rorro Geschrieben 29. März Melden Geschrieben 29. März (bearbeitet) vor 46 Minuten schrieb Studiosus: In Fällen freilich, in denen ein Mensch nicht mehr fähig ist, das Sakrament der Buße zu empfangen, ist direkt zur Letzten Ölung zu schreiten. In diesem Fall ist dann sicher auch die Befreiung von etwaigen Todsünden zu bejahen. Aber wohl auch nur in diesem Fall. Sollte ein Kranker wider Erwarten seine gesundheitliche Krise überwinden, ist er gehalten alsbald seine schweren Sünden im Rahmen der sakramentalen Beichte zu bekennen. Nichts anderes habe ich behauptet. Nur wird dies eben - nach meiner unwesentlichen Erfahrung - von Kliniksseelsorgern nicht mehr so eindeutig propagiert. Sichere Sündenvergebung scheint keine große Rolle mehr zu spielen. Ich frage mich woher diese Heilsgewißheit kommt. Sie ist weder in der Tradition noch in der Hl. Schrift zu finden... bearbeitet 29. März von rorro Zitieren
rorro Geschrieben 29. März Melden Geschrieben 29. März vor 2 Stunden schrieb Aleachim: Ich denke, an der Stelle kommen wir eher voran. So wörtlich wird das vielleicht nicht (mehr) behauptet. Aber es scheint mir die einzige Erklärung zu sein, warum die richtige Durchführung eines Rituals mit größerer Sicherheit zum Ziel (Leben bei Gott) führen soll als ein ehrliches Bemühen, mit sich und Gott und den Mitmenschen, ins Reine zu kommen, Verfehlungen auszusprechen und zuzugeben, Verletzungen anzuschauen, zu verzeihen... Und genau das behauptest du (und die Kirche) doch, oder? Die einzig sichere Möglichkeit ist das richtig gespendete Sakrament. Alles andere und sei es noch so ehrlich und tief und ganz auf Gott ausgerichtet, ist im Grunde "Russisch Roulette". Es erscheint mir ein sehr leistungsorientierter Vorwurf, daß ein Sakrament, das zum Heil führt und keine große Teilnahme des Empfängers erwartet, irgendwie ungerecht sei. Du willst über einen Fluß. Klar, Du kannst schwimmen, ein Floß bauen, ein kleines oder größeres Boot nehmen, rudern, auf einen Motor sparen oder hoffen - oder Du nimmst einfach die große Fähre, die da steht und außer Deiner Bereitschaft dazu nichts kostet. Sie bringt Dich sicher rüber. Anders geht's vielleicht auch, Strömungen sind nicht zu unterschätzen. Doch warum nicht einfach die Fähre nehmen? vor 2 Stunden schrieb Aleachim: Zu deinen beiden Fragen: Ich glaube, dass Gott niemandem den Himmel aufzwingt. Ich kann gut mit der häufig zu hörenden Erklärung, dass Gott uns den freien Willen lässt, und wir uns auch gegen ihn entscheiden können. Mir fällt es allerdings schwer, zu glauben, dass sich Menschen tatsächlich im Angesicht Gottes gegen ihn entscheiden. Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass es Menschen gibt, die zu Lebzeiten ihr Herz, ihre Seele so vollkommen zerstören oder verhärten, dass es in ihnen keinen Funken Sehnsucht nach Liebe, nach Heil, nach Licht gibt. Vielleicht (und es tut schon weh, das nur zu denken), ist dann selbst Gott machtlos. Solche zerstörten, versteinerten Seelen, die völlig ohne Sehnsucht sind, sitzen aber auch nicht irgendwo (also in der Hölle) unter Qualen und wünschten, sie hätten manches anders gemacht. (Dieser Wunsch wäre ja bereits Sehnsucht.) Ich glaube, der kleinste Schrei aus dieser Hölle, würde mein Herz erweichen und ich würde versuchen, diesen Menschen da raus zu holen. Um wieviel mehr wird sich ein Gott, der die Liebe ist, erweichen lassen? Das heißt für Dich ist die Hölle keine Möglichkeit? Lazarus und der reiche Prasser ist als Gleichnis also eher eine schaurige Show gewesen? vor 2 Stunden schrieb Aleachim: Die andere Frage, wie ich meinen Glauben nenne, klingt irgendwie seltsam... Meine Heimat ist die katholische Kirche und ich fühle mich ihr zutiefst verbunden. In ihr gibt es so viele Schätze, die ich im