Werner001 Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli (bearbeitet) Ich bin verwirrt. Im Nachbarthread heißt es, ein Bischof sei zu Gehorsam gegenüber Rom verpflichtet, sonst sei das als Abfall zu werten. Dann ist also ganz Afrika vom römisch-katholischen Glauben abgefallen? Werner bearbeitet 24. Juli von Werner001 2 Zitieren
Shubashi Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli (bearbeitet) Auf DLF gabe es heute morgen einen Bericht zur Preisverleihung an Bischof Barron, gefolgt von einem Interview mit der US-Theologin Hille Haker von der Loyola-Universität in Chicago. Beides hat meinen Eindruck bestätigt, dass der deutsche Streit eher politischer Natur ist, während Frau Haker Bischof Barron zwar als „Rechtskatholiken“ bezeichnen würde, ohne aber ein „Christnationalist“ zu sein (was in Deutschland kaum differenziert wird.) „Rechtskatholik“ bedeutet für Frau Haker eine Betonung der traditionellen katholischen Moralvorstellungen (inkl. der Sexualmoral), wie sie auch vom Vatikan vertreten werden. Dazu legt Barron die Betonung auf die individuelle spirituelle Erfahrung und ist damit eben bei einem weiten US-Publikum erfolgreich, auch gerade bei denen, die Mr Trump eher unkritisch gegenüber stehen. Frau Haker ordnet sich selbst eher wohl einem anderen Lager zu, ohne dabei sehr konkret zu werden. Es klingt allerdings nach einem eher politischen Linkskatholizismus. Edit: Sorry, Link vergessen: https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-24-07-2025-komplette-sendung-100.html bearbeitet 24. Juli von Shubashi 1 Zitieren
KevinF Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli On 7/23/2025 at 8:43 PM, rorro said: Er hat über Tillich promoviert (in Frankreich am Institut Catholique de Paris, also auf Französisch), wird sein Denken also kennen. Doch die Dissertation kenne ich nicht selbst. Danke. Scheint sogar auf Englisch zu sein: "A study of the De potentia of Thomas Aquinas in light of the Dogmatik of Paul Tillich" Und es ist anscheinend in mehreren deutschen Unibibliotheken verfügbar. Gerade habe ich keine Zeit dafür, aber ich setze es mal auf meine Liste interessanter Freizeitprojekte 🙂 Klingt zwar sehr metaphysisch, aber vielleicht kann ich mit Barrons Perspektive auf Tillich trotzdem etwas anfangen. Zitieren
rorro Geschrieben 24. Juli Autor Melden Geschrieben 24. Juli vor 10 Stunden schrieb Werner001: Ich bin verwirrt. Im Nachbarthread heißt es, ein Bischof sei zu Gehorsam gegenüber Rom verpflichtet, sonst sei das als Abfall zu werten. Dann ist also ganz Afrika vom römisch-katholischen Glauben abgefallen? Etwas nicht zu tun was erlaubt ist, ist auch schon für kleine Kinder verständlicherweise was anderes als etwas zu tun, was nicht erlaubt ist. Muß ich es Dir noch einmal extra erklären? Zitieren
Werner001 Geschrieben 24. Juli Melden Geschrieben 24. Juli vor einer Stunde schrieb rorro: Etwas nicht zu tun was erlaubt ist, ist auch schon für kleine Kinder verständlicherweise was anderes als etwas zu tun, was nicht erlaubt ist. Muß ich es Dir noch einmal extra erklären? Warum machen die Afrikaner so ein Riesenbohei im etwas, das schon für kleine Kinder selbstverständlich ist? Naja, wer vermag schon Bischöfe zu verstehen, zumal afrikanische Werner Zitieren
rorro Geschrieben 25. Juli Autor Melden Geschrieben 25. Juli vor 7 Stunden schrieb Werner001: Warum machen die Afrikaner so ein Riesenbohei im etwas, das schon für kleine Kinder selbstverständlich ist? Naja, wer vermag schon Bischöfe zu verstehen, zumal afrikanische Das war kein Bohei. Den machst jetzt Du. Die haben bloß klargemacht, daß sie FS nicht umsetzen werden (wie übrigens die Graeco-Katholiken auch nicht). Mehr ist das nicht. U.a. viele dt. Bischöfe zeigen ja, daß die sich entweder in der Rolle des Bischofs von Rom sehen (also Arroganz) oder aufgrund massiver Verständnisschwierigkeiten ungeeignet sind für ihren Job. Zitieren
