Merkur Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 7 Stunden schrieb SteRo: Als Mann und als Frau zum Zwecke der natürlichen Arterhaltung/Fortpflanzung. Und wer ... So offenherzig formuliert liest man das selten. Das scheint der Kern der religiös-fundamentalistischen Ansichten zu diesem Thema zu sein. Ich fände es interessant zu erfahren, ob und ggf. wie das, was in den letzten 150 Jahren über das menschliche Seelenleben herausgefunden wurde, darin irgendwie untergebracht werden kann. Zitieren
Werner001 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 8 Stunden schrieb SteRo: Als Mann und als Frau zum Zwecke der natürlichen Arterhaltung/Fortpflanzung. War ihm langweilig, oder welchen Sinn hatte eigentlich diese ganze Schöpfung? Hab ich schon mal erwähnt, dass die ganze Geschichte nicht den geringsten Sinn ergibt? Insbesondere der Quatsch mit dem freien Willen. Die theologischen Grundsätze dieses Schmonzens sind eine Beleidigung für den Verstand Werner Zitieren
Kara Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 11 Minuten schrieb Werner001: Die theologischen Grundsätze dieses Schmonzens sind eine Beleidigung für den Verstand Du musst schon ziemlich zweifeln, wenn du diese permanente Hetze so nötig hast 🙂.... wie ein Mantra, das du dir immer wieder selber vorsagen musst.... möglichst laut, damit die Zweifel in dir still werden. Klappt nur nicht, was? 1 Zitieren
Werner001 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober Gerade eben schrieb Kara: Du musst schon ziemlich zweifeln, wenn du diese permanente Hetze so nötig hast 🙂.... wie ein Mantra, das du dir immer wieder selber vorsagen musst.... möglichst laut, damit die Zweifel in dir still werden. Klappt nur nicht, was? Diese Stelle der Lehre (freier Wille etc) halte ich tatsächlich für ausgemachten Blödsinn. Gott schafft Menschen, warum auch immer. Weil er diese Menschen so furchtbar liebt, greift er nicht ein, wenn die Mehrzahl von ihnen ins ewige Verderben läuft, worüber er dann aber furchtbar traurig ist. Das mag man in der Antike für plausibel gehalten haben, aber ernsthaft, heute? Es gäbe ja andere Erklärmodelle für die Welt, meinetwegen sogar mit Schöpfer. Ganz grob in die Richtung „die Welt ist wie sie ist, ihre Unvollkommenheit ist immanent (so wie die Erde nur dank Plattentektonik etc überhaupt bewohnbar ist, weswegen die „Nebenwirkungen“ wie Vulkane und Erdbeben einfach dazugehören) und deshalb ist auch der Mensch unvollkommen. Gott ist aber da, hat als Zeichen dafür sogar seinen Sohn Mensch werden lassen und verheißt, dass alles im Guten enden wird. Wir gesagt, es gäbe plausiblere Denkmodelle als die Freier-Wille-Story Werner 2 Zitieren
Werner001 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 14 Minuten schrieb Kara: wenn du diese permanente Hetze so nötig hast Ok, mea culpa. Ich gestehe, dass ich regelmäßig giftig werde, wenn ich lesen muss, ich sei vom Teufel besessen, hätte mich konditioniert, schwul zu sein, etc pp. Bin auch nur ein Mensch Werner 1 2 Zitieren
Kara Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 16 Minuten schrieb Werner001: Ich gestehe, dass ich regelmäßig giftig werde, wenn ich lesen muss, ich sei vom Teufel besessen, hätte mich konditioniert, schwul zu sein, etc pp. Weil du das ja hier so oft lesen musst, oder? Ich jedenfalls bezog mich nicht darauf, sondern auf unseren Glauben ganz allgemein und auf unseren Gott. Beides ziehst du regelmäßig in den Dreck. vor 17 Minuten schrieb Werner001: Bin auch nur ein Mensch Das könntest du sagen, wäre das wirklich das einzige Thema, bei dem du "giftig" wirst. Ist es aber nicht. Es nagt ganz grundsätzlich in dir. Andernfalls hättest du deine regelmäßigen (!) verbalen Entgleisungen absolut nicht nötig. Haben die anderen Nicht-Gläubigen hier ja auch nicht. Zitieren