Laufe meines Lebens entdecken durfte und vermutlich noch entdecken werde. Aber ich ringe auch mit ihr und reibe mich an ihr. Dieses Ringen hat mich aber auch gelehrt, das woran ich mich reibe, nicht vorschnell zu verwerfen, sondern immer weiter zu fragen. Denn dabei kam es immer wieder zu einem erstaunlichen Verstehen, das mir gezeigt hat, dass vieles, was ich erst meinte, nicht akzeptieren zu können, sich plötzlich auf unverhoffte Art als "wahr" (stimmig, tragfähig, schlüssig...) erweist. Aber anders als ich zuvor gedacht habe. Der einzige Name, den ich für diesen Glaube habe, ist "Vertrauen". Danke für diese Antwort. Zitieren
Studiosus Geschrieben 29. März Melden Geschrieben 29. März (bearbeitet) Ich finde die Formulierung "sich im Angesicht Gottes gegen ihn [Gott] entscheiden" sehr problematisch. Was soll das heißen bzw. welche Vorstellung steht dahinter? Ein Mensch stirbt, kommt vor das Angesicht Gottes (=erkennt ihn ohne die Beschränkungen des menschlichen Leibes und Geistes) und kann sich dann für oder gegen ihn entscheiden? Das lese ich öfter, scheint aber nicht ganz das zu treffen, was die Kirche sagt. Eine postmortale Entscheidungsmöglichkeit für oder gegen Gott habe ich da nicht gefunden. Das erinnert mich eher an eine Idee, die ein bekannter Theologe mal hatte. Wer war es noch gleich? Von Balthasar? Und mal Hand aufs Herz: Wäre das noch eine wirklich freie Entscheidung? Wer Gott als das erkennt, was er ist, der würde ja kaum jemals Nein zu ihm sagen. Deshalb findet diese Entscheidung hier auf Erden statt und sie hat Auswirkungen auf die Ewigkeit. Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen. Es wäre ja schön, wenn die Verdammten beim Anblick Gottes sagen könnten: "Jetzt, da ich Dich sehe, verlangt es mich doch nach Dir, o Gott, mein höchstes Gut!" Aber so funktioniert das nach allem, was wir - vermittelt über die Kirche - wissen, nicht. Das würde ja im Prinzip auch das ganze Leben, das Leben im Glauben, überflüssig machen, wenn es diese Entscheidungsmöglichkeit nach dem Tode geben würde. bearbeitet 29. März von Studiosus Zitieren
rorro Geschrieben 29. März Melden Geschrieben 29. März Hier ein wohl einige Jahrzehnte altes Papier dazu (zu v. Balthasar). Interessante Ausführungen. Mich würde interessieren, ob v. Balthasar mal was zur Sündenvergebung durch die Krankensalbung gesagt hat und warum die ggf. wichtig sei - denn ob sie für ihn wichtig war, ist gar nicht so klar ... Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor einer Stunde schrieb Studiosus: Das würde ja im Prinzip auch das ganze Leben, das Leben im Glauben, überflüssig machen, wenn es diese Entscheidungsmöglichkeit nach dem Tode geben würde. Das ganze Leben ist vollkommen überflüssig durch die theologische Brille der katholischen Lehre betrachtet. Wenn dieser Gott wollte, dass wir „erlöst“ (was soll das überhaupt sein) werden, könnte er das einfach tun, ohne den ganzen Das-Leben-ist-eine-Prüfung-Quatsch. Diese gesamte Lehre ist doch einfach nur völlig sinnloser Humbug. Werner Zitieren
Studiosus Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März (bearbeitet) vor 25 Minuten schrieb Werner001: Das-Leben-ist-eine-Prüfung-Quatsch Aber gerade das ist ja nach klassischer Auffassung der Zweck unsrer irdischen Existenz. Katechismusfrage 1, sinngemäß: Wozu sind wir auf Erden? Antwort: Um Gott zu erkennen, ihm zu dienen, ihn zu lieben und dereinst in den Himmel zu kommen. Das hat weiterhin Gültigkeit, auch wenn es ein bisschen angestaubt klingen mag. Wenn der irdische Lebenslauf keinen Sinn hätte, weil entweder an seinem Ende, wenn man bereits tot ist, man die Möglichkeit bekäme, das was, man auf Erden bereits tun soll (nämlich Gott zu erkennen und sich für ihn zu entscheiden), zu tun, oder weil