Jump to content

Synodaler Weg - schon versperrt?


Recommended Posts

Geschrieben (bearbeitet)
vor 59 Minuten schrieb Shubashi:

zwanghaftem „Für-wahr-halten“ bzw. der Vermischung von Glauben und Wissen.

Spare dir bitte deine Unterstellungen mir gegenüber...

 

vor 59 Minuten schrieb Shubashi:

Mir scheint es manchmal eine Angst zu sein, gerade bei Menschen, die eine Konversion durchlaufen haben, unbedingt am „Erreichten“ festhalten zu wollen.

...und deine Küchenpsychologie genauso.

 

Ich denke, eine solche Art der Kommunikation ist genau NICHT das, was @Weihrauch vorschwebt. Zumindest empfinde ich seine Kommunikation mir gegenüber als sehr wertschätzend, obwohl wir so unterschiedlich denken. Deswegen schreibe ich gerade auch sehr gerne mit ihm.

 

Mit Menschen, die mir so begegnen, wie du gerade, will ich mich nicht ernsthaft unterhalten. 

 

Deswegen sind meine folgenden Antworten für @Weihrauchgedacht, vielleicht interessiert es ihn.

 

Ich zweifle nicht an der Existenz Gottes, auch wenn es dafür keine Beweise gibt. Ich bin Ihm begegnet. Das ist das Gleiche, wie ich nicht an der Existenz einer Person zweifle, die mir über den Weg läuft, auch wenn es keine für mich erreichbaren Beweise für die Existenz dieser Person gibt. Weder im einen noch im anderen Fall "verlange ich Beweise", ich brauche keine für das, was ich gesehen habe.

 

Jetzt kann man Konvertitenbashing betreiben und sich darüber in abfälligem Ton lustig machen - wie hier auch schon oft passiert, rosa Einhörner usw. - dann vergrößert das die Distanz so weit, dass das Gespräch für mich beendet ist. Und zwar nicht, weil es an meinem Glauben etwas ändert, sondern weil ich so jemanden einfach unsympathisch finde.

 

Oder man kann neutral antworten,  etwa in der Art: "Ich glaube eher daran, dass solche Empfindungen und Erscheinungen auf Einbildung basieren. Für mich ist das eine mit dem anderen nicht vergleichbar." Wohlgemerkt ohne ein "Wir kann man nur so blöd sein und sowas als real betrachten?!!"

Das ist total ok! Ich kann das gut nebeneinander stehen lassen. Es hat keinen Einfluss auf die Empfindungen dem anderen gegenüber.

 

Vielleicht antwortet man nicht nur neutral, sondern sogar wertschätzend mit einem: "Ich kann das zwar nicht wirklich nachvollziehen, aber das klingt interessant! Erzähl doch mal!"

Muss aber nicht sein. Wirklich nicht. Einfach nur, um die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen. Und das, worum es mir geht: Den anderen nicht lächerlich machen, den anderen nicht verletzen.

 

Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Nein, ich denke nicht, dass mir selber das immer gelingt. Dafür bin ich zu impulsiv.

 

Und noch etwas. Ich spreche ausdrücklich nur von mir. Andere Glaubensbiographien sind völlig anders. Ich behaupte nicht, ein besserer Christ zu sein wie jemand, der darüber nachdenkt, ob es noch andere Götter geben könnte.

 

vor 59 Minuten schrieb Shubashi:

Seiner Liebe und Fülle in ihren unendlichen Variationen „einfach“ zu vertrauen, ohne Beweise zu verlangen (die er uns ohnehin jederzeit entziehen kann), scheint mir da tendenziell „nachhaltiger“ zu sein.

Falls mit diesen "Beweisen", die Er uns jederzeit entziehen kann, gemeint ist, dass ich Seine Anwesenheit nicht mehr spüren kann und dann mangels Vertrauen von Ihm abfalle: Nein. Ist auch schon passiert.

 

Um zu wissen, dass es Ihn gibt, reicht mein Bekehrungserlebnis völlig aus. Und natürlich bete ich Ihn auch dann an, wenn ich Ihn nicht spüre.

 

vor 59 Minuten schrieb Shubashi:

Wenn es sich richtig anfühlt, Gott und Jesus weiterhin zu vertrauen, warum dann quasi „aus Prinzip“ zweifeln oder gar verzweifeln?

