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"Heilsfeinde" und Kirchenfeinde, Lehramt und Lehrbefugnisse


nannyogg57

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Ok. Aber der Begriff hat keine Tradition.

Und die ist, so ich dich richtig verstanden habe, für dich wichtig.

So what?

Nimm einen anderen oder nimm den neuen Begriff.

Wenn du dich für den neuen Begriff "Heilsfeinde" entscheidest, verlässt du kirchliche Tradition.

Nicht mein Problem.

Aber komme mir dann nicht mehr mit Tradition, Dogma und Katechismus, wenn du neue Begriffe gebrauchst.

Sophistin ist mein zweiter Vorname, wenn es sein muss.

 

Welche kirchliche(!) Tradition hat denn "Religionslehrerin"?

Katechetin.

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Auch Pius IX. sprach wohl des Öfteren von der Bedrohung innerhalb der Kirchen durch "liberale Katholiken". Der Syllabus Errorum nennt einige Positionen, die darunter zu zählen wären. Sein heiliger Nachfolger Pius X. führte den Antimodernisteneid als präventive Maßnahme gegen Glaubenszersetzer ein, die sich Zugang zum Klerikerstand oder ins Religionslehramt verschaffen wollten. Mit mäßigem Erfolg.

Heilsfeinde sind wenig anderes als die Frevler über die schon die Lieder des AT klagen. Haben also sehr wohl Tradition. Aber auf diesen Strohmann muss ich nicht eingehen.

 

Ich hatte ehrlich gesagt eher einen Kommentar zum Syllabus oder zum Antimodernisteneid erwartet. Ob ich wohl heute von Heilsfeinden schreiben würde hätte man sich an diese gehalten?

 

Oder anders gefragt: wären manche Personen

- sowohl früher als auch heute - überhaupt in der Lage gewesen ihre Lehren von Kanzel und Katheder zu verkünden hätten man den Antimodernisteneid und die Prinzipien des Syllabus konsequent exekutiert?

Dein Hinweis auf Antimodernismuseid und Syllabus errorum macht die Sache klar, was du mit „Heilsfeinden“ eigentlich meinst: „Kirchenfeinde“. Das wäre der korrekte Begriff, wobei Kirche „natürlich“ die katholische meint. ;)

 

Weil es aus der Sicht von Pius IX und X so viele „Kirchenfeinde“ gab, auf deutsch: so viele, die den Exklusivitätsanspruch von Papst und RKK nicht mehr ernst nahmen, wurden Antimodernisteneid und Syllabus errorum in Szene gesetzt. Wie du zu Recht schreibst, mit „mäßigem“ Erfolg. Ich würde deutlicher sagen, sie haben das Gegenteil erreicht. Trotzdem scheinst du dahin zurückzuwollen. Ich finde das widersprüchlich, aber mir kann es ja egal sein.

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Trotzdem scheinst du dahin zurückzuwollen. Ich finde das widersprüchlich, aber mir kann es ja egal sein.

Nun, zuerst einmal handelte es sich bei meinem Beitrag um eine deskriptive Darlegung dessen, was die Päpste des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zur Eindämmung des sogennanten Modernismus unternahmen. Waren diese Maßnahmen zielführend und böten sich ähnliche Ansätze auch heute an? Darüber kann man geteilter Meinung sein.

 

Was sich jedoch feststellen lässt ist, dass die Situation heute eine grundlegend andere ist als zu Zeiten eines Pius IX. Modernistische Theologen waren gezwungen unauffällig und konspirativ zu agieren, da ihre Ideologie vom katholischen "mainstream" geächtet war. Die universitäre Lehre stand in einem engen Abhängigkeitsverhältnis zu den Ortsordinarien und letztlich zu Rom. Zensur war als Mittel zur Sicherung der Orthodoxie der Lehre nicht unüblich.

 

Dieser Zustand hat sich ja unbestreitbar gewandelt. Theologieprofessoren können sich auf die "Freiheit der Lehre" berufen. Zensur schädlicher Theorien findet nicht mehr statt. Die Bischöfe nehmen dementsprechend als Hüter der Lehre keinen oder nur noch marginalen Einfluss auf curricula und Personal.