Gott einfach mit dem allmächtigen Finger schnippt und alle "in den Himmel holt", dann wäre das doch ein ziemlicher Affront gegen die kreatürliche Freiheit des Menschen. Dann müsste man sich sogar fragen, warum es einer Schöpfung im engeren Sinne bedurft hätte. bearbeitet 30. März von Studiosus Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 40 Minuten schrieb Studiosus: Dann müsste man sich sogar fragen, warum es einer Schöpfung im engeren Sinne bedurft hätte. Ja, wozu? Weil dieser Gott Langeweile hatte und ein Terrarium zu seinem Amüsement brauchte? Naja, wenn man unsterblich ist, muss man ja zwangsläufig irgendwann verrückt werden. Ah, ein verrückter Gott. Ich glaube das beantwortet die Theodizeefrage perfekt Werner Zitieren
Studiosus Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 2 Stunden schrieb Werner001: Ja, wozu? Weil dieser Gott Langeweile hatte und ein Terrarium zu seinem Amüsement brauchte? Naja, wenn man unsterblich ist, muss man ja zwangsläufig irgendwann verrückt werden. Ah, ein verrückter Gott. Ich glaube das beantwortet die Theodizeefrage perfekt Werner Auch darauf kann man (wie fast auf alles) eine Antwort finden bzw. wenigstens versuchen. Ich würde so ansetzen: Gott ist im Gegensatz zu uns (dem Menschen) kein Mängelwesen, ihm fehlt nichts, er ist in jeder denkbaren Hinsicht vollkommen. Deshalb folgt die Schöpfung, sei es die unsichtbare oder sichtbare, keiner Notwendigkeit. Gott "braucht" keine Engeldiakone, wie sie die Kunst so gerne darstellt, er "braucht" auch die Welt nicht und auch nicht den Menschen darin. Aber er will sie. Das ist ein großer Unterschied. Die Vollkommenheit Gottes oder auch die göttliche Liebe, wenn sie in sich abgeschlossen blieben, wären zwar weiterhin perfekt und sozusagen selbstgenügsam, aber Gott will sich mitteilen, er wünscht die Gemeinschaft mit von ihm geliebten Geschöpfen. Und das ist eine, wenn auch nicht die einzig mögliche Antwort auf die oft wiederholte Frage, warum etwas ist und nicht vielmehr nichts. 1 Zitieren
Shubashi Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März 3 hours ago, Werner001 said: Ja, wozu? Weil dieser Gott Langeweile hatte und ein Terrarium zu seinem Amüsement brauchte? Naja, wenn man unsterblich ist, muss man ja zwangsläufig irgendwann verrückt werden. Ah, ein verrückter Gott. Ich glaube das beantwortet die Theodizeefrage perfekt Werner Das ganze wird so verrückt, wenn man „Gott“ einfach nur so als gegeben nimmt - und das ist eben auch das Problem, wenn man nur einfach so in den vorgefertigten Glauben und die „Wahrheit“ der Kirche hineinwächst. In der Realität gibt es einfach erstmal nur das Leben mit ggf. all seinen Widersprüchen. Fallen uns diese gar nicht auf, und surfen wir gutgelaunt einfach um diese herum, ist (oder vielmehr: war) „Gott“ mit seiner Kirche nichts als eine einfache Konvention. Und zum Ende hin die beruhigendste Antwort: warst Du schön brav (im kirchlichen Sinne), geht alles so weiter. Du machst kurz die Augen, und wachst dann auf der anderen Seite wieder auf. Eigentlich setzt aber die wirklich spannende Frage nach „Gott“ eben erst ein, wenn es sich nicht so glatt surft. Fällt Dir gar nicht auf, dass unsere eifrigsten Diskutant/inn/en sich selbst eben eine Konversion bescheinigen? Dass diesem Glauben eben lange Jahre der Indifferenz vorangingen? Und ich bin dazu dann eher einer von denen, der zwar als Katholik geboren ist, dem dafür der Glaube als bloße Konvention letztlich nichts sagt? Die Konvention hat aber die Kirchen und Priesterseminare gefüllt, die Konversion füllt allenfalls ein paar Gebetszentren. Wie man es aber auch dreht, Gott als lebenstragende oder als lebensverändernde Kraft ist die Antwort auf ein verrücktes Leben; ein verrückter Gott ist er nur, wenn wir eine Bücherantwort auf Fragen nehmen sollen, die wir eigentlich nie gestellt haben. Zitieren