Merkur Geschrieben 26. Juli Melden Geschrieben 26. Juli Am 24.7.2025 um 22:20 schrieb KevinF: Klingt zwar sehr metaphysisch, aber vielleicht kann ich mit Barrons Perspektive auf Tillich trotzdem etwas anfangen. Ich hatte die Seitenzahl auf knapp über 500 geschätzt. Richtig gelegen: 516. Die Preisverleihung findet übrigens an diesem Wochenende statt. Laudator ist Bischof Oster. Zitieren
rorro Geschrieben 26. Juli Autor Melden Geschrieben 26. Juli Der erste Tag der Konferenz zur Preisverleihung, live auf K-TV: https://www.youtube.com/watch?v=ar2h6ViZxh4 Zitieren
SteRo Geschrieben 27. Juli Melden Geschrieben 27. Juli Hab auf K-TV ein bischen reingesehen/-gehört und ich muss sagen, dass mir das, was Barron sprach, sehr gut gefallen hat (vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil ich oft Thomas' Stimme vernommen haben). Im Gegensatz dazu haben mich seine TV-Beiträge regelmäßig abgestoßen - vielleicht weil sie zu sehr auf das Sinnlich-Diesseitige als Basis des Erkennens Gottes abzielen (?). Zitieren
Shubashi Geschrieben 28. Juli Melden Geschrieben 28. Juli Es ist gar nicht so einfach eine ausgewogene Berichtetstattung zu der Münsteraner Preisverleihung an Bischof Barron zu finden - auch weil die Veranstalter jedes auch nur im Ansatz kritisches Medium anscheinend ausgeschlossen haben. Blinde, unkritische Apologie hat allerdings in einer modernen Kirche der freien Welt schlicht keine Chance mehr gesellschaftlich ernstgenommen zu werden. Ich verlinke daher mal dies, dort bemüht man sich trotz mangelnder Kooperation um eine sinnvolle Berichterstattung. https://www.kirche-und-leben.de/artikel/muenster-bischof-robert-barron-josef-pieper-preis-verleihung-symposion-protest-mahnwache-ueberwasserkirche (Die Dialog-Medien sind ein Unternehme des Bistums Münster.) Zitieren
rorro Geschrieben 28. Juli Autor Melden Geschrieben 28. Juli Die Protestler wie vor allem auch die katholische Fakultät (das ist echt peinlich für sie, meine Mail an den Dekan ging raus) zeigen, daß sie faktisch nichts von dem Mann wissen geschweige denn verstehen. (Was er selbst auch schon angemerkt hat übrigens) Die Behauptung, er würde Trumps rigide Maßnahmen gegen Migranten unterstützen ist einfach falsch. Und vor allem auch so einfach nachweisbar falsch, daß es wiederum beschämend für die Protestler ist. Man lese (hat mich <1 Minute gekostet das zu finden): https://www.mncatholic.org/pr2725 Und was LGBTQXYZ angeht: daß ein katholischer Bischof die Lehre der Kirche verkündet, ist außerhalb der germanisch-sprachigen Welt nicht wirklich ungewöhnlich. Das ihm vorzuwerfen ist wirklich erheiternd. Zitieren
SteRo Geschrieben 28. Juli Melden Geschrieben 28. Juli "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein". So sind halt auch Apostelnachfolger nicht notwendigerweise ohne Sünde. Was man Barron aber auf jeden Fall zugute halten muss ist, dass er dem ursprünglichen Apostelamt treu geblieben ist, denn das ursprüngliche Apostelamt ist das eines Predigers und keineswegs das eines Priesters oder Managers. Zitieren
Flo77 Geschrieben 28. Juli Melden Geschrieben 28. Juli vor 18 Minuten schrieb rorro: daß ein katholischer Bischof die Lehre der Kirche verkündet, ist außerhalb der germanisch-sprachigen Welt nicht wirklich ungewöhnlich Englisch ist eine germanische Sprache. 2 Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 29. Juli Melden Geschrieben 29. Juli Am 24.7.2025 um 16:29 schrieb Shubashi: Auf DLF gabe es heute morgen einen Bericht zur Preisverleihung an Bischof Barron, gefolgt von einem Interview mit der US-Theologin Hille Haker von der Loyola-Universität in Chicago. Edit: Sorry, Link vergessen: https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-24-07-2025-komplette-sendung-100.html Frau Hille Haker ist eine deutsche Theologin, die in Deutschland studiert hat, in Tübingen promoviert hat und auch dort habilitiert wurde. Seit ein paar Jahren lehrt sie in Chicago. Hille Haker – Wikipedia Zitieren
