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Katholiken fordern Neuanfang von der Kirche


Jan_Duever

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vor 11 Minuten schrieb Moriz:

Jetzt verrennst du dich.

Ei was meinst du denn was Missbrauch voraussetzt? Es ist das Gegenteil der Liebe. Wer Menschen missbraucht, ist nicht fähig zu lieben.

Die katholischen Riten setzen Liebe nicht voraus, sonst könnte unmöglich ein Priester Menschen missbrauchen.

Die Liebe missbraucht nicht.

Wer Menschen missbraucht, der verachtet sie. Wer Menschen missbraucht, der ist mit Hass angefüllt.

Die katholische Kirche liefert die Form:Der Priester kann mit Gehorsam rechnen, mit Vertrauen, mit Hoffnung und mit Hingabe. Und wenn dieser Priester ein Menschenhasser ist, dann kann er das hinter den katholischen Riten verbergen, denn die können wie von einer Maschine erledigt werden. Wenn der Satan wollte, dann könnte er leicht seine Mannschaft hier einschleusen.

Jeder Menschenhasser kann sich das anlernen, zumal das alles real ist.

Es ist bestimmt gut katholisch wenn man Missbrauch vom Satan adressiert annimmt

Der Geist des Missbrauchs stammt gewiss nicht von Gott sondern von Satan. Wenn ein Priester ein Gemeindeglied missbraucht, dann ist dieser Priester wohl ein Werkzeug Satans.

 

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Jetzt verrennst du dich.

Dann schlag doch mal den Begriff vor der die Erscheinung treffend benennt.

Ich meine Hass ist der treffende Begriff, zumal die Täter kein Mitleid mit ihren Opfern haben. Es rührt sie nicht, dass ihre Opfer ihr gesamtes Leben leiden.

Diese Priester sind Menschen, die das Leid nicht berührt. Was ist denn ein Priester ohne Mitleid und eine Kirche die Geld bietet?

Wie soll das benannt werden?

So ein Priester, der kein Mitleid kennt, dem diese Dimension des Lebens unbekannt ist, der vermittelt dir den Heiland.

“Hass“ ist nicht steigerungsfähig und es scheint noch verhehrender zu sein.

Wenn dich das nicht berührt, dann könntest du dich verrannt haben.

Wie ich schon weiter oben sagte: das ist kein Kavaliersdelikt sondern der Totalschaden.

Und das tragen alle Katholiken mit. Ihr verharmlost das recht gründlich. Die Opfer baden das aus.

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vor 14 Stunden schrieb Moriz:

Jetzt verrennst du dich.

Es ist nützlich zu wissen wo man sich befindet.

Während der alte Papst für den Missbrauch im eigenen Haus eine “weltliche“ Erklärung bemüht, hat der neue Papst eine “geistliche“ gefunden. Während hier Satan schuld sei, wären dort die 68' der Grund. Ich vermute, die meisten Katholiken vermischen geistliches und weltliches und das aufgrund ihres Bauchgefühls. Geht es um die angenehmen Dinge, wie die Eucharistie, dann begründen sie das geistlich. Wenn dem aber etwas widerspricht, dann begründen sie das lieber weltlich.

Wohl für die meisten Katholiken ist das Innere der Monstranz nicht von dieser Welt, aber der Missbrauch eine weltliche Angelegenheit.

Wenn die Welt des Katholiken eine wunderbare ist, dann ist sie das in ihrer Kirche überall.

Betrachte doch mal die Hostie mit derselben Nüchternheit wie den Missbrauch! Erfahre mal wie sich das anfühlt!

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Hier ist Egoismus der Gegenspieler der Liebe. Anderswo ist's Gleichgültigkeit. Hass braucht es dafür nicht.

 

Missbrauch im geistlichen Bereich ist Vertrauensmissbrauch. Hass und Vertrauen widersprechen sich aber. Ich kann niemandem vertrauen, der mich hasst; und niemand, der mich hasst, kann mir Vertrauenswürdigkeit vorspielen. Dazu ist Hass ein zu starkes Gefühl.

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Egoismus sei das Gegenteil der Liebe, finde ich richtig. So gibt es keinen gesunden Egoismus, sollte Egoismus mit Liebe vereinbar sein. Im Egoismus ist kein Atom Liebe.

