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Synodaler Weg - schon versperrt?


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Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb SteRo:

Und dem Protestantismus hängt man notwendigerweise an, wenn man sich als Christ versteht und das Römisch-Katholische ablehnt. 

 

Nach dieser Definition (die ich nicht teile) bist Du Protestant, da Du die Lehre der Notwendigkeit der Zugehörigkeit zur Kirche nicht befolgst.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Nach dieser Definition (die ich nicht teile) bist Du Protestant, da Du die Lehre der Notwendigkeit der Zugehörigkeit zur Kirche nicht befolgst.

Als Cyprian diesen Grundsatz prägte, verstand man unter „Kirche“ die una sancta ecclesia.

Dass Rom im Laufe der Zeit begann, das konfessionell umzudeuten, und mehr als 1000 (in Worten „tausend“) Jahre später ein „Dogma“ mit Bezug auf die römische Kirche daraus machte, ist eigentlich die viel schlimmere Nichtbefolgung dieser Lehre (von wegen „was immer, überall und von allen geglaubt wurde…)

 

Werner

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Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Werner001:

(von wegen „was immer, überall und von allen geglaubt wurde…)

Vinzent in allen Ehren, aber dieser Anspruch ist eh hölzern, wenn man von der Gesamtheit der Christenheit ausgeht und nicht konfessionsbasiert.

bearbeitet von Flo77
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Flo77:

Vinzent in allen Ehren, aber dieser Anspruch ist eh hölzern, wenn man von der Gesamtheit der Christenheit ausgwht und nicht konfessionsbasiert.

Natürlich. Aber die RKK beruft sich ja gerne bei ihren Dogmen genau darauf, weil man ja angeblich nichts dogmatisieren kann, was nicht immer etc.

Sogar bei Unsinn wie der Unfehlbarkeit oder der Universaljurisdiktion behauptet man das ja.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Naja - die Idee, daß die Regel hervorragend ist, aber nichts für einen persönlich, kann ich schon sehr gut nachvollziehen.

 

Ob die kath. Kirche in ihrer jetzigen Form lange bestehen könnte, wenn nicht viele ihrer Mitglieder (insbesondere in Führungspositionen) eine solche oder zumindest ähnliche Einstellung hätten?

Geschrieben
Gerade eben schrieb iskander:

 

Ob die kath. Kirche in ihrer jetzigen Form lange bestehen könnte, wenn nicht viele ihrer Mitglieder (insbesondere in Führungspositionen) eine solche oder zumindest ähnliche Einstellung hätten?

Alles eine Frage der Diskretion und des Nimbus.

 

Wer sich als "unantastbar" etabliert und entsprechende Meriten erworben hat, kann im Privaten so ziemlich alles tun.

 

Wer sollte z.B. mitbekommen, wenn Papst Leo sich Freitag nach Sonnenuntergang nen ordentlichen Cheeseburger reinpfeift? Nicht, daß das nicht Millionen Katholiken weltweit tun und die überwältigende Mehrheit auch ohne Gewissensbisse.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 23.10.2025 um 10:52 schrieb Flo77:

Alyssa Grenfell hat auf Youtube eine Reihe in der sie ihre Erfahrungen mit der LDS-Kirche beschreibt und mal davon ab, daß die Parallelen zwischen Katholika und LDS teilweise beunruhigend offensichtlich sind, beschreibt sie sehr anschaulich den engen Zusammenhang zwischen (unkritischer) Überzeugung und der Treue zur gruppeneigenen Orthopraxie.

 

Habe jetzt nicht intensiver recherchert, aber das folgende Video von ihr (und einem anderen früheren LDS-Kirchen-Mitglied) eher zufällig gefunden.

 

https://www.youtube.com/watch?v=2INt9jBmx_c

 

Ich muss es zugeben: Es gibt tatsächlich auch andere, die in der Theorie so streng sind wie die röm.-kath. Kirche, und in der Praxis sogar noch strikter (oder müsste man sagen: konsequenter?) als die meisten konservativen Katholiken. Chapeau mit o! 🙃

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb iskander:

 

Habe jetzt nicht intensiver recherchert, aber eher zufällig dieses Video von ihr (und einem anderen früheren LDS-Kirchen-Mitglied gefunden.