Keine Ahnung, ob das auf mich bezogen war. Ich jedenfalls zweifle oder verzweifle weder an Ihm, noch an der Kirche. Sondern an anderen Dingen.

bearbeitet von Kara
Geschrieben (bearbeitet)
28 minutes ago, Kara said:

Spare dir bitte deine Unterstellungen mir gegenüber...


Ich nehme lediglich Deinen Beitrag als Aufhänger für mögliche Glaubenseinstellungen und in der Diskussion aufkommende Fragen. Die Debatte ist inzwischen meilenweit vom eigentlichen Threadthema entfernt, deshalb habe ich einen Punkt erwähnt, der für mich hier bisher sehr zentral für die verschiedenen Positionen zu sein schien (die sich ja inzwischen durch diverse Threads ziehen.)

Ich bitte ausdrücklich um Entschuldigung, dass dies als persönlicher Angriff erschien, ich werde Beiträge hier fortan nicht mehr mit der Zitat- oder Antwortfunktion verfassen, um solche Missverständnisse zu vermeiden.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Kara:
vor 11 Stunden schrieb Weihrauch:

Bestimmt wurde in der Kirche viel gezweifelt, aber daran? Hat das mal jemand offen ausgesprochen?

"In der Kirche"... was bedeutet das? Natürlich gibt es Gläubige, die als Teil der Kirche daran zweifeln. Und warum sollten sie nicht auch offen über diese Zweifel sprechen? 

Wenn wir von Klerikern oder gar dem Papst als "Kirche" sprechen, ...

 

So war es gemeint "Von Jesus bis Leo 14". Was soll dieser alberne Quatsch, an den römischen Zahlen festzuhalten?

 

vor 2 Stunden schrieb Kara:

... erwarte ich aber schon, dass sie sich mit offen geäußerten Zweifeln diesbezüglich zurückhalten. Das würde ich doch ziemlich verstörend finden, wenn solche Leute eine Diskussion darüber beginnen würden. Da bin ich ehrlich (und warte auf den Shitstorm).

 

Da hast du einen Punkt. Da müsste man halt abwägen, was wichtiger ist. Glauben zu lehren, oder ein Scheinwissen über die Existenz Gottes als die Wahrheit zu verkündigen. Letzteres macht heutzutage und hierzulande den Glauben unglaubwürdig, denn diese Frage stellen sich Menschen heutzutage, im Gegensatz zur Antike und dem Mittelalter. Traditionen können sich selbst auf die Füße fallen. Was früher eine allgemein vorausgesetzte Wahrheit war, ist zu einer Frage der Allgemeinheit geworden. Die Kirche ringt um das Vertrauen der Menschen, das muss sie heute, weil ihre Macht-Autorität nicht mehr zieht, bleibt ihr nur noch das Vertrauen in ihre Fach-Autorität. Genau die aber, verspielt sie auf diese Weise, und damit den aufrichtigen und redlichen Umgang mit den Menschen.

 

Deswegen wäre ein Papst, der sich der Öffentlichkeit stellt und vor Millionen sagt: "Niemand weiß, ob Gott existiert, oder nicht. Ich auch nicht. Es ist eine Frage des Glaubens. Die Antwort auf diese Frage ist der Glaube an ..." mehr wert, als 1000 Konzilien und 1000 Weltsynoden. Shocking, verwirrend, zweifellos aber mit einer Heilsgeschichte für die kranke Kirche. Kleriker würden beginnen untereinander und mit den Menschen eigentliche Gespräche zu führen, über das was Menschen so wichtig ist, statt sich und andere ständig abzukanzeln, und sich so neues Vertrauen auf einer anderen Ebene erarbeiten können - durch gefühlige Dialogfähigkeit mit authentischem Glaube und authentischen Zweifeln auf beiden Seiten.

 

Die eigenen Zweifel zu verbergen, bedeutet ein falsches Glaubenszeugnis abzulegen, bzw. vorzuleben. Die Kirche muss lernen übers Wasser zu gehen damit sie nicht untergeht. Das heißt es zu glauben. Darum geht es doch in dem Gleichnis, nicht ums Wissen.   

