rorro Geschrieben 4. August Autor Melden Geschrieben 4. August vor 20 Minuten schrieb Shubashi: Nur ist diese Behauptung in modernen Staaten mit einer gebildeten Bevölkerung kaum noch Menschen plausibel zu machen. Ich würde mal behaupten, für die Trinität gilt das ebenso. Soll das jetzt die Kirche auch aufgeben? vor 20 Minuten schrieb Shubashi: Die Verdammung von Sexualität in der gesellschaftlichen Breite funktioniert einfach nicht, und wurde auch nie wirklich so praktiziert. Es geht allenfalls um die Steigerung von Heuchelei und/oder Neurosen. Und selbst als asketisches Ideal ist es schwierig; Thailand durchläuft gerade einen massiven gesellschaftlichen Skandal, weil eine Erpresserin reihenweise führende buddhistische Kleriker verführt und dann erpresst hat. Es funktioniert halt auch in einer asketischen Elite nicht wirklich gut, wie auch die Missbrauchsskandale in den Kirchen gezeigt haben. Es geht also eben realistischerweise um mehr oder weniger „Sünde“ sondern v.a. mehr oder weniger Heuchelei und Vertuschung. Gefordert ist immer das Ideal, das hat Jesus auch schon getan. Das Problem in meinen Augen ist, dass die Menschen zunehmend weniger auf Vergebung und Gnade angewiesen sein wollen. Man hat keinen Bock mehr - falls man ihn je hatte - auf die Abhängigkeit von Gott. Die anthropologische Wende in der Theologie (in der Konsequenz Gott und Mensch auf „Augenhöhe“ nach Magnus Striet) lässt grüßen… Zitieren
Shubashi Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August 6 minutes ago, rorro said: Ich würde mal behaupten, für die Trinität gilt das ebenso. Soll das jetzt die Kirche auch aufgeben? Gefordert ist immer das Ideal, das hat Jesus auch schon getan. Das Problem in meinen Augen ist, dass die Menschen zunehmend weniger auf Vergebung und Gnade angewiesen sein wollen. Man hat keinen Bock mehr - falls man ihn je hatte - auf die Abhängigkeit von Gott. Die anthropologische Wende in der Theologie (in der Konsequenz Gott und Mensch auf „Augenhöhe“ nach Magnus Striet) lässt grüßen… Die Trinität dürfte die Menschen in ihrem Alltag kaum betreffen, Sexualität aber schon. Vergleichbar wäre wohl nur, wenn die Kirche Fasten- und Speiseregeln mit ähnlicher Beharrlichkeit verfolgen würde. Die Abhängigkeit von Gott ist in einer hochtechnifizierten Industriegesellschaft sowieso sehr in den Hintergrund getreten, warum wäre sie ausgerechnet beim Thema Sexualität bespnders glaubhaft hervorhebbar? Es ist doch eher so, dass da der enorme Heucheleianteil heutzutage nur besonders deutlich hervortritt, und zwar gerade in der Kirche. Das Thema „Gott auf Augenhöhe“ ist bereits in der Person Christus als Menschensohn gesetzt, und zwar so deutlich wie in keiner anderen großen Religion. Eine moderne Debatte dazu setzt v.a. erstmal radikale Ehrlichkeit und damit Glaubwürdigkeit voraus - etwas, das die Kirche genau beim Thema Sexualität in geradezu beispielloser Weise verspielt hat. Ist es da für Religion und Kirche nicht erstmal gerade ratsam, ganz philosophisch die Klappe zu halten? 2 Zitieren
Flo77 Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August (bearbeitet) vor 10 Stunden schrieb rorro: Ich finde Deine penetrante Abwehr des kirchlichen Basis-Glaubens (Trinität et al.) auch gravierender Du meinst, dafür wird der Himmel mich verdammen? Als in der frühen Kirche die Idee aufkam, Jesus sei "für unsere Sünden gestorben", war die große Frage ob für alle Sünden oder ob es bestimmte Bedingungen gäbe. Bei Paulus finden sich im Grunde zwei Antworten auf diese Frage: Betrachtet man den Tod Jesu als Zahlung des Bußgelds, muss man als Bußgeldbescheidempfänger quittieren, daß man die Zahlung durch den dritten akzeptiert. Will man an Jesu Sieg über Sünde und Tod teilhaben, muss man sich taufen (sprich mit Christus begraben und bei der Wiederkunft Christi auferwecken) lassen. Getauft