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Synodaler Weg - schon versperrt?


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Geschrieben (bearbeitet)
vor 33 Minuten schrieb rorro:

Jeder, der einen homosexuellen Lebensstil pflegte und diesen verließ war nach diesem calvinistischen Dogma eh nie saved, ähh, gay natürlich.

  

Was ist dann mit denjenigen, die erst nach längerer Zeit den heterosexuellen Lebensstil aufgeben und homosexuell werden? Waren die je "richtig" heterosexuell oder nicht? 

 

Unabhängig davon gibt es natürlich die unterschiedlichsten Menschen und auch ein weites Spektrum der Bisexualität. Und es gibt nun sicher auch Leute, die einmal einen homosexuellen Lebensstil gepflegt und ihn später verlassen haben. Ob wir sie als "genuin homosexuell" bezeichnen sollten oder nicht sei hier dahingestellt - aber bezeichnen wir sie einmal so. Das alles ändert dann aber doch nichts an folgenden Punkten:

 

- Für die allermeisten Leute manifestiert Homosexualität sich früh im Leben.

- Für die allermeisten Leute ist Homosexualität stabil und nicht willentlich (oder durch "therapeutische" Intervention) veränderbar.

- Auch junge Menschen, die fromm sind und sich nach Kräften um ein gläubiges Leben bemühen, können eine starke homosexuelle Neigung haben. (Mir fehlt jetzt eine Statistik, aber es würde mich wundern, wenn homosexuelle Neigungen unter frommen Menschen wesentlich seltener auftreten sollten als unter glaubensfernen.)

 

Selbst wenn es also einzelne homosexuelle Personen gibt, die den homosexuellen Lebensstil mühelos verlassen können und wollen - und selbst wenn es berechtigt sein sollte, diese als "einstmals genuin homosexuell" zu bezeichnen -, wäre das vermeintliche "Problem mit der Homosexualität" insgesamt nicht gelöst. 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb rorro:

Ich gestehe das nirgendwo in weltweit akzeptierten Menschenrechtskatalogen gefunden zu haben.

Selbstverständlichkeiten haben die Angewohntheit erst aktenkundig zu werden, wenn sie nicht mehr selbstverständlich sind.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 34 Minuten schrieb rorro:

Aber selbst wenn das zitierte stimmt, von dem wir nicht wissen auf welche Studien es sich beruft: was hat das mit der Bewertung von homosexuellem Sex zu tun? Dahinter steckt eigentlich ein postuliertes Menschenrecht auf Sex. Ich gestehe das nirgendwo in weltweit akzeptierten Menschenrechtskatalogen gefunden zu haben. Mag an mir liegen.

 

Nun, wer das mit den Studien herausfinden will, der wird es wohl auch herausfinden können. Es dürften die einschlägigen Studien zum Thema sein, die man wohl relativ leicht wrd identifizieren können (wenn sie nicht anderswo auch explizit genannt werden). 

 

Bei den Menschenrechten handelt es sich ja im Abwehrrechte. Ein Anrecht auf Sex wäre also ein Anrecht des Individuums darauf, dass der Staat sich (außer in speziellen Fällen, in denen kein angemessener Konsens bzw. keine Konsensfähigkeit vorliegt) aus den Betten der Leute herauszuhalten hat. Ich meine, dass inzwischen sogar die Kirche so weit ist, dass sie das akzeptiert - auch im Fall der Homosexualität. Zumindest war das bei FI so. Natürlich gibt es auch viele kath. Bischöfe, die für eine Kriminalisierung bzw. noch strengere Bestrafung Homosexueller sind - vor allem in Afrika, dem Gelobten Lande von Bischof Robter Barron. 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb rorro:

Das konntest Du schon mal besser.

 

Hätte es dich überzeugt, wenn ich mir mehr Mühe gegeben hätte? 😄

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Domingo:
vor 5 Stunden schrieb Marcellinus:

Ich werde aus der Seite nicht schlau. Der Autor behauptet, kein christlicher Apologet zu sein, argumentiert aber genau wie einer.

Was genau sagt er, das historisch falsch ist?

 

Und wie argumentiert ein chr. Apologet Deiner Meinung nach?

 

Ich hatte gedacht, er käme mal mit einer neuen Idee um die Ecke. Stattdessen immer die ollen Kamellen. Es dürfte schon Gründe haben, warum Historiker um dieses Thema einen großen Bogen machen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Minuten schrieb iskander:

Dahinter steckt eigentlich ein postuliertes Menschenrecht auf Sex.