Werner001 Geschrieben 29. Juli Melden Geschrieben 29. Juli Am 25.7.2025 um 08:38 schrieb rorro: Das war kein Bohei. Den machst jetzt Du. Die haben bloß klargemacht, daß sie FS nicht umsetzen werden (wie übrigens die Graeco-Katholiken auch nicht). Mehr ist das nicht. U.a. viele dt. Bischöfe zeigen ja, daß die sich entweder in der Rolle des Bischofs von Rom sehen (also Arroganz) oder aufgrund massiver Verständnisschwierigkeiten ungeeignet sind für ihren Job. Wie funktioniert eigentlich so ein Segen? Mal angenommen, ein afrikanischer Priester segnet, obwohl sein Bischof das nicht will, ein homosexuelles Paar unter Berufung auf Rom und FS, ist der Segen dann gültig? Sind die dann gesegnet oder nicht? Werner Zitieren
Flo77 Geschrieben 29. Juli Melden Geschrieben 29. Juli vor 23 Minuten schrieb Werner001: Wie funktioniert eigentlich so ein Segen? Mal angenommen, ein afrikanischer Priester segnet, obwohl sein Bischof das nicht will, ein homosexuelles Paar unter Berufung auf Rom und FS, ist der Segen dann gültig? Sind die dann gesegnet oder nicht? Es gibt Dinge, die sollte man vielleicht getrost mal dem Allmächtigen überlassen. Der Segen an sich hat keine kirchenrechtliche Relevanz, von daher ist der ganze Spuk da herum eh wohl eher Tanz ums Goldene Kalb des Rechthabens. Und ob der Segen "wirkt" oder nicht, können eh nur die Gesegneten beantworten. 1 Zitieren
rorro Geschrieben 29. Juli Autor Melden Geschrieben 29. Juli vor einer Stunde schrieb Werner001: Wie funktioniert eigentlich so ein Segen? Mal angenommen, ein afrikanischer Priester segnet, obwohl sein Bischof das nicht will, ein homosexuelles Paar unter Berufung auf Rom und FS, ist der Segen dann gültig? Sind die dann gesegnet oder nicht? Werner Wenn ein Priester (oder Laie) einen Menschen segnet, dann ist dieser gesegnet. Nicht sein Tun, nicht seine Lebensumstände, der Mensch selbst ist es. Zitieren
Flo77 Geschrieben 29. Juli Melden Geschrieben 29. Juli vor 12 Minuten schrieb rorro: Wenn ein Priester (oder Laie) einen Menschen segnet, dann ist dieser gesegnet. Nicht sein Tun, nicht seine Lebensumstände, der Mensch selbst ist es. Die sexuelle Orientierung ist kein Aspekt der "Lebensumstände" sondern Teil der Ganzheit des Menschen. Könnte natürlich sein, daß die afrikanischen Bischöfe gerade deshalb keine Segnungen solcher Menschen wollen, weil sie in sich einen Defekt wider die Natur (tm) tragen. Zitieren
rorro Geschrieben 29. Juli Autor Melden Geschrieben 29. Juli vor 9 Minuten schrieb Flo77: Die sexuelle Orientierung ist kein Aspekt der "Lebensumstände" sondern Teil der Ganzheit des Menschen. Könnte natürlich sein, daß die afrikanischen Bischöfe gerade deshalb keine Segnungen solcher Menschen wollen, weil sie in sich einen Defekt wider die Natur (tm) tragen. Die sexuelle Orientierung ist auch nicht das Problem, sondern das Ausleben derselben (auch bei Heteros außerhalb der Ehe), was nicht nur Dir schon mehr als oft genug gesagt wurde. Und bei einem Choleriker, dessen Wesen vielleicht auch zur „Ganzheit“ gehört, werden seine Wutausbrüche auch nicht mitgesegnet. Der Segen ist eine Stärkung des Menschen, der den Willen Gottes für sich finden will. Zitieren