rorro Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 9 Stunden schrieb Werner001: Das ganze Leben ist vollkommen überflüssig durch die theologische Brille der katholischen Lehre betrachtet. Du trägst diese Brille nicht, daher kannst Du das sicher nicht beurteilen. Daß ohne Glauben die Lehre absurd ist, gesteht mancherorts auch die Kirche zu. Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 17 Minuten schrieb rorro: Du trägst diese Brille nicht, daher kannst Du das sicher nicht beurteilen. Daß ohne Glauben die Lehre absurd ist, gesteht mancherorts auch die Kirche zu. Ich muss nicht durch diese Brille schauen. Es genügt, zu hören, was die sagen, die durch sie schauen Werner Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März Icv mache es gerne ein bisschen ausführlicher: Ein Säugling stirbt nach einer Woche. Hat er gemäß der katholischen Theologie eine Chance auf das Paradies? Wenn man diese Frage mit „ja“ beantwortet, ist das irdische Leben völlig sinnlos, es bringt keinerlei Mehrwert hinsichtlich des einzigen großen Zieles, ins Paradies zu kommen. Beantwortet man die Frage nicht nur mit „ja“, sondern mit „ganz sicher, der Säugling hat ja nie gesündigt“, dann ist das irdische Leben nicht nur sinnlos, sondern sogar sehr kontraproduktiv. Und damit ist der Gott, der das so geschaffen hat, als böser Sadist entlarvt, und eben nicht als der angeblich liebende Vater. Er will nämlich offensichtlich gar nicht, das alle erlöst werden. Er will das viele verdammt und ewig gequält werden. Werner Zitieren
Kara Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 14 Minuten schrieb Werner001: Wenn man diese Frage mit „ja“ beantwortet, ist das irdische Leben völlig sinnlos, es bringt keinerlei Mehrwert hinsichtlich des einzigen großen Zieles, ins Paradies zu kommen. Ich verstehe diese Fixierung auf das Jenseits nicht. Ich bete Gott nicht an, weil ich in den Himmel kommen will! Das ist nicht mein "einziges großes Ziel". Ich bete Ihn an, weil Er es Wert ist und weil es meine Bestimmung als Mensch ist. Weil es mir ein Bedürfnis ist, wie essen und atmen. Dazu will ich im Hier und Jetzt mit Ihm in Kontakt kommen und meine Seele zu Ihm erheben. Und ich würde es genauso machen, wenn es die Lehre von der Auferstehung nicht gäbe. Mein "Ziel" ist es, der Mensch zu werden, den Er sich gedacht hat, als Er mich geschaffen hat (man soll sich ja große Ziele setzen...). Und ja, natürlich habe ich die Hoffnung, Ihm nach meinem Tod ins Angesicht blicken zu können. Ihm, der geblutet hat um mich zu retten! Es ist meine große Hoffnung. Die größte, die ich habe. Und trotzdem: Das, was ich tue, tue ich nicht deswegen. Ich tue es, weil ich Ihn liebe. Ich persönlich kenne auch niemanden, der seinen Glauben nur deshalb lebt, weil sein einziges Ziel ist, ins Paradies zu kommen. Wobei es diese Leute sicher gibt. 1 Zitieren
Merkur Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 6 Stunden schrieb Studiosus: ... Die Vollkommenheit Gottes oder auch die göttliche Liebe, wenn sie in sich abgeschlossen blieben, wären zwar weiterhin perfekt und sozusagen selbstgenügsam, aber Gott will sich mitteilen, er wünscht die Gemeinschaft mit von ihm geliebten Geschöpfen. Sollte er dann nicht eher versuchen, ein besserer Gastgeber zu sein, anstatt sie mit Gesetzen und Bedingungen zu traktieren. Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 32 Minuten schrieb Kara: Ich verstehe diese Fixierung auf das Jenseits nicht. Ich bete Gott nicht an, weil ich in den Himmel kommen will! Das ist nicht mein "einziges großes Ziel". Ich sprach von der offiziellen Theologie. Dass der heute selbst die studierten Theologen überwiegend nicht mehr anhängen, ist doch vielsagend. Werner Zitieren
