Verfügbarkeit. Hat man nicht gerade ein Kloster vor der Tür kann es mitunter schon schwierig werden einen Termin zu organisieren bei dem Pönitent und Beichtvater gleichermaßen Zeit freischaufeln können.

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Was ich am problematischsten mit der Beichte finde, ist die Verfügbarkeit. Hat man nicht gerade ein Kloster vor der Tür kann es mitunter schon schwierig werden einen Termin zu organisieren bei dem Pönitent und Beichtvater gleichermaßen Zeit freischaufeln können.

Das finde ich auch schade. Bei den Geistlichen auf Gemeindeebene habe ich immer den Eindruck, dass sie terminlich so unter Wasser sind, dass ich es dringend vermeiden muss, ihnen noch zusätzliche Arbeit zu machen. Beziehungsweise dass ich nicht den Eindruck habe, einer der Geistlichen (Pastoralreferenten eingeschlossen) hätten genug Kapazität für eine längerfristige geistliche Begleitung.

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Wie wäre es stattdessen mit der Beichte "online"? Auch die RKK muss irgendwann mit der Zeit gehen.

Prinzipiell hätte ich da nichts dagegen.

Aber auch bei einer Onlinebeichte hätte ich die Frage: Was soll das bringen? Dass ich per copy and paste Sünden eingebe? Oder via multiple choice anklicke, was auf mich zutrifft? Oder einen Seelenstrip in einem hacker-verseuchten Medium hinlege? Ohne ein menschliches Gegenüber und ohne das Risiko, dass mein Gegenüber Reaktion zeigt? Ohne Verbindlichkeit?

 

Ich finde im Hinweis auf ein Medium (Internet) zu wenig inhaltliche Prägung.

 

Ich habe früher gelegentlich in Chats Gespräche geführt, die kamen einer Beichte ziemlich nahe. Aber so was kann man eben schlecht institutionalisieren. Und ich möchte so was auch nicht unbedingt als echte Beichte bezeichnen.

 

Und das in Zeiten von NSA-Skandal, und Big Data?

 

Ich stell mir das grad Bildhaft vor:

"Wenn ich sehe, Herr Pfarrer, was meine Nachbarn so treiben... da könnte ich zum Terroristen werden... Ich weis das ich mich damit der Sünde der Hoffart schuldig mache..."

es folgt ein eingehendes Schreibgespräch und noch während der Pfarrer sein "Hiermit spreche ich dich los von deinen Sünden..." in die Tastatur hackt wird beim Pönitenten die Tür eingetreten und BKA und GSG9 stehen im Wohnzimmer

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Längerfristig? Unser Kardinalerzbischof ist sich nicht zu blöd mal eben ein komplettes Pastoralteam mit 7-10 Jahren Standorterfahrung auszutauschen. Langfristige personale Bindungen scheinen von episkopaler Seite überhaupt nicht mehr erwünscht zu sein. Aber Eminenz bzw. sein Vorgänger waren in ihrer Geistlichkeit auch der Meinung ein Pfarrer für mehr als 20.000 Seelen sei genug.

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Pater Pio und Beichtgeheimnis: Viele Leute erzählten, was Pater Pio ihnen im Beichtstuhl sagte. Vieles fand aber außerhalb des Beichtstuhls statt. Er hat kein Beichtgeheimnis verraten. Sünden und Verfehlungen der Leute, die er auf Grund seiner Seelenschau wusste, haben nichts mit dem Beichtgeheimnis zu tun. Er hat die Leute im Beichtstuhl auf vergessene Sünden hingewiesen und beim Kommunionempfang Leute mit schwerer Sünde übergangen.

 

Ich muss allerdings sagen, selber schaff ich es bisher nicht, mein Leben, was Gott angeht, wesentlich dauerhaft zu bessern. Immer wieder falle ich auf das alte Gleis zurück. Aber wie heißt es, nicht das Hinfallen ist das Problem, sondern das Nicht-Wieder-Aufstehen.

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Was ich am problematischsten mit der Beichte finde, ist die Verfügbarkeit. Hat man nicht gerade ein Kloster vor der Tür kann es mitunter schon schwierig werden einen Termin zu organisieren bei dem Pönitent und Beichtvater gleichermaßen Zeit freischaufeln können.

Du meinst es sollte "Beichte around the clock" geben? Was hättest du, oder alle anderen hier, ständig so Schlimmes zu beichten das eine solche Einrichtung rechtfertigen würde?

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Wie wäre es stattdessen mit der Beichte "online"? Auch die RKK muss irgendwann mit der Zeit gehen.

Prinzipiell hätte ich da nichts dagegen.

