Jump to content

Recommended Posts

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Glaubst du ernsthaft, der mischt da mit? Geht doch schon wegen des freien Willens nicht.

 

Werner

 

Definitiv ja. Das Phänomen Kirche im Allgemeinen und Vatikan inkl. Konklave im Besonderen ist ohne Hl. Geist nicht erklärbar.

bearbeitet von Frey
Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb Mecky:

 

Hopsa! Jetzt, wo du fragst, kommt heraus, dass ich einer außerbiblischen, aber sehr verbreiteten Angabe gefolgt bin.
Ich habe deine Frage sofort in ChatGPT eingegeben und erhielt (unter anderem) folgende Antwort:
--------------------------------
 

Das ist eine spannende Frage! Die Vorstellung, dass der Apostel Johannes der jüngste der zwölf Jünger war und deshalb keinen Bart trug, ist in der christlichen Kunst und Überlieferung sehr verbreitet – aber in der Bibel selbst findet man dazu keinen direkten Hinweis.

Biblische Quellen:

In den Evangelien wird Johannes namentlich erwähnt, z. B. als Sohn des Zebedäus und Bruder des Jakobus. Es gibt aber keine Angabe zu seinem Alter oder seinem Aussehen – auch nichts über Bartwuchs oder Jugendlichkeit.

Biblisch ist aber meines Wissen, dass Johannes der Apostel war, den Jesus liebte. 
Männer mit Vollbärten kann man nicht lieben, ergo: …

 

Werner

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Frey:

 

Definitiv ja. Das Phänomen Kirche im Allgemeinen und Vatikan inkl. Konklave im Besonderen ist ohne Hl. Geist nicht erklärbar.

Wenn man sich mit der Geschichte der Papstwahlen beschäftigt, müsste der HG einen sehr schrägen Humor haben, wenn er da verantwortlich ist.

Ich gebe allerdings zu, dass man gelegentlich den Eindruck haben könnte, dass der HG seine Flügel im Spiel haben könnte, wenn das Ergebnis eines solchen Konklaves dann anschließend wirkt.

Allerdings nur manchmal, beileibe nicht immer

 

Werner

Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb Mecky:

Welchen Wert hat eine Lehre, die einfach nur von jemandem festgelegt wird?

 

Mir persönlich ist das ja auch eine ziemlich fremde Anschauung. Aber mir geht es um das "wenn schon, denn schon". Müller beruft sich wie ein Konservativer auf die Orthodoxie, aber gegen den Papst.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Frey:

Ich glaube der Heilige Geist verfügt über ein hohes Maß an strategischer Expertise und handelt oft zweckrational.

Wonach sich der Heilige Geist richtet, ist unerforschlich. 

Die Maßgaben menschlicher Strategie könnten für ihn ziemlich nebensächlich sein.
Der Heilige Geist hat ja auch Papst Leo X und Alexander VI wählen lassen. Ob das strategisch schlau war, könnte man hinterfragen.

Nach menschlichem Ermessen waren das eher strategische Fehlentscheidungen. 
Wer weiß, was sich Gott dabei dachte? Unergründlich. Mit Gottes Absichten und Willen lässt sich nur schwer argumentieren.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Werner001:

Biblisch ist aber meines Wissen, dass Johannes der Apostel war, den Jesus liebte. 
Männer mit Vollbärten kann man nicht lieben, ergo: …

Andere sehen in dem Lieblingsjünger den Herrenbruder Jakobus, der nach Jesu Tod, die Jerusalemer Gemeinde übernahm.

 

Wäre auch logisch, wenn er seine Mutter vom Kreuz her dem Bruder anvertraut und nicht einem Fremden...

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb iskander:

Müller beruft sich wie ein Konservativer auf die Orthodoxie, aber gegen den Papst.

Das ist das Problem des Konservatismus.

Die Vergangenheit ist immer "vielspältig".

