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Synodaler Weg - schon versperrt?


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Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Welche konkret sind das, wer hat sie erstmals beschrieben/herausgefunden und wie?

 

Ich lese gerne Studien und freue mich auf Primärquellen.

Mir wäre es wirklich neu, dass lehramtliche Dokumente, die in irgendeiner Form die Sexualität der Menschen reflektieren, sich explizit auf neuere humanwissenschaftliche Erkenntnisse beziehen, diese gar zitieren und in den Anmerkungen als Quelle zitieren. Für gewöhnlich haben bis zu Paul VI, JPII und auch ( mit Einschränkungen ) BXVI die Päpste sich lediglich wiederum auf andere päpstliche Dokumente ( Vorgänger ) bezogen, ergänzt durch Bibelstellen und eventuell Kirchenväter….

 

Wenn du dich für neuere humanwissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf Sexualität interessierst, bei den moraltheologischen Grundlagenwerken zur Idee der Sexualethik als „Beziehungsethik“  findest du etwa bei Schockenhoff, Lintner genügend Bezugsquellen ( „Primarquellen“ ) 

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Mir wäre es wirklich neu, dass lehramtliche Dokumente, die in irgendeiner Form die Sexualität der Menschen reflektieren, sich explizit auf neuere humanwissenschaftliche Erkenntnisse beziehen, diese gar zitieren und in den Anmerkungen als Quelle zitieren.

 

Darum geht es auch nicht. Du behauptest es gebe angeblich "neue" "humanwissenschaftliche" Erkenntnisse - dann zeig sie uns.

bearbeitet von rorro
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb rorro:

 

Darum geht es auch nicht. Du behauptest es gebe angeblich "neue" "humanwissenschaftliche" Erkenntnisse - dann zeig sie uns.

Das hat doch überhaupt nichts mit irgendeiner "Behauptung" zu tun. Ich kann auch andersherum fragen: Denkst du, in der lehramtlichen Verkündigung, in den lehramtlichen Dokumenten, die unser Verständnis von Sexualität betreffen, werden Ekenntnisse der Humanwissenschaften, vor allem der letzen 100 - 150 Jahre, überhaupt oder angemessen berücksichtigt ? Oder kann man doch eher die Beobachtung machen, dass sich die lehramtlichen Dokumente immer nur "innerhalb" des katholischen Systems bewegen: Bibelstellen, Zitate bei Kirchenvätern, Theologen, Päpstliche Dokumente.... ich finde es in diesem Zusammenhang sehr interessant,  mal sich genauer die Quellenverweise, Zitatstellen, Liste der 41  "Anmerkungen" am Ende des Textes von Humanae Vitae genauer anzuschauen. Da findet man das rein innerkirchliche, zirkuläre Denken und Begründunsmuster in Reinkultur verwiklicht. 

 

ich kann, was die konkreten Quellen und die angemessene Berücksichtigung der Humanwissenschaften angeht, nur nochmals etwa auf Eberhard Schockenhoff verweisen. Dieser Autor geht sehr ausführlich auf die Problematik und auf die Konzequenzen einer Rezeption der Erkenntnisse der Humanwissenschaften für eine katholische Sexualethik ein.

 

Deine doch etwas merkwürdige "Frage" könnte man ja auch dahingehend interpretieren, dass du der Überzeugung bist, dass es im Bereich der Sexualität, in unserem Verständnis von Sexualität, die letzten 150 Jahre entweder überhaupt keine neuen Erkenntnisse in den Humanwissenschaften gegeben hätte und wir letztlich über Augustinus, andere Kirchrnväter nicht hinaushekommen sind. Oder, dass die Erkenntnis der Humanwissenschaften für die Kirche und ihr Verständnis von Sexualität völlig bedeutungslos sind, da die Kirche selber ja schon alles über die Sexualität weiß..... Paul VI musste dann in Humanae Vitae lediglich nachschauen, was die Vorgängerpäpste geschrieben haben und dies wieder seiner Kirche in Erinnerung rufen...

