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Seelsorge(r) in der Ehevorbereitung


mn1217

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Am 15. Juni 2018 um 19:02 schrieb Chrysologus:

Ich halte eine ordentliche Ehevorbereitung für sinnvoll - keine Frage (auch wenn die unsrige sich darauf beschränkte, mit dem Pfarrer ein Glas Wein zu trinken, ihm das ausgefüllte Ehevorbereitungsprotokol und den Liturgieentwurf zu geben und ihn zu fragen, ob er böse wäre, wenn er nicht predigen müsse).  In jedem Fall wäre ich kaum der Wunschtraum der Referenten in dem Punkt "Vorstellung der kirchehrechltichen Implikationen von Ehe". Für jene angeblich vorkommenden Menschen, die weder über ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Theologie verfügen noch regelmäßig hier lesen, stellt sich das sicher anders dar. In jedem Fall halte ich eine one-size-fits-all-Lösung für ungut, weil es doch einen Unterscheid macht, welchen Hintergrund und welche  Beziehungsstatus zwei haben. Drei Jahre in vorehelicher Keuschheit ist etwas anderes als Trauung angesichts der Taufe des dritten gemeinsamen Kindes.

 

Aber zur leidigen Rechtslage:

Ob die genannten Diözesangesetze einer römischen Prüfung stand hielten, das darf man nach dem römischen Urteil in der Frage, ob ein Bischof das Mindestalter für die Firmung auf 16 hoch setzen dürfe (Antwort; Nein, ab 7 bestehe ein Rechtsanspruch auf Firmung), bezweifeln. Aber auch einem klagefreudigen Brautpaar würde ich immer die Frage vorlegen, ob eine Beschwerde sich lohnt. Im Zweifel geht das Seminar schneller und ist billiger als der Anwalt mit Prozessrisiko, eingeschlossen jenes, dass Rom rückwirkend von der Formpflicht befreit und die beiden so schon auf dem Standesamt sakramental geheiratet haben.

 

Zu trauen ist dann, wenn das Paar keinem Hindernis unterliegt und recht disponiert ist. Das kann nur im Einzelfall beurteilt werden, nicht aber pauschal fingiert. 1063 Nr. 2 verpflichtet die Hirten der Seelen dazu, die Paare persönlich vorzubereiten. Die Stellung dieser Vorschrift zwischen der Nummer 1, die eine ganz allgemeine christliche Ehe- und Sexualerziehung vorschreibt, der Nr. 3, die eine wohlgestaltete Trauliturgie verlangt sowie Nr. 4, die eine gute Begleitung der Ehegatten nach der Trauung bildet eine  Weg der Begleitung ab. Diesen als ganzen zu ordnen ist Sache des Bischofs (1064). Ich halte dies für gut und richtig!

 

Darf aber der Bischof an den Nichtbesuch eines Seminars das Verbot einer Trauung knüpfen - also ein neues Ehehindernis einführen. C. 1075 § 2 CIC läßt mich daran zweifel, denn da steht ausdrücklich, dass nur die höchste Autorität das dürfe. Der Ortsordinarius darf does nur im Einzelfall tun, diesauch nur zeitlich befristet und aus schwerwiegendem Grund (gravi de causa), eine Nichtigkeitssanktion kann es dabei nicht geben (1077).

 

Wenn sich nun aber der zuständige Pfarrer in Malaga unter Berufung auf bischöfliche Weisung weigert, der Ehe zu assistieren, und diese Weigerung mehrere Monate anhalten wird, dann bringt er nicht nur die Brautleute in erhebliche Gefahr, zu sündigen (vor allem dann, wenn sie schon zusammen wohnen sollten), dann ist die Situation des c. 1116 § 1 Nr. 2 gegeben: Es kann niemand herbeigeholt werden, der nach Maßgabe des Rechts für die Eheschließungsassistenz zuständig ist. Dann ist - sofern möglich - ein anderer Priester oder Diakon herbei zu rufen (1116 § 2), der zusammen it den in jedem Fall nötigen beiden Zeugen den Ehekonsens hört und dessen Abgabe bestätigt (wobei der Konsens vor Zeugen alleine die Ehe macht)-

 

Da die Partner das nicht einmal wissen müssen, kann nun folgende Situation eintreten: Zwei wollen heiraten, der Pfarrer schickt sie erst zum mehrmonatigen Ehekurs, sie heiraten dennoch schon mal standesamtlich (schließen dabei ein Sakrament nicht per Willensakt aus, weil sie ja nicht mit einem solchen rechnen) und - bums - sind sie sakramental verheiratet. Hurra.