Aber auch bei einer Onlinebeichte hätte ich die Frage: Was soll das bringen? Dass ich per copy and paste Sünden eingebe? Oder via multiple choice anklicke, was auf mich zutrifft? Oder einen Seelenstrip in einem hacker-verseuchten Medium hinlege? Ohne ein menschliches Gegenüber und ohne das Risiko, dass mein Gegenüber Reaktion zeigt? Ohne Verbindlichkeit?

 

Ich finde im Hinweis auf ein Medium (Internet) zu wenig inhaltliche Prägung.

 

Ich habe früher gelegentlich in Chats Gespräche geführt, die kamen einer Beichte ziemlich nahe. Aber so was kann man eben schlecht institutionalisieren. Und ich möchte so was auch nicht unbedingt als echte Beichte bezeichnen.

 

Ich stimme dir zu, dass eine "Beichte Online" problematisch sein könnte. Aber haben wir nicht seit Jahrzehnten die Institution der "Telefonseelsorge" die für viele Menschen sicherlich hilfreich war und ist. Auch diese ist nicht sicher vor NSA & Co. Warum also nicht etwas neues wagen, es muss ja nicht gleich nach dem Motto "copy and paste" ablaufen, denkbar wäre ja auch eine Art Chat mit dem Beichtvater.

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Seelsorge online und Telefonseelsorge sind auf jeden Fall möglich. Es ist sogar psychologische Beratung online möglich.

Besonders das (wenn auch manchmal trügerische) Gefühl der Anonymität hat da erkleckliche Vorteile auf seiner Seite.

 

Aber ich halte es nicht für möglich oder nur sehr beschränkt möglich, ein Sakrament online zu empfangen.

Die Gefahr, Beichte als psychologische Beratungssitzung zu verstehen, ist vorhin ja schon erwähnt worden.

Ich formuliere es noch drastischer, damit deutlicher wird, wo die Gefahr lauert:

Die Gefahr, Beichte als eine Psychotechnik zu verstehen.

 

Es geht bei der Beichte nicht um die Anwendung einer Technik, auch nicht einer psychologischen Technik.

Alle Sakramente leben von der Gottesbegegnung. Das ganze Drumherum kann man zwar durchaus mithilfe verschiedenster Techniken prima gestalten - das ist auch sehr oft sinnvoll. Aber man muss aufpassen, dass man nicht durch eine noch-so-glänzende Technik von dem Wesen eines Sakramentes ablenkt (anstatt es zu bestärken).

 

Nicht umsonst beten die Ministranten vor jeder Messe "Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn!".

So ist es bei jedem Sakrament. Der wesentliche Akteur ist nicht der Priester und auch nicht der Beichtende, sondern ist Gott.

Online verlieren die Aussagen an Personalität, besonders wenn mit Nicknames gearbeitet wird (wie z.B. hier im Forum oder in Chats). Die Anonymität, die für manche Belange ein prima Schutz ist, eine Freiheitsmöglichkeit - wird in anderer Hinsicht zum k.o.-Kriterium.

In jedem Sakrament (und in jeder echten Glaubenshandlung) geht es immer um Lebensübergabe, also darum, sich Gott auszuliefern und sich ihm anzu-vertrauen. Und genau darum geht es in online-Tätigkeiten nicht.

 

Man kann online prima ehrliche Gründe oder Lebensgeheimnisse austauschen. Aber das kostet nicht so viel. Das ist keine existenzielle Übergabe.

 

Mein Beispiel mit dem selbstverletzenden Verhalten stellt das ganz gut dar.

 

In tausend Foren und Chats sprechen Leute im Schutz der Anonymität darüber. Und sie erleben das korrekt als große Freiheit. Sie erleben, dass es anderen ähnlich geht. Das alles will ich nicht im Geringsten abwerten. Da wird vielen wirklich geholfen.

 

Aber man darf es auch nicht hochstilisieren. Der personale Vorgang des Anvertrauens ist in der Anonymität wesentlich billiger. Es kommt gar nicht zu einem Anvertrauen, wie in der Beichte mit einem realen Gegenüber. Und dieses Gegenüber ist konstitutiv für das Sakrament.

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Pater Pio und Beichtgeheimnis: Viele Leute erzählten, was Pater Pio ihnen im Beichtstuhl sagte. Vieles fand aber außerhalb des Beichtstuhls statt. Er hat kein Beichtgeheimnis verraten. Sünden und Verfehlungen der Leute, die er auf Grund seiner Seelenschau wusste, haben nichts mit dem Beichtgeheimnis zu tun. Er hat die Leute im Beichtstuhl auf vergessene Sünden hingewiesen und beim Kommunionempfang Leute mit schwerer Sünde übergangen.