bin ich allerdings zweifellos. (Und nicht nur mit Wasser sondern auch mit Tränen, auch wenn das ein Motiv ist, daß in der Bibel selten verbalisiert wird.) Daß ich in dieser Welt vermutlich keinen Frieden mehr finden werde, hat sicherlich ein ganzes Arsenal an Gründen, aber ich habe meine Zweifel, daß der Ewige diesen Aufwand betreibt, nur um mich kleines müde flackerndes Teelicht in die Zugluft zu stellen. Insofern ist die Frage, ob Gottes Segen nun auf mir ruht oder nicht oder ich in seiner Gegenwart stehen kann (aufrecht geht zur Zeit nicht mehr - woran der Ewige allerdings auch nur bedingt mitgewirkt hat), wohl schwerlich zu beantworten. Zumal ich mit der Welt hadere und mit den Propheten das Kommen des Gottesreiches erwarte in der Hoffnung, daß wenigstens meine Kinder die Herrlichkeit des Ewigen schmecken können, aber das einzige weshalb ich mit Gott noch ringe ist die Frage, warum er nicht endlich dreinschlägt und seine Herrschaft aufrichtet. Ob nun mit einem Menschensohn, mit einem Christus oder von mir auch auch vier Meshichim, ist mir persönlich angesichts des Zustands der Welt im Grunde egal, solange es überhaupt passiert. Mein einziger Wunsch ist es nur noch, nicht alleine zu sein, wenn ich meinen Geist aushauche. Was danach kommt (wenn überhaupt etwas kommt bzw. "ist", bis der HERR sein Königreich auf dem Zion errichtet und die Gerechten allerzeiten wieder zum Leben ruft), liegt weder in meiner Macht noch in meinem Erkenntnishorizont. Mehr als auf den Ewigen zu vertrauen bzw. zu hoffen, kann ich da eh nicht. bearbeitet 4. August von Flo77 1 Zitieren
rorro Geschrieben 4. August Autor Melden Geschrieben 4. August vor 41 Minuten schrieb Flo77: Du meinst, dafür wird der Himmel mich verdammen? Nein, eher Dein Leben jetzt. Q.e.d. Zitieren
rorro Geschrieben 4. August Autor Melden Geschrieben 4. August vor 50 Minuten schrieb Shubashi: Die Trinität dürfte die Menschen in ihrem Alltag kaum betreffen, Sexualität aber schon. Ohne ein annäherndes Verständnis an ersteres wird zweites kaum gelingen, davon bin ich überzeugt. Zitieren
Flo77 Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 47 Minuten schrieb rorro: Nein, eher Dein Leben jetzt. Q.e.d. Es mag für andere angenehmer sein, sich das Leben einfach schönzureden oder schönzuglauben. Für mich hat sich, was die Sicht auf die Realität angeht in den letzten 10, 20 Jahren nicht wahnsinnig viel geändert. Im Gegenteil. Etliche meiner "Prophezeihungen"/Erwartungen sind exakt so eingetreten wie befürchtet und die meisten meiner Hoffnungen sind wie ebenso erwartet nicht erfüllt. Und ob ich nun auf das Eingreifen des Ewigen hoffe oder auf den Christus hat meiner Erfahrung nach, keinen Effekt auf das Ergebnis und auch nicht auf meine Gemütslage. Der Christus hat für mich schlicht keinen Unterschied gemacht. Die Frage ob Gott nun dieses komplexe griechisch-philosophische Konstrukt mit Wesenheiten, Personen, Hypostasen und was weiß ich was für hilflosen Erklärungsversuchen ist, steht für mich weit hinten an. Für mich ist er einfach der-der-da-ist. Ich denke, die Kernfrage ist nicht, ob Gott nun eine, zwei, drei oder viele hundert Personen oder "Gesichter" hat. Die Frage, ob der Mensch eine unsterbliche Seele hat, die eine vom Körper unabhängige Existenz zu bewahren vermag - DAS ist der Punkt, der uns wahrscheinlich am tiefsten trennt. Denn ohne die Idee einer "parallelen" Welt, einer jenseitigen, transzendenten Existenz, die zum einen "höherwertiger" gedacht wird, als unser irdisches Sein hier, fällt das ganze Vertröstungsmodell in sich zusammen. Früher konnte ich diesen "Trost" nicht annehmen, weil ich nach der Lehre der Kirche "falsch" war (ok - die Kirche nennt es "ungeordnet", aber es läuft auf das gleiche hinaus), heute hat es sich erledigt, weil ich das platonische Seelenmodell für - nun ja - gewagt halte. Zitieren