Wenn man sich auf einen Punkt der Vergangenheit konservativ kapriziert,

verstößt man damit gegen andere Punkte der Vergangenheit.

 

Lustig wird es, wenn sich jemand einen Punkt der Vergangenheit herauspickt,

diesen verabsolutiert ("Das isses! So und nicht anders!") und ihn verpflichtend macht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 33 Minuten schrieb Shubashi:

Deshalb ist es vermutlich eine gute Idee, als Papst die Bischöfe im Großen und Ganzen machen zu lassen, sie kennen ihre Pappenheimer aka Schafe am besten.

 

Das mag ja sein, aber jetzt hat die Kirche Probleme, die sich nicht so einfach lösen lassen. Es kann schlecht regional entschieden werden, Frauen Diakonien sein können. Entweder sie können es ein - dann wäre eine Nicht-Anerkennung eine willkürliche Diskriminierung. Oder sie können es nicht sein - dann sind die Weihen ungültig. Oder ein anderes Beispiel: Was würden die Leute denken, wenn in einer Diozöse die Verhütung erlaubt ist, in der Nachbars-Diozöse aber nicht? Sollen sie dann (je nach Standort) umziehen? Dann wäre die Kirche nur noch ein lockerer Verband, was ihrem Selbstverständnis widerspricht.

 

Wenn man etwas verändert, wird das viele vor den Kopf stoßen - wenn man aber nichts verändert genauso.

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb Mecky:
vor 46 Minuten schrieb iskander:

Zur kirchlichen Lehre gehört eben, dass der Papst festlegt, was die rechte Lehre ist und was nicht


Welchen Wert hat eine Lehre, die einfach nur von jemandem festgelegt wird?

Spannend wird's erst, wenn die Gründe dafür benannt werden. Dann kann man sich diese Gründe anschauen ... und zu einem eigenen Urteil kommen.

 

Wenn man nach Gründen für eine Lehre sucht, dann will man damit zwischen sinnvollen und weniger sinnvollen Lehren zu unterscheiden. Damit relativiert man die Lehre, säht Zweifel, wo vorher (evtl.?) Gewißheit war. 

 

vor 37 Minuten schrieb Mecky:

Zum Beispiel lehrt Einstein: E=m*c^2. 

Als eine Festlegung ist das uninteressant. Und jemanden darauf zu verpflichten ist Unfug.

Erst durch die Herleitung dieser Formel kommt es zur Einsicht.

Man kommt (zumindest bislang) an dieser Formel nur äußerst schwierig vorbei,

ohne sich in mathematische und physikalische Probleme zu stürzen.

Das, was Einstein festlegte, war offensichtlich an die Erkenntnisse der Physik gebunden und erhält von dort seine Autorität.

 

In den Naturwissenschaften ist eine solche Relativierung Selbstverständlich und Voraussetzung für ihr Funktionieren. Naturwissenschaftliche Modelle sind nur so gut, wie die Tatsachenbeobachtungen, die man zu ihrer Bestätigung anführen kann. 

 

vor 37 Minuten schrieb Mecky:

Wenn ein Papst (oder Konzil) festlegt: "Gott ist dreifaltig",

dann hat das nur Wirkung, wenn man es einsichtig machen kann. 

Die Autorität des Papstes oder Konzils ist dabei nicht entscheidend.

 

Nur gibt es in den Religionen keine empirischen Belege. Man kann es nur glauben oder nicht, und für diesen Glauben Gründe anführen zu wollen, macht die Sache nicht besser. 