 

Es ist doch auch kein Zufall, dass selbst so seriös argumentierende Moraltheologen wie Schockenhoff und Martin Lintner mit ihrer Einbeziehung der Humanwissenschaften und der Konzeption einer Beziehungsethik von bestimmten Kreisen diffamiert werden.. 

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe einiges von Schockenhoff gelesen, kenne auch den Vortrag aus Lingen von ich glaube 2009 vor der DBK - hatte auch das Glück mit ihm ein paar Mal persönlich zusammenzutreffen, da ging es aber um Medizinethik - doch nirgendwo sind mir diese angeblich neuen Erkenntnisse begegnet.

 

Behauptungen und Thesen habe ich viele gehört und gelesen (damit meine ich nicht nur ihn natürlich), doch irgendetwas, das den Namen „wissenschaftlich“ verdient - also ihre Erkenntnis einer wissenschaftlichen Methode verdankt - kenne ich nicht.

 

Da Du das ja jetzt mal wieder bringst und Dich echauffierst, daß diese Erkenntnisse ignoriert werden, wirst Du sie ja sicher kennen. Zum Nachplappern halte ich Dich für zu schlau.

 

Also noch einmal: um welche Erkenntnisse handelt sich konkret?

bearbeitet von rorro
Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Minuten schrieb rorro:

Ich habe einiges von Schockenhoff gelesen, kenne auch den Vortrag aus Lingen von ich glaube 2009 vor der DBK - hatte auch das Glück mit ihm ein paar Mal persönlich zusammenzutreffen, da ging es aber um Medizinethik - doch nirgendwo sind mir diese angeblich neuen Erkenntnisse begegnet.

 

Behauptungen und Thesen habe ich viele gehört und gelesen (damit meine ich nicht nur ihn natürlich), doch irgendetwas, das den Namen „wissenschaftlich“ verdient - also ihre Erkenntnis einer wissenschaftlichen Methode verdankt - kenne ich nicht.

 

Da Du das ja jetzt mal wieder bringst und Dich echauffierst, daß diese Erkenntnisse ignoriert werden, wirst Du sie ja sicher kennen. Zum Nachplappern halte ich Dich für zu schlau.

Ich "echauffiere" mich überhaupt nicht, ich bleibe bei dieser Thematik vollkommen gelassen.

 

Letztlich muss jeder Mensch, auch jeder gläubige Katholik, seinen eigenen, ganz persönlichen Weg finden, aif welche Weise, wo, wann und mit wem er Sexualität und sexuelle Lust konkret auslebt. 

 

Um mal von dem Fetisch "Wissenschaftlichkeit" ein wenig wegzukommen und um den Dissens nur an einem Unterschied festzumachen: ob jeder Sexualakt "zeugungsoffen" sein muss oder nicht, hängt auch ganz entscheidend davon ab, wie man die sexuelle Lust, das sexuelle Begehren an sich versteht..... 

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Cosifantutti:

Letztlich muss jeder Mensch, auch jeder gläubige Katholik, seinen eigenen, ganz persönlichen Weg finden, aif welche Weise, wo, wann und mit wem er Sexualität und sexuelle Lust konkret auslebt. 

 

Mir ist es egal, was andere mit ihrem reproduktiven System machen. Nur sollen sie nicht alles "katholisch" nennen.

 

vor 1 Stunde schrieb Cosifantutti:

Um mal von dem Fetisch "Wissenschaftlichkeit" ein wenig wegzukommen und um den Dissens nur an einem Unterschied festzumachen: ob jeder Sexualakt "zeugungsoffen" sein muss oder nicht, hängt auch ganz entscheidend davon ab, wie man die sexuelle Lust, das sexuelle Begehren an sich versteht..... 

 

Das ist doch ein wenig leicht zu durchschauen. "Wissenschaftlichkeit" ist kein Fetisch, sondern daß es "neue humanwissenschaftliche Erkenntnisse" gebe ist eine Behauptung von Dir (zumindest von Dir hier vertreten). Bleibt davon noch was übrig?

