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Geschrieben (bearbeitet)
vor 51 Minuten schrieb Weihrauch:

Non vitae sed scholae discimus? Eben war noch eine persönliche Bewertung, nach Auswertung aller relevanten Quellen die dazukommt wissenschaftlich opportun: 

 

 

 Ja wie jetzt? Entscheide dich mal. 

 

Ich bin sicher, daß Du den Unterschied verstehen wirst. Einmal nur für sich und in eigenem Namen etwas behauptend und einmal im Namen (und aufgrund) einer großen Religionsgemeinschaft. Du wirst den Unterschied sehen, da bin ich sicher.

 

vor 51 Minuten schrieb Weihrauch:

An Universitäten soll hierzulande nach der Aufklärung selbstständig gedacht und geforscht werden. Kant und so:

 

Gelehrt werden soll die katholische Religion. Keine andere, keine private. Sie lehren nicht in eigenem Namen, also auch nicht die eigenen Ansichten. Auch das halte ich für einfach zu verstehen. Habe auch gerade noch einmal im Konkordat nachgelesen, da steht überall "Katholische(!) Theologie"

Wer das nicht möchte, soll das nicht tun und muß das auch nicht tun.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb rorro:
vor einer Stunde schrieb Weihrauch:

An Universitäten soll hierzulande nach der Aufklärung selbstständig gedacht und geforscht werden. Kant und so:

 

Gelehrt werden soll die katholische Religion. Keine andere, keine private. Sie lehren nicht in eigenem Namen, also auch nicht die eigenen Ansichten. Auch das halte ich für einfach zu verstehen. Habe auch gerade noch einmal im Konkordat nachgelesen, da steht überall "Katholische(!) Theologie"

Wer das nicht möchte, soll das nicht tun und muß das auch nicht tun.

 

Aber man sollte es nicht „Wissenschaft“ nennen. 😉

Florianklaus
Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Aber man sollte es nicht „Wissenschaft“ nennen. 😉

Und wieso nicht?

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Florianklaus:
vor 22 Minuten schrieb Marcellinus:

Aber man sollte es nicht „Wissenschaft“ nennen. 😉

Und wieso nicht?

 

Man sollte nichts „Wissenschaft“ nennen, bei dem das Ergebnis nicht nur schon feststeht, sondern auch noch der Kontrolle einer Zensurbehörde unterliegt. 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Man sollte nichts „Wissenschaft“ nennen, bei dem das Ergebnis nicht nur schon feststeht, sondern auch noch der Kontrolle einer Zensurbehörde unterliegt. 

 

Katholische Theologie hat, wenn sie ihrem Namen gerecht wird, jede Menge Forschungsgebiete, bei denen gar nichts feststeht.

 

Es kommt eben darauf an, was man mit seiner Wissenschaft verfolgt.

 

So gibt es Islamwissenschaftler - andere mit gleichen Forschungsschwerpunkt sehen das anders - die die historische Existenz des Religionsgründers Mohammed ablehnen. 

Bei ihnen würde sich doch auch keiner wundern, wenn die islamische Community sagen würde: also nee, in unseren Gemeinden und unsere Leute unterrichtest Du nicht.

 

(Das ist ja auch schon genauso passiert)

 

Das ist keine Wissenschaftsfeindlichkeit, sondern Sorge um die eigene Gemeinschaft, denn insbesondere Geisteswissenschaft ist nichts statisches.

 

Wem das bei katholischer Theologie nicht passt, der kann ja Religionswissenschaften lehren mit Schwerpunkt bspw. biblischer Exegese.

 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb rorro:

Katholische Theologie hat, wenn sie ihrem Namen gerecht wird, jede Menge Forschungsgebiete, bei denen gar nichts feststeht.

 

Keine Frage. Ich bin in meinem Studium auf einen Numismatiker getroffen, der an einem katholischen Seminar arbeitete, und an dessen Wissenschaftlichkeit es keinen Zwiefel gab. Allerdings ist nicht bekannt, daß so jemand schon mal mit der päpstlichen "Inquisition" aneinander geraten wäre. 😉

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb rorro:

Wem das bei katholischer Theologie nicht passt, der kann ja Religionswissenschaften lehren mit Schwerpunkt bspw. biblischer Exegese.