 

Nochmals dazu:

 

Nein. Menschenrechte sind wie gesagt Abwehrrechte (insbesondere gegen den Staat). Bei ihnen geht es nicht darum, ob etwas moralisch legitim ist. Selbst wenn man ein bestimmtes Verhalten - sagen wir den Ehebruch oder den Abfall vom kath. Glauben oder das Versäumen der Sonntagspflicht - als moralisch verwerflich empfindet, kann man immer noch der Meinung sein, dass der Mensch ein Anrecht auf seine persönliche Sphäre hat, welches weit genug reicht, damit der Staat sich in solchen Fällen nicht mit Zwangsmaßnahmen einschalten sollte.

 

Bei der kirchlichen Morallehre geht es hingegen eben um - Moral. Und natürlich können empirische Untersuchungen zur Homosexualität nicht direkt einen Aufschluss über deren moralische Legitimität geben. Sie können es allerdings äußerst plausibel machen, dass es sich bei der homosexuellen Neigung um eine natürliche Veranlagung anstatt um die Folgen einer gottlosen Lebensweise handelt. Und damit wäre eben ein potentielles Argument gegen die moralische Akzeptanz der Homosexualität ausgeräumt. 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Werner001:

Wow, du kennst viele ehemalige Schwule, die nun Heteros sind?

 

Nein. Aber wie das bei wiss. Thesen nun einmal so ist, reicht ein Gegenbeispiel, um sie zu falsifizieren. Würde also ein "ehemals Schwuler" - was es nach dem calvinistischen Dogma nicht geben kann, ich weiß - sichals solcher erklären, wäre die These hinfällig. Zumindest wenn es Human"wissenschaften" sind...

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Ich hatte gedacht, er käme mal mit einer neuen Idee um die Ecke. Stattdessen immer die ollen Kamellen.

 

Das sagt er nun allerdings im Prinzip ja selbst:

 

"But I am generally not presenting original research of my own here or putting my own re-interpretive spin on any historical topic. Instead, I’m drawing on over 35 years of reading on a range of topics relevant to the history of western religion and seek to curate summaries of current expert scholarly positions on those subjects. It’s the qualifications and expertise of the historians and scholars I cite and whose work I draw on that are relevant here. [...] If I’ve written an article on a subject here, I’ve done everything I can to ensure that I present mainstream consensus views accepted by the widest range of historians and am careful to flag it whenever I’m referring to an idea that is less widely accepted."

https://historyforatheists.com/about-the-author-and-a-faq/

 

Sein Punkt ist, dass aber solche unter Fachleuten (gemäß seiner Darstellung) eigentlich unstrittigen Ergebnisse von einer erheblichen Anzahl von Religionskritikern eben ignoriert würden. 

 

Über Jesus selbst ist wohl wenig "historisch gesichert" (weshalb vielleicht auch wenige Historiker sich mit ihm befassen?). Laut dem Autor geht aber eben die These, dass es gar keinen historischen Jesus gab, zu weit, um rational zu sein. 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Nein. Aber wie das bei wiss. Thesen nun einmal so ist, reicht ein Gegenbeispiel, um sie zu falsifizieren. Würde also ein "ehemals Schwuler" - was es nach dem calvinistischen Dogma nicht geben kann, ich weiß - sichals solcher erklären, wäre die These hinfällig. Zumindest wenn es Human"wissenschaften" sind...

Irgendwie hatte ich das mit dem Calvinismus anders im Hinterkopf, aber egal.

 

Es gibt wohl tatsächlich Fälle, besonders im streng religiösen Spektrum, wo Homosexuelle ein heterosexuelles Leben beginnen.

Es weiß natürlich niemand, wie es in deren Köpfen aussieht.

In den umgekehrten Fällen (ein Mann führt ein heterosexuelles Leben und „wird“ dann  irgendwann schwul) berichten diese Männer in absolut jedem Fall, der mir bisher untergekommen ist (ich kenne eine Reihe persönlich), sie seien innerlich schon immer homosexuell gewesen, hätten das aber zurückgedrängt und ein heterosexuelles Leben geführt, wie es ihre Sozialisation und ihr Umfeld von ihnen erwartete.

