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Umgang mit atheistisch geprägten Apologeten


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Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Weihrauch:

Sagt Todd Friel in dem verlinkten Video etwas Falsches?

 

Eindeutig ja. Und genau das sehe ich als den wichtigen Unterschied zwischen den beiden. Du siehst das anders; schön, dafür ist dieser Thread doch da.

Geschrieben
Gerade eben schrieb Domingo:

Aquinas ist also ein chr. Apologet? Verzeih mir, wenn ich da eher an William lane Craig dachte.

 

Der Aquinat ist Teil der in seinen Augen „antiintellektuellen Bewegung“.

 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb rorro:

Dann soll er von evangelikaler Apologetik sprechen wenn er diese meint.

 

Von jemanden mit den akademischen Abschlüssen darf man das erwarten.

 

Nein. Man kann ihm nicht verdenken, dass er amerikanisch denkt und spricht.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb rorro:

 

Der Aquinat ist Teil der in seinen Augen „antiintellektuellen Bewegung“.

 

 ???

 

Kannst Du mir die Minute nennen, wo er das sagt?

Geschrieben (bearbeitet)

Also nochmal: Laut Cornthwaite mündet die Tradition, zu der Thomas Aquinas gehört, in die heutige Bibelwissenschaft, sie ist sozusagen ihre Ahnherrin. Hat er damit unrecht? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass jemand wie @rorro oder @Jakobgutbewohner ein Problem damit haben könnte ;) Vor allem, wenn ich mir diesen Thread durchlese.

 

Das von ihm gemeinte evangelikale Apologetentum ist hingegen eine Bewegung ohne intellektuelle Wurzeln, ja mit antiintellektuellen, die erst im 19. Jh. als Reaktion auf ebendiese Bibelwiss. entstanden ist.

bearbeitet von Domingo
Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Domingo:

Also nochmal: Laut Cornthwaite mündet die Tradition, zu der Thomas Aquinas gehört, in die heutige Bibelwissenschaft, sie ist sozusagen ihre Ahnherrin. Hat er damit unrecht? Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass jemand wie @rorro oder @Jakobgutbewohner ein Problem damit haben könnte ;) Vor allem, wenn ich mir diesen Thread durchlese.

Er hat auch ein Video über vier "ur-evangelikale" Grundlagen, die allerdings de facto von der Katholika "geklaut" sind: den biblischen Kanon, die Trinität, die Glaubensbekenntnisse und die Idee des Sühneopfers nach Augustinus und Anselm von Canterbury.

 

Alles lange nach dem Messias entwickelt...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 25 Minuten schrieb Domingo:

Eindeutig ja. Und genau das sehe ich als den wichtigen Unterschied zwischen den beiden. Du siehst das anders; schön, dafür ist dieser Thread doch da.

 

War mir klar, dass du das so siehst, denn dass es mir um Seriosität und Niveau bei den Podcastvorstellungen ginge, hast du mir unterstellt.

 

Also, womit begründest du das? Todd Friel befolgt mit seiner Intellektualität die hermeneutischen Regeln der Peergroup der er angehört und genau dasselbe macht Cornthwaite innerhalb seiner Peergroup. Es sind halt unterschiedliche Regeln, die unterschiedlich begründet werden, aber beide sind Regelbefolger, wie der jüngere Mönch in dem Zen-Gleichnis. Die eigene Seriosität und das eigene Niveau messen beide daran, wie gut ihre Aussagen dem Regelwerk der eigenen Peergroup entsprechen. Die Aussagen des anderen, entsprechen nicht den Regeln der eigenen Peergroup, darum sind sie unseriös und niveaulos. Die Aussagen von @rorro sind außerordentlich seriös und niveauvoll, weil seine Aussagen dem Regelwerk seiner Peergroup außerordentlich gut entsprechen.   

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Weihrauch:

denn dass es mir um Seriosität und Niveau bei den Podcastvorstellungen ginge, hast du mir unterstellt.

 

Ich würde Dir sowas nie unterstellen...