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Cosifantutti:

Bis heute glaubt die Kirche, daran festhalten zu müssen, dass praktizierte Sexualität nur dann „erlaubt“ ist und „gut“ ist, wenn sie innerhalb der Ehe stattfindet und immer und in jedem Fall „zeugungsoffen“ ist. Sie untermauert diese Position, dass der wesentliche Sinn von Sexualität in der Zeugung von Nachkommenschaft besteht. Hier geht die Auffassung der Kirche über Sexualität und wie die Menschen, die auch „real“ Sexualität praktizieren und wie sie ganz „real“ Sexualität erleben vollkommen auseinander. Nochmals: Hier ignoriert die Kirche schlichtweg vollkommen die Erkenntnisse der Humanwissenschaften und die ganz „praktischen“ Erfahrungen der Menschen mit Sexualität.

 

Ja, das tut es. Die Frage ist, warum es das tut. Sicherlich nicht, weil es sie nicht kennt. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb rorro:

Mir ist es egal, was andere mit ihrem reproduktiven System machen. Nur sollen sie nicht alles "katholisch" nennen.

Was daran problematisch ist, wenn unter der Bezeichnung "katholisch" verschiedene Konzepte gelebt werden, ist das eine.

 

Mich würde allerdings mal interessieren, wie eine lehramtliche katholische Version von Rabbi Boteach's Buch aussähe und ob diese Version über 100 Seiten hinauskäme.

 

Hier habe ich einen sehr bemühten Artikel der Karl-Leisner-Jugend gefunden.

eine Rezension spare ich mir (ich war schon raus, als er Augustinus ignorierte, die Schokolade für die SCHWESTER(!) hat es dann endgültig gerissen).

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb rorro:

 

Mir ist es egal, was andere mit ihrem reproduktiven System machen. Nur sollen sie nicht alles "katholisch" nennen.

 

 

Das ist doch ein wenig leicht zu durchschauen. "Wissenschaftlichkeit" ist kein Fetisch, sondern daß es "neue humanwissenschaftliche Erkenntnisse" gebe ist eine Behauptung von Dir (zumindest von Dir hier vertreten). Bleibt davon noch was übrig?

Nochmals: Wenn ich Humanae Vitae studiere, finde ich in den 41  Anmerkungen am Ende des Textes ausschließlich Verweise auf die Pius-Päpste, auf Paul VI. Etc…… Daneben gibt es doch seit sehr vielen Jahren die „Disziplin“, das „Fach“ Sexualwissenschaft oder Sexualpsychologie als Teildisziplin der Psychologie. Ich kann in den lehramtlichen Dokumenten nirgendwo erkennen, dass an irgendeiner Stelle ein Bezug darauf genommen würde….. Der „Knackpunkt“ ist nach wie vor, dass die Kirche praktizierte Sexualität in jedem Fall koppelt mit Kinderzeugung. Der „Eigenwert“ ( „Wert an sich“ )  der sexuellen Lust, des sexuellen Begehrens ist in der kirchlichen Lehr vollkommen unterbelichtet. 

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb rorro:

Darum geht es auch nicht. Du behauptest es gebe angeblich "neue" "humanwissenschaftliche" Erkenntnisse - dann zeig sie uns.

 

Das kommt halt auf den Zeitraum an, den man dabei in Betracht zieht. Evolution, Entwicklung der Gattung Homo, Erkenntnisse aus der Anthropologie, Medizin, Entdeckung der Eizeille bei Frauen, Psychologie, Soziologie, Verhaltensforschung, Hirnforschung einfach alles, was in den letzten Jahrhunderten das Menschenbild verändert hat, ist nicht aus der Kirche hervorgegangen, wurde vergebens von der Kirche abgestritten und unterdrückt. Das Menschenbild 1.0 des AT, der Kirchenväter 1.2 ist nicht mehr Up to Date. Wir sind heuten beim Menschenbild 90.3 oder so, und das hört auch nicht mehr auf, täglich kommt ein neues Update, lernen wir uns besser kennen. 

Geschrieben

Alles, was ich gerne hätte, ist daß man mir (und anderen) mal die "neuen humanwissenschaftlichen Erkenntnisse" präsentiert.