Ich habe noch nie im Leben von einem Fall gehört, in dem jemand tatsächlich im innersten heterosexuell war und später homosexuell geworden ist, aber wenn du davon überzeugt bist, umgekehrt sei das (nicht nur hypothetisch) möglich, kann ich das nicht falsifizieren 

 

Werner

Geschrieben (bearbeitet)
vor 25 Minuten schrieb rorro:

Nein. Aber wie das bei wiss. Thesen nun einmal so ist, reicht ein Gegenbeispiel, um sie zu falsifizieren. Würde also ein "ehemals Schwuler" - was es nach dem calvinistischen Dogma nicht geben kann, ich weiß - sichals solcher erklären, wäre die These hinfällig. Zumindest wenn es Human"wissenschaften" sind...

 

Ja, die These "alle Krähen sind schwarz" wird auch durch eine einzige Albino-Krähe falsifiziert. Ändert aber nichts daran, dass Krähen (jedenfalls hierzulande) typischerweise bzw. in aller Regel schwarz sind.

 

"Gewonnen" wäre damit, dass man vereinzelt genuin Homosexuelle finden mag (falls man sie findet), die später heterosexuell werden, jedenfalls nicht viel. Die Masse der Homosexuellen bliebe dann schließlich immer noch homosexuell. 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Irgendwie hatte ich das mit dem Calvinismus anders im Hinterkopf, aber egal.

Die Katholika geht davon aus, daß Homosexuelle zur Keuschheit verdammt sind. Auch eine Form der Prädestination.

 

vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Es gibt wohl tatsächlich Fälle, besonders im streng religiösen Spektrum, wo Homosexuelle ein heterosexuelles Leben beginnen.

Es weiß natürlich niemand, wie es in deren Köpfen aussieht.

In den umgekehrten Fällen (ein Mann führt ein heterosexuelles Leben und „wird“ dann  irgendwann schwul) berichten diese Männer in absolut jedem Fall, der mir bisher untergekommen ist (ich kenne eine Reihe persönlich), sie seien innerlich schon immer homosexuell gewesen, hätten das aber zurückgedrängt und ein heterosexuelles Leben geführt, wie es ihre Sozialisation und ihr Umfeld von ihnen erwartete.

Hier ist irgendwo ein Knoten. Zumindest erkenne ich nicht ganz den Unterschied zwischen Zeile 1 und Zeile 3.

 

Als lebendes Beispiel kann ich nur sagen: Die normative Kraft der Erziehung/Prägung vermag die reale Veranlagung nicht zu verändern. 

 

vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Ich habe noch nie im Leben von einem Fall gehört, in dem jemand tatsächlich im innersten heterosexuell war und später homosexuell geworden ist, aber wenn du davon überzeugt bist, umgekehrt sei das (nicht nur hypothetisch) möglich, kann ich das nicht falsifizieren 

Ich kann es mir kaum vorstellen. Allenfalls bei Bi-sexuellen, aber da werden die Grenzen eh extrem unklar. und Hetero im eigentlichen Sinne ist der ja auch nicht.

 

Kennen tue ich keinen solchen Fall geschweigedenn, daß ich sowas schon mal gehört hätte.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb iskander:

Über Jesus selbst ist wohl wenig "historisch gesichert" (weshalb vielleicht auch wenige Historiker sich mit ihm befassen?).

 

So ist es! Es gibt einfach ein groteskes Missverhältnis zwischen der emotionalen Bedeutung dieser Figur für die Gläubigen einerseits, und einem erstaunlichen Mangel an belastbaren Daten andererseits. Das läßt einerseits Spekulationen ins Kraut schießen, und andererseits kann man sich nur in die Nesseln setzen. 

 

vor 6 Minuten schrieb iskander:

Laut dem Autor geht aber eben die These, dass es gar keinen historischen Jesus gab, zu weit, um rational zu sein. 

 

 

Das kommt nun nicht sonderlich überraschend. Beweise mal "Nichtexistenz"! Natürlich kann niemand ausschließen, daß es eine solche Person gegeben hat, vielleicht mit dem Namen Jesus, vielleicht auch mit einem anderen Namen, denn auch das ist Fakt: der Namen Jesus war damals so verbreitet wie Hans und Franz zu meiner Jugend.

