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Anschluss an Bündnis Seebrücke


Die Angelika

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5 minutes ago, Die Angelika said:

 

Wer schlägt vor, zur Lösung des Problems "die Preisgelder zu erhöhen"?

Wie ich schrieb, Analogie. ANtürlich werden nicht die Presigelder erhöht, sondern nur die Empfänger der Preisgelder vermehrt (herausholen --> nach Europa bringen).

Der Effekt ist der Gleiche, es werden Leute ermutigt, es zu versuchen (und dabei zu ertrinken)

 

Der Gedanke "wir müssen alle aus dem Wasser retten und nach Europa bringen" konsequent weitergedacht müsste doch logischerweise dazu führen, Migranten gleich direkt in Afrika abzuholen und nach Europa zu bringen.

Warum schlagen das die Rettungs-NGOs eigentlich nicht vor? Damit könnte man dann wirklich das Ertrinken komplett beenden.

 

Werner

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Angelikas Quelle legt nahe, dass die absoluten Opferzahlen gesunken sind, aber relativ gestiegen.

Das Problem ist einmal, dass diese Schlussfolgerung nicht so ganz zu den UNHCR-eigenen Zahlen passt.

 

Dann nochmal eine andere Quelle, ich zitiere:

Zitat

Besonders drastisch war die Entwicklung zwischen Libyen und den EU-Ländern Malta und Italien, berichtete das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf. Dort stieg die Todesrate fast auf das Dreifache: während 2017 ein Migrant für alle 38 Ankömmlinge auf See ums Leben kam, war es im vergangenen Jahr ein Toter für alle 14 Ankömmlinge.

Quelle

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vor 14 Minuten schrieb Werner001:

Wie ich schrieb, Analogie. ANtürlich werden nicht die Presigelder erhöht, sondern nur die Empfänger der Preisgelder vermehrt (herausholen --> nach Europa bringen).

Der Effekt ist der Gleiche, es werden Leute ermutigt, es zu versuchen (und dabei zu ertrinken)

 

Der Gedanke "wir müssen alle aus dem Wasser retten und nach Europa bringen" konsequent weitergedacht müsste doch logischerweise dazu führen, Migranten gleich direkt in Afrika abzuholen und nach Europa zu bringen.

Warum schlagen das die Rettungs-NGOs eigentlich nicht vor? Damit könnte man dann wirklich das Ertrinken komplett beenden.

 

Werner

Wurde das nicht schon vorgeschlagen? 

 

Der Vergleich zu dem Gladiatoren hinkt. Während man Gladiatoren kämpfe einfach abschaffen kann, geht das bei Migration nicht.

Es wird immer Migrationsbewegungem geben.

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Besser wäre ein gestaffeltes System:

1. Jeder hat das Recht auf Flucht vor Bürgerkrieg, Hungersnot oder Verfolgung - in das nächste sichere Territorium.

2. Der Weg aus diesem gesicherten Territorium geht nur über einen Auswanderungs- oder Resettlementantrag.

3. Wer versucht, diesen Weg zu umgehen, landet wieder nur in einem Lager und Antragsverfahren. 

 

Dieses System halte ich für nicht realisierbar, zumindest nicht, wenn über 1. nicht verstärkt nachgedacht wird.

Denn Deutschland und andere EU-Staaten haben dann aufgrund seiner geografischen Lage mit 1. nichts mehr zu tun.

Die Staaten auf der Balkanroute sowie die Anrainerstaaten am Mittelmeer haben sich allein damit abzuplagen, was verständlicherweise in diesen Ländern (und dann wohl demnächst auch Spanien) zu erheblichen politischen Verstimmungen führt, sofern es so läuft, wie es gelaufen ist, nämlich dass die anderen EU-Staaten so tun, als gehe sie das nichts an.

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vor 3 Stunden schrieb Werner001:

Gleichzeitig wurde jeder, der eine illegale Einreise nach Deutschland bewerkstelligte, und nur behauptete, aus Syrien zu kommen (selbst wenn es deutscher Bundeswehrangehöriger war) ohne viel Nachfragen aufgenommen.