 

Späßle. Jetzt will ich selber mal seriös bleiben:

 

 

 

vor 10 Minuten schrieb Weihrauch:

Todd Friel befolgt mit seiner Intellektualität die hermeneutischen Regeln der Peergroup der er angehört und genau dasselbe macht Cornthwaite innerhalb seiner Peergroup. Es sind halt unterschiedliche Regeln, die unterschiedlich begründet werden, aber beide sind Regelbefolger, wie der jüngere Mönch in dem Zen-Gleichnis. Die eigene Seriosität und das eigene Niveau messen beide daran, wie gut ihre Aussagen dem Regelwerk der eigenen Peergroup entsprechen. Die Aussagen des anderen, entsprechen nicht den Regeln der eigenen Peergroup, darum sind sie unseriös und niveaulos. Die Aussagen von @rorro sind außerordentlich seriös und niveauvoll, weil seine Aussagen dem Regelwerk seiner Peergroup außerordentlich gut entsprechen.   

 

Das ist ja die postmoderne Idee, Wissenschaft sein ein "Diskurs" neben vielen anderen; Evangelikale und papsstreue Katholiken haben da auch ihre je eigenen "Diskurse", und alle diese Diskurse stehen gleichberechtigt nebeinander.

 

Ich neige eher der Auffassung zu, dass es Fakten gibt und ein "Diskurs", der sich an den Fakten orientiert, ist einem, der das nicht tut oder die Fakten sogar verfälscht, haushoch überlegen.

 

Ich gebe aber 100% zu, dass auch Wissenschaftler in einer Peergroup leben, und das bringt die gleichen Gefahren mit sich, die allen Peergroups anhaften.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb phyllis:

Muss man Jesus resp. die Evangelien wörtlich verstehen? Wie ein Gesetzbuch? Ich denke nein. Muss man den Sinn der Kreuzigung (sofern überhaupt vorhanden) verstehen um als Christ zu gelten? Weiss ich nicht. Das alles war für mich kein Grund die Kirche zu verlassen.

 

Es kommt natürlich, wie schon gesagt wurde, auch darauf an, welcher Art von Christentum man gegebenenfalls angehört. Aber nach meinem Empfinden stellen die (zum Großteil wohl durchaus soliden) Ergebnisse der Bibelforschung nicht nur eine Herausforderung für das den Biblizismus dar, sondern für das Christentum im allgemeinen. Ich kann jetzt natürlich nur sehr beschränkt aus Ehrmans Buch zitieren, aber der Eindruck, der bei mir haften geblieben ist, war dieser: Die ganze Entstehung der Evangelien wirkt (wie er es selbst sagt) eben doch sehr menschlich. 

 

Wenn das Evangelium aus Gottes Hand kommt - selbst wenn es als "Gotteswort in Menschenwort" verstanden wird: Wieso lässt Gott dann beispielsweise unterschiedliche Versionen der Texte zu und sogar Fälschungen, die in den Kanon der Bibel aufgenommen werden? Wieso haben Evangelien nicht nur unterschiedliche Schwerpunkte, sondern scheinen sich teilweise - durchaus nicht nur in Details - zu widersprechen? 

 

Oder besonders gravierend aus meiner Sicht: Wenn es korrekt ist, dass Jesus das kommende Reich Gottes auf Erden (in sichtbarer und machtvoller Form!) in baldiger zeitlicher Nähe erwartet hat - was vielleicht nicht eindeutig beweisbar ist, aber anscheinend nahe liegt - wie kann er dann der allwissende Gott in menschlicher Gestalt sein?

 

Wie lösen Christen, die mit den Ergebnissen der historisch-kritischen Forschung vertraut sind, diese Probleme für sich?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 40 Minuten schrieb Domingo:

Das ist ja die postmoderne Idee, Wissenschaft sein ein "Diskurs" neben vielen anderen; Evangelikale und papsstreue Katholiken haben da auch ihre je eigenen "Diskurse", und alle diese Diskurse stehen gleichberechtigt nebeinander.

 

Diskurse gibt es in allen diesen Peergroups, sie nennen sich nur je anders. Mir geht es um die Phänomenologie (Gruppen-Dynamik), die ideologischen Machtkämpfe zwischen den unterschiedlichen Peergroups - zu allen Zeiten, nicht nur in der Postmoderne, was immer dieser Kampfbegriff bedeuten mag. 

 

vor 40 Minuten schrieb Domingo:

Ich neige eher der Auffassung zu, dass es Fakten gibt und ein "Diskurs", der sich an den Fakten orientiert, ist einem, der das nicht tut oder die Fakten sogar verfälscht, haushoch überlegen.