 

Das Problem ist nur eben, daß dieser Jesus zwar die Zentralfigur des Christentums ist, aber nicht der Gründer dieser Glaubensgemeinschaft, und es eines der Charakteristika des entstehenden Christentums war, daß man Jahrhunderte lang darüber debattiert hat, wer oder was dieser Christus denn nun gewesen sei. Etwas Vergleichbares gibt es weder im Islam noch im Buddhismus, um zwei Religionen mit einer Stifterfigur zu nennen. 

 

Das Judentum hat einige Messiasanwärter hervorgebracht, deren Namen man auch durchaus kennt, und die in der damaligen Welt Aufmerksamkeit erzeugt haben. Aber von diesem Jesus direkt nichts, was im krassen Gegensatz zu den bombastischen Schilderung in den Evangelien steht. Diese Jesus-Bewegung muß zu ihren Lebzeiten bemerkenswert lautlos gewesen sein. 

 

Die Gläubigen ficht das natürlich nicht an, und die Nichtgläubigen machen sich so ihre Gedanken, wenn es sie denn überhaupt beschäftigt, und die Historiker machen aus guten Gründen eine Bogen um das Thema. Solange die Christen noch erheblichen gesellschaftlichen Einfluß haben, macht man sich nur unnötig Feinde. Nicht wenige Lehrstühle von Historikern in Deutschland sind Konkordats-Lehrstühle.

 

Außerdem gibt es andere Themen, bei denen die Faktenlage günstiger ist. Das ist ein Problem der Geschichtswissenschaft: unser Wissen über die Vergangenheit ist notwendig lückenhaft. Bei vielen Themen ist das kein Problem; bei weltanschaulich aufgeladenen Themen dagegen schon.

 

Außerhalb der Geschichtswissenschaft ist das Thema für Nichtgläubige nicht von Bedeutung. Es ist für meinen "Nichtglauben" schlicht egal, ob es eine Person namens Jesus gegeben hat oder nicht, denn an seine übernatürliche Rolle müßte man trotzdem noch glauben, was ich definitiv nicht tue. 

 

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Hier ist irgendwo ein Knoten. Zumindest erkenne ich nicht ganz den Unterschied zwischen Zeile 1 und Zeile 3.

Ich sehe den Knoten nicht, aber was ich sagen wollte: es gibt natürlich Schwule, die ein Heteroleben führen, ohne dass es jemand merkt.

Inwiefern „bekehrte“ Schwule, die irgendwann ein Heteroleben führen, tatsächlich hetero sind, oder ihre HS nur unterdrücken, vermögen nur sie selbst zu sagen.

 

Ich bezweifle jedenfalls, dass es das gibt, sonst müsste es das auch andersrum geben („echter“ Hetero wird schwul)

 

Werner

Geschrieben (bearbeitet)

Im Calvinismus gilt die doppelte Prädestination, die in den USA zum "Once saved always saved" führt. Sobald dort einer von ihnen "Jesus as my Lord and Saviour" annimmt, ist die Rettung = Himmel eingetütet und unhinterfragbar. Sollte dann doch jemand blöderweise bspw. kein Christ mehr sein, nachdem er mit 10 Jahren Jesus angenommen hatte, so war er eh nie "saved". 

Parallelen erscheinen mir da nicht zufällig. 

bearbeitet von rorro
Geschrieben

@Marcellinus

 

Ich will mich da mangels eigener Kenntnisse gar nicht irgendwie parteiisch engagieren - ich möchte nur darauf hinweisen, dass laut Aussage des Autors die mit Abstand plausibelste und weithin akzeptierte Interpretation der gegebenen Fakten die sei, dass es eine historische Person gab, die der Ausgangspunkt des Christentums war:

 

https://historyforatheists.com/2017/05/did-jesus-exist-the-jesus-myth-theory-again/

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb iskander:

@Marcellinus

 

Ich will mich da mangels eigener Kenntnisse gar nicht irgendwie parteiisch engagieren - ich möchte nur darauf hinweisen, dass laut Aussage des Autors die mit Abstand plausibelste und weithin akzeptierte Interpretation der gegebenen Fakten die sei, dass es eine historische Person gab, die der Ausgangspunkt des Christentums war:

 

https://historyforatheists.com/2017/05/did-jesus-exist-the-jesus-myth-theory-again/

 

Und ich will das hier nicht vertiefen, nur so viel: angesichts der mageren, historischen Daten, und der Zweifelhaftigkeit derer, die er als Beleg anführt, ist, was "weithin akzeptierte Interpretation" ist, vor allem eine Modefrage. 