 

https://www.youtube.com/watch?v=2INt9jBmx_c

 

Ich muss es zugeben: Es gibt tatsächlich auch andere, die in der Theorie so streng sind wie die röm.-kath. Kirche, und in der Praxis sogar noch strikter (oder müsste man sagen: konsequenter?) als die meisten konservativen Katholiken Chapeau mit o! 🙃

Der Islam ist doch auch so strikt drauf. Ja, ich weiß, nicht alle halten sich dran, aber die Zahl derer, die es tun, scheint mir doch signifikant höher als bei uns.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Flo77:

Der Islam ist doch auch so strikt drauf. Ja, ich weiß, nicht alle halten sich dran, aber die Zahl derer, die es tun, scheint mir doch signifikant höher als bei uns.

 

Der Islam ist ja nun eine Groß-Religion und keine hierarchisch organisierte Religions-Gemeinschaft mit einheitlicher Lehre. Er beinhaltet verschiedene Strömungen, verschiedene theologische Schulen usw. Dazu kommen zeitliche und kulturelle Unterschiede.

(Im Schiitentum ist beispielsweise Zeitehe bekannt - die dann im Iran sogar zur Prostitution genutzt wird. Und Ajatolla Khomeini hatte trotz seiner Strenge die Verhütung im Iran gefördert.)

 

Man müsste "den" Islam also wenn schon mit "dem" Christentum (in dem es ja auch viele Strömungen gibt) vergleichen; man kann ihn pauschal schlecht mit einer hierarchischen Gemeinschaft wie der RKK oder der LDS-Kirche vergleichen. 

 

Wie weit die Leute sich in der Praxis an Gebote halten, ist auch eine Frage, die vermutlich von Zeit und Kultur abhängt. Ein der islamischen Welt gab es beispielsweise sehr lange Zeit eine ausgeprägte homosexuelle Kultur ähnlich wie im klassischen Griechenland, auch wenn Homosexualität von den islamischen Schulen abgelehnt wurde (obwohl es offenbar keine ganz eindeutige Koran-Stelle dazu gibt). Es war wohl die Kreuzzugs-Propaganda gegen die islamische Welt und deren homosexuelle "Laster" die in Europa wohl erst zu weltlichen Gesetzen gegen Homosexuelle führte (welche allerdings die meiste Zeit in der Praxis wohl kaum angewandt wurden). 

 

Wie dem auch sei: Zumindest in der christlichen Welt ist die LDS-Kirche wohl einer der strikteren größeren Kirchen. 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb iskander:

Wie dem auch sei: Zumindest in der christlichen Welt ist die LDS-Kirche wohl einer der strikteren größeren Kirchen. 

Die Mormonen sind Nicht-Trinitarier. Insofern ist die Zuordnung zur christlichen Welt etwas schwierig. Aber viele Protestantischen Kirchen fahren den gleichen Film.

 

Die Katholika gilt nicht umsonst als sinnenfroher als der Protestantismus. Pfarrer heiraten zu lassen, erweitert zwar den Kreis derer die Sex haben dürfen, aber ich denke bis weit in die 50er wird die Sexualmoral hüben wie drüben ähnlich strikt gewesen sein.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Die Katholika gilt nicht umsonst als sinnenfroher als der Protestantismus. Pfarrer heiraten zu lassen, erweitert zwar den Kreis derer die Sex haben dürfen, aber ich denke bis weit in die 50er wird die Sexualmoral hüben wie drüben ähnlich strikt gewesen sein.

 

Ich glaube es gibt vor allem zwei wesentliche Unterschiede zwischen der offiziellen kath. Lehre einerseits und den meisten anderen sexualethisch "konservativen" christlichen Denominationen:

 

- Die meisten nicht-katholischen Gemeinschaften scheinen Empfängnisverhütung zu erlauben (das gilt wohl auch größtenteils für die Orthodoxie).