Flo77 Geschrieben 29. Juli Melden Geschrieben 29. Juli vor einer Stunde schrieb rorro: Die sexuelle Orientierung ist auch nicht das Problem, sondern das Ausleben derselben (auch bei Heteros außerhalb der Ehe), was nicht nur Dir schon mehr als oft genug gesagt wurde. Das habe ich HIER öfter zu lesen zu bekommen. Ich weiß jetzt nicht mehr ob es Barron war oder ein anderer US-Priester, der in seiner Katechese vom Stapel ließ, daß die homosexuelle Veranlagung ein Werk des Bösen sei, mit der der Teufel die gute Schöpfung Gottes verunreinige. Und nein, da ging es nicht um das Tun sondern um die Person. Fairerweise kam dann der große Rundumschlag, daß alle Menschen in gradueller Abstufung irgendwie "durch das Böse defekt wären" (wenn ich nicht schon Depressionen hätte, wäre das doch ein schöner Auslöser), aber in der Quintessenz lief es darauf hinaus, daß homosexuelle nunmal besonders vom Teufel beschädigt worden seien. Das Gottesbild, hinter dieser Theorie, das dem Teufel eine solche Macht einräumt - denn es geht hier nicht darum, daß der Mensch eine Entscheidung für oder gegen etwas trifft, sondern es geht um die Person, die Gott im Mutterleib formte - halte ich ja für mehr als fragwürdig, aber da traue ich der Kirche mittlerweile alles zu. Zitieren
iskander Geschrieben 30. Juli Melden Geschrieben 30. Juli Am 24.7.2025 um 23:28 schrieb rorro: Etwas nicht zu tun was erlaubt ist, ist auch schon für kleine Kinder verständlicherweise was anderes als etwas zu tun, was nicht erlaubt ist. Rom hat ein Dokument veröffentlicht und die afrikanischen Bischöfe haben es offiziell abgelehnt. Sie weigern sich, ihren Priestern eine Möglichkeit einzuräumen, die es laut Rom geben sollte. Zitieren
rorro Geschrieben 30. Juli Autor Melden Geschrieben 30. Juli (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb iskander: Rom hat ein Dokument veröffentlicht und die afrikanischen Bischöfe haben es offiziell abgelehnt. Sie weigern sich, ihren Priestern eine Möglichkeit einzuräumen, die es laut Rom geben sollte. Und der Bischof von Rom hat ihre Begründung dazu akzeptiert, damit ist das Thema durch. bearbeitet 30. Juli von rorro Zitieren
rorro Geschrieben 30. Juli Autor Melden Geschrieben 30. Juli Die Laudatio von Bischof Stefan Oster zum Pieper-Preis an Bischof Robert Barron. Sehr lesens- oder hörenswert - und ordnet auch nebenbei die Proteste in meinen Augen sehr treffend ein: https://stefan-oster.de/laudatio-verleihung-des-josef-pieper-preis-an-bischof-robert-barron/ Zitieren
Guppy Geschrieben 30. Juli Melden Geschrieben 30. Juli Am 29.7.2025 um 15:23 schrieb rorro: Wenn ein Priester (oder Laie) einen Menschen segnet, dann ist dieser gesegnet. Nicht sein Tun, nicht seine Lebensumstände, der Mensch selbst ist es. Aber geht es be diesen neuen "Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare" nicht im die Segnung der Lebenumstände/des Lebensstils von zwei Menschen und nicht um eine Segnung der einzelnen Menschen selbst? Dass jeder Mensch als Mensch gesegnet werden kann ist doch schon immer so, das wäre ja gar nichts neues. Zitieren
rorro Geschrieben 30. Juli Autor Melden Geschrieben 30. Juli (bearbeitet) vor 55 Minuten schrieb Guppy: Aber geht es be diesen neuen "Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare" nicht im die Segnung der Lebenumstände/des Lebensstils von zwei Menschen und nicht um eine Segnung der einzelnen Menschen selbst? Fiducia supplicans betont, die nachfolgenden Erklärungen noch mehr, daß es nicht um die Segnung von Beziehungen/Lebensumständen geht. Deutsche Bischöfe verstoßen (mal wieder) mit ihrem Papier gegen die Lehre aus Rom, nicht nur in dieser Hinsicht. Sie sind eben schlauer und das wahre oberste Lehramt. vor 55 Minuten schrieb Guppy: Dass jeder Mensch als Mensch gesegnet werden kann ist doch schon immer so, das wäre ja gar nichts neues. So ist es. bearbeitet 30. Juli von rorro Zitieren
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