 

„Das ummittelbar Erlebte ist subjektiv und absolut […] Die objektive Welt hingegen, welche die Naturwissenschaft rein herauszukristallisieren sucht, [..] ist notwendigerweise relativ […] Dieses Gegensatzpaar: subjektiv -absolut und objektiv - relativ scheint mir eine der fundamentalsten erkenntnistheoretischen Einsichten zu enthalten, die man aus der Naturforschung ablesen kann. Wer das Absolute will, muß die Subjektivität, die Ichbezogenheit, in Kauf nehmen; wen es zum Objektiven drängt, der kommt um das Relativitätsproblem nicht herum.“

(Hermann Weyl, Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft, 1966, S. 150f, zitiert bei Karl Raimund Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1984, S. 75)

 

Mit anderen Worten: "Dreifaltigkeit" läßt sich nicht einsichtig machen; sie läßt sich nur glauben. Zwar kann man versuchen, Glaubensvorstellungen an ihren praktischen Folgen zu messen, aber erstens sind die nicht meistens nicht zwingend, und zweitens ist man damit auf einer ganz anderen Ebene. 

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Wäre auch logisch, wenn er seine Mutter vom Kreuz her dem Bruder anvertraut und nicht einem Fremden...

Unlogisch wären da aber die Worte: „Siehe, das ist dein Sohn; siehe, das ist deine Mutter“

 

Werner

Geschrieben (bearbeitet)
vor 23 Minuten schrieb Marcellinus:

Wenn man nach Gründen für eine Lehre sucht, dann will man damit zwischen sinnvollen und weniger sinnvollen Lehren zu unterscheiden. Damit relativiert man die Lehre, säht Zweifel, wo vorher (evtl.?) Gewißheit war. 

 

Dazu fällt mir erneut ein, dass die Kirche dadurch, dass sie große Sexuallehre mit der Vernunft (und nicht etwa der Bibel oder einer göttlichen Eingebung) begründen möchte, sich selbst in Teufels Küche bringt. Die Kirche sagt ja im Prinzip (leicht vereinfacht): 

"Wenn man überhaupt davon ausgeht, dass Gott den Menschen und seine Sexualität erschaffen hat, dann kann man auch beweisen, dass Gott etwas dagegen hat, wenn der Mensch seine Sexualität zu etwas anderem als zur Kinderzeugung benutzt."

 

Das führt dann aber dazu, dass man entweder Behauptungen aufstellen muss, die auch innerhalb eines theistischen Weltbildes willkürlich und unbegründet sind, und aus denen sich zudem absurde Konsequenten ergeben. Oder man muss Behauptungen aufstellen, die nachweislich und eindeutig sachlich falsch sind - und absurde Konsequenzen bekommt man auch in diesem Fall dazu. Man siehe hier. Auch kein konservativer Katholik in diesem Forum hat dem bisher widersprochen.

 

Würde die Kirche gar nicht erst den Anspruch erheben, ihre Lehre vernünftig begründen zu können, sondern einfach sagen, dass Gott ihr diese offenbart habe, so würde sie sich zumindest diese Blöße nicht geben. 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb Werner001:

Unlogisch wären da aber die Worte: „Siehe, das ist dein Sohn; siehe, das ist deine Mutter“

Ich halte die ganze Situation ohnehin für ziemlich unwahrscheinlich bzw. wieder für irgendeine tiefgründige theologische Ansage.

 

Konsistent ist das alles nicht, von daher...

Geschrieben
1 hour ago, iskander said:

 

Das mag ja sein, aber jetzt hat die Kirche Probleme, die sich nicht so einfach lösen lassen. Es kann schlecht regional entschieden werden, Frauen Diakonien sein können. Entweder sie können es ein - dann wäre eine Nicht-Anerkennung eine willkürliche Diskriminierung. Oder sie können es nicht sein - dann sind die Weihen ungültig. Oder ein anderes Beispiel: Was würden die Leute denken, wenn in einer Diozöse die Verhütung erlaubt ist, in der Nachbars-Diozöse aber nicht? Sollen sie dann (je nach Standort) umziehen? Dann wäre die Kirche nur noch ein lockerer Verband, was ihrem Selbstverständnis widerspricht.

 

Wenn man etwas verändert, wird das viele vor den Kopf stoßen - wenn man aber nichts verändert genauso.