 

Unsere viel beschworenen Wahrscheinlichkeiten orientieren sich nicht an Fakten, sondern an unterschiedlichen Hypothesen und unterschiedlichen hermeneutischen Vorannahmen, die sich kaum belegen lassen werden. Jeder beruft sich auf die christlichen Ursprünge vor der Mitte des 2. Jahrhunderts, das so genannte Ur-Christentum, die Anfänge, um seine hermeneutischen Vorannahmen zu bestätigen.

 

Die Machtkämpfe finden auf dem Schlachtfeld der Hermeneutik statt, um die Deutungshoheit über die Bibel zu erlangen. Bei den Katholiken, den Protestanten, den Evangelikalen, der historisch-kritischen Wissenschaft. Die Verbalinspiration ist den anderen Regeln genau so haushoch überlegen, wie die Regeln der Katholiken anderen haushoch überlegen sind. Tertullian wirft Marcion Verfälschung vor, Bilby allen anderen nach Qn, Mk1 und Lk1/GMcn, die Evangelikalen der katholischen Kirche, die Protestanten den Katholiken, die Katholiken der Universitären historischen Theologie, Cornthwaite Todd Friel und Todd Friel Cornthwaite.

 

Ich habe die Regeln aller nacheinander für eine gewisse Lebenszeit verfolgt, die der Katholiken, die der Protestanten, die der Reformierten, die der Evangelikalen, die der historischen Theologie, die des Zen-Buddhismus, die des Taoismus, die der Mystik und noch ein paar andere. Keine davon in aller Tiefe, aber tief genug um all diese Menschen lieb gewinnen zu können, und die positiven und negativen Wirkungen ihrer Regeln zu erfahren. Alles wirkt. Das Gute bewahre ich, das Schlechte vermeide ich. Die Menschen haben alle meine Anerkennung verdient, egal von welcher Stufe aus sie agieren, weil niemand eine Stufe überspringen kann, weil jede Stufe notwendig ist. 

 

vor 40 Minuten schrieb Domingo:

Ich gebe aber 100% zu, dass auch Wissenschaftler in einer Peergroup leben, und das bringt die gleichen Gefahren mit sich, die allen Peergroups anhaften.

 

Niemand will allein sein. 

 

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Domingo:

Hier darf ich wohl den Conrthwaite nochmal verlinken...

 

Sein Begriff der christlichen Apologetik ist etwas eigenartig. Er scheint hier zum einen an Leute zu denken, die die Bibel für "irrtumslos" halten und zum anderen an christliche "Fundamentalisten". Allerdings fällt wohl ein sehr großer Teil des traditionellen christlichen Verständnisses unter seinen Begriff des "Fundamentalismus".

 

(Als Beispiel für diese Art "Fundamentalismus" bezeichnet er die Auffassung, dass der Tod Jesu Christi ein Sühneopfer gewesen sei. Er meint, dass diese Idee eine Erfindung irgendeiner protestantischen Strömung gewesen sei (so oder so ähnlich drückt er sich aus). Das überzeugt mich nicht, weil man die Idee vom Sühneopfer bereits in manchen Evangelien und bei Paulus findet, und weil die wohl populärste "modernere" Interpretation (die Satisfaktionstheorie) immerhin auf Anselm von Canterbury (1033/4–1109) zurückgeht.)

 

Ich kann schlecht beurteilen, in welchem Ausmaß er eindeutig recht hat. Dazu müsste ich vermutlich zumindest weitere Videos von ihm ansehen.

 

@rorro

 

Seine Begriffsverwendung ist wie gesagt eigenwillig (und er spricht am Ende des Videos etwas darüber); aber über die christlich-theologische (man könnte vielleicht sagen: klassisch-apologetische) Tradition äußert er sich durchaus positiv und anerkennend. Er wirft den modernen Apologeten, auf die er sich bezieht, unter anderem vor, diese intellektuelle Tradition zu ignorieren.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb iskander:

Wie lösen Christen, die mit den Ergebnissen der historisch-kritischen Forschung vertraut sind, diese Probleme für sich?