 

Hier würde ich mir doch einen Wandel hin zu einem stärkeren Engagement des Episkopats und Roms wünschen. Ein Lehrstuhlinhaber, der im Gegensatz zur römischen Kirche an einer deutschen Universität lehrt, muss, will er nicht widerrufen und sich der apostolischen Autorität unterwerfen, ohne wenn und aber entfernt werden. Es reicht nicht, nur den besonders renitenten Irrlehrern wie Drewermann, Küng oder Ranke-Heinemann publikumswirksam die Lehrerlaubnis zu entziehen. Hier braucht es ein entschiedenes Vorgehen auf allen Ebenen. Der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopfe her. Den theologischen Fakultäten obliegt die Unterweisung von Klerikern und Laientheologen. Wenn dort, wie auch Prof. Georg May immer wieder feststellt, alles brach liegt, woher sollen authentische und lehramtstreue Lehrer für das Gottesvolk kommen?

 

In diesem Zusammenhang darf ich auf eine Neuerscheinung Prof. Mays hinweisen:

Georg May: 300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie: Abriss und Aufbau. 1.115 S. Ab Mitte Mai verfügbar.

 

Besonders beunruhigt mich die Lage an den theologischen Fakultäten Deutschlands, die großenteils nicht in den Glauben hineinführen und noch weniger Hilfe auf dem Weg zum Priestertum sein können ... Deswegen ist ein Buch, in dem Du die ungläubige evangelische und katholische Theologie bloßstellst, höchst angebracht und notwendig.

Ich möchte Dir ... herzlich danken für die Klarheit, mit der Du immer zur katholischen Glaubenslehre gestanden bist und Dich öffentlich eingesetzt hast.

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Yeah, back to the 1880s.

 

Aber sich mokieren, wenn man die Entwicklung seit 1870 als Episode der Geschichte einstuft und den Verweis auf die Praxis der 1 300 Jahre davor als illegitim abtun.

 

Konservative Logik im Heißlauf.

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Bei den Wüstenvätern dürfte der Begriff mit ziemlicher Sicherheit auf Dämonen angewendet worden sein, weniger auf Mitchristen.

Da hast du wohl recht. Es ist auch wichtig, in den Mitchristen unsere Brüder und Schwestern zu sehen und keine "Feinde". Wie erwähnt, sind wir uns selbst der größte Feind. Denn auch schwierige Mitmenschen können uns nicht zur Sünde zwingen- im Gegenteil: Die können uns helfen, in der Liebe und Geduld zu wachsen.

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Lieber Studiosus,

 

Es steht in der Macht der Bischöfe, eine Lehrbefugnis für die katholische Fakultät auszusprechen. Dies wurde auch getan, siehe Küng, Drewermann, Ranke-Heinemann.

 

Aber sie können keinen generellen Maulkorb erlassen. Wenn also Küng außerhalb der theologischen Fakultät einen Lehrstuhl erhielt, dann kann die RKK Nullkommanix dagegrn machen und die theologische Fakultät oder der Bischof kann auch nix dafür.

 

Ist schwierig zu verstehen, aber vielleicht, wenn du ganz scharf nachdenkst ...

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Lieber Studiosus,

 

Es steht in der Macht der Bischöfe, eine Lehrbefugnis für die katholische Fakultät auszusprechen. Dies wurde auch getan, siehe Küng, Drewermann, Ranke-Heinemann.

 

Liebe nannyogg,

 

es steht ebenfalls in der Macht der Bischöfe eine ebensolche Lehrbefugnis wieder zu entziehen. Dies wurde auch getan, siehe Küng, Drewermann, Ranke-Heinemann.

 

Vielleicht denkst Du auch einmal scharf nach?

 

Was irgendwelche Theologen außerhalb katholischer Fakultäten unter welcher Bezeichnung auch immer lehren, interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Hauptsache sie halten Abstand von angehenden Priestern.

 

Relevant wird es für mich erst, wenn an katholischen Fakultäten glaubensschädliche Dinge gelehrt werden, die nicht mit der Lehre der Kirche vereinbar sind. Siehe hierzu die prominenten Kritiken von Klaus Berger und Georg May.

 

Meine Kritik zielt daher darauf ab, dass die kirchliche Autorität viel zu wenig Gebrauch von Ermahnung und Enthebung macht. Es geht nicht um Maulkörbe, sondern um die Bestätigung der Lehre. Lehrfreiheit ist sicherlich ein hohes Gut. Aber nicht losgelöst vom Dogma.