 

 

danke, Chrysologus.

 

nun endlich (inzwischen haben wir Silberhochzeit gefeiert, im kgl. Hirschgarten, mit einem ganzen Spanferkel, sehr lecker) wird mir so einigermaßen klar, warum der Pfarrer mich lieber nicht zu Wort kommen ließ. 

 

ich mag gern kanonistische Diskussionen (mit P. Stephan z. B.), aber, um mit meinem Trautext zu sprechen: Alles hat seine Zeit.

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vor 4 Stunden schrieb mn1217:

Es gibt die Brautpaare, die dem Pfarrer vorschreiben möchten, wie die Zeremonie abzulaufen hat. Die Aussage. "Dafür zahle ich ja lange genug Kirchensteuer" fällt oft, und zwar leider allen Ernstes.

 

Da die dt. Bischöfe entscheiden haben, daß es Sakramente nur gegen Kohle gibt (falls man nicht befreit ist), ist diese Antwort mehr als verständlich. Diese Einstellung - auch die Forderung eines Hr. von Hirschhausen beim Katholikentag - haben sich die Bischöfe selbst eingebrockt.

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oh - gibt es Taufe nur gegen Kohle?

 

(und, um persönlich zu werden: für meine Firmung mußte ich auch keine Kohle abdrücken). Das hat mein Firmpate für mich getan. Noch heute erinnere ich mich an das Wiener Schnitzel, in Salzburg. Firmausflug.

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Von Zahlungspflichtigen ist die Taufe der Beginn des Kohleabdrückens. Und es kann vorkommen, daß ein Kind nicht getauft wird, wenn die Eltern sich nicht mehr der Zwangsabagbe unterwerfen wollten.

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vor 5 Stunden schrieb mn1217:

In Deutschland muss man in der Ehevorbereitung damit rechnen, dass das Brautpaar da letzte mal bei seienr Firmung in der Kirche war(naja, vielleicht kamen ncoh ein paar Hl. Abend-Gottedienste dazu)

 

vor 5 Stunden schrieb mn1217:

Es gibt die Brautpaare, die dem Pfarrer vorschreiben möchten, wie die Zeremonie abzulaufen hat. Die Aussage. "Dafür zahle ich ja lange genug Kirchensteuer" fällt oft, und zwar leider allen Ernstes.

Es gibt die Brautpaare, die  zum Halleluja Leonard Cohen hören wollen (hier hielte ich einen Ausflug in die entsprechenden Bibelstellen für sehr heilsam)

Es gibt die Brautpaare, die zur Lesung hören wollen "Wo du hingehst, da will auch ich hingehen..."(Hier wäre die frage an die Braut, ob sie ihre Schwiegermutter wirklich so gerne hat, sicher hilfreich).

 Ob es hilfreich ist, Brautpaaren gleich mal mit ein paar fetten Vorurteilen zu begegnen? 

 

Ich kannte mal einen Pfarrer, der sich bei sämtlichen Trauungen und Taufen die Antworten der Gemeinde selbst gegeben hat - ohne jedes Zögern. Ich finde das noch heute eine üble Angewohnheit. Der Pfarrer als eine Mischung aus Oberlehrer und Alleinunterhalter. 

 

Und die Leute sind ja nicht blöd. Die merken recht schnell, wenn die ohne großes Federlesen in Schublade X gesteckt werden. 