 

- Auch "vollendete" nicht-vaginale sexuelle Akte sind (innerhalb der Ehe) oftmals erlaubt. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Minuten schrieb iskander:

 

Ich glaube es gibt vor allem zwei wesentliche Unterschiede zwischen der offiziellen kath. Lehre einerseits und den meisten anderen sexualethisch "konservativen" christlichen Denominationen:

 

- Die meisten nicht-katholischen Gemeinschaften scheinen Empfängnisverhütung zu erlauben (das gilt wohl auch größtenteils für die Orthodoxie).

 

- Auch "vollendete" nicht-vaginale sexuelle Akte sind (innerhalb der Ehe) oftmals erlaubt. 

Kann sein. 🤷‍♂️

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb Kara:

Weil @Shubashi katholisch ist und ich ursprünglich sagte, dass niemand hier anderen das Katholisch-Sein abspricht, auch wenn sie manche Teile der Lehre ablehnen und nicht befolgen.

 

Aber vielleicht hast du nicht gewusst, dass @Shubashi katholisch ist, in diesem Fall entschuldige ich mich für meinen Kommentar. 

 

Er hat wiederholt geschrieben, dass er Rat bei einem Pastor sucht. Da kann er nicht katholisch sein.

Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb Kara:

Sehe ich in dieser Pauschalität nicht so. "Das Römisch-Katholische" lehnt man ja nicht in seiner Gänze ab, nur weil man Teile der Lehre ablehnt.

Ist aber so hinsichtlich der Glaubenslehre (von der Folklore sprach ich hierbei nicht): Wer davon auch nur Teile ablehnt, hat keinen römisch-katholischen Glauben, sondern folgt seiner Meinung und wer seiner Meinung folgt ist Protestant. Da gibts nichts dran zu rütteln.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Stunden schrieb Shubashi:

 

Ich bin ein außerordentlich norddeutscher Diaspora-Katholik, daher klinge ich möglicherweise protestantischer als mir bewusst ist. Rein religionsgeschichtlich halte ich Luther auch für einen enorm wichtigen Kirchenreformer, der in vielem recht hatte. Nur ist für mich persönlich der Protestantismus nichts, denn ich liebe den Reichtum der katholischen Tradition und Spiritualität. Der Protestantismus ist mir da zu rigide und nüchtern. Aber dank @Werner001 s Einwand, dass der Katholizismus erst im 19.Jh. bei uns diesen strikt konfessionellen Einschlag erhalten, verstehe ich jetzt sehr viel besser, was mir an dieser geradezu “parteiartigen” Auslegung des Christentums nicht gefällt - sie spaltet und politisiert da, wo ich einen einfachen Ansatz “evangelischer” Botschaft Jesu sehe.

 

Hmh ein Katholik der den Rat von Pastoren sucht? Seltsam.

 

Bei Luther bin ich mir nicht sicher, ob er in Ewigkeit in der Hölle schmort, weil er die Axt an den Leib Christi angelegt hat, oder ob er als Gesandter Gottes agierte, weil's die Katholische Amtskirche einfach zu bunt trieb und die Vorsehung in einem solchen Fall eine solche Widerborstigkeit und Konkurrenz notwendigerweise hervorbrachte.

 

Dass die römisch-katholische Amtskirche Spaltungen selbst heraufbeschworen hat, sehe ich auch so. Bloß ging es bei meiner Unterscheidung exklusiv um die Glaubenslehre, die auf der Offenbarung beruht, und die von den "Apostelnachfolgern" unfehlbar präsentiert wird, aber ganz sicher nicht von Meinungen und Empfindungen wie es die Protestanten kultivieren und für recht erklären.

Der weltliche Habitus dieser "Apostelnachfolger" ist eine ganz andere Sache und hat mit der Offenbarung nichts zu tun. 

bearbeitet von SteRo
Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb SteRo:

 

Er hat wiederholt geschrieben, dass er Rat bei einem Pastor sucht. Da kann er nicht katholisch sein.

Dir ist schon bewusst, daß "Pastor" kein exklusiv evangelischer Begriff ist und für katholischer Pfarrer ebenso benutzt wird?

 

 

Geschrieben

@iskander https://kath.net/news/88728

 

Der niederländische Kardinal Eijk wird hier zitiert mit "wiederverheiratete Geschiedene dürfen nur zur Kommunion, wenn sie keinen Sex haben."