 

Sie sind sich dessen bewusst (geworden), dass Glaube keine rein intellektuelle Veranstaltung ist, und Regeln austauschbar sind. Der Mensch ist kein Intellektuelles Wesen, das wissen wir spätestens seit Freud. Das Unterbewusste bestimmt unser Erleben und Handeln viel massiver als unser Bewusstsein. Aber Psychologie ist Pfui, denn dann müsste man zugeben, dass Glaube eine Unterbewusste Veranstaltung ist, die lediglich rationalisiert wird. 

 

Der "atheistische" Regel- bzw. Methodenkanon der historisch-kritischen Forschung "so als ob es Gott nicht gäbe" - einem Atheisten muss man das ja nicht sagen - stellt keine wirkliche Hürde dar, weil der Zweifel, ob Gott existiert oder nicht, unabdingbarer Teil des Glaubens ist. Man kann Gott nicht mit der Vernunft, dem Verstand erkennen. Nur zu laut sagen sollte man das besser nicht, sonst wird die Peergroup sauer.

 

Man kann Gott überhaupt nicht erkennen. Das sollte man nicht mal ganz leise sagen, sonst wird die Peergroup aggressiv. Deswegen ecke ich hier bei allen Gläubigen an, obwohl ich keiner Peergroup angehöre. Bei unseren lieben Atheisten ecke ich immer dann an, wenn ich mich als Christ und Glaubender oute. Also, wie löse ich das für mich. Gar nicht. Ich überlasse das Problem den anderen, weil es nicht mehr meines ist, sondern noch ihres.   

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb Weihrauch:
vor 1 Stunde schrieb iskander:

Wie lösen Christen, die mit den Ergebnissen der historisch-kritischen Forschung vertraut sind, diese Probleme für sich?

 

Sie sind sich dessen bewusst (geworden), dass Glaube keine rein intellektuelle Veranstaltung ist, und Regeln austauschbar sind. Der Mensch ist kein Intellektuelles Wesen, das wissen wir spätestens seit Freud. Das Unterbewusste bestimmt unser Erleben und Handeln viel massiver als unser Bewusstsein. Aber Psychologie ist Pfui, denn dann müsste man zugeben, dass Glaube eine Unterbewusste Veranstaltung ist, die lediglich rationalisiert wird. 

 

Der "atheistische" Regel- bzw. Methodenkanon der historisch-kritischen Forschung "so als ob es Gott nicht gäbe" - einem Atheisten muss man das ja nicht sagen - stellt keine wirkliche Hürde dar, weil der Zweifel, ob Gott existiert oder nicht, unabdingbarer Teil des Glaubens ist. Man kann Gott nicht mit der Vernunft, dem Verstand erkennen. Nur zu laut sagen sollte man das besser nicht, sonst wird die Peergroup sauer.

 

Man kann Gott überhaupt nicht erkennen. ...

 

Aber warum sollte man sich überhaupt damit beschäftigen? Das habe ich bis heute nicht verstanden. Weil man damit aufgewachsen ist? Nun, das mag so sein, gilt aber für immer weniger, und für mich nicht, was ich eine große Ersparnis finde. Jeder mag für sich selbst entscheiden, womit er sich beschäftigt, aber für Außenstehende wie mich ist das alles mehr als merkwürdig. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Weihrauch:

Unsere viel beschworenen Wahrscheinlichkeiten orientieren sich nicht an Fakten, sondern an unterschiedlichen Hypothesen und unterschiedlichen hermeneutischen Vorannahmen, die sich kaum belegen lassen werden.

 

Ich hoffe aber, diese Hypothesen und Vorannahmen beruhen auf Fakten, etwa der Tatsache, dass die Bibel ursprünglich auf Pergament und Papyrus tradiert und die gleichen Zeichen einer langen Linie von Abschreibern vorweist wie alle anderen antiken Texte, insbesondere auch was die Varianten und Kopierfehler angeht. Aus dieser beobachtbaren Tatsache folgere ich zB, dass die Bibel im Prinzip denselben Interpretationsmethoden zugänglich ist wie diese anderen Texte. Das nennt man glaubich Induktion? Jedenfalls will ich mich nicht in die Debatte zwischen @iskander und @KevinF einmischen, ja falls wir auf dieser Schiene weitermachen wollen, sollten wir das lieber im entsprechenden Philosophiethread tun.