 

Im Übrigen gibt es mittlerweile einen eigenen Faden für unsere Schlagabtausche, sodass wir den Konversionsthread damit nicht zukleistern. Wahrscheinlich wird auch dieser Dialog zeitnah in diesen Faden verschoben werden.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Im Übrigen gibt es mittlerweile einen eigenen Faden für unsere Schlagabtausche, sodass wir den Konversionsthread damit nicht zukleistern.

Nannys Antwort hatte sich mit dem Split überlappt.

Hoppla, sit venia verbo. Nehm alles zurück! Dieser Teil meines Posts stammte ebenfalls noch aus dem alten Thread.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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@Studiosus: Jetzt muss ich mich entschuldigen. Du hast das mit Küng & Co. den Tatsachen entsprechend formuliert und ich habe falsch gelesen.

 

Was die etwas unscharfe Kritik an der Theologie betrifft: In der Regel trifft es nicht die Dogmatik oder die Fundamentaltheologie, sondern die Exegese. Hier hat Berger ja auch eingehakt.

 

Seine Meinung sei ihm unbenommen, auch Benedikt XVI nicht.

 

Ich sehe in der Kritik den Wunsch nach einer Exegese, die bestimmte Fragestellungen und Antworten nicht zulässt.

 

Das geht nur auf Kosten des Anspruches wissenschaftlich zu sein oder historisch korrekt.

 

Nun hat aber das Konzil die Exegese ermutigt, exakt das zu tun.

 

Eine in irgendeiner Weise ungläubige, kirchen- oder "heilsfeindliche" Haltung habe ich bei keinem der mir bekannten Exegeten feststellen können, übrigens. Aber Leute, die in der Bibel fit sind und sich für dieses Buch wirklich interessieren.

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Was irgendwelche Theologen außerhalb katholischer Fakultäten unter welcher Bezeichnung auch immer lehren, interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Hauptsache sie halten Abstand von angehenden Priestern.
Dein Ortsordinarius ist kein Theologe?
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@Studiosus: Jetzt muss ich mich entschuldigen. Du hast das mit Küng & Co. den Tatsachen entsprechend formuliert und ich habe falsch gelesen.

 

Kein Problem. Ich bin da, wie Du weißt, nicht so dünnhäutig.

 

Und ich stimme Dir auch zu, dass die Exegese von derartigen Vorwürfen häufiger betroffen ist als andere Gebiete der Theologie. Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. die schon besprochene Uta Ranke-Heinemann).

 

Des Weiteren glaube ich, dass wir in Bezug auf die Exegese gar nicht so weit voneinander entfernt sind. Auch mich "interessiert" die Bibel, einerseits als Fundament des Glaubens und andererseits als historischer Schriftenkorpus. Nicht umsonst habe ich bereits zu Schulzeiten die "toten Sprachen" gelernt, die die Bibel im Urtext erschließen können. Auch ist das Studium der Alten Geschichte von der Beschäftigung mit der Heiligen Schrift gar nicht so verschieden, insbesondere wenn man die historisch-kritische Methode als Standard betrachtet.

 

Ich verwehre mich nur dagegen, dass eine Exegese betrieben und exklusiv gelehrt wird, welche die Dogmen der Kirche direkt angreift oder konterkariert. Beispiele: Jesus war nicht Gottes Sohn, Maria war keine Jungfrau, die Dreifaltigkeit sei unbiblisch etc. pp. Da kann und will ich nicht zustimmen. Und Dei verbum lässt sich für diese Art der Auslegung auch nicht haftbar machen. Daher müssten Lehrende, die ebensolche Thesen hartnäckig und unbelehrbar vertreten, aus ihrem Amt entfernt werden. Lehrfreiheit hin oder her.

 

Fragen zu stellen ist im akademischen Diskurs unablässig. Da sind wir beieinander. Aber Fragestellungen dürfen nicht zum Selbstzweck werden. Hat die Kirche in einer Frage entschieden ist es nicht opportun weiter Gegensätzliches zu vertreten. Zumindest nicht von einem katholischen Katheder aus. Meine Meinung.

 

 

 

Was irgendwelche Theologen außerhalb katholischer Fakultäten unter welcher Bezeichnung auch immer lehren, interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Hauptsache sie halten Abstand von angehenden Priestern.