Shubashi Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August 30 minutes ago, Flo77 said: Denn ohne die Idee einer "parallelen" Welt, einer jenseitigen, transzendenten Existenz, die zum einen "höherwertiger" gedacht wird, als unser irdisches Sein hier, fällt das ganze Vertröstungsmodell in sich zusammen. Die Idee der Auferstehung ist für mich kein Vertröstungsmodell, sondern wurzelt für mich ganz in den Erfahrungen der diesseitigen Welt. Es geht für mich um die wesentliche Erfahrung von „Tod, wo ist Dein Stachel?“, allerdings nicht aus einer resignativ-negativen Perspektive. „Vertröstung“ kommt für mich eher aus einer sehr abwertenden Sicht der diesseitigen Welt, und der Verabsolutierung unseres diesseitigen Ichs - dem dann quasi eben eine „bessere Fortsetzung“ versprochen wird. 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Shubashi: Die Idee der Auferstehung ist für mich kein Vertröstungsmodell, sondern wurzelt für mich ganz in den Erfahrungen der diesseitigen Welt. Es geht für mich um die wesentliche Erfahrung von „Tod, wo ist Dein Stachel?“, allerdings nicht aus einer resignativ-negativen Perspektive. Für mich hat es schon sehr viel damit zu tun, daß der Mensch versucht mit dem "Leid des Gerechten" umzugehen, sprich der Erfahrung, daß auch der Gerechte bzw. Unschuldige leidet und stirbt. Das zu akzeptieren, ohne daß es eine jenseitige/zukünftige Kompensation gibt, scheint mir doch die Hauptantriebsfeder dieser Hoffnung zu sein. Ich sehe den Tod bzw. die "ewige Ruhe" (auch so ein Paradoxon der kirchlichen Sprache) auch nicht als etwas negatives. Im Gegenteil betrachte ich ihn in gewisserweise als Erlösung, die mir der Ewige noch nicht zuteil werden lassen will. vor 13 Minuten schrieb Shubashi: „Vertröstung“ kommt für mich eher aus einer sehr abwertenden Sicht der diesseitigen Welt, und der Verabsolutierung unseres diesseitigen Ichs - dem dann quasi eben eine „bessere Fortsetzung“ versprochen wird. Sorry, aber diese Abwertung des Diesseitigen und die völlige Hinordnung auf das Jenseitige ist defacto Kernbotschaft der christlichen Botschaft. Quäl dich hier, verleugne dich selbst, trag dein Kreuz und wie die klugen Ratschläge alle lauten, denn es geht nur um das ewige Leben. Hier auf Erden glücklich zu werden, bedeutet in dem, was mir gepredigt und mich gelehrt wurde, daß der Mensch froh sein soll, in der Erfüllung des "göttlichen Gesetzes" aka Katechismus (etwas, was Paulus im Bezug auf die Torah schon nicht nachvollziehen konnte). Ein "Genuss der irdischen Freuden" ist schlicht nicht vorgesehen. Bzw. ausschließlich unter dem Vorbehalt, was dieser Genuss im Bezug auf die nächste Welt bedeutet. Das hat allerdings alles mit den Meldungen aus den Bistümern nichts mehr zu tun. bearbeitet 4. August von Flo77 Zitieren
Shubashi Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August 2 minutes ago, Flo77 said: Sorry, aber diese Abwertung des Diesseitigen und die völlige Hinordnung auf das Jenseitige ist defacto Kernbotschaft der christlichen Botschaft. Quäl dich hier, verleugne dich selbst, trag dein Kreuz und wie die klugen Ratschläge alle lauten, denn es geht nur um das ewige Leben. Hier auf Erden glücklich zu werden, bedeutet in dem, was mir gepredigt und mich gelehrt wurde, daß der Mensch froh sein soll, in der Erfüllung des "göttlichen Gesetzes" aka Katechismus (etwas, was Paulus im Bezug auf die Torah schon nicht nachvollziehen konnte). Ein "Genuss der irdischen Freuden" ist schlicht nicht vorgesehen. Bzw. ausschließlich unter dem Vorbehalt, was dieser Genuss im Bezug auf die nächste Welt bedeutet. Ich sehe auch, dass diese Quintessenz in der katholischen Tradition oft überbetont wurde - ich sehe aber auch die Traditionen, die darauf setzen, aus der Schönheit und Gegenwart Christi in dieser Welt die Zuversicht auf das „Neue Jerusalem“ zu schöpfen - was für mich aber eher ein Sinnbild denn eine konkrete Beschreibung ist. (Wenn ich kurz mal darauf verweisen möchte, was im Bistum Rom der Besuchern des Weltjugendtags gepredigt wurde: eben nicht asketische Verdammung des irdischen Daseins, sondern auch aus dieser Welt die Kraft zu schöpfen, sich Gott und den Menschen aus dem Geist des Evangeliums zuzuwenden. Kohelet war da nur der Hinweis, dass die Erscheinungsformen dieser Welt relativ und endlich sind und deshalb nicht verabsolutiert werden sollten. Zitieren
