Chrysologus Geschrieben 8. Mai Melden Geschrieben 8. Mai Auf Katholisch.de findet sich heute ein Kommentar zur geistlichen Leitung in Jugendverbänden. Dier Kommentar bezeiht sich darauf, dass die heute beginnende BDKJ-Hauptversammlung keinen Bundespräses als geistlichen Leiter wird wählen können, da es keinen Kandidaten gebe (ob dies an mangelnder Bereitschaft potentieller Kandidaten oder an mangelnder Freistellungsbereitschaft betroffener Diözesen liegt ist mir nicht bekannt). Der Autor verweist auf die Vakanz im Amt des Bundeskuraten der DPSG - verschweigt dabei jedoch, dass es aktuell drei Bewerber:innen gibt (von denen ich einer bin). Die Frage, die sich mir hier stellt (und auf die ich eine Antwort zu haben meine) ist jedoch, wofür es diese geistliche Leitung benötigt. Zitieren
Higgs Boson Geschrieben 8. Mai Melden Geschrieben 8. Mai (bearbeitet) vor 4 Stunden schrieb Chrysologus: Auf Katholisch.de findet sich heute ein Kommentar zur geistlichen Leitung in Jugendverbänden. Dier Kommentar bezeiht sich darauf, dass die heute beginnende BDKJ-Hauptversammlung keinen Bundespräses als geistlichen Leiter wird wählen können, da es keinen Kandidaten gebe (ob dies an mangelnder Bereitschaft potentieller Kandidaten oder an mangelnder Freistellungsbereitschaft betroffener Diözesen liegt ist mir nicht bekannt). Der Autor verweist auf die Vakanz im Amt des Bundeskuraten der DPSG - verschweigt dabei jedoch, dass es aktuell drei Bewerber:innen gibt (von denen ich einer bin). Die Frage, die sich mir hier stellt (und auf die ich eine Antwort zu haben meine) ist jedoch, wofür es diese geistliche Leitung benötigt. Für den Job bist Du zu fromm. Ich wollte immer den Woodbadge-Lehrgang machen, aber der war damals grundsätzlich in der Karwoche - ohne die Möglichkeit die Gottesdienste zu besuchen, ich habe extra nachgefragt, dann halt nicht. Ich habe mich dann bei meinem StaVo beschwert, der grinste und zuckte mit den Achseln. Kann man nix machen, meinte er, die sind so... (Wobei selbiger StaVo damals der Jugendband vorstand, Diplomtheologe im Kirchendienst, ein frommer Mann mit Ahnung. Der spielte grundsätzlich in der Fastenzeit ein Halleluja, daran habe ich mit im Laufe der Zeit gewöhnt. Nur als er es dann anfing in der Osterzeit zu unterlassen, wurde ich richtig sauer. Er lächelte, er lächelte immer, zuckte mit den Achseln, der war halt so 🤣) (Mich hats nach der Geburt meiner Zwillinge aus der Pfadfinderarbeit rausgeschleudert. Ein Zwilling war schwerst behindert und ich hatte keine Zeit für nix mehr. Danach war die Zeit für mich dabei vorbei. Schade, aber mein Mann ist noch jedes Jahr beim JOTA dabei.) bearbeitet 8. Mai von Higgs Boson Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Chrysologus Geschrieben 8. Mai Autor Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben 8. Mai IIch kenne den Verband glaube ich gut genug und lange genug, um zu wissen, was da ggf. auf mich zu kommt. Leider liegen immer noch Woodbadgekurse in der Karwoche, aber es liegen auch hinreichend viele außerhalb, so dass man da immer etwas findet (ich habe meinen Kuratenkurs über Sylvester gemacht - mein Vorstände-WBK ist für Ende September peplant). Das mag dank zentraler Kalender etwas einfacher geworden sein, Kurse zu finden. Der Verband verfügt über eine gewaltige Breite der Bekenntnisse - ich kenen sehr fromme Menschen im Verband, ich kenne auch viele, die mit Glauben rein gar nichts am Hut haben. Für die Frommen ist es oft ein Glaube der Tat, und in den Taten sind qwir uns so einig wie in den tragenden Werten. Das gehört mit zum spannendsten, was ich in den letzten Jahren habe lernen und erfahren dürfen: Wie Werteorientiert dieser Verband ist. Offen ist für mich, wie der Ort des Verbandes in der Kirche aussieht und zukünftig aussehen kann. Wir werden immer weniger ein Zusammenschluss pfarrlicher Gruppen sein, es kommt immer weider vor, dass Menschen nach Jahren der Verbandszugehörigkeit erstaunt erfahren, in einem kirchlichen Jugendverband zu sein - eine Gemengelage, in der alles andere als klar ist, wie man noch kirchlicher Verband sein kann. Ich halte die Kirchenbilder des Verbandes (Trupp auf dem Hajk - Gemeinschaft am Lagerfeuer - Bauleute einer lebenswerten Stadt) immer noch für kirchlich anschlussfähig, es ist aber eine Herausfoderung, dass auf dem Hajk trotz gemeinsamer Richtugn sich nicht alle als Teil des pilgernden Gottesvolkes verstehen, dass die Erzählgemeinschaft am Lagerfeuer die Geschichten des Evangeliums nicht mehr selbstverständlich kennt und teilt, und dass die Bauleute sich nicht alle als Arbeiter am Reich Gottes begreifen. Und doch gehen wir zusammen, sitzen wir zusammen, bauen wir zusammen - das zu deuten, ohne zu vereinnahmen, das wird spannend werden. 3 1 Zitieren