Es ist gut, Begriffe klar abzugrenzen, meine ich.

Hass geht mit einem Gefühl einher das sehe ich auch so, aber praktisch alles hat einen Gefühlston.

Die Ursache von Missbrauch ist Egoismus, also ist dort keine Liebe.

Ein Priester ohne Liebe ist ein Problem, wie ich meine.

Wer nicht liebt und als Priester erscheint, der hat den falschen Job gewählt. Das ist ähnlich einem Taxifahrer ohne Führerschein.

Im besten Fall ist ein Priester der andere Menschen missbraucht ein Irrtum.

Wenn in der katholischen Kirche reihenweise Menschenhasser als Ausdruck der Liebe Gottes ausgebildet werden, dann stimmt mit den Auswahlkriterien etwas ganz grundsätzlich nicht.

Das ist so, als wenn ein Taxiunternehmen den Führerschein nur zufällig bei einem Taxifahrer voraussetzt.

Wer Menschen missbraucht, der hasst, weil Hass die einzig vernünfte Voraussetzung für Missbrauch ist. Es ist für Missbrauch kein anderer Grund zu finden, jedenfalls keiner der Kritik stand hält.

Menschen die hassen, die gestehen sich das selbst nicht ein, weil Hass gesellschaftlich unerwünscht is,. Menschen die hassen, die veruschen das vor den anderen und vor sich selbst zu verbergen und das geht mit zahlreichen Angstabwehrmechnismen. Für einen Menschenhasser ist die Reaktionsbildung ein brauchbarer Angstabwehrmechnismus und Priester die Missbrauchen verwenden diesen Angstabwehrmechanismus regelmäßig.

Sie spielen als Priester den Menschenliebhaber obwohl ihre Menschlichkeit darin besteht, Menschen zu missbrauchen.

Der Priester, der Nonnen reihenweise vergewaltigt hat, der geht nach diesen Akten in die Kapelle und preist die Barmherzigkeit Gottes. Damit macht er nicht nur sich selbst, sondern auch seiner Gemeinde etwas vor.

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Hass ist ein Persöhnlichkeitsmerkmal, sozusagen ein Wesenszug. So etwas ist sehr langzeitstabil, zumal es keinen Leidensdruck erzeugt. Gegen Hass ist praktisch kein Krraut gewachsen.

Ein Mensch der voller Hass ist, der muss in der Regel irgendwie damit leben, denn los wird er ihn kaum werden.

Für einen Menschenhasser ist der Beruf des Priesters eine gute Kompensationsmöglichkeit, bietet doch dieser Beruf die Wahl eines geeigneten Angstabwehrmechnismus: die Reaktionsbildung.

Der Priesterberuf dient hier nicht der Heilung, sondern der Verfestigung des Hasses, denn der Priesterberuf bewahrt den Täter vor der Konfrontation, weil der Priester per se gut ist.

Ein geviefter Priester verkauft sienen Hass als Buße, die seinen Opfern auferlegt würden. Alles so unzählige male geschehen.

Und wenn der Menschenhasser seine Opfer zur Buße bringt, dann beweist er sich selbst, wie gut sein Missbrauch auch vor Gott wäre.

In der Not ist der Erfindungsreichtum des Menschen beeindruckend.

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Am 5.2.2019 um 10:32 schrieb Long John Silver:

Okay. Mir faellt das ungemein schwer nachzuvollziehen.

 

Wo gehen diese Leute hin?  Die Frage klingt vielleicht doof, aber wenn das nun nicht Leute sind, die mit dem Christentum gleichzeitig abgeschlossen haben, nur weil ihnen etwas in der Struktur der Kirche nicht passte, muessen sie irgendwo weitermachen. Individuell? Konvertieren?

 

Es kann ja nicht sein bzw. es ist fuer mich eher nicht vorstellbar, dass ein engagierter Christ sein Christsein aufgibt, nur weil er mit der Kirche querliegt innerlich. 