 

Mehr nicht.

 

Nur das.

 

Das kann doch nicht so schwierig sein.

 

Wenn das "zu viele" sind, dann eben nur eine "neue Erkenntnis" von den vielen. Wann herausgefunden und von wem, eben so die wissenschaftlichen Basics. 

 

Wenn ich einem Patienten sage, daß es eine neue Erkenntnis gäbe und dieser die Quelle dazu haben möchte, dann wäre es unredlich, sie nicht zu präsentieren (evtl. auch erst nach Recherche meinerseits).

 

Also bitte: eine "neue Erkenntnis" reicht.

Geschrieben

Soweit für mich ersichtlich war Kinsey nach Freud der erste, der sich wissenschaftlich in größerem Umfang mit dem Thema befaßt hat. Für die Erkenntnis, dass Sexualität mehr ist als Fortpflanzung und Beziehungspflege benötigt man aber mMn keine wissenschaftliche Literatur. Das ist allgemein bekannt, auch unter Katholiken.   

Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb rorro:

Alles, was ich gerne hätte, ist daß man mir (und anderen) mal die "neuen humanwissenschaftlichen Erkenntnisse" präsentiert.

 

Mehr nicht.

 

Nur das.

 

Das kann doch nicht wahr sein. Was verstehst du denn unter "neue Erkenntnis"? Neue Erkenntnis der letzten 3 Tage, 3 Wochen, 3 Jahre, 30 Jahre, 300 Jahre oder 3000 Jahre - als Gott den Menschen schuf? "Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.", wie konservative Kleriker immer noch ständig behaupten", obwohl da sogar schon in der aktuellen EU "Männlich und weiblich schuf er sie" steht, und sie das ganz genau wissen? Wie die Tiere schuf er sie, die Menschen. Männlich und weiblich ist nichts besonderes beim Menschen, wovon man irgendeine spezielle Sexualmoral für ihn ableiten könnte.

 

Neue Erkenntnisse musst du schon in  Relation zur 2000 Jahre währenden Tradition der Kirche und ihrer ebenso alten, ehrwürdigen Autorität sehen, die ständig als Totschlagargument vorgebracht wird, wenn vernünftige Argumente fehlen, obwohl man Gott angeblich mit der Vernunft erkennen kann. 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Weihrauch:

 

Das kann doch nicht wahr sein. Was verstehst du denn unter "neue Erkenntnis"?

 

Ich habe diese Formulierung nicht erfunden, ich zitiere sie bloß.

 

Man findet sie ja häufig da, wo der Kirchenleitung vorgeworfen wird, selbige Erkenntnisse zu ignorieren. Ist nicht meine Schuld, wenn da nichts konkretisiert wird.

 

Mir würden die letzten 50 Jahre reichen, wobei „neu“ in der Wissenschaft ja deutlich eher ist…

Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb rorro:

 

Ich habe diese Formulierung nicht erfunden, ich zitiere sie bloß.

 

Man findet sie ja häufig da, wo der Kirchenleitung vorgeworfen wird, selbige Erkenntnisse zu ignorieren. Ist nicht meine Schuld, wenn da nichts konkretisiert wird.

 

Mir würden die letzten 50 Jahre reichen, wobei „neu“ in der Wissenschaft ja deutlich eher ist…

Ich nehme es dir als studierter Mediziner nicht ab, dass du  nicht davon Kenntnis hast, dass es so etwas wie „Sexualpsychologie“ und ( Achtung !!! ) „Sexualwissenschaft“ gibt.