 

Dein Ortsordinarius ist kein Theologe?
Das war so nicht gemeint. Ich wollte nur ausdrücken, dass es mich nicht stört, wenn Theologen mit entzogener oder fehlender Lehrerlaubnis an nicht katholischen Fakultäten Theologie lehren. Das Hirtenamt ist untrennbar mit dem Lehramt verbunden, daher trifft dies auf Bischöfe selbstverständlich nicht zu.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Ok. Aber der Begriff hat keine Tradition.

Und die ist, so ich dich richtig verstanden habe, für dich wichtig.

So what?

Nimm einen anderen oder nimm den neuen Begriff.

Wenn du dich für den neuen Begriff "Heilsfeinde" entscheidest, verlässt du kirchliche Tradition.

Nicht mein Problem.

Aber komme mir dann nicht mehr mit Tradition, Dogma und Katechismus, wenn du neue Begriffe gebrauchst.

Sophistin ist mein zweiter Vorname, wenn es sein muss.

Welche kirchliche(!) Tradition hat denn "Religionslehrerin"?

Katechetin.

 

 

Das sehen die Würzburger Synode und, soweit ich weiß, auch Dein Bundesverband aber ganz anders. RU soll demzufolge keine Katechese sein.

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@Studiosus: Jetzt muss ich mich entschuldigen. Du hast das mit Küng & Co. den Tatsachen entsprechend formuliert und ich habe falsch gelesen.

 

Was die etwas unscharfe Kritik an der Theologie betrifft: In der Regel trifft es nicht die Dogmatik oder die Fundamentaltheologie, sondern die Exegese. Hier hat Berger ja auch eingehakt.

 

Seine Meinung sei ihm unbenommen, auch Benedikt XVI nicht.

 

Ich sehe in der Kritik den Wunsch nach einer Exegese, die bestimmte Fragestellungen und Antworten nicht zulässt.

 

Das geht nur auf Kosten des Anspruches wissenschaftlich zu sein oder historisch korrekt.

 

Nun hat aber das Konzil die Exegese ermutigt, exakt das zu tun.

 

Eine in irgendeiner Weise ungläubige, kirchen- oder "heilsfeindliche" Haltung habe ich bei keinem der mir bekannten Exegeten feststellen können, übrigens. Aber Leute, die in der Bibel fit sind und sich für dieses Buch wirklich interessieren.

Das Konzil hat die Exegeten zu wissenschaftlich korrekter Arbeit ermutigt, natürlich. Und das Ergebnis wissenschaftlicher Arbeiten im geistewissenschaftlichen Bereich sind Hypothesen (ich habe medizinhistorisch promoviert und da ist das genauso). Natürlich sind das dann Meinungen, die auf wissenschaftlichen Ergebnissen beruhen, aber es bleiben Meinungen. Keine Wahrheiten!

 

Zu Studienzeiten gab es an meiner Alma Mater einen Dies academicus, der sich bei einer Debatte dem Thema widmete, ob denn Wissenschaft "Wahrheit produziere". In dem Kreis saßen Geistes- wie Naturwissenschaftler (auch Mediziner). Die Naturwissenschaftler waren da sehr optimistisch (aufgrund der Verifizierbarkeit durch Experimente), die anderen deutlich zurückhaltender (was mit deutlich besser gefiel).

 

Die wissenschaftliche Theologie erarbeitet Hypothesen und stellt sie dem Lehramt zur Entscheidungsfindung vor. Nicht mehr, nicht weniger.

bearbeitet von rorro
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Ich weiß, der Syllabus ist nicht beliebt, aber einige verurteilte Sätze betreffen unser Thema direkt.

 

7. Die in der Heiligen Schrift berichteten und erzählten Prophezeiungen und Wunder sind Erfindungen der Dichter, und die Geheimnisse des christlichen Glaubens die Summe philosophischer Forschungen; und in den Büchern beider Testamente sind mythische Erfindungen enthalten; und Jesus Christus selbst ist eine mythische Erdichtung.

 

8. Da die menschliche Vernunft der Religion selbst gleichzustellen ist, darum sind die theologischen Disziplinen gerade ebenso wie die philosophischen zu behandeln.

 

9. Alle Dogmen der christlichen Religion ohne Unterschied sind Gegenstand der natürlichen Wissenschaft oder der Philosophie: und die bloß historisch gebildete menschliche Vernunft kann aus ihren natürlichen Kräften und Prinzipien zu der wahren Erkenntnis in Betreff aller, auch der dunkelsten Dogmen gelangen, wenn nur diese Dogmen der Vernunft selbst als Gegenstand vorgelegt gewesen sind.