 

Ich will's mal so sagen: Ein Christentum, daß von einer Person Jesus nicht nur handelt, sondern auch von ihr gegründet worden wäre, sähe vollkommen anders aus. Siehe die von mir erwähnten Beispiele Islam und Buddhismus. Auch deren Zentralfiguren sind im Laufe der Zeit mit einer Vita voller Mythen ausgestattet worden. Aber man erkennt noch die Person dahinter, und ihren Einfluß auf die Entwicklung der Glaubensgemeinschaft.

 

Beim Christentum tut schon einer der ersten Protagonisten der neuen Religion, Paulus, so, als sie die historische Person Jesus ohne Belang. Buddha und Mohammed hatten auch ein Leben vor der Religion. Bei Jesus ist das reine Fiktion (oder gibt's hier jemanden, der die Weihnachtsgeschichte für historisch hält?). 

 

Das alles schließt zwar nicht aus, das es eine Person Jesus vielleicht doch gegeben hat, aber dann ergeben sich meine Ansicht nach mehr Fragen, als es beantwortet. Es sei denn, man geht den Weg der kath. Kirche, und konstruiert sich eine Geschichte des Christentums, die scheinbar bruchlos von Jesus über die Apostel zu den Bischöfen und dem Papst führt, und erklärt alles andere zum Anathema. 

 

Aber so bleiben aus historischer Sicht mehr Fragen als Antworten, und da auch nicht die Aussicht besteht, daß sich da in nächster Zeit mehr mehr belastbare Fakten einstellen, denke ich, kann man die Sache auf sich beruhen lassen und sich um nachprüfbare Tatsachen kümmern, zB. die Entwicklung des Christentum ab dem 1. und vor allem im 3. und 4. Jahrhundert. Da gibt's genug zu tun, und den Rest kann man den Gläubigen überlassen. 

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb rorro:

Im Calvinismus gilt die doppelte Prädestination, die in den USA zum "Once saved always saved" führt. Sobald dort einer von ihnen "Jesus as my Lord and Saviour" annimmt, ist die Rettung = Himmel eingetütet und unhinterfragbar. Sollte dann doch jemand blöderweise bspw. kein Christ mehr sein, nachdem er mit 10 Jahren Jesus angenommen hatte, so war er eh nie "saved". 

Parallelen erscheinen mir da nicht zufällig. 

Also einmal Mann immer Mann ist calvinistisch. Interessante Idee.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 46 Minuten schrieb rorro:

Im Calvinismus gilt die soppelte Prädestination, die in den USA zum "Once saved always saved" führt. Sobald dort einer von ihnen "Jesus as my Lord and Saviour" annimmt, ist die Rettun = Himmel eingetütet und unhinterfragbar. Sollte dan doch jemand blöderweise bspw. kein Christ mehr sein, nachdem er mit 10 Jahren Jesus angenommen hatte, so war er eh nie "saved". 

Parallelen erscheinen mir da nicht zufällig.

 

Sondern bedeutungsvoll oder gar absichtsvoll? :facepalm:

 

Wie nicht selten verbeißt Du Dich auch hier wieder in einen nachrangigen Nebenkriegsschauplatz und gehst am eigentlichen Problem vorbei.

Nochmals: Nehmen wir an, es gibt eine Gruppe stockschwuler/lesbischer Personen, die tatsächlich heterosexuell wird bzw. werden kann. Dass es sich hier zumindest nicht um ein Massen-Phänomen handelt, dürfte ziemlich klar sein. Aber sagen wir, es gibt entsprechende Einzelfälle. Die Aussage, dass Homosexualität stabil ist, müsste also minimal abgeschwächt werden, nämlich zu "in aller Regel stabil" (wenn sie nicht ohnehin so gemeint ist; mögliche äußerst seltene Ausnahme-Fälle werden nicht immer explizit sprachlich berücksichtigt). 

 

Okay. Und jetzt?

 

Die "Lösung", die Homosexuellen durch Therapie in Heterosexuelle umzuwandeln, wäre - jedenfalls in Bezug auf die allermeisten Homosexuellen - weiterhin keine Lösung. Die Kirche stünde also (fast) genau vor den gleichen Herausforderungen und Entscheidungen wie in dem Fall, dass Homosexualität ausnahmslos eine stabile Veranlagung ist. 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Chrysologus:

Also einmal Mann immer Mann ist calvinistisch. Interessante Idee.