Flo77 Geschrieben 30. März Autor Melden Geschrieben 30. März vor einer Stunde schrieb Kara: Ich bete Gott nicht an, weil ich in den Himmel kommen will! Das ist nicht mein "einziges großes Ziel". Ohne Dich desillusionieren zu wollen, aber nach Katholischer Tradition ist genau das der einzige Lebenszweck des Menschen. Zitieren
Aleachim Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 12 Stunden schrieb rorro: Es erscheint mir ein sehr leistungsorientierter Vorwurf, daß ein Sakrament, das zum Heil führt und keine große Teilnahme des Empfängers erwartet, irgendwie ungerecht sei. Ich bin positiv überrascht, dass du dich gegen Leistungsorientierung aussprichst. Danke. vor 12 Stunden schrieb rorro: Du willst über einen Fluß. Klar, Du kannst schwimmen, ein Floß bauen, ein kleines oder größeres Boot nehmen, rudern, auf einen Motor sparen oder hoffen - oder Du nimmst einfach die große Fähre, die da steht und außer Deiner Bereitschaft dazu nichts kostet. Sie bringt Dich sicher rüber. Anders geht's vielleicht auch, Strömungen sind nicht zu unterschätzen. Doch warum nicht einfach die Fähre nehmen? Danke für dieses Bild. Es gefällt mir viel besser, als Russisch Roulette. 😊 Wenn ich mal in die Verlegenheit kommen sollte, jemandem den Sinn von Sterbesakramenten zu erklären, würde ich das vermutlich verwenden. Dieses Bild eignet sich aber auch wunderbar, um zu erklären, wo ich immer noch ein Problem habe. Es gibt offensichtlich jede Menge Menschen, die nicht diese Fähre nehmen. Sie haben dafür verschiedenste Gründe. Evtl. ist die Fähre einfach zu weit weg. (Sh. @Shubashis Beispiel, dass - gerade in der Diaspora - nicht immer ein Priester zur Verfügung steht.) Ein anderer vertraut dieser Fähre nicht, hat den Eindruck, der Fährmann sei ein Betrüger, Entführer, whatever. Wieder ein anderer, muss sich einfach freischwimmen von allen irdischen Belastungen. Für mich ist es einfach völlig unverständlich, wie man glauben kann, dass Gott uns aus Liebe diese Fähre zur Verfügung stellt, weil er uns unbedingt retten will, andererseits aber denjenigen, der es aber auf andere Art versucht (aus welchen Gründen auch immer), womöglich "schulterzuckend" im Stich lässt. Das krieg ich in meinem Gottesbild einfach nicht unter. Ich bin fest davon überzeugt, dass er auch all denen helfen wird, die ein anderes Mittel als das der Fähre wählen. vor 12 Stunden schrieb rorro: Das heißt für Dich ist die Hölle keine Möglichkeit? Lazarus und der reiche Prasser ist als Gleichnis also eher eine schaurige Show gewesen? Das ist ein schwierigeres Thema. Ich schau mal, ob ich es heute Abend schaffe, dazu was zu schreiben. Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 5 Minuten schrieb Aleachim: Das ist ein schwierigeres Thema. Ich schau mal, ob ich es heute Abend schaffe, dazu was zu schreiben. Die Nichtexistenz einer ewigen (!) Hölle ist die einzige Möglichkeit, der ganzen Theologie noch eine Logik zu verleihen. Das ist kein neuer Gedanke und auch nicht auf meinem Mist gewachsen, schon zu Zeiten der Kirchenväter reifte diese Erkenntnis. Große Theologen wie Clemens von Alexandria oder Gregor von Nyssa vertraten daher die Ansicht, dass ein guter Gott und eine ewiges Böses nicht miteinander vereinbar sei. Leider haben andere, die nicht so vernünftig denken konnten, durchgesetzt, dass der Widersinn zur Doktrin wurde, und seitdem bemühen sich Generationen von Theologen, den Unsinn in Sinn umzudeuten, und die Nichttheologen basteln sich ihren eigenen Glauben zurecht, und sei es nur, indem die sich einreden, der Unsinn sei Sinn, und sie selbst würden es nur nicht verstehen. Denn Unsinn als einzige Wahrheit zu glauben schaffen die meisten nun mal nicht. Werner Zitieren