 

Und es wird wohl keinen wundern, der selbst schon mal einen Gottesdienst vorbereitet hat: Wenn zwei kirchenmusikalische und exegetische Laien unter der Regie eines Priesters innerhalb von 30-60 Minuten die Lied- und Textauswahl für eine Trauung treffen sollen, ist das Ergebnis nicht immer optimal. 

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vor 31 Minuten schrieb rorro:

Von Zahlungspflichtigen ist die Taufe der Beginn des Kohleabdrückens. Und es kann vorkommen, daß ein Kind nicht getauft wird, wenn die Eltern sich nicht mehr der Zwangsabagbe unterwerfen wollten.

Es kann auch vorkommen, dass ein Kind nicht getauft wird, weil die Eltern es nicht einer Kinderschänderorganisation anvertrauen wollen. Und nun?

 

 

 

 

 

 

Fakt ist: Jede Gemeinschaft braucht Geld für ihre Arbeit. In manchen Ländern wird man mehr oder weniger freundlich zu hohen Spenden aufgefordert - hat auch den Nachteil, dass die Mäzene in der Kirche besonders geehrt werden. In Deutschland gibt es die Kirchensteuer. Sie könnte niedriger sein, das ja. Aber: Wenn ich einer Gemeinschaft (und das ist die Kirche de facto, allem Spirituellen zum Trotz) angehören will, habe ich auch Pflichten.

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vor 31 Minuten schrieb rorro:

Von Zahlungspflichtigen ist die Taufe der Beginn des Kohleabdrückens. Und es kann vorkommen, daß ein Kind nicht getauft wird, wenn die Eltern sich nicht mehr der Zwangsabagbe unterwerfen wollten.

 

nun,

 

wenn ein Kind nicht getauft wird, dann landet es im Limbus.

 

Studiosus kann sicher dazu mit erhellenden Ausführungen beitragen.

 

salutus cordialius,

Petrus.

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vor 1 Minute schrieb MartinO:

 

Fakt ist: Jede Gemeinschaft braucht Geld für ihre Arbeit. 

 

blöde Frage: wieviel Geld hat die Gemeinschaft von Jesus für ihre Arbeit gebraucht?

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vor 9 Minuten schrieb MartinO:

Fakt ist: Jede Gemeinschaft braucht Geld für ihre Arbeit. In manchen Ländern wird man mehr oder weniger freundlich zu hohen Spenden aufgefordert - hat auch den Nachteil, dass die Mäzene in der Kirche besonders geehrt werden. In Deutschland gibt es die Kirchensteuer. Sie könnte niedriger sein, das ja. Aber: Wenn ich einer Gemeinschaft (und das ist die Kirche de facto, allem Spirituellen zum Trotz) angehören will, habe ich auch Pflichten.

 

Ist halt bloß interessant, daß es so etwas wie eine Kirchensteuer (oder -abgabe) nur in dtsprachigen Ländern gibt - und daß die Weigerung, sich daran zu beteiligen, mit Sakramentenentzug geahndet wird, was weltweit einmalig ist.

 

Übrigens kenne ich kein Beispiel, daß die Kirche in anderen Ländern Mäzene besonders ehrt. Ich höre das zwar immer wieder, mir wurde aber noch nie ein Beleg gebracht.

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vor 35 Minuten schrieb OneAndOnlySon:

 

[...]

 

Ich kannte mal einen Pfarrer, der sich bei sämtlichen Trauungen und Taufen die Antworten der Gemeinde selbst gegeben hat - ohne jedes Zögern. Ich finde das noch heute eine üble Angewohnheit. Der Pfarrer als eine Mischung aus Oberlehrer und Alleinunterhalter. 

 

Und die Leute sind ja nicht blöd. Die merken recht schnell, wenn die ohne großes Federlesen in Schublade X gesteckt werden. 

 

[...]

Ich kann mich aus meiner Ministrantenzeit an Trauungen erinnern da haben wir Ministranten die Antworten der Gemeinde gegeben - soweit so üblich - und fünf Meter hinter uns (als aber der ersten Kirchenbakn) war schweigen im Walde.