 

vor 2 Stunden schrieb Kara:
vor 11 Stunden schrieb Weihrauch:

Gemeinsamer Glaube bringt Menschen einander näher.

Das stimmt absolut! Heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass unterschiedlicher Glaube grundsätzlich Menschen auseinandertreibt.

 

Das ist kein Umkehrschluss, sondern ist eine Tatsache. Die Kirchengeschichte lehrt uns genau das. Alle Konzilien klärten Streitfragen, die Verlierer wurden verbannt, exkommuniziert. Christen die anders glaubten, wurden von Christen verfolgt und getötet. Im Dreißigjährigen Krieg sind sich die Menschen wahrlich nahe gekommen. Das zum Internen Glauben. Interreligiös hatten wir Judenverfolgungen, den Holocaust, sämtliche Religionskriege bei denen sich Menschen nahe gekommen sind.

 

vor 2 Stunden schrieb Kara:

Ich muss nicht mit jedem eine gemeinsame religiöse Gefühligkeit teilen. Es gibt so viele andere Gründe, andere Menschen zu mögen oder sogar zu lieben.

 

Stimmt. Du musst gar nichts. Das Doppelgebot der Liebe muss man nicht befolgen, man kann es auch nicht befolgen, aber man kann verstehen, dass es auf eine Änderung der eigenen Grundeinstellung abzielt, und dass das Arbeit mit anderen an sich selbst erfordert. Muss man nicht machen. Liebe ohne Gefühligkeit, was soll das sein? Wer einen anderen nur halb liebt, liebt ihn gar nicht. Das Reich Gottes ist, wie ...

 

vor 2 Stunden schrieb Kara:

In deinem Fall: Ein Suchen der Antwort auf die Frage, ob Gott einzig ist.

 

Nein, denn das entspricht meinem Glauben, seit jeher. Wie gesagt, seit frühester Kindheit lange bevor ich eine Vorstellung davon hatte, was Existenz bedeutet. Mein Glaube hing damals also nicht davon ab, ob Gott existiert, oder nicht, zwischenzeitlich schon, weil ich mir Zeugnisse, Gewissheiten und die Wahrheit einreden ließ, heute wieder nicht mehr, weil es keine Zeugnisse, Gewissheiten und schon gar nicht die Wahrheit gibt - dafür aber meine mystischen Erfahrungen, die ich dir ausführlich beschrieben habe. Aber ein Gottesbeweis sind diese für mich und andere nicht. Gott kam dabei auch nicht vor. Ich könnte sie auf Gott hin deuten, aber das bliebe eine Spekulation. Trotzdem tragen sie meinen Glauben. Ich schwurble, weil ich nicht kann, was manche in biblischen Zeiten so hervorragend konnten: Ihre religiöse Gefühligkeit in Erzählungen zu verpacken, mit Worten Bilder zu malen, die an der Vernunft vorbei, im Zentrum des Seins eine ungeheurer Wucht entfalten. 

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Shubashi:

Ich nehme lediglich Deinen Beitrag als Aufhänger...

Es gibt ja hier so viele Konvertierte (wobei das Wort falsch ist, denn wir waren vorher schon katholisch), dass das natürlich ganz allgemein gesprochen war. Schon klar.

 

Zumal es das ja nicht besser machen würde. Gleich einer ganzen anonymen Gruppe pathopsychologische Gründe (Angst, Festhaltenwollen etc.) zu unterstellen, warum sie an das Absolute glauben.

 

Aber das ist für mich der Zeitgeist, so gesehen fällst du da nicht besonders auf.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten schrieb Weihrauch:

So war es gemeint "Von Jesus bis Leo 14". Was soll dieser alberne Quatsch, an den römischen Zahlen festzuhalten?

Bitte was? Welche Zahlen? Und entschuldige, dass ich nochmal nachgefragt habe, was du meinst. Ich finde dieses Vorgehen besser, als dass es dann doch zu Missverständnissen kommt.

 

Ich finde übrigens nicht, dass du schwurbelst. Zumindest nicht mehr als andere, die versuchen, ihren Glauben in Worte zu fassen.