 

Es geht ja nicht darum, ob es jemandem paßt, sondern warum katholische Theologie unbedingt als Wissenschaft bezeichnet werden soll, obwohl sie im Gegensatz zur Religionswissenschaft Beschränkungen unterliegt, die nicht im wissenschaftlichen Interesse liegen. 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb rorro:

Ich bin sicher, daß Du den Unterschied verstehen wirst. Einmal nur für sich und in eigenem Namen etwas behauptend und einmal im Namen (und aufgrund) einer großen Religionsgemeinschaft. Du wirst den Unterschied sehen, da bin ich sicher.

 

Hier sprichst du zwar über deine Dissertation, wobei mir noch nicht klar geworden ist, wieso du dieses medizinische Thema den Geisteswissenschaften zuordnest, äußerst dich aber über die Wissenschaftler im Plural und daher verallgemeinernd:

 

vor 7 Stunden schrieb rorro:

Nachtrag: ich habe eine geisteswiss. Dissertation geschrieben, weiß also, daß nach Auswertung aller relevanten Quellen auch immer eine persönliche Bewertung dieser dazukommt. Und da können und dürfen Wissenschaftler divergieren, ohne daß der eine wissenschaftlicher arbeitet als der andere. 

 

Das andere mal "im Namen (und aufgrund) einer großen Religionsgemeinschaft" - und zwar Katholische Theologie.

 

Die Probleme aus wissenschaftlicher Sicht sind:

 

1. Die Verantwortlichen des Lehramts lehren an den Universitäten nicht selbst. Aus schlechtem Grund, denn damit verweigern sie den wissenschaftlichen Diskurs, der ja kein Selbstzweck ist und nicht der Unterhaltung dient - sondern einem ständigen Infragestellen, Prüfen und gegebenenfalls Korrigieren wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. 

 

2. Durch das Nihil obstat überlassen die Verantwortlichen des Lehramts die Berufung nicht ausschließlich den Universitäten, für die wissenschaftliche Prinzipien ausschlaggebend sind, sondern nehmen sich eine Gehorsamsprüfung heraus, um zu gewährleisten, dass einer Lehrerlaubnis nichts entgegen steht, voraussichtlich auch Katholische Theologie gelehrt wird und nichts anderes. Das ist kein wissenschaftliches Interesse, sondern verhindert eine ergebnisoffene, also wissenschaftliche Forschung schon im Keim.

 

3. Völlige Intransparenz des Nihil obstat. Der Betroffene hat keine Möglichkeit herauszufinden, wer und warum es ihm nicht erteilt wurde - obwohl es alle vorausgegangenen Anstrengungen zunichte macht, eine Lebensplanung über den Haufen wirft, finanzielle Nachteile mit sich bringt, ja sogar den Ruf schädigt. Was für eine vertrauensbildende Maßnahme! Solch eine Geheimniskrämerei passt nicht zu etwas, das sich Wissenschaft nennen darf.  

 

4. Können die Verantwortlichen des Lehramts jederzeit eine Lehrerlaubnis wieder entziehen, und das passiert immer dann, wenn die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschung die Lehre der Verantwortlichen im Lehramt in Frage stellen, den Wahrheitsanspruch ad absurdum führen, und dem Unfehlbarkeitsanspruch der Verantwortlichen für die Lehre widersprechen. Die Konsequenzen können für Betroffene in vielerlei Hinsicht verheerend sein. Aus einer irrationalen Angst vor Autoritätsverlust, züchten sie sich Theologen zu trotz allem schlecht kontrollierbaren Gegnern, was du ja selbst beklagst:

 

Am 14.7.2025 um 16:38 schrieb rorro:

Und unter den wenigen, die den katholischen Glauben besser verstehen (was sehr mühsam ist, da von der Kirchenleitung wenig bis nichts aktiv kommt und nicht wenige Theologen gegen die Lehre argumentieren ohne sie je positiv darzulegen), gibt es natürlich auch die, die das ganze schlicht und ergreifend ablehnen.