 

Wir sahen solche Trauungen immer mit sehr gemischten Gefühlen.

Auf der einen Seite haben wir uns gefragt: "Was soll der Schei...?" Die Kirche im Leben nicht brauchen - sonst wüssten se ja Ablauf und Antworten - aber für die Show sind wir dann gut. (Eine Kritik hinter der ich heute tendentiell immer noch stehe - allerdings gemildert durch die Erkenntnis das es Dinge gibt die mich erstens nichts angehen und die man zweitens nicht beurteilen soll weil man sie nicht beurteilen kann: Man kennt nicht die Gründe warum jemand kirchenfern ist).

 

Auf der anderen Seite haben wir uns über solche Trauungen auch gefreut. Bei Trauungen waren zwei Kollekten üblich. Die ganz normale bei der Gabenbereitung, wie in jeder Sonntagsmesse. Und dann standen wir mit nem Opferkorb beim Auszug, nach der Messe. Diese Sammlung ging in die Ministrantenkasse. Aus der Sammlung bekamen wir auch immer die 5Mark die es für ne Trauung gab. Viel diese Sammlung besonders üppig aus und waren besonders zuverlässige Ministranten im Einsatz hat der Mesner den Obolus auch schon mal erhöht. Das aber nur sporadisch.

Und hier kommt der Punkt wo wir uns über die "schweigsamen" Trauungen gefreut haben: Je stiller es hinter uns war um so voller wurden meistens die "Ministrantenkörbe". Mit 15/16/17 kann man dann schon pragmatisch werden. "Haben die uns grad verarscht? Von Gott und Kirche nichts wissen wollen aber die Show haben wollen? Und wir sind dafür die Staffage? - Ja, ja und ja - Finden wir das gut? Nein - Aber Schei... drauf, wir haben die Kohle!"

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vor 11 Stunden schrieb OneAndOnlySon:

 

 Ob es hilfreich ist, Brautpaaren gleich mal mit ein paar fetten Vorurteilen zu begegnen? 

 

Ich kannte mal einen Pfarrer, der sich bei sämtlichen Trauungen und Taufen die Antworten der Gemeinde selbst gegeben hat - ohne jedes Zögern. Ich finde das noch heute eine üble Angewohnheit. Der Pfarrer als eine Mischung aus Oberlehrer und Alleinunterhalter. 

 

Und die Leute sind ja nicht blöd. Die merken recht schnell, wenn die ohne großes Federlesen in Schublade X gesteckt werden. 

 

Und es wird wohl keinen wundern, der selbst schon mal einen Gottesdienst vorbereitet hat: Wenn zwei kirchenmusikalische und exegetische Laien unter der Regie eines Priesters innerhalb von 30-60 Minuten die Lied- und Textauswahl für eine Trauung treffen sollen, ist das Ergebnis nicht immer optimal. 

 

MIt Letzterem hast du sicher Recht.

Aber was die Vorurteile anbetrifft-meine Aufzählung  fällt unter "real existierend".

 

Leider sind auch die Oberlehrer-Pfarrer  real existierend. Inhaltlich haben sie meistens recht, aber das "wie" ist dann manchmal suboptimal.

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vor 11 Stunden schrieb Petrus:

 

blöde Frage: wieviel Geld hat die Gemeinschaft von Jesus für ihre Arbeit gebraucht?

Da wird, glaube ich, keine Summe genannt. Aber es wird erwähnt, dass sie zuammenlegten.

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Am 15.6.2018 um 19:02 schrieb Chrysologus:

I

 

Darf aber der Bischof an den Nichtbesuch eines Seminars das Verbot einer Trauung knüpfen - also ein neues Ehehindernis einführen. C. 1075 § 2 CIC läßt mich daran zweifel, denn da steht ausdrücklich, dass nur die höchste Autorität das dürfe. Der Ortsordinarius darf does nur im Einzelfall tun, diesauch nur zeitlich befristet und aus schwerwiegendem Grund (gravi de causa), eine Nichtigkeitssanktion kann es dabei nicht geben (1077).