Werner001 Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 3 Stunden schrieb rorro: Ich würde mal behaupten, für die Trinität gilt das ebenso. Soll das jetzt die Kirche auch aufgeben? Die Trinität hat, hatte schon immer, und wird auch künftig mit dem realen Leben der Menschen genau nullkommagarnix zu tun haben. Das ist der Unterschied zur Sexualität Werner Zitieren
SteRo Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 5 Stunden schrieb Shubashi: Die Trinität dürfte die Menschen in ihrem Alltag kaum betreffen, Sexualität aber schon. Trinität hin oder her, ich befürchte, dass in dieser Gesellschaft Gott - egal wie gedacht - im Alltag der Menschen sowieso keine Rolle spielt, Hedonismus und Sinneslust dagegen eine sehr große. Zitieren
Werner001 Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 1 Stunde schrieb SteRo: ich befürchte, dass in dieser Gesellschaft Gott - egal wie gedacht - im Alltag der Menschen sowieso keine Rolle spielt Gott? Oder das gepredigte Gottesbild? Werner 1 Zitieren
iskander Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 21 Stunden schrieb Werner001: Wen interessiert denn eigentlich, was irgendwelche Bischöfe oder Päpste so faseln oder schreiben? [...] Faszinierend, wie weit das alles inzwischen von meinem realen Leben entfernt ist. Das ist natürlich eine Lösung - aber sie funktioniert aber aus unterschiedlichen Gründen nicht für jeden. Und selbst wenn sie für jemanden funktioniert, aber beispielsweise das Land desjenigen sehr konservativ-katholisch tickt und die (lokale) Kirche die Gesetzgebung (mit)beeinflusst, dann ist die kath. Lehre für denjenigen - wenn auch auf indirekte Weise - eben doch relevant. @rorro vor 12 Stunden schrieb rorro: Ich würde mal behaupten, für die Trinität gilt das ebenso. Soll das jetzt die Kirche auch aufgeben? Andere haben schon auf die unterschiedliche praktische Relevanz hingewiesen, aber ich möchte noch einen anderen Punkt ergänzen, weil es ja um @Shubashi ja auch um die Möglichkeit des Plausibel-Machens in der modernen Gesellschaft ging. Die Kirche selbst ist meines Wissens der Überzeugung, dass der Mensch die Existenz der Trinität nicht allein mit der Vernunft einsehen könne, während sie darauf besteht, dass der Mensch sehrwohl die Gültigkeit der kath. Sexuallehre (offenbar in ihrer heutigen, von der Tradition abweichenden Form!) vernünftig einzusehen vermöge. Nur vermögen die meisten Menschen das eben nicht. Und wie ich dargelegt habe - und ich lasse mich da gerne widerlegen - scheint das Gros dieser Moral in der Tat auf reinen Fehlschlüssen aufzubauen, die nicht einmal dann Geltung haben, wenn man ausdrücklich das christliche Menschenbild voraussetzt. vor 11 Stunden schrieb rorro: Nein, eher Dein Leben jetzt. Q.e.d. Ob die Schwierigkeiten von @Flo77 daher rühren, dass er der Trinitätslehre kritisch oder ablehnend gegenübersteht, vermag ich natürlich nicht mit Gewissheit zu sagen. Von dem ausgehend, was er schreibt (und auch nach seiner eigenen Meinung) scheint das aber nicht sehr naheliegend zu sein. Zitieren