Flo77 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 13 Minuten schrieb Kara: Haben die anderen Nicht-Gläubigen hier ja auch nicht. Mit dem, was hier nicht geschrieben wird, könnte man Enzyklopädien füllen. 1 Zitieren
Kara Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober (bearbeitet) vor 17 Minuten schrieb Kara: Das könntest du sagen, wäre das wirklich das einzige Thema, bei dem du "giftig" wirst. Ist es aber nicht. Wobei... nein, auch dann nicht. Wenn dir sowas so sauer aufstößt dass du ausrasten musst, warum gehst du dann nicht auf die Person los, die so etwas sagt, sondern holst zum Rundumschlag aus? Gegen uns Gläubige allgemein? Gegen Gott? Ist für mich absolut nicht plausibel. bearbeitet 1. Oktober von Kara Zitieren
Flo77 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober (bearbeitet) - bearbeitet 1. Oktober von Flo77 Zitieren
Guppy Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober Am 30.9.2025 um 19:33 schrieb Werner001: Soll er mich hetero machen, wenn es ihm nicht gefällt, wie ich bin. Er ist allmächtig, also kann er das fix bewerkstelligen. Wenn ich morgen kein Hetero bin, gehe ich davon aus, dass ihm ein Wohlgefallen ist, wie ich bin. Ich werde euch morgen mitteilen, wie Gott der Allmächtige entschieden hat, und ich erwarte, dass ihr Gottes geoffenbarten Willen akzeptiert. Werner So wird das nichts, lieber Werner. Zunächst einmal solltest du in deinem Herzen ehrliche Reue und den ehrlichen Wunsch zur Umkehr haben. Und dann solltest du in deinem Herzen wirklich voll Vertrauen in Gott sein und daran glauben, dass er dein Bitten erhört und alles gut machen kann. Und das bedeutet dann auch nicht, dass Gott auf dein Fingerschnippen sofort alle deine Wünsche erfüllt. Aber er wird dich auf deinem weiteren Weg begleiten, dir Kraft geben wo du sie selbst nicht hast und er wird dir hin und wieder einen Schubs geben, damit du in die richtige Richtung weitergehst. Und dann wird sich auch vieles verändern. Zitieren
Flo77 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Guppy: So wird das nichts, lieber Werner. Zunächst einmal solltest du in deinem Herzen ehrliche Reue und den ehrlichen Wunsch zur Umkehr haben. Und dann solltest du in deinem Herzen wirklich voll Vertrauen in Gott sein und daran glauben, dass er dein Bitten erhört und alles gut machen kann. Und das bedeutet dann auch nicht, dass Gott auf dein Fingerschnippen sofort alle deine Wünsche erfüllt. Aber er wird dich auf deinem weiteren Weg begleiten, dir Kraft geben wo du sie selbst nicht hast und er wird dir hin und wieder einen Schubs geben, damit du in die richtige Richtung weitergehst. Und dann wird sich auch vieles verändern. Ich weiß, Du meinst es nur gut und glaubst das wirklich, was Du da schreibst (was mir das Herz bluten lässt), aber - Gott steh mir bei - ES FUNKTIONIERT EINFACH NICHT! Was glaubst Du eigentlich, was ich 20 Jahre lang versucht habe??? Und was auch andere 1000fach versucht haben. bearbeitet 1. Oktober von Flo77 Zitieren
Merkur Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 3 Stunden schrieb Kara: Wenn dir sowas so sauer aufstößt dass du ausrasten musst, warum gehst du dann nicht auf die Person los, die so etwas sagt, sondern holst zum Rundumschlag aus? Gegen uns Gläubige allgemein? Gegen Gott? Was war denn so schlimm an seinen Postings? Zitieren