 

 

 

 

Verstehe ich das richtig, dass zusätzliche Ehehindernisse unerwünscht sind?

 

Da gibt es folgenden hübschen Fall(auch nicht erfunden):

Hans und Liesel (beide römisch-katholisch) wollen heiraten. Liesels Vater hat sie allein großgezogen und Liesel ist eine Papa-Tochter. Ja, ihr ahnt, was kommt. Liesel möchte gerne vom Vater in die Kirche gführt werden. Hans sieht das als Zeichen, dass Liesels Vater ihn akzeptiert und ihm vertraut. Der Ortspfarrer, an den sich die beiden korrekterweise wenden, weigert sich, die beiden zu trauen.

 

Der Fairness halber sei anzumerken, das es in erreichbarer Nähe genügend Seelsorger gibt und Hans und Liesel auch jemden gefunden haben, der das mitmacht.

 

Natürlich entspricht es dem katholischen Verständnis der Ehe nicht unbedingt und einem gleichberechtigten Frauenbild noch viel weniger, dass der Vater die Braut hereinführt und "übergibt", aber ein Ehehindernis an sich respektive ein Grund für Nichtgültigkeit der Ehe ist das Ganze mWn nicht. Oder könnte der Pfarrer argumentieren, dass er hier nicht die geeignete Disposition sieht?

 

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vor 10 Stunden schrieb Frank:

Ich kann mich aus meiner Ministrantenzeit an Trauungen erinnern da haben wir Ministranten die Antworten der Gemeinde gegeben - soweit so üblich - und fünf Meter hinter uns (als aber der ersten Kirchenbakn) war schweigen im Walde.

 

Wir sahen solche Trauungen immer mit sehr gemischten Gefühlen.

Auf der einen Seite haben wir uns gefragt: "Was soll der Schei...?" Die Kirche im Leben nicht brauchen - sonst wüssten se ja Ablauf und Antworten - aber für die Show sind wir dann gut. (Eine Kritik hinter der ich heute tendentiell immer noch stehe - allerdings gemildert durch die Erkenntnis das es Dinge gibt die mich erstens nichts angehen und die man zweitens nicht beurteilen soll weil man sie nicht beurteilen kann: Man kennt nicht die Gründe warum jemand kirchenfern ist).

 

Auf der anderen Seite haben wir uns über solche Trauungen auch gefreut. Bei Trauungen waren zwei Kollekten üblich. Die ganz normale bei der Gabenbereitung, wie in jeder Sonntagsmesse. Und dann standen wir mit nem Opferkorb beim Auszug, nach der Messe. Diese Sammlung ging in die Ministrantenkasse. Aus der Sammlung bekamen wir auch immer die 5Mark die es für ne Trauung gab. Viel diese Sammlung besonders üppig aus und waren besonders zuverlässige Ministranten im Einsatz hat der Mesner den Obolus auch schon mal erhöht. Das aber nur sporadisch.

Und hier kommt der Punkt wo wir uns über die "schweigsamen" Trauungen gefreut haben: Je stiller es hinter uns war um so voller wurden meistens die "Ministrantenkörbe". Mit 15/16/17 kann man dann schon pragmatisch werden. "Haben die uns grad verarscht? Von Gott und Kirche nichts wissen wollen aber die Show haben wollen? Und wir sind dafür die Staffage? - Ja, ja und ja - Finden wir das gut? Nein - Aber Schei... drauf, wir haben die Kohle!"

 

Es ist mMn keine dumme Idee, die korrekten Positionen(sitzen/stehen/knien) und gewünschten Antworten ins Kirchenheft zu schreiben.

 

In der Erstkommunionvorbereitung meiner Nichte hat der Pfarrer mit den Anwesenden in den Wegegottsdiensten im Vorfeld "geübt" (jetzt knien wir, dazu stellen wir uns usw, er hat es auch kurz begründet). Beim Erstkommunionsgottedienst selbst hat er es auch noch mal moderiert.

