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Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb nannyogg57:

@SteRo hat einen wichtigen Punkt genannt: Wer glaubt denn noch, dass Kirchenmitgliedschaft samt Kirchensteuer heilsnotwendig ist?

Ich würde noch grundsätzlicher fragen: Wer hält Heil denn noch für notwendig?

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Auf der anderen Seite, wenn wirklich 2/3 der deutschen Katholiken Arianer/Unitarier/Ebioniten/pre-orthodox/Nichttrinitarier wären - warum haben die Bischöfe in Wahrung ihrer Amtsverantwortung nicht schon längst eine Säuberung gegen die Häretiker angestoßen (oder die Bekehrungsoffensive)?

Naja, wenn man einen Blick in die Geschichte wirft, von mittelalterlichem Reliquengedöns über Wunderhokuspokus, Ablasshandel bis zum Marienerscheinungszirkus des 19. Jhdts, dann scheint der „wahre katholische (im Ursinn) Glaube“ beim gemeinen Volk nie eine sonderlich zentrale Rolle gespielt zu haben (bei gelehrten Theologen wohl schon).

Insofern ist das doch keine neue Entwicklung, dass ein großer Teil der Gläubigen unorthodoxe Vorstellungen hat

 

Werner

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Chrysologus:

Wer hält Heil denn noch für notwendig?

 

Viele halten Heil für erstrebenswert. Eigentlich sogar alle.

Aber sie haben sehr verschiedene Vorstellungen davon, was Heil ist.

 

An ein Heil mit ewigem Leben und einer visio beatifica glaubt nicht jeder.

Lieber Urlaub, Erfolg, glückliche Familie, Handlungsfreiheit, Redefreiheit, finanzielle Unabhängigkeit. Ein bisschen Luxus darf auch gerne dabei sein.

Das alles ist erstrebenswert.

Viel erstrebenswerter als etwas, was nur behauptet wird.

Und wovon man nicht weiß ob und in welcher Form es jemals real wird.

 

Für ein konkretes, zumindest real vorstellbares Heil, wäre man bereit, sich zu engagieren,

womöglich sogar Opfer zu bringen.

 

Das führt mich zu der Frage:

Wie konkret, real und erreichbar ist jenes Heil, das die Kirche vor Augen stellt?

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Mecky:

Wie konkret, real und erreichbar ist jenes Heil, das die Kirche vor Augen stellt?

 

Sehr konkret, sehr real und erreichbar für die, die damit beschenkt werden.

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Mecky:

 

Viele halten Heil für erstrebenswert. Eigentlich sogar alle.

Aber sie haben sehr verschiedene Vorstellungen davon, was Heil ist.

 

An ein Heil mit ewigem Leben und einer visio beatifica glaubt nicht jeder.

Lieber Urlaub, Erfolg, glückliche Familie, Handlungsfreiheit, Redefreiheit, finanzielle Unabhängigkeit. Ein bisschen Luxus darf auch gerne dabei sein.

Das alles ist erstrebenswert.

Viel erstrebenswerter als etwas, was nur behauptet wird.

Und wovon man nicht weiß ob und in welcher Form es jemals real wird.

 

Für ein konkretes, zumindest real vorstellbares Heil, wäre man bereit, sich zu engagieren,

womöglich sogar Opfer zu bringen.

 

Das führt mich zu der Frage:

Wie konkret, real und erreichbar ist jenes Heil, das die Kirche vor Augen stellt?

Wirklich eine gute Frage.

Das Problem ist, dass die Kirche da keine Antwort bietet. Da kommen dann Dinge wie „mit seinen Lieben wieder vereint sein“. Ja, das ist natürlich schön, aber wir sprechen von der Ewigkeit (falls es überhaupt möglich ist, sich das vorzustellen).

Auch gerne genommen: „von der Anschauung Gottes selig werden“. Also ein Art immerwährender Opiumrausch?

Da erscheint einem das Nirwana fast wie eine Verheißung, ist mir persönlich aber in ein zu negatives Gesamtbild eingebettet.