Werner001 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 29 Minuten schrieb Flo77: Ich weiß, Du meinst es nur gut und glaubst das wirklich, was Du da schreibst (was mir das Herz bluten lässt), aber - Gott steh mir bei - ES FUNKTIONIERT EINFACH NICHT! Was glaubst Du eigentlich, was ich 20 Jahre lang versucht habe??? Und was auch andere 1000fach versucht haben. Wenn ich jetzt dazu kommentiere, was mir auch der Zunge liegt, kriegt @Kara das wieder in den falschen Hals, also schweige ich und vereine mein Leid mit dem Kreuz Christi… Werner 1 Zitieren
Merkur Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 32 Minuten schrieb Flo77: Was glaubst Du eigentlich, was ich 20 Jahre lang versucht habe??? Und was auch andere 1000fach versucht haben. Wäre die Frage, warum du bisher nicht auf die Idee gekommen bist, damit aufzuhören, hier unangemessen? Zitieren
Flo77 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 4 Minuten schrieb Merkur: Wäre die Frage, warum du bisher nicht auf die Idee gekommen bist, damit aufzuhören, hier unangemessen? Sorry, wie meinst Du? Ich habe vor ca. 6 Jahren den Punkt erreicht an dem ich Gottes Untätigkeit als sein letztes Wort und Placet genommen habe. Seitdem liege ich zwar mit der Kirche über Kreuz, aber mir geht es etwas besser und mein Verhältnis zum Ewigen hat sich wieder einigermaßen normalisiert. 1 Zitieren
Werner001 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober @Kara Ich kam vor Jahren in dieses Forum als Suchender. Ordentlich katholisch sozialisiert und aufgewachsen, Messdiener, Oberministrant, beinahe Priesterseminar („wenn nicht er, wer der dann“ sagte der Pfarrer zu meiner Mutter). Dann merkte ich immer stärker, dass meine Persönlichkeit, damals hätte ich wohl gesagt „wie der Herr mich geschaffen hat“, nicht mit der Lehre der Kirche vereinbar war.ich wollte oder konnte aber such nicht von der Kirche lassen und so kam ich schließlich in diesem Forum an. In der Anfangszeit gab es hier auch noch viele Möglichkeiten zum Austausch, ich traf Leute, denen es ähnlich ging, es tat mir gut. Inzwischen treffe ich fast nur noch auf Leute, die, ja, wie soll ich es sagen, nicht irgendwelche Glaubensfreude ausstrahlen, sondern nurmehr eine Art Buchstabengerechtigkeit, die ich ziemlich abstoßend finde. Buchstabengerechtigkeit nach dem Motto „es steht geschrieben soundso, glaub es oder fahr zur Hölle“. Leider lasse ich mich dann immer wieder dazu verführen, ebenso herzlos und verletzend zu antworten, das ist weder gut noch richtig. ich selbst habe mit dem Thema Kirche inzwischen abgeschlossen, finde es aber als Aussenstehender weiter interessant, Glaubenslehren und ihre Widersprüche zu diskutieren. Das bezieht sich keineswegs nur auf den Katholizismus, ebenso befasse ich mich mit dem Islam oder allen möglichen Sekten. Für eine Diskussion muss man allerdings diskutieren wollen, und mit Gläubigen ist das nicht einfach, weil die sich oft schon durch einfaches Hinterfragen angegriffen fühlen. Nichtsdestotrotz finde ich es äußerst spannend und interessant, solche Themen zu durchdenken und zu hinterfragen Werner 1 Zitieren
Werner001 Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor 11 Minuten schrieb Flo77: Sorry, wie meinst Du? Ich habe vor ca. 6 Jahren den Punkt erreicht an dem ich Gottes Untätigkeit als sein letztes Wort und Placet genommen habe. Seitdem liege ich zwar mit der Kirche über Kreuz, aber mir geht es etwas besser und mein Verhältnis zum Ewigen hat sich wieder einigermaßen normalisiert. Die große Frage ist doch, was wichtiger ist: mit der Kirche oder mit Gott im Reinen zu sein? Werner 1 Zitieren