 

Aber da ich auf gefühliger Ebene gerade spüre, dass das Gespräch mit dir in ungute Fahrwasser gerät (warum, verstehe ich allerdings nicht), möchte ich das an dieser Stelle gerne beenden. Unser Austausch die letzten Tage war mir wahnsinnig viel wert und hat mir sehr gefallen, dabei soll es auch bleiben.

 

Ich danke dir jedenfalls sehr, dass du immer wieder nachgefragt und mich nicht abgestempelt hast.

bearbeitet von Kara
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb Flo77:

Nach Deinem Posting zu Klinghardt, in dem Du den Sachverhalt an sich ohnehin schon mit anderen Worten bestätigt hast, hat sich das wohl erübrigt. Wenn die Evangelien nur die Wahrheiten der Evangelisten enthalten, aber es nicht einmal mehr möglich sein soll, wenigstens die Lehre Jesu zu rekonstruieren, ist das ganze für mich nur noch auf einer Ebene mit der Edda, Homer, u.a. von Bedeutung.

 

Damit wäre für mich auch die letzte Tür zugenagelt.

„Die Lehre Jesu zu rekonstruieren…..“ Nochmals: Was natürlich nicht geht, ist herauszufinden, was der „historische Jesus“, wo wann und weshalb genau im Einzelnen gesagt und getan hat. Diese immer wieder - auch heute noch - vorgenommenen „Rekonstruktionen“ sind eben reine, theoretische „Konstruktionen“, so ähnlich wie vor Jahrzehnten in der AT-Exegese die verschiedenen „Quellen“…. Es gab Exegeten, die haben es fertig gebracht in den fünf Büchern Moses, mindestens fünf bis sieben verschiedene genau gegeneinander abgrenzbare „Schichten“  zu „rekonstruieren“….. Soweit ich informiert bin, ist der heutige Konsens, dass man von einer „Priesterschrift“ ausgeht, von Quellen, die vor der Priesterschrift und vor dem Exil entstanden sind und dann der ganze Überlieferungskreis um das „deuteronomistische Geschichtswerk“.

 

Im NT beginnt das Markus-Evangelium ja auch ganz programmatisch: 

„Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“

Dieser Satz ist keine neutrale Satzaussage über einen Menschen, sondern ein Glaubensbekenntnis:

Jesus ist der „Christus“, der „Gesalbte“, der „Messias“, der „Sohn Gottes…..

 

dies wird bei Markus in den folgenden Kapiteln entfaltet, die Einheitsübersetzung schaltet „Zwischenüberschriften“ ein

Die Vorbereitung des Wirkens Jesu - Das Wirken Jesu in Galiläa - Auf dem  Weg nach Jerusalem - Die letzten Tage in Jerusalem -

Das Leiden und die Auferstehung Jesu -

 

Die Evangelien geben die „Lehre Jesu“ in ihren Evangelien so wieder, wie diese Lehre in den ersten Jahrzehnten in den Gemeinden / Gemeinschaften der „Jesus-Glaubenden“ verstanden, rezipiert, überliefert und verkündet wurde…..

 

Ich weiß jetzt wirklich gar nicht, was dein eigentliches Problem ist, wieso du unbedingt zurückgegangen möchtest zum „historischen Jesus“, obwohl der eine reine wissenschaftliche Fiktion bleibt…. Das geht auch schon dreimal nicht unter „Umgehung“ der vorhandenen Schriften…..

 

Das alles kann man schon seit über 100 Jahren wissen, Seite dem Resumée, das Albert Schweitzer in seiner bahnbrechenden Studie „die Geschichte der Leben-Jesu-Forschung“ gezogen hat. 

 

Und nochmals: Man kann die neutestamentlichen Schriften auch nicht gegen die Kirche ausspielen, da alle diese Schriften aus der Mitte der glaubenden Gemeinden ( = Kirche ) entstanden und überliefert wurden……

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben

Wieso wäre „Angst/Festhaltenwollen“ in Glaubensfragen „pathopsychologisch“? Ich halte das einfach für ein verbreitetes Fühlen/Denken in jeder Religion, mit dem sich alle Gläubigen mehr oder minder auseinandersetzen müssen/sollten. Zudem ist „Konversion“ (wie immer man den Begriff auffassen mag) in einer Gesellschaft mit schwindendem Volkskirchencharakter ein immer „normalerer“ Begriff, mit dem sich zudem fast unvermeidlich Fragen nach der (Neu-)Definition von Glaubensvorstellungen ergeben. Wie soll bitte Neuevangelisation stattfinden, wenn „Konversion“ als Begriff quasi ausgeklammert würde?