 

Das sind vermutlich die Theologen die trotz allem wissenschaftlicher als gewünscht arbeiten. Stellt sich die Frage, ob sie dabei gewissenlos tätig sind, oder ihrem Gewissen folgen. 

 

Wir sehen die Unterschiede aber ich kann nicht mit ihnen einverstanden sein. 

 

Wenn externe Instanzen wie die Kirche durch Zensur oder Kontrolle den Forschungsprozess einschränken, schaden sie nicht nur einzelnen Erkenntnissen, sondern auch dem grundlegenden Verständnis dessen, was Wissenschaft ausmacht. Damit wird der Begriff "Wissenschaft" seiner Kernprinzipien beraubt und kann nicht mehr sinnvoll angewendet werden kann.

 

Wissenschaft basiert auf Offenheit und Kritik. Sie lebt von der Freiheit auch unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren. Glaube übrigens auch, wenn ich an die alttestamentlichen Propheten denke, denn genau das war ihre Aufgabe, an jedem Messias, Gesalbten, sei er König oder Priester offene Kritik zu üben. Das waren noch Zeiten - genutzt hat es leider auch damals kaum etwas.

 

Wenn bestimmte Themen Einschränkungen durch dogmatische oder autoritäre Vorgaben unterliegen und nur im vorgegebenen Rahmen behandelt werden dürfen oder Ergebnisse zensiert werden, wird die wissenschaftliche Unabhängigkeit ausgehebelt. Wenn diese Freiheit durch institutionelle Vorgaben eingeschränkt wird, landet man in einer "Kultur der Konformität", in der nur noch genehme Positionen vertreten werden.

 

Die Wissenschaft verliert ihre Neutralität und Objektivität, wenn sie unter Kontrolle steht, die nicht auf wissenschaftlichen Prinzipien beruht - und damit ihre Glaubwürdigkeit. Warum Universitäten sich das antun, verstehe ich allerdings noch nicht. Vermutlich haben Universitäten dadurch irgendwelche finanziellen Vorteile. 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Merkur:

Es geht ja nicht darum, ob es jemandem paßt, sondern warum katholische Theologie unbedingt als Wissenschaft bezeichnet werden soll, obwohl sie im Gegensatz zur Religionswissenschaft Beschränkungen unterliegt, die nicht im wissenschaftlichen Interesse liegen. 

 

Richtig! Wissenschaften sollten ergebnisoffen sein. Wenn sie es nicht sind, wenn es also nur noch um Bestätigung einer vorgefaßten Meinung geht, hat man es mit allem zu tun, nur nicht mit einer Wissenschaft. (Früher hätte ich noch hinzugefügt, daß das nicht nur für die Theologie gilt, aber da fehlt jetzt der kirchliche Bezug. 😉 )

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Weihrauch:

Warum Universitäten sich das antun, verstehe ich allerdings noch nicht. Vermutlich haben Universitäten dadurch irgendwelche finanziellen Vorteile. 

 

Universitäten hängen am Tropf des Staates (oder der Bundesländer), und wes Brot ich eß, des Lied ich sing. Außerdem wird an Universitäten alles mögliche betrieben, was auch mit Wissenschaft soviel zu tun hat wie Fisch mit Fahrrad. 😉

Cosifantutti
Geschrieben
Am 13.7.2025 um 17:46 schrieb rorro:

Als kirchlich glaubender Katholik bist Du hierzulande ja auch innerhalb der Kirche eine kognitive (und womöglich faktische) Minderheit, daher ist das für mich nichts Ungewohntes. 

Das klingt mir doch allzusehr nach "heiligem Rest".... es kommt ja entscheidend darauf an, wie eng du ganz konkret den Kreis  des "kirchlich glaubenden Katholiken" ziehst.... ich gehe mal davon aus, dass du alle die mehr oder weniger regelmäßig bis gelegentlich ( = mehrmals im Jahr ) die Gottesdienste besuchen zu den "kirchlich glaubenden Katholiken" zählst... 