iskander Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 22 Stunden schrieb iskander: Für mich klingt das so, als würde man hier [von Seiten der Glaubenskongregation her] sagen wollen: Es existiert kein vom Staat zu respektierendes Abwehrrecht auf homosexuelles Verhalten. Wenn der Staat homosexuelles Verhalten dennoch "schützt" - und das heißt offenbar: wenn er sich weigert, es strafrechtlich zu verfolgen -, dann ist das schlecht. Und dann muss man auch nicht überrascht sein, wenn es dann infolge gewaltsamen Ausschreitungen gegen Homosexuelle kommt, weil die Leute eben durch homosexuelles Verhalten erzürnt werden (auch wenn derartige Übergriffe zu verurteilen sind). Dazu ergänzend noch ein Zitat des französischen Soziologen und Autors F. Martel. Ich kann die Aussage natürlich nicht überprüfen, ich gebe sie einfach wieder. Martel bezieht sich auf sein entsprechendes Buch über Homosexualität im Vatikan, wenn er sagt: "As such, I was able to use countless unpublished documents of great reliability in the book: for example, on the Vatican’s war against the decriminalization of homosexuality at the United Nations and the rejection of civil unions, I use over a hundred confidential diplomatic telegrams of which I hold copies (I do not have the right to publish these documents, because it would be illegal, but I make constant use of them in the book and would be able to produce them in court in the event of a legal challenge)." https://syndicate.network/symposia/theology/in-the-closet-of-the-vatican/#catholics-dont-like-the-truth (Hervorhebung durch mich) Zur Einordnung möchte ich noch anmerken, dass laut Wikipedia selbst im christlichen Mittelalter praktizierte Homosexualität lange Zeit überhaupt nicht strafbar gewesen dann, und dass sie dann, als sie strafbar wurde, in großen Teilen Europas kaum verfolgt worden sei - und wenn doch, dann vor allem im Zusammenhang mit politischen Intrigen (einige meist regionale Ausnahmen habe es jedoch gegeben). Zitieren
Guppy Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 23 Stunden schrieb Flo77: Kann man natürlich machen. Wäre nur schön, wenn das dann auch auf allen Ebenen passieren würden. Ich habe hier ja schon mehrfach die Frage in den Raum gestellt, warum Bischöfe wie Bätzing nur bei solchen gesellschaftlichen Mode-Themen wie Homosexualität so Feuer und Flamme sind, während man z.B. von Segnungen für polygame Beziehungskonstellationen, inzestuöse Beziehungskonstallationen, Affären etc gar nichts hört. Zitieren
iskander Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August vor 8 Minuten schrieb Guppy: Ich habe hier ja schon mehrfach die Frage in den Raum gestellt, warum Bischöfe wie Bätzing nur bei solchen gesellschaftlichen Mode-Themen wie Homosexualität so Feuer und Flamme sind, während man z.B. von Segnungen für polygame Beziehungskonstellationen, inzestuöse Beziehungskonstallationen, Affären etc gar nichts hört. Denk mal scharf nach - vielleicht kommst Du auf die Antwort. Zitieren
Werner001 Geschrieben 4. August Melden Geschrieben 4. August (bearbeitet) Leer bearbeitet 5. August von Werner001 Zitieren
Werner001 Geschrieben 5. August Melden Geschrieben 5. August Oh, ich fürchte ich hab den Thread mit einem Fluch belegt, keiner traut sich mehr zu schreiben. Ich hol mal meinen besten Weihrauch raus (Original Athos) und sprech den Volksexorzismus aus dem steirischen Bauernkalender von 1862… So erledigt. Scheint auch gewirkt zu haben, denn der Kalender ist direkt nach dem „Amen“ in einer grünen Stichflamme verschwunden… Ab sofort kann hier wieder bedenkenlos geschrieben werden! Werner Zitieren
Wunibald Geschrieben 5. August Melden Geschrieben 5. August Schade, dass der Kalender verbrannt ist. Über den Volksexorzismus hätte ich gerne mehr gelesen. Zitieren
Shubashi Geschrieben 6. August Melden Geschrieben 6. August 8 hours ago, Wunibald said: Schade, dass der Kalender verbrannt ist. Über den Volksexorzismus hätte ich gerne mehr gelesen. Ich habe mal versucht, herauszufinden, was es mit diesen „Bauernkalendern“ auf sich hat. Wohl schon eine recht alte Tradition aus dem 18. Jh., einer eher unbelesenen Bevölkerung eine Orientierung über das Jahr zu bieten? https://www.alterbauernkalender.at/index.php 1 Zitieren