 

Habe ich was von Biologie geschrieben?

 

Gibt es ein Homosexuellen-Gen?

 

Habe ich was verpaßt?

Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Und ich will das hier nicht vertiefen, nur so viel: angesichts der mageren, historischen Daten, und der Zweifelhaftigkeit derer, die er als Beleg anführt, ist, was "weithin akzeptierte Interpretation" ist, vor allem eine Modefrage. 

 

Ich will's mal so sagen: Ein Christentum, daß von einer Person Jesus nicht nur handelt, sondern auch von ihr gegründet worden wäre, sähe vollkommen anders aus. Siehe die von mir erwähnten Beispiele Islam und Buddhismus. Auch deren Zentralfiguren sind im Laufe der Zeit mit einer Vita voller Mythen ausgestattet worden. Aber man erkennt noch die Person dahinter, und ihren Einfluß auf die Entwicklung der Glaubensgemeinschaft.

 

Beim Christentum tut schon einer der ersten Protagonisten der neuen Religion, Paulus, so, als sie die historische Person Jesus ohne Belang. Buddha und Mohammed hatten auch ein Leben vor der Religion. Bei Jesus ist das reine Fiktion (oder gibt's hier jemanden, der die Weihnachtsgeschichte für historisch hält?). 

 

Das alles schließt zwar nicht aus, das es eine Person Jesus vielleicht doch gegeben hat, aber dann ergeben sich meine Ansicht nach mehr Fragen, als es beantwortet. Es sei denn, man geht den Weg der kath. Kirche, und konstruiert sich eine Geschichte des Christentums, die scheinbar bruchlos von Jesus über die Apostel zu den Bischöfen und dem Papst führt, und erklärt alles andere zum Anathema. 

 

Aber so bleiben aus historischer Sicht mehr Fragen als Antworten, und da auch nicht die Aussicht besteht, daß sich da in nächster Zeit mehr mehr belastbare Fakten einstellen, denke ich, kann man die Sache auf sich beruhen lassen und sich um nachprüfbare Tatsachen kümmern, zB. die Entwicklung des Christentum ab dem 1. und vor allem im 3. und 4. Jahrhundert. Da gibt's genug zu tun, und den Rest kann man den Gläubigen überlassen. 

 

Wenn ich das als konfessionsloser Theist mal kommentieren darf: Hätte die Person Jesus Christus nicht existiert, dann hätte man sie erfinden müssen! Und ich sag dir was ... dass es nämlich überhaupt keinen Unterschied macht, ob so oder so ... für mich als konfessionslosen Theisten natürlich nur. Für römische Katholiken dagegen ist die Frage aber vermutlich existentiell, deswegen will ich denen die Existenz Jesu Christi gerne bestätigen ... aber auf meine Bestätigung legen sie vermutlich nur solange Wert, solange sie nicht wissen, dass ich keiner von ihnen bin 😉

 

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Selbstverständlichkeiten haben die Angewohntheit erst aktenkundig zu werden, wenn sie nicht mehr selbstverständlich sind.

 

Was würdest Du denn Menschen sagen, deren Ehepartner aus Krankheitsgründen keinen Sex haben können. Sollen die ihr "Menschenrecht" dann anderswo ausleben?

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb rorro:

Gibt es ein Homosexuellen-Gen?

Falls man das mal findet, kann man dem lieben Gott ins Handwerk pfuschen und dafür sorgen, dass es nur noch Heteros gibt.

Für die Entdeckung müsste es nicht nur einen Nobelpreis, sondern auch noch eine Heiligsprechung geben.

 

Werner

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Habe ich was von Biologie geschrieben?

 

Gibt es ein Homosexuellen-Gen?

 

Habe ich was verpaßt?

Wo ist das Argument, Schätzchen?

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb rorro:

Gibt es ein Homosexuellen-Gen?

Ich tippe auf frühkindliche Prägung. Frühkindliche Prägungen sind aber ebenso therapieresistent.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb SteRo:

Ich tippe auf frühkindliche Prägung. Frühkindliche Prägungen sind aber ebenso therapieresistent.

Wurde ich eventuell zu katholisch erzogen?

 

Werner

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