Cosifantutti
Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb Weihrauch:

 

Hier sprichst du zwar über deine Dissertation, wobei mir noch nicht klar geworden ist, wieso du dieses medizinische Thema den Geisteswissenschaften zuordnest, äußerst dich aber über die Wissenschaftler im Plural und daher verallgemeinernd:

 

 

Das andere mal "im Namen (und aufgrund) einer großen Religionsgemeinschaft" - und zwar Katholische Theologie.

 

Die Probleme aus wissenschaftlicher Sicht sind:

 

1. Die Verantwortlichen des Lehramts lehren an den Universitäten nicht selbst. Aus schlechtem Grund, denn damit verweigern sie den wissenschaftlichen Diskurs, der ja kein Selbstzweck ist und nicht der Unterhaltung dient - sondern einem ständigen Infragestellen, Prüfen und gegebenenfalls Korrigieren wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. 

 

2. Durch das Nihil obstat überlassen die Verantwortlichen des Lehramts die Berufung nicht ausschließlich den Universitäten, für die wissenschaftliche Prinzipien ausschlaggebend sind, sondern nehmen sich eine Gehorsamsprüfung heraus, um zu gewährleisten, dass einer Lehrerlaubnis nichts entgegen steht, voraussichtlich auch Katholische Theologie gelehrt wird und nichts anderes. Das ist kein wissenschaftliches Interesse, sondern verhindert eine ergebnisoffene, also wissenschaftliche Forschung schon im Keim.

 

3. Völlige Intransparenz des Nihil obstat. Der Betroffene hat keine Möglichkeit herauszufinden, wer und warum es ihm nicht erteilt wurde - obwohl es alle vorausgegangenen Anstrengungen zunichte macht, eine Lebensplanung über den Haufen wirft, finanzielle Nachteile mit sich bringt, ja sogar den Ruf schädigt. Was für eine vertrauensbildende Maßnahme! Solch eine Geheimniskrämerei passt nicht zu etwas, das sich Wissenschaft nennen darf.  

 

4. Können die Verantwortlichen des Lehramts jederzeit eine Lehrerlaubnis wieder entziehen, und das passiert immer dann, wenn die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschung die Lehre der Verantwortlichen im Lehramt in Frage stellen, den Wahrheitsanspruch ad absurdum führen, und dem Unfehlbarkeitsanspruch der Verantwortlichen für die Lehre widersprechen. Die Konsequenzen können für Betroffene in vielerlei Hinsicht verheerend sein. Aus einer irrationalen Angst vor Autoritätsverlust, züchten sie sich Theologen zu trotz allem schlecht kontrollierbaren Gegnern, was du ja selbst beklagst:

 

 

Das sind vermutlich die Theologen die trotz allem wissenschaftlicher als gewünscht arbeiten. Stellt sich die Frage, ob sie dabei gewissenlos tätig sind, oder ihrem Gewissen folgen. 

 

Wir sehen die Unterschiede aber ich kann nicht mit ihnen einverstanden sein. 

 

Wenn externe Instanzen wie die Kirche durch Zensur oder Kontrolle den Forschungsprozess einschränken, schaden sie nicht nur einzelnen Erkenntnissen, sondern auch dem grundlegenden Verständnis dessen, was Wissenschaft ausmacht. Damit wird der Begriff "Wissenschaft" seiner Kernprinzipien beraubt und kann nicht mehr sinnvoll angewendet werden kann.

 

Wissenschaft basiert auf Offenheit und Kritik. Sie lebt von der Freiheit auch unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren. Glaube übrigens auch, wenn ich an die alttestamentlichen Propheten denke, denn genau das war ihre Aufgabe, an jedem Messias, Gesalbten, sei er König oder Priester offene Kritik zu üben. Das waren noch Zeiten - genutzt hat es leider auch damals kaum etwas.

 

Wenn bestimmte Themen Einschränkungen durch dogmatische oder autoritäre Vorgaben unterliegen und nur im vorgegebenen Rahmen behandelt werden dürfen oder Ergebnisse zensiert werden, wird die wissenschaftliche Unabhängigkeit ausgehebelt. Wenn diese Freiheit durch institutionelle Vorgaben eingeschränkt wird, landet man in einer "Kultur der Konformität", in der nur noch genehme Positionen vertreten werden.