 

Hier etwas zu präsentieren, das über antike und mittelalterliche Bilder hinausgeht, wäre eine interessante Aufgabe

 

Werner

Geschrieben (bearbeitet)

Heil ist also das, was man sich vom Leben erwartet. Leben danach ist zu unsicher und obsolet.

 

Ich muss mich, ehrlich gesagt, auch immer wieder an das erinnern, was meine Schüler und Schülerinnen der zweiten Klasse für heilsnotwendig halten: Gerechtigkeit, kein Leid für niemand, Weltfrieden, intakte Umwelt, niemand muss sterben.

 

Komplette Illusionen, keine Frage.

bearbeitet von nannyogg57
Geschrieben

Und sie wären sich untereinander schon nicht einig, was diese Begriffe konkret bedeuten.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Minuten schrieb rorro:

Und sie wären sich untereinander schon nicht einig, was diese Begriffe konkret bedeuten.

Nicht meine Schüler und Schülerinnen.

 

Für Bibliophile: Das Reich Gottes.

bearbeitet von nannyogg57
Geschrieben

Du glaubst wirklich, alle wären sich bei "intakter Umwelt" einig? Dürfen Straßen gebaut werden oder neue Schulen hierzulande, Bäume für die Landwirtschaft armer Familien in armen Ländern gefällt werden? Müssen wir Vegetarier oder Veganer werden - haben Stechmücken dasselbe Recht zu leben? Sind Flugreisen noch erlaubt?

 

Darin sind sich alle einig? Klar...

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Das hat doch Franziskus zu Genüge getan, sich gegen Umweltzerstörung und gegen Ausbeutung gestellt....

Und sogar glaubwürdig. Aber es war ein ziemlich einsamer Kampf. In den eigenen Reihen schien er umstrittener zu sein als der Durchschnitt.

 

vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Mir persönlich ist es ja vollkommen unbegreiflich, wie man als Katholik seiner Kirche den Rücken kehren kann unter einem Papst Franziskus, der offensichtlich weltweit allerhöchste persönliche Achtung erfahren hat gerade für sein praktisches und glaubwürdiges Lebenszeugnis, der seinem Namensgeber alle Ehre gemacht hat ( "Vergiss die Armen nicht" ).....

Wenn ich an das Theater um den Sydonalen Weg in Deutschland denke, scheinen mir die Austritte eher gering auszufallen.

 

vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

 Dafür spricht ja, dass seit über 60 Jahren die Zahl der Austritte bei Protestanten und Katholiken vollkommen parallel verlaufen. 

Ja, das ist scheinbar unlogisch. Aber die katholische Kirche verfügt vermutlich regional über gefestigtere strukturelle Bindungen. Dort tritt man aus Opportunismus nicht aus. 

 

Und dann hat die Katholische Kirche ja gegenüber dem Wettbewerber einen fast unlauter zu nennenden Vorteil. Sie ist allein selig machend.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb rorro:

Du glaubst wirklich, alle wären sich bei "intakter Umwelt" einig? Dürfen Straßen gebaut werden oder neue Schulen hierzulande, Bäume für die Landwirtschaft armer Familien in armen Ländern gefällt werden? Müssen wir Vegetarier oder Veganer werden - haben Stechmücken dasselbe Recht zu leben? Sind Flugreisen noch erlaubt?

 

Darin sind sich alle einig? Klar...

Aber alle Katholiken und Katholikinnen glauben dasselbe.

 

Alles gut.

 

War nur ein Nebengedanke, was Heil sein könnte.

 

Biblische Impulse werden einfach überbewertet.

bearbeitet von nannyogg57
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb nannyogg57:

Aber alle Katholiken und Katholikinnen glauben dasselbe.

 

Alles gut.

 

War nur ein Nebengedanke, was Heil sein könnte.

 

Biblische Impulse werden einfach überbewertet.

 

Also doch Deine Schülerinnen und Schüler. Danke.

Geschrieben

Falls ich die Frage oben nicht klar genug gestellt habe:

Was genau ist denn nach der offiziellen, heiligen, apostolischen, heigeigeoffenarten Lehre dieses „Heil“? Wie sieht es konkret aus?