Kara Geschrieben 1. Oktober Melden Geschrieben 1. Oktober vor einer Stunde schrieb Werner001: Inzwischen treffe ich fast nur noch auf Leute, die, ja, wie soll ich es sagen, nicht irgendwelche Glaubensfreude ausstrahlen, sondern nurmehr eine Art Buchstabengerechtigkeit, die ich ziemlich abstoßend finde. Hier?? Die absolute Mehrheit hier ist doch deutsch-katholisch oder nicht-katholisch. Postings, die dich persönlich oder deine Lebens- und Liebesumstände angreifen, muss man mit der Lupe suchen, denn auch ein Teil des kleinen Restes würde das hier niemals tun. Genau deswegen verstehe ich deine ausfällige Art nicht. Das heißt... ich denke eben schon, es zumindest teilweise zu verstehen. Aber ist jetzt auch egal. Mich trifft das nicht mehr, die Zeiten sind vorbei. Alles, was ich dir wünsche, ist Frieden im Herzen. Ganz ehrlich. 1 Zitieren
iskander Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb Werner001: Leider lasse ich mich dann immer wieder dazu verführen, ebenso herzlos und verletzend zu antworten, das ist weder gut noch richtig. Mitunter polemisch und bissig? Ja. Herzlos? Nein. bearbeitet 2. Oktober von iskander Zitieren
iskander Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober (bearbeitet) vor 20 Stunden schrieb SteRo: Da steht's: Gen 1, 27 Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, Als Mann und als Frau zum Zwecke der natürlichen Arterhaltung/Fortpflanzung. Wenn man daraus überhaupt etwas ableiten kann, was für jedes einzelnen Individuum gilt, dann wäre es so etwas wie eine grundsätzliche moralische Verpflichtung für alle Menschen, Kinder zu zeugen. Das ist übrigens wohl auch die klassischen jüdische Auslegung. Zitat Wer seine Geschlechtlichkeit überhaupt nicht nutzt, um sich ganz Gott widmen zu können, der kann sich nicht versündigen. Das steht hier aber nun gerade nicht an der entsprechenden Genesis-Stelle. Dort ist von einer gottgewollten Enthaltsamkeit gar nicht die Rede. Zitat Und wer seine Geschlechtlichkeit nicht in diesem Sinne nutzt versündigt sich gegen den Willen Gottes. Wenn man Deine Aussage wörtlich nimmt, dann versündigt sich jeder Mönch und jeder Priester, der regelkonform lebt, gegen Gottes Willen. Denn er nutzt seine Geschlechtlichkeit ja nicht "in diesem Sinne" (im Sinne des heterosexuellen Verkehrs), sondern eben überhaupt nicht. Du willst etwas anderes sagen: Wer seine Sexualität (auch) in einem anderen Sinne nutzt als in dem des heterosexuellen Verkehrs, versündigt sich schwer. Weißt Du, was Du machst? Du ersetzt eine Original-Aussage der Genesis durch eine inhaltlich grundlegend andere Aussage: Die Original-Aussage der Genesis lautet im Effekt: "Der Mensch soll seine Geschlechtlichkeit nutzen, um sich fortpflanzen." Deine Version hingegen lautet: "Der Mensch braucht seine Geschlechtlichkeit keineswegs dazu zu nutzen, um sich fortzupflanzen. Nur darf er sie auf gar keinen Fall zu etwas anderem als zur Fortpflanzung nutzen." Es ist im Grunde so, als würdest Du das Gebot "Lies dieses Buch" wie folgt interpretieren: Man braucht das Buch keineswegs zu lesen - man muss sich nur unbedingt davor hüten, das Buch jemals auf eine andere Weise als zum Lesen zu verwenden (also zum Beispiel als Unterlage, auf der man etwas schreibt). Du verwandelst ein Gebot in eine bloße Erlaubnis, und Du erfindest frei ein Verbot, das nicht da steht. Du machst aus einem "X soll getan werden" ein "Nur X darf getan werden". Zitat Aber wer seine Geschlechtlichkeit aus Gründen des Lustgewinns nutzt [...] Selbst wenn der einzige Grund, der Gott dazu motiviert hat, die Sexualität zu erschaffen, der Wunsch gewesen sein sollte, dass der Mensch sich fortpflanzen möge (was nicht da steht), würde daraus nur dies folgen: Gemäß Gottes Willen soll es genügend fruchtbare sexuelle Akte geben, damit der Mensch sich ausreichend fortpflanzt. Sonst nichts. Weder würde folgen, dass es nur fruchtbare sexuelle Akte geben dürfe, noch gar, dass Gott etwas gegen sexuelle Akte aus Lust haben würde. Von der angeblichen