 

Du schreibst richtigerweise im Präteritum.

Dieser Missstand dürfte mittlerweile wenigstens einigermaßen behoben sein

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vor 33 Minuten schrieb Werner001:

Wie ich schrieb, Analogie. ANtürlich werden nicht die Presigelder erhöht, sondern nur die Empfänger der Preisgelder vermehrt (herausholen --> nach Europa bringen).

 

Und nochmal:

Die Ankunft in Europa ist nicht gleichbedeutend mit Bleiberecht in Europa.

Du schreibst hier jedes Mal so, als sei das gleichbedeutend.

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2 minutes ago, Die Angelika said:

 

Und nochmal:

Die Ankunft in Europa ist nicht gleichbedeutend mit Bleiberecht in Europa.

Du schreibst hier jedes Mal so, als sei das gleichbedeutend.

Von Bleiberecht habe ich nicht geschrieben (sonst wäre es wirklich falsch). Dass die meisten trotzdem bleiben, hat sich zwischenzeitlich aber doch wohl herumgesprochen.

 

Werner

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vor 17 Minuten schrieb Werner001:

Dass die meisten trotzdem bleiben, hat sich zwischenzeitlich aber doch wohl herumgesprochen.

Die Zahlen ignorierst du nach wie vor beflissen.

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Dazu wäre eben ein schnelleres Abarbeiten eines Asylantrags nötig.

Für mich ist es nur logisch, dass es einen Aufstand gibt, wenn Asylbewerber über Jahre hinweg auf einen Entscheidung warten müssen, währenddessen Deutsch gelernt, sich tatsächlich integriert haben, in Ausbildung stehen (und zwar nicht einfach nur pro forma) oder eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, und dann nach Jahren abgeschoben werden sollen.

Ob das Abarbeiten nur dadurch schneller sein kann, dass man die rechtlichen Möglichkeiten beschränkt, wage ich zu bezweifeln. Zudem bleibt schon auch zu erinnern, dass es nicht exklusiv die Asylbewerber sind, die die rechtlichen Möglichkeiten bis ins Letzte ausschöpfen, sondern auch das BAMF.

Ich arbeite z.B. mit einem jungen Afghanen, dem auf seine Berufung gegen die Erstentscheidung die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt wurde, wogegen nun wiederum das BAMF Berufung eingelegt hat. Das heißt für ihn jetzt, dass er seit der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft im Frühjahr 2018 aufgrund der Berufung auf sein erneutes Verfahren wartet. Er selbst wäre froh, wenn das Verfahren längst stattgefunden hätte. Dieser Schwebezustand belastet ihn nämlich psychisch erheblich. Trotzdem gehört dieser junge Mann leistungsmäßig ins obere Drittel der Schüler einer 10. JAhrgangsstufe eines Gymnasiums. Der ist jetzt gerade mal 3 Jahre hier. Er hat eine hervorragende Perspektive, hier in D wirklich eine gute Ausbildung zu absolvieren und damit zukünftig in unser Sozialsystem einzuzahlen.

Sollte er doch noch einen Abschiebebescheid erhalten (was angeblich relativ unwahrscheinlich ist), würde er nach Afghanistan abgeschoben, das er selbst gar nicht kennt, weil seine Eltern mit ihm als Baby aus Afghanistan in den Iran flüchteten, wo sie jetzt als massiv unterdrückte und verfolgte Minderheit leben. Eine solche Abschiebung möge dann einer noch verstehen...

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16 minutes ago, Chrysologus said:

Die Zahlen ignorierst du nach wie vor beflissen.

Nein, tu ich nicht.

Aus deinem eigenen Link:

 

Asien 238.243 Zu- und 95.453 Wegzüge.

Afrika 66.287 Zu- und 37.977 Wegzüge

 

Wir reden hier nicht über Schweizer oder Polen, die dürfen ja ganz legal und ordentlich migrieren. Dagegen hab ich nichts, auch wenn hier immer wieder versucht wird, mich als Ausländerfeind und generellen Migrationsablehner hinzustellen.

Die ertrinken auch nicht im Mittelmeer.