 

Wenn Eminenz das wirklich so gesagt hat, müsste man konstatieren, daß er die Lehre der Kirche hier drastisch verkürzt und inhaltlich irreführend dargestellt hat.

 

Nach erfolgter gültiger Beichte, ist jeder Getaufte zur Kommunion zugelassen.

 

Desweiteren fehlt der Hinweis, daß das keine Sonderregel für wiederverheiratete Geschiedene ist, sondern für jeden Masturbanten oder sonstwie Unzüchtigen gleichermaßen gilt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Stunden schrieb rorro:

 

Nach dieser Definition (die ich nicht teile) bist Du Protestant, da Du die Lehre der Notwendigkeit der Zugehörigkeit zur Kirche nicht befolgst.

 

Das erwiderst du auf meine Aussage "Und dem Protestantismus hängt man notwendigerweise an, wenn man sich als Christ versteht und das Römisch-Katholische ablehnt. "

 

Meine Aussage kann schwerlich als "Definition" verstanden werden, weil sie zu unscharf ist. Es ging also um eine Beschreibung einer - im allgemeinen Sinne - protestantischen Gesinnung. Vom Protestantismus kann man ja nur "im Allgemeinen" sprechen, weil die Protestanten ja Einzelmeinungen folgen, deren Zahl nach oben unbegrenzt scheint.

 

Dies gesagt ist sind 2 Dinge wichtig an meiner Aussage: 1. "sich als Christ verstehen" und 2. [das Römisch-Katholische] ablehnen. "Ablehnen" meint hier "sich aussprechen gegen"  das Römisch-Katholische in seiner weitesten Bedeutung, also über die bloße Glaubenslehre hinausgehend.

Man sollte eigentlich merken, dass 1 und 2 unvereinbar sind, denn Jesus Christus lehrte selbst, dass wer nicht gegen ihn ist, für ihn ist. Ein Ablehnen des Römisch-Katholischen als auch des Protestantischen, das hinausgeht über "ist nicht meins" ist also zutiefst unchristlich. Ich erlebe es immer wieder, dass in protestantischen Bibelgesprächen oder Predigten gegen das Römisch-Katholische geredet/agitiert/polemisiert wird (meist ohne den Elefant im Raum zu benennen). Das ist ebenso unchristlich wie von Seiten der römischen Katholiken gegen die Protestanten zu reden/agitieren/polemisieren, was ich aber erstaunlicherweise bei römisch-katholischen Bilbelgesprächen oder Predigten noch nie wahrgenommen habe. Ich vermute deshalb, dass die römisch-katholische Analyse, dass der Protestantismus dem Naturalismus zuneigt, zutreffend ist.

 

Nach diesen Erläuterungen meinerseits sollte meine Aussage (die nicht als Definition gemeint war) besser verständlich sein: "Und dem Protestantismus hängt man notwendigerweise an, wenn man sich als Christ versteht und das Römisch-Katholische ablehnt. ".

 

Da dein Kommentar aber nun auf mich als Person abzielt, muss ich ja auch dazu Stellung nehmen. Also:

1. "wenn man sich als Christ versteht"

Ich könnte nicht sagen, dass ich mich als Christ verstehe, weil "Christsein" - im Gegensatz zu "römisch-katholisch sein" oder "protestantisch sein" - in meinen Augen nicht definierbar ist. Warum? Es gibt keine Theologie, welche dem natürlichen Verstand nahebringen könnte, was "Christ sein" bedeutet, weil das Mysterium "Jesus Christus" dem natürlichen Verstand nicht nahegebracht werden kann. "Christ sein" verliert sich also notwendigerweise in den Untiefen der Subjektivität. "Theist sein" erscheint mir dagegen recht einfach verständlich.

2. "und das Römisch-Katholische ablehnt"

Ich lehne nichts vom "Römisch-Katholischen" ab. Ich lehne auch die "Lehre der Notwendigkeit der Zugehörigkeit zur Kirche" der römisch-katholischen Amtskirche nicht ab. Wenn aber die Nicht-Ablehnung dieser Lehre bedeuten würde, dass ich Mitglied in der öffentlich-rechtlichen Körperschaft der deutschen römisch-katholischen Kirche sein müsste, dann müsste ich ja, weil ich auch die evangelische Kirche nicht ablehne, doch auch in deren öffentlich-rechtlichen Körperschaft Mitglied sein, oder? Ich lehne übrigens auch den Islam nicht ab und das Judentum auch nicht.