 

Werner

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb rorro:
vor 1 Stunde schrieb Mecky:

Wie konkret, real und erreichbar ist jenes Heil, das die Kirche vor Augen stellt?

 

Sehr konkret, sehr real und erreichbar für die, die damit beschenkt werden.

Pardon, aber das Heil, daß die Kirche verkündet bezieht sich ausschließlich auf die Zeit nach dem Tod und dann auf die Ewigkeit nach der Wiederkehr Christi.

 

Dieses Heil ist nach menschlichem Ermessen rein hypothetisch. Insofern sehe ich schon bei @Mecky mit "vor Augen stellen" ein massives Problem.

 

Bei Rorro ist nur wieder das übliche "das Heil anderer ist mir gleich, deren Pech" zu lesen. Das ist zwar nicht grundfalsch bezogen auf den einzelnen Gläubigen, aber die Kirche als Ganzes und insbesondere das apostolische Kollegium und erst Recht der Papst haben soweit ich weiß eine andere göttliche Aufgabenstellung erhalten.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Werner001:

Falls ich die Frage oben nicht klar genug gestellt habe:

Was genau ist denn nach der offiziellen, heiligen, apostolischen, heigeigeoffenarten Lehre dieses „Heil“? Wie sieht es konkret aus?

Die Vergebung der Sünden, der Eintritt ins Himmelreich, die direkte Anschauung Gottes und das Leben in der als himmlisches Jerusalem bezeichneten neuen Erde nach der Revision im Jüngsten Gericht.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Naja, wenn man einen Blick in die Geschichte wirft, von mittelalterlichem Reliquengedöns über Wunderhokuspokus, Ablasshandel bis zum Marienerscheinungszirkus des 19. Jhdts, dann scheint der „wahre katholische (im Ursinn) Glaube“ beim gemeinen Volk nie eine sonderlich zentrale Rolle gespielt zu haben (bei gelehrten Theologen wohl schon).

Insofern ist das doch keine neue Entwicklung, dass ein großer Teil der Gläubigen unorthodoxe Vorstellungen hat

Ich denke der Unterschied ist, daß die Gläubigen früher überhaupt nicht wussten, daß sie nicht "richtig katholisch" waren. Heute ist der Informationsfluss anders.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Die Vergebung der Sünden, der Eintritt ins Himmelreich, die direkte Anschauung Gottes und das Leben in der als himmlisches Jerusalem bezeichneten neuen Erde nach der Revision im Jüngsten Gericht.

Dann trifft es die Vorstellung von Nannys Schülern doch ziemlich gut.

 

Wie diese Welt, nur perfekt und ohne das Böse.

 

Ketzer der ich bin liegt mir natürlich die Frage auf der Zunge, warum ein allmächtiger Gott, dem das ein so wichtiges Anliegen ist, nicht gleich diese Welt so schafft, aber das ist ein anderes Thema.

 

Werner

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Werner001:

Ketzer der ich bin liegt mir natürlich die Frage auf der Zunge, warum ein allmächtiger Gott, dem das ein so wichtiges Anliegen ist, nicht gleich diese Welt so schafft, aber das ist ein anderes Thema.

 

Oder woraus man schließt, daß die nächste Welt nicht genauso ihre Macken hat wie die hiesige. ;)

 

Geschrieben
2 hours ago, Chrysologus said:

Ich würde noch grundsätzlicher fragen: Wer hält Heil denn noch für notwendig?


Die SPD! (Obwohl, jetzt doch wieder Politik…..?)

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Mecky:

Die Austritte würden nicht nur gestoppt, sondern es würde ein globaler Kirchenboom entstehen,

WENN ...

 

wenn die gefeierten Wunder auch wirklich einträten. Man fährt krank nach Lourdes und kommt gesund zurück.

wenn bei jeder katholischen Beerdigung ein Flirren über dem Grab erschiene, in dem halbwegs sichtbar etwas zum Himmel steigt

wenn man in die heilige Messe geht, und man die Nähe Jesu körperlich spüren könnte

 

Das haben die Jünger alles erlebt. Und es hat sie nicht daran gehindert, Jesus zu verraten, zu verleugnen und abzuhauen, als es brenzlig wurde.