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Kara:
vor 15 Minuten schrieb Weihrauch:

So war es gemeint "Von Jesus bis Leo 14". Was soll dieser alberne Quatsch, an den römischen Zahlen festzuhalten?

Bitte was? Welche Zahlen? Und entschuldige, dass ich nochmal nachgefragt habe, was du meinst. Ich finde dieses Vorgehen besser, als dass es dann doch zu Missverständnissen kommt.

 

Die römischen Zahlen Leo XIV. statt der arabischen Zahlen Leo 14. in kirchlichen Dokumenten. Viele übernehmen diese Schreibweise, die Presse, einige hier im Forum. Soll wohl einen majestetischen Eindruck bewirken. Nur so ein Mini-Beispiel am Rande, welches die Menschen auf die falsche Fährte führen könnte. Es sollte schließlich nicht um weltlich-politisches sondern geistliches bei dem geistlichen Namen eines Papstes gehen. Es wirkt halt antiquiert auf mich, und vielleicht auch auf andere. Ist mir halt grade so aufgefallen beim Schreiben, weil es auf der Tastatur viel mehr Aufwand erfordert XIV zu tippen als 14. 

 

vor 14 Minuten schrieb Kara:

Aber da ich auf gefühliger Ebene gerade spüre, dass das Gespräch mit dir in ungute Fahrwasser gerät (warum, verstehe ich allerdings nicht) ...

 

Das meinte ich doch, dass mein Glaube, deutlich ausgesprochen, keine Konsequenzen (in deinem Sinne), aber diese Wirkung auf uns haben wird, weil du dann auf gefühliger Ebene mehr Distanz brauchst. An diesem Punkt stehen wir nun. Schade, ich bedauere das, ich verstehe das aber, im Gegensatz zu dir, schäme mich, weil es mir nicht gelungen ist, es dir angemessen zu vermitteln, damit du das auch verstehen kannst. Mein Fehler. 

 

Darum meine Warnung vor langer Zeit, mich nach meinem Glauben zu fragen, weil ich dann auf die Existenz oder Nichtexistenz Gottes zu sprechen kommen muss, was für dich keine Option ist, man könnte auch sagen, tabu ist. Tabus sind nichts schlechtes, sie haben eine Berechtigung. Tabus sind weit verbreitet, gerade in Glaubensangelegenheiten. Ich verurteile Tabus in keiner Weise, falls du das denken solltest.   

 

vor 31 Minuten schrieb Kara:

... möchte ich das an dieser Stelle gerne beenden. Unser Austausch die letzten Tage war mir wahnsinnig viel wert und hat mir sehr gefallen, dabei soll es auch bleiben.

 

So soll es sein. Ging mir genau so. Danke.

 

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Weihrauch:

Die römischen Zahlen Leo XIV. statt der arabischen Zahlen Leo 14.

Ach so, danke für die Erklärung. Ich dachte, ich hätte was falsch gemacht.

 

vor 17 Minuten schrieb Weihrauch:

Das meinte ich doch, dass mein Glaube, deutlich ausgesprochen, keine Konsequenzen (in deinem Sinne), aber diese Wirkung auf uns haben wird, weil du dann auf gefühliger Ebene mehr Distanz brauchst.

Ich denke mal darüber nach, behaupte aber, dass es nicht am Inhalt liegt.

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb Shubashi:

Wie soll bitte Neuevangelisation stattfinden, wenn „Konversion“ als Begriff quasi ausgeklammert würde?

 

Es ging mir um Begrifflichkeiten. Man soll den Begriff nicht ausklammern. Jemand konvertiert von der einen Religion zur anderen oder von der einen christlichen Denomination zur anderen. Beides trifft aber auf mich (und den "anderen" hier gemeinten) nicht zu. Wir wurden katholisch getauft. "Bekehrte" trifft es besser. Oder "Revertierte", wie das der Studi mal so schön gesagt hat.