 

Ich glaube also du missverstehst den Umstand, dass ich mich primär an der Glaubenslehre und Theologie der römische-katholischen Glaubensgemeinschaft orientiere und dafür auch werbe und den KKK als die sicherste Glaubenslehre jedem Laien (Anfänger), der mich fragen würde, empfehlen würde, mit einer persönlichen Bestrebung der Selbstidentifikation mit dem Etikett "römisch-katholisch". Aber etwas nicht abzulehnen bedeutet halt nicht, sich damit zu identifizieren.

 

 

bearbeitet von SteRo
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb SteRo:

 

Das erwiderst du auf meine Aussage "Und dem Protestantismus hängt man notwendigerweise an, wenn man sich als Christ versteht und das Römisch-Katholische ablehnt. "

 

Meine Aussage kann schwerlich als "Definition" verstanden werden, weil sie zu unscharf ist. Es ging also um eine Beschreibung einer - im allgemeinen Sinne - protestantischen Gesinnung. Vom Protestantismus kann man ja nur "im Allgemeinen" sprechen, weil die Protestanten ja Einzelmeinungen folgen, deren Zahl nach oben unbegrenzt scheint.

 

Dies gesagt ist sind 2 Dinge wichtig an meiner Aussage: 1. "sich als Christ verstehen" und 2. [das Römisch-Katholische] ablehnen. "Ablehnen" meint hier "sich aussprechen gegen"  das Römisch-Katholische in seiner weitesten Bedeutung, also über die bloße Glaubenslehre hinausgehend.

Man sollte eigentlich merken, dass 1 und 2 unvereinbar sind, denn Jesus Christus lehrte selbst, dass wer nicht gegen ihn ist, für ihn ist. Ein Ablehnen des Römisch-Katholischen als auch des Protestantischen, das hinausgeht über "ist nicht meins" ist also zutiefst unchristlich. Ich erlebe es immer wieder, dass in protestantischen Bibelgesprächen oder Predigten gegen das Römisch-Katholische geredet/agitiert/polemisiert wird (meist ohne den Elefant im Raum zu benennen). Das ist ebenso unchristlich wie von Seiten der römischen Katholiken gegen die Protestanten zu reden/agitieren/polemisieren, was ich aber erstaunlicherweise bei römisch-katholischen Bilbelgesprächen oder Predigten noch nie wahrgenommen habe. Ich vermute deshalb, dass die römisch-katholische Analyse, dass der Protestantismus dem Naturalismus zuneigt, zutreffend ist.

 

Nach diesen Erläuterungen meinerseits sollte meine Aussage (die nicht als Definition gemeint war) besser verständlich sein: "Und dem Protestantismus hängt man notwendigerweise an, wenn man sich als Christ versteht und das Römisch-Katholische ablehnt. ".

 

Da dein Kommentar aber nun auf mich als Person abzielt, muss ich ja auch dazu Stellung nehmen. Also:

1. "wenn man sich als Christ versteht"

Ich könnte nicht sagen, dass ich mich als Christ verstehe, weil "Christsein" - im Gegensatz zu "römisch-katholisch sein" oder "protestantisch sein" - in meinen Augen nicht definierbar ist. Warum? Es gibt keine Theologie, welche dem natürlichen Verstand nahebringen könnte, was "Christ sein" bedeutet, weil das Mysterium "Jesus Christus" dem natürlichen Verstand nicht nahegebracht werden kann. "Christ sein" verliert sich also notwendigerweise in den Untiefen der Subjektivität. "Theist sein" erscheint mir dagegen recht einfach verständlich.