 

Nun, es ist immer eher unfruchtbar, wenn man hypothetische Ueberlegungen ueber andere anstellt, aber irgendwie krieg ich das nicht zusammen - Kirchenaustritte und persoenlicher Unmut ueber bestimmte Verhaeltnisse. Ist da vielleicht auch so ein Gedanke an "Bestrafung" dahinter - ihr wollt/seid nicht so, wie ich es will, also gehe ich und ihr koennt sehen, wo ihr bleibt? Und was hat das ganze mit Glauben zu tun und dem Evangelium?

 

 

 

hallo,

ich hole das jetzt mal rauf, weil es mir wichtig ist.

Ich selbst bin im September letzten Jahres aus der rk Kirche ausgetreten. Und nein, das hatte gar nichts mit Gedanken an "Bestrafung" zu tun. Ich wollte nicht mehr so weitermachen wie bisher. Ich konnte es auch nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren. Daher bin ich aus der rk Kirche aus- und in die evangelische Kirche eingetreten.

Ich habe Jahrzehnte für diesen Schritt gebraucht. Es ist mir auch sehr schwer gefallen, weil die rk Kirche meine Mutterkirche war und ist. Aber es war als ein Schritt religiösen Mündigwerdens für mich einfach dran. Ich wollte mich in meinem Denken und Tun nicht mehr abhängig machen von einer Kirche, die mir ständig das, was ich persönlich für richtig halte, mit bisweilen übelsten theologischen Tricks auszureden versucht. Diese Kirche lässt mich als ihr Kind nicht los, wenn ich nicht selber einen Schnitt setze. Sie gängelt mich, nimmt mich in meiner persönlichen Beziehung zu Gott nicht ernst und, wenn ich mich von ihr abzusetzen versuche, beginnt sie mir zu drohen von wegen was mir alles entgehen würde, wenn ich sie verlasse. Den anlässlich meines Austritts erhaltenen (wohl Standard)-Brief unseres Gemeindepfarrers konnte ich nur noch mit Kopfschütteln lesen. So verabschiede ich meine Kinder nicht, auch dann nicht, wenn ich ihren eingeschlagenen Weg nicht gut heiße.....

Ganz abgesehen davon, dass rk Kirche offenbar gar nicht in den Sinn kommt, dass man aus ihr aus- und in eine andere christliche Gemeinschaft, deren Taufe sie sogar anerkennt, eintreten könnte.....

 

Nun...irgendwie war ich noch in einer Mailingliste von reformbewegten Katholiken drin, und was geschieht dieser Tage?

Ein engagierter Mann teilt mit, dass er nun nach dem letzten Ereignissen in der rk Kirche es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren könne, in ihr zu verbleiben, und daher austrete. Beigefügt hat er seinen Abschiedsbrief an seine Gemeinde, tja, und das Lesen tat einfach weh...

 

Ich selber finde mich so langsam in der evangelischen Kirche ein. Natürlich fehlt mir das eine oder andere, was ich in der rk Kirche geliebt habe, inbesondere die entschieden sinnlichere Liturgie....lächel….ein evangelischer Gottesdienst ist halt einfach was Anderes. Aber ich bin nicht in einer Kirche, um mich wohlzufühlen. Und ja, zuletzt habe ich mich in der rk Kirche auch alles andere als wohlgefühlt. Die Stimme, die da immer wieder rief "Eigentlich gehörst du hier nicht mehr hin", die hat ein Wohlfühlen trotz aller Liturgie auch verhindert. Jetzt fühle ich mich zwar auch nicht so vollkommen wohl, weil ich eben einiges am Gottesdienst vermisse. Aber ich fühle mich endlich seit Langem wieder einmal richtig und vor allem frei.

 

Ich vermute, dass Long John Silver jetzt besser verstehen kann, warum ein engagierter Christ aus einer Kirche austritt. Er tritt aus, weil er engagiert ist und nicht mehr den Eindruck hat, sich in seiner Kirche engagieren zu können. Der Denkfehler ist schlichtweg, dass jemand nur austritt und weg ist. Man muss halt austreten, um konvertieren zu können. 🙂

 

Angelika

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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

Natürlich fehlt mir das eine oder andere, was ich in der rk Kirche geliebt habe, inbesondere die entschieden sinnlichere Liturgie....lächel….ein evangelischer Gottesdienst ist halt einfach was Anderes.