Verwerflichkeit, seine Geschlechtlichkeit "aus Gründen des Lustgewinns" zu nutzen, steht übrigens auch nichts in der Bibel - weder an besagter Genesis-Stelle noch sonst irgendwo. Was glaubst Du eigentlich, wieso David so viele Nebenfrauen hatte? Und was glaubst Du, wieso das - oh Schreck - unverheiratete Paar im Hohelied Sex hatte? Zitat [...] und dabei entweder die Fortpflanzung (den Willen Gottes) als lästiges Übel vorsätzlich verhindert [...] Dass Gott von jedem Menschen zu jedem Zeitpunkt seines Lebens wollen würde, dass er Kinder zeugt, wäre eine absurde Annahme. Es muss zumindest manche Situationen geben, in denen Gott eine Fortpflanzung nicht will (sei es, dass sein Wille neutral oder einer Zeugung entgegengesetzt ist). Wenn Gott in einer bestimmten Situation aber nicht will, dass ein Mensch ein Kind zeugt, dann kann der Mensch in der entsprechenden Situation eben auch nicht gegen Gottes Willen, ein Kind zu zeugen, verstoßen. Man kann nämlich nicht gegen einen Willen handeln, den es gar nicht gibt. So einfach ist das. Zitat [...] oder erst gar nicht [sic] mit dem anderen Geschlecht verkehrt, der sündigt schwer. Daraus folgt ganz natürlich, dann jene mit einer unüberwindbaren homosexuellen Neigung zur Enthaltsamkeit berufen sind. Es gibt hier zwei Möglichkeiten: - Entweder gilt das Gebot Gottes aus der Genesis, sich fortzupflanzen, ohne Ausnahme und für jeden einzelnen Menschen. Dann verstößt ein jeder gegen dieses Gebot, der ausschließlich homosexuell lebt. Wohlgemerkt: Nicht weil er überhaupt homosexuell lebt, sondern weil er ausschließlich homosexuell lebt und daher keine Kinder zeugt. Aber auch jeder, der lebenslang enthaltsam lebt, verstößt dann gegen das Gebot - denn auch er verweigert sich ja Gottes Gebot, Kinder zu zeugen. (Nochmals: Nicht deswegen bleibt ein Mensch kinderlos, weil er Akte vollzieht, die nicht fruchtbar sind - sondern weil er keine (oder nicht genügend) Akte vollzieht, die fruchtbar sind.) - Oder das Gebot, sich fortzupflanzen, gilt (wie auch Thomas v. Aquin meinte) nur für die Menschheit als Gruppe, nicht aber für jedes einzelne menschliche Individuum. Wenn ein Individuum aber nicht zum ehelichen Leben und nicht zur Zeugung von Kindern verpflichtet ist, so kann es gegen seine dann ja nicht-existente Pflicht zur Ehe oder zur Kinderzeugung auch nicht verstoßen. Weder durch ein ausschließlich homosexuelles Leben noch durch lebenslange Enthaltsamkeit. Man mag es drehen und wenden, wie man will: Vom Fortpflanzungs-Gebot der Genesis kommt man nicht zur kath. Sexualmoral. Natürlich mag man sich speziell im Fall der Homosexualität - nicht aber in anderen wichtigen Fällen - auf andere Stellen der Bibel berufen anstatt auf Genesis 1, 27 f. Man findet das Verbot praktizierter Homosexualität (wenn es sich nicht in Wahrheit um das Verbot des Beischlafes von zwei Männern mit einer Frau handelt) allerdings in den gleichen biblischen Büchern, in denen neben anderen fraglichen Dingen auch steht, dass man Wahrsager und seine schwererziehbaren Söhne steinigen soll, und dass man keine Kleider aus zwei Stoffen tragen darf. bearbeitet 2. Oktober von iskander 2 Zitieren