 

Die Wissenschaft verliert ihre Neutralität und Objektivität, wenn sie unter Kontrolle steht, die nicht auf wissenschaftlichen Prinzipien beruht - und damit ihre Glaubwürdigkeit. Warum Universitäten sich das antun, verstehe ich allerdings noch nicht. Vermutlich haben Universitäten dadurch irgendwelche finanziellen Vorteile. 

Jetzt wäre schlicht einmal zu fragen, welche konkreten Verfahren zum Entzug der Lehrerlaubnis es gegenwärtig gibt. Man kann doch  beobachten, dass gegenwärtig sehr selten an Katholischen Fakultäten in Deutschland die Lehrerlaubnis entzogen wird, wenn sie mal einem Hochschulprofessor erteilt wurde.

 

Die Fälle Küng und Drewernann sind ja schon Jahrzehnte her. Die '"Lehrbeanstandungen" dieser Epoche hängen direkt mit dem Pontifikat JPII und Ratzinger als Chef der Glaubenskongregation zusammen.... Küng, Boff, Schillebeeckx, Drewermann, Sobrino,.... aber heutzutage ? 

 

Ich wüsste jetzt nicht, dass gegen irgend ein Hochschulprofessor an einer deutschen katholischen Fakultät ein kirchliches "Verfahren" läuft...  

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Das klingt mir doch allzusehr nach "heiligem Rest".... es kommt ja entscheidend darauf an, wie eng du ganz konkret den Kreis  des "kirchlich glaubenden Katholiken" ziehst.... ich gehe mal davon aus, dass du alle die mehr oder weniger regelmäßig bis gelegentlich ( = mehrmals im Jahr ) die Gottesdienste besuchen zu den "kirchlich glaubenden Katholiken" zählst... 

 

Wer nur gelegentlich zur Hl. Messe geht, hat rein objektiv keinen kirchlichen Glauben. Das meine ich übrigens wertungsfrei.

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb Cosifantutti:

Jetzt wäre schlicht einmal zu fragen, welche konkreten Verfahren zum Entzug der Lehrerlaubnis es gegenwärtig gibt. Man kann doch  beobachten, dass gegenwärtig sehr selten an Katholischen Fakultäten in Deutschland die Lehrerlaubnis entzogen wird, wenn sie mal einem Hochschulprofessor erteilt wurde.

 

Die Fälle Küng und Drewernann sind ja schon Jahrzehnte her. Die '"Lehrbeanstandungen" dieser Epoche hängen direkt mit dem Pontifikat JPII und Ratzinger als Chef der Glaubenskongregation zusammen.... Küng, Boff, Schillebeeckx, Drewermann, Sobrino,.... aber heutzutage ? 

 

Ich wüsste jetzt nicht, dass gegen irgend ein Hochschulprofessor an einer deutschen katholischen Fakultät ein kirchliches "Verfahren" läuft...  

 

Es werden viel zu selten Werke dt. Theologen in die relevanten Sprachen übersetzt (Englisch, Spanisch, Französisch) und haben auch nicht dann relevanten Einfluss auf die kirchliche Entwicklung anderer Länder, als daß die hiesige Zunft noch wichtig wäre. Das war früher anders.

 

Man schaue sich die Entwicklung der Kirche in den Niederlanden an, die sind uns ein paar Jahrzehnte voraus.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

 

Universitäten hängen am Tropf des Staates (oder der Bundesländer), und wes Brot ich eß, des Lied ich sing. 

 

Und Theologieprofessoren sind verbeamtet, also primär dem Staat ggü. verpflichtet.

 

So eine W3-Professur ist schon verlockend…

Geschrieben

Daß Katholische Theologie unbedingt von anderen säkularen Fächern wissenschaftlich anerkannt wird, ist eher der Eitelkeit oder dem geringen Selbstwertgefühl der Theologenzunft geschuldet (ich weiß noch nicht welches zutrifft). So ganz kann ich das nicht nachvollziehen.

