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Einsteinchens Spielwiese


Einsteinchen

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vor einer Stunde schrieb Alfons:

 

Es ist ja nun wirklich ein gefährliches Buch. Es stehen Sätze darin wie "Das Prinzip, das der kapitalistischen Gesellschaft zugrunde liegt, und das Prinzip der Liebe sind in der Tat unvereinbar." (S.168)

 

 

Fromm war Kommunist (jedenfalls eine Art von), da gehört sowas zum guten Ton.

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vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Fromm war Kommunist (jedenfalls eine Art von), da gehört sowas zum guten Ton.

 

Kann man so eigentlich nicht sagen.


Es kann sein, dass jeder Kommunist fromm ist. Aber nicht jeder Fromm ist Kommunist.
Das war jetzt mehr als ein Kalauer, denn Erich Fromm beschreibt den Kommunismus (zum Beispiel in "May Man prevail?", deutsch "Es geht um den Menschen") als eine Art religiöser Ideologie. Und zwar keiner guten, sondern einer verderblichen Ideologie. Er war dagegen. Eigentlich war er gegen jede Ideologie.

 

Erich Fromm war zuallererst Humanist. Als solchen hat er sich selber bezeichnet, und eine Sammlung seiner Aufsätze und Reden erschien unter dem Titel "Humanismus als reale Utopie". Er kritisiert den Kapitalismus, das ist richtig, aber nicht jeder, der den Kapitalismus kritisiert, ist Kommunist. Richtig ist auch, dass Fromm Ideen von Karl Marx aufgriff, sie auf ihren spirituellen Gehalt hin untersuchte und sie mit dem Gedanken von Meister Eckhard verglich. Und dass er den Kommunismus als Perversion und Umkehrung dessen bezeichnete, was Marx wollte. Insofern könnte man ihn als "eine Art von Marxist" bezeichnen, immerhin hat er Marx, Freud und Einstein als die "drei deutsch-jüdischen Genies" bezeichnet. Aber auch das geht in die Irre, weil der Begriff Marxist ideologisch besetzt ist und somit Missverständnisse provoziert. Vielleicht sollte man Erich Fromm, anstatt ihn in eine weltanschauliche Schublade zu sortieren, selber zu Wort kommen lassen. In seinem "Credo eines Humanisten" schrieb er 1965: "Ich glaube, dass die Liebe der Hauptschlüssel ist, mit dem sich die Tore zum Wachstum des Menschen öffnen lassen." (In der Hinsicht könnte man mich als Frommianer bezeichnen).

 

Alfons

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Kommunist, Sozialist, Marxist, allen ist der Anti-Kapitalismus gemeinsam, während alles andere eher im Ungefähren bleibt. Ich schrieb: „eine Art von...“ und lag damit wohl nicht so völlig falsch. 

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Kommunist, Sozialist, Marxist, allen ist der Anti-Kapitalismus gemeinsam, während alles andere eher im Ungefähren bleibt. Ich schrieb: „eine Art von...“ und lag damit wohl nicht so völlig falsch. 

 

"Eine Art von Kommunist", der den Kommunismus verurteilt - ja, verstehe. Muss Tarnung gewesen sein. Die sind ja unberechenbar, diese Anti-Kapitalisten.
 

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vor 43 Minuten schrieb Alfons:

 

"Eine Art von Kommunist", der den Kommunismus verurteilt - ja, verstehe. Muss Tarnung gewesen sein. Die sind ja unberechenbar, diese Anti-Kapitalisten.
 

 

Selbst dir müßte bekannt sein, wieviele verschiedene Fraktionen der Kommunismus hervorgebracht hat, die sich gegenseitig den Tot an den Hals gewünscht haben und wo es beim Wünschen nicht geblieben ist. Wenn nicht, ein gutes Geschichtsbuch hilft.

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vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Selbst dir müßte bekannt sein, wieviele verschiedene Fraktionen der Kommunismus hervorgebracht hat, die sich gegenseitig den Tot an den Hals gewünscht haben und wo es beim Wünschen nicht geblieben ist. Wenn nicht, ein gutes Geschichtsbuch hilft.

 

Welcher Fraktion des Kommunismus hat Erich Fromm angehört?
 

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vor 5 Minuten schrieb Alfons:

 

Welcher Fraktion des Kommunismus hat Erich Fromm angehört?
 