SteRo Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb iskander: Wenn man daraus überhaupt etwas ableiten kann, was für jedes einzelnen Individuum gilt, dann wäre es so etwas wie eine grundsätzliche moralische Verpflichtung für alle Menschen, Kinder zu zeugen. Das ist übrigens wohl auch die klassischen jüdische Auslegung. Das steht hier aber nun gerade nicht an der entsprechenden Genesis-Stelle. Dort ist von einer gottgewollten Enthaltsamkeit gar nicht die Rede. Wenn man Deine Aussage wörtlich nimmt, dann versündigt sich jeder Mönch und jeder Priester, der regelkonform lebt, gegen Gottes Willen. Denn er nutzt seine Geschlechtlichkeit ja nicht "in diesem Sinne" (im Sinne des heterosexuellen Verkehrs), sondern eben überhaupt nicht. Du willst etwas anderes sagen: Wer seine Sexualität (auch) in einem anderen Sinne nutzt als in dem des heterosexuellen Verkehrs, versündigt sich schwer. Weißt Du, was Du machst? Du ersetzt eine Original-Aussage der Genesis durch eine inhaltlich grundlegend andere Aussage: Die Original-Aussage der Genesis lautet im Effekt: "Der Mensch soll seine Geschlechtlichkeit nutzen, um sich fortpflanzen." Deine Version hingegen lautet: "Der Mensch braucht seine Geschlechtlichkeit keineswegs dazu zu nutzen, um sich fortzupflanzen. Nur darf er sie auf gar keinen Fall zu etwas anderem als zur Fortpflanzung nutzen." Es ist im Grunde so, als würdest Du das Gebot "Lies dieses Buch" wie folgt interpretieren: Man braucht das Buch keineswegs zu lesen - man muss sich nur unbedingt davor hüten, das Buch jemals auf eine andere Weise als zum Lesen zu verwenden (also zum Beispiel als Unterlage, auf der man etwas schreibt). Du verwandelst ein Gebot in eine bloße Erlaubnis, und Du erfindest frei ein Verbot, das nicht da steht. Du machst aus einem "X soll getan werden" ein "Nur X darf getan werden". Selbst wenn der einzige Grund, der Gott dazu motiviert hat, die Sexualität zu erschaffen, der Wunsch gewesen sein sollte, dass der Mensch sich fortpflanzen möge (was nicht da steht), würde daraus nur dies folgen: Gemäß Gottes Willen soll es genügend fruchtbare sexuelle Akte geben, damit der Mensch sich ausreichend fortpflanzt. Sonst nichts. Weder würde folgen, dass es nur fruchtbare sexuelle Akte geben dürfe, noch gar, dass Gott etwas gegen sexuelle Akte aus Lust haben würde. Von der angeblichen Verwerflichkeit, seine Geschlechtlichkeit "aus Gründen des Lustgewinns" zu nutzen, steht übrigens auch nichts in der Bibel - weder an besagter Genesis-Stelle noch sonst irgendwo. Was glaubst Du eigentlich, wieso David so viele Nebenfrauen hatte? Und was glaubst Du, wieso das - oh Schreck - unverheiratete Paar im Hohelied Sex hatte? Dass Gott von jedem Menschen zu jedem Zeitpunkt seines Lebens wollen würde, dass er Kinder zeugt, wäre eine absurde Annahme. Es muss zumindest manche Situationen geben, in denen Gott eine Fortpflanzung nicht will (sei es, dass sein Wille neutral oder einer Zeugung entgegengesetzt ist). Wenn Gott in einer bestimmten Situation aber nicht will, dass ein Mensch ein Kind zeugt, dann kann der Mensch in der entsprechenden Situation eben auch nicht gegen Gottes Willen, ein Kind zu zeugen, verstoßen. Man kann nämlich nicht gegen einen Willen handeln, den es gar nicht gibt. So einfach ist das. Es gibt hier zwei Möglichkeiten: - Entweder gilt das Gebot Gottes aus der Genesis, sich fortzupflanzen, ohne Ausnahme und für jeden einzelnen Menschen. Dann verstößt ein jeder gegen dieses Gebot, der ausschließlich homosexuell lebt. Wohlgemerkt: Nicht weil er überhaupt homosexuell lebt, sondern weil er ausschließlich homosexuell lebt und daher keine Kinder zeugt. Aber auch jeder, der lebenslang enthaltsam lebt, verstößt dann gegen das Gebot - denn auch er verweigert sich ja Gottes Gebot, Kinder zu zeugen. (Nochmals: Nicht deswegen bleibt ein Mensch kinderlos, weil er Akte vollzieht, die nicht fruchtbar sind - sondern weil er keine (oder nicht genügend) Akte vollzieht, die fruchtbar sind.) - Oder das Gebot, sich fortzupflanzen, gilt (wie auch Thomas v. Aquin meinte) nur für die Menschheit als Gruppe, nicht aber für jedes einzelne menschliche Individuum. Wenn ein Individuum aber nicht zum ehelichen Leben und nicht zur Zeugung von Kindern verpflichtet ist, so