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Synodaler Weg - schon versperrt?


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Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Chrysologus:

Der Versuch jedoch, den Gewissenspruch nur dann als authentisch anzuerkennen, wenn er der Lehre der Kirche entspricht, ersetzt am Ende die Stimme Gottes durch die Stimme der Kirche - ein äußerst unkatholisches Prinzip!

Nicht notwendigerweise, denn der rechte Glaube folgt ja der Autorität des offenbarenden Gottes und die Präsentation der Offenbarung Gottes durch das Lehramt ist ja nur eine materielle Bedingung dafür, dass die Offenbarung Gottes den Gläubigen bekannt werde, auf dass sie der Autorität Gottes folgen können.

Du schreibst ja selbst

vor 8 Stunden schrieb Chrysologus:

... (immer im Bewusstsein, dass diese Stimme statt die des Heiligen Geistes auch die meines eigenen Vogels sein kann -es gehört zum aufmerksamen hören die Frage, wer denn da spricht), ...

und ich möchte hinzufügen: diese Stimme kann auch die Stimme der Teufels sein, der auch noch - um besonders überzeugend zu klingen - seine Stimme mit schönem "inneren Erleben" unterfüttert.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Der Versuch jedoch, den Gewissenspruch nur dann als authentisch anzuerkennen, wenn er der Lehre der Kirche entspricht, ersetzt am Ende die Stimme Gottes durch die Stimme der Kirche - ein äußerst unkatholisches Prinzip!

 

Damit ein behaupteter Gewissensspruch auch einer ist, muß - Du hast selbst gesagt das Gewissen beibt nicht abstrakt - das Böse, das vermieden werden soll, konkret genannt werden können. Exakt hier liegt übrigens die Schwäche der Königsteiner Erklärung, da sie anders als Gaudium et Spes davon überhaupt nicht spricht. Daher halte ich den Gebrauch des Wortes "Gewissen" da auch für falsch verwendet.

Wenn eines meiner Töchter sagen würde, sie hätte das Erledigen ihrer Hausaufgaben nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, dann wäre da die Verwendung auch falsch.

 

Prinzipiell hast Du natürlich Recht - ein bekanntes Beispiel ist Franz Jägerstätter, der trotz explizit anderslautender Meinung von bspw. seinem Bischof den Wehrdienst in der Wehrmacht verweigert hat. Hier war es eindeutig ein Gewissensspruch, weil er das Böse klar benennen konnte.

 

vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

War das Attentat Eislers moralisch verwerflich?

 

Zu etwas sicher Böses tun, um etwas potentiell Böseres zu verhindern, hat ja auch da BVerfG was gesagt (Flugzeugabschuß bei Entführung). Eine einfache Antwort in jede Richtung wäre da in meinen Augen zu einfach.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb rorro:

Damit ein behaupteter Gewissensspruch auch einer ist, muß - Du hast selbst gesagt das Gewissen beibt nicht abstrakt - das Böse, das vermieden werden soll, konkret genannt werden können

Das Gewissen kann mich durchaus auch einfach zum Guten führen, ohne jedes benennen eines Übels. Insofern ist Dein Satz falsch.

Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Chrysologus:

Das Gewissen kann mich durchaus auch einfach zum Guten führen, ohne jedes benennen eines Übels. Insofern ist Dein Satz falsch.

 

Das behauptest Du so, ich sehe diese Vorstellung von Gewissen aber nirgendwo gedeckt.

Geschrieben

Das Böse ist doch leicht zu benennen: Der Schaden, den man anrichtet, wenn man seinem Gewissen nicht folgt. 

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb rorro:

 

Das behauptest Du so, ich sehe diese Vorstellung von Gewissen aber nirgendwo gedeckt.

Da kann ich nun nichts dafür. Aber Du folgst ja nach eigenen Angaben auch lieber dem Lehramt als deinem Gewissen.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Chrysologus:

Da kann ich nun nichts dafür. Aber Du folgst ja nach eigenen Angaben auch lieber dem Lehramt als deinem Gewissen.

 

Ist das so? Was Du von mir zu wissen glaubst…

 

Wenn die Argumente ausbleiben, wird‘s persönlich. Schade.

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Merkur:

Das Böse ist doch leicht zu benennen: Der Schaden, den man anrichtet, wenn man seinem Gewissen nicht folgt. 

 

Ist eben die Frage, ob das, was man zu vermeiden trachtet, immer etwas Böses ist. Was wenn nicht? 

Geschrieben
Gerade eben schrieb Merkur:

Das Böse ist doch leicht zu benennen: Der Schaden, den man anrichtet, wenn man seinem Gewissen nicht folgt. 

"Schaden" ist allerdings auch ein wuchtiger Begriff.

 

An einem Freitag ein Brathähnchen zu essen, richtet an sich keinen Schaden an. An einem Sonntag Brötchen zu (ver)kaufen auch nicht. Wenn man nicht in einer Beziehung ist und geschützten Konsenssex mit einem anderen Single gleich welchen Geschlechts hat auch nicht.

 

Dennoch verletzen alle drei Handlungen den Gnadenstand. Das wäre der eigentliche - und je nachdem sehr schwerwiegende - Schaden, den aber außerhalb des Katholischen Normengeflechts kaum jemand realisieren würde. Und der noch nichtmal von den allermeisten Katholiken als solcher wahrgenommen werden würde.

 

Noch kniffliger ist die Frage, ob ein nichtgegebenenes Almosen einen Schaden verursacht oder ob die Verweigerung unter bestimmten Umständen sogar geboten ist.

 

Mich würde tatsächlich interessieren, ob TvA auch mal ein Beispiel für eine solche Gewissensentscheidung geliefert hat, die nicht gleich auf Tyrannenmord hinausläuft.

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Ist eben die Frage, ob das, was man zu vermeiden trachtet, immer etwas Böses ist. Was wenn nicht? 

Mit dieser Einstellung sollte man keinesfalls Autofahren, einen Beruf ausüben oder sonst etwas tun, das Entscheidungen erfordert, die aufgrund eigener Wahrnehmungen getroffen werden müssen. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Dennoch verletzen alle drei Handlungen den Gnadenstand. Das wäre der eigentliche - und je nachdem sehr schwerwiegende - Schaden, den aber außerhalb des Katholischen Normengeflechts kaum jemand realisieren würde. Und der noch nichtmal von den allermeisten Katholiken als solcher wahrgenommen werden würde.

Nicht in jedem Fall. In der Landwirtschaft ergab sich z.B. schon immer die Notwendigkeit, am Sonntag arbeiten zu müssen. Die Normen waren bekannt und wurden im Einzelfall sinnvoll nicht eingehalten. 

 

Nachfrage: Fällt Geflügel unter das Freitagsgebot? Ein Brathähnchen würde ich als unbedenklich ansehen. 

bearbeitet von Merkur
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Ist das so? Was Du von mir zu wissen glaubst…

 

Wenn die Argumente ausbleiben, wird‘s persönlich. Schade.

Ich habe eine Definition des Gewissens von Pius XII. als Ausgangspunkt gewählt, Du hast eine steile und vollkommen unbelegte These zum Gewissen aufgestellt. Also bin ich auf Deien Argumente mal gespannt.

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