 

Ich habe aber nichts dagegen, wenn ihr mich der Einfachheit halber in die Konvertiten-Schublade einsortiert. Wer will schon so kleinlich sein, ich habe ja wirklich viel mit ihnen gemeinsam.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 19 Stunden schrieb Flo77:

Mir wäre im Zusammenhang mit der Lehre der Kirche über die Sünde kein einziger Bereich bekannt, in dem eine nicht-freigewählte Neigung den Sünder von seiner Sünde entbinden würde. Dann wäre jeder Hetero ja auch entschuldigt (wobei man da noch in gewisser Weise auf eine Heirat drängen könnte, die dem Homosexuellen aus guten Gründen verwehrt ist).

 

Ich überlege gerade ob psychische Prä-Konditionen wie Soziopathie oder Psychopathie z.B. bei Mord eine "sündenschuldaufhebende" Wirkung hätte. Oder ob Pädophilie den Missbraucher ent-schulden würde.

 

Das erscheint mir ein ziemliches Minenfeld zu sein (wenngleich die Moraltheologie sind auch darüber wahrscheinlich schon mal Gedanken gemacht hat, die allerdings dann wohl kaum in den KKK gelangt sind).

 

Wie die Neigung zur Homosexualität einzuordnen ist, hat die Kirche bereits eindeutig definiert.

 

Nein, ein nicht-freigewählte Neigung entschuldigt nicht die Sünde, dieser Neigung nachzugehen, wenn sie eine Neigung zur Sünde ist. Das ist die Lehre der Kirche.  Aber bereits die Prämeditation, das billigende Darübernachdenken oder Planen also, ist bereits Sünde (siehe zB Jesus Worte zum Ehebruch).

 

Ob aber der Erwerb dieser Neigung zu Sünde tatsächlich unfreiwillig erfolgt ist, ist nicht so sicher, weil eben Neigungen qua Laster/Sündhaftigkeit auch durch billigendes Darübernachdenken erworben werden können und dieses Darübernachdenken kann verursacht werden durch schlechten Umgang oder sündige Eltern, ist dennoch aber immer freiwillig.

 

Die Neigung zur Homosexualität ist einfach eine Neigung zur Sünde. Billigende Gedanken über die Homosexualität sind Sünde.

 

bearbeitet von SteRo
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Kara:
vor 20 Minuten schrieb Weihrauch:

Das meinte ich doch, dass mein Glaube, deutlich ausgesprochen, keine Konsequenzen (in deinem Sinne), aber diese Wirkung auf uns haben wird, weil du dann auf gefühliger Ebene mehr Distanz brauchst.

Ich denke mal darüber nach, behaupte aber, dass es nicht am Inhalt liegt.

 

Ich denke schon, dass es nicht um die Form sondern den Inhalt dabei geht. Müssen wir aber jetzt nicht klären. Tabus haben eine Schutzfunktion, eben die der vorauseilenden Distanzierung. Schlagdistanz - Sicherheitszone, das Allerheiligste Zentrum des Seins, du erinnerst dich.

 

An diesem Punkt, müsste man anfangen psychologisch zu sprechen, was uns vielleicht nur "küchenpsychologisch" möglich wäre. Ist nicht so dein Ding. Darum lass ich das lieber. Die Psychologie ist für viele in Glaubensangelegenheiten auch ein Tabuthema, bei manchen sogar ein Kampfbegriff. Vorsicht! NoGo-Area. Betreten verboten, weil Psychologie ein den Glauben zersetzendes Teufelszeug ist. Ich unterstelle dir nichts dergleichen. Ich erwähne das nur, um zu zeigen, dass es in Religionen viele Tabus gibt, und was ihr Zweck ist. 

 

Ich halte natürlich Gott den Schöpfer für den Oberpsychologen seiner Geschöpfe und wenn Jesus nicht auch ein begnadeter Psychotherapeut und Seelsorger gewesen ist, weiß ich auch nicht weiter.  

 

Jedenfalls ist hier endlich eine gute Gelegenheit auf einen Artikel auf feinschwarz.de hinzuweisen, was ich schon die ganze zeit tun wollte. Ist zum 80 Geburtstag von Drewermann (kein Küchenpsychologe!) erschienen, aber jetzt zum Wiederlesen anlässlich seines 85. Geburtstages aus der Versenkung geholt worden. Also für alle an diesem Themenfeld Interessierten:

 

Psychoanalyse und Religionsunterricht. Ein Brückenschlag mit Eugen Drewermann

 

Der Artikel ist von Dr. habil. Volker Garske, Dozent für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Universität Paderborn, Privatdozent der Universität Vechta. 