kann es gegen seine dann ja nicht-existente Pflicht zur Ehe oder zur Kinderzeugung auch nicht verstoßen. Weder durch ein ausschließlich homosexuelles Leben noch durch lebenslange Enthaltsamkeit. Man mag es drehen und wenden, wie man will: Vom Fortpflanzungs-Gebot der Genesis kommt man nicht zur kath. Sexualmoral. Natürlich mag man sich speziell im Fall der Homosexualität - nicht aber in anderen wichtigen Fällen - auf andere Stellen der Bibel berufen anstatt auf Genesis 1, 27 f. Man findet das Verbot praktizierter Homosexualität (wenn es sich nicht in Wahrheit um das Verbot des Beischlafes von zwei Männern mit einer Frau handelt) allerdings in den gleichen biblischen Büchern, in denen neben anderen fraglichen Dingen auch steht, dass man Wahrsager und seine schwererziehbaren Söhne steinigen soll, und dass man keine Kleider aus zwei Stoffen tragen darf. Das ist sie wieder: diese anmaßende Dreistigkeit meine Worte durch deine zu ersetzen und mir zu erzählen, was ich gemeint habe mit meinen Worten. Aber den Gefallen tue ich dir, dem Stöckchenspieler, natürlich nicht, nun über deine Stöckchen zu springen, um dir bei deiner diskursiven Selbstbefriedigung behilflich zu sein. Am 27.9.2025 um 16:17 schrieb SteRo: Ich glaube nicht, dass wir vor unser beider Tod noch gedanklich-sprachlich zusammenkommen, und ob hinterher, das weiß nur der Herr. Dass wir aber auf Erden nicht mehr zusammenkommen, das denke ich haben wir uns gegenseitig angesichts der vielen Schleifen, die wir bereits gedreht haben, nun wirklich erschöpfend demonstriert. bearbeitet 2. Oktober von SteRo Zitieren
Shubashi Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober 10 hours ago, Kara said: Hier?? Die absolute Mehrheit hier ist doch deutsch-katholisch oder nicht-katholisch. Postings, die dich persönlich oder deine Lebens- und Liebesumstände angreifen, muss man mit der Lupe suchen, denn auch ein Teil des kleinen Restes würde das hier niemals tun. Ich denke, @Werner001 hat sich nicht über persönliche Angriffe beklagt, bzw. solche auf Lebensumstände. Es geht nach meinem Verständnis eher um das stumpfe Einsortieren von Glaubens- und Lebenserfahrungen anhand von „Lehramtskonformität“. Ehrlich gesagt, ist mir das auch wenig nachvollziehbar, weil das eben meiner Erfahrung nach sehr weltfremd ist. Kirche ist und war immer sehr viel umfassender, weil Glaubensdoktrin und Dogma mit der Lebensrealität der allermeisten Gläubigen schlicht nichts zu tun hat. Eine wirklich umfassende Kirche interessiert sich v.a. für Gott und den Menschen, eine sektional-formale Institution v.a. für Doktrin. Mir scheint, dass die Auseinandersetzung um den synodalen Weg eben auch darum geht: bemesse ich alle Fragen, die Menschen an Spiritualität und Sinn herantragen v.a. formal danach, ob sie zur Doktrin passen und ich so linientreue Mitglieder generiere, oder aber stelle ich mich der Vielfalt der Lebensrealität? Die erste Version erscheint mir wenig erfolgversprechend, denn sie besitzt nach den Skandalen der Vergangenheit schlicht keine Glaubwürdigkeit mehr. Die andere Version, sich einfach mitsamt der ganzen eigenen Schuld und Biografie einfach der sehr pluralistischen Welt und Gott anzuvertrauen, ist für mich einfach realistischer. 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober vor 14 Minuten schrieb Shubashi: Die andere Version, sich einfach mitsamt der ganzen eigenen Schuld und Biografie einfach der sehr pluralistischen Welt und Gott anzuvertrauen, ist für mich einfach realistischer. Es tut mir Leid, aber genau dieser Ansatz ist es, der mich an der Kirche verzweifeln lässt. Alleingelassen, niedergedrückt, zur Einsamkeit verdammt, lässt einen die Kirche im Regen stehen und erwartet dann aber, daß man "in Christus" auf einmal das Licht der Welt erblickt. Oder anders formuliert: sie erschafft ein Massenproblem um als Apotheke ihre Medizin loszuwerden. Ich verstehe bis heute nicht, was an der Idee des Menschenopfers (oder Gottesopfers) "für meine Sünden" so befreiend sein soll. Bei mir kommt da nur ewiges in der Schuld des Opfers stehen heraus. Zitieren