 

12. Die Dekrete des Apostolischen Stuhles und der römischen Kongregationen hindern den freien Fortschritt der Wissenschaft.

 

13. Die Methode und die Prinzipien, nach welchen die alten scholastischen Lehrer die Theologie ausgebildet haben, stimmen mit den Bedürfnissen unserer Zeit und mit dem Fortschritte der Wissenschaften keineswegs überein.

 

Siehe dazu auch das Zweite Vatikanische Konzil:

 

Da die Heilige Schrift in dem Geist gelesen und ausgelegt werden muß, in dem sie geschrieben wurde (9), erfordert die rechte Ermittlung des Sinnes der heiligen Texte, daß man mit nicht geringerer Sorgfalt auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift achtet, unter Berücksichtigung der lebendigen Überlieferung der Gesamtkirche und der Analogie des Glaubens. Aufgabe der Exegeten ist es, nach diesen Regeln auf eine tiefere Erfassung und Auslegung des Sinnes der Heiligen Schrift hinzuarbeiten, damit so gleichsam auf Grund wissenschaftlicher Vorarbeit das Urteil der Kirche reift. Alles, was die Art der Schrifterklärung betrifft, untersteht letztlich dem Urteil der Kirche, deren gottergebener Auftrag und Dienst es ist, das Wort Gottes zu bewahren und auszulegen (10).

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Der RU hat insofern keinen katechetischen Charakter, da er nicht direkt auf den Empfang der Sakramente vorbereitet. Andererseits mache ich Aufgaben, die schon in der AK von Katecheten ausgeübt wurden: Ich lehre zB das VU und lege es auch altersgemäß aus.

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Der Syllabus ist schon ein Bisserl veraltert, hmmm? Oder willst du echt die Scholastik zurück (wobei ich die Scholastik gar nicht so kritisch sehe, war ja der Grundimpuls, Glaube und Vernunft zusammenzubringen)?

 

Ich wehre mich, rorro, gegen das Gegeneinander von Wissenschaft und Dogmatik in dem Sinn, dass die Wissenschaft ein Ergebnis vorlegt und die Dogmatik sagt dann, ob das mit dem Glauben vereinbar sei oder nicht.

 

Das Ding hatten wir schon, es war keine gute Zeit. Christen mussten die Evolutionstheorie ablehnen usw.

 

Ich persönlich aber halte es für Quatsch, wenn die Exegese sich zu dogmatischen Aussagen hinreißen lässt. Nehmen wir die Dreifaltigkeit. Das Konzil von Chalkedon usw. das ist das Ergebnis eines langen Prozesses gewesen, klare Aussagen über Gott, Jesus und den heiligen Geist zu gewinnen, Begriffe zu finden ubd abzuklären, ein Grundgerüst zu erstellen.

 

Wenn die Exegese zu der schlauen Ansicht kommt, dass diese Begriffe so nicht in der Bibel stehen und daraus schlussfolgert, sie wären falsch - dann mischt sie sich in Sachen ein, die nicht zu ihrem Fach gehören.

 

Würde die RKK dogmatisieren, Jesus sei eine Frau gewesen, ok, da wäre ein Widerspruch durch die Exegese denkbar, aber alles andere ...

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Ich persönlich aber halte es für Quatsch, wenn die Exegese sich zu dogmatischen Aussagen hinreißen lässt. Nehmen wir die Dreifaltigkeit. Das Konzil von Chalkedon usw. das ist das Ergebnis eines langen Prozesses gewesen, klare Aussagen über Gott, Jesus und den heiligen Geist zu gewinnen, Begriffe zu finden ubd abzuklären, ein Grundgerüst zu erstellen.

 

Wenn die Exegese zu der schlauen Ansicht kommt, dass diese Begriffe so nicht in der Bibel stehen und daraus schlussfolgert, sie wären falsch - dann mischt sie sich in Sachen ein, die nicht zu ihrem Fach gehören.

 

Würde die RKK dogmatisieren, Jesus sei eine Frau gewesen, ok, da wäre ein Widerspruch durch die Exegese denkbar, aber alles andere ...

Ich kann auch einfach mal brav sein. Ich stimme zu und hab nichts zu kritisieren. So sehe ich das nämlich ebenfalls.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Der RU hat insofern keinen katechetischen Charakter, da er nicht direkt auf den Empfang der Sakramente vorbereitet. Andererseits mache ich Aufgaben, die schon in der AK von Katecheten ausgeübt wurden: Ich lehre zB das VU und lege es auch altersgemäß aus.