  • Like 1
  • Thanks 1
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Shubashi:


Ehrlich gesagt, fällt mir da als erstes Spinoza ein, das Ineinsetzen von Kosmos und Gott. Ich müsste also jetzt mal nach katholischer Spinoza-Rezeption suchen, aber da ihn schon seine eigene Gemeinde rausgekickt hatte….

Warum gerade Spinoza? Dessen Ansichten tendieren doch eher zu den m.E. überholten Vorstellungen, man müsse Gott irgendwo in der Außenwelt verorten. 

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Weihrauch:

Jedenfalls ist hier endlich eine gute Gelegenheit auf einen Artikel auf feinschwarz.de hinzuweisen, was ich schon die ganze zeit tun wollte. Ist zum 80 Geburtstag von Drewermann (kein Küchenpsychologe!) erschienen, aber jetzt zum Wiederlesen anlässlich seines 85. Geburtstages aus der Versenkung geholt worden. ...

 

 

Herzlichen Dank. Schade, dass er sich mit der Hierarchie überworfen hat. Seine Schriften lese ich sehr gerne. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Minuten schrieb Merkur:

Schade, dass er sich mit der Hierarchie überworfen hat.

 

Ein weiteres Beispiel dafür, welch große Rolle religiöse Gefühligkeiten und Haltungen doch spielen. Erst von der Kirche außerordentlich wertgeschätzt, dann wegen unterschiedlicher Meinungen zu religiösen Inhalten (die Jungfrauengeburt war der Anlass glaube ich) in ekelhafter Weise aus der Kirche rausgemobbt. Große römische Oper. 

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Weihrauch:

 

Ein weiteres Beispiel dafür, welch große Rolle religiöse Gefühligkeiten und Haltungen doch spielen. Erst von der Kirche außerordentlich wertgeschätzt, dann wegen unterschiedlicher Meinungen zu religiösen Inhalten (die Jungfrauengeburt war der Anlass glaube ich) in ekelhafter Weise aus der Kirche rausgemobbt. Große römische Oper. 

Der eigentliche Anlass waren wohl die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Überzeugungen. Im konservativen Lager waren seine Sichtweisen - zumindest in den neunziger Jahren - ein Gegenstand heftiger Ablehnung. Dabei hätte man viel von ihm lernen können. Im Grunde ging es ihm ähnlich wie Meister Eckhart einige Jahrhunderte zuvor. 

Geschrieben

Sind nicht gerade die sogen „Taufscheinchristen“ auch ein Ziel der Neuevangelisation? Wir hattest hier ja unlängst beschrieben, dass diese letztlich mit dem Glauben gar nichts mehr zu tun haben, und der Austritt nur ein Endpunkt eines längst stattgehabten Bruches sind? Wenn diese Menschen also quasi nicht unter „Neuevangelisation“ zu rechnen sind, was ist dann die eigentliche Zielgruppe? Ungetaufte Jugendliche? Ostdeutsche? Muslime?

Geschrieben (bearbeitet)
1 hour ago, Weihrauch said:

Jedenfalls ist hier endlich eine gute Gelegenheit auf einen Artikel auf feinschwarz.de hinzuweisen, was ich schon die ganze zeit tun wollte. Ist zum 80 Geburtstag von Drewermann (kein Küchenpsychologe!) erschienen, aber jetzt zum Wiederlesen anlässlich seines 85. Geburtstages aus der Versenkung geholt worden. Also für alle an diesem Themenfeld Interessierten:


Da würde mich mal die Meinung unser Religionslehrerinnen interessieren, inwieweit Drewermann die heutige Religionspädagogik noch in Theorie und Praxis beeinflußt. Nach seinem Bruch wurde es doch sehr still um ihn.

 

Edit: 

Abgesehen von seinen recht putinfreundlichen Positionen vor zwei Jahren, fällt mir da nichts mehr ein.

bearbeitet von Shubashi

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...