 

Tricks nicht rum. Das funktioniert bei mir nicht. Du hast bestritten, daß Kommunisten andere Arten von Kommunismus abgelehnt haben. Daß du irrst, dafür sich die verschiedenen Fraktionen, all die Trotzkisten, Stalinisten und die verschiedenen Internationalen deutliche Beispiele. Von den vielen, die sich stattdessen Sozialisten, Marxisten oder sonstiges nannten oder nennen, ihre eigene Ideologie für etwas ganz eigenes, ganz eigenes halten, vollkommen unterschieden von anderen, gar nicht zu reden.

 

Der Anti-Kapitalismus scheint das einzig Gemeinsame und einzig Konkrete zu sein. Der Rest sind Träume, von „der Welt, wie es keine bessere gedacht werden kann“. Jeder dieser Philosophen hat dafür eine andere Formel, die auch wieder nur eins gemeinsam haben: daß ihre Erfinder sie für einzig „wahr“ halten, und natürlich für eine Wissenschaft, auch darin den Theologen nicht unähnlich.

 

Das Innenleben dieser unterschiedlichen und doch so ähnlichen Philosophien zu diskutieren, kann man getrost den Gläubigen überlassen. Die meisten von ihnen findet man übrigens interessanterweise an Universitäten, alimentiert von eben den kapitalistischen Systemen, die sie doch so wortreich ablehnen, so wie sich schon Marx von einem Kapitalisten unterstützen ließ. Ironisch, findest du nicht auch? ;)

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vor 6 Minuten schrieb Marcellinus:

Du hast bestritten, daß Kommunisten andere Arten von Kommunismus abgelehnt haben. 

 

Bitte, was?

 

Du schriebst:
 

vor 5 Stunden schrieb Marcellinus:

Fromm war Kommunist (jedenfalls eine Art von)

 

Dieser pauschalen Behauptung habe ich widersprochen. Ich warte seitdem auf einen Beleg für deine Behauptung. Wenn Erich Fromm Kommunist war, oder eine Art von, wie du behauptet hast, wird sich das ja wohl aus seinem Werk belegen lassen.

Alfons

 

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Ich war einmal so katholisch fanatisiert, dass ich Fromms Buch "Ihr werdet sein wie Gott" verdammte. Denn das Zitat stammt von der Schlange im Paradies. Und ich hielt das Buch für eine Handlungsanweisung der Schlange oder Lucifers.

Jetzt habe ich mit Lucifer kein Problem mehr.

Ich habe das sogenannte Böse in meiner Seele integriert.

Wahrscheinlich muss man den Teufel in sich integrieren und intellektuell verarbeiten, wenn man das nicht tut, kann man Neurosen bekommen, oder Hysterien oder zeigt Anzeichen von Besessenheit, wie Anneliese Michel.

Atheisten, die von Haus aus nicht in religiösen Bildern denken, werden interessanterweise von vornherein nicht besessen.

bearbeitet von Einsteinchen
.
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Für die Christen gibt es ja Engel und Teufel. Die Teufel werden auch Engel Lucifers genannt. Ich bin der Meinung, alle diese Wesen wollen angenommen und geliebt werden (immer vom Blickpunkt aus des individuellen Wesens.) Und ich denke, Gott tut das auch.

Gott hasst niemanden.

bearbeitet von Einsteinchen
.
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vor 2 Stunden schrieb Einsteinchen:

Falls sich daraus ein Streit mit Emotionen entwickeln sollte, bitte ich, ihn zu lassen.

 

 

Lach. Du bist lieb. Neinein, emotional gesehen halte ich Marcellinus für einen der angenehmsten Menschen  hier im Forum. Das hat er mit Dir gemeinsam.

 

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vor 11 Stunden schrieb Alfons:

 

...Beleg für deine Behauptung. Wenn Erich Fromm Kommunist war, oder eine Art von, wie du behauptet hast, wird sich das ja wohl aus seinem Werk belegen lassen.

Alfons

 

fromm und marx trafen sich in der verwendung des begriffs "entfremdung". marx war wohl nicht psychologisch oder soziologisch angehaucht. fromm war wiederum kein politischer ökonom.

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Golo Mann meinte in einem Interview, dass Fromm seinen Namen zurecht träge, seinen Atheismus nahm er ihm nicht ganz ab. Er kam ja aus einer bibelerfahrenen Familie.

Ich definiere ab jetzt einen Atheisten als einen Menschen, der nicht betet.