 

Klingt so, als ob auch die Altkatholen eine Option hätten sein können - wenn es sie denn in erreichbarer Nähe gibt.-

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Hallo..nein,

ich bin stolz, dass die EKD ein Schiff für die Seenotrettung gekauft und sich damit nicht nur verbal, sondern auch in der Tat ganz klar positioniert hat. 

Liturgie ist ja schön und recht, aber für mich ist es ganz wichtig, gerade in jetzigen Zeiten, dass sich Kirche politisch klar positioniert.

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vor 6 Minuten schrieb Die Angelika:

Hallo..nein,

ich bin stolz, dass die EKD ein Schiff für die Seenotrettung gekauft und sich damit nicht nur verbal, sondern auch in der Tat ganz klar positioniert hat. 

Liturgie ist ja schön und recht, aber für mich ist es ganz wichtig, gerade in jetzigen Zeiten, dass sich Kirche politisch klar positioniert.

 

Wäre dann nicht eine politische Partei die näherliegende Wahl gewesen?

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Das wäre dann der Fall gewesen, wenn ich nicht gleichzeitig gläubige Christin wäre. Da für mich Christsein etwas mit Gemeinschaft zu tun hat, habe ich mich nach einer christlichen Religionsgemeinschaft umgesehen, die für mich politisch auch besser passt.

Was Parteien betrifft, sehe ich derzeit keine, in der ich Mitglied sein wollte.

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vor 16 Minuten schrieb Die Angelika:

Das wäre dann der Fall gewesen, wenn ich nicht gleichzeitig gläubige Christin wäre. Da für mich Christsein etwas mit Gemeinschaft zu tun hat, habe ich mich nach einer christlichen Religionsgemeinschaft umgesehen, die für mich politisch auch besser passt.

Was Parteien betrifft, sehe ich derzeit keine, in der ich Mitglied sein wollte.

 

Das eigentliche Problem ist nur, daß die Vermischung von Religion und Politik noch nie zu etwas Gutem geführt hat. Religion ist „Sinn und Geschmack für das Unendliche“ (Friedrich Schleiermacher), man könnte auch sagen: für das Unbedingte, während Politik „die Anwendung der persönlichen Niedertracht auf das Allgemeinwohl“ ist (Abraham Lincoln). Das beides zusammen verträgt sich nicht. Vielmehr führt es zu genau der Moralisierung der Politik, die einen nicht geringen Teil unserer heutigen Probleme ausmacht. 

bearbeitet von Marcellinus
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Christliche Existenz ist per se politisch. Da ist nichts mit Vermischung. Das gehört meines Erachtens zum Wesenskern. Nicht umsonst wurde Jesus Christus, auf den sich Christen in ihrer Nachfolge berufen, als Volksaufrührer verurteilt und gekreuzigt.

Politik ohne moralischen, besser ethischen Anspruch führt mMn direkt in diktatorische Verhältnisse

 

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vor 27 Minuten schrieb Die Angelika:

Christliche Existenz ist per se politisch. Da ist nichts mit Vermischung. Das gehört meines Erachtens zum Wesenskern. Nicht umsonst wurde Jesus Christus, auf den sich Christen in ihrer Nachfolge berufen, als Volksaufrührer verurteilt und gekreuzigt.

Politik ohne moralischen, besser ethischen Anspruch führt mMn direkt in diktatorische Verhältnisse

 

 

Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Religion ist das Streben nach dem Unbedingten, Politik ist Verhandlungssache, das Ausgleichen von Widersprüchen, von eigentlich nicht Ausgleichbarem. Politik ist die Suche nach Antworten, Moral dagegen die Illusion, die einzig richtige Antwort schon gefunden zu haben, weshalb es ja auch mehr als eine Moral gibt.

 

Diktatur ist die Herrschaft der einen, vorgeblich wahren Ideologie, weshalb Diktaturen und Religionen so oft so gut zusammengehen. Die Türkei, Rußland, Polen oder Ungarn sind dafür aktuelle Beispiele.