Werner001 Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober vor 2 Stunden schrieb Flo77: Ich verstehe bis heute nicht, was an der Idee des Menschenopfers (oder Gottesopfers) "für meine Sünden" so befreiend sein soll. Das sind eben historische theologische Konstrukte, die man hinterfragen können sollte, ohne nur mit „aber das Lehramt sagt“ abgefertigt zu werden. Wobei man das Problem gR nicht hätte, wenn man es wie die überwiegende Mehrheit der Gläubigen machen würde: seinen persönlichen Glauben leben, von Theologie keine Ahnung haben und den Papst ähnlich sehen wie die Engländer ihre Königs: Identifikationsfiguren zum zujubeln, aber ohne Relevanz für die persönliche Lebensführung. So war z. B. ich viele Jahre gut katholisch, hätte es dem Herrn nicht gefallen, mich schwul zu schaffen, und damit zwangsläufig einiges in Frage stellen zu müssen, wäre ich es wohl immer noch. Werner 1 Zitieren
iskander Geschrieben 2. Oktober Melden Geschrieben 2. Oktober (bearbeitet) vor 4 Stunden schrieb SteRo: Das ist sie wieder: diese anmaßende Dreistigkeit meine Worte durch deine zu ersetzen und mir zu erzählen, was ich gemeint habe mit meinen Worten. Aber den Gefallen tue ich dir, dem Stöckchenspieler, natürlich nicht, nun über deine Stöckchen zu springen, um dir bei deiner diskursiven Selbstbefriedigung behilflich zu sein. Entschuldige, aber ich kann nur von dem ausgehen, was Du sagst. Du hast - und zwar ausdrücklich im Zusammenhang mit der Homosexualität und ihrer möglichen Akzeptanz durch Gott - Genesis 1,27 f. zitiert; eine Bibelstelle, die besagt, dass der Mensch als Mann und Frau geschaffen wurde und sich fortpflanzen solle. Dann hast Du im Anschluss gesagt, dass man sich aber gar nicht fortzupflanzen brauche, sondern gerne auch komplett enthaltsam leben dürfe (um sich ganz Gott widmen zu können). Nur dürfe man die folgenden Dinge nicht tun: - seine Sexualität "aus Gründen des Lustgewinns" nutzen - die Fortpflanzung beim Geschlechtsverkehr absichtlich verhindern - mit dem anderen Geschlecht verkehren [oder sonst etwas tun, was die kath. Kirche verbietet; so zumindest in anderen Beiträgen]. Das hast Du alles selbst so geschrieben, nicht ich. Ich ersetze Deine Aussagen nicht durch meine, sondern verstehe Deine Aussagen so, wie auch jeder Sprecher der deutschen Sprache sie verstehen wird. Wenn Du mir nicht glaubst, dass Du die entsprechenden Sachen höchstselbst gesagt hast, dann lies bitte noch einmal Dein eigenes Posting durch. Mein einziger Beitrag bestand daraus Dich darauf hinzuweisen, dass von den moralischen Forderungen, die Du vertrittst, an der entsprechenden Genesis-Stelle rein gar nichts zu finden ist; und dass die einzige Forderung, die man (möglicherweise) tatsächlich aus der Genesis-Stelle ableiten könnte - nämlich eine allgemeine Pflicht zur Fortpflanzung - von Dir ausdrücklich abgelehnt wird. Jetzt kannst Du natürlich behaupten, dass Du die Genesis einfach völlig grundlos und nur zum Spaß zitiert hast - und keineswegs etwa, weil sie Deiner Meinung im Hinblick auf homosexuelles Verhalten im Besonderen oder die Sexualmoral im Allgemeinen relevant wäre. Nur kann das kein Mensch glauben, der Deine Äußerungen im Zusammenhang liest. bearbeitet 2. Oktober von iskander Zitieren
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