 

Wenn man sich nur einmal die Mühe machen würde, den Wikipedia-Artikel über „Sexualwissenschaft“ aufzurufen, dann würde man eine sehr schöne Erstinformation bekommen. Der Artikel beinhaltet auch eine Liste von Forschern und Theoretikern. Außerdem gibt es seit 1950 eine „Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung.“ Du fragst immer nach „neuen Erkenntnissen“, man könnte zwei Aspekte anführen, die beide das Lehramt der katholischen Kirche noch nicht rezipiert hat: Das Ausleben der reinen sexuellen Lust, das sexuelle Begehren innerhalb einer Paarbeziehung, ohne gleichzeitige Verkopplung mit dem Zeugungsaspekt, der sexuellen Lust einen wichtigen Eigenwert der Sexualität zuzuschreiben. Dann auch der vollkommen andere Umgang mit Masturbation / Selbstbefriedigung…. Abbau von Vorurteilen / Abbau von medizinischen Falschinformationen, positive Wertung der Selbstbefriedigung…. Natürlich auch das vollkommen andere Verständnis on gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung….. Nur um mal diese Beispiele anuzuführen

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Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb rorro:

Ich habe diese Formulierung nicht erfunden, ich zitiere sie bloß.

 

Schon klar, aber diejenigen die du da zitierst, haben doch von konkreten neuen Erkenntnissen mit Quellenangaben gesprochen (Iskander zitiert ständig, woher er dies und das hat) Wie schon gesagt wurde, braucht man für vieles davon keine Studien zu lesen, weil man selbst Erfahrungen mit Sexualität hat, und man anderen zuhört und sich darüber austauscht. Ist ja ein beliebtes Gesprächsthema. In die Kinsey-Reporte habe ich schon als Jugendlicher hinein gelesen und seit dem vieles andere aus dem Bereich der Psychologie u. a. Ecken, die da was zu sagen haben. Du bist doch Mediziner und interessierst dich für die Thematik. Ich verstehe dich echt nicht. Es gibt so viele Studien, da wirst du schon genügend mitbekommen haben, was dich stutzig machen könnte. Dein Vertrauen in die Kirche und das Lehramt in Ehren, auch wenn das nicht mein Ding ist.   

Geschrieben

Okay, das Resummee ist: such doch selbst, Du wirst schon was finden.

 

Selbst wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß die sExualwissenschaft was herausgefunden hat (von dem ich nicht unbedingt ausgehe, daß deren Erkenntnisse jemanden überraschen, aber sei's drum) - die Sexualwissenschaft wird ja hier maximal herausgefunden haben, wie bspw. die Mehrheit der Menschen bestimmte Sexualpraktiken beurteilen (Beispiel Masturbation).

 

Daraus automatisch zu schließen, die Kirche müßte ihre Lehre ändern - diesen Gedankensprung kann ich noch nicht nachvollziehen. Zugrunde liegt dem doch die Annahme, daß die Mehrheit Recht hat - oder? Echt jetzt? Ich glaube kaum, daß die Mehrheit der Menschen der Welt (oder auch nur der Katholiken) über die Lehre entscheiden soll - und vor allem glaube ich auch kaum, daß das irgendein Forant will.

Geschrieben
vor 52 Minuten schrieb rorro:

Okay, das Resummee ist: such doch selbst, Du wirst schon was finden.

 

Wenn du dich mit der Sexualität des Menschen so auseinandersetzt, wegen der Kirche und den Angriffen gegen sie, gehe ich zunächst mal davon aus, dass es für einen Mediziner kein Problem ist, Studien zu einem bestimmten Thema zu finden, und sei es nur um die Gegenseite besser zu verstehen. Ich würde mich da schwerer tun als du mit deiner Erfahrung. 

 

vor 57 Minuten schrieb rorro:

Selbst wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß die sExualwissenschaft was herausgefunden hat (von dem ich nicht unbedingt ausgehe, daß deren Erkenntnisse jemanden überraschen, aber sei's drum) - die Sexualwissenschaft wird ja hier maximal herausgefunden haben, wie bspw. die Mehrheit der Menschen bestimmte Sexualpraktiken beurteilen (Beispiel Masturbation).

 

Das haben sie sicher gemacht, aber vermutlich werden sie noch viel mehr gemacht haben, und geschaut welche Auswirkungen häufige, mittelhäufige oder keine Masturbation nach sich zieht, bei verheirateten, unverheirateten, jungen, alten, ob bestimmte Krankheiten im einen Fall häufiger sind als im anderen Fall, ob es irgendwelche negativen Auswirkungen hat, körperlich oder psychisch - bestimmt haben sie viele Daten erhoben, Menschen untersucht usw. 