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vor 11 Stunden schrieb Petrus:

blöde Frage: wieviel Geld hat die Gemeinschaft von Jesus für ihre Arbeit gebraucht?

Konkrete Summen kann ich Dir nicht nennen, aber nach Auskunft der hl. Schrift (Lk 8,3) hingen sie von der Versorgungsleistung wohl nicht ganz armer Frauen ab.

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vor 25 Minuten schrieb mn1217:

Natürlich entspricht es dem katholischen Verständnis der Ehe nicht unbedingt und einem gleichberechtigten Frauenbild noch viel weniger, dass der Vater die Braut hereinführt und "übergibt", aber ein Ehehindernis an sich respektive ein Grund für Nichtgültigkeit der Ehe ist das Ganze mWn nicht. Oder könnte der Pfarrer argumentieren, dass er hier nicht die geeignete Disposition sieht?

 

Wieso? Wenn Graf X. oder Baron Y. disponiert genug sind, ihre Töchter zur Trauung in die katholische Kirche zu geleiten, dann wird das auch für Herrn Z. gelten dürfen.

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Am 15.6.2018 um 19:02 schrieb Chrysologus:

Wenn sich nun aber der zuständige Pfarrer in Malaga unter Berufung auf bischöfliche Weisung weigert, der Ehe zu assistieren, und diese Weigerung mehrere Monate anhalten wird, dann bringt er nicht nur die Brautleute in erhebliche Gefahr, zu sündigen (vor allem dann, wenn sie schon zusammen wohnen sollten), dann ist die Situation des c. 1116 § 1 Nr. 2 gegeben: Es kann niemand herbeigeholt werden, der nach Maßgabe des Rechts für die Eheschließungsassistenz zuständig ist. Dann ist - sofern möglich - ein anderer Priester oder Diakon herbei zu rufen (1116 § 2), der zusammen it den in jedem Fall nötigen beiden Zeugen den Ehekonsens hört und dessen Abgabe bestätigt (wobei der Konsens vor Zeugen alleine die Ehe macht)-

 

Da die Partner das nicht einmal wissen müssen, kann nun folgende Situation eintreten: Zwei wollen heiraten, der Pfarrer schickt sie erst zum mehrmonatigen Ehekurs, sie heiraten dennoch schon mal standesamtlich (schließen dabei ein Sakrament nicht per Willensakt aus, weil sie ja nicht mit einem solchen rechnen) und - bums - sind sie sakramental verheiratet. Hurra.

 

Der Ortsordinarius kann ja allen Interessenten eine Dispens erteilen, der solange gültig ist, bis sie den Kurs absolviert haben. Alles rechtens. Der Bischof sitzt immer am längeren Hebel.

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vor 47 Minuten schrieb mn1217:

Verstehe ich das richtig, dass zusätzliche Ehehindernisse unerwünscht sind?

Sie aufzustellen ist unzulässig, ja. Und eine regelung, getraut wird nur, wenn man dies oder das gemacht hat, ist ein verkapptes Ehehindernis. Ob diese Regelung sinnvoll ist, das ist eine ganz andere Frage.

 

vor 48 Minuten schrieb mn1217:

Da gibt es folgenden hübschen Fall(auch nicht erfunden):

Hans und Liesel (beide römisch-katholisch) wollen heiraten. Liesels Vater hat sie allein großgezogen und Liesel ist eine Papa-Tochter. Ja, ihr ahnt, was kommt. Liesel möchte gerne vom Vater in die Kirche gführt werden. Hans sieht das als Zeichen, dass Liesels Vater ihn akzeptiert und ihm vertraut. Der Ortspfarrer, an den sich die beiden korrekterweise wenden, weigert sich, die beiden zu trauen.

Wenn der Ortspfarrer die Trauung delegiert hat, dann kann man das so machen.