 

Aber ja, lass uns lieber bei der Soziologie dieser Peergroups bleiben. Da bin ich froh, das @Marcellinus dabei ist ;)

bearbeitet von Domingo
Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

Aber warum sollte man sich überhaupt damit beschäftigen? Das habe ich bis heute nicht verstanden. Weil man damit aufgewachsen ist? Nun, das mag so sein, gilt aber für immer weniger, und für mich nicht, was ich eine große Ersparnis finde. Jeder mag für sich selbst entscheiden, womit er sich beschäftigt, aber für Außenstehende wie mich ist das alles mehr als merkwürdig. 

 

Das ist ja der Witz. Außenstehende finden alle anderen Peergroups merkwürdig. Du hast dir gar nichts erspart, denn dein Atheismus ist Teil einer anderen Peergroup, ohne dass ich dich jetzt in eine bestimmte Schublade, wie die Giordano Stiftung schieben wollen würde. Du hast halt deine Prägung abbekommen, dir ist aber all das nicht erspart geblieben, was deiner Weltanschauung entspricht. Niemandem bleibt etwas erspart. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Domingo:

 ???

 

Kannst Du mir die Minute nennen, wo er das sagt?

 

Noch einmal. Christliche (also nicht nur evangelikale!) Apologetik ist "versuchte intellektuelle Verteidigung" (=Apologetik) "einer antiintellektuellen Bewegung" (=Christentum). Thomas v. Aquin war eindeutig Christ, als Teil dieser angeblich "antiintellektuellen Bewegung".

 

Und doch, auch von einem promovierten Amerikaner (in den USA ist die Katholische Kirche die größte) kann man erwarten, sich korrekt auszudrücken.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb Weihrauch:
vor 52 Minuten schrieb Marcellinus:

Aber warum sollte man sich überhaupt damit beschäftigen? Das habe ich bis heute nicht verstanden. Weil man damit aufgewachsen ist? Nun, das mag so sein, gilt aber für immer weniger, und für mich nicht, was ich eine große Ersparnis finde. Jeder mag für sich selbst entscheiden, womit er sich beschäftigt, aber für Außenstehende wie mich ist das alles mehr als merkwürdig. 

 

Das ist ja der Witz. Außenstehende finden alle anderen Peergroups merkwürdig.

 

Das ist korrekt! 🙂

 

vor 32 Minuten schrieb Weihrauch:

Du hast dir gar nichts erspart, denn dein Atheismus ist Teil einer anderen Peergroup, ohne dass ich dich jetzt in eine bestimmte Schublade, wie die Giordano Stiftung schieben wollen würde. Du hast halt deine Prägung abbekommen, dir ist aber all das nicht erspart geblieben, was deiner Weltanschauung entspricht. Niemandem bleibt etwas erspart. 

 

Das wage ich zu bestreiten. Ich bin mit einem säkularen Weltbild aufgewachsen, aber ohne eine dezidierte Weltanschauung, ohne eine bestimmte Philosophie. Dementsprechend einfach war diese Prägung, und sehr viel direkter in Verbindung mit der beobachtbaren Wirklichkeit. Du kannst das daran sehen, wie viele Seiten man mit religiösen Diskussionen füllen kann (ohne übrigens zu einem Ergebnis zu kommen). Meine Weltsicht ist dagegen weit schlichter. 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb rorro:

Noch einmal. Christliche (also nicht nur evangelikale!) Apologetik ist "versuchte intellektuelle Verteidigung" (=Apologetik) "einer antiintellektuellen Bewegung" (=Christentum). Thomas v. Aquin war eindeutig Christ, als Teil dieser angeblich "antiintellektuellen Bewegung".

 

Er meint mit dem Begriff "christliche Apologetik" etwas anderes als Du, und wohl auch etwas anderes als allgemein darunter verstanden wird. Diese eigentümliche Begriffsverwendung mag man ihm vorwerfen.

 

In der Sache selbst aber findet er sehr lobende Worte für die christlichen Denker und wirft der (modernen, evangelikalen) Apolgetik oder großen Teilen von ihr vor, diese Tradition zu ignorieren.   