Hier geht es um irreguläre Migration.

 

Werner

 

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Dazu wäre eben ein schnelleres Abarbeiten eines Asylantrags nötig.

Für mich ist es nur logisch, dass es einen Aufstand gibt, wenn Asylbewerber über Jahre hinweg auf einen Entscheidung warten müssen, währenddessen Deutsch gelernt, sich tatsächlich integriert haben, in Ausbildung stehen (und zwar nicht einfach nur pro forma) oder eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, und dann nach Jahren abgeschoben werden sollen.

Ob das Abarbeiten nur dadurch schneller sein kann, dass man die rechtlichen Möglichkeiten beschränkt, wage ich zu bezweifeln. Zudem bleibt schon auch zu erinnern, dass es nicht exklusiv die Asylbewerber sind, die die rechtlichen Möglichkeiten bis ins Letzte ausschöpfen, sondern auch das BAMF.

Ich arbeite z.B. mit einem jungen Afghanen, dem auf seine Berufung gegen die Erstentscheidung die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt wurde, wogegen nun wiederum das BAMF Berufung eingelegt hat. Das heißt für ihn jetzt, dass er seit der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft im Frühjahr 2018 aufgrund der Berufung auf sein erneutes Verfahren wartet. Er selbst wäre froh, wenn das Verfahren längst stattgefunden hätte. Dieser Schwebezustand belastet ihn nämlich psychisch erheblich. Trotzdem gehört dieser junge Mann leistungsmäßig ins obere Drittel der Schüler einer 10. JAhrgangsstufe eines Gymnasiums. Der ist jetzt gerade mal 3 Jahre hier. Er hat eine hervorragende Perspektive, hier in D wirklich eine gute Ausbildung zu absolvieren und damit zukünftig in unser Sozialsystem einzuzahlen.

Sollte er doch noch einen Abschiebebescheid erhalten (was angeblich relativ unwahrscheinlich ist), würde er nach Afghanistan abgeschoben, das er selbst gar nicht kennt, weil seine Eltern mit ihm als Baby aus Afghanistan in den Iran flüchteten, wo sie jetzt als massiv unterdrückte und verfolgte Minderheit leben. Eine solche Abschiebung möge dann einer noch verstehen...

 

Aber genau solche Entscheidungen sind doch die Folge eines Systems, das die völlige absurde Behauptung aufstellt, es könne grenzenlos Flüchtlinge aufnehmen, weil ein Grundrecht eben nicht in sinnvoller Weise beschränkbar sei. Es bekämpft am Ende jeden, bei dem es nur eine entfernte Chance sieht, ihn wieder loszuwerden, weil es schon von denen, für die es nie gedacht war, maßlos überfordert wird.

Warum sollte man so System, dass mit dem theoretischen (jedoch gar nicht praktikablen) Anspruch für jeden Bürger des Planeten ohne quantitative Begrenzung offenzustehen, nicht endlich für ein sinnvolles System aufgeben, in dem wieder echte politische Entscheidungen darüber möglich, wer bei uns bleiben soll und wer nicht?

bearbeitet von Shubashi
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vor 1 Stunde schrieb Die Angelika:

 

Dieses System halte ich für nicht realisierbar, zumindest nicht, wenn über 1. nicht verstärkt nachgedacht wird.

Denn Deutschland und andere EU-Staaten haben dann aufgrund seiner geografischen Lage mit 1. nichts mehr zu tun.

Die Staaten auf der Balkanroute sowie die Anrainerstaaten am Mittelmeer haben sich allein damit abzuplagen, was verständlicherweise in diesen Ländern (und dann wohl demnächst auch Spanien) zu erheblichen politischen Verstimmungen führt, sofern es so läuft, wie es gelaufen ist, nämlich dass die anderen EU-Staaten so tun, als gehe sie das nichts an.

 

Nur haben Italien, Griechenland und der Balkan doch auf der Höhe der Krise die meisten Flüchtlinge einfach nach Norden weitergeschickt.

Die humanitären wie politischen Krisen sind doch erst eingetreten, als man dort wirklich nach dem Dublin-Verfahren vorgegangen ist.