 

Diese amerikanische Ritual des Hereinführens der Braut kommt von der Mundehe her - die Frau wird aus der Vormundschaft des Vaters in die Vormundschaft des Mannes übergeben. Ein wie ich finde vollkommen unpassendes Ritual, das juristisch Zweifel an der Fähigkeit der Frau begründen kann, selbstbestimmt ja zu sagen. Daher fand ich es besonders absurd, dass unlängst Megan Markle von ihrem Schwiegervater in spe hereingeführt wurde. Ordnungsgemäß wäre es gewesen, wenn das us-amerikanische Botschafter in London Miss Markle hereingeführt und die dann der Queen übereicht hätte, die sie dann wiederum an ihren Enkel weitergibt. Da wäre die Symbolik viel besser zum Ausdruck gekommen.

 

Das ebenso amerikanische "Sie dürfen die Braut jetzt küssen!" ist im übrigen der letzte Rest des öffentlichen Ehevollzuges - weiß auch keiner mehr.

 

vor 7 Minuten schrieb rorro:

Der Ortsordinarius kann ja allen Interessenten eine Dispens erteilen, der solange gültig ist, bis sie den Kurs absolviert haben. Alles rechtens. Der Bischof sitzt immer am längeren Hebel.

Eine Dispens wovon?

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Etwas OT: Zuerst ging Meghan Markle ja alleine. Dein Vorschlag hätte allerdings echt was gehabt.:D

 

Übrigens: Hans und Liesels Ortspfarrer hat die Trauung delegiert.

 

Zurück zu Meghan Markle: bei der Hochzeit fiel mir auf, dass der Schleier (den ich auch eher unnötig finde, aber darum geht es nicht) irgendwann zwischendurch nach hinten(also vom Gesicht weg)geommen wurde. Das hatten Willi und Kate ja noch ziemlich zelebriert.

Wenn das Paar das schon unbedingt machen will: Wann ? Nach dem Trausegen?

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Zum einen: Eine Ehe ist auch immer die Verbindung zwischen zwei Familien. Meine Frau wollte, daß ihr Vater sie zum Altar begleitet. Formell übergeben hat er sie mir nicht. Allerdings fände ich es schon cool, wenn bei der Hochzeit meiner Tochter ihre Brüder mit angelegtem Degen den zukünftigen Schwager begleiten würden...

 

Zum anderen: der Schleier ist eigentlich vor der Trauung zu lüften, damit der Beäutigam sicher sein kann, daß die richtige Braut druntersteckt.

bearbeitet von Flo77
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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Allerdings fände ich es schon cool, wenn bei der Hochzeit meiner Tochter ihre Brüder mit angelegtem Degen den zukünftigen Schwager begleiten würden...

 

Na, so lange es keine angelegten Flinten sind ...

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vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Zum einen: Eine Ehe ist auch immer die Verbindung zwischen zwei Familien. Meine Frau wollte, daß ihr Vater sie zum Altar begleitet. Formell übergeben hat er sie mir nicht. Allerdings fände ich es schon cool, wenn bei der Hochzeit meiner Tochter ihre Brüder mit angelegtem Degen den zukünftigen Schwager begleiten würden...

 

Zum anderen: der Schleier ist eigentlich vor der Trauung zu lüften, damit der Beäutigam sicher sein kann, daß die richtige Braut druntersteckt.

Flo, als du das letzte Mal aufgewacht bist, welches Jahrhundert war da? ;)

Natürlich ist es eine Verbindung zwischen zwei Familien. Inwiefern die Demonstration der Unterlegenheit/Unselbstständigkeit der Frau das unterstreicht, erschließt sich mir nicht. Da gibt es doch viel Möglichkeiten: Die Familien in die Fürbitten einbeziehen zB.

 

bearbeitet von mn1217
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vor 1 Stunde schrieb rorro:

 

Der Formpflicht natürlich.

Davon kann ein Bischof bei zwei Katholiken nicht dispensieren - waär ja auch absurd: Sakrament in der Kirche nur mit Vorkurs, außerhalb einfach so.

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Fürs Protokoll: Sakramente kosten nichts. Zahlen muss man den Kirchenmusiker und eventuell die Ministranten.

 

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