2. "und das Römisch-Katholische ablehnt"

Ich lehne nichts vom "Römisch-Katholischen" ab. Ich lehne auch die "Lehre der Notwendigkeit der Zugehörigkeit zur Kirche" der römisch-katholischen Amtskirche nicht ab. Wenn aber die Nicht-Ablehnung dieser Lehre bedeuten würde, dass ich Mitglied in der öffentlich-rechtlichen Körperschaft der deutschen römisch-katholischen Kirche sein müsste, dann müsste ich ja, weil ich auch die evangelische Kirche nicht ablehne, doch auch in deren öffentlich-rechtlichen Körperschaft Mitglied sein, oder? Ich lehne übrigens auch den Islam nicht ab und das Judentum auch nicht.

 

Ich glaube also du missverstehst den Umstand, dass ich mich primär an der Glaubenslehre und Theologie der römische-katholischen Glaubensgemeinschaft orientiere und dafür auch werbe und den KKK als die sicherste Glaubenslehre jedem Laien (Anfänger), der mich fragen würde, empfehlen würde, mit einer persönlichen Bestrebung der Selbstidentifikation mit dem Etikett "römisch-katholisch". Aber etwas nicht abzulehnen bedeutet halt nicht, sich damit zu identifizieren.

 

Mir geht es ums Leben, nicht um Lippenbekenntnisse. Und ich werde da nicht der einzige sein.

Geschrieben
3 hours ago, SteRo said:

Hmh ein Katholik der den Rat von Pastoren sucht? Seltsam.


Ich sehe mich vermutlich eher als Christen denn als Katholiken.

Unser Pastor ist einerseits Chef unseres PSNV-Teams als auch Leiter der Notfallseelsorge, in der Katholiken, Protestanten und säkular orientierte Menschen hervorragend zusammenarbeiten. Ich würde mich für die Zukunft freuen, wenn uns auch Muslime und Juden helfen könnten.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb SteRo:

Luther … Katholische Amtskirche …

die römisch-katholische Amtskirche

Zu Luthers Zeiten gab es keine „Amtskirche“ und schon gar keine „römisch-katholische Amtskirche“.

 

Das lateinische Christentum war die Religion des westlichen Europas, es gab Amtsträger dieser Religion, aber gab keine „Amtskirche“

 

Werner

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Werner001:

Zu Luthers Zeiten gab es keine „Amtskirche“ und schon gar keine „römisch-katholische Amtskirche“.

 

Das lateinische Christentum war die Religion des westlichen Europas, es gab Amtsträger dieser Religion, aber gab keine „Amtskirche“

 

Werner

 

Das gilt heute immer noch. Die "Amtskirche" gibt es für die, die (mehr oder weniger berechtigte) Probleme mit dem Klerus haben.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Flo77:

Dir ist schon bewusst, daß "Pastor" kein exklusiv evangelischer Begriff ist und für katholischer Pfarrer ebenso benutzt wird?

 

 

Es kommt auf die Betonung an: Unsere Pastoren werden (regional bedingt) auf der zweiten Silbe betont, die evangelischen auf der ersten.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Das gilt heute immer noch. Die "Amtskirche" gibt es für die, die (mehr oder weniger berechtigte) Probleme mit dem Klerus haben.

In der theologischen Theorie mag das so sein, in der Praxis gibt es natürlich eine Amtskirche, mit Ämtern und Behörden, Rechtsform etc etc.

Letztlich ein Resultat der Trennung von Staat und Religion

 

Im sunnitischen Islam gibt es das z. B nicht.

 

Werner

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb SteRo:

Ist aber so hinsichtlich der Glaubenslehre (von der Folklore sprach ich hierbei nicht): Wer davon auch nur Teile ablehnt, hat keinen römisch-katholischen Glauben, sondern folgt seiner Meinung und wer seiner Meinung folgt ist Protestant. Da gibts nichts dran zu rütteln.

 

Keiner folgt einem wie auch immer von wem aich immer vordefinierten und dogmatisierten Glauben. Selbst du meinst lediglich, keinen einzigen Teil des römisch-katholischen Glaubens abzulehnen. Gemäß deinem hier daegelegten Verständnis von Protestantismus ist letztlich vermutlich  jeder Protestant. Bei der Gelegenheit wüsste ich von dir noch gerne, wie du entscheidest, ob jemand seiner eigenen Meinung oder seinem eigenen Gewissen folgt.

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