Zudem: die TOP 3-Herkunftsländer (gut 30%) der Mittelmeer-Passagen 2018 sind Guinea, Marokko und Mali. Da liegen bis auf Marokko andere Territorien näher noch ist die Gesamtschutzquote gravierend.

Diese Menschen riskieren ihr Leben v.a. für eine wirtschaftliche Perspektive, weshalb sie selbstverständlich in kein UNHCR-Lager ziehen, egal wo.

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Zitat
Art 16a GG
(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.

 Willst du diesen Satz aus dem GG rausnehmen?

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vor 1 Minute schrieb Shubashi:

Nur haben Italien, Griechenland und der Balkan doch auf der Höhe der Krise die meisten Flüchtlinge einfach nach Norden weitergeschickt.

 

und warum haben sie das getan?

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vor 22 Minuten schrieb Werner001:

Nein, tu ich nicht.

Aus deinem eigenen Link:

 

Asien 238.243 Zu- und 95.453 Wegzüge.

Afrika 66.287 Zu- und 37.977 Wegzüge

 

Wir reden hier nicht über Schweizer oder Polen, die dürfen ja ganz legal und ordentlich migrieren. Dagegen hab ich nichts, auch wenn hier immer wieder versucht wird, mich als Ausländerfeind und generellen Migrationsablehner hinzustellen.

Die ertrinken auch nicht im Mittelmeer.

Hier geht es um irreguläre Migration.

 

Werner

 

Die Migranten (das scheint mir der neutralste Begriff zu sein) aus Asien kommen zu einem beachtlichen Teil aus Ländern, in die eine Rückkehr im Moment so einfach nicht zu sein scheint:

 

Für Asien: Syrien (50.551), Irak (24.349), Iran (10.246). Warum nun Chinesen (28.824) und Inder (26.946) hier her kommen, ist weniger offensichtlich, allerdings gingen hier auch beachtliche Gruppen zurück (China 18.362 und Indien 15.076), so dass wohl eher mit Arbeits- und Ausbildungsgründen zu rechnen ist (in allen Zahlen ist die Anzahl der Deutschen nicht eigens ausgewiesen).

 

Bei den Afrikanern kommt die zahlenmäßig größte Gruppe aus Marokko (8.228), Nigeria (8.297), Ägypten (7.251) und Somalia (7.025), zurück gingen im selben Zeitraum nach Marokko 5.773, Nigeria 544, Ägypten 3.025 und Somalia 146. 

 

Wie du auf die Mär kommst, fast alle blieben hier, scheint mir angesichts dieser Zahlen nach wie vor rätselhaft, auch wenn zu vermuten ist, dass ähnlich wie die Boat-People aus Vietnam auch die Menschen aus Syrien und Somalia zu einem spürbaren Teil hier bleiben wird. Aber "fast alle" ist eben weit jenseits der Wirklichkeit.

 

Nur um das etwas einzubetten: Die größten Zuwanderergruppen kamen 2017 aus Rumänien (219.989), Polen (152.522) Bulgarien (78.347) und Italien (63.495). 

 

Wenn ich Dir nun glaube, dass Du nicht gegen Migration per se bist - wo genau siehst du das Problem? Irreguläre Migration kann man am einfachsten (Achtung: nicht ernst gemeint)  durch eine allgemeine Einreiseerlaubnis komplett abschaffen, denn dann wäre es reguläre Migration. Nun halte ich dich nicht für einen Rechtsstaatsfetischisten, dem Zuwanderung egal ist, solange die Leute nur den richtigen Stempel haben.

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vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

 

Aber genau solche Entscheidungen sind doch die Folge eines Systems, das die völlige absurde Behauptung aufstellt, es könne grenzenlos Flüchtlinge aufnehmen, weil ein Grundrecht eben nicht in sinnvoller Weise beschränkbar sei. Es bekämpft am Ende jeden, bei dem es nur eine entfernte Chance sieht, ihn wieder loszuwerden, weil es schon von denen, für die es nie gedacht war, maßlos überfordert wird.