Ich hoffe, die Kirche ist klug genug, sich nicht in solch unsinnigen Prinzipienstreitereien zu verlieren. Dass die Rolle der Frauen bei uns gestärkt werden muss, ist völlig klar, denn sonst droht den hiesigen Gemeinden quasi die Basis verloren zu gehen. In patriarchialischen Gesellschaften ist das sehr viel schwieriger, weil Männer da mit selbstbewussten und eigenständigen Frauen nun mal leider schlechter zurecht kommen.

Ist dann die Weihe ausschlagebend, an denen sich einige stur festbeißen, oder kann den Frauen und klugen Theologinnen nicht die Verantwortung ohne dieses Ritual übertragen werden? Und bei der Verhütung wird man klugerweise sowieso nicht nachfragen, weil hier die Gläubigen da eh zu 90% was anderes tun, als manche Theologen sich da wünschen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Shubashi:


Ich hoffe, die Kirche ist klug genug, sich nicht in solch unsinnigen Prinzipienstreitereien zu verlieren. Dass die Rolle der Frauen bei uns gestärkt werden muss, ist völlig klar, denn sonst droht den hiesigen Gemeinden quasi die Basis verloren zu gehen. In patriarchialischen Gesellschaften ist das sehr viel schwieriger, weil Männer da mit selbstbewussten und eigenständigen Frauen nun mal leider schlechter zurecht kommen.

Ist dann die Weihe ausschlagebend, an denen sich einige stur festbeißen, oder kann den Frauen und klugen Theologinnen nicht die Verantwortung ohne dieses Ritual übertragen werden? Und bei der Verhütung wird man klugerweise sowieso nicht nachfragen, weil hier die Gläubigen da eh zu 90% was anderes tun, als manche Theologen sich da wünschen.

Niemand braucht eine zweite protestantische Kirche!😡

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb Frey:

Ich glaube der Heilige Geist verfügt über ein hohes Maß an strategischer Expertise und handelt oft zweckrational.

Das „Wirken“ des Heiligen Geistes vollzieht sich für mich dadurch, dass die Kardinäle nicht danach schauen: Was nützt mir selber, meiner Diözese oder meinem Land, sondern dass jeder Kardinal die Weltkirche als Gesamtheit in Blick nimmt und die Frage in Mittelpunkt gestellt wird, was für die Weltkirche für die nächsten 10 bis 15 Jahren das Allerwichtigste ist. Natürlich werden hier die Meinungen unter den Kardinälen auseinandergehen. Aber das Kardinalskollegium hat doch genügend Zeit bis zu Beginn des Konklaves sich täglich intensiv über diese Frage auszutauschen und sozusagen ein Anforderungsprofil“ zu erstellen. Wenn unter den sieben Gaben des Geistes sich unter anderem findet: Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis…. so sind diese „geistgewirkten“ Eigenschaften gute „Haltungen“, um in einen solchen Auswahl- und Entscheidungsprozess einzutreten….. Wichtig ist auch die Bitte um den Heiligen Geist… um genau diese guten Gaben des Geistes…. „Veni sancte spiritu…..“

 

Es werden ja jetzt schon in verschiedenen Medien solche Auswahlprozesse kommentiert….. Je nachdem, welche konkreten Schwerpunkte die einzelnen Kardinäle setzen, sich eventuell in gemeinsamen „Gruppen“ zusammenfinden, werden sie auch dann auf ganz konkrete Personen aus ihren Reihen stoßen….. Wenn etwa zwei oder drei große Gruppen von verschiedenen Schwerpunktsetzungen sich gegenüberstehen, dann kommt es letztlich auf die „Dynamik“ des Konklaves mit ihren Wahlgängen an. Auf jeden Fall ist durch die Zweidrittelmehrheit gewährleistet, dass der Gewählte von einer doch hohen Zustimmung und Akzeptanz ausgehen kann….. Die beiden letzten Papstwahlen, waren sehr schnell entschieden: nach dem 4. bzw 5. Wahlgang. Bei der Wahl von Johannes Paul II standen sich zwei Richtungen gegenüber, die sich gegenseitig blockierten, sodass letztendlich als Alternative Karol Wojtyla ins Spiel kam, der dann im 8. Wahlgang die nötige Stimmen erhielt.  