 

vor einer Stunde schrieb rorro:

Daraus automatisch zu schließen, die Kirche müßte ihre Lehre ändern - diesen Gedankensprung kann ich noch nicht nachvollziehen. Zugrunde liegt dem doch die Annahme, daß die Mehrheit Recht hat - oder? Echt jetzt? Ich glaube kaum, daß die Mehrheit der Menschen der Welt (oder auch nur der Katholiken) über die Lehre entscheiden soll - und vor allem glaube ich auch kaum, daß das irgendein Forant will.

 

Zugrunde könnte auch liegen, dass bestimmte Vorurteile sich bestätigen, oder nicht bestätigen, oder falsifiziert worden sind. Oder das Dinge herauskommen, an die noch nie jemand gedacht hat. Aber dein Argumentation lässt mich fürchten, dass du damit alle Ergebnisse, die nicht mit dem katholischen Menschenbild vereinbar sind, damit aushebelst. Es sind nicht alle Wissenschaftler Gegner oder Befürworter der Kirche, sie arbeiten mit Daten, sachlich - hoffe ich.

 

Die Kirche muss sich nach niemandem richten, nicht nach der Wissenschaft, nicht nach der Mehrheit von irgendwem. Sie muss sich auch mit nichts und niemandem auseinandersetzen über irgend ein Thema. Egal was sie tut, oder nicht tut, oder wie sie etwas tut, oder wie sie etwas nicht tut - es wirkt. Das ist wie beim Design. Alles in einem Design wirkt auf die Menschen, auch die Leerräume, das Format, das Material, Typographie, Sprache, Form, Farbe uvm. - einfach alles wirkt in irgendeiner Weise, weil alles ein Teil der Kommunikation ist. Das ist alles. 

 

Ich habe das Kondomverbot nie verstanden, erst als AIDS grassierte hörte ich davon. Den Leuten diesen Lebensrettenden Schutzfaktor verbieten zu wollen, habe ich nicht verstanden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich dazu eine Studie lesen müsste. Ich möchte weder angeben oder mich als Sünder bekennen, aber ich hatte viele sexuelle Beziehungen in meinem Leben. Da lernt man mehr, über Sexualität als wenn man nur eine oder gar keine hat. Das scheint mir plausibel, auch ohne Studie. Wenn ein guter Katholik mit nur einer Frau im Leben mir etwas über die Frauen erzählt, denke ich, dass ich mehr vom Thema Sexualität begriffen habe als er. Deswegen bin ich nicht automatisch zum Frauenversteher geworden, aber ganz sicher habe ich meine Sexualität dadurch besser verstanden.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Weihrauch:

 

Wenn du dich mit der Sexualität des Menschen so auseinandersetzt, wegen der Kirche und den Angriffen gegen sie, gehe ich zunächst mal davon aus, dass es für einen Mediziner kein Problem ist, Studien zu einem bestimmten Thema zu finden, und sei es nur um die Gegenseite besser zu verstehen. Ich würde mich da schwerer tun als du mit deiner Erfahrung. 

 

Die Beweislast liegt nicht bei mir. Wer behauptet muss belegen.

 

vor 5 Stunden schrieb Weihrauch:

Das haben sie sicher gemacht, aber vermutlich werden sie noch viel mehr gemacht haben, und geschaut welche Auswirkungen häufige, mittelhäufige oder keine Masturbation nach sich zieht, bei verheirateten, unverheirateten, jungen, alten, ob bestimmte Krankheiten im einen Fall häufiger sind als im anderen Fall, ob es irgendwelche negativen Auswirkungen hat, körperlich oder psychisch - bestimmt haben sie viele Daten erhoben, Menschen untersucht usw. 

 

Vielleicht, vielleicht nicht. Man zeige die Studien dazu, dann kann man das „kritisch bewerten“, wie es mancherorts so schön heißt.