Warum sollte man so System, dass mit dem theoretischen (jedoch gar nicht praktikablen) Anspruch für jeden Bürger des Planeten ohne quantitative Begrenzung offenzustehen, nicht endlich für ein sinnvolles System aufgeben, in dem wieder echte politische Entscheidungen darüber möglich, wer bei uns bleiben soll und wer nicht?

Als 1949 das Asylrecht ins GG kam, konnte sich niemand die heutige Ausweitung in Qualität und Quantitativ der Anspruchsteller und Berechtigten vorstellen. Im GG steht ja nur, daß politisch Verfolgte Asylrecht genießen. Das BVerwG hat diesen Anspruch durch exzessive Auslegung, eigentlich contra legem ausgeweitet. Und auch die heutige Fassung des Asylrechts in Art. 16a GG wäre einfach nur wortgetreu auszulegen und anzuwenden, dann hätten wir nicht so lange Prozesse (zB wenn die Darlegungs- und Beweislast konsequent beim Antragsteller belassen würde). Hilfreich wäre insoweit die Feststellung der sicheren Herkunftsländer nicht Bundestag und Bundesrat gemeinsam zu überlassen.  

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vor 10 Minuten schrieb Die Angelika:

 

und warum haben sie das getan?

 

Weil es eben gravierende politische und/oder humanitäre Verwerfungen dort nach sich zog, als sie versuchten, das Gesetz anzuwenden.

Der Witz ist aber: wendeten sie es nicht an, gab es diese Verwerfungen anderswo.

Kurz: der richtigen Schluss daraus ist, dass eine ungesteuerte Zuwanderung nach dem Beispiel 2015/16 nirgendwo in der EU funktioniert.

Also regelt man es besser so, dass es funktioniert.

bearbeitet von Shubashi
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vor 3 Minuten schrieb kam:

Feststellung der sicheren Herkunftsländer

 

dann hast du aber doch immer noch das Problem, dass ein Ausländer aus einem solchen Staat Tatsachen vortragen können soll, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.

Das bedeutet doch letztendlich, dass man jeden, der solche Tatsachen geltend machen will, erst einmal anhören muss.  Solche Tatsachen wird er ja wohl kaum am Ort seiner politischen Verfolgung so einfach vortragen können. Wo soll er sie dann vortragen können? In externen Einrichtungen? Wo sollen diese externen Einrichtungen sein?

Oder müssen wir die Kröte schlucken und sagen, wenn ein Herkunfstland von uns als sicher eingestuft worden ist, dann gibt es diese Möglichkeit des Tatsachenvortrags nicht mehr. Das heißt aber dann, dass wir das GG in diesem Punkt ändern müssen. Dafür scheint es mir aber derzeit keine MEhrheit zu geben, auch bin ich mir selbst nicht sicher, ob ich das gut finden soll.

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vor 9 Minuten schrieb Shubashi:

 

Weil es eben gravierende politische und/oder humanitäre Verwerfungen dort nach sich zog, als sie versuchten, das Gesetz anzuwenden.

Der Witz ist aber: wendeten sie es nicht an, gab es diese Verwerfungen anderswo.

Kurz: der richtigen Schluss daraus ist, dass eine ungesteuerte Zuwanderung nach dem Beispiel 2015/16 nirgendwo in der EU funktioniert.

Also regelt man es besser so, dass es funktioniert.

 

und da scheint sich die EU nicht einigen zu können, nicht zuletzt wohl auch wegen der hohen moralischen Ansprüche Deutschlands....womit wir wieder beim Thema Gesinnungs- und Verantwortungsethik wären.

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

dann hast du aber doch immer noch das Problem, dass ein Ausländer aus einem solchen Staat Tatsachen vortragen können soll, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.

Das bedeutet doch letztendlich, dass man jeden, der solche Tatsachen geltend machen will, erst einmal anhören muss.  Solche Tatsachen wird er ja wohl kaum am Ort seiner politischen Verfolgung so einfach vortragen können. Wo soll er sie dann vortragen können? In externen Einrichtungen? Wo sollen diese externen Einrichtungen sein?