Dann war Fromm wohl Atheist.

bearbeitet von Einsteinchen
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vor 3 Minuten schrieb Einsteinchen:

Golo Mann meinte in einem Interview, dass Fromm seinen Namen zurecht träge, seinen Atheismus nahm er ihm nicht ganz ab. Er kam ja aus einer bibelerfahrenen Familie.

Ich definiere ab jetzt einen Atheisten als einen Menschen, der nicht betet.

Dann war Fromm wohl Atheist.

fromm's religionskritik brachte mich wieder zum christentum.

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vor 1 Stunde schrieb Einsteinchen:

Ich definiere ab jetzt einen Atheisten als einen Menschen, der nicht betet.

Dann war Fromm wohl Atheist.

 

Im allgemeinen versteht man unter einem Atheisten jemand, in dessen Weltanschauung die Begriffe „Gott“ oder „Götter“ nicht vorkommen. Nur was sagen schon Begriffe, über deren Inhalt sich selbst die, die sie verwenden, nicht einigen können? 

 

Aber wenn schon die Gläubigen nicht wissen, was ein „Gott“ ist, wie dann ein Nichtgläubiger? Ich halte daher die Bezeichnung „Atheist“ für ebenso unklar und letztlich veraltet wie die eines „Theisten“. Es sind Begriffe aus Zeiten, in denen es so etwas wie religiöse Gewißheiten noch gab, und daher Religionskritik noch einen Sinn machte. Aus heutiger Sicht sind das Übungen von gestern.

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Wenn Buddha als Paradebeispiel für einen Erleuchteten gilt, so gab er als Antwort auf die Frage, ob es Gott oder Götter gibt oder nicht gibt: Ich weiß es nicht.

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vor 3 Stunden schrieb Einsteinchen:

So ist es. Wollen wir noch die Unterscheidung Theist/Atheist?

 

Wenn man sich klar macht, daß es keinen Sinn macht, über vermeintliche Metaphysik zu reden, einfach, weil darüber eh keine Verständigung möglich ist, dann braucht man auch diese Begriffe nicht mehr.

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vor einer Stunde schrieb Einsteinchen:

Wenn Buddha als Paradebeispiel für einen Erleuchteten gilt, so gab er als Antwort auf die Frage, ob es Gott oder Götter gibt oder nicht gibt: Ich weiß es nicht.

 

Vollständiger hieß die Antwort wohl: ich weiß, nicht ob es sie gibt; ich weiß nicht, ob es sie nicht gibt; ich weiß nur, daß es nicht von Bedeutung ist, ob es sie gibt oder nicht gibt. ;)

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17 minutes ago, Marcellinus said:

 

Vollständiger hieß die Antwort wohl: ich weiß, nicht ob es sie gibt; ich weiß nicht, ob es sie nicht gibt; ich weiß nur, daß es nicht von Bedeutung ist, ob es sie gibt oder nicht gibt. ;)

Angenommen, es gäbe sie, woher weißt du, dass es ohne Bedeutung wäre, dass (in diesem Fall ja kein "ob) es sie gibt?

 

Oder sollte es heißen "für mich nicht von Bedeutung"

 

Spitzfindig

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ich persönlich würde mich als Prophet des Atheismus nicht wohl fühlen. 

Ein Prophet Gottes (wie Mohammed) zu sein würde ich auch abweisen, solange ich nicht unmittelbar absolut weiß. Absolutes Wissen soll ja selbstevident sein.

 

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vor 3 Minuten schrieb Werner001:

Angenommen, es gäbe sie, woher weißt du, dass es ohne Bedeutung wäre, dass (in diesem Fall ja kein "ob) es sie gibt?

 

Oder sollte es heißen "für mich nicht von Bedeutung"

 

Spitzfindig

Werner

 

Erstens war das die Antwort des Buddha (oder sollte es gewesen sein). Zweitens zeigt die langjährige Erfahrung, daß bei Debatten über metaphysische Themen nichts herauskommt, über das sich die Beteiligten nicht auch vorher schon einig waren, und eine Debatte über etwas, über das man sich sowieso nicht verständigen kann, ist ohne Bedeutung.

 

Das ganz unspitzfindig feststellend ................ Marcellinus :)

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vor 11 Minuten schrieb Einsteinchen:

Absolutes Wissen soll ja selbstevident sein.

 

Absolutes Wissen ist immer das Wissen, daß etwas NICHT stimmt, zB daß die Erde KEINE Scheibe ist. Positives Wissen ist immer vorläufig.

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