 

vor 5 Stunden schrieb Weihrauch:

Zugrunde könnte auch liegen, dass bestimmte Vorurteile sich bestätigen, oder nicht bestätigen, oder falsifiziert worden sind. Oder das Dinge herauskommen, an die noch nie jemand gedacht hat.

 

Was denn zum Beispiel?

 

vor 5 Stunden schrieb Weihrauch:

Aber dein Argumentation lässt mich fürchten, dass du damit alle Ergebnisse, die nicht mit dem katholischen Menschenbild vereinbar sind, damit aushebelst. Es sind nicht alle Wissenschaftler Gegner oder Befürworter der Kirche, sie arbeiten mit Daten, sachlich - hoffe ich.

 

Ich kann nichts beurteilen, von dem man nur redet ohne es zu zeigen.

 

bearbeitet von rorro
Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Stunden schrieb Weihrauch:

"Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.", wie konservative Kleriker immer noch ständig behaupten", obwohl da sogar schon in der aktuellen EU "Männlich und weiblich schuf er sie" steht, und sie das ganz genau wissen? Wie die Tiere schuf er sie, die Menschen. Männlich und weiblich ist nichts besonderes beim Menschen, wovon man irgendeine spezielle Sexualmoral für ihn ableiten könnte.

Keine Ahnung, was der Weihrauch da für einen Unterschied erkennen will zwischen "Mann und Frau" und "männlich und weiblich".

Und nein, Gott schuf den Menschen nicht "wie die Tiere", sondern nach seinem Bilde. Deshalb ist "Mann und Frau" oder - wenn's einem besser gefällt - "männlich und weiblich" etwas ganz anderes beim Menschen i Vgl. zum Tier. Weshalb? Weil der Mensch - da er nach dem Bilde geschaffen ist - eben die Fähigkeit hat Gott zu erkennen - im Gegensatz zu den Tieren. Und er kann auch lesen (im Gegesatz zu den Tieren) und erkennen, dass Gott den Menschen als "Mann und Frau" oder - wenn's einem besser gefällt - "männlich und weiblich" geschaffen hat, damit sie sich mehren. Aber er müsste nicht mal lesen können, denn alleine durch Naturbeobachtung könnte er erkennen (im Gegensatz zu den Tieren), dass "männlich und weiblich" die Funktion der Vermehrung und Erhaltung hat. Damit hat er nicht nur Gott erkannt, sondern auch Gottes Willen. Dann kann er in sein Herz blicken (im Gegensatz zu den Tieren) und kann erkennen, wenn er anderes im Schilde führt als Gottes Willen zu tun. Wenn er also Gott liebt, ergibt sich daraus für ihn die entsprechende richtige Sexualmoral. Und wenn er Gott nicht liebt, sondern nur sich selbst, auch dann ergibt sich für ihn daraus die entsprechende falsche Sexualmoral. Und für Letztere ist er unterwegs, der Weihrauch, aber nicht nur er.

bearbeitet von SteRo
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb rorro:

Ich kann nichts beurteilen, von dem man nur redet ohne es zu zeigen.

 

Okay, du hast gewonnen. Niemand kann dir eine wissenschaftliche Studie zeigen, in der steht, dass Masturbation keine Sünde ist. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 33 Minuten schrieb Weihrauch:

 

Okay, du hast gewonnen. Niemand kann dir eine wissenschaftliche Studie zeigen, in der steht, dass Masturbation keine Sünde ist. 

Das dürfte wohl nicht das sein, was Rorro meint.

 

Er scheint mir sowas wie eine Erwiderung von medizinischer Seite auf "De Onania" (Tissot, 1758) und ähnliche zu erwarten.

 

Oder eine Widerlegung von Albertus Magnus' "de mulieribus".

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Er erwartet eine Erwiderung von medizinischer Seite auf "De Onania" (Tissot, 1758) und ähnliche.

 

Kenn ich nich. Höre ich zum erstem Mal. Hastn Link?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Du kennst nich die Grundlage Jahrhundertelanger Jugendquälerei?

 

Nee, ich bin ein unbelasteter W-i-c-h-s-e-r.

bearbeitet von Weihrauch
entpiept

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