Oder müssen wir die Kröte schlucken und sagen, wenn ein Herkunfstland von uns als sicher eingestuft worden ist, dann gibt es diese Möglichkeit des Tatsachenvortrags nicht mehr. Das heißt aber dann, dass wir das GG in diesem Punkt ändern müssen. Dafür scheint es mir aber derzeit keine MEhrheit zu geben, auch bin ich mir selbst nicht sicher, ob ich das gut finden soll.

Das ist eine Frage der praktischen Umsetzung. Wenn jemand an der Grenze aufgegriffen wird, aus einem sicheren Herkunftsland kommt und dann nicht unverzüglich solche Tatsachen vorträgt, wird er eben gleich abgeschoben. Man kann ihm ja zwei Wochen Zeit geben, die in einer Einrichtung zu verbringen sind. Diese Gruppe dürfte bei strikter Anwendung des Begriffs der politischen Verfolgung nur sehr klein sein. 

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10 minutes ago, Chrysologus said:

Nun halte ich dich nicht für einen Rechtsstaatsfetischisten, dem Zuwanderung egal ist, solange die Leute nur den richtigen Stempel haben.

Doch, schon. Dann kann man darüber nämlich rechtsstaatlich diskutieren.

Was mich maßlos aufregt, als jemand, der es für sich als selbstverständlich ansieht, die Gesetze zu beachten, ist, wenn Leute die Gesetze missachten und dann am Ende sogar bisweilen noch besser dastehen als Leute, die die Gesetze beachten. Wenn wir also allen 10 Milliarden auf der Welt die Migration erlauben, können wir im Rahmen des Rechtsstaates darüber diskutieren, ob das so gut ist oder nicht.

Zur Zeit diskutieren wir ernsthaft darüber, ob massenhafter Rechtsmissbrauch aus humanitären Gründen ignoriert werden muss, oder ob Leute, die auf dem geltenden Recht beharren, Nazis sind. Das stört mich, doch das tut es wirklich.

 

In der Sache ist mir Zuwanderung natürlich nicht egal, ich finde sie gut und wichtig, aber eben geregelt, und nicht so, wie das heute läuft.

 

Werner

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vor 34 Minuten schrieb Chrysologus:

Nur um das etwas einzubetten: Die größten Zuwanderergruppen kamen 2017 aus Rumänien (219.989), Polen (152.522) Bulgarien (78.347) und Italien (63.495). 

 

 

Das ist Obstsalat, also Äpfel mit Birnen. Innerhalb der EU gilt Personenfreizügigkeit, im Endeffekt ist das nach EU-Recht wie der Umzug von München nach Hamburg, also Binnenmigration. Die Europäische Union ist nach Art. 14 des EU-Vertrags ein Raum ohne Binnengrenzen mit dem nach Art. 18 EU-Vertrag, und Art. 45 Charta der Grundrechte der EU 2009 garantierten Recht für alle Unionsbürger innerhalb dieses Binnenraums entsprechend dem  Verfassungs- und Grundrecht der Freizügigkeit  ihren Wohnsitz frei wählen zu dürfen.

 

Das kann man nicht mit transnationaler Migration auf die Stufe stellen, andernfalls kannst Du auch gleich auch die Bayern auf Rügen und die Schwaben in Berlin in die gleiche Fruchtbowle schnippseln. Dann ist das Ergebnis für Deine Zwecke sogar noch besser. Das Gros aller Migration ist Binnenmigration, da schrumpfen dann Migranten aus Asien oder Afrika prozentuell zu einer einstelligen Zahl zusammen und Du kannst uns erklären, Du verstündest die ganze Aufregung nicht, machen doch Afrikaner und Asiaten nur maximal ein halbes bis  ganzes Prozent aller Migrationsbewegungen in Deutschland aus 😎

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 4 Stunden schrieb Shubashi:

 

Die aktuelle Frage scheint mir also zu sein:

-Könnte eine Politik wie 15/16 die Opferzahlen im Mittelmeer senken, oder würde sie diese wieder steigern?

Ich vermute: Die würden massivst steigen! So viele Schiffe zur Rettung von Migrationswilligen könnten wir gar nicht chartern...