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Domingo:

Also nochmal: Laut Cornthwaite mündet die Tradition, zu der Thomas Aquinas gehört, in die heutige Bibelwissenschaft, sie ist sozusagen ihre Ahnherrin. Hat er damit unrecht? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass jemand wie @rorro oder @Jakobgutbewohner ein Problem damit haben könnte ;) Vor allem, wenn ich mir diesen Thread durchlese.

 

Ich habe damit kein Problem. Bei Geisteswissenchaften, die auf nicht experimentbasierten Prämissen beruhen, habe ich allerdings immer "das Problem", wenn eine Erkenntnis (selten gibt es die Erkenntnis, dazu ist zu viel im Fluß bei guter Wissenschaft) absolut gesetzt wird, ohne zu berücksichtigen, daß man mit anderen Prämissen ganz woanders rauskommen kann - und beide wissenschaftlich in ihrer Methodik sein können.

 

In der Exegese sieht man das bspw. an den Unterschieden zwischen der historisch-kritischen und der kanonischen Exegese. Der Ansatz ist jeweils ein anderer, die Ergebnisse auch, und dennoch sind beides wiss. Methoden.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Domingo:

Ich neige eher der Auffassung zu, dass es Fakten gibt und ein "Diskurs", der sich an den Fakten orientiert, ist einem, der das nicht tut oder die Fakten sogar verfälscht, haushoch überlegen.

 

Ich gebe aber 100% zu, dass auch Wissenschaftler in einer Peergroup leben, und das bringt die gleichen Gefahren mit sich, die allen Peergroups anhaften.

 

Nun weißt Du ja, daß jeder Text (um mal bei diesem Beispiel zu bleiben) aufgrund gewisser Standards (=Prämissen) beurteilt wird. Jeder, ich betone, jeder, hat dabei seine Prämissen, seien sie persönlich entschieden, anerzogen oder angelernt. Daß was Weihrauch als "Peergroup" bezeichnet, ist nichts anderes als eine Gruppe mit gemeinsamen Prämissen.

Schwierig wird es dann, wenn eine Gruppe so in sich abgeschlossen ist, daß sie meint, ihre Prämissen seien so perfekt, daß es von anderen nichts mehr zu lernen gäbe. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Minuten schrieb rorro:

Noch einmal. Christliche (also nicht nur evangelikale!) Apologetik ist "versuchte intellektuelle Verteidigung" (=Apologetik) "einer antiintellektuellen Bewegung" (=Christentum). Thomas v. Aquin war eindeutig Christ, als Teil dieser angeblich "antiintellektuellen Bewegung".

 

Und doch, auch von einem promovierten Amerikaner (in den USA ist die Katholische Kirche die größte) kann man erwarten, sich korrekt auszudrücken.

 

Noch einmal: So meint er das offensichtlich nicht. Und es ist müßig, jemandem vorzuschreiben, was die Deiner Ansicht nach "korrekte Ausdrucksweise" ist. Oder hast Du damit hier im Forum jemals Erfolg gehabt?

bearbeitet von Domingo
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Domingo:

Noch einmal: So meint er das offensichtlich nicht. Und es ist müßig, jemandem vorzuschreiben, was die Deiner Ansicht nach "korrekte Ausdrucksweise" ist. Oder hast Du damit hier im Forum jemals Erfolg gehabt?

 

Leider nein. Aber dann muß ich mir den Rest des Videos nicht mehr geben, wenn er nicht differenziert. 

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb rorro:

Nun weißt Du ja, daß jeder Text (um mal bei diesem Beispiel zu bleiben) aufgrund gewisser Standards (=Prämissen) beurteilt wird. Jeder, ich betone, jeder, hat dabei seine Prämissen, seien sie persönlich entschieden, anerzogen oder angelernt.

 

Und die Frage wäre eben, ob alle diese verschiedenen Prämissen einander ebenbürtig sind oder ob einige besser sind als andere. Das gehört aber eher in den Philosophiethread.

Geschrieben
Gerade eben schrieb rorro:

Aber dann muß ich mir den Rest des Videos nicht mehr geben, wenn er nicht differenziert. 

 

Was auch immer. ich habe schon oft gesagt, es gibt keine Pflicht, sich verlinkte Videos anzuschauen.

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb rorro:

Aber dann muß ich mir den Rest des Videos nicht mehr geben, wenn er nicht differenziert.

 

Er differenziert, auch wenn seine Wortwahl unglücklich sein mag.

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