 

 

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben

Als Alternative wäre dann allerdings auch die Gröta Thünfisch aus Schweden denkbar, muß nur darauf bestehen, daß sie ein Mann sei.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb gouvernante:

Aber warum dann Evangelisierung, wenn Du überzeigt bist, dass das nichts bringt?

Deine Frage war, was getan werden kann, um die Austrittswelle zu stoppen. Meine Antwort darauf war: Nichts. Aufhalten lässt sich das Ganze nicht. 

 

Aber das heißt ja nicht, dass Evangelisierung nichts bringt. Dem einzelnen Menschen bringt sie ein völlig neues Leben. Und jeder einzelne, der Gott neu oder wieder erkennt und in Beziehung zu ihm tritt, ist es wert.

 

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Cosifantutti:

Das „Wirken“ des Heiligen Geistes vollzieht sich für mich dadurch, dass die Kardinäle nicht danach schauen: Was nützt mir selber, meiner Diözese oder meinem Land, sondern dass jeder Kardinal die Weltkirche als Gesamtheit in Blick nimmt und die Frage in Mittelpunkt gestellt wird, was für die Weltkirche für die nächsten 10 bis 15 Jahren das Allerwichtigste ist. Natürlich werden hier die Meinungen unter den Kardinälen auseinandergehen. Aber das Kardinalskollegium hat doch genügend Zeit bis zu Beginn des Konklaves sich täglich intensiv über diese Frage auszutauschen und sozusagen ein Anforderungsprofil“ zu erstellen. Wenn unter den sieben Gaben des Geistes sich unter anderem findet: Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis…. so sind diese „geistgewirkten“ Eigenschaften gute „Haltungen“, um in einen solchen Auswahl- und Entscheidungsprozess einzutreten….. Wichtig ist auch die Bitte um den Heiligen Geist… um genau diese guten Gaben des Geistes…. „Veni sancte spiritu…..“

 

Es werden ja jetzt schon in verschiedenen Medien solche Auswahlprozesse kommentiert….. Je nachdem, welche konkreten Schwerpunkte die einzelnen Kardinäle setzen, sich eventuell in gemeinsamen „Gruppen“ zusammenfinden, werden sie auch dann auf ganz konkrete Personen aus ihren Reihen stoßen….. Wenn etwa zwei oder drei große Gruppen von verschiedenen Schwerpunktsetzungen sich gegenüberstehen, dann kommt es letztlich auf die „Dynamik“ des Konklaves mit ihren Wahlgängen an. Auf jeden Fall ist durch die Zweidrittelmehrheit gewährleistet, dass der Gewählte von einer doch hohen Zustimmung und Akzeptanz ausgehen kann….. Die beiden letzten Papstwahlen, waren sehr schnell entschieden: nach dem 4. bzw 5. Wahlgang. Bei der Wahl von Johannes Paul II standen sich zwei Richtungen gegenüber, die sich gegenseitig blockierten, sodass letztendlich als Alternative Karol Wojtyla ins Spiel kam, der dann im 8. Wahlgang die nötige Stimmen erhielt.  

 

 

 

Der Knoten ist: Die Kardinäle haben eine bestimmte Auffassung von der Kirche, von der sie glauben, dass sie der Weltkirche als Gesamtheit auch gut tun würde. Wenn sie z.B. der festen Überzeugung sind, dass eine feministische Theologie richtig ist, dann glauben sie doch gewiss, dass diese auch afrikanischen oder ostasiatischen Diözesen gut täte. Sie werden also immer ihrer eigenen Überzeugung folgen, und danach streben, dass sie größten Nutzen erzielen.