 

Der Gamechanger war der Heilige Geist. Damals und heute.

 

vor 3 Stunden schrieb Mecky:

In diesem Falle wären die Meisten sogar bereit, doppelt so viel Kirchensteuer zu bezahlen.

Ach weißt du... anderswo braucht es das alles gar nicht, um Christen ein solches tiefes Vertrauen in die Liebe Gottes zu schenken, dass sie weit mehr zu tun bereit sind, als doppelt so viel Kirchensteuer zu zahlen.

Geschrieben

Der nächste Papst: Thesen zur Zukunft der Kirche.

 

Entscheidet das nicht Jesus Christus mit dem Vater und dem Heiligen Geist? Das Konklave erscheint wie ein Marionetten-Theater, mit teilweise widerspenstigen Puppen. Alle, die gegen den neuen Papst gestimmt haben, haben sich gegen den Willen Gottes gestellt. Dass ein, wie soll ich sagen ... ich sag lieber nicht, was mir da so alles auf der Zunge liegt ... "demokratisch" gewählt wird, ist befremdlich. Demokratisch ist es nicht, wenn die Heilsgeschichte felsenfest steht, bevor sie sich verwirklicht. 

 

Abwarten und Tee trinken, bis weißer Rauch gen Himmel steigt.  

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Flo77:

Pardon, aber das Heil, daß die Kirche verkündet bezieht sich ausschließlich auf die Zeit nach dem Tod und dann auf die Ewigkeit nach der Wiederkehr Christi.

Das Reich Gottes (mit dem ich ohne weitere Begründung dieses Heil einfach identifizieren würde) ist schon angebrochen und setzt sich in der Zeit durch. Manchmal schwer wahrnehmbar.

Geschrieben (bearbeitet)

Schon alleine die Diskussion zeigt, dass die Religion die Funktion einer Auseinandersetzung mit dem Dasein hat.

 

Der Begriff Heil:

 

Heil beschreibt einen Zustand des umfassenden Wohlergehens – körperlich, seelisch und geistig – und steht im religiösen Verständnis für Erlösung und das endgültige, von Gott geschenkte Glück.


- Im Christentum ist Heil die Hoffnung auf eine von Gott erneuerte Welt, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen.

- Das Wort stammt aus dem Germanischen und bedeutet ursprünglich „ganz, gesund, unversehrt“.
- Verwandte Begriffe sind „heilig“, „heilsam“ und „heilbar“; das Gegenteil ist „Unheil“.

 

Alle Menschen streben nach Heil, haben aber unterschiedliche Vorstellungen davon.

Der katholische Glaube sieht das Heil in der Kirche.

Das bedeutet nicht, dass außerhalb der Kirche kein Heil zu suchen ist.

Die Kirche empfiehlt aber den eigenen, religiösen Weg und glaubt nicht, dass man außerhalb in Gänze fündig wird.

Sie sagt aber auch nicht, dass man außerhalb nur Unheil findet.

bearbeitet von Frey
Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb Weihrauch:

Der nächste Papst: Thesen zur Zukunft der Kirche.

 

Entscheidet das nicht Jesus Christus mit dem Vater und dem Heiligen Geist? Das Konklave erscheint wie ein Marionetten-Theater, mit teilweise widerspenstigen Puppen. Alle, die gegen den neuen Papst gestimmt haben, haben sich gegen den Willen Gottes gestellt. Dass ein, wie soll ich sagen ... ich sag lieber nicht, was mir da so alles auf der Zunge liegt ... "demokratisch" gewählt wird, ist befremdlich. Demokratisch ist es nicht, wenn die Heilsgeschichte felsenfest steht, bevor sie sich verwirklicht. 

 

Abwarten und Tee trinken, bis weißer Rauch gen Himmel steigt.  

Naja, wenn man sich mit der Geschichte des Papsttums befasst, wird eigentlich ziemlich offensichtlich, dass kaum jemand von den maßgeblichen Männern je daran geglaubt hat, dass eine Papstwahl etwas mit dem Heiligen Geist zu tun hat

 

Werner

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