SteRo Geschrieben Samstag um 06:45 Melden Geschrieben Samstag um 06:45 vor 12 Stunden schrieb Weihrauch: Im KKK 1776 steht nun das genaue Gegenteil. Überhaupt nicht. Du musst verstehen, wann vom Gewissen und wann von der Synderesis die Rede ist. Zitieren
Merkur Geschrieben Samstag um 10:36 Melden Geschrieben Samstag um 10:36 vor 16 Stunden schrieb Weihrauch: Der Gegensatz ist mir jetzt nicht klar geworden. Einmal sprichst du von Unfreiheit, dann davon dass das Gewissen im eigentlichen Sinne (meinst du KKK 1776 damit?) üblicherweise zwingend ist. Hinwegsetzen kann man sich jedoch in beiden Fällen. Das Gewissen im eigentlichen Sinne betrifft mMn den Kernbestand an Überzeugungen. Darüber setzt man sich bei normal entwickeltem Urteilsvermögen nicht hinweg. "Schlechtes Gewissen" deutet dagegen auf nur halbherzig vertretene, möglicherweise aufgeschwatzte Überzeugungen hin. Sie sind eher auf Manipulation als auf eigenes Empfinden zurückzuführen und deshalb nicht nachhaltig. Zitieren
Aleachim Geschrieben vor 11 Stunden Melden Geschrieben vor 11 Stunden Im Buch die Brüder Löwenherz gibt es eine Passage, wo der kleine Bruder vor der Entscheidung steht, ob er gegen alle Vernunft losziehen soll, um seinem großen Bruder zu helfen: Mein Bruder hatte mich gerufen [im Traum], musste ich da nicht aufbrechen, um zu ihm zu kommen? Ich saß stundenlang draußen bei meinen Kaninchen und grübelte, was ich tun könnte. Es gab niemanden, mit dem ich hätte sprechen, niemanden, den ich hätte fragen können. Ich musste selber entscheiden. Zu Sophia konnte ich nicht gehen: Sie hätte mich zurückgehalten. Nie im Leben würde sie mich fortlassen, so närrisch war sie nicht. Denn das, was ich vorhatte, war ganz gewiss närrisch. Und auch gefährlich. Über alle Maßen gefährlich. Und ich war ja nicht gerade der Mutigste. Wie lange ich dort neben der Stallwand gesessen und Gras ausgerupft habe, weiß ich nicht. Jedenfalls rupfte ich jeden einzelnen Grashalm um mich herum aus, doch das merkte ich erst hinterher, nicht während ich dort saß und mich quälte. Die Stunden vergingen, und vielleicht säße ich immer noch dort, wäre mir nicht plötzlich eingefallen, was Jonathan gesagt hatte: Manchmal müsse man etwas Gefährliches tun, weil man sonst kein Mensch sei, sondern nur ein Häuflein Dreck! Da entschloss ich mich. Ich schlug mit der Faust an den Käfig, dass die Kaninchen zusammenfuhren, und sagte laut, damit es auch keinen Zweifel mehr gäbe: "Ich tue es! Ich tue es! Ich bin kein Häuflein Dreck!" Oh, was für ein schönes Gefühl es war, sich endlich entschlossen zu haben! "Ich weiß, dass es richtig ist", sagte ich zu den Kaninchen, denn sonst hatte ich ja niemanden, mit dem ich reden konnte. Diese Geschichte bebildert das, was ich meine mit dem Gewissen, dass mich drängt etwas zu tun, auch, wenn es unvernünftig, womöglich sogar gefährlich oder gegen (vermeintliche) Konventionen ist. Kennt ihr das nicht? Dieses Drängen von innen, das Bremsen von "außen", das schrecklich unangenehme Abwägen und die Erleichterung, wenn man sich entscheidet, dem inneren Drängen zu gehorchen? Zitieren
Weihrauch Geschrieben vor 7 Stunden Autor Melden Geschrieben vor 7 Stunden Am 5.7.2025 um 12:36 schrieb Merkur: Das Gewissen im eigentlichen Sinne betrifft mMn den Kernbestand an Überzeugungen. Darüber setzt man sich bei normal entwickeltem Urteilsvermögen nicht hinweg. "Schlechtes Gewissen" deutet dagegen auf nur halbherzig vertretene, möglicherweise aufgeschwatzte Überzeugungen hin. Sie sind eher auf Manipulation als auf eigenes Empfinden zurückzuführen und deshalb nicht nachhaltig. Ich verstehe nicht, was du da jeweils im Sinn hast. Was ist der Kernbestand an Überzeugungen? Das können doch bei verschiedenen Menschen ganz unterschiedliche Dinge sein. Was ist ein normal entwickeltes Urteilsvermögen? Das hängt doch von den Überzeugungen ab, die jemand hat. Was wären dann im Gegensatz dazu "möglicherweise aufgeschwatzte Überzeugungen"? Sind das eine gute Überzeugungen das andere schlechte Überzeugungen? Mir ist noch niemand begegnet, der seine eigenen Überzeugungen für schlecht gehalten hat, selbst dann nicht, wenn sie ihm aufgeschwatzt wurden. Ich kapier beim besten Willen nicht, was du mir damit sagen willst. Vielleicht kannst du es an Beispielen konkreter machen. Zitieren
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