 

Im Prinzip ist ein Kardinalskollegium eine soziale Figuration, die in unterschiedlicher Beziehung zueinander verflochten sind. In diesem Gefüge herrschen alle Prinzipien, die in Machtkonstellationen vorkommen, natürlich in katholischer Außendarstellung (bescheiden, arm, keusch etc.). Es wäre an der Realität vorbei zu glauben, dass die Herren Kardinäle nicht das Spiel der Macht beherrschten, denn sie wollen ja ihre feste Überzeugung für die Gesamtkirche durchsetzen (z.B. feministische Theologie).

 

Ich persönlich halte Macht auch nicht per se für verwerflich, sondern für etwas zutiefst menschliches, weil es das Soziale maßgeblich bestimmt. Der Heilige Geist wiederum ist  - wie Du beschreibst - mit den guten Gaben die normative Sicherung, dass Machtstreben in gute Absicht und mit heren Zielen verbunden sind. Letztere bleiben aber Teil der Person.

 

Das Konklave ist eigentlich ein hochspannendes soziologisches Feld... einer teilnehmenden Beobachtung würde ich sofort zustimmen... 😳

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Frey:

 

Der Knoten ist: Die Kardinäle haben eine bestimmte Auffassung von der Kirche, von der sie glauben, dass sie der Weltkirche als Gesamtheit auch gut tun würde. Wenn sie z.B. der festen Überzeugung sind, dass eine feministische Theologie richtig ist, dann glauben sie doch gewiss, dass diese auch afrikanischen oder ostasiatischen Diözesen gut täte. Sie werden also immer ihrer eigenen Überzeugung folgen, und danach streben, dass sie größten Nutzen erzielen.

 

Im Prinzip ist ein Kardinalskollegium eine soziale Figuration, die in unterschiedlicher Beziehung zueinander verflochten sind. In diesem Gefüge herrschen alle Prinzipien, die in Machtkonstellationen vorkommen, natürlich in katholischer Außendarstellung (bescheiden, arm, keusch etc.). Es wäre an der Realität vorbei zu glauben, dass die Herren Kardinäle nicht das Spiel der Macht beherrschten, denn sie wollen ja ihre feste Überzeugung für die Gesamtkirche durchsetzen (z.B. feministische Theologie).

 

Ich persönlich halte Macht auch nicht per se für verwerflich, sondern für etwas zutiefst menschliches, weil es das Soziale maßgeblich bestimmt. Der Heilige Geist wiederum ist  - wie Du beschreibst - mit den guten Gaben die normative Sicherung, dass Machtstreben in gute Absicht und mit heren Zielen verbunden sind. Letztere bleiben aber Teil der Person.

 

Das Konklave ist eigentlich ein hochspannendes soziologisches Feld... einer teilnehmenden Beobachtung würde ich sofort zustimmen... 😳

Natürlich ist es überhaupt nichts Negatives, seine eigenen Interessen zu formulieren und dafür zu werben und andere Personen zu finden, die diesen Interessen ebenfalls zustimmen…. Welche Richtung sich letztlich durchsetzen wird ist - wie du sagst - ein „hochspannendes soziologisches Feld“. Für mich wäre aber nicht nur das eigentliche Konklave spannend, sondern vielleicht noch mehr das „Vorkonklave“, dass zumindest rein „informell“ schon begonnen hat, nach und nach kommen die Kardinäle in Rom an. Bis zum Beginn des Konklaves haben sie doch Zeit, sich auszutauschen über den künftigen Weg der Weltkirche, auf ganz verschiedenen Ebenen und in ganz unterschiedlichen Gruppierungen. In der Tat ein sehr spannender Vorgang, der schon längst informell begonnen hat und mit der Papstwahl dann in ein paar Wochen endet. 

Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb Weihrauch:

 

Gibt es dabei Grenzen, oder nicht?  Vom „rechten“ Glauben und seinen Ansprüchen

 

Das kann ich wegen all der Gendernsterne nicht lesen Interessant, aber erwartet. Aus meiner nordamerikanischen Warte ist es klar zu sehen, wie Fundichristentum und Rechtsradikalismus Hand in Hand gehen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb Shubashi:


Ich hoffe, die Kirche ist klug genug, sich nicht in solch unsinnigen Prinzipienstreitereien zu verlieren. Dass die Rolle der Frauen bei uns gestärkt werden muss, ist völlig klar, denn sonst droht den hiesigen Gemeinden quasi die Basis verloren zu gehen. In patriarchialischen Gesellschaften ist das sehr viel schwieriger, weil Männer da mit selbstbewussten und eigenständigen Frauen nun mal leider schlechter zurecht kommen.

Ist dann die Weihe ausschlagebend, an denen sich einige stur festbeißen, oder kann den Frauen und klugen Theologinnen nicht die Verantwortung ohne dieses Ritual übertragen werden? Und bei der Verhütung wird man klugerweise sowieso nicht nachfragen, weil hier die Gläubigen da eh zu 90% was anderes tun, als manche Theologen sich da wünschen.

 

Das Nicht-Darüber-Sprechen und Alles-beim-Alten-Lassen war lange die Strategie. Ob das aber noch ewig gut geht? Die Konservativen wollen das Profil der Kirche schärfen und den Konservatismus raushängen. Und die Progressiven halten Reformen für überfällig.

 

Auch außerhalb von Weiheämtern haben Frauen fast nichts zu sagen. Und Du brauchst nur einen Papst wie JPII, der Verhütung zu seinem Leib-und-Magen-Thema macht.

 

Und wer nichts tut und alles beim Alten lässt, der tut eben auch etwas.

 

vor 5 Stunden schrieb atheist666:

Niemand braucht eine zweite protestantische Kirche!😡

 

Was hätte es mit einer zweiten protestantischen Kirche zu tun, wenn Frauen nicht mehr an den Rand gedrängt werden oder wenn den einzelnen Leuten selbst überlassen wird, wie sie die Geburtenregelung gestalten?

Oder geht es gar nicht um den Inhalt, sondern um Abgrenzung um der Abgrenzung willen? Soll die kath. Kirche sich dann vielleicht wieder wie früher für Zensur und monarchischen Staat aussprechen, nur um sich besser von den Protestanten zu unterscheiden und sich dm Modernismus zu verweigern? 

bearbeitet von iskander
Geschrieben (bearbeitet)
vor 51 Minuten schrieb Domingo:

Das kann ich wegen all der Gendernsterne nicht lesen Interessant, aber erwartet. Aus meiner nordamerikanischen Warte ist es klar zu sehen, wie Fundichristentum und Rechtsradikalismus Hand in Hand gehen.

 

Die kath. Kirche in den USA war einmal recht liberal - heute ist zumindest der Episkopat sehr konservativ. (Wie es in Kanada war und ist, kann ich nicht sagen.) Und solange alles so bleibt wie es ist, wird der Katholizismus vermutlich auch für derart radikale Kräfte anfällig bleiben.

bearbeitet von iskander
Geschrieben (bearbeitet)

Ein hilfreiches Werkzeug in Zeiten der Sedisvakanz:

 

Der Kardinal-o-Mat:

 

http://kardinalomat.de/

 

Meine Top 3 Kandidaten:

 

Fernando Filoni (100% Übereinstimmung)
79, Italien, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

 

William Seng Chye Goh (83% Übereinstimmung)
67, Singapur, Erzbischof von Singapur

 

Grzegorz Ryś (75% Übereinstimmung)
61, Polen, Erzbischof von Łódź
bearbeitet von Frey
  • Like 1
  • Haha 1
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Frey:

Der Kardinal-o-Mat:

 

Daniel Fernando Sturla?? Kenn ich nicht 😄. Aber er sieht sympathisch aus. Und ich mag Salesianer 😁.

 

Bin gespannt, wenn mal mehr Fragen aufgenommen werden. 

 

 

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...