Higgs Boson Geschrieben 8. Mai Melden Geschrieben 8. Mai In meinem Stamm wurden immer noch die alten Versprechen abgelegt, mit Gott, Kirche, Vaterland, und jeder war dazu aufgerufen, sich wenigstens darüber ein inneres Bild zu machen, mit was er selber die Begriffe füllt. War für unsere muslimischen Stammesmitglieder (in den 90ern) kein Problem. Aber dass das ein kirchlicher, ja katholischer Laden ist, das war im Stammesleben nicht zu übersehen. Aber Dein Ansatz der Erfahrung gemeinsamer Werte als Kirchenbild / gemeinsamer spiritueller Nenner ist sicher tragfähig. Du würdest das sicher gut machen. Ich habe dann später die Royal Ranger kennengelernt, der verbliebene Zwilling ist bei denen gelandet. Es gibt so unendlich viele Pfadfinder, so viele Prägungen, mit und ohne religiösen Hintergrund. Dass es am Ende bei der Zusammenarbeit aber auf die Zugehörigkeit im Ring ankam, fand ich etwas weird. Aber ich bin da jetzt endgültig raus und gehe mit meinen jungen Leuten auf Festivals. Da ist die Musik einfach besser 🤘 Zitieren
rorro Geschrieben 4. Juni Melden Geschrieben 4. Juni Am 8.5.2025 um 09:18 schrieb Chrysologus: Der Autor verweist auf die Vakanz im Amt des Bundeskuraten der DPSG - verschweigt dabei jedoch, dass es aktuell drei Bewerber:innen gibt (von denen ich einer bin). Das war ja mal knapp. Zitieren
Chrysologus Geschrieben 5. Juni Autor Melden Geschrieben 5. Juni So kann man das vorsichtig sagen - der Kollege lag in drei Wahlgängen nur einmal vor mir, und dann nur mit einer Stimme. Aber so ist Demokratie eben, und es gelang, ohne die Bundesversammlung zu zerreißen. Zitieren
gouvernante Geschrieben 5. Juni Melden Geschrieben 5. Juni vor 1 Stunde schrieb Chrysologus: ohne die Bundesversammlung zu zerreißen Da dürfte sich einige gern was davon abschauen. 1 Zitieren
Shubashi Geschrieben 7. Juni Melden Geschrieben 7. Juni Danke immerhin für diesen interessanten Einblick, von dem ich vermutlich einen Gutteil nicht verstanden habe - meine Pfadfinder-Kenntnisse gehen über Baden-Powell und Fähnlein Fieselschweif nicht hinaus. Es fasziniert mich aber immer wieder, von mir völlig unbekannten Aspekten der Kirche zu hören - woran sich anscheinend auch unterschiedliche Sichtweisen von „Frömmigkeit“ knüpfen. Zitieren
Chrysologus Geschrieben vor 18 Stunden Autor Melden Geschrieben vor 18 Stunden Mein Nachdenken über geistliche Leitung meines Jugendverbandes endet ja nicht mit der verlorenen Wahl - einen Gedankensplitter möchte ich gerne mit euch teilen und würde mich über Kommentare dazu ebenso freuen wie über Hinweise, wohin man das weiter denken könnte oder auch wer das schon weiter gedacht hat. Wenn Bischöfe oder andere Kleriker befragt werden, was sie trägt und was Ihnen Kraft für ihren Dienst gibt, dann folgt in den meisten Fällen (ich mag welche übersehen haben) der Verweis auf das Gebet und ihre Feier der Eucharistie. Diese Sicht kenne ich nun so lange (und teilte sie wohl auch lange), dass mir erst unlängst auffiel, dass in den Worten dieser befragten Männer die Gläubigen, zu deren Dienst sie bestellt sind und mit denen sie idealer Weise Euchariste feiern sollten, dass diese Gläubigen hier gar nicht auftauchen. Diese Verwunderung wiederum brachte mich zu der Frage, wie das denn bei mir ist, wie bei mir Gebet und geistlicher Dienst zusammen gehören. Und mir geht es da dezidiert anders - die Begegnung mit den Menschen, für die ich (Mit-)Verantwortung trage, die Begegnung mit den Kindern und Jugendlichen und den Leiter:innen (die junge Erwachsene sind), für die ich Kurat bin, und den Eltern, die irgendwie ja auch dazu gehören, ist das, was mich in das Gebet drängt. Ich pflege das Gebet selten so intensiv und Regelmäßig wie am Rande von Freizeiten, Fahrten und Lagern. Zum einen ist es für mich auch ein bewusstes ausklinken für einige Minuten, ein Rückzugsraum, Neudeutsch Me-Time. Und ein Raum, die Anliegen, die an mich heran getragen wurden, die Erfahrungen, die mit mir geteilt wurden, vor den Augen Gottes zu bedenken. Und ein Ort, Segen für die mir anvertrauten zu erbitten. Aber mich tragen die Momente, in denen ich die Gruppen erlebe, mit denen und für die ich arbeite - sei es in der Gruppenstunde, auf einem Wölflingshike, im Lager oder mit tausenden in Westernohe. Das ist nun alles nicht zu Ende gedacht - aber vielleicht kann jemand etwas damit anfangen und mir helfen, meine Gedanken zu ordnen. Zitieren
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