SteRo Geschrieben 6. August Melden Geschrieben 6. August Mir scheint hier der richtige Thread dafür zu sein, weil es um "Wichtiges aus den Bistümern" geht (wenn es thematisch auch mit dem Synodalen Weg zu tun hat). Aber ein Bistum nimmt doch wohl eine wichtigere Stellung bei der Evangelisierung ein als dieser bunte Diskussionskreis, der glaubt dass die Evangelisierung Objekt demokratischer Meinungsbildung sei. So wird die Segenshandreichung in deutschen Bistümern umgesetzt Dass Köln die Handreichung nicht anwenden wird, wurde durch eine Stellungnahme der Arbeitsgruppe "Regenbogenkirche für alle" der Pfarrei St. Lambertus in Mettmann bekannt. ... Neben Köln sind es vier Bistümer, die auf Anfrage eine Anwendung klar ausgeschlossen haben: Augsburg, Eichstätt, Passau und Regensburg. Einhellig verweisen sie in ihren Antworten auf "Fiducia supplicans". Augsburg, Köln und Regensburg sehen die Handreichung als weitreichender als die Erklärung aus Rom an. Am ausführlichsten erläutert Augsburg, warum Bischof Bertram Meier die Handreichung nicht zum Maßstab für die Pastoral in seinem Bistum machen wird. Vier Punkte der Handreichung seien "nicht ganz konform" mit "Fiducia supplicans": (s. Link) ... Noch keine endgültige Position gibt es in einigen Diözesen, in denen die Beratung noch ansteht. Das ist etwa in Görlitz, München und Freising, Magdeburg sowie Paderborn der Fall. Außer in Görlitz haben diese Bistümer aber Zuständige für queersensible Pastoral, teilweise gibt es auch Segensangebote. Keine Rückmeldung zum Umgang gab es bis zum Redaktionsschluss aus Erfurt und Hamburg. ... In Aachen ist eine offizielle Empfehlung angekündigt, in Dresden-Meißen und Hildesheim ist die Handreichung auf der Webseite des Bistums veröffentlicht. ... Einen höheren Verbindlichkeitsgrad als die Veröffentlichung auf Webseiten hat die Publikation im jeweiligen Amtsblatt. Das ist in Limburg, Osnabrück und Trier erfolgt. ... usw usf ... ein Fleckerlteppich des Umgangs mit der Handreichung also. Das ist erstaunlich, wo doch nach Behauptung der Erneuerer der deutschen katholischen Kirche alles mit den Vorgaben aus Rom übereinstimmt.. Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 6. August Melden Geschrieben 6. August vor 2 Stunden schrieb SteRo: usw usf ... ein Fleckerlteppich des Umgangs mit der Handreichung also. Das ist erstaunlich, wo doch nach Behauptung der Erneuerer der deutschen katholischen Kirche alles mit den Vorgaben aus Rom übereinstimmt.. In der konkreten Alltagspraxis entscheidet der Priester, der sich.als Segensspender für ein Paar bereit erklärt, vor Ort über die Ausgestaltung des Segens. Das Schreiben aus Rom kann man ja vor allem auch als Rückendeckung für Priester sehen, die wegen Segnungen angefeindet werden. Sie können dann auf "Rom" verweisen mit dem Kommentar: "Alles im grünen Bereich" Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 6. August Melden Geschrieben 6. August Am 2.8.2025 um 23:19 schrieb Guppy: Dann hat das ja aber nichts mit "Homosexualität" und "homosexuelle Partnerschaften" zu tun. Also es wird doch immer explizit betont, dass es sich um die Segnung von sexuellen Beziehungen handelt. Von Verbindungen zwischen Menschen, die nicht "sexueller" Natur sind, z.B. Freundschaften oder Geschwistern oder Eltern-Kind-Verbindungen ist doch in dem Zusammenhang mit Segnungen bisher nie die Rede gewesen. Deshalb finde ich es immer komisch, wenn dann plötzlich behauptet wird, es ginge doch nur um ethische Werte, die von Menschen in Beziehungen zueinander gelebt werden. Wenn zwei Männer oder zwei Frauen vor dem Standesamt den Bund der Ehe eingehen, dann versprechen die beiden sich