Geschrieben

Vielleicht liegt es einfach daran, dass sich viele auch von der Katholischen Theologie doch noch plausiblere Antworten für das private Leben erhoffen, die säkulare Fächer nicht bieten können.

Cosifantutti
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb rorro:

 

Wer nur gelegentlich zur Hl. Messe geht, hat rein objektiv keinen kirchlichen Glauben. Das meine ich übrigens wertungsfrei.

Kannst du denn auch noch angeben, was deine konkreten Beurteilungskriterien sind, wonach du "objektiv" beurteilen kannst, wann ein Glaube "kirchlich" ist.

 

Wenn ein Katholik die Messe besucht, die Liturgie aktiv mitvollzieht, das Glaubensbekenntnis bewusst spricht und so seinen zusammen mit den anderen Gottesdienstteilnehmer bekennt, zur Kommunion geht etc .. wie soll man so einen praktizierten Glauben denn anders als "kirchlich" nennen ? 

Cosifantutti
Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Stunden schrieb rorro:

Wer als katholischer Theologe nicht "Donum veritatis" kennt, dem ist eben nicht zu helfen.

"Donum veritatis" ist rein formal eine "Instruktion", eine "Richtlinie", "Unterweisung", man sollte das rein "lehrmäßig" nicht zu hoch hängen. Was die "Kirchlichkeit" von Theologen angeht, so ist diese  Einschätzung / Wertung durchaus einem Wandel unterworfen. Siehe die "nouvelle Theologie" aus Frankreich oder unter Ratzinger / JPII die Befreiungstheologie: Boff, Cardenal, Sobrino.... wurden alle unter Franziskus rehabilitiert und Oscar Romero sogar heiliggesprochen... der ja wie kein anderer die Grundanliegen der Befreiungstheologie in seinem Bischofsamt gelebt hat und und deswegen ermordet wurde.... 

 

bearbeitet von Cosifantutti
Cosifantutti
Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb rorro:

 

Es werden viel zu selten Werke dt. Theologen in die relevanten Sprachen übersetzt (Englisch, Spanisch, Französisch) und haben auch nicht dann relevanten Einfluss auf die kirchliche Entwicklung anderer Länder, als daß die hiesige Zunft noch wichtig wäre. Das war früher anders.

 

Man schaue sich die Entwicklung der Kirche in den Niederlanden an, die sind uns ein paar Jahrzehnte voraus.

Das war doch überhaupt nicht mein Thema.... es ging um den Entzug der Lehrbefugnis

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Die Fälle Küng und Drewernann sind ja schon Jahrzehnte her. Die '"Lehrbeanstandungen" dieser Epoche hängen direkt mit dem Pontifikat JPII und Ratzinger als Chef der Glaubenskongregation zusammen.... Küng, Boff, Schillebeeckx, Drewermann, Sobrino,.... aber heutzutage ? 

 

Könnte sein dass daraus gelernt wurde. Entweder von der Kirche, dass sie sich damit unterm Strich mit solchen Aktionen ins eigene Fleisch schneidet, wenn sie von den Menschen so angesehene Leute abserviert. Oder von den Theologen, dass sie daraus gelernt haben, wie hoch der Preis für Ungehorsam ist - oder beides.

 

Keine Ahnung wie viele Generationen solch Existenzängste hervorrufenden Exempel unter Theologen nachwirken - bzw. Menschen von dieser Berufswahl abhalten. Dass solche akademischen Schleudersitze nicht besonders attraktiv sind, könnte angesichts des Priestermangels, wiederum bei der Kirche für eine gewisse Zurückhaltung gesorgt haben.   

 

vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Ich wüsste jetzt nicht, dass gegen irgend ein Hochschulprofessor an einer deutschen katholischen Fakultät ein kirchliches "Verfahren" läuft...  

 

Ich auch nicht, ich weiß auch nicht, wie oft das in der Zwischenzeit praktiziert wurde.