 

Zitat

 

-Welche Auswirkungen kämen auf Europa zu, wenn durch eine "Rettungspolitik" wieder ein massiver Anstieg der Migrationszahlen wie in 2015/16 ausgelöst würde?

Massive innenpolitische Spannungen. Während Merkel 2015 die Einwanderungswelle ja noch mit "den armen Kriegsflüchtlingen" begründen konnte so fehlt diese Begründung bei den afrikanischen Migranten. Dazu kommt die Erfahrung, daß wir eine Million Flüchtlinge nicht so ohne weiteres schlucken können. Es könnte hier so richtig hässlich werden...

 

Zitat

 

Sollte eine unilaterale Aufnahmegarantie für alle von dt. Schiffen Geretteten ausgesprochen werden?

Bloß nicht! Das würde weitere Migranten motivieren, mit ungeeigneten Nussschalen in See zu stechen.

 

Zitat

 

Wäre es dafür hinnehmbar, dass (zumindest vorübergehend) wieder mehr Menschen ertrinken, weil evtl. wieder sehr viel mehr Migranten so eine Garantie um jeden Preis wahrnehmen wollten?

Auch wenn es hart klingt: Wir haben keine andere Wahl. Wir können einfach nicht alle Leute retten, die sich in Lebensgefahr begeben. (Und, ehrlich gesagt, gibt es bestimmt andere Orte wo wir mit weniger Aufwand mehr Leben retten könnten.)

 

Zitat

 

Was für Schritte wären sonst denkbar, die Migration im Sinne der EU-Ziele zu begrenzen, ohne dass dabei unnötig Menschenleben gefärdet werden?

Die Leute direkt in Libyen oder sonst wo abholen. Und gleich wieder zurück schicken.

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Ich arbeite z.B. mit einem jungen Afghanen, dem auf seine Berufung gegen die Erstentscheidung die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt wurde, wogegen nun wiederum das BAMF Berufung eingelegt hat. Das heißt für ihn jetzt, dass er seit der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft im Frühjahr 2018 aufgrund der Berufung auf sein erneutes Verfahren wartet. Er selbst wäre froh, wenn das Verfahren längst stattgefunden hätte. Dieser Schwebezustand belastet ihn nämlich psychisch erheblich. Trotzdem gehört dieser junge Mann leistungsmäßig ins obere Drittel der Schüler einer 10. JAhrgangsstufe eines Gymnasiums. Der ist jetzt gerade mal 3 Jahre hier. Er hat eine hervorragende Perspektive, hier in D wirklich eine gute Ausbildung zu absolvieren und damit zukünftig in unser Sozialsystem einzuzahlen.

Das ist hart, aber so ist nun mal die Gesetzeslage: Er hat (nach Abschluß des Rechtsweges vermutlich) Deutschland zu verlassen. Dabei kann er gehen, wohin er will (und wo man ihn reinlässt). Wenn er nicht gehen will, dann werden wir ihn in das Land bringen, das ihn aufnehmen muß: Das Land, dessen Staatsbürger er ist.

Mit einem Einwanderungsgesetz hätte er möglicherweise eine realistische Chance, hier zu bleiben. Aber vielleicht nimmt ihn ja eins der klassischen Einwanderungsländer (Kanada, USA, Australien) - wenn er so intelligent und gut ausgebildet ist.

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2 hours ago, Die Angelika said:

Trotzdem gehört dieser junge Mann leistungsmäßig ins obere Drittel der Schüler einer 10. JAhrgangsstufe eines Gymnasiums. Der ist jetzt gerade mal 3 Jahre hier.

Da muss er aber ein ganz exorbitant außergewöhnliches Genie sein, wenn er das tatsächlich schafft.

In 3 Jahren Deutsch bis auf beinahe-Muttersprachenniveau lernen und dann in allen anderen Fächern die meisten Einheimischen noch hinter sich lassen?

Solche Einsteins sollten natürlich per Ausnahmegenehmigung bleiben dürfen.

Da bin ich sehr pragmatisch.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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