 

 

Leute mit schwerer Sünde bei der Kommunionspendung zu übergehen, ist nach Kirchenrecht verboten. Es sei denn, ALLE wissen schon davon.

 

Warum? Weil damit nämlich der Kommunionspender etwas aus dem Beichtstuhl hinausträgt, was drin bleiben sollte. Bruch des Beichtsiegels.

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Aber ich halte es nicht für möglich oder nur sehr beschränkt möglich, ein Sakrament online zu empfangen.

 

Schwer zu sagen, ob das ginge. Die Frage wird seid Jahren im Blick auf die Telefonbeichte gestellt. Rudolf Weigand hielt sie 1999 im HdbkathKR² für möglich, da die Lossprechungsbefugnis nicht räumlich begrenzt sei. Eine entsprechende Praxis sei aber nicht empfehlenswert und solle auf Ausnahmen beschränkt bleiben - die Begründung ist eher pastoraler Art: Man solle es den Poenitenten nicht zu leicht machen und er befürchtet Missbrauch.

 

Auf eine Münchener Anfrage antwortete die Glaubenskongregation 1989, es gebe hierzu keine offizielle Meinung des Hl. Stuhls.

 

1992 untersagte die Glaubenskongregation dem Engelwerk ganz allgemein die Fernspendung von Sakramenten, sagt aber nichts zur Telefonbeichte.

 

1602 und 1603 äusserte sich das Hl. Offizium zur Frage der Beichte per Bote, was unerlaubt sei. Ob diese Ungültig sei, wird nicht gesagt, und wir haben es hier auch nicht mit einer gleichzeitigen Kommunikation zu tun. Andererseits äusserte sich die Ap. Paenitentiarie 1985 positiv zur Frage der Ablaßgewinnung via Fernsehen und Radio.

 

Mehrfach wird auf die praktischen Probleme einer Beichte am Telefon hingewiesen: Weder könne sich der Beichtende sicher sein, mit einem Priester mit Beichtvollmacht zu sprechen (wer hat sich hier jemals die Vollmacht seines Beichtvaters zeigen lassen?), noch könne der Priester die lautere Gesinnung des Anrufers hinreichend erkennen, ausserdem könnte solche Beichten leichter aufgezeichnet werden.

 

Nun ist Oralität für eine Beichte nicht zwingend, auch Stumme können per Gebärden (und ggf. Dolmetscher) beichten (can. 990 CIC). Erhebliche Bedenken habe ich bei einer Beichte im Internet in schriftlicher Form dennoch, vor allem im Blick auf das Beichtgeheimnis - hier müsste technisch sichergestellt werden, dass niemand versehentlich mitlesen kann. Dann scheint es gültig zu sein, ob es erlaubt wäre, da habe ich eher Zweifel.

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Worum geht es eigentlich bei diesem Pater Pio? In letzter Zeit laufen mir immer wieder Menschen über den Weg, die hellauf von ihm begeistert sind. Erstaunlicherweise oft recht junge Menschen. Jahre zuvor habe ich von diesem Pater Pio nichts gehört. Steht er mit bestimmten geistlichen Gemeinschaften in Bezug oder hat er für bestimmte NGG einen besonderen Stellenwert?

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Auf eine Münchener Anfrage antwortete die Glaubenskongregation 1989, es gebe hierzu keine offizielle Meinung des Hl. Stuhls.

 

Off-topic:

So eine Antwort aus Rom wünschte man sich öfter ... :ninja:

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Long John Silver

Ich sage, eine gute Beichte bei einem Priester ist schwieriger und verdienstvoller, als sich wie die Freichristen auf den Boden zu werfen und die Sünden Gott zu bekennen.

 

Ich muss dich enttaeuschen. Ich habe mich noch je niemals auf den Boden geworfen und auf diese Weise meine Suenden Gott bekannt. Ich kenne auch in meinen Leben keine Gemeinde, die so etwas praktiziert.

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Ich sage, eine gute Beichte bei einem Priester ist schwieriger und verdienstvoller, als sich wie die Freichristen auf den Boden zu werfen und die Sünden Gott zu bekennen.

 

Ich muss dich enttaeuschen. Ich habe mich noch je niemals auf den Boden geworfen und auf diese Weise meine Suenden Gott bekannt. Ich kenne auch in meinen Leben keine Gemeinde, die so etwas praktiziert.

 

Ich meine, wenn man keinen Sündenvergebungspriester in Anspruch nimmt, man sich es mit Gott ausmachen muss. Wie tut man das am Besten?

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Ich meine, wenn man keinen Sündenvergebungspriester in Anspruch nimmt, man sich es mit Gott ausmachen muss. Wie tut man das am Besten?

 

Vermutlich thematisiert man seine Sünden dann im Gebet, das ist die einzige Möglichkeit. Allerdings habe ich Zweifel an dieser Praxis.