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Kannst du denn auch noch angeben, was deine konkreten Beurteilungskriterien sind, wonach du "objektiv" beurteilen kannst, wann ein Glaube "kirchlich" ist.

 

Wenn ein Katholik die Messe besucht, die Liturgie aktiv mitvollzieht, das Glaubensbekenntnis bewusst spricht und so seinen zusammen mit den anderen Gottesdienstteilnehmer bekennt, zur Kommunion geht etc .. wie soll man so einen praktizierten Glauben denn anders als "kirchlich" nennen ? 

Ein Katholik, der den Glauben der Kirche vollumfänglich teilt, geht nicht nur "gelegentlich" zur Messe sondern alle Sonn- und Feiertage. Ein solcher Katholik geht auch ausschließlich nur dann zur Kommunion wenn er vorher gebeichtet hat. 

 

Rorro hat jetzt schon mehrfach darauf hingewiesen, daß er sich auf den "ganzen Glauben der Kirche" bezieht. Dieser Glaube kennt keine Auszeiten, Einschränkungen und keinen Urlaub.

 

(Ich habe zwar meine Zweifel, daß es solche Heiligen selbst unter den regelmäßigen Kirchgängern noch in nennenswerter Zahl gibt, aber vielleicht bin ich ja nur Jahrzehntelang in den falschen Gemeinden unterwegs gewesen.)

Cosifantutti
Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb Flo77:

Ein Katholik, der den Glauben der Kirche vollumfänglich teilt, geht nicht nur "gelegentlich" zur Messe sondern alle Sonn- und Feiertage. Ein solcher Katholik geht auch ausschließlich nur dann zur Kommunion wenn er vorher gebeichtet hat. 

 

Und was ist, wenn der Katholik eben nur einmal im Monat oder nur sechmal im Jahr zur Messe geht, sie jedesmal aktiv mitfeiert, zur Kommunion geht... ? Es ist doch volllkommen absurd, diesem Menschen den kirchlichen GLAUBEN abzusprechen. Das was du beschreibst: Kirchgang an Sonn- und Feiertagen, Beichte vor dem Empfang der Kommunion... etc.... sind doch reine Kirchengebote, aber das berührt doch überhaupt nicht den Glauben, wie er im Credo formuliert ist. Diese beiden Ebenen zu verwechseln, ist fatal ...( PS: das scheint mir letztlich auch dein ganz persönliches Grundproblem zu sein.... die Kirchengebote.... verstellen den Zugang  zu Gott.... )

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Cosifantutti:

Und was ist, wenn der Katholik eben nur einmal im Monat oder nur sechmal im Jahr zur Messe geht, sie jedesmal aktiv mitfeiert, zur Kommunion geht... ? Es ist doch volllkommen absurd, diesem Menschen den kirchlichen GLAUBEN abzusprechen. Das was du beschreibst: Kirchgang an Sonn- und Feiertagen, Beichte vor dem Empfang der Kommunion... etc.... sind doch reine Kirchengebote, aber das berührt doch überhaupt nicht den Glauben, wie er im Credo formuliert ist. Diese beiden Ebenen zu verwechseln, ist fatal ...( PS: das scheint mir letztlich auch dein ganz persönliches Grundproblem zu sein.... die Kirchengebote.... verstellen den Zugang  zu Gott.... )

Der Glauben bringt den Gehorsam hervor. Wer alles glaubt, was die Kirche zuglauben vorlegt, für den ist auch die Autorität der Kirche und ihrer Gebote keine Frage der Diskussion.

 

Darüber hinaus zeigen viele Viten der Heilligen, wie sehr die Sehnsucht nach der Eucharistie zu einem Leben in christlicher Spiritualität gehört.

Geschrieben
Am 14.7.2025 um 18:44 schrieb Marcellinus:

 

Werbung funktioniert aber nur, wenn das grundsätzliche Interesse schon da ist. 

Nö, Marketingstrategien sind heutzutage so komplex, dass auch, mitunter sogar gerade der Uninteressierte in so manchen Streukreis integriert wird. Und viele Konsumenten wissen ja gar nicht, dass sie einer Werbemaßnahme folgen.

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