Kara Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 27 Minuten schrieb Flo77: Ohne Dich desillusionieren zu wollen, aber nach Katholischer Tradition ist genau das der einzige Lebenszweck des Menschen. Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihm zu dienen, Ihn zu lieben - und - eines Tages in den Himmel zu kommen. Zitieren
Flo77 Geschrieben 30. März Autor Melden Geschrieben 30. März vor 26 Minuten schrieb Kara: Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihm zu dienen, Ihn zu lieben - und - eines Tages in den Himmel zu kommen. Das deckt sich aber nicht hiermit: vor 2 Stunden schrieb Kara: Ich bete Gott nicht an, weil ich in den Himmel kommen will! Das ist nicht mein "einziges großes Ziel". Ich bete Ihn an, weil Er es Wert ist und weil es meine Bestimmung als Mensch ist. Weil es mir ein Bedürfnis ist, wie essen und atmen. Dazu will ich im Hier und Jetzt mit Ihm in Kontakt kommen und meine Seele zu Ihm erheben. Und ich würde es genauso machen, wenn es die Lehre von der Auferstehung nicht gäbe. Mein "Ziel" ist es, der Mensch zu werden, den Er sich gedacht hat, als Er mich geschaffen hat (man soll sich ja große Ziele setzen...). Zitieren
rorro Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor einer Stunde schrieb Flo77: Ohne Dich desillusionieren zu wollen, aber nach Katholischer Tradition ist genau das der einzige Lebenszweck des Menschen. Nö. Nach der Tradition mancher Katechese vielleicht. Nicht nach katholischer Tradition, die ist deutlich größer. Zitieren
rorro Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor einer Stunde schrieb Aleachim: Für mich ist es einfach völlig unverständlich, wie man glauben kann, dass Gott uns aus Liebe diese Fähre zur Verfügung stellt, weil er uns unbedingt retten will, andererseits aber denjenigen, der es aber auf andere Art versucht (aus welchen Gründen auch immer), womöglich "schulterzuckend" im Stich lässt. Das krieg ich in meinem Gottesbild einfach nicht unter. Ich bin fest davon überzeugt, dass er auch all denen helfen wird, die ein anderes Mittel als das der Fähre wählen. Dann warte ich mal auf Deine Begründung, woher Du diese Überzeugung nimmst. Zitieren
Werner001 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 2 Stunden schrieb Kara: Mein "Ziel" ist es, der Mensch zu werden, den Er sich gedacht hat, als Er mich geschaffen hat (man soll sich ja große Ziele setzen...). Der Mensch, den er sich gedacht hat, oder der Mensch, der dem Schema F entspricht, von dem die Kirche behauptet, dass er dich Menschen so denken würde? Falls ersteres, woher weißt du, was er sich gedacht hat? Falls das zweite, woher weißt du, dass die Behauptung der Kirche stimmt? Realistisch betrachtet willst du der Mensch sein, von dem du glaubst , dass Gott ihn sich so gedacht haben könnte. Wenn das Schema F der Kirche halbwegs passt, kannst du dem folgen und dir besonders gottgefällig („katholisch“) vorkommen, so wie etwa rorro, oder, wenn das Schema F nicht passt, musst du dir deine eigenen Gedanken machen. Und kommst dann vielleicht wie ich zu dem Schluss, dass die Kirche als Gemeinschaft für Rituale durchaus wichtig ist, aber für die Lebensgestaltung völlig bedeutungslos ist Werner Zitieren
Kara Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 33 Minuten schrieb Flo77: Das deckt sich aber nicht hiermit: Doch, finde ich eigentlich schon. Zitieren
mn1217 Geschrieben 30. März Melden Geschrieben 30. März vor 1 Stunde schrieb Kara: Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihm zu dienen, Ihn zu lieben - und - eines Tages in den Himmel zu kommen. Das geht ja auf verschiedene Weisen. Eine.Prüfung,die man bestehen muss,ist das in meinem Verständnis nicht. Zitieren
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