F.J.N.W.W.RU.AK.U.VU.B.F.A.F.L.E.E.:*

 

https://de.wikipedia.org/wiki/RU

 

https://de.wikipedia.org/wiki/AK

 

https://de.wikipedia.org/wiki/VU

 

*(Falls jemand nicht weiß, was RU, AK und VU bedeuten, findet auf folgenden Links eine Erklärung)

Witzig, eine ganze Reihe vietnamnesischer katholischer Bischöfe hießen "VU". Außenstehende könnten aber zur Ansicht gelangen es handle sich hierbei um Onomatopoesie oder Kampfschreie diverser fernöstlicher martial arts. "RU", "AK" .... "VUUUuuu"!

 

Mit gutem Willen könnte man aus RU und AK noch hebr. ruach konstruieren.

 

Aber Scherz beiseite. Im Kontext kommt man drauf.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Aber Scherz beiseite. Im Kontext kommt man drauf.

I.W.M.A.N.Ü.N.S.L.M.*

 

 

*(Ich wollte mich auch nur über Nannys Schreibfaulheit lustig machen.)

Ja, in diesem Sinne ist nanny durchaus eine Vorzeigerömerin. (Ich besuchte erst neulich ein Seminar über römische Grabinschriften, nur Abkürzungen ...).

 

Ok, ich hör' auf.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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RU ist klar, oder?

 

AK ist echt schreibfaul. Alte Kirche, Altertum halt.

 

VU ist Vater unser.

 

RKK ist römisch katholische Kirche.

 

Nanny ist die Abkürzung von Nannyogg57.

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Weil es mir gerade einfiel:

 

Jesus ist nach dem Dogma eine Person, zwei Naturen, göttlich und menschlich, beide 100 %.

 

Die Exegeten haben die Bibel und dort beschäftigen sie sich zB mit der Frage nach dem historischen Jesus. Das ist gut so, denn das Dogma sagt ganz klar, dass Jesus 100 % Mensch war.

 

Aber auf der Suche nach dem historischen Jesus finde ich definitiv nicht die göttliche Natur Jesu und es ist sogar häretisch, diese Naturen zu vermischen, was das Konzil von Chalkedon klar formuliert.

 

Ich finde eher eine Exegese seltsam, die ständig in der Bibel einen Gottmenschen on the road sucht. Für solche Gestalten gibt es das Marveluniversum.

 

Ich sage jetzt nicht, wen ich meine, aber ich habe von Benedikt nur das erste Jesusbuch gelesen. Naja, ich meine ihn.

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Ich muss gestehen Benedikts Buch weder gelesen zu haben noch zu besitzen. Aus erster Hand kann ich daher nicht kritisieren.

 

Wenn ich mir allerdings die Kritiken, die seinerzeit vielfach erschienen sind, durchlese, komme ich zu dem Schluss, dass Benedikt in den Augen seiner Kritiker die historisch-kritische Methode zugunsten eines erbaulichen Glaubenszeugnisses sträflich missachtet hätte. Für Benedikt ist der "wahre Jesus" der Christus der Evangelien. Eine Annäherung an die historische Person Jesus von Nazareth fände - trotz des programmatischen Titels - nicht statt.

 

So lese ich das zumindest aus der Kritik von Gerd Lüdemann (Göttingen) heraus:

 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/papst-benedikts-jesus-buch-eine-peinliche-entgleisung-a-479636.html

 

Allerdings liest sich für mich der Verriß Lüdemanns eher wie eine Laudatio auf Benedikt und sein Buch. So unterschiedlich kann man Sachverhalte beurteilen.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Leute, ich habe den Begriff "Heilsfeinde" nicht erfunden. Das war Mariamante. Nachzulesen hier im Faden!

Nein, das hast du nicht ...

Den von Mariamante benutzten Begriff "Heilsfeinde" finde ich sehr gut und möchte ihn weiter ausführen.

... aber das ist nur die halbe Wahrheit, und die halbe Wahrheit ist die schlimmste Form der Lüge.
Halbe Wahrheit ist nur eine halbe Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. Seit wann bist Du mit dem Flammenschwert unterwegs.

 

P.S. Das heißt jetzt nicht, dass ich mit dem Studiosus seine Flammenschwert-Performance konform gehe.

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