lebenslange Treue, gegenseitige Verantwortung füreinander, Hilfe und Beistand.... das sind sehr wichtige menschliche Werte....die insgesamt positive Auswirkung auf das Zusammenleben in der Gesellschaft haben. Genau darauf behieht sich der kirchliche Segen. Was die konkrete sexuelle Praxis angeht, so sollte doch ganz allgemein mehr Diskretion wallten. Das ist alleine Sache des Paares und betrifft ausschließlich deren Privat- und Intimsphäre, die es für dritte Personen zu respekieren gilt. Das sollte so langsam auch die Kirche in ihrer Verkündigung lernen, dass es menschliche Bereiche gibt, die ganz in die Privat- und Intimspäre der Menschen fallen und die Kirche sehr gut beraten wäre, sich aus den Schlafzimmern von sich liebenden Paaren herauszuhalten und sich zuallererst auf die Verkündigung des Evangeliums konzentrieren sollte. Zitieren
Flo77 Geschrieben 6. August Melden Geschrieben 6. August vor 43 Minuten schrieb Cosifantutti: Das sollte so langsam auch die Kirche in ihrer Verkündigung lernen, dass es menschliche Bereiche gibt, die ganz in die Privat- und Intimspäre der Menschen fallen und die Kirche sehr gut beraten wäre, sich aus den Schlafzimmern von sich liebenden Paaren herauszuhalten und sich zuallererst auf die Verkündigung des Evangeliums konzentrieren sollte. Es gibt keine Sphäre in der der Mensch von Gott unabhängig wäre. Das Evangelium ist genauso ganzheitlich, wie der Mensch selbst. Jeder Aspekt unseres Seins ist letztlich von den internalisierten Werten beeinflusst. Die Kirche kann daher nicht pauschal sagen, daß ginge sie nichts an. Zumindest nicht, mit den sonst erhobenen Ansprüchen auf Wahrheit und Hoheit. Das empfinde ich auch grundsätzlich nicht als falsch, da es in diesem Bereich ja durchaus problematische Konstellationen gibt, vor denen aus guten Gründen zu warnen wäre. Diese Gründe sind aber im körperlichen und seelischen Wohl der Beteiligten gelegen und rational begründbar. Das Konzept der sexuellen Diät wie es die Kirche verkündet, ist wohl kaum rational begründbar sondern basiert auf Prämissen, die aus der Schrift und den wohlfeilen Überlegungen überwiegend zölibatärer Männer herinterpretiert werden, während ein realer Schaden in den allermeisten Verstößen kaum erkennbar ist. (Und ja mit sind Phänomene wie Pornosucht, etc. bekannt von den emotionalen Schäden bestimmter Lebensstile mal ganz abgesehen, aber daraus ein generelles Verbot zu stricken, ist mit Kanonen auf Kolibris geschossen.) 1 Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 6. August Melden Geschrieben 6. August (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Flo77: Es gibt keine Sphäre in der der Mensch von Gott unabhängig wäre. Das Evangelium ist genauso ganzheitlich, wie der Mensch selbst. Jeder Aspekt unseres Seins ist letztlich von den internalisierten Werten beeinflusst. Die Kirche kann daher nicht pauschal sagen, daß ginge sie nichts an. Zumindest nicht, mit den sonst erhobenen Ansprüchen auf Wahrheit und Hoheit. Das empfinde ich auch grundsätzlich nicht als falsch, da es in diesem Bereich ja durchaus problematische Konstellationen gibt, vor denen aus guten Gründen zu warnen wäre. Diese Gründe sind aber im körperlichen und seelischen Wohl der Beteiligten gelegen und rational begründbar. Die Kirche sollte sich auch in der Sexualmoral auf allgemeine ethische Prinzipien beschränken. Innerhalb dieser ethischen Prinzipien gibt es dann keinerlei spezifische "Zuständigkeit" oder gar "praktischer Kompetenz" der Kirche für spezielle Themen und Aspekte der sexuellen Praxis. Schon die lehramtliche Festlegung auf eine bestimmte Form der Verhütung und Geburtenkontrolle war damals ein Schritt zu viel und würde man aus heutiger Sicht als "übergriffig" bezeichnen.. bearbeitet 6. August von Cosifantutti Zitieren
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