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Long John Silver

 

 

Ich sage, eine gute Beichte bei einem Priester ist schwieriger und verdienstvoller, als sich wie die Freichristen auf den Boden zu werfen und die Sünden Gott zu bekennen.

 

Ich muss dich enttaeuschen. Ich habe mich noch je niemals auf den Boden geworfen und auf diese Weise meine Suenden Gott bekannt. Ich kenne auch in meinen Leben keine Gemeinde, die so etwas praktiziert.

 

Ich meine, wenn man keinen Sündenvergebungspriester in Anspruch nimmt, man sich es mit Gott ausmachen muss. Wie tut man das am Besten?

 

 

1. Allgemeine Beichte (im Rahmen eines Gottesdienstes, sinnvollerweise in der Zeit vor Ostern und/oder vor einem Abendmahl) und Bitte um Suendenvergebung

2. Persoenliche Beichte (Gespraech mit Pastor)

3. Innere Reflexion vor der Abendmahl (auf das man dann eventuell. verzichtet)

 

Das unterscheidet sich wohl kaum von der Praxis der Lutheraner. Der Unterschied ist, dass es bei uns auch die Moeglichkeit gibt, andere Gemeindemitglieder zu bitten, unterstuetzend durch Gebete zu wirken. Dazu brauchen sie nicht zu wissen, um was es im einzelnen geht, es reicht eine allgemein gehaltene Bitte im Gottesdienst.

 

Du hast haeufig solche waghalsigen Ideen, was Freikirchen betrifft :-))). Ich moechte nicht wissen, was passieren wuerde, wenn wir uns im Gottesdienst so daneben benehmen wuerden und auf den Boden werfen. Erster Gedanke: Notarzt, weil Schlaganfall oder Herzinfarkt. Zweiter Gedanke: Alkohol, Drogen (in beiden Faellen waere Erste Hilfe dringend angesagt). Wer wie im dritten Fall dann auch noch in Zungen redet oder sabbert, braucht einen Psychiater, da waeren wir uns einig. In allen drei Faellen waere ausser aerztlicher wohl auch persoenliche Seelsorge angesagt.

bearbeitet von Long John Silver
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Du hast haeufig solche waghalsigen Ideen, was Freikirchen betrifft :-))). Ich moechte nicht wissen, was passieren wuerde, wenn wir uns im Gottesdienst so daneben benehmen wuerden und auf den Boden werfen. Erster Gedanke: Notarzt, weil Schlaganfall oder Herzinfarkt. Zweiter Gedanke: Alkohol, Drogen (in beiden Faellen waere Erste Hilfe dringend angesagt). Wer wie im dritten Fall dann auch noch in Zungen redet oder sabbert, braucht einen Psychiater, da waeren wir uns einig. In allen drei Faellen waere ausser aerztlicher wohl auch persoenliche Seelsorge angesagt.

 

Ich gebe das gerne zu. Ich weiß nicht, wie ich meine Art zu schreiben bezeichnen will. Verdichten, Übertreibungskunst, Zusammenfassung von Angelesenem und Erlebtem auf der Straße.

Aber Du hast ein feines Sensorium und weißt, wann etwas wirklich passiert, oder ob es nur ein innerseelisches Beschreiben von mir ist.

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Leute mit schwerer Sünde bei der Kommunionspendung zu übergehen, ist nach Kirchenrecht verboten. Es sei denn, ALLE wissen schon davon.

 

Warum? Weil damit nämlich der Kommunionspender etwas aus dem Beichtstuhl hinausträgt, was drin bleiben sollte. Bruch des Beichtsiegels.

 

Sie bringen die Reihenfolge durcheinander. Die Leute wurden übergangen, weil sie ihre schwere Sünden noch nicht gebeichtet hatten. Was nicht gebeichtet ist unterliegt auch keinem Beichtgeheimnis. Pater Pio hatte die Seelenschau und hat so verhindert, dass noch die schwere Sünde des verbotenen Sakramentenempfangs unter schwere Sünde dazu kam. Wurden die Sünden gebeichtet und vergeben, dann erhielten sie selbstverständlich die Kommunion.

Er hat auch zuerst niemanden was gesagt, warum sie übergangen wurden. Nur, wenn die Betroffenen selbst fragten, hat er sie auf die betreffende Verfehlung hingewiesen.

bearbeitet von aurum
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Dass ein Priester meint in die Leute reinschauen und beurteilen zu können, ob sie schwere Sünden nicht gebeichtet hätten, grenzt schon an ziemlichem Hochmut. Dass die Kirche sowas gut heißt, kann ich mir kaum vorstellen.

bearbeitet von nobis11
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