 

Und ich denke, dein Post demonstriert die Problematik sehr schön. Politik sollte die Kunst des Ausgleichs scheinbar widerstreitender Interessen sein, aber du sprichst von moralischem, sogar „ethischem“ Anspruch, was wohl darauf verweisen soll, daß du deinen Standpunkt für letztbegründet hältst, und bringst auch gleich Volksaufruhr und Märtyrertod ins Spiel (ging’s nicht auch eine Nummer kleiner?),wobei es doch, um Niklas Luhmann zu zitieren, eigentlich Aufgabe der Ethik wäre, vor Moral zu warnen.

 

Ich bleibe daher dabei, Religion und Politik sind zwei ganz unterschiedliche Ebenen, die man tunlichst auseinanderhalten sollte, sonst schüttet man Sand in ein Geriebe, das so schon nur mühsam am Laufen zu halten ist und findet sich ruckzuck auf einem Kreuzzug und mitten in einem Bürgerkrieg wieder.

 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 7 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 

In der Tat reden wir aneinander vorbei.

Du setzt christliche Existenz und Religion gleich, ich trenne das.

Religion in institutionalisierter Form ist etwas anderes als gläubige (in meinem Fal christliche) Existenz.

Du beginnst mit einer Reihe von pseudofaktischen Definitionen. Moral ist mitnichten die Illusion, die einzig richtige Antwort schon gefunden zu haben. Diese Definition begründest du dann mit "weshalb es ja auch mehr als eine Moral gibt". Fein, ist dann Politik auch die Illusion, die einzig richtige Antwort schon gefunden zu haben, weshalb es ja auch mehr als eine Politik gibt? 😉

 

Nein, meine Rede vom moralischen, ethischen Anspruch soll keineswegs darauf verweisen, dass ich meinen Standpunkt für letztbegründet halte. Das liest du lediglich mit deiner voreingestellten Brille so. Es hätte mich gefreut, wenn du erstmal nachgefragt hättest, anstatt deine Vermutungen anzustellen.

Einen Märtyrertod habe ich nict ins Spiel gebracht, ich sprach lediglich davon, dass Jesus Christus als politischer Aufrührer gekreuzigt wurde (und da war er zu seinen Zeiten nicht der einzige).

Du solltest nicht vergessen, dass es nicht ein Wesenszug von Religion ist, dass man sie und Politik auseinanderhalten sollte, um Kreuzzüge und dergleichen zu vermeiden, sondern ein Wesenszug jeglicher ideologischer Weltanschauung (völlig unabhängig davon, ob da nun ein Gott mit hinengezogen wird oder nicht)

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vor 10 Minuten schrieb Die Angelika:

Du solltest nicht vergessen, dass es nicht ein Wesenszug von Religion ist, dass man sie und Politik auseinanderhalten sollte, um Kreuzzüge und dergleichen zu vermeiden, sondern ein Wesenszug jeglicher ideologischer Weltanschauung (völlig unabhängig davon, ob da nun ein Gott mit hinengezogen wird oder nicht)

 

Da hast du vollkommen Recht!

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vor 51 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Religion ist das Streben nach dem Unbedingten, Politik ist Verhandlungssache, das Ausgleichen von Widersprüchen, von eigentlich nicht Ausgleichbarem. Politik ist die Suche nach Antworten, Moral dagegen die Illusion, die einzig richtige Antwort schon gefunden zu haben, weshalb es ja auch mehr als eine Moral gibt.

 

 

 

Prinzipiell würde ich Dir in der Fundamentalunterscheidung von Religion und Politik durchaus rechtgeben: So ist der Christ immer Bürger zweier Staaten, zumindest nach dem Hl. Augustin; doch schon der Herr fordert, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist und in der Epistola Pauli an die Römer lesen wir: Jedermann sei der Obrigkeit untertan. So weit, so gut. 

 

Was allerdings den spezifischen Fall hier anlangt, also die Konversion zu einer der Gliedkirchen der EKD/deutscher Protestantismus, so sehe ich das grundlegend anders: Die evangelische 'Kirche' in Deutschland ist gewissermaßen der inkarnierte Zeitgeist, die religiös übertünchte Organisationsform des gesellschaftlichen und politischen Mainstreams; das lässt sich eigentlich durch die Geschichte selbst erweisen. Die aus der Reformation hervorgegangen Kirchen und ihre Oberhäupter (die ja später nicht umsonst in Personalunion Landesherr und Kirchenvorstand waren) haben sich jedem System und jeder politischen Nomenklatura angedient: Luther dem christlichen Adel, die evangelische Nationalkirche zu Kierkegaards Zeiten dem dänischen Staat, die deutschen Protestanten mal Seiner allerkaiserlichsten Hoheit, dem König von Preußen, mal dem böhmischen Gefreiten (die Bekennende Kirche ausgenommen) und heute eben dem linksgrünen Gender-Gaga und was dort alles dazu gehört. Die evangelischen Gemeinschaften, -vielleicht von 'orthodoxen' Gemeinden wie der des Pastors Latzel abgesehen - , sind nicht selten personell und inhaltlich mit dem Politmainstream, mit Schlagseite nach grün-links, identisch. Weshalb es auch wenig ausmachte, wenn Politiker Bischöfe würden oder umgekehrt. Denn sie können dasselbe Skript sowohl von der Kanzel als auch im Parlament unverändert verlesen. Das Evangelium gehört zur Verhandlungsmasse (Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen etc.). 

 

Daher finde ich die Wahl zwischen Partei und Religionsgemeinschaft im Falle der EKD keine wirkliche Alternative. Wenn man seine religiösen Entscheidungen allerdings an weltlichen Fragen ausrichtet ist die EKD in der Tat ein sicherer Hafen. Für mich käme das nicht infrage; das sind keine Kriterien zur Wahl einer Religion/Konfession. Was sich in den ev. 'Kirchen' unserer Zeit in Deutschland hauptsächlich findet ist geistliche Leere und eine höchst unangemesse politische Verfilzung und Weltverflochtenheit. Den Blick gen Himmel zu weiten, Transzendenz und das Schicksal der unsterblichen Seele in der Ewigkeit sind hier keine Themen (ich wiederhole: von löblichen Ausnahmen abgesehen).

 

Wenn es tatsächlich an der Haltung zur Seenotrettung gelegen hat, so hätte man übrigens auch katholisch bleiben können. Der Oberhirte von München und Freising hat doch ebenfalls eine nicht unbeträchtliche Summe aus seiner Schatulle diesem Anliegen zugewandt.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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@Studiosus

Daß es die Vermischung von Religion und Politik gibt, will ich gar nicht bestreiten, nur darauf hinweisen, daß es der Politik nicht gut tut. Was es mit dem jeweilige Religionsverein macht, ist dagegen weniger mein Thema. - Jedenfalls sollte man das meinen. Letzthin beobachte ich allerdings, daß auch säkulare Weltanschauungsvereine versuchen, aus ihrer Weltanschauung bestimmte politische Positionen abzuleiten, was dann in der Praxis dazu führt, daß man sich darüber streitet, wer der „wahre“ Säkulare sei. Nicht Neues unter der Sonne also! :D

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vor 40 Minuten schrieb Studiosus:

 Die evangelische 'Kirche' in Deutschland ist gewissermaßen der inkarnierte Zeitgeist, die religiös übertünchte Organisationsform des gesellschaftlichen und politischen Mainstreams;

 

😂

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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

Das wäre dann der Fall gewesen, wenn ich nicht gleichzeitig gläubige Christin wäre. Da für mich Christsein etwas mit Gemeinschaft zu tun hat, habe ich mich nach einer christlichen Religionsgemeinschaft umgesehen, die für mich politisch auch besser passt.

Was Parteien betrifft, sehe ich derzeit keine, in der ich Mitglied sein wollte.

 

So klingt es allerdings tatsächlich so, als ob die Politik den Ausschlag gegeben hätte. Gemeinschaft bieten auch politische Vereine oder Parteien.

Nicht, dass ich den Schritt nicht nachvollziehen könnte, gerade für Frauen dürfte der unverbesserliche betuliche und hinterwäldlerische Patriarchalismus der RK ständiges Ärgernis sein.

Evtl. spirituelle Motive würden mich allerdings auch interessieren, denn ansonsten hätte ich die DGzRS als erste Wahl gesehen, die sowohl professionell als moralisch erste Wahl sind (da wäre ich sofort hin statt zum DRK, wenn